DE421040C - Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten Leitungsteiles - Google Patents
Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten LeitungsteilesInfo
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- DE421040C DE421040C DES62125D DES0062125D DE421040C DE 421040 C DE421040 C DE 421040C DE S62125 D DES62125 D DE S62125D DE S0062125 D DES0062125 D DE S0062125D DE 421040 C DE421040 C DE 421040C
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/38—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. N 0 VEMBE R 1925
10. N 0 VEMBE R 1925
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
-JVe 421040-KLASSE 21 c GRUPPE
(S 62125 VIIII21C3)
eines gestörten Leitungsteiles.
Es ist vorgeschlagen worden, Vorrichtungen zum selektiven Abschalten oder zum
Anzeigen beispielsweise von Leitungsfehlern durch Apparate zu beeinflussen, die von dem
Produkt aus Strom und Spannung oder dem Quotienten der beiden Größen bzw. ihren reziproken Werten abhängen. Wenn in einer
Teilstrecke eines Drehstromnetzes die Stromspule des wattmetrischen Instruments nur an
einer Phase der Leitung liegt und seine' Spannungsspule beispielsweise an die Dreieckspannung,
also an die Spannung zwischen zwei Phasen, angeschlossen ist, so wird im Fall eines Kurzschlusses das Wattrelais einen
bestimmten Ausschlagsinn haben, der die Auslösung der Schalter der gestörten Teilstrecke
herbeiführt. Sind an die Leitung beispielsweise Elektromotoren angeschlossen, bei
denen durch einen zweipoligen Kurzschluß zwei Phasen der Leitung kurzgeschlossen
werden, so kann bei einer genügend großen Zahl der Motoren ihre Stromaufnahme so
groß sein, daß in der kranken Leitung ein zusätzlicher Strom entsteht, der in dem wattmetrischen
Relais ein Drehmoment erzeugt, das dem vom Kurzschlußstrom herrührenden Drehmoment entgegengesetzt gerichtet ist.
Das vom Motorstrom herrührende Drehmoment kann sogar das Kurzschlußstromdrehmoment
überwiegen, so daß das Wattrelais im falschen Sinn ausschlägt und die Leitung nicht abschaltet. Das Relais erfüllt also
seinen Zweck nicht.
In Abb. ι ist eine solche Anordnung dargestellt.
An den Enden der Teilstrecke sind die selbsttätigen Schalter 11 angeordnet, die
auslösen, wenn die Spule 12 Strom erhält. Der Stromkreis dieser Auslösespule wird nur
dann geschlossen, wenn bei zu hohem Ansteigen des Stroms in der Phase r das Über-Stromrelais
13 die Kontakte 14 und das Wattrelais 15 seine Kontakte 16 schließt. Die
Stromspule 17 des Wattrelais, ist über dem Stromwandler 18 an die Phaser, die Spannungsspule
19 an die Phasen r und s angeschlossen.
Für einen bei 20 entstandenen Kurzschluß _ zwischen den Phasen r und s ist die Richtung
des Kurzschlußstromes durch einfache Pfeile angedeutet. Das Wattrelais 15 ist so
geschaltet, daß es hierbei richtig ausschlägt und die Auslösung des Schalters 11 veranlaßt.
Sind nun an die Drehstromleitung viele Motoren 21 angeschlossen, so nehmen diese
einen hohen zusätzlichen Strom auf, um das ihnen angehängte Drehmoment aufbringen zu
können. Die Stromverteilung in den Motoren 21 ist derart, daß in den vom Kurzschluß betroffenen
Phasen r und s gleichgerichtete und
"} Von dem Pjlentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Richard Bauch in Charlottenburg.
gleich starke Ströme fließen, die zusammen in der Phase t zurückfließen. Dieser zusätzliche
Strom ist in Abb. ι durch gefiederte Pfeile angedeutet. Er beeinflußt seinerseits das
Wattrelais 15, und es ist möglich, daß das von ihm ausgeübte Drehmoment dem vom eigentlichen
Kurzschlußstrom herrührenden Drehmoment entgegenwirkt und den Ausschlag des Relais umkehrt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, durch welche die Wirkung solcher
zusätzlichen Ströme auf das Wattrelais aufgehoben wird. Das wird dadurch erreicht,
daß mit der Dreieckspannung diejenigen bei-IS den Ströme zusammenwirken, zwischen denen
die Dreieckspannung besteht. Die Stromspule des Wattrelais wird also nicht von dem
Stromwandler in einer einzigen Phase gespeist, sondern von zwei Stromwandlern, die
in den beiden Phasen liegen, zwischen denen die Dreieckspannung besteht.
In den Abbildungen 2 bis 4 sind einige Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
In zwei Phasen, z. B. r und s, sind die Primärwicklungen
von Stromwandlern eingeschaltet. Ihre Sekundärwicklungen 22, 23 sind in der Anordnung nach Abb. 2 in Achterschaltung
an die Stromspule 17 des Wattrelais 15 geschaltet. Die Spannungsspule 19
des Relais ist an die Phasen r und s angeschlossen. Die Vorrichtung wirkt derart, daß
die von einem Kurzschluß herrührenden Ströme in den Phasen r und s in verschiedener
Richtung fließen. Dadurch summieren sich die Wirkungen der beiden Sekundärwicklungen
22, 23 und das Wattrelais spricht an. Die übergelagerten Ströme, welche die Motoren aufnehmen, sind dagegen in beiden
Phasen r und s gleichgerichtet. Sie beeinflussen daher die Sekundärwicklungen 22, 23
der Wandler derart, daß sich ihre Wirkungen auf das Wattrelais aufheben.
Man kann auch die Stromspule des Wattrelais 15 in zwei Spulen unterteilen, wie dies
in Abb. 3 dargestellt ist, und die beiden Sekundärwicklungen 22, 23 der Stromwandler
an je eine Stromspule anschließen. Die Spulen werden dann so geschaltet, daß sich
die vom Kurzschlußstrom herrührenden Wirkungen der Sekundärwicklungen addieren, während die vom Motorstrom herrührenden
Wirkungen sich aufheben.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Abb. 4. Hier ist die Stromspule 17 des Wattrelais
15 an eine Spule 24 angeschlossen, die auf einem Eisenkern liegt, auf dem auch die
an die beiden Sekundärwicklungen 22, 23 angeschlossenen Spulen 25 und 26 angeordnet
sind. Sind die von den beiden Sekundärwicklungen erzeugten Kraftflüsse in Stärke
und Richtung gleich, so addieren sich ihre Wirkungen, und es fließt in der Spule 24 ein
Strom, der die Stromspule 17 des Wattrelais durchfließt, so daß das Relais anspricht. Die
Schaltung der Spulen muß dabei so erfolgen, daß die Wirkungen der Sekundärwicklungen
bei Kurzschluß sich addieren.
Ein den Abb. 2 bis 4 entsprechend angeschlossenes Wattmeter muß stets den richtigen
Ausschlagsinn geben. Es kann also auch bei großer Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung keinen Fehlausschlag
haben. Dabei ist es gleichgültig, wie groß die betreffende Dreieckspannung ist, sie kann
größer als die Normalspannung sein, sie kann aber auch Null betragen. Stets sind die Angaben
eines solchen Apparates proportional
JE oder -j.
Durch Vertauschen der Wir-
kungsweise beider Teile kann man dann auch das Verhältnis -& bilden und somit den Aus-
schlag beispielsweise einer Leitfähigkeit proportional machen. 8g
Was hier vom Ausschlag gesagt ist, gilt auch von der Geschwindigkeit, mit der sich
ein solcher Apparat dreht. Will man also bei-
spielsweise ein Relais von JE oder -j ab r
J
hängig machen, dann ist die Ablaufzeit des Relais um so geringer, je kleiner die Spannung
ist. Macht man den Apparat abhängig
von -p, dann wächst die Auslösezeit mit sin-
kender Spannung.
Für den Inhalt der Erfindung ist es gleichgültig, ob man die Spannung £ unmittelbar
oder nur die Wattkomponente bzw. die wattlose Komponente der Spannung mit / vergleicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zum Anzeigen außergewohnlicher Vorgänge oder zum Abschalten eines gestörten Leitungsteiles unter Verwendung einer auf Strom und Spannung ansprechenden Anordnung bei Drehstrom, dadurch gekennzeichnet, daß mit der einen Dreieckspannung diejenigen beiden Zuführungsströme zusammenwirken, zwischen denen diese Dreieckspannung besteht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES62125D DE421040C (de) | 1923-02-04 | 1923-02-04 | Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten Leitungsteiles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES62125D DE421040C (de) | 1923-02-04 | 1923-02-04 | Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten Leitungsteiles |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE421040C true DE421040C (de) | 1925-11-10 |
Family
ID=7495365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES62125D Expired DE421040C (de) | 1923-02-04 | 1923-02-04 | Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten Leitungsteiles |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE421040C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE920382C (de) * | 1948-10-02 | 1954-11-22 | Siemens Ag | Relaisanordnung fuer UEberstromzeitschutz in Wechselstromanlagen |
-
1923
- 1923-02-04 DE DES62125D patent/DE421040C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE920382C (de) * | 1948-10-02 | 1954-11-22 | Siemens Ag | Relaisanordnung fuer UEberstromzeitschutz in Wechselstromanlagen |
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