DE625643C - Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselstroeme - Google Patents
Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete WechselstroemeInfo
- Publication number
- DE625643C DE625643C DES87677D DES0087677D DE625643C DE 625643 C DE625643 C DE 625643C DE S87677 D DES87677 D DE S87677D DE S0087677 D DES0087677 D DE S0087677D DE 625643 C DE625643 C DE 625643C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- selective protection
- current
- arrangement
- relay
- protection relay
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/40—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to ratio of voltage and current
Landscapes
- Relay Circuits (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
13. FEBRUAR 1936
13. FEBRUAR 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 68eo
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. September 1928 ab
Es ist bekannt, daß man zur Messung einer Wechselstromgröße ein Gleichstromgerät verwenden
kann, mit welchem ein Gleichrichter in Reihe geschaltet ist. Es ist auch be-S
kannt, daß man zur Messung des Scheinverbrauchs in elektrischen Wechselstromkreisen
Gleichstromverbrauchszähler von Strom und Spannung eines Wechselstromnetzes unter
Zwischenschaltung von Gleichrichtern erregt.
Die Erfindung betrifft einen neuen Weg der Selektivschutztechnik, wobei eine Relaisbetätigung
von der Größe der Leitungsimpedanz abhängig ist. Erfindungsgemäß werden das Strom- und das Spannungssystem eines von
Strom und Spannung zu erregenden Relais unter Zwischenschaltung einer Gleichrichteranordnung
in jedem Erregerkreis von einem der Spannung entsprechenden, durch Gleichrichtung
gewonnenen Strom und von. einem der Stromstärke des zu schützenden Kreises
entsprechenden, ebenfalls durch Gleichrichtung gewonnenen Strom erregt. Dabei wirken
die Stromerregung im Sinn einer Kontaktbetätigung, die Spannungserregung in entgegengesetztem
Sinn auf das Relais ein. Es wirken also zwei von voneinander unabhängigen Wechselstromgrößen, Stromstärke
oder Spannung, abgeleitete Gleichströme auf ein gemeinsames Relais ein. Die Pulsationen
dieser Gleichströme können dabei unschädlich gemacht werden, entweder durch Anordnung
an sich bekannter Mittel, welche die Wechselstromkomponenten heraussieben, oder in einfacherer
und zweckmäßigerer Weise dadurch, daß die zu steuernden Vorrichtungen so ausgebildet werden, daß sie auf die Wechselstromkomponenten
nicht ansprechen. Besonders zweckmäßig ist es, das Relais an einen Widerstand anzuschließen, welcher aus
zwei Teilen besteht, von denen jeder von einem Gleichstrom anderer Richtung durchflossen
wird, so daß der Gesamtspannungsabfall an diesem Widerstand, d. i. zugleich die Spannung, welche an dem Relais liegt,
der Differenz der von den beiden Gleichströmen hervorgerufenen Spannungsabfälle entspricht. Der eine der beiden Ströme wird
dabei durch Gleichrichtung aus dem Sekundärstrom einer Stromwandleranordnung, der
zweite durch Gleichrichtung des Sekundärstromes einer Spannungswandleranordnung
gewonnen, wobei die Stromwandleranordnung und die Spannungswandleranordnung dem zu
schützenden Wechselstromkreis angehören. Man kann aber auch ein Relais mit einer
zweiteiligen Wicklung verwenden, deren einer Teil über einen Gleichrichter an die Spannungswandleranordnung
und deren anderer Teil ebenfalls über einen Gleichrichter an die Stromwandleranordnung angeschlossen ist.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden;
Dr.-Ing. Erich Friedländer in Berlin-Ruhleben.
In einer besonderen Ausgestaltung eines Impedanzrelais bilden diese beiden Magnetwicklungen
die beiden Spulen eines Kreuzspulgerätes, so daß sich das bewegliche
System des Kreuzspulgerätes auf einen Winkel einstellt, der dem Quotienten aus der
Höhe der Spannung und der Stärke des Stromes entspricht.
Die Erfindung ist durch zwei Figuren erläutert.
In Fig. ι ist an ein Wechselstromnetz 41
ein Spannungswandler 42 und ein Strom1 wandler 45 angeschlossen. Die Sekundärwicklungen
dieser beiden Transformatoren bilden mit in Spannungsteilersdhaltung! änger,
ordneten Trockengleichrichtern 43, 44, 46 und 47 Stromkreiselemente, die in der aus
der Zeichnung ersichtlichen Weise auf Belastungswiderstände 48 und 49 geschaltet
sind. Die nach entgegengesetzten Seiten gerichteten Spannungsgefälle der beiden Widerstandene
und 49 ergeben die Spannung, welche an der Wicklung eines Relais 52 liegt. Der Relaisstromkreis enthält noch einen
Schalter 50 und eine Drosselspule 51. Die
Gesetzmäßigkeit für den Erregerstrom des Relais 52 kann durch ■ die Gleichung
% = k-J — g·E zum Ausdruck' gebracht
werden. Darin bedeutet i den Relaisstrom, J die Stromstärke der Leitung 41 und E die
Spannung dieser Leitung. Die Konstanten k und g sind Proportionalitätsfaktoren. Die
Wahl dieser Faktoren hängt von dem Übersetzungsverhältnis der Wandler 42 und 45
und der Größe der Widerstände 48 und 49 ab. Zur Erzielung einer gewünschten Charakteristik
wird dafür gesorgt, daß der Schalter 50 nur im Fall einer Leitungsstörung geschlossen
wird" und daß nach der Schließung des Schalters 50 infolge geeigneter Bemessung
des induktiven Widerstandes der Drosselspule 51 die Stromstärke in dieser Dros-·
seispule in einer genau voraus bestimmten
Weise, nach einer Exponentialkurve, mit der Zeit anwächst. Die Erregerstromstäfke im
Relais 52 steigt dann zu der' für das Ansprechen des Relais erforderlichen Stärke um so
rascher an, je kleiner die Spannung £ und je größer die Stromstärke / ist. Das Relais 52
5.0 verhält sich dann also wie ein Impedanzrelais mit vom' Widerstand abhängiger Zeitverzögerung,
Man kann diese Schaltung auch so abändern,
daß nicht der volle Wert der gleichgerichteten Spannung, sondern nur-ihr vom
Anschwellen der Stromstärke/ abhängiger Teil nach einer Exponentialkurve verläuft.
Richtet man es dann so ein, daß das Relais auf den Richtungswechsel seiner Erregerspannung
anspricht, so gilt bei genügend großer Zeitkonstante T des die Relaiswicklung
enthaltenden Stromkreises mit hinreichender Genauigkeit für die Zeitverzögerung t des
ε · E Relais die Beziehung t = T · 4—j. Dies
bedeutet, daß die Zeit, nach welcher das lais anspricht, proportional dem Quotienten
aus Wechselspannung und Wechselstromstärke, d. h. proportional der Leitungsimpedanz
ist. ,
In Fig. 2 besitzt das Relais zwei Wicklungen 66 und 67, von denen die eine im Sekundärkreis
eines Spannungswandlers 62, die andere im Sekundärkreis eines dem gleichen Wechselstromsystem 61 angehörenden Strom-Wandlers
64 liegt. 63 und 65 sind die Trokkengleichrichter in den beiden Erregerkreisen des Relais.
Die beiden Wicklungen 66 und 67 sind nach Art der Kreuzspulinstrumente unter
einem festen Winkel miteinander verbunden und gemeinsam drehbar zwischen den Polen
eines nicht dargestellten Magneten. Die Winkelstellung der Spule ist dabei proportional
der Größe -γ, also abhängig von der Impedanz des Weehselstromkreises 61, jedoch unabhängig
von der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung dieses Kreises. Mit diesem Gerät kann man die Größe der
Leitungsimpedanz, d. h. die Lage der Fehlerstelle, feststellen, oder bei einem Relais mit
Einstellkontakt und Lauf kontakt den Einstellkontakt in der Weise verstellen, daß dadurch
die Laufzeit des Relais von der Leitungsimpedanz abhängig wird. Man kann auch die
in Fig. 2- dargestellte Anordnung in Verbindung mit der Anordnung in Fig. 1 verwenden,
so daß die Anordnung in Fig. 2 bei Unterschreitung eines bestimmten Grenzwertes der Impedanz einen Kontakt schließt, der
seinerseits die Schließung des Kontaktes 50 im Erregerkreis des Relais 52 der Fig. 1 veranlaßt.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselströme, dadurch gekennzeichnet, daß das Selektivschutzrelais von gegeneinander gerichteten Strömen oder ihren Wirkungen beeinflußt wird, von denen der eine durch Gleichrichtung von der Spannung, der andere durch Gleichrichtung von dem Strom des zu schützenden Weehselstromkreises abgeleitet ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Selektivschutzrelais, an zwei in Reihe geschaltete Widerstände angeschlossen ist, von denen der eine durch den von der Spannung abgeleiteten Gleichstrom in der einen Rieh-tung, der andere durch den vom Strom abgeleiteten Gleichstrom in entgegengesetzter Richtung durchflossen wird.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Selektivschutzrelais so ausgebildet ist, daß es auf die infolge unvollkommener Gleichrichtung noch vorhandenen . Wechselstromkomponenten in den durch Gleichrichtung gewonnenen Erregerströmen nicht anspricht.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung des Selektivschutzrelais aus zwei Teilen besteht, von denen der eine über eine Gleichrichteranordnung an die Sekundärwicklung eines Spannungswandlers, der andere ebenfalls über eine Gleichrichteranordnung an die Sekundärwicklung eines dem gleichen Wechselstromsystem angehörenden Stromwandlers angeschlossen ist.
- 5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile der Wicklung des Selektivschutzrelais nach Art eines Kreuzspulinstrumentes einen festen Winkel miteinander bilden und gemeinsam zwischen den Polen eines Magneten drehbar sind.
- 6. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerkreis des Selektivschutzrelais beispielsweise durch Vorschaltung einer Drosselspule eine Zeitkonstante solcher Höhe besitzt, daß das Ansprechen des Relais mit einer von der Größe der Leitungsimpedanz abhängigen Verzögerungszeit erfolgt.Hierzu ι Blatt ZeichnungenBerlin, gedruckt in der reichsdruckerei
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES87677D DE625643C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselstroeme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES87677D DE625643C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselstroeme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE625643C true DE625643C (de) | 1936-02-13 |
Family
ID=7513963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES87677D Expired DE625643C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselstroeme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE625643C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE963629C (de) * | 1939-03-30 | 1957-05-09 | Aeg | Impedanzrelais |
DE1065067B (de) * | 1953-11-24 | 1959-09-10 | Hagenuk Neufeldt Kuhnke Gmbh | Schaltungsanordnung fuer selbsttaetige Impedanzregler |
DE1178938B (de) * | 1961-10-28 | 1964-10-01 | Helmut Langkau Dipl Ing | Einrichtung zum Messen des Schein-widerstandes einer elektrischen Spule, ins-besondere zum Pruefen auf Windungsschluss |
-
1928
- 1928-09-27 DE DES87677D patent/DE625643C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE963629C (de) * | 1939-03-30 | 1957-05-09 | Aeg | Impedanzrelais |
DE1065067B (de) * | 1953-11-24 | 1959-09-10 | Hagenuk Neufeldt Kuhnke Gmbh | Schaltungsanordnung fuer selbsttaetige Impedanzregler |
DE1178938B (de) * | 1961-10-28 | 1964-10-01 | Helmut Langkau Dipl Ing | Einrichtung zum Messen des Schein-widerstandes einer elektrischen Spule, ins-besondere zum Pruefen auf Windungsschluss |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE625643C (de) | Anordnung zur Steuerung von Selektivschutzrelais durch gleichgerichtete Wechselstroeme | |
DE975610C (de) | Einrichtung zur Spannungsregelung von Wechselstromkreisen mit gleichstromvormagnetisierten Drosselspulen | |
DE2051836C2 (de) | Einrichtung zur Isolationsüberwachung nicht geerdeter Gleichstromnetze | |
DE518765C (de) | Anordnung zum Beeinflussen elektrischer Schalt-, Mess- oder Anzeigevorrichtungen | |
AT119877B (de) | Verfahren zum Steuern elektrischer Schalt-, Meß- oder Anzeigevorrichtungen. | |
DE580148C (de) | Relaisschaltung zur Wirkleistungsregelung in Drehstromsystemen | |
DE754474C (de) | Elektrisches Relais | |
DE755414C (de) | Regeleinrichtung mit ueber einen magnetischen Verstaerker gesteuerten, gleichstromvormagnetisierten Drosseln | |
DE588305C (de) | Anordnung zur Erfassung der mit- oder gegenlaeufigen Komponente eines unsymmetrischen Mehrphasensystems | |
DE663162C (de) | Vorrichtung zum Messen von Gleichstrom | |
DE875241C (de) | Schnellrelais | |
AT233665B (de) | Elektrische Meßeinrichtung mit mehreren Meßbereichen und einem Überlastungsschutzrelais | |
DE417895C (de) | Schutzschaltung fuer Wechselstromgeneratoren | |
DE421040C (de) | Vorrichtung zum Anzeigen aussergewoehnlicher Vorgaenge oder zum Abschalten eines gestoerten Leitungsteiles | |
DE704925C (de) | Einrichtung zum Messen der Kapazitaet und des Verlustwinkels von kondensatoraehnlichen Objekten mittels eines komplexen Kompensators in einer Brueckenschaltung | |
DE372270C (de) | Frequenzmesser fuer Wechselstroeme | |
DE393262C (de) | Einrichtung zur Bestimmung der Spannung zwischen zwei Leitern aus Ladestroemen, die von diesen Leitern zur Erde abfliessen | |
DE959209C (de) | Verfahren und Anordnung zur Messung der Impedanz eines elektromechanischen Wandlers | |
DE607082C (de) | Einrichtung an Elektrizitaetszaehlern zur Verbesserung der Fehlerkurve mit einer zusaetzlichen Wicklung fuer das Stromeisen | |
DE466373C (de) | Schutzanordnung gegen die auf elektrischen Leitungen auftretenden Wanderwellen mit einem in die Leitung eingeschalteten oder an diese angeschlossenen Transformator | |
DE475682C (de) | Schaltungsanordnung fuer elektromagnetische Wechselstromrelais | |
DE892639C (de) | Verfahren zur Messung von Magnetisierungskennlinien | |
DE709197C (de) | Elektrodynamisches System fuer Wirkleistungs-, Blindleistungs- oder Scheinleistungsmesser und -relais | |
DE963629C (de) | Impedanzrelais | |
DE403447C (de) | Anordnung zur Ermittlung der wechselnden Kapazitaet eines Leitungsnetzes gegen Erde |