DE60371C

DE60371C - Apparat zur Erzeugung von pneumatischem Tennenmalz

Info

Publication number: DE60371C
Application number: DENDAT60371D
Authority: DE
Original assignee: C. VOELCKNER und L. SlMONY in Wien IV
Anticipated expiration: 1911-04-28

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT^

Bei dem bisherigen Verfahren zur Erzeugung von Malz auf pneumatischem Wege wird die Luft entweder durch Druck- oder Saugwirkung von der Aufsenseite des ruhenden oder in Bewegung befindlichen Malzhaufens durch die Oberfläche desselben hindurch in das Innere eingeführt.

Dieses Verfahren, sowie die zur Ausführung desselben dienenden Apparate zeigen jedoch den Nachtheil, dafs todte Räume entstehen, die einzelnen Körner nicht gleichmäfsig dem Luftbad ausgesetzt werden und die bei der Keimung sich entwickelnden Gase durch den Luftstrom nicht vollständig aus dem Malzhaufen entfernt werden.

Durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren werden diese Uebelstände dadurch beseitigt, dafs die Luft aus dem Innern des Malzhaufens entweder durch Druckwirkung durch die Oberfläche des Haufens hindurch nach aufsen oder durch Saugwirkung von aufsen in das Innere des Haufens geführt und abgeleitet wird, wobei sie vorher durch geeignete Vorrichtungen gekühlt und mit Feuchtigkeit gesättigt wird.

Der zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Apparat besteht aus einer Anzahl über einander angeordneter Keimungsbehälter, deren Böden mit Jalousien oder Schieberverschlufs versehen sind, so dafs das gequellte Getreide aus den Quellstöcken nach und nach durch alle Behälter herabgeführt werden kann. Jeder dieser Behälter ist mit Doppelwänden versehen, die durch in ihren Wandungen gelöcherte Kanäle mit einander verbunden sind. Die Luft, welche durch diese Kanäle in das Innere des in dem Behälter befindlichen Malzhaufens gelangt, tritt an dessen Oberfläche in den Behälter aus und wird aus demselben durch Ventilatoren abgeführt.

Die beiliegende Zeichnung stellt einen der Erfindung gemäfs eingerichteten Apparat zur Ausführung des vorbeschriebenen Verfahrens dar.

Fig. ι ist ein Längsschnitt und

Fig. 2 und 3 sind Querschnitte eines Keimungsbehälters.

Fig. 4, 5 und 6 zeigen einen vollständigen Malzapparat im Längsschnitt, Querschnitt und in der Draufsicht.

Wie aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich , besteht der Keimungsbehälter A aus den hohlen Längswänden α α, deren Kanäle α¹ α^λ durch gelochte Querkanäle b mit einander in Verbindung stehen, aus den massiven Querwänden c und dem Boden d, dessen zwischen den Kanälen b liegende Theile durchbrochen und durch Schieber oder Jalousien e geschlossen sind. Diese Schieber oder Jalousien sind durch Gestänge unter einander verbunden, welche durch eine Zahnstange f und ein Getriebe g oder mittels einer anderen Bewegungsvorrichtung hin- und hergeschoben werden, wenn die Schieber oder Jalousien geöffnet bezw. geschlossen werden sollen.

Die Luftkanäle α¹ in den hohlen Wänden α dienen gleichzeitig zur Abführung von Wasch- und Niederschlagswasser (Fig. 2 und 3).

Eine Reihe derartiger Keimungsbehälter A wird in einem geeigneten Gestell h über einander angeordnet, welches in einem massiven, theilweise von isolirten Wänden gebildeten Ge-

bäude derart eingebaut ist, dafs die einzelnen Behälter A mit einem Ende an dem Mauerwerk anliegen, an den übrigen Seiten jedoch zum Zwecke der Bedienung und Communication frei sind. An der Giebelseite, an welcher der Apparat anliegt, befinden sich drei senkrechte Schächte BBB, welche mit den Ventilatoren C C in Verbindung stehen und zur Zuführung bezw. Abführung der Luft dienen.

Die in dem Rieselthurm D gekühlte und mit Feuchtigkeit gesättigte Luft wird durch den Kanal E den Ventilatoren C zugeführt und aus diesen durch die Schächte B in die einzelnen Keimungsbehälter A geleitet, welche mit gequelltem Getreide aus den Quellstöcken gefüllt werden.

Die durch die Kanäle a^l in die Querkanäle b geprefste Luft tritt durch die Löcher der letzteren in das Innere der Malzhaufen, durchdringt dieselben, wobei jedes einzelne Korn gelüftet wird, und entweicht aus dem Behälter A in einen der Schächte B, wobei sie die bei der Keimung entstehenden Gase mitreifst.

Um den Inhalt eines Behälters in den darunter befindlichen nächsten Behälter überzuführen, werden die Jalousien oder Schieber e geöffnet, so dafs das Malz in den darunter befindlichen Behälter fällt, wobei es durch die Oberkante der gelöcherten Querkanäle b zertheilt und aufgelockert wird.

Wie leicht begreiflich, kann anstatt geprefster Luft auch verdünnte Luft durch die Querkanäle b geleitet werden, in welchem Falle die Luft infolge der Saugwirkung durch die Malzhaufen hindurch aus dem Innern derselben abgeführt wird, oder es kann einer der Kanäle Ci¹Ci¹ mit geprefster und der andere mit verdünnter Luft gespeist werden, wodurch die sich entwickelnden Gase direct im Innern des Malzhaufens abgesaugt werden; in diesem letzteren Falle kann die Arbeit in geschlossenen Behältern vorgenommen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Zur Erzeugung von Malz auf pneumatischem Wege ein Apparat, bestehend aus einer Reihe über einander angeordneter, mit einer Luftleitung verbundener Keimungsbehälter A, von welchen jeder in zwei gegenüberstehenden Seitenwänden mit Kanälen α¹ versehen ist, die durch gelochte, in das Innere des Malzhaufens dringende Querkanäle b mit einander verbunden sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.