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Insbesondere als Impulsgebergerät zur Fernanzeige der Phasenverschiebung
- dienender Induktionszähler Die Erfindung bezweckt, einen insbesondere als Impulsgeber
zur Fernanzeige der Phasenverschiebung geeigneten Induktionszähler zu schaffen,
dessen Drehzahl ein eindeutiges Maß für den Phasenwinkel zwischen zwei Strömen oder
Spannungen oder einem Strom und einer Spannung ist. Das ist unter Speisung der beiden
Triebeisenwicklungen mit Strömen, die von den hinsichtlich ihrer Phasenverschiebung
interessierenden Größen abgeleitet sind, erfindungsgemäß erreicht durch Verwendung
einer Regeleinrichtung, die unter dem Einfiuß der letztgenannten beiden Ströme steht
und durch Einstellung eines veränderlichen Widerstandes das -Verhältnis der beiden
Ströme konstant oder wenigstens angenähert konstant hält, in Verbindung mit mindestens
einem Bremsmagneten solcher Aasbildung und Schaltung, daß das von ihm ausgeübte
Bremsmoment dem Strom in der Wicklung eines der Triebeisen quadratisch proportional
ist.
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In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß bereits der Vorschlag
bekannt ist, Wattmeter dadurch zum Anzeigen des Phasenwinkels zu verwenden, daß
die in den Spannungspfad und in den Strompfad geleiteten Ströme mittels besonderer
Regeleinrichtungen konstant gehalten werden. Es soll also sowohl der Strom im Spannungspfad
wie auch der Strom im Strompfad je für sich konstant gehalten werden Gegebenenfalls
kann nach jenem bekannten Vorschlag auch, sofern z.-B. mit hinreichend konstanter
Spannung zu rechnen ist, von der Regeleinrichtung in dem Spannungspfad abgesehen
werden. Diese Vorschläge würde man auch auf Induktionszähler übertragen können.
Von dieser an sich möglichen Ausführung unterscheidet sich nach obigem das erfindungsgemäße
Gerät u. a. dadurch, daß die bei ihm verwendete Regeleinrichtung unter dem Einfluß
beider Ströme steht und ihr Verhältnis mit Bezug auf den Zähler konstant hält. Es
wird also nicht jeder zur Speisung der Triebeisenwicklungen dienende Strom für sich
konstant gehalten, sondern es wird ihr Verhältnis konstant gehalten. Das hat einmal
den Vorteil, daß nur eine Regeleinrichtung benötigt wird, während bei den vorbekannten
Einrichtungen bei gleicher Genauigkeit zwei Regeleinrichtungen erforderlich sein
würden. Außerdem hat aber auch die Regelung auf Konstanz des Verhältnisses der beiden
Triebeisenströme in Verbindung mit der Verwendung eines Bremsmagneten, der ein von
einem Strom quadratisch abhängiges Bremsmoment hervorruft, den Vorteil, daß beide
Ströme gemeinsam zu- und abnehmen können. Bei Änderung der Größen, von welchen die
zur Speisung der Triebeisenwicklungen dienenden
Ströme abgeleitet
sind, können sich also entsprechend auch diese Ströme ändern, natürlich so, daß
ihr Verhältnis konstant bleibt. Das hat den Vorteil, daß es so wesentlich leichter
ist, eine das Meßergebnis störende Phasenverschiebung bzw. Änderung der Phasenverschiebung
zwischen Ursprungsgröße und dem abgeleiteten Strom zu vermeiden, die sonst leicht
eintreten könnte, wenn die betreffenden Ströme unabhängig von den Änderungen der
Ursprungsgrößen konstant gehalten werden.
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Der neue Zähler besitzt in gleicher Weise wie die bekannten Induktionszähler
zwei der Läuferscheibe zugeordnete Triebeisen. Die die Wicklungen dieser Triebeisen
durchfließenden Ströme werden von den hinsichtlich ihrer Phasenverschiebung interessierenden
Größen abgeleitet. In welcher Weise die abgeleiteten Ströme von den Ursprungsgrößen
abgeleitet werden, ist an sich für die Erfindung belanglos. Es können z. B. die
die Wicklungen der Triebeisen durchfließenden Ströme über Meßwandler, Spannungsteiler
o. dgl. abgeleitet werden. Ist die Ursprungsgröße eine Spannung, so kann die Wicklung
des betreffenden Triebeisens auch unmittelbar, gegebenenfalls unter Vorschaltung
eines Vorwiderstandes, an die Spannung gelegt werden. Ist die Ursprungsgröße ein
Strom, so kann die Wicklung des betreffenden Triebeisens im gegebenen Falle unmittelbar
in den Kreis des Hauptstromes oder in einen Zweig des Hauptstromes gelegt werden.
Selbstverständliche Voraussetzung bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen ist,
daß die Phasenverschiebung der abgeleiteten Ströme gegeneinander ein eindeutiges
Maß für den Wert des zu ermittelnden Phasenwinkels ist. Hierzu ist jedoch nicht
erforderlich, daß die abgeleiteten Ströme phasengleich mit den Ursprungsgrößen sind.
Die in den Zähler geleiteten Ströme können auch eine Phasenverschiebung gegen die
Ursprungsgröße besitzen, sofern nur der Phasenwinkel zwischen den abgeleiteten Strömen
ein eindeutiges Maß für den Phasenwinkel zwischen den Ursprungsgrößen gibt.
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Wie bekannt, gilt für die Drehzahl n eines Induktionszählers folgende
Gleichung:
wobei K eine Konstante, J1 der die Wicklung des einen Triebeisens durchfließende
Strom, J2 der die Wicklung des anderen Triebeisens durchfließende Strom, (p der
Phasenverschiebungswinkel zwischen den beiden Strömen j1 und J2 und Er der
Wert des Bremsmomentes bei der Drehzahl n = i ist. Hierbei ist vorausgesetzt, daß
die von den Strömen J1 und J2 hervorgerufenen magnetischen Flüsse in Phase mit den
Strömen sind oder gegen die Ströme die gleiche Phasenverschiebung besitzen. Ist
hingegen der Phasenverschiebungswinkel zwischen den magnetischen Flüssen kleiner
oder größer als 99, so ändern sich die Verhältnisse nicht wesentlich. Es
ist lediglich in die obige Formel statt sin 99 einzusetzen: sin «p ±
a),
so daß der Ausdruck für n nach wie vor eine eindeutige Funktion des Phasenverschiebungswinkels
99 ist. Für die folgende Erläuterung sei angenommen, daß die Phasenverschiebung
zwischen den magnetischen Flüssen gleich cp ist, also die oben angegebene Formel
für n gilt.
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Allen Ausführungsformen der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde,
die Größen J1, J2 und B7 so zu regeln, daß das'
unabhängig von den Änderungen der Ursprungsgrößen stets konstant bleibt,. somit
der Einfluß dieser Größen auf die Drehzahl n eliminiert wird und die Drehzahl n
daher ein eindeutiges Maß für den Phasenwinkel zwischen den Strömen J1 und J2 und
infolgedessen auch für den Phasenwinkel zwischen den Ursprungsgrößen ist, von denen
die Ströme Jl und J2 abgeleitet sind.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn
man die den Wicklungen der Triebeisen zugeleiteten Ströme mittels der Regeleinrichtung
so regelt, daß der Strom in. der Wicklung des einen Triebeisens dem die Wicklung
des anderen Triebeisens durchfließenden Strom möglichst genau proportional ist,
z. B. so, daß für den - Strom J2 die Beziehung gilt: J2 = KI, . 1l, wobei K1 eine
Konstante ist. In diesem Falle wird als Bremsmagnet ein Elektromagnet verwendet,
dessen Erregerstrom dem Strom in der Wicklung des einen Triebeisens, z. B. ebenfalls
dem Strom J1, proportional ist und ein diesem Strom quadratisch proportionales Bremsmoment
ausübt. Für die in der oben angegebenen Formel aufgeführte Größe By tritt dann der
Ausdruck By=K2. Jl2-Hierbei ist K2 eine Konstante. Führt man die genannten Werte
für J2 und Bi, in die Formel für n ein, so ergibt sich, da.ß auch in diesem Falle
die Drehzahl n wiederum allein durch den Wert des Phasenwinkels bestimmt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der zuletzt genannten Art ist in der Fig.
i schematisch veranschaulicht, und zwar für den Fall, daß die Phasenverschiebung
zwischen dem Strom und der Spannung eines Netzes zu ermitteln ist.
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i ist die auf der Achse des Zählers befestigte Läuferscheibe. Der
Läuferscheibe i sind zwei Triebeisen zugeordnet, die die von den Wirk-oder Blindleistungszählern
her bekannte Ausführung besitzen können und daher nicht näher dargestellt sind.
Die Wicklungen der Triebeisen sind mit 3 und q: bezeichnet. Die Wicklung 3 ist an
die Sekundärwicklungen eines Spannungswandlers 5 angeschlossen, dessen Primärwicklung
zwischen die Leitungen 6 und 7 des Netzes geschaltet ist. Die auf dem anderen
Triebeisen
befindliche Wicklung 4. ist an die Sekundärseite eines in der Leitung 7 liegenden
Stromwandlers 8 angeschlossen. Parallel zu der Wicklung 4 ist ein einstellbarer
Nebenschlußwiderstand 9 geschaltet, der beim Ausführungsbeispiel als Kohledruckwiderstand
ausgebildet ist und mittels einer Stromwaage eingestellt wird.
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Die Stromwaage besteht aus einem Waagebalken io, der an einer Stütze
ii drehbar gelagert ist und an dessen Enden je ein in der Spule 12 bzw. in der Spule
13 verschiebbarer Eisenkern angreift. Das eine Ende des Waagebalkens io ist mit
einem Stempel ioa verbunden, der gegen den Kohledruckwiderstand 9 anliegt und je
nach dem von ihm ausgeübten Druck den Kohledruckwiderstand auf einen höheren oder
niedrigeren Widerstandswert einstellt. Die Magnetwicklung 13 liegt in Reihe mit
der Spule 4, während die Magnetwicklung 12 an die Sekundärseite des Spannungswandlers
5 angeschlossen und daher von einem Strom durchflossen wird, der dem Strom in der
Wicklung 3 proportional ist. Durch die Stromwaage wird durch entsprechende Einstellung
des Kohledruckwiderstandes 9 bewirkt, daß der die Wicklung 4 durchfließende Strom
unabhängig von den Änderungen des von der Sekundärseite des Stromwandlers 8 abgegebenen
Stromes stets dem Strom proportional ist, der die Magnetwicklung 12 durchfließt.
Da dieser Strom aber dem Strom in der Wicklung 3 proportional ist, so ist folglich
der die Wicklung 4 durchfließende Strom stets auch dem die Wicklung 3 durchfließenden
Strom proportional.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Stromwaage sei zunächst angenommen,
daß die Spannung zwischen den Leitungen 6 und 7 und somit auch der die Wicklung
12 durchfließende Strom konstant sei. Ändert sich nun die Stromstärke in der Leitung
7, so ändert sich entsprechend auch der Strom auf der Sekundärseite d.es Wandlers
B. Es wird infolgedessen der Strom in dem Kreis der Wicklungen 4 und 13 geändert,
z. B. etwas erhöht werden. Das hat zur Folge, daß das von der Wicklung 13 auf die
Stromwaage io ausgeübte Moment das von der Wicklung 12 ausgeübte Moment überwiegt
und der - Waagebalken io ausschwenkt und einen höheren Druck auf den Kohledruckwiderstand
9 ausübt. Hierdurch wird eine Verminderung des Widerstandswertes des Widerstandes
9 herbeigeführt, so daß ein größerer Teil des von der Sekundärseite des Wandlers
8 abgegebenen Stromes durch den Nebenschluß 9 fließt und der Strom im Kreise der
Wicklungen 4 und 13 wieder annähernd auf den ursprünglichen Wert verringert wird.
Es ist in der Natur des verwendeten Reglers begründet, daß am Ende des Regelvorganges
eine gewisse Erhöhung des die Wicklungen 13 und 4 durchfließenden Stro-nes gegenüber
seinem vorhergehenden Werte bestehen bleibt, und zwar ist dies notwendig, damit
der mit dem Waagebalken io befestigte Sterrpc1 zoll den notwendigen Druck auf den
Kohlc.druckwiderstand 9 ausübt. Die Abweicliungen des Stromes in den Wicklungen
4 und 13 vom Sollwert sind jedoch so gering, daß sie keinen wesentlichen Meßfehler
in die Meßanordnung hineintragen. Wie sich hieraus ergibt, wird der die Wicklung
4 durchfließende Strom zwar nicht theoretisch genau dem die Wicklung 13 durchfließenden
Strom proportional geregelt. Praktisch ist jedoch wegen der großen Empfindlichkeit
der Stromwaage io und des Kohledruckwiderstandes 9 Proportionalität gegeben, und
in diesem Sinne ist auch dieser Ausdruck in der Beschreibung und in den Patentansprüchen
zu verstehen.
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Es war oben zur Erläuterung zunächst angenommen, daß die Spannung
zwischen den Leitungen 6 und 7 konstant sei. Nimmt man umgekehrt an, daß der Strom
konstant ist und die Spannung größer wird, so wird entsprechend der Strom in der
Wicklung i2 erhöht. Die Erhöhung des Stromes in der Wicklung 12 hat zur Folge, daß
der Waagebalken io entgegen dem Uhrzeigersinn ein wenig ausschwenkt und dadurch
der auf den Kohledruckwiderstand ausgeübte Druck und somit der Widerstandswert des
Kohledruckwiderstandes verringert und dadurch der Zweigstrom in der Wicklung 4 erhöht
wird. Ändern sich gleichzeitig Strom und Spannung, so treten entsprechende Regelvorgänge
auf. Es wird praktisch stets hinreichend genau der Strom in der Wicklung 3 dem Strom
in der Wicklung 4 proportional sein.
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Als Bremsmagnet kann ein besonderer, der Laufscheibe i zugeordneter
Magnet verwendet werden, dessen Erregerstrom dem Strom in der Wicklung eines der
Triebeisen proportional ist. Man könnte die Wicklung des Bremsmagneten z. B. mit
der Wicklung 3 oder 4 in Reihe schalten oder sie z. B. parallel zur Wicklung 3 an
die Sekundärklemmen des Wandlers 5 anschließen. Bei entsprechender Ausbildung des
Bremsmagneten wird dann von diesem ein dem Erregerstrom quadratisch proportionales
Bremsmoment hervorgerufen, so daß, wie bereits oben erläutert, die Drehzahl des
Zählers ein eindeutiges Maß für den Phasenverschiebungswinkel zwischen den die Wicklungen
3 und 4 durchfließenden Strömen und daher auch für die Phasenverschiebung zwischen
der Spannung und dem Strom des Netzes 6, 7 gibt. Statt einen besonderen Bremsmagneten
anzuordnen, kann man auch, wie an sich bekannt, den Bremsmagneten mit einem der
Triebeisen verbinden, indem man an diesem einen entsprechend kleineren magnetischen
Nebenschluß bildet. Bei dieser Anordnung braucht für den Bremsmarjr_eter. ein: be:,o-=@'c_c
Wicklung nicht vorgesehen
zu werden. Dieser Fall ist auch bei dem
in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel angenommen.
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Wie sich aus der Darstellung ergibt, wird der die Wicklung q. durchfließende
Strom dadurch proportional dem Strom 3 geregelt, daß ein größerer oder geringerer
Teil des von der Sekundärwicklung des Wandlers & gelieferten Stromes über den
Kohledruckwiderstand g abgezweigt und von der Wicklung q. ferngehalten wird. Da
der Kohledruckwiderstand g nur Ohmschen Widerstand besitzt, die Wicklung q. hingegen
als Drosselspule wirkt, so besteht die Gefahr, daß, sofern es sich um einen großen
Regelbereich handelt, der durch die Wicklung q. geleitete Teilstrom je nach der
Größe des die Leitung 7 durchfließenden Stromes verschiedene Phasenverschiebungen
erhält, die die Eindeutig= keit stören. Diesem Fehler kann dadurch begegnet werden,
daß der Wicklung q. ein großer Ohmscher Vorwiderstand 1q. vorgeschaltet wird. Gegenüber
diesem Widerstand 14 verschwindet dann der durch die Induktivität der Spule q. sonst
hervorgerufene Einfluß.
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Der neue Zähler ist insbesondere zur Verwendung als Impulsgebergerät
zur Fernanzeige der Phasenverschiebung bestimmt. Hierzu kann, wie in der Zeichnung
veranschaulicht, auf der Achse a des Zählers ein Stromunterbrecher 15
befestigt
werden, der in der Leitung 16 liegt. Die Leitung 16 kann unmittelbar die Fernleitung
sein, oder sie kann auch zu einer Einrichtung führen, die ihrerseits den in der
Fernleitung liegenden Unterbrecherkontakt steuert.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der die Wicklung q.
durchfließende Strom in Abhängigkeit von der Spannung geregelt. Dies ist immer dann
zweckmäßig, wenn die Spannung, wie dies praktisch meistens der Fall ist, sich verhältnismäßig
nur wenig ändert, während der Strom größere Änderungen, z. B. im Verhältnis i :
5, erfährt. Es ist selbstverständlich aber auch möglich, den die Wicklung 3 durchfließenden
Strom in Abhängigkeit von dem die Wicklung q. durchfließenden Strom oder einem diesem
proportionalen Strom zu regeln. Dies wird dann sehr vorteilhaft sein, wenn ausnahmsweise
die Spannung sehr großen Änderungen, hingegen der Strom des Netzes nur geringen
Änderungen unterworfen ist.
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Wie oben erwähnt, kann man mit dem neuen Zähler auch die Phasenverschiebung
zwischen zwei Strömen oder zwei Spannungen ermitteln. Ist die Phasenverschiebung
zwischen zwei Spannungen zu ermitteln, so kann man.die Wicklung q. ähnlich schalten
wie bei dem Ausführungsbeispiel die Wicklung 3. In diesem Falle wird der Kohledruckwiderstand
ß nicht parallel zur Wicklung q., sondern in Reihe mit ihr geschaltet. Die übrige
Anordnung des Zählers 1 kann dann im wesentlichen die gleiche bleiben, wie in der
Darstellung angegeben.
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Soll, wie es meistens der Fall ist, der Leistungsfaktor eines Netzes
durch die Drehzahl des Zählers proportional dargestellt werden, so muß der von dem
Strom in der Wicklung 3 hervorgerufene Fluß eine Phasenverschiebung von go ° gegen
die Spannung auf der Sekundärseite des Wandlers 5 besitzen, wenn der von dem Strom
in der Wicklung q. hervorgerufene magnetische Fluß in Phase mit seinem Erregerstrom
und weiterhin der Phasenwinkel zwischen dem Strom in der Spule q. und der Sekundärspannung
gleich dem Phasenwinkel zwischen den Ursprungsgrößen ist. Um den von dem Strom in
der Wicklung 3 hervorgerufenen Fluß um go ° 'gegen die Spannung der Sekundärseite
des Wandlers 5 zu verschieben, kann man eine der von Wirkleistungszählern her bekannten
Kunstschaltungen verwenden.
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Man kann den Zähler aber auch durch eine entsprechende Schaltung,
wie sie bei den Blindleistungszählern üblich ist, so schalten, daß die Drehzahl
des Zählers dem Werte sin 99 proportional ist. In diesem Falle muß also die Phasenverschiebung
zwischen den Triebflüssen stets den gleichen Wert besitzen wie zwischen den erregenden
Strömen. Diese Schaltung hat den Vorzug; daß der Zähler sich bei kapazitiver Phasenverschiebung
in dem einen Drehsinn, bei induktiver Phasenverschiebung in dem anderen Drehsinn
dreht. Dabei ist 'selbstverständlich die Drehzahl des Zählers für einen bestimmten
Phasenwinkel gleich groß, gleichgültig, ob die Phasenverschiebung kapazitiv oder
induktiv ist. Um bei der Verwendung des Zählers als Impulsgebergerät an der Empfangsstelle
außer dem absoluten Wert des Phasenwinkels auch erkennen zu können, ob die Phasenverschiebung
kapazitiv oder induktiv ist, kann mit der Zählerachse eine Umschaltvorrichtung verbunden
werden, die in an sich bekannter Weise bei Umkehrung der Drehrichtung des Zählers
z. B. die Stromrichtung der gesendeten Impulse umkehrt. Bei entsprechender Einrichtung
des Empfangsgerätes kann man dann an der Empfangsstelle erkennen, ob der Phasenwinkel
kapazitiv oder induktiv ist.
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Bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel übernimmt die
Stromwaage allein die Aufrechterhaltung der Proportionalität zwischen den die Wicklungen
der Triebeisen durchfließenden Strömen. Es müssen daher die Stromwaage io und der
Kohledruckwiderstand g verhältnismäßig sehr genau arbeiten. Die Einrichtung läßt
sich wesentlich vereinfachen, wenn man das auf die Läuferscheibe i ausgeübte Bremsrrioment
in zwei Teile auslöst, z. B. zwei Bremsmagnete vorsieht, wobei die Wicklung des
-irren Bremsmagneten von einem Strom durchiossen wird, der dem Strom in der Wicklung
des
einen Triebeisens proportional ist, und die Erregerwicklung des anderen Bremsmagneten
von einem Strom durchflossen wird, der dem Strom des anderen Triebeisens proportional
ist. Bei dieser Ausführung genügt es, wenn die Stromwaage ro die Proportionalität
zwischen den die Wicklungen der Triebeisen durchfließenden Strömen nur grob aufrechterhält.
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Ein Ausführungsbeispiel der zuletzt angegebenen Ausführung ist in
der Fig. 2 schematisch dargestellt. Die allgemeine Schaltung des Zählers ist die
gleiche wie die bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. _. Es ist angenommen, daß
der eine Bremsmagnet mit dem zur Wicklung 3 gehörigen Triebeisen verbunden ist und
somit durch diese Wicklung erregt wird. Außerdem ist aber über die Ausführungsform
nach Fig. z hinaus ein zweiter, in der neutralen Zone der Läuferscheibe = angeordneter
Bremsmagnet 17 vorgesehen, dessen Erregerwicklung 18 in Reihe mit der Spule :1.
liegt. Der Bremsmagnet z7 übt infolgedessen ein Bremsmoment aus, das dem Strom in
der Wicklung q: quadratisch proportional ist, während der andere Bremsmagnet ein
dem Strom in der Wicklung 3 quadratisch proportionales Bremsmoment ausübt. Die Wirkungsweise
dieser Ausführungsform ergibt sich am einfachsten aus folgender Rechnung. Es sei
angenommen, daß die von den beiden Bremsmagneten ausgeübten Bremsmomente bei Proportionalität
zwischen den Strömen in den Wicklungen 3 und q. gleich groß sind, also jeder Bremsmagnet
die Hälfte des Gesamtbremsmomentes ausübt. Es möge nun infolge sehr grober Regelung
seitens der Stromwaage der Strom in der Wicklung q. um 2o °/o größer sein als der
Wert, der der Proportionalität zwischen den Strömen in den Wicklungen 3 und q entsprechen
würde. In diesem Falle ist das von den Triebeisen ausgeübte Triebmoment ebenfalls
2o°/, größer, beträgt also =,2 des normalen Triebmomentes, das bei Proportionalität
zwischen den Triebeisenströmen vorhanden ist. Gleichzeitig ist aber auch, da die
Erregerwicklung des Bremsmagneten 17 in Reihe mit der Wicklung q. liegt, das von
dem Bremsmagneten 17 ausgeübte Bremsmoment entsprechend der Erhöhung. des Stromes
gestiegen, und zwar quadratisch. Das Bremsmoment berechnet sich also wie folgt B
= 0,5 + 1,22 ' 0,5 = 0,5 + 0,72 = 1,229 Bnorm. Dabei bedeutet der erste Summand
o,5 das von dem Bremsmagneten mit der Erregerwicklung 3 ausgeübte Bremsmoment und
der zweite Summand 1,22. o,5 das von dem Bremsmagneten 17 ausgeübte Bremsmoment,
während Bnorm. das Bremsmoment bedeutet, das der Zähler besitzen würde, wenn der
Strom in der Wicklung q. genau dem Strom in der Wicklung 3 proportional wäre. Es
steht also nach obigem der Erhöhung des Drehmomentes auf 1,2 des normalen Wertes
eine Erhöhung des Bremsmomentes auf z,22 entgegen. Die Drehzahl des Zählers wird
infolgedessen etwas zu niedrig sein. Der Fehler ist jedoch kleiner als 2 °/o und
daher für derartige Meßeinrichtungen völlig vernachlässigbar, ja, in vielen Fällen
wird man sogar noch größere Ungenauigkeiten zulassen. Das in Fig. 2 beschriebene
Ausführungsbeispiel hat den Vorzug, daß es sehr einfach herzustellen ist, da sich
Kohledruckwiderstände und Stromwaagen, die auf :E 2o°/, genau regeln, ohne Aufwand
besonderer Sorgfalt leicht herstellen lassen.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen wird der Phasenverschiebungswinkel
zwischen zwei Größen oder einer von dem Phasenverschiebungswinkel eindeutig abhängigen
Größe eimittelt. Es kann zuweilen die Aufgabe auftreten, daß das arithmetische Mittel
zwischen zwei in dieser Weise ermittelten Phasenverschiebungswinkeln zu bilden ist.
In diesem Falle kann man, ähnlich wie bei den Dreileiterwechselstromzählern, das
System verdoppeln, indem man auf der gleichen Achse zwei Läuferscheiben anordnet
und diesen entsprechend zugeordnete Triebeisen und Bremsmagnete ähnlicher Schaltung
wie bei den dargestellten Ausführungsbeispielen zuordnet.