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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft eine Faltvorrichtung, die in eine Rollenrotationsdruckmaschine
eingebaut oder an diese angefügt
ist, beispielsweise bei der Zeitungsproduktion, zum Schneiden der
bedruckten Papierbahn oder -bahnen in Abschnitte und Falten der
aufeinander folgenden Papierabschnitte um deren Mitte zu der Form
von Druckbögen.
Insbesondere betrifft die Erfindung, d. h. die Faltvorrichtung der
Rotationsdruckmaschine, die Kombination eines Falzzylinders und
Backenzylinders, wobei der letztere Zylinder Sätze aus festen und beweglichen
Backen, die daran am Umfang in Abständen voneinander angeordnet
sind, aufweist, zum Falten der Papierabschnitte, wenn diese in die
Backenhohlräume
gedrängt werden,
durch Falzmesser auf dem Falzzylinder. Insbesondere betrifft die
Erfindung ferner die verbesserte Konfiguration jedes Falzmessers,
das ausgebildet ist, um die Druckfarbenübertragung zwischen den einander
berührenden
Oberflächen
jedes gefaltet werdenden Papierabschnitts unmöglich zu machen.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Die
Faltvorrichtung weist neben dem Falzzylinder und dem Backenzylinder
einen Schneidzylinder auf, wobei sich alle während des fortschreitenden Druckvorgangs
mit derselben Umfangsgeschwindigkeit in konstanter Drehung befinden.
Die bedruckte Papierbahn oder bedruckten Papierbahnen werden zunächst um
einen Teil des Falzzylinders gelegt und, während sie über diesen bewegt werden, durch Schneidmesser
an dem Schneidzylinder, der über die
Bahn oder Bahnen gegen den Falzzylinder gehalten wird, in aufeinander
folgende Abschnitte geschnitten. Der Falzzylinder ist mit länglichen
Falzmessern ausgestattet, die sich jeweils parallel zu der Falzzylinderachse
erstrecken und daran am Umfang in Abständen voneinander angeordnet
sind. Jedes Falzmesser ist radial zum Falzzylinder bewegbar, um den
Papierabschnitt in einen der länglichen
Backenhohlräume
zu drücken,
welche am Umfang in gleichmäßigen Abständen voneinander
in die Oberfläche des
Backenzylinders geschnitten sind.
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Der
Papierabschnitt wird durch eines der Falzmesser von der Oberfläche des
Falzzylinders weggedrückt,
und sein Mittelteil ist zwischen der festen und der beweglichen
Backe in dem Backenhohlraum angeordnet. Der Mittelteil des Papierabschnitts wird
dann, gemeinsam mit dem Falzmesser, zwischen der festen und der
beweglichen Backe, erfasst, wenn die bewegliche Backe gegen die
feste Backe geschlossen wird, und dadurch um die Mittellinie des
Papierabschnitts gefaltet. Daraufhin wird der Papierabschnitt durch
den Backenzylinder von der Oberfläche des Falzzylinders weggeführt, während diese
Zylinder fortfahren, sich in entgegengesetzte Richtungen zu drehen.
Das Falzmesser bewegt sich zwischen den Falzen des Mittelteils des
Papierabschnitts heraus, wobei dieser weiterhin zwischen der festen
und der beweglichen Backe eingeklemmt ist, um dadurch gefaltet zu
werden. Das Falzmesser wirkt während
seines Herausbewegens so, als würde es
die Backen auseinanderzwängen.
Daraufhin wird Papierabschnitt entlang der Mittellinie gefaltet,
während
er von dem Falzzylinder weggeführt
wird.
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Schwierigkeiten
sind aufgetreten beim oben beschriebenen Falten der Papierabschnitte,
die praktisch frisch aus der Druckmaschine kommen, ohne Druckfarbenübertragung
zwischen ihren einander berührenden
Oberflächen
zu verursachen und ohne diese körperlich
zu beschädigen.
Ein Hauptgrund für derartige
Schwierigkeiten ist, dass in der Praxis die Papierabschnitte sogar
im eingeschränkten
Fall der Zeitungsproduktion substanziellen Änderungen der Dicke unterliegen.
Das zu bedruckende Papier selbst kann unterschiedliche Dicken aufweisen.
Darüber
hinaus kann die Anzahl von Seiten jedes zu erzeugenden Druckbogens
stark variieren, wenn zwei oder mehr Bahnen durch gesonderte Druckeinheiten
der Druckmaschine gleichzeitig bedruckt werden und übereinander
gelegt werden, ehe sie zur Produktion von Mehrseiten-Druckbögen in die
Faltvorrichtung eingeführt
werden. Die Beabstandung zwischen jedem Satz aus fester und beweglicher
Backe muss auf diese stark unterschiedlichen Dicken der zu faltenden
Papierabschnitte einstellbar sein, um einen geeigneten Falz herzustellen,
ohne das bedruckte Papier zu beschädigen. Für gewöhnlich sind die beweglichen
Backen federbelastet, um die Papierabschnitte von unterschiedlicher
Dicke fest genug zu erfassen, um unbeabsichtigtes Loslösen zu verhindern, wenn
die Papierabschnitte hernach zu Druckbögen gefaltet werden.
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Wie
sie bislang konstruiert wurden, neigten die Falzbackenvorrichtungen
jedoch dazu, Druckfarbenübertragung
zwischen den einander berührenden Oberflächen der
Papierabschnitte zu verursachen, insbesondere während des Herausbewegens des Falzmessers
zwischen der festen und der beweglichen Backe. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das
Falzmesser fest an den Papierabschnitten reibt, während es
sich durch die Drehung des Backenzylinders und des Falzzylinders
in entgegengesetzte Richtungen zwischen den Backen herausbewegt. Druckfarbenübertragung
muss unter allen Umständen
vermieden werden, da dies eine schwerwiegende Beeinträchtigung
der Druckqualität
und eine Minderung des Handelswertes der Zeitungen darstellt.
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Die
Ungeprüfte
Japanische Gebrauchsmusterschrift
Nr. 60-193365 ist typisch für Vorrichtungen, die für gewöhnlich vorgeschlagen
werden, um eine Übertragung
von Druckfarbe zwischen den Oberflächen von gefaltet werdenden
Papierabschnitten zu vermeiden. Sie lehrt die Verwendung federbelasteter Stifte,
die sich durch jede der beweglichen Backen an dem Backenzylinder
erstrecken, um den eingeführten
Mittelteil des Papierabschnitts gegen Auflager aus Polyurethan oder
einem ähnlichen
elastischen Material zu drücken,
die an Teilen der Oberfläche
der festen Backe befestigt sind. Die Falzmesser an dem Falzzylinder
sind jeweils an Teilen vertieft, um zu ermöglichen, dass die Stifte den
Papierabschnitt gegen die elastischen Auflager drücken. Die
bewegliche Backe ist selbst federbelastet, um den gefalteten Mittelteil
des Papierabschnitts nach dem Herausbewegen des Falzmessers zwischen
den Falzen des Papierabschnittmittelteils gegen die bloße Oberfläche der
festen Backe zu drücken.
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Ein
Einwand gegen diese im Stand der Technik bekannte Vorrichtung ist,
dass das Falzmesser, das dick genug sein muss, um die erforderliche
mechanische Festigkeit aufzuweisen, anfangs gemeinsam mit dem gefalteten
Mittelteil des Papierabschnitts zur Gänze zwischen der festen und
der beweglichen Backe erfasst ist. Die bewegliche Backe wird über den
Papierabschnitt in einem Maß,
das erforderlich ist, um den Papierabschnitt auch nach dem Herausbewegen
des Falzmessers gegen unbeabsichtigtes Loslösen festzuhalten, gegen die
feste Backe gedrückt.
Infolgedessen könnte
das Festhalten, nicht nur des gefalteten Mittelteils des Abschnitts, sondern
auch des Falzmessers, zwischen diesen Backen eine Ursache für Druckfarbenübertragung
zwischen den einander berührenden
Oberflächen
des Papierabschnitts sein.
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Es
könnte
argumentiert werden, dass der Papierabschnitt etwas lose zwischen
den Backen erfasst werden könnte,
wenn dieser stattdessen fest genug zwischen den federbelasteten
Stiften und den elastischen Auflagern gehalten würde, um unbeabsichtigtes Loslösen zu verhindern.
Dann würde
es jedoch an jenen Teilen des Papierabschnitts, die durch die Stifte
gegen die Auflager gedrückt
werden, noch leichter zu Druckfarbenübertragung kommen. Ferner neigte
der Papierabschnitt, während
dieser zwischen diesen Teilen erfasst wurde, dazu, dass seine freiliegenden
Oberflächen
auf Grund des Reibwiderstands der Polyurethanauflager durch die
Druckfarbe verschmiert wurden. Die Stifte selbst sind zu beanstanden,
da sie, auch wenn kein Papier eingeführt wurde, weiterhin unter
Federdruck von der Oberfläche
der beweglichen Backe zu den Auflagern hin vorragen. Durch Anschlagen
an die Stifte beim Einführen
in die Backenhohlräume
kam es leicht dazu, dass die Papierabschnitte zerrissen, zerknittert
wurden oder auf andere Weise beschädigt wurden.
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Ein
anderer Lösungsansatz
für das
Problem ist der
Japanischen Patentschrift
Nr. 7-55761 zu entnehmen, welche die Einstellung der Mindestbeabstandung
zwischen der festen und der beweglichen Backe entsprechend der Dicke
der zu faltenden Papierabschnitte vorsieht. Es bleibt jedoch die
Tatsache bestehen, dass das Falzmesser gemeinsam mit jedem Papierabschnitt
zur Gänze
zwischen der festen und der beweglichen Backe erfasst wird. Folglich wird
der Papierabschnitt, während
dieser gemeinsam mit dem Falzmesser zwischen den Backen erfasst wird,
mit einem größeren Druck
beaufschlagt, als für das
Falten ohne Loslösen
erforderlich ist.
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KURZDARSTELLUNG DER ERRFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt zu verhindern, dass die Papierabschnitte,
während
sie durch Faltvorrichtungen des definierten Typs zu Druckbögen gefaltet
werden, durch Druckfarbenübertragung
verschmiert werden, zerrissen werden, zerknittert werden oder auf
andere Weise beschädigt werden
oder aber sich unbeabsichtigt von den Backen loslösen.
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Kurz
gesagt betrifft die Erfindung eine an eine Rollenrotationsdruckmaschine
anzufügende Faltvorrichtung,
wobei eine bedruckte Papierbahn, während diese über einen
Falzzylinder bewegt wird, durch einen Schneidzylinder in Abschnitte
geschnitten wird, wobei hernach der Mittelteil jedes Papierabschnitts
von dem Falzzylinder weg in einen Backenhohlraum in einem Backenzylinder
gedrückt
wird, und wobei jeder Papierabschnitt daraufhin von dem Falzzylinder
weg auf den Backenzylinder geführt wird,
um zu einem Druckbogen gefaltet zu werden.
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Insbesondere
sieht die Erfindung die Verbesserungskombination aus einer festen
Backe, die unbeweglich in dem Backenhohlraum in dem Backenzylinder
angebracht ist, einer beweglichen Backe, die in dem Backenhohlraum
in dem Backenzylinder angebracht ist, zur Bewegung relativ zu dem
Backenzylinder zu der festen Backe hin und von dieser weg, um jeden
Papierabschnitt zu halten und zu falten, wenn dessen Mittelteil
in den Backenhohlraum eingeführt
wird, und einem Falzmesser, das an dem Falzzylinder angebracht ist,
zum Drücken
des Mittelteiles jedes Papierabschnitts in den Raum zwischen der
festen und der beweglichen Backe in dem Backenhohlraum in dem Backenzylinder
vor. Mindestens eine der festen und der beweglichen Backe ist in eine
Reihe von voneinander beabstandeten Backenteilen unterteilt. Das
Falzmesser weist Abschnitte auf, die dicker als der Rest des Falzmessers
sind und die mit mindestens einer Bildfläche jedes Papierabschnitts,
der in den Backenhohlraum gedrückt
wird, und die mindestens eine der festen und die beweglichen Backe
nicht registerhaltig sind.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform,
die in weiterer Folge offenbart wird, weist sowohl feste die Backe
als auch die bewegliche Backe jeweils eine Reihe von voneinander
beabstandeten Backenteilen auf, wobei am Umfang des Backenzylinders
jeder feste Backenteil einem beweglichen Backenteil gegenüberliegt.
Das Falzmesser selbst weist ebenfalls eine Reihe von voneinander
beabstandeten Falzmesserteilen auf, die mehrere mediale Falzmesserteile,
die mit der Bildfläche
des Papierabschnitts registerhaltig positioniert sind, und ein Paar
von äußersten
Falzmesserteilen, die auswärts
von den medialen Falzmesserteilen angeordnet sind, umfassen. Jeder
mediale Falzmesserteil weist mindestens einen Abschnitt auf, der
dicker als der Rest des medialen Falzmesserteils ist und sowohl
mit dem festen wie auch mit dem beweglichen Backenteil nicht registerhaltig
ist. Hingegen weist jeder äußerste Falzmesserteil
jeweils einen Abschnitt auf, der dicker als der Rest des äußersten
Falzmesserteils ist und der mit einem Seitenrand des Papierabschnitts
registerhaltig ist, mit dessen Bildfläche jedoch gar nicht registerhaltig
ist.
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Demnach
werden, wenn der Mittelteil jedes Papierabschnitts auf dem Falzzylinder
durch das verbesserte Falzmesser in einen Backenhohlraum in dem
Backenzylinder gedrückt
wird und darin durch die Reihe von voneinander beabstandeten beweglichen
Backenteilen gegen die zugeordnete Reihe von voneinander beabstandeten
festen Backenteilen gedrückt
wird, nur die dünnen
Abschnitte der medialen Falzmesserteile zwischen den festen und
den beweglichen Backenteilen erfasst. Wenngleich nicht nur die dünnen Abschnitte,
sondern auch die dicken Abschnitte des Paares von äußersten
Falzmesserteilen zwischen den festen und den beweglichen Backenteilen
erfasst werden, sind diese dicken Abschnitte mit der Bildfläche des
Papierabschnitts nicht registerhaltig. Die dünnen Abschnitte der Falzmesserteile lassen
die Drücke,
die auf die Bildfläche
des Papierabschnitts einwirken, nur geringfügig höher werden als nach dem nachfolgenden
Herausbewegen des Falzmessers zwischen den Falzen des Papierabschnittes.
Demnach kommt es zwischen den einander berührenden Oberflächen des
Papierabschnittes zu keiner Druckfarbenübertragung.
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Auch
nach dem Herausbewegen des Falzmessers werden die auf den Papierabschnitt
durch die bewegliche Backe ausgeübten
Drücke
nicht soweit nachlassen, als dass dies dem Papierabschnitt ermöglichen
würde,
sich von den Backen zu lösen. Die
dicken Abschnitte der Falzmesserteile erwiesen sich als wirksam,
um zu verhindern, dass sie beim Einführen in den Backenhohlraum
verformt werden oder brechen.
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Als
zusätzlicher
Vorteil können
die Arbeitsoberflächen
der festen und auch der beweglichen Backenteile allesamt parallel
zu der Achse des Backenzylinders ausgerichtet werden, ohne Notwendigkeit
der Bereitstellung von Dornen oder anderen Vorsprüngen zum
Erfassen der Papierabschnitte. Diese Tatsache, in Kombination mit
der Dünnheit
jener Abschnitte der Falzmesserteile, die zwischen den festen und
den beweglichen Backenteilen erfasst werden, ermöglicht es, gerade, einwandfreie
Falze an den Papier abschnitten herzustellen und folglich Druckbögen zu erzeugen,
die ästhetisch
gefällig sind.
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Durch
die Lektüre
der folgenden Beschreibung und der beiliegenden Ansprüche in Zusammenschau
mit den beiliegenden Zeichnungen, welche die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellen, werden die oben genannten und andere Aufgaben,
Merkmale und Vorteile dieser Erfindung verdeutlicht und die Erfindung
selbst wird besser zu verstehen sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Falzstation einer Rollenrotationsdruckmaschine, welche
einen Falzzylinder und einen Backenzylinder umfasst und auf welche
die vorliegende Erfindung anwendbar ist;
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2 ist
eine vergrößerte, fragmentarische, abgewickelte
Schnittansicht, wobei Teile weggebrochen dargestellt sind, um andere
Teile sichtbar zu machen, des Backenzylinders aus 1,
die im Besonderen eine Reihe von festen Backenteilen und eine Reihe
von beweglichen Backenteilen gemeinsam mit Mitteln zum Betätigen der
beweglichen Backenteile zu den festen Backenteilen hin und von diesen
weg darstellt;
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3 ist
eine fragmentarische Endansicht, wobei Teile weggebrochen dargestellt
sind, um andere Teile sichtbar zu machen, des Backenzylinders, betrachtet
in Richtung von Pfeil III aus 2;
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4 ist
eine noch weiter vergrößerte Schnittansicht
gemäß Linie
IV-IV in 2 und zeigt im Besonderen einen
festen Backenteil und einen beweglichen Backenteil gemeinsam mit
einigen der Mittel zum Betätigen
des beweglichen Backenteils zu dem festen Backenteil hin und von
diesem weg;
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5 ist
eine 4 ähnliche
Ansicht, außer dass
darin ein Papierabschnitt dargestellt ist, der gerade durch einen
dünnen
Abschnitt des Falzmessers zwischen dem festen und dem beweglichen
Backenteil eingeführt
wird;
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6 ist
ebenfalls eine 4 ähnliche Ansicht, außer dass
darin ein Papierabschnitt dargestellt ist, der gerade durch einen
dicken Abschnitt des Falzmessers zwischen dem festen und dem beweglichen
Backenteil eingeführt
wird;
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7 ist
eine Ansicht von erläuterndem Charakter,
welche die Lagebeziehung zwischen einer Reihe von festen Backenteilen,
einer Reihe von beweglichen Backenteilen und einer Reihe von Falzmesserteilen
gemeinsam mit einem zu faltenden Papierabschnitt darstellt; und
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8 ist
eine Seitenansicht des Falzmessers gemäß Linie VIII-VIII aus 7.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Falzstation
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Die
vorliegende Erfindung wird derart als am besten auf die Falzstation
einer Rotationsdruckmaschine anwendbar angesehen, welche zwei oder mehr
Druckeinheiten zum gleichzeitigen Bedrucken ebenso vieler Papierbahnen
umfasst, die gemeinsam zuzuschneiden und an ein und derselben Falzstation zu
Mehrseiten-Druckbögen
zu falten sind. Es versteht sich allerdings, dass nur eine der Druckeinheiten
zum Bedrucken einer Papierbahn verwendet werden kann. Wie in 1 schematisch
dargestellt ist, weist die beispielhaft abgebildete Falzstation
ein Paar von Vorschubwalzen 1 zum Einführen einer Bahn oder von Bahnen
W aus bedrucktem Papier in die Falzstation mittels Reibung auf.
Wenngleich in der Praxis mehrere Bahnen wie vorhin erwähnt gleichzeitig
bedruckt und übereinander
liegend in die Falzstation eingeführt werden können, wird
der Einfachheit der Beschreibung halber angenommen, dass nunmehr
nur eine bedruckte Bahn W bedruckt und in die Falzstation eingeführt wird.
Im Stand der Technik ist es üblich,
die bedruckte Bahn in Längsrichtung,
beispielsweise durch einen Former (nicht dargestellt), welcher der
Falzstation unmittelbar vorgelagert angeordnet ist, zu falten.
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Die
Falzstation weist einen Schneidzylinder 2, einen Falzzylinder 3,
einen Backenzylinder 4 und einen Austragventilator 5 auf,
zum Schneiden der bedruckten Bahn W in Abschnitte WS, Falten jedes
Papierabschnitts um die Mitte zu einem Druckbogen und Austragen
der aufeinander folgenden Druckbögen.
Alle angeführten
Zylinder 2–4 und
der Ventilator 5 sind zwischen einem Paar von einander
zugewandten Einfassungswänden 6 drehbar
angebracht, von denen eine dargestellt ist. Unter dem Ventilator 5 ist ein
Austragfördersystem 7 angeordnet.
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Der
Schneidzylinder 2 weist daran ein oder mehrere Schneidmesser 11,
von denen zwei dargestellt sind, in voneinander beabstandeten Positionen am
Umfang auf, wobei sich jedes Messer parallel zu der Schneidzylinderachse
erstreckt. Der Falzzylinder 3 weist an seiner Oberfläche am Umfang
in gleichmäßigen Abständen voneinander
mehrere Ambosse oder Betten 22 auf, zum aufeinander folgenden
zusammenpassenden Ineinandergreifen mit den Schneidmessern 11 an
dem Schneidzylinder 2. Reihen von einfahrbaren Durchstechstiften 21 sind ebenfalls
an der Oberfläche
des Falzzylinders 3 angebracht, in Positionen, die den
Ambossen 22 in Bezug auf die mittels Pfeilen gekennzeichnete
Rotationsrichtung des Falzzylinders unmittelbar vorgelagert sind.
Die Bahn W, die um einen Teil des Falzzylinders 3 gelegt
ist, wird durch die aufeinander folgenden Reihen von Durchstechstiften 21 erfasst
und, wenn die beiden Schneidmesser 11 an dem Schneidzylinder 2 nacheinander
mit den aufeinander folgenden Ambossen 22 an dem Falzzylinder 3 in
Eingriff gelangen, quer in Abschnitte WS geschnitten. Die Papierabschnitte
WS fahren dann auf dem Falzzylinder 3 mit, wobei ihre Vorderkanten
durch die Durchstechstifte 21 festgehalten werden.
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Der
Backenzylinder 4, der als denselben Durchmesser wie der
Falzzylinder 3 aufweisend dargestellt ist, weist in seiner
Oberfläche
definiert mehrere Backenhohlräume 31,
bei dieser Ausführungsform
drei, in gleichmäßigen Abständen um
den Umfang auf. Der Papierabschnitt WS wird durch den Falzzylinder 3 zu
einer Position gegenüber
einem der Backenhohlräume 31 in
dem Backenzylinder 4 geführt und sein Mittelteil wird
durch eines der Falzmesser 23 an dem Falzzylinder 3 von
dessen Oberfläche weg
in einen der Backenhohlräume 31 in
dem Backenzylinder 4 gedrückt. Der eingeführte Mittelteil des
Papierabschnitts WS soll darin durch einen Satz aus einer festen
Backe 32 und einer beweglichen Backe 33 erfasst
werden, die nachstehend näher
beschrieben werden. Gleichzeitig wird die Vorderkante jedes Papierabschnitts
WS von den Durchstechstiften 21 freigegeben, wenn letztere
in den Falzzylinder 3 eingefahren werden.
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Daraufhin
wird das Falzmesser 23 mit den Backen 32 und 33 außer Eingriff
in den Falzzyinder 3 zurückgezogen, wodurch der durch
die Backen 32 und 33 erfasste Papierabschnitt 3 zurückbleibt,
der dadurch gefaltet werden soll. Während der Falzzylinder 3 und
der Backenzylinder 4 ihre Drehung in entgegengesetzte Richtungen
fortsetzen, wird der Papierabschnitt WS von dem Falzzylinder auf
den Backenzylinder übergeben
und dabei entlang der Mittellinie gefaltet.
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Der
Austragventilator 5, der zwischen dem Backenzylinder 4 und
dem Austragsförderersystem 7 angeordnet
ist, weist mehrere Leitschaufeln 8 auf, die an dessen Oberfläche in Abständen um
den Umfang schräg
angebracht sind, um Taschen zum Aufnehmen der gefalteten Papierabschnitte
oder Druckbögen
WS zu definieren. Die Druckbögen
fallen nacheinander durch die Schwerkraft von dem Backenzylinder 4 in
diese Taschen an dem Austragventilator 5 und aus diesen
auf das Austragfördersystem 7.
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Die
bisher beschriebene Konstruktion der Falzstation ist großteils herkömmlich und
beinhaltet kein Merkmal der vorliegenden Erfindung. Die neuartigen
Merkmale der Erfindung werden im Lauf der folgenden ausführlichen
Beschreibung des Backenzylinders 4, der Backen 32 und 33 gemeinsam
mit ihren Antriebsmitteln und der Falzmesser 23 ersichtlich.
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Backenzylinder
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Wie
in 2 fragmentarisch, jedoch in einem vergrößerten Maßstab dargestellt
ist, umfasst der Backenzylinder 4 ein Paar von äußeren Endscheiben 35,
ein Paar von inneren Endscheiben 36 und einen Kern (nicht
dargestellt), auf dem sowohl das Paar von äußeren Endscheiben 35 als
auch das Paar von inneren Endscheiben 36 zur unabhängigen bidirektionalen
Winkelverlagerung innerhalb Grenzen angebracht sind. Die Oberfläche des
Backenzylinders 4 wird durch mehrere Bindeglieder gebildet, wobei
die entgegengesetzten Enden eines jeden davon an jeweils einem der
beiden Paare von Endscheiben befestigt sind. Ein Bindeglied, welches
das Paar von inneren Endscheiben 36 verbindet ist sowohl
in 2 wie auch in 3 mit 37 bezeichnet, und
ein Bindeglied, welches das Paar von äußeren Endscheiben 35 verbindet,
ist in 3 mit 38 bezeichnet. Die Bindeglieder 37 und 38 sind
abwechselnd angeordnet, und jedes benachbarte Paar aus Bindegliedern 37 und 38 ist
voneinander beabstandet, um einen der drei Backenhohlräume 31 zu
definieren, die in Zusammenhang mit 1 dargelegt wurden.
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In
jedem Backenhohlraum 31 ist eine Reihe von voneinander
beabstandeten festen Backenteilen 33 angebracht, die an
die Kante des Bindeglieds 37 geschraubt oder auf andere
Weise daran befestigt sind, welche eine des Paares von gegenüberliegenden
Längskanten
des Backenhohlraums begrenzt. Eine Reihe von voneinander beabstandeten
beweglichen Backenteilen 32 werden auf eine Weise, die nun
ausführlich
darzulegen ist, durch das und zwischen dem Paar von äußeren Endscheiben 35 in
gegenüberliegender
Beziehung von jeweils einem zu dem jeweiligen festen Backenteil 33 gelagert.
Alle Reihen von beweglichen Backenteilen 32 sind gemeinsam
mit dem Paar von äußeren Endscheiben 35 um
die Achse des Backenzylinders 4 winkelig verlagerbar, und
dies sind auch alle Reihen von festen Backenpaaren 33 mit
dem Paar von inneren Endscheiben 36.
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In
der Folge wird in diesem Dokument zur Vereinfachung der Beschreibung
jede Reihe von festen Backenteilen gemeinsam als feste Backe und einzeln
als feste Backenteile bezeichnet, wobei in beiden Fällen dieselbe
Bezugszahl 33 verwendet wird. Ebenso wird jede Reihe von
beweglichen Backenteilen gemeinsam als bewegliche Backe und einzeln
als bewegliche Backenteile bezeichnet, und in beiden Fällen wird
dieselbe Bezugszahl 32 verwendet. Demnach weist bei dieser
konkreten Ausführungsform
der Backenzylinder 4 daran befestigt drei bewegliche Backen 32 und
drei feste Backen 33 auf, wobei jede bewegliche Backe 32 aus
sechs beweglichen Backenteilen 32 besteht und wobei jede
feste Backe 33 aus sechs festen Backenteilen 33 besteht.
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Da
das Paar von äußeren Endscheiben 35 und
das Paar von inneren Endscheiben 36 wie vorhin erwähnt unabhängig innerhalb
Grenzen um den nicht dargestellten Kern des Backenzylinders 4 drehbar sind,
sind die Abstände
zwischen allen beweglichen Backen 32 und allen festen Backen 33 durch
Variieren der Winkelpositionen des Paares von äußeren Endscheiben 35 und
des Paares von inneren Endscheiben 36 auf dem Backenzylinderkern
auf die Dicke der zu faltenden Papierabschnitte einstellbar. Es versteht
sich, dass dieser Backenzylinder 4 eine Backenbeabstandungseinstellung
von jedweder bekannten oder geeigneten Bauart zum gleichzeitigen Drehen
des Paares von äußeren Endscheiben 35 und
des Paares von inneren Endscheiben 36 um kleine Inkremente
in entgegengesetzte Richtungen umfasst. Die Backenbeabstandungseinstellung
ist allerdings nicht dargestellt, da sie nicht in den Rahmen der
vorliegenden Erfindung fällt.
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Backen und Backenantriebsmittel
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Wie
anhand 2 zu erkennen sein wird, ist jede Reihe von beweglichen
Backenteilen 32 über Backenbasiselemente 44 an
einer Backenträgerwelle 48 angebracht,
zur gemeinsamen Schwenkbewegung in und aus Papierabschnitt-Falteingriff
mit einer zugeordneten Reihe von festen Backenteilen 33.
Die Backenträgerwelle 48 selbst
ist durch das Paar von äußeren Endscheiben 35 drehbar
gelagert. Die Reihe von beweglichen Backenteilen 32 sind
allesamt entlang der Achse des Backenzylinders 4 ausgerichtet,
und dies gilt auch für
die Reihe von festen Backenteilen 33. Der Papierabschnitt
WS kann daher zwischen den beiden parallelen Reihen von Backen 32 und 33 eingeführt werden,
wobei es kaum oder gar nicht möglich
ist, dass dieser an diese anschlägt.
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4–6 zeigen
am besten, wie jeder bewegliche Backenteil 32 an der Backenträgerwelle 48 befestigt
ist. Jeder bewegliche Backenteil 32 ist an einem beweglichen
Backenbasiselement 44 befestigt oder auf andere Weise angebracht,
welches seinerseits an der Backenträgerwelle 48 über ein
Paar von axial voneinander beabstandeten Gleitlagern, die in 2 mit 48a bezeichnet
sind, drehbar angebracht sind. Das bewegliche Backenbasiselement 44 ist
in seinem Teil zwischen dem Paar von Gleitlagern 48a mit
einer Öffnung
versehen, um einen Teil der Backenträgerwelle 48 freizulegen.
Ein Federsitz 45 ist an dem auf diese Weise freigelegten
Teil der Backenträgerwelle 48 zur
gemeinsamen Drehung damit befestigt oder auf andere Weise angebracht,
und eine Schraubendruckfeder 46 ist zwischen dem beweglichen
Backenbasiselement 44 und dem Federsitz 45 auf
einer Seite der Backenträgerwelle
angeordnet. Auf der entgegengesetzten Seite der Backenträgerwelle 48 ist
das bewegliche Backenbasiselement 44 durch die Druckfeder 46 über ein
Glied 47 aus verschleißfestem
Material in eine anliegende Position gegen den Federsitz 45 vorgespannt.
Wie ebenfalls in 2 dargestellt ist, ist eine
Drehstabfeder 49 axial in der Backenträgerwelle 48 untergebracht,
um diese vorzuspannen, um sich gemäß Darstellung in 4–6 im
Uhrzeigersinn zu drehen.
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Die
Drehung der Backenträgerwelle 48 in eine
Richtung gegen den Uhrzeigersinn gemäß Darstellung aus 4–6,
entgegen der Kraft der Drehstabfeder 49, wird demnach jedem
beweglichen Backenbasiselement 44 über den Federsitz 45 und die
Druckfeder 46 vermittelt, wodurch sich der zugeordnete
bewegliche Backenteil 32 zu der festen Backe 33 hindreht.
Bei der Drehung der Backenträgerwelle 48 im
Uhrzeigersinn wirkt der Federsitz 45 hingegen direkt und
starr auf das bewegliche Backenbasiselement 44, um das
Zurückziehen
des beweglichen Backenteils 32 von der festen Backe 33 weg
zu bewirken.
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Neuerlich
auf 2 und 3 Bezug nehmend erstreckt sich
die Backenträgerwelle 48 drehbar
durch eine des Paares von äußeren Endscheiben 35 und
weist einen Kurbelarm 41 auf, der an ihrem vorragenden
Ende fest angebracht ist. Der Kurbelarm 41 weist einen
Kurbelzapfen 42 auf, an welchem ein Paar von Nockenmitnehmerrollen 43 zum
rollenden Eingriff in einer Nut in einer Backenantriebsnocke (nicht
dargestellt) von ringförmiger
Gestalt drehbar angebracht sind. Die Nockenmitnehmerrollen 43 werden
durch die Drehstabfeder 49 gegen die konturierte Oberfläche gedrückt, welche
die Nut in der nicht dargestellten Backenantriebsnocke definiert, die
unbeweglich an einer von dem Paar von einander zugewandten Einfassungswänden 6 aus 1 angebracht
ist.
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Demnach
werden mit der Drehung des Backenzylinders 4 die Nockenmitnehmerrollen 43 die durch
die Backenantriebsnocke begrenzte Nut entlang rollen und dadurch
bewirken, dass sich der Kurbelarm 41 bidirektional dreht.
Die bidirektionale Drehung des Kurbelarms 41 wird direkt
auf die Backenträgerwelle 48 übertragen
und von dort, wie in Zusammenhang mit 4–6 dargelegt
wurde, über
die beweglichen Backenbasiselemente 44, Federsitze 45 und
Druckfedern 46 auf die beweglichen Backenteile 32.
Wenn die bewegliche Backe 32 ganz zu der festen Backe 33 hin
gedreht ist, werden die Druckfedern 46 je nach Dicke des
gefalteten Mittelteils des Papierabschnitts WS, der gemeinsam mit dem
Falzmesser 23 dort dazwischen erfasst wird, in unterschiedlichem
Ausmaß zusammengedrückt. Das unterschiedliche
Ausmaß des
Zusammendrückens der
Druckfedern 46 bestimmt verschiedene Mengen an Energie,
die dadurch gespeichert werden, um auf die jeweiligen beweglichen
Backenteile 32 einzuwirken, um zu bewirken, dass diese
den Papierabschnitt WS gegen die feste Backe 33 drücken.
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Falzmesser
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Für folgende
Besprechung der Falzmesser 23 an dem Falzzylinder 3 aus 1 kann
in erster Linie auf 7 und 8 Bezug
genommen werden. Jedes Falzmesser 23 liegt in Form einer
schmalen Leiste aus Blech vor, die sich parallel zu der Achse des
Falzzylinders 3 und demzufolge zu jener des Backenzylinders 4 erstreckt.
Das Falzmesser 23, das in seiner Längserstreckung größer als
die Breite D jedes Papierabschnitts WS ist, ist an dem Falzzylinder 3 derart
angeordnet, dass sich ein Paar von entgegengesetzten Endabschnitten über das
Paar von entgegengesetzten Seiten des Papierabschnittes WS in 7 hinauserstrecken.
Die Falzkante des Falzmessers 23, die in 8 nach
rechts gerichtet dargestellt ist, ist in eine Reihe von Falzmesserteilen 23a unterteilt.
Diese Falzmesserteile sind in einem ausreichenden Abstand voneinander
angeordnet, damit sie radial von dem Falzzylinder 3 an
Brücken
(nicht dargestellt) vorbeibewegt werden können, die sich über den
Schlitz in der Oberfläche
des Falzzylinders erstrecken, durch welchen sich das Falzmesser
in einen und aus einem der Backenhohlräume 31 in dem Backenzylinder 4 bewegen
muss. Von den sechs hier dargestellten Falzmesserteilen weisen die
beiden äußersten,
welche die genannten Abschnitte aufweisen, die seitlich über die
entgegengesetzten Seiten des Papierabschnittes WS hinausragen, mit
einem Hochstrich versehene Bezugszahlen auf, um sie von den anderen,
medial angeordneten Falzmesserteilen 23a, die nur die Bildfläche P des
Papierabschnitts andrücken
sollen, zu unterscheiden.
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Ferner
ist insbesondere aus 7 zu erkennen, dass die Falzmesserteile 23a und 23a' jeweils eine
nicht konstante Dicke aufweisen, wobei jeder einen Abschnitt 23b aufweist,
der dicker als der Rest 23c ist. Die Anordnung der dicken
Abschnitte 23b und der dünnen Abschnitte 23c der
Falzmesserteile 23a und 23a' wird gemäß den neuartigen Konzepten dieser
Erfindung bestimmt, um Druckfarbenübertragung zwischen den einander
berührenden
Oberflächen
des Papierabschnitts WS zu verhindern, ohne die mechanische Festigkeit
der Falzmesser 23 auf ein unzweckmäßiges Maß zu verringern, wie nachstehend
ausführlich
dargelegt wird.
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Die
medialen Falzmesserteile 23a, die mit der Bildfläche P von
jedem Papierabschnitt WS am Umfang des Backenzylinders 4 registerhaltig
positioniert sind, weisen jeweils mindestens einen dicken Abschnitt 23b auf,
der sowohl mit den beweglichen Backenteilen 32 als auch
den festen Backenteilen 33 nicht registerhaltig ist. Die
dünnen
Abschnitte 23c dieser medialen Falzmesserteile 23a sind
alle mit den beweglichen Backenteilen 32 wie auch den festen
Backenteilen 33 registerhaltig. Die beiden äußersten
Falzmesserteile 23a' weisen
dicke Abschnitte 23b auf, die, wenngleich sie mit den äußersten
beweglichen Backenteilen 32 wie auch den äußersten festen
Backenteilen 33 registerhaltig angeordnet sind, beide mit
dem Papierabschnitt WS oder mindestens mit dessen Bildfläche P nicht
registerhaltig sind. Jedenfalls sollten, je nach den relativen Abmessungen
des Falzmessers 23, der Backen 32 und 33 und
des Papierabschnitts WS axial von dem Backenzylinder 4,
die beiden äußersten
Falzmesserteile 23a' dicke
Abschnitte 23b aufweisen, die mit mindestens einer Bildfläche P des
Papierabschnitts und die gegenüberliegenden
Backenteile 32 und 33 nicht registerhaltig sind.
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Die
dicken Abschnitte 23b von sowohl medialen Falzmesserteilen 23a und äußersten
Falzmesserteilen 23a' müssen ausreichend
dick sein, um zu verhindern, dass diese Falzmesserteile sich verbiegen,
geknickt werden, brechen oder andere Schäden erleiden, wenn sie die
Papierabschnitte in die Backenhohlräume drücken oder sich zwischen den
geschlossenen Backen 32 und 33 herausbewegen.
Die dünnen
Abschnitte 23c müssen
hingegen ausreichend dünn
sein, um Druckfarbenübertragung
zwischen den einander berührenden
Oberflächen
der Papierabschnitte zu verhindern, wenn diese zwischen den Backen 32 und 33 erfasst
werden.
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Ein
bevorzugtes Material für
das Falzmesser 23 ist ein Blech aus einer Legierung auf
Titanbasis oder einem ähnlichen
hochfesten Metall. Die aus einem derartigen Material hergestellten
dünnen
Abschnitte 23c der Falzmesserteile 23a und 23a' können etwa
1/5 bis etwa 3/20 der Dicke der dicken Abschnitte 23b aufweisen.
Experimente haben nachgewiesen, dass für die besten Resultate das
Falzmesser 23 einschließlich der dicken Abschnitte 23b der Falzmesserteile 23a und 23a' etwa 0,5 bis
etwa 2,0 Millimeter dick und deren dünne Abschnitte 23c etwa 0,1
bis etwa 0,3 Millimeter dick sein sollten.
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Betrieb
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Das
Großbuchstabe
L in 4 bezeichnet die Mindestbeabstandung zwischen
der beweglichen Backe 32 und der festen Backe 33,
das heißt
die Beabstandung zwischen den Backen, wenn die bewegliche Backe
ganz zu der festen Backe hin gedreht ist. Vorbereitend für den Beginn
des Druckmaschinenbetriebs sollte diese Backen-Mindestbeabstandung
L entsprechend der Dicke des jeweiligen gefalteten Papierabschnitts
bestimmt werden, um die Möglichkeit, dass
der Papierabschnitt unbeabsichtigt von den Backen herabfällt, zu
verhindern. Dann kann die Papierbahn W durch die Faltvorrichtung
eingeführt
werden, wie aus 1 hervorgeht.
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Wenn
die Druckmaschine in Betrieb genommen wird, werden sich der Schneidzylinder 2,
der Falzzylinder 3, der Backenzylinder 4 und der
Austragventilator 5 alle mit derselben Umfangsgeschwindigkeit
drehen. Die bedruckte Bahn W wird über den Falzzylinder 3 bewegt
und durch die Schneidmesser 11 an dem Schneidzylinder 2 in
Zusammenwirkung mit den Ambossen 22 an dem Falzzylinder
in aufeinander folgende Abschnitte WS geschnitten.
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In
einer Position, die in einem Winkel von einer halben Umdrehung des
Falzzylinders 3 von der Position beabstandet ist, wo die
Bahn W wie oben beschrieben geschnitten wird, wird der Mittelteil
jedes Papierabschnitts WS gegenüber
einem der Backenhohlräume 31 in
dem Backenzylinder 4 angeordnet. Eines der Falzmesser 23 an
dem Falzzylinder 3 wird dann diesen Mittelteil des Papierabschnitts WS
in den Backenhohlraum 31 drücken. Daraufhin wird sich die
bewegliche Backe 32, die in diesem Backenhohlraum angebracht
ist, aus der gestrichelt dargestellten Position aus 3 in
jene, die in derselben Figur mit durchgezogenen Linien dargestellt
ist, drehen und den eingeführten
Mittelteil des Papierabschnitts WS gemeinsam mit dem Falzmesser 23 gegen
die feste Backe 33 halten. Die bewegliche Backe 32 wird
derart betätigt,
dass der Kurbelarm 41 an der Backenträgerwelle 48 durch
die nicht dargestellte Backenantriebsnocke veranlasst wird, sich
in 3 gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, mit welcher
sich die Nockenmitnehmerrollen 43 an dem Kurbelzapfen 42 während der
Drehung des Backenzylinders 4 in ständigem rollenden Eingriff bewegen.
Die Backenträgerwelle 48 dreht
sich mit dem Kurbelarm 41 gegen die Kraft der in diese
eingebaute Drehstabfeder 49.
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Wie
durch neuerliche Bezugnahme auf 4–6 zu
erkennen sein wird, wird die Drehung der Backenträgerwelle 48 gegen
den Uhrzeigersinn über
die Federsitze 45, die Druckfedern 46 und die
Backenbasiselemente 44 auf die beweglichen Backenteile 32 übertragen.
Die beweglichen Backenteile 32 werden auf diese Weise den
Mittelteil des Papierabschnittes WS elastisch gegen die feste Backe 33 drücken, während die
Druckfedern 46 in unterschiedlichem Ausmaß zusammengedrückt werden,
welches durch die Gesamtdicke des verdoppelten Mittelteils des Papierabschnitts
WS und des Falzmessers 23 bestimmt wird, wobei letzteres
noch in ersterem gefangen ist.
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5 zeigt
den dünnen
Abschnitt 23c des Falzmesserteiles 23a, der zwischen
den Backen 32 und 33 gemeinsam mit dem gefalteten
Mittelteil des Papierabschnitts WS erfasst wurde. 6 ist
eine ähnliche
Darstellung, welche den dicken Abschnitt 23b von einem
der äußersten
Falzmesserteile 23a' zeigt.
Es wird zu erkennen sein, dass die Druckfeder 46 in 6 mehr
zusammengedrückt
ist als in 5, wodurch eine größere Kraft
auf den Papierabschnitt WS ausgeübt
wird. Die zu diesem Zeitpunkt durch jeden beweglichen Backenteil 12 auf
den Papierabschnitt FS ausgeübte
Kraft ist proportional zu dem Ausmaß, in dem die zugeordnete Druckfeder 16 zusammengedrückt wurde,
wenn jener bewegliche Backenteil zu der festen Backe 33 hingedreht
wurde. Mit anderen Worten ist die Kraft, die durch jene bewegliche
Backe auf den Papierabschnitt WS ausgeübt wird, umso größer, je
dicker der Teil des Falzmessers ist, welcher zwischen dem jeweiligen
zugeordneten Paar von beweglichem Backenteil 32 und festen
Backenteil 33 erfasst wird.
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Durch
neuerliche Bezugnahme auf 7 wird ersichtlich,
dass nur die dünnen
Abschnitte 23c der medialen Falzmesserteile 23a zwischen
jenen Backenteilen 32 und 33 erfasst werden, die
mit der Bildfläche
P des Papierabschnitts WS registerhaltig sind. Die dünnen Abschnitte 23c der äußersten
Falzmesserteile 23a' sind
ebenfalls mit der Bildfläche
P des Papierabschnittes WS registerhaltig. Diese dünnen Abschnitte 23c der
Falzmesserteile 23a und 23a' sind so dünn, dass der verdoppelte Mittelteil
des Papierabschnittes WS zwischen den Backen 32 und 33 mit
einer Kraft erfasst wird, die nur geringfügig mehr als das Minimum ist,
welches erforderlich ist, um das unbeabsichtigte Loslösen des
Papierabschnittes nach dem Herausbewegen des Falzmessers zu verhindern.
Die dicken Abschnitte 23b aller medialen Falzmesserteile 23a sind
allesamt mit den beweglichen Backenteilen 32 wie auch den
festen Backenteilen 33 nicht registerhaltig angeordnet.
Wenngleich die dicken Teile 23c der beiden äußersten
Falzmesserteile 23a' zwischen
den äußersten
beweglichen und festen Backenteilen 32 und 33 liegen,
sind sie mit dem Papierabschnitt WS oder zumindest mit seiner Bildfläche P nicht
registerhaltig.
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Demnach
wird, auch wenn der Papierabschnitt WS gemeinsam mit dem Falzmesser 23 zwischen
den Backen 32 und 33 erfasst wird, dessen Bildfläche P nicht
mit einem Druck beaufschlagt, der Druckfarbenübertragung zwischen seinen
einander berührenden
Oberflächen
bewirken würde.
Die erforderliche mechanische Festigkeit jedes Falzmesserteils 23a oder 23a' wird jedoch
durch Vorsehen des dicken Abschnitts 23b für jeden
Falzmesserteil aufrechterhalten. Es wird zu erkennen sein, dass
die dünnen
Abschnitte 23c der Falzmesserteile 23a und 23a' wesentlich
dünner
als bei Nichtvorliegen der dicken Abschnitte 23b ausgeführt werden
können, ohne
erhebliche Einbußen
der Festigkeit jedes Falzmesserteiles in Kauf nehmen zu müssen.
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Unmittelbar
nach dem Erfassen des Mittelteils des Papierabschnitts WS zwischen
den Backen 32 und 33 bewegt sich das Falzmesser 23 aus dem
Backenhohlraum 31 in dem Backenzylinder heraus, wird in
den Falzzylinder eingefahren und lässt den verdoppelten Mittelteil
des Papierabschnittes zurück.
Dann wird die bewegliche Backe 32 durch die Druckfedern 46 dazu
gebracht, den Mittelteil des Papierabschnittes WS näher gegen
die feste Backe 33 zu drücken und diesen folglich entlang
seiner Mittellinie zu falten.
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Das
Einführen
des Mittelteils eines Papierabschnitts WS durch ein Falzmesser 23 an
dem Falzzylinder 3 in einen Backenhohlraum 31 in
dem Backenzylinder 4 und das Erfassen des eingeführten Mittelteils
des Papierabschnittes zwischen einem zugeordneten Paar von Backen 32 und 33 wird
mit jeder Drittelumdrehung dieser Zylinder 3 und 4 wiederholt. Mit
Fortdauer der Drehung des Falzzylinders 3 und des Backenzylinders 4 in
entgegengesetzte Richtungen wird der Papierabschnitt WS gefaltet,
wenn seine vordere Hälfte
auf dem Backenzylinder auf der hinteren Hälfte angeordnet wird.
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Der
Papierabschnitt WS wird fährt
auf dem Backenzylinder 4 um ungefähr zwei Drittel einer Umdrehung
desselben. Dann dreht sich der Kurbelarm 41 an der Backenträgerwelle 48 gemäß Darstellung aus 3 im
Uhrzeigersinn, unter dem Einfluss der nicht dargestellten Backenantriebsnocke, mit
welcher sich die Nockenmitnehmerrollen 43 während der
Umdrehung des Backenzylinders 4 in ständigem Eingriff bewegen. Die
Drehstabfeder 49 unterstützt eine derartige Drehung
im Uhrzeigersinn der Backenträgerwelle 48.
Durch die Backenträgerwelle 48, und
nicht wie im Falle der Drehung gegen den Uhrzeigersinn durch die
Druckfedern 46, zwangsgeführt gibt die bewegliche Backe 32 den
gefalteten Papierabschnitt WS frei und gestattet diesem auf diese
Weise, durch die Schwerkraft von der Oberfläche des Backenzylinders 4 in
eine der Taschen zu fallen, die durch die schrägen Leitschaufeln 8 aus 1 an dem
Austragventilator 5 definiert werden. Dieser Austragventilator
steht in konstanter Rotation im Uhrzeigersinn gemäß Darstellung
aus 1. Die Leitschaufeln 8 sind in Bezug
auf diese Drehrichtung des Austragventilators 5 derart
angewinkelt, dass der gefaltete Papierabschnitt WS in weiterer Folge
die Leitschaufel hinab auf das darunter angeordnete Austragfördersystem 7 gleitet,
um dadurch zu einer Versandstelle transportiert zu werden.
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Schlussbemerkung
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Ungeachtet
der vorangehenden ausführlichen
Offenlegung wird nicht beabsichtigt, die vorliegende Erfindung durch
die konkreten Darstellungen der beiliegenden Zeichnungen oder durch
deren Beschreibung einzuschränken.
Beispielsweise ist die Unterteilung der Falzmesser 23 in
die Reihe von voneinander beabstandeten Teilen 23a nicht
erforderlich, wenn der Falzzylinder 3 keine Brücken über den Schlitz
aufweist, in dem das Falzmesser angebracht ist. Diesfalls kann ein
durchgehendes Falzmesser verwendet werden, das dicke Abschnitte
aufweist, die mit den Backenteilen 32 und 33 nicht
registerhaltig sind, und das, vorausgesetzt, dass es ausreichende
mechanische Festigkeit aufweist, gleichmäßig dünn ist, mit Ausnahme seiner
entgegengesetzten Endabschnitte, die mit der Bildfläche des
Papierabschnittes nicht registerhaltig sind.
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Diese
und andere offenkundige Modifikationen und Abänderungen der dargestellten
Ausführungsform
sind bei der vorangehenden Offenbarung beabsichtigt. Folglich ist
es angebracht, die Erfindung weitgefasst und auf eine Weise auszulegen,
die der echten Bedeutung beziehungsweise dem tatsächlichen
Rahmen der folgenden Ansprüche
entspricht.