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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue N-arylpiperidinsubstituierte
Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
mit apolipoprotein-B-hemmender Wirkung und damit einhergehender
lipidsenkender Wirkung. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren
zur Herstellung solcher Verbindungen, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die diese Verbindungen enthalten, sowie die Verwendung dieser Verbindungen
als Medikament zur Behandlung von Hyperlipidämie, Obesitas und Typ-II-Diabetes.
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Obesitas
ist Ursache zahlloser ernster Gesundheitsprobleme wie nicht-insulinabhängiger Diabetes und
Herzkrankheit. Darüber
hinaus wird die Gewichtsabnahme bei einem zunehmenden Teil der Bevölkerung zu
einer fixen Idee.
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Die
kausale Beziehung zwischen Hypercholesterinämie, insbesondere der mit erhöhten Plasmakonzentrationen
an Lipoproteinen mit niedriger Dichte ("low density lipoproteins", im folgenden als
LDL bezeichnet) und Lipoproteinen mit sehr geringer Dichte ("very low density
lipoproteins", im
folgenden als VLDL bezeichnet) und vorzeitiger Atherosklerose und/oder
Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist inzwischen allgemein anerkannt.
Gegenwärtig
steht jedoch nur eine geringe Anzahl an Arzneimitteln für die Behandlung
von Hyperlipidämie
zur Verfügung.
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Zu
den primär
für die
Behandlung von Hyperlipidämie
eingesetzten Arzneimitteln zählen
gallensäuresequestrierende
Harze wie Cholestyramin und Colestipol, Fibrinsäurederivate wie Bezafibrat,
Clofibrat, Fenofibrat, Ciprofibrat und Gemfibrozil, Nicotinsäure und
Cholesterinsynthesehemmer, wie HMG-Coenzym-A-Reduktasehemmer. Es
besteht jedoch immer noch ein Bedarf an neuen lipidsenkenden Mitteln,
die eine verbesserte Wirksamkeit aufweisen und/oder über andere
Mechanismen wirken als die oben erwähnten Arzneimittel.
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Plasmalipoproteine
sind hochmolekulare wasserlösliche
Komplexe, die von Lipiden (Cholesterin, Triglycerid, Phospholipiden)
und Apolipoproteinen gebildet werden. Entsprechend ihrer (durch
Ultrazentrifugation bestimmten) Dichte wurden fünf Hauptklassen von Lipoproteinen
definiert, die sich im Lipidanteil und im Apolipoproteintyp unterscheiden
und alle aus der Leber oder dem Darm stammen. Hierzu zählen LDL,
VLDL, Lipoproteine mit mittlerer Dichte ("intermediate density lipoproteins", im folgenden als
IDL bezeichnet), Lipoproteine mit hoher Dichte ("high density lipoproteins", im folgenden als
HDL bezeichnet) und Chylomikrons. Es wurden zehn humane Hauptplasmaapolipoproteine
identifiziert. VLDL, das von der Leber sezerniert wird und Apolipoprotein
B (im folgenden als Apo-B bezeichnet) enthält, unterliegt einem Abbau
zu LDL, das 60 bis 70% des gesamten Serumcholesterins transportiert.
Apo-B ist auch die Hauptproteinkomponente von LDL. Ein erhöhter LDL-Cholesterin-Serumspiegel
aufgrund einer überhöhten Synthese
oder eines herabgesetzten Stoffwechsels steht in kausalem Zusammenhang
mit Atherosklerose. Im Gegensatz dazu haben Lipoproteine mit hoher
Dichte (HDL), die das Apolipoprotein A1 enthalten, eine schützende Wirkung
und sind umgekehrt proportional zum Risiko von Erkrankungen der
Herzkranzgefäße. Das
HDL/LDL-Verhältnis
ist somit ein bequemes Verfahren zur Beurteilung des atherogenen
Potentials des Plasmalipidprofils eines Individuums.
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Die
beiden Isoformen von Apolipoprotein (Apo) B, Apo B-48 und Apo B-100,
sind wichtige Proteine im Lipoproteinmetabolismus des Menschen.
Apo B-48, das seinen Namen bekommen hat, weil es in Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelen
etwa 48% der Größe von Apo
B-100 zu haben scheint, wird in Menschen vom Darm synthetisiert.
Apo B-48 wird für
den Zusammenbau von Chylomikrons benötigt und ist daher obligatorisch
für die
Absorption von Fetten aus der Nahrung im Darm. Apo B-100, das in der
Leber des Menschen produziert wird, wird für die Synthese und Sezernierung
von VLDL benötigt.
LDL, die etwa 2/3 des Cholesterins im Humanplasma enthalten, sind
Stoffwechselprodukte von VLDL. Apo B-100 ist praktisch die einzige
Proteinkomponente von LDL. Erhöhte
Konzentrationen von Apo B-100 und LDL-Cholesterin im Plasma sind
anerkannte Risikofaktoren für
die Entstehung von atherosklerotischer koronarer Herzkrankheit.
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Eine
große
Zahl genetisch bedingter und erworbener Erkrankungen kann zu einer
Hyperlipidämie
führen.
Die Erkrankungen lassen sich in primäre und sekundäre hyperlipidämische Zustände einteilen.
Die häufigsten
Ursachen sekundärer
Hyperlipidämie
sind Diabetes mellitus, Alkoholmißbrauch, Medikamente, Hypothyreose,
chronisches Nierenversagen, nephrotisches Syndrom, Cholestase und
Bulimie. Die primären
Hyperlipidämien
werden auch in gewöhnliche
Hypercholesterinämie,
familiäre
kombinierte Hyperlipidämie,
familiäre Hypercholesterinämie, Remnant-Hyperlipidämie, Chylomikronämie-Syndrom
und familiäre
Hypertriglyceridämie
eingeteilt.
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Es
ist bekannt, daß das
mikrosomale Triglyceridtransferprotein (im folgenden als MTP bezeichnet)
den Transport von Triglycerid und Cholesterylester vorzugsweise
zu Phospholipiden wie Phosphatidylcholin katalysiert. D. Sharp et
al., Nature (1993), 365: 65, konnten zeigen, daß der Abetalipoproteinämie verursachende Defekt
auf dem MTP-Gen liegt. Dies deutet darauf hin, daß MTP für die Synthese
von Apo B enthaltenden Lipoproteinen, wie VLDL, die Vorstufe zu
LDL, erforderlich ist. Daraus folgt, daß ein MTP-Inhibitor die Synthese von
VLDL und LDL hemmen würde
und somit die Konzentrationen an VLDL, LDL, Cholesterin und Triglycerid im
Menschen senken würde.
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Eine
der Aufgaben der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
verbesserten Behandlung für
an Obesitas oder Atherosklerose, insbesondere Koronarathe rosklerose
allgemeiner Erkrankungen, die mit Atherosklerose verwandt sind,
wie ischämischer
Herzkrankheit, periphärer
Verschlußkrankheit
und cerebraler Verschlußkrankheit
leidenden Patienten. Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Regression von Atherosklerose herbeizuführen und
die klinischen Folgen davon, insbesondere Morbidität und Mortalität, zu hemmen.
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MTP-Inhibitoren
wurden in
WO-00/32582 ,
WO-01/96327 WO-02/20501 ,
WO-01/97810 und
WO-02/081460 offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der unerwarteten Entdeckung, daß eine Klasse
neuer N-arylpiperidin-substituierter
Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
als selektive MTP-Hemmer wirken, d. h. dazu in der Lage ist, MTP
auf der Stufe der Darmwand in Säugetieren
selektiv zu blockieren, und deshalb einen vielversprechenden Kandidaten
als Medikament, nämlich
für die
Behandlung von Hyperlipidämie,
darstellt. Die vorliegende Erfindung stellt zusätzlich mehrere Verfahren zur
Herstellung solcher N-arylpiperidin-substituierten Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
sowie pharmazeutische Zusammensetzungen, die solche Verbindungen
enthalten, bereit. Weiterhin stellt die Erfindung eine gewisse Anzahl
neuer Verbindungen bereit, bei denen es sich um nützliche
Zwischenprodukte für
die Herstellung der therapeutisch wirksamen N-arylpiperidin-substituierten
Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
handelt, sowie Verfahren zur Herstellung solcher Zwischenprodukte.
Schließlich
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines aus Atherosklerose, Pankreatitis,
Obesitas, Hypercholesterinämie,
Hypertriglyceridämie,
Hyperlipidämie,
Diabetes und Typ-II-Diabetes ausgewählten Leidens bereit, bei dem
man einem Säugetier
eine therapeutisch wirksame Biphenylcarbonsäureamidverbindung verabreicht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Familie neuer Verbindungen der
Formel (I)
deren
N-Oxide, deren pharmazeutisch unbedenkliche Säureadditionsalze und deren
stereochemisch isomere Formen, wobei
R
1 für Wasserstoff,
C
1-4-Alkyl, Halogen oder Polyhalogen-C
1-4-alkyl steht;
R
2 für Wasserstoff,
C
1-4-Alkyl, Halogen oder Polyhalogen-C
1-4-alkyl steht;
R
3 für Wasserstoff
oder C
1-4-Alkyl steht;
R
4 für Wasserstoff,
C
1-4-Alkyl oder Halogen steht;
n für eine ganze
Zahl null oder 1 steht;
X
1 und X
2 entweder beide für Kohlenstoff stehen oder,
wenn einer der Reste X
1 oder X
2 für Stickstoff
steht, der andere Rest X
1 oder X
2 für
Kohlenstoff steht;
X
3 für Kohlenstoff
steht, oder für
Stickstoff, mit der Maßgabe,
daß nur
einer der Reste X
1 und X
2 für Stickstoff steht;
Y
für O oder
NR
6 steht, wobei R
6 für Wasserstoff
oder C
1-4-Alkyl steht; und
R
5 für
Wasserstoff; gegebenenfalls durch C
1-4-Alkyloxy, Cyano,
Polyhalogen-C
1-4-alkyl oder Aryl substituiertes C
1-6-Alkyl; gegebenenfalls durch Aryl substituiertes
C
2-6-Alkenyl; gegebenenfalls durch Aryl
substituiertes C
3-6-Alkinyl; Aryl oder Heteroaryl
steht;
Aryl für
Phenyl; durch ein, zwei oder drei Substituenten jeweils unabhängig voneinander
ausgewählt
aus Nitro, Azido, Cyano, Halogen, Hydroxy, C
1-6-Alkyl,
C
3-6-Cycloalkyl, C
1-4-Alkyloxy, Polyhalogen-C
1-6-alkyl, Amino, Mono- oder Di(C
1-6-alkyl)amino
substituiertes Phenyl steht;
Heteroaryl für Pyridinyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl,
Pyridazinyl, Triazinyl, Trizolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl,
Oxazolyl, Pyrrolyl, Furanyl oder Thienyl steht; gegebenenfalls substituiert
durch einen, zwei oder drei Substituenten jeweils unabhängig voneinander
ausgewählt
aus Nitro, Azido, Cyano, Halogen, Hydroxy, C
1-6-Alkyl,
C
3-6-Cycloalkyl, C
1-4-Alkyloxy,
Polyhalogen-C
1-4-alkyl, Amino, Mono- oder
Di(C
1-6-alkyl)amino.
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Wenn
nicht anders angegeben steht in den obigen Definitionen und im folgenden:
- – Halogen
allgemein für
Fluor, Chlor, Brom und Iod;
- – C1-4-Alkyl definiert gesättigte Kohlenwasserstoffreste
mit geradkettigen und verzweigten Ketten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, 1-Methylethyl,
2-Methylpropyl, 1,1-Dimethylethyl
und dergleichen;
- – C1-6-Alkyl soll C1-4-Alkyl
(wie oben definiert) und die höheren
Homologen davon mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise
2-Methylbutyl, n-Pentyl,
Dimethylpropyl, n-Hexyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl und dergleichen
einschließen;
- – Polyhalogen-C1-4-alkyl ist definiert als polyhalogensubstituiertes
C1-4-Alkyl, insbesondere C1-4-Alkyl
(wie oben definiert), das durch 2 bis 6 Halogenatome substituiert
ist, wie Difluormethyl, Trifluormethyl, Trifluorethyl und dergleichen;
- – C2-6-Alkenyl definiert ungesättigte Kohlenwasserstoffreste
mit geradkettigen und verzweigten Ketten mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
wie Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl oder Hexenyl;
- – C3-6-Alkinyl definiert Kohlenwasserstoffreste
mit geradkettigen und verzweigten Ketten mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
wie 2-Propinyl, 3-Butinyl, 2- Pentinyl,
3-Methyl-2-Butinyl, 3-Hexinyl, 2-Hexinyl oder dergleichen;
- – C1-4-Alkylamino definiert primäre Aminoreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Methylamino, Ethylamino,
Propylamino, Isopropylamino, Butylamino, Isobutylamino und dergleichen;
- – Di(C1-6-alkyl)amino definiert sekundäre Aminoreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Dimethylamino,
Diethylamino, Dipropylamino, Diisopropylamino, N-Methyl-N'-ethylamino, N-Ethyl-N'-propylamino und dergleichen.
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Zu
den vorstehend erwähnten
pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalzen
gehören
die therapeutisch wirksamen, nicht toxischen Säureadditionssalzformen, die
von den Verbindungen der Formel (I) gebildet werden können. Die
pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalze
können
einfach durch Behandlung der Basenform mit einer entsprechenden
geeigneten Säure
erhalten werden. Geeignete Säuren
umfassen beispielsweise anorganische Säuren, wie Halogenwasserstoffsäuren, beispielsweise
Chlorwasserstoffsäure
oder Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und ähnliche
Säuren,
oder organische Säuren,
wie beispielsweise Essigsäure,
Propansäure,
Hydroxyessigsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure,
Oxalsäure
(das heißt
Ethandisäure),
Malonsäure,
Bernsteinsäure
(das heißt
Butandisäure),
Maleinsäure,
Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Cyclohexansulfamidsäure, Salicylsäure, p-Aminosalicylsäure, Pamoasäure und ähnliche
Säuren.
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Umgekehrt
können
die Salzformen durch Behandlung mit einer geeigneten Base in die
freie Basenform umgewandelt werden.
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Der
vorstehend verwendete Ausdruck Additionssalz umfaßt auch
die Solvate, die von den Verbindungen der For mel (I) sowie deren
Salze gebildet werden können.
Solche Solvate sind zum Beispiel Hydrate, Alkoholate und dergleichen.
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Die
N-Oxidformen der Verbindungen der Formel (I), die sich nach dem
im Stand der Technik bekannten Verfahren darstellen lassen, umfassen
diejenigen Verbindungen der Formel (I), in denen ein Stickstoffatom zum
N-Oxid oxidiert ist.
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Der
vorstehend verwendete Ausdruck "stereochemisch
isomere Formen" definiert
alle möglichen
isomeren Formen, die die Verbindungen der Formel (I) aufweisen können. Sofern
nichts anderes erwähnt
bzw. angegeben ist, umfaßt
die chemische Bezeichnung der Verbindungen das Gemisch aller möglichen
stereochemisch isomeren Formen, wobei die Gemische alle Diastereomere
und Enantiomere der zugrundeliegenden Molekülstruktur enthalten. Insbesondere
können
stereogene Zentren R- oder S-Konfiguration und Substituenten an
zweiwertigen cyclischen (teilweise) gesättigten Resten entweder cis-
oder trans-Konfiguration aufweisen. Sofern nichts anderes erwähnt bzw.
angegeben ist, umfaßt
die chemische Bezeichnung der Verbindungen das Gemisch aller möglichen
stereoisomeren Formen, wobei die Gemische alle Diastereomere und
Enantiomere der zugrundeliegenden Molekülstruktur enthalten. Dasselbe
gilt für
die vorstehend beschriebenen Zwischenprodukte, die zur Darstellung
der Endprodukte der Formel (I) verwendet werden.
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Die
Begriffe cis und trans werden hier gemäß der Nomenklatur laut Chemical
Abstracts verwendet und beziehen sich auf die Stellung der Substituenten
an einer Ringgruppe.
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Die
absolute stereochemische Konfiguration der Verbindungen der Formel
(I) und der zu ihrer Herstellung verwendeten Zwischenprodukte lassen
sich vom Fachmann leicht unter Anwendung von gut bekannten Verfahren
wie beispielsweise Röntgenstrahlbeugung
bestimmen.
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Weiterhin
können
einige Verbindungen der Formel (I) und die zu ihrer Herstellung
verwendeten Zwischenprodukte Polymorphismus zeigen. Es versteht
sich, daß die
vorliegende Erfindung alle polymorphen Formen einschließt, die
für die
Behandlung der oben angeführten
Leiden nützliche
Eigenschaften aufweisen.
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Eine
Gruppe interessanter Verbindungen besteht aus den Verbindungen der
Formel (I), auf die eine oder mehrere der folgenden Einschränkungen
zutreffen:
- a) R1 steht
für tert.-Butyl
oder Trifluormethyl;
- b) R2 steht für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl;
- c) R3 steht für Wasserstoff;
- d) R4 steht für Wasserstoff;
- e) R5 steht für C1-4-Alkyl
oder durch Phenyl substituiertes C1-4-Alkyl.
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Eine
erste besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen X1, X2 und
X3 für
Kohlenstoff stehen.
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Eine
zweite besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen X1 für Kohlenstoff
steht, X2 für Stickstoff steht und X3 für
Kohlenstoff steht.
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Eine
dritte besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen X1 für Stickstoff
steht, X2 für Kohlenstoff steht und X3 für
Kohlenstoff steht.
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Eine
vierte besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen X1 für Kohlenstoff
steht, X2 für Stickstoff steht und X3 für
Stickstoff steht.
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Eine
fünfte
besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der Formel
(I), in denen n für die
ganze Zahl null steht.
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Eine
sechste besondere Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen n für
die ganze Zahl 1 steht.
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Eine
erste bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen der
Formel (I), in denen R1 für C1-4-Alkyl oder Trifluormethyl steht; R2 für
Wasserstoff oder C1-4-Alkyl steht; R3 für Wasserstoff
steht; R4 für Wasserstoff steht; R5 für
C1-4-Alkyl oder durch Phenyl substituiertes
C1-4-Alkyl steht; n für die ganze Zahl null steht;
und X1, X2 und X3 für
Kohlenstoff stehen.
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Eine
zweite bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen R1 für C1-4-Alkyl oder Trifluormethyl steht; R2 für
Wasserstoff oder C1-4-Alkyl steht; R3 für Wasserstoff
steht; R4 für Wasserstoff steht; R5 für
C1-4-Alkyl oder durch Phenyl substituiertes
C1-4-Alkyl steht; n für die ganze Zahl 1 steht; und
X1, X2 und X3 für
Kohlenstoff stehen.
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Eine
dritte bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen R1 für C1-4-Alkyl oder Trifluormethyl steht; R2 für
Wasserstoff oder C1-4-Alkyl steht; R3 für Wasserstoff
steht; R4 für Wasserstoff steht; R5 für
C1-4-Alkyl oder durch Phenyl substituiertes
C1-4-Alkyl steht; n für die ganze Zahl null steht;
X3 für
Kohlenstoff steht und X1 oder X2 für Stickstoff
steht, wobei der andere Rest X1 bzw. X2 für
Kohlenstoff steht.
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Eine
vierte bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen R1 für C1-4-Alkyl oder Trifluormethyl steht; R2 für
Wasserstoff oder C1-4-Alkyl steht; R3 für Wasserstoff
steht; R4 für Wasserstoff steht; R5 für
C1-4-Alkyl oder durch Phenyl substituiertes
C1-4-Alkyl steht; n für die ganze Zahl 1 steht; X3 für
Kohlenstoff steht und X1 oder X2 für Stickstoff
steht, wobei der andere Rest X1 bzw. X2 für
Kohlenstoff steht.
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Eine
erste besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen Y für
O steht.
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Eine
zweite besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Verbindungen
der Formel (I), in denen Y für
NH steht.
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Ein
erstes Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I)
ist ein Verfahren, bei dem man ein Zwischenprodukt der Formel (II),
in welcher R
3, R
4,
R
5, n, Y, X
1, X
2 und X
3 wie in Formel
(I) definiert sind,
in wenigstens einem reaktionsinerten
Lösungsmittel
und gegebenenfalls in Gegenwart einer geeigneten Base mit einer
Biphenylcarbonsäure
oder einem Biphenylcarbonsäurehalogenid
der Formel (III), in welcher R
1 und R
2 wie in Formel (I) definiert sind und Q
1 ausgewählt
ist aus Hydroxy und Halogen, umsetzt,
wobei das Verfahren weiterhin
gegebenenfalls die Umwandlung einer Verbindung der Formel (I) in
eines ihrer Additionssalze und/oder die Darstellung stereochemisch
isomerer Formen davon umfaßt.
Steht Q
1 für Hydroxy, so kann es zweckmäßig sein,
die Biphenylcarbonsäure
der Formel (III) durch Zusatz einer wirksamen Menge einer reaktionsfördernden
Substanz zu aktivieren. Nicht-einschränkende Beispiele solcher reaktionsfördernden
Substanzen schließen
Carbonyldiimidazol, Diimide wie N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) oder 1-Ethyl-3-(3'-dimethylaminopropyl)carbodiimid
(ECC) und funktionelle Derivate davon ein. Für diese Art von Acylierungsvorschrift
setzt man vorzugsweise polare aprotische Lösungsmittel wie zum Beispiel
Dichlormethan ein. Geeignete Basen zum Durchführen dieses ersten Verfahren
schließen
tertiäre
Amine wie Triethylamin, Triisopropylamin und dergleichen ein. Für die Durchführung des
ersten erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete Temperaturen liegen je nach dem jeweils verwendeten Lösungsmittel
typischerweise im Bereich von etwa 20°C bis etwa 140°C, wobei
es sich meistens um den Siedepunkt dieses Lösungsmittels handelt.
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Ein
zweites Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I)
ist ein Verfahren, bei dem man ein Zwischenprodukt der Formel (IV),
in welcher R
1, R
2,
R
3, R
4, n, X
1, X
2 und X
3 wie in Formel (I) definiert sind und Q
2 ausgewählt
ist aus Hydroxy und Halogen
in wenigstens einem reaktionsinerten
Lösungsmittel
und gegebenenfalls in Gegenwart wenigstens eines geeigneten Kupplungsmittels
und/oder einer geeigneten Base mit einem Zwischenprodukt (V) der
Formel R
5-Y-H umsetzt, wobei R
5 und
Y wie in Formel (I) definiert sind, wobei das Verfahren weiterhin
gegebenenfalls die Umwandlung einer Verbindung der Formel (I) in
eines ihrer Additionssalze und/oder die Darstellung stereochemisch
isomerer Formen davon umfaßt.
Steht Q
2 für Hydroxy, so kann es zweckmäßig sein,
die Carbonsäure der
Formel (IV) durch Zusatz einer wirksamen Menge einer reaktionsfördernden
Substanz zu aktivieren. Nicht-einschränkende Beispiele solcher reaktionsfördernden
Substanzen schließen
DCC, ECC, Hydroxybenzotriazol, Benzotriazol-1-yl-N-oxytris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat
(BOP), Tetrapyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat, Bromtripyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat
und funktionelle Derivate davon ein, wie sie in "Solid-Phase Synthesis: A Practical Guide", ed. Steven A. Kates & Fernando Albericio, Marcel
Dekker, Inc., 2000 (ISBN: 0-8247-0359-6), 306–319 offenbart sind.
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Ein
drittes Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I)
ist ein Verfahren, bei dem man ein Zwischenprodukt der Formel (VI),
in welcher R
1, R
2,
R
3, R
4, X
1, X
2 und X
3 wie in Formel (I) definiert sind und Q
3 ausgewählt
ist aus Halogen, B(OH)
2, Alkylboronaten
und cyclischen Analoga davon
in mindestens einem reaktionsinerten
Lösungsmittel
und gegebenenfalls in Gegenwart von mindestens einem Übergangsmetall-Kuppelungsreagens
und/oder wenigstens einem geeigneten Liganden mit einem Zwischenprodukt
(V) der Formel R
5-Y-H umsetzt, wobei R
5 und Y wie in Formel (I) definiert sind,
wobei man bei diesem Verfahren
gegebenenfalls weiterhin eine Verbindung der Formel (I) in eines
ihrer Additionssalze umwandelt und/oder stereochemisch isomere Formen
davon herstellt. Verweise auf bei dieser Art von Umsetzung, die
im Stand der Technik als Buchwald-Reaktion bekannt ist, anwendbare Metall-Kupplungsreagentien
und/oder geeignete Liganden, zum Beispiel Palladiumverbindingen
wie Palladiumtetra(triphenylphosphin), Tris(dibenzylidenacetondipalladium,
2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl (BINAP)
und dergleichen, finden sich beispielsweise in Tetrahedron Letters
(1996), 37(40), 7181–7184,
und J. Am. Chem. Soc. (1996), 118:7216. Steht Q
3 für B(OH)
2, eine Alkylboronat oder ein cyclisches
Analogon davon, so sollte man nach Tetrahedron Letters (1998) 39:2933–6 als Kuppelungsreagens
Kupfer(I)-acetat einsetzen.
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Verbindungen
der Formel (I-a), die als Verbindungen der Formel (I) definiert
sind, in denen Y für
NH steht und R
3 für Wasserstoff steht, können zweckmäßigerweise
durch Festphasensyntheseverfahren hergestellt werden, wie unten
in Schema 1 gezeigt. Im allgemeinen setzt man bei der Festphasensynthese
ein Zwischenprodukt in einer Synthese mit einem Polymerträger um.
Dieses polymergeträgerte
Zwischenprodukt kann dann durch eine Reihe von Syntheseschritten
geführt
werden. Nach jedem Schritt werden Verunreinigungen durch Filtrieren
des Harzes und mehrmaliges Waschen mit verschiedenen Lösungsmitteln
entfernt. Bei jedem Schritt kann man das Harz aufteilen und dann
im nächsten
Schritt mit verschiedenen Zwischenprodukten. umsetzen, was die Synthese
einer großen
Anzahl von Verbindungen ermöglicht.
Nach dem letzten Schritt in der Vorschrift wird das Harz zum Abspalten
des Harzes von der Probe mit einem Reagens oder Verfahren behandelt.
Eine ausführlichere
Erläuterung
der in der Festphasenchemie angewendeten Verfahren findet sich beispielsweise
in "Handbook of
Combinatorial Chemistry: Drugs, Catalysts, Materials" Hrsg. K. C. Nicolaou,
R. Hanko & W.
Hartwig, Band 1 & 2,
Wiley (ISBN: 3-527-30509-2). Schema
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Die
in Schema 1 verwendeten Abkürzungen
sind in Experimentellen Teil erklärt. Die Substituenten R1, R2, R3,
R4, R5, n, Y, X1, X2 und X3 sind wie für Verbindungen der Formel (I)
definiert. PG steht für
eine Schutzgruppe wie zum Beispiel C1-6-Alkyloxycarbonyl,
Phenylmethyloxycarbonyl, t-Butoxykarbonyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
(Fmoc) und dergleichen.
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Verbindungen
der Formel (I-b), die als Verbindungen der Formel (I) definiert
sind, in denen R
3 für Wasserstoff steht, lassen
sich unter Anwendung einer wie in Schema 2 umrissenen Festphasen-Syntheseroute darstellen. Schema
2:
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
bei der Herstellung nach den oben beschriebenen Verfahren in Form
von racemischen Mischungen von Enantiomeren, die sich nach im Stand
der Technik bekannten Vorschriften zur Racematspaltung voneinander
trennen lassen, anfallen. Die racemischen Verbindungen der Formel
(I) lassen sich durch die Umsetzung mit einer geeigneten chiralen
Säure in
die entsprechenden diastereomeren Salzformen umwandeln. Diese diastereomeren
Salzformen werden anschliessend getrennt, zum Beispiel durch selektive
oder fraktionelle Kristallisation, und die Enantiomere werden daraus
mit Alkali freigesetzt. Bei einem alternativen Verfahren zur Trennung
der enantiomeren Formen der Verbindungen der Formel (I) bedient
man sich der Flüssig chromatographie
an einer chiralen stationären
Phase. Die reinen stereochemisch isomeren Formen lassen sich auch
aus den entsprechenden reinen stereochemisch isomeren Formen der
entsprechenden Ausgangsmaterialien gewinnen, vorausgesetzt die Umsetzung
verläuft
stereospezifisch. Vorzugsweise synthetisiert man, wenn ein spezifisches
Stereoisomer gewünscht
wird, diese Verbindung durch stereospezifische Herstellungsverfahren.
Bei diesen Verfahren werden vorteilhafterweise enantiomerenreine Ausgangsmaterialien
eingesetzt.
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Die
N-arylpiperidin-substituierten Biphenylcarbonsäureamidverbindungen der Formel
(I), deren N-Oxidformen, pharmazeutisch unbedenkliche Salze und
stereoisomere Formen verfügen über eine
günstige Apolipoprotein
B hemmende Wirkung und eine diese begleitende lipidsenkende Wirkung.
Somit sind die vorliegenden Verbindungen als Medikament insbesondere
bei einem Verfahren zur Behandlung von Patienten, die an Hyperlipidämie, Obesitas,
Atherosklerose oder Typ-II-Diabetis leiden, von Nutzen. Die vorliegenden Verbindungen
lassen sich insbesondere zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Behandlung von Erkrankungen verwenden, die durch ein Übermaß an Lipoprotein
mit sehr geringer Dichte (VLDL) oder Lipoprotein mit geringer Dichte
(LDL) verursacht werden, insbesondere von Erkrankungen, die durch
das mit VLDL und LDL assoziierte Cholesterin verursacht werden.
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Der
Hauptwirkmechanismus der Verbindungen der Formel (I) scheint die
Hemmung von MTP(mikrosomales Triglycerid-Transferprotein)-Aktivität in Leberzellen
und den Epithelzellen des Darms zu umfassen, was zu einer herabgesetzten
VLDL- bzw. Chylomikronproduktion führt. Hierbei handelt es sich
um einen neuen und neuartigen Ansatz bei der Hyperlipidämie, der
LDL-Cholesterin und Triglyceride infolge der herabgesetzten Produktion
von VLDL in der Leber und von Chylomikronen im Darm senken soll.
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Eine
große
Zahl genetisch bedingter und erworbener Erkrankungen kann zu einer
Hyperlipidämie
führen.
Die Erkrankungen lassen sich in primäre und sekundäre hyperlipidämische Zustände einteilen.
Die häufigsten
Ursachen sekundärer
Hyperlipidämie
sind Diabetes mellitus, Alkoholmißbrauch, Medikamente, Hypothyreose,
chronisches Nierenversagen, nephrotisches Syndrom, Cholestase und
Bulimie. Zu den primären
Hyperlipidämien
gehören
gewöhnliche
Hypercholesterinämie,
familiäre
kombinierte Hyperlipidämie,
familiäre
Hypercholesterinämie,
Remnant-Hyperlipidämie,
Chylomikronämie-Syndrom,
familiäre
Hypertriglyceridämie.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
lassen sich weiterhin bei Patienten, die an Adipositas oder Atherosklerose, insbesondere
Koronar Atherosklerose, und allgemeinen, mit Atherosklerose verwandten
Krankheiten, wie ischämischer
Herzkrankheit, peripherer Verschlußkrankheit, cerebraler Verschlußkrankheit,
leiden, zur Prophylaxe oder Behandlung einsetzen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
einen Rückgang
der Atherosklerose bewirken und die klinischen Folgen von Atherosklerose,
insbesondere Morbidität
und Mortalität,
reduzieren.
-
Angesichts
des Nutzens von Verbindungen der Formel (I) ergibt sich, daß die vorliegende
Erfindung auch ein Verfahren zur Behandlung von Warmblütern, einschließlich Menschen
(hier im allgemeinen Patienten genannt), bereitstellt, die an Erkrankungen
leiden, die durch ein Übermaß an Lipoprotein
mit sehr geringer Dichte (VLDL) oder Lipoprotein mit geringer Dichte
(LDL) verursacht werden, und insbesondere an Erkrankungen, die durch
das mit VLDL und LDL assoziierte Cholesterin verursacht werden.
Folglich wird ein Behandlungsverfahren zur Hilfe von Patienten bereitgestellt,
die an Zuständen
wie beispielsweise Hyperlipidämie,
Obesitas, Atherosklerose oder Typ-II-Diabetes leiden.
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Das
vom Darm synthetisierte Apo B-48, wird für den Zusammenbau von Chylomikrons
benötigt
und ist daher obligatorisch für
die Absorption von Fetten aus der Nahrung im Darm. Die vorliegende
Erfindung stellt Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
bereit, die als selektive MTP-Inhibitoren auf der Stufe der Darmwand wirken.
-
Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
die wenigstens einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger und
eine therapeutisch wirksame Menge einer N-arylpiperidin-substituierten
Biphenylcarbonsäureamidverbindung
der Formel (I) enthalten.
-
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen wird eine wirksame Menge der jeweiligen Verbindung
in Basen- oder Säureadditionssalzform
als Wirkstoff in Form einer innigen Mischung mit einem pharmazeutisch
unbedenklichen Träger,
der je nach der zur Verabreichung gewünschten Darreichungsform verschiedenste
Formen annehmen kann, vereint. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen
liegen wünschenswerterweise
in Einzeldosisform vor, die sich vorzugsweise zur oralen bzw. rektalen Verabreichung,
zur perkutanen Verabreichung oder zur parenteralen Injektion eignet.
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Bei
der Herstellung von Zusammensetzungen in oraler Dosisform können beispielsweise
alle üblichen flüssigen pharmazeutischen
Träger
verwendet werden, wie beispielsweise Wasser, Glykole, Öle, Alkohole
und dergleichen bei oralen Flüssigpräparaten,
wie Suspensionen, Sirupen, Elixieren und Lösungen, oder feste pharmazeutische
Träger,
wie Stärken,
Zucker, Kaolin, Gleitmittel, Bindemittel, Sprengmittel und dergleichen bei
Pulvern, Pillen, Kapseln und Tabletten. Aufgrund der leichten Verabreichung
stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhafteste orale Einzeldosisform
dar, wobei offensichtlich feste pharmazeutische Träger verwendet werden.
Bei Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung umfaßt der Träger in der
Regel zumindest größtenteils
steriles Wasser, wenngleich auch andere Bestandteile, wie beispielsweise
zur Förderung
der Löslichkeit,
vorhanden können.
Es lassen sich beispielsweise Injektionslösungen herstellen, bei denen
der Träger aus
Kochsalzlösung,
Glucoselösung
oder einer Mischung aus Kochsalz- und Glucoselösung besteht. Ferner lassen
sich Injektionssuspensionen herstellen, wobei geeignete flüssige Träger, Suspendiermittel
und dergleichen verwendet werden können. Bei den zur perkutanen
Verabreichung geeigneten Zusammensetzungen umfaßt der Träger gegebenenfalls ein Penetriermittel
und/oder ein geeignetes Netzmittel, gegebenenfalls in Kombination
mit kleineren Mengen geeigneter Zusatzstoffe jeglicher Art, wobei
diese Zusatzstoffe keine wesentliche negative Wirkung auf die Haut
ausüben.
Derartige Zusatzstoffe können
die Aufbringung auf die Haut erleichtern und/oder für die Herstellung
der gewünschten
Zusammensetzungen von Nutzen sein. Diese Zusammensetzungen können auf
verschiedenen Wegen verabreicht werden, beispielsweise als transdermales
Pflaster, Direktauftrag oder Salbe. Säureadditionssalze von (I) sind
aufgrund ihrer größeren Wasserlöslichkeit
im Vergleich zur entsprechenden Basenform offensichtlich besser
für die
Herstellung von wässrigen
Zusammensetzungen geeignet.
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Zwecks
einfacher Verabreichung und einheitlicher Dosierung ist es besonders
vorteilhaft, die vorstehend genannten pharmazeutischen Zusammensetzungen
in Einzeldosisform zu formulieren. Unter dem Begriff Einzeldosisform
sind in der Beschreibung und in den Ansprüchen physikalisch diskrete
Einheiten zu verstehen, die sich als Einzeldosen eignen, wobei jede
Einheit eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffs enthält, die
so berechnet ist, daß in
Verbindung mit dem erforderlichen pharmazeutischen Träger die
gewünschte
therapeutische Wirkung erzielt wird. Beispiele für Einzeldosisformen sind Tab letten
(darunter Tabletten mit Bruchrille und Dragees), Kapseln, Pillen,
Pulverbeutel, Oblaten, Injektionslösungen oder -suspensionen,
ein Teelöffelvoll,
ein Esslöffelvoll
und dergleichen sowie deren getrennt vorliegende Vielfache.
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Bei
der oralen Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form eines festen Arzneimittels
annehmen, beispielsweise Tabletten (sowohl zum Schlucken als auch
zum Zerkauen), Kapseln oder Gelkapseln, die mittels herkömmlicher
Mittel mit pharmazeutisch unbedenklichen Hilfsstoffen wie Bindemitteln
(zum Beispiel vorgelatinierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder
Hydroxypropylmethylcellulose), Füllstoffen
(zum Beispiel Lactose, mikrokristalliner Cellulose oder Calciumphosphat
und dergleichen), Gleitmittel (zum Beispiel Magnesiumstearat, Talkum
oder Siliciumdioxid und dergleichen), Sprengmitteln (zum Beispiel
Kartoffelstärke
oder Natriumstärkeglykolat
und dergleichen) oder Netzmitteln (zum Beispiel Natriumlaurylsulfat)
und dergleichen hergestellt werden. Diese Tabletten können nach
im Stand der Technik bekannten Verfahren überzogen werden.
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Flüssigpräparate für die orale
Verabreichung können
die Form von beispielsweise Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen annehmen, sie können aber auch als Trockenprodukt
zur Rekonstitution mit Wasser oder einem anderen geeigneten Träger vor
der Verwendung formuliert sein. Solche Flüssigpräparate lassen sich mit üblichen
Mitteln herstellen, gegebenenfalls mit anderen pharmazeutisch unbedenklichen
Zusätzen,
wie Suspendiermitteln (zum Beispiel Sorbitolsirup, Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose oder gehärtetem Speisefett), Emulgatoren
(zum Beispiel Lecithin oder Gummi arabicum), nicht wässrigen
Trägern
(zum Beispiel Mandelöl, Ölestern
oder Ethylalkohol), Süßstoffen,
Geschmackstoffen, geschmack- oder geruchsmaskierenden Stoffen und Konservierungsstoffen
(zum Beispiel p-Hydroxybenzoesäuremethyl-
oder -propylester oder Sorbinsäure).
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Pharmazeutisch
unbedenkliche Süßungsmittel
umfassen vorzugsweise mindestens einen Süßstoff, wie Aspartam, Acesulfam-Kalium,
Natriumcyclamat, Alitam, einen Dihydrochalcon-Süßstoff, Monellin, Steviosid,
Sucralose (4,1',6'-Trichlor-4,1',6'-tridesoxygalactosaccharose)
oder vorzugsweise Saccharin oder Natrium- oder Calciumsaccharin,
und gegebenenfalls mindestens einen Zuckeraustauschstoff, wie Sorbit,
Mannit, Fructose, Saccharose, Maltose, Isomalt, Glucose, hydrierten
Glucosesirup, Xylit, Karamel oder Honig. Süßstoffe werden zweckmäßigerweise
in geringen Konzentrationen eingesetzt. So kann die Konzentration
beispielsweise im Fall von Natriumsaccharin im Bereich von 0,04%
bis 0,1% (w/v), bezogen auf das Gesamtvolumen der fertigen Formulierung,
liegen. Der Zuckeraustauschstoff kann effektiv in größeren Mengen
im Bereich von etwa 10% bis etwa 35% und vorzugsweise etwa 10% bis
15% (w/v) verwendet werden.
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Bei
den pharmazeutisch verträglichen
Geschmacksstoffen zur Maskierung der bitter schmeckenden Bestandteile
in niedrigdosierten Zubereitungen handelt es sich vorzugsweise um
fruchtige Geschmacksstoffe, wie Kirsche, Himbeere, schwarze Johannisbeere
oder Erdbeere. Eine Kombination aus zwei Geschmacksstoffen kann
sehr gute Ergebnisse erzielen. Bei hochdosierten Zubereitungen können kräftigere
Geschmacksstoffe erforderlich sein, wie die Geschmacksstoffe Caramel
Chocolate, Mint Cool, Fantasy und ähnliche pharmazeutisch verträgliche kräftige Geschmacksstoffe.
Jeder Geschmacksstoff kann in der fertigen Zusammensetzung in einer
Konzentration im Bereich von 0,05% bis 1% (w/v) vorliegen. Vorteilhaft
werden Kombinationen der kräftigen
Geschmacksstoffe eingesetzt. Vorzugsweise wird ein Geschmacksstoff
verwendet, der unter den sauren Bedingungen der Zuberei tung keine
Geschmacks- und Farbveränderung
oder keinen Geschmacks- und Farbverlust erfährt.
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Die
N-arylpiperidin-substituierten Biphenylcarbonsäureamidverbindungen der vorliegenden
Erfindung lassen sich für
die parenterale Verabreichung mittels Injektion, geeigneterweise
einer intravenösen,
intramuskulären
oder subkutanen Injektion, beispielsweise mittels Bolusinjektion
oder ununterbrochener intravenöser Infusion,
formulieren. Injektionszubereitungen können in Einzeldosisform, beispielsweise
als Ampullen, oder in Mehrfachdosisbehältern mit Zusatz von Konservierungsstoffen
vorliegen. Die Zusammensetzungen können als Suspension, Lösung oder
Emulsion in einem öligen
oder wässrigen
Träger
vorliegen und Zubereitungshilfsmittel, wie Mittel zur Einstellung
der Isotonizität,
Suspendiermittel, Stabilisatoren und/oder Dispersionsmittel, enthalten.
Alternativ kann der Wirkstoff in Pulverform zur Rekonstitution mit
einem geeigneten Träger,
beispielsweise sterilem, pyrogenfreiem Wasser, vor der Anwendung
vorliegen. Die Biphenylcarbonsäureamidverbindungen
der vorliegenden Erfindung lassen sich auch als rektale Zusammensetzungen,
wie Zäpfchen
oder Retentionseinläufe,
zum Beispiel mit üblichen
Zäpfchenbasen
wie Kakaobutter oder anderen Glyceriden, formulieren.
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Die
N-arylpiperidin-substituierten Biphenylcarbonsäureamidverbindungen der vorliegenden
Erfindung können
in Verbindung mit anderen pharmazeutischen Mitteln angewendet werden;
insbesondere können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
weiterhin wenigstens ein zusätzliches
lipidsenkendes Mittel enthalten, was dann zu einer sogenannten lipidsenkenden
Kombinationstherapie führt. Bei
dem zusätzlichen
lipidsenkenden Mittel kann es sich zum Beispiel um ein bekanntes
herkömmlicherweise für die Behandlung
von Hyperlipidämie
verwendetes Arzneimittel wie beispielsweise ein gallensäuresequestrierendes
Harz, ein Fibrinsäurederivat
oder Nicotinsäure
handeln, wie bereits im Hintergrund der Erfindung erwähnt. Als
zusätzliche
lipidsenkende Mittel eignen sich außerdem andere Cholesterinbiosynthesehemmer
und Cholesterinabsorptionshemmer, insbesondere HMG-CoA-Reduktasehemmer
und HMG-CoA-Synthasehemmer, Inhibitoren der Genexpression von HMG-CoA-Reduktase,
CETP-Inhibitoren, ACAT-Inhibitoren,
Squalensynthetasehemmer und dergleichen.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann ein beliebiger HMG-CoA-Reduktasehemmer eingesetzt werden. Der
Ausdruck "HMG-CoA-Reduktasehemmer" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, wenn nicht anders angegeben auf eine
Verbindung, die die durch das Enzym HMG-CoA-Reduktase katalysierte
biologische Umwandlung von Hydroxymethylglutaryl-Coenzym A in Mevalonsäure hemmt.
Eine solche Inhibierung läßt sich
vom Fachmann leicht durch Standardassays, d. h. Methods of Enzymology
(1981), 71:455–509,
feststellen. Beispielhafte Verbindungen sind zum Beispiel in der
US-Patentschrift Nr. 4.231.938 (einschließlich Lovastatin),
in der
US-Patentschrift Nr. 4.444.784 (einschließlich Simvastatin),
in der
US-Patentschrift Nr. 4.739.073 (einschließlich Fluvastatin),
in der
US-Patentschrift Nr. 4.346.227 (einschließlich Pravastatin),
in
EP-A-491.226 (einschließlich Rivastatin)
und in der
US-Patentschrift Nr.
4.647.576 (einschließlich
Atorvastatin) beschrieben.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann ein beliebiger HMG-CoA-Synthasehemmer eingesetzt werden. Der
Ausdruck "HMG-CoA-Synthasehemmer" bezieht sich, so wie
er hier verwendet wird, wenn nicht anders angegeben auf eine Verbindung,
die die durch das Enzym HMG-CoA-Synthase katalysierte biologische
Synthese von Hydroxymethylglutaryl-Coenzym A aus Acetyl-Coenzym
A und Acetoacetyl-Coenzym
A hemmt. Eine solche Inhibierung läßt sich vom Fachmann leicht
durch Standardassays, d. h. Methods of Enzymology (1985), 110:19–26, feststellen.
Beispielhaf te Verbindungen sind zum Beispiel in der
US-Patentschrift Nr. 5.120.729 , die
Beta-Lactamderivate betrifft, in der
US-Patentschrift
Nr. 5.064.856 , die Spirolactonderivate betrifft, und in
der
US-Patentschrift Nr. 4.847.271 ,
die Oxetanverbindungen betrifft, beschrieben.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann eine beliebige die Genexpression von HMG-CoA-Reduktase
inhibierende Verbindung eingesetzt werden. Bei diesen Mitteln kann
es sich um Inhibitoren der HMG-CoA-Reduktase-Transkription, die
die Transkription von DNA blockieren, oder Translationsinhibitoren,
die die Translation von für
HMG-CoA-Reduktase
kodierender mRNA in Protein verhindern, handeln. Solche Inhibitoren
können
entweder direkt die Transkription oder Translation beeinflussen
oder biologisch durch ein oder mehrere Enzyme in der Cholesterin-Biosynthesekaskade
in Verbindungen umgewandelt werden, die die oben erwähnten Eigenschaften
haben, oder sie können
zur Akkumulation eines Metaboliten führen, der die oben erwähnten Aktivitäten aufweist.
Eine solche Regulation läßt sich
vom Fachmann leicht durch Standardassays, d. h. Methods of Enzymology
(1985), 110:9–19,
feststellen. Beispielhafte Verbindungen sind zum Beispiel in der
US-Patentschrift Nr. 5.041.432 ,
und in E.I. Mercer, Prog. Lip. Res. (1993), 32:357–416 beschrieben.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann ein beliebiger CETP-Inhibitor eingesetzt werden.
Der Ausdruck "CETP-Inhibitor" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, wenn nicht anders angegeben auf eine
Verbindung, die den durch das Cholesterylestertransferprotein (CETP) vermittelten
Transport verschiedener Cholesterylester und Triglyceride von HDL
zu LDL und VLDL hemmt. Beispielhafte Verbindungen sind zum Beispiel
in der
US-Patentschrift Nr. 5.512.548 ,
in J. Antibiot. (1996), 49(8):815–816, und in Bioorg. Med. Chem.
Lett. (1996), 6: 1951–1954
beschrieben.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann ein beliebiger ACAT-Inhibitor eingesetzt werden.
Der Ausdruck "ACAT-Inhibitor" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, wenn nicht anders angegeben auf eine
Verbindung, die die intrazelluläre
Veresterung von Cholesterin aus der Nahrung durch das Enzym Acyl-CoA:Cholesterinacyltransferase
hemmt. Eine solche Inhibierung läßt sich
vom Fachmann leicht durch Standardassays, d. h. der Vorschrift von
Heider et al., Journal of Lipid Research (1983), 24:1127, bestimmen.
Beispielhafte Verbindungen sind zum Beispiel in der
US-Patentschrift Nr. 5.510.379 , in
WO 96/26948 und in
WO 96/10559 beschrieben.
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Als
zweite Verbindung im Kombinationstherapieaspekt der vorliegenden
Erfindung kann ein beliebiger Squalensynthetasehemmer eingesetzt
werden. Der Ausdruck "Squalensynthetasehemmer" bezieht sich, so wie
er hier verwendet wird, wenn nicht anders angegeben auf eine Verbindung,
die die durch das Enzym Squalensynthetase katalysierte Kondensation
von zwei Molekülen
Farnesylpyrophosphat zu Squalen hemmt. Eine solche Inhibierung läßt sich
vom Fachmann leicht durch Standardassays, d. h. Methods of Enzymology
(1985), 110:359–373,
bestimmen. Beispielhafte Verbindungen sind zum Beispiel in
EP-A-567.026 , in
EP-A-645.378 und in
EP-A-645.377 beschrieben.
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Dem
Fachmann auf dem Gebiet der Behandlung von Hyperlipidämie wird
es leichtfallen, die therapeutisch wirksame Menge einer Biphenylcarbonsäureamidverbindung
der vorliegenden Erfindung zu bestimmen. Im allgemeinen wird als
therapeutisch wirksame Dosis eine Menge von ungefähr 0,001
mg/kg bis ungefähr
5 mg/kg Körpergewicht,
und vorzugsweise ungefähr
0,01 mg/kg bis ungefähr
0,5 mg/kg Körpergewicht,
in Betracht gezogen. Es mag angebracht sein, die therapeutisch wirksame
Dosis als zwei oder mehr Teildosen in geeigneten Abständen im
Verlauf eines Tages zu verabreichen. Die Teildosen können als
Einzeldosisform mit beispielsweise 0,1 mg bis 350 mg, und insbesondere
1 bis 200 mg Wirkstoff pro Einzeldosisform formuliert sein.
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Die
genaue Dosierung und Verabreichungshäufigkeit hängt von der jeweils verwendeten
Biphenylcarbonsäureamidverbindung
der Formel (I), der jeweils behandelten Erkrankung, der Schwere
der Erkrankung, die behandelt wird, dem Alter, Gewicht und allgemeinen
physischen Zustand des jeweiligen Patienten sowie auch von anderen
Medikamenten (einschließlich
der vorstehend erwähnten
zusätzlichen
lipidsenkenden Mittel), die der Patient gegebenenfalls einnimmt,
ab, was dem Fachmann gut bekannt ist. Weiterhin ist offensichtlich,
dass die wirksame Tagesmenge in Abhängigkeit vom Ansprechen des
behandelten Patienten und/oder in Abhängigkeit von der Einschätzung des
die erfindungsgemäßen Biphenylcarbonsäureamidverbindung
verschreibenden Arztes herabgesetzt oder erhöht werden kann. Die vorstehend
genannten Bereiche für
die wirksame Tagesmenge sind daher nur als Richtschnur zu verstehen.
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Experimenteller Teil
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In
den nachfolgend beschriebenen Verfahren wurden die folgenden Abkürzungen
verwendet: "DMSO" steht für Dimethylsulfoxid, "THF" steht für Tetrahydrofuran, "DCM" steht für Dichlormethan, "DIPE" steht für Diisopropylether, "DMF" steht für N,N-Dimethylformamid; "TFFH" steht für Tetramethylfluorformamidiniumhexafluorphosphat; "NMP" steht für N-Methyl-2-pyrrolidon; "DIPEA" steht für Diisopropylethylamin; "TFA" steht für Trifluoressigsäure und "TIS" steht für Triisopropylsilan.
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A. Synthese der Zwischenprodukte
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Beispiel A.1
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- a) Eine Mischung von 4-(Ethoxycarbonylmetyl)piperidin
(0,0222 mol) und 2-Chlor-5-nitropyridin (0,0222 mol) in DMSO (40
ml) wurde 2 Stunden lang in Gegenwart von Na2CO3 gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
in eine Mischung aus Eis und Wasser gegossen. Der auf diese Weise
erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Das Reaktionsprodukt wurde durch Umkristallisieren aus einer Mischung
aus Essigsäureethylester
und Hexan aufgereinigt, wodurch man (5'-Nitro-3,4,5,6-tetrahydro-2H-[1,2']bipyridinyl-4-yl)essigsäureethylester
(Zwischenprodukt 1, Schmp. 99–101°C) erhielt.
- b) Eine Mischung von Zwischenprodukt (1) (0,0102 mol) in THF
(50 ml) wurde mit Palladium auf Aktivkohle (10%; 0,3 g) als Katalysator
30 Minuten lang bei einer Temperatur von 50°C hydriert. Nach Ende der Wasserstoffaufnahme
(1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat eingedampft, wodurch
man (5'-Amino-3,4,5,6-tetrahydro-2H-[1,2']bipyridinyl-4-yl)essigsäureethylester
(Zwischenprodukt 2) erhielt.
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Beispiel A.2
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- a) Eine Mischung von 4-(Ethoxycarbonylmethyl)piperidin
(0,011 mol) und 1-Fluor-4-nitrobenzol (0,011 mol) in DMSO (20 ml)
wurde bei einer Temperatur von 60°C
zwei Stunden lang in Gegenwart von Na2CO3 (0,044 mol) gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und in eine Mischung aus Eis und Wasser gegossen. Der auf diese
Weise erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Das Reaktionsprodukt wurde durch Umkristallisieren aus einer Mischung
aus Essigsäureethylester und
Hexan aufgereinigt, wodurch man [1-(4-Nitrophenyl)piperidin-4-yl]essigsäureethylester
(Zwischenprodukt 3, Schmp. 83–85°C) erhielt
- b) Eine Mischung von Zwischenprodukt (3) (0,0055 mol) in THF
(50 ml) wurde mit Palladium auf Aktivkohle (10%; 0,16) als Katalysator
30 Minuten lang bei einer Temperatur von 50°C hydriert. Nach Ende der Wasserstoffaufnahme
(1 Äquivalent)
wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat eingedampft, wodurch
man [1-(4-Ainophyl)piperidin-4-yl]essigsäureethylester (Zwischenprodukt
4) erhielt
-
Beispiel A.3
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Thionylchlorid
(3,6 ml) wurde zu einer klaren Lösung
von 4'-(Trifluormethyl)-[1,1'-biphenyl]-2-carbonsäure (0,025
mol) in DMF (1 ml) und DCM (100 ml) gegeben. Die Mischung wurde
eine Stunde lang unter Rückfluß gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde mit DCM (50 ml) versetzt und dann eingedampft, wodurch man
4'-(Trifluormethyl)-[1,1'-biphenyl]-2-carbonsäurechlorid
(Zwischenprodukt 5) erhielt.
-
6-Methyl-4'-(trifluormethyl)-[1,1'-biphenyl]-2-carbonsäurechlorid
(Zwischenprodukt 6) wurde unter Anwendung des oben beschriebenen
Verfahrens analog aus 6-Methyl-4'-trifluormethylbiphenyl-2-carbonsäure dargestellt.
-
Beispiel A.4
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- a) Eine Mischung von im Handel erhältlichen
Novabiochem 01-64-0261-Harz (5 g), Benzylamin (1,765 g) und Titan(IV)-isopropanolat
(4,686 g) in DCM (150 ml) wurde bei Raumtemperatur eine Stunden
lang leicht gerührt.
Natriumtriacetoxyborhydrid (4,5 g) wurde zugesetzt, und die Reaktionsmischung
wurde 18 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde mit Methanol
(10 ml) versetzt, und die Mischung wurde eine Stunde lang gerührt, dann
filtriert, einem mal DCM, einmal mit Methanol, dann einmal mit DCM
(50 ml) + DIPEA (5 ml), dreimall zunächst mit DCM und dann mit Methanol
gewaschen und dann getrocknet, wodurch man 5,23 g an Harz (I-a)
erhielt.
- b) Piperidin-1,4-dicarbonsäuremono-(9H-fluoren-9-ylmethyl)ester
(Fmoc-Isonipekotinsäure)
(0,3 mmol) wurde in DCM (2 ml) und DMF (0,5 ml) gelöst und zu
einer Muschung von Harz (I-a) (150 mg) in DCM (1 ml) gegeben, gefolgt
durch Zugabe von TFFH (0,3 mmol) in DCM (0,5 ml) und DIPEA (0,6
mmol) in DCM (0,5 ml). Die Reaktionsmischung wurde 20 Stunden lang
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde filtriert und mit DCM (3×), CH3OH
(3×),
DCM (3×),
CH3OH (3×), DCM (3×) und CH3OH
(3×) gewaschen. Eine
Mischung von Piperidin in DMF (20%; 3 ml) wurde zugesetzt, und die
Reaktionsmischung wurde 3 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
Mischung wurde filtriert und mit DCM (3×), CH3OH
(3×), DCM
(3×),
CH3OH (3×), DCM (3×) und CH3OH
(3×) gewaschen,
wodurch man das Harz (I-b) erhielt.
- c) Eine Mischung von 1-Fluor-4-nitrobenzol (0,5 mmol) in NMP
(0,5 ml) wurde zu Harz (I-b) in NMP (3 ml) gegeben. In NMP (0,5
ml) gelöstes
DIPEA (1 mmol) wurde zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde 18
Stunden lang bei 50°C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, filtriert und mit DCM
(3×), CH3OH (3×),
DCM (3×),
CH3OH (3×), DCM (3×) und CH3OH
(3×) gewaschen,
wodurch man Harz (I-c) erhielt.
- d) Eine Mischung von Harz (I-c) und Zinnchlorid (2 mmol) in
NMP (4 ml) wurde 94 Stunden lang bei einer Temperatur von 50°C geschüttelt. Die
Reaktionsmischung wurde abgekühlt,
filtriert und mit DCM (3×), CH3OH (3×),
DCM (3×),
CH3OH (3×), DCM (3×) und CH3OH
(3×) gewaschen,
wodurch man Harz (I-d) erhielt.
-
Beispiel A.5
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- a) Natriumnitromalondialdehyd-hydrat (0,0143
mol) und S-Methylisothiouronium-hemisulfat (0,0254 mol) wurden in
Wasser (40 ml) gelöst
und mit Piperidin-4-ylessigsäureethylester
(0,0214 mol) (erhalten durch Umwandlung von Piperidin-4-ylessigsäureethylesterhydrochlorid
in seine freie Base) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde 10 Minuten
lang auf einem Wasserbad erhitzt und über Nacht stehengelassen. Der
auf diese Weise erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und mit
Wasser gewaschen. Die Mutterlaugen wurden mit NaHCO3 (2
g) versetzt und 10 Minuten lang auf 60°C erhitzt, dann wurde die Mischung
abgekühlt
und über
Nacht stehengelassen. Schließlich
wurde der auf diese Weise erhaltene Niederschlag abfiltriert, wodurch
man [1-(5-Nitropyrimidin-2-yl)piperidin-4-yl]essigsäureethylester
(Zwischenprodukt 7) erhielt.
- b) Eine Lösung
von Zwischenprodukt (7) (0,011 mol) in Essigsäureethylester (100 ml) wurde
bei raumtemperatur 16 Stunden lang unter Normaldruck mit Palladium
auf Aktivkohle (10%, 0,3 g) als Katalysator und Wasserstoff (3 Äquivalente)
hydriert. Die Reaktionsmischung wurde über Celite filtriert und mit
Essigsäureethylester
gewaschen. das Filtrat wurde eingedampft, wodurch man 1,9 g an [1-(5-Aminopyrimidin-2-yl)piperidin-4-yl]essigsäureethylester
(Zwischenprodukt 8) erhielt.
-
B. Synthese der Endprodukte
-
Beispiel B.1
-
Eine
Lösung
von Zwischenprodukt (6) (0,005 mol) in Dioxan (5 ml) wurde zu einer
Lösung
von Zwischenprodukt (2) (0,005 mol) in Dioxan (15 ml) gegeben, und
Triethylamin (0,005 mol) wurde zugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
1 Stunde lang bei Raumtemperatur gerührt und dann mit Wasser verdünnt. Das
Reaktionsprodukt wurde mit Essigsäureethylester (100 ml) extrahiert,
und die organische Phase wurde mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
und eingedampft, und das auf diese Weise erhaltene Öl wurde
dann durch Säulenchromatographie
an Kieselgel unter Verwendung einer Mischung von Essigsäureethylester
und Hexan (1:4) als Laufmittel aufgereinigt, wodurch man (Verbindung
14, Schmp. 134–137°C) erhielt.
-
Beispiel 3.2
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In
einer Mischung aus DCM und DMF (80:20) gelöste 4'-(Trifluormethyl)-[1,1'-biphenyl]-2-carbonsäure (0,3
mmol) (1 ml) wurde zu harz (I-d) in DCM (1 ml) gegeben. Eine Lösung von
TFFH (0,3 mmol) in DCM (1 ml) wurde zugesetzt, gefolgt von der Zugabe
einer Lösung
von DIPEA (0,6 mmol) in DCM (1 ml). Die Reaktionsmischung wurde
48 Stunden lang geschüttelt.
Die Reaktionsmischung wurde filtriert und mit DCM (3×), CH3OH (3×),
DCM (3×),
CH3OH (3×), DCM (3×) und CH3OH
(3×) gewaschen.
TFA/TIS/DCM (5:2:93) (4 ml) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde
eine Stunde lang geschüttelt
und dann filtriert. Weiteres TFA/TIS/DCM (5:2:93) (2 ml) wurde zugesetzt,
und die Reaktionsmischung wurde 15 Minuten lang geschüttekt udn
anschließend
filtriert. Die Filtrate wurden unter Stickstoff bei 50°C trockengeblasen.
Der Rückstand
wurde in DCM (3 ml) aufgenommen und mit einer wäßrigen Na2CO3-Lösung
behandelt. Die organische Phase wurde durch HPLC an einer Chromasil
5 μm-Säule (20
mm Innendurchmesser × 150
mm), Laufmittel: 100% DCM bis DCM/Methanol (90/10 über 15 Minuten)
aufgereinigt. Die gewünschten
Fraktionen wurden gesammelt und das organische Lösungsmittel wurde abgedampft,
wodurch man Verbindung (I) erhielt.
-
Beispiel B.3
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6-Methyl-4'-trifluormethylbiphenyl-2-carbonsäure (0,0025
mol) wurde bei 0°C
zusammen mit Oxalsäurechlorid
(2,4 ml) und einigen Tropfen DMF in trockenem DCM (140 ml) gelöst. Anschließend wurde
unter einem Strom von Stickstoffgas portionsweise weitere 6-Methyl-4'-trifluormethylbiphenyl-2-carbonsäure (0,0225 mol)
zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde vorsichtig auf 40°C erhitzt,
bis man eine homogene Lösung
erhielt und die Gasentwicklung beendet war. Die Mischung wurde auf
Raumtemperatur abkühlen
gelassen und dann über
einen Büchnerfilter
filtriert. Der Filtrierrückstand
wurde in DCM gelöst
und dann bei 0°C
tropfenweise zu einer Lösung
von Zwischenprodukt (4) (0,025 mol) und Triethylamin (3 g) in DCM
(140 ml) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde im Verlauf von 90
Minuten auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Der Niederschlag wurde abfiltriert, getrocknet und durch
HPLC an Hyperprep C-18 aufgereinigt, wodurch man Verbindung (10)
erhielt.
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Verbindung
(10) (0,00042 mol) wurde durch Erhitzen in 2 Propanol (5 ml) gelöst. Eine
Lösung
von HCl (6 M) in 2-Propanol
(0,00042 mol) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt, worauf
das Lösungsmittel
abgedampft wurde. Der Rückstand
wurde aus einer Mischung von Ethanol und DIPE kristallisiert, wodurch
man das Salzsäure-Additionssalz
der Verbindung (10) erhielt.
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Verbindung
(10) (0,00042 mol) wurde durch Erhitzen in 2 Propanol (5 ml) gelöst. Methansulfonsäure (0,00042
mol) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch man das
Methensulfonat-Additionssalz
der Verbindung (10) erhielt.
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Verbindung
(10) (0,00042 mol) wurde durch Erhitzen in 2 Propanol (5 ml) gelöst. Maleinsäure (0,00042 mol)
wurde zugesetzt, und die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Der
Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet, wodurch man das Maleat-Additionssalz
der Verbindung (10) erhielt.
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Beispiel B.4
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Verbindung
(16) (0,0014 mol) wurde in Ethanol (5 ml) suspendiert und mit NH3 (5 ml) versetzt, und die Reaktionsmischung
wurde über
Nacht unter Rühren
auf Rückfluß erhitzt.
Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und ein Niederschlag wurde
abfiltriert. Das Filtrat wurde eingedampft und durch Flash-Säulenchromatographie
aufgereinigt, wodurch man Verbindung (17) erhielt.
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Beispiel B.5
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4'-Trifluormethylbiphenyl-2-carbonsäure (0,0072
mol) in Thionylchlorid (2,1 ml) wurde unter einem Stickstoffstrom
3 Stunden lang unter Rühren
auf Rückfluß erhitzt. Überschüssiges Thionylchlorid
wurde abgedampft. Der Rückstand
wurde mit Toluol (10 ml) versetzt, und die Mischung wurde and einem
Rotationsverdampfer eingedampft. Der Rückstand wurde in DCM (10 ml)
gelöst
und unter einem Stickstoffstrom auf 0°C abgekühlt. Eine Lösung von Zwischenprodukt (8)
und Triethylamin (1,1 ml) in DCM wurde tropfenweise zugegeben. Die
Reaktionsmischung wurde langsam auf 20°C erwärmt, und es wurde noch weitere
16 Stunden lang gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft und der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
an Kieselgel (Laufmittel: Essigsäureethylester/Hexan
1:1) aufgereinigt, wodurch man 2,76 g an Verbindung (16) erhielt.
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In
Tabelle F-1 sind die Verbindungen aufgeführt, die nach einem der obigen
Beispiele dargestellt wurden. Tabelle
F-1
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C. Pharmakologische Beispiele
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C.1. Quantifizierung der Sekretion von
ApoB.
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HepG2-Zellen
wurden in 24-Loch-Platten in MEM Rega 3 mit 10% fetalem Kälberserum
kultiviert. Bei 70% konfluenten Zellen wurde das Medium gewechselt
und die Versuchsverbindung oder der Träger (DMSO, Endkonzentration
0,4%) zugegeben. Nach 24-stündiger
Inkubation wurde das Medium in Eppendorf-Gläser überfährt
und durch Zentrifugieren geklärt.
Ein Schaf-Antikörper,
der auf jedes ApoB reagiert, wurde in den Überstand eingetragen, und die
Mischung wurde 24 Stunden lang bei 8°C stehengelassen. Dann wurde
Kaninchen-Anti-Schaf-Antikörper
zugegeben und der Immunkomplex über
24 Stunden bei 8°C
ausgefällt.
Der Immunniederschlag wurde durch 25-minütiges Zentrifugieren bei 1320
g pelletiert und zweimal mit einem Puffer mit 40 mM Mops, 40 mM
NaH2PO4, 100 mM
NaF, 0,2 mM DTT, 5 mM EDTA, 5 mM EGTA, 1% Triton-X-100, 0,5% Natriumdesoxycholat
(DOC), 0,1% SDS, 0,2 μM
Leupeptin und 0,2 μM
PMSF gewaschen. Die Radioaktivität
der Pellets wurde durch Flüssigszintillationsspektrometrie
quantifiziert.
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Die
ermittelten IC
50-Werte gehen aus Tabelle
C.1 hervor. Tabelle C.1: pIC50-Werte (= –log IC
50Wert)
Verb.
Nr. | pIC50 | | Verb.
Nr. | pIC50 | | Verb.
Nr. | pIC50 |
1 | 7,595 | 6 | 7,934 | 11 | 7,917 |
2 | 8,219 | 7 | 8,621 | 12 | 7,503 |
3 | 8,448 | 8 | 6,814 | 13 | 7,048 |
4 | 8,096 | 9 | 6,208 | 14 | 8,032 |
5 | 7,416 | 10 | 7,947 | 15 | 7,591 |
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C.2. MTP-Versuch
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Die
MTP-Aktivität
wurde anhand eines Assays ähnlich
dem von J. R. Wetterau und D. B. Zilversmit in Chemistry and Physics
of Lipids, 38, 205–222
(1985) beschriebenen gemessen. Zur Herstellung der Donor- und Akzeptorvesikel
wurden die passenden Lipide in Chloroform in ein Reagenzglas eingetragen
und unter einem N2-Strom getrocknet. Dem
getrockneten Lipid wurde ein Puffer mit 15 mM Tris-HCl, pH 7,5,
1 mM EDTA, 40 mM NaCl, 0,02% NaN3 (Versuchspuffer)
zugesetzt. Die Mischung wurde kurz gevortext, und die Lipide wurden
20 min auf Eis hydratisiert. Die Herstellung der Vesikel erfolgte
in einem Ultraschallbad (Branson 2200) bei Raumtemperatur für nicht
länger
als 15 min. Butyliertes Hydroxytoluol mit einer Konzentration von
0,1% war Teil jeder Vesikeldarstellung. Die Versuchsmischung für den Lipidtransfer
enthielt Donorvesikel (40 nmol Phosphatidylcholin, 7,5 mol% Cardiolipin
und 0,25 mol% Glyceroltri[1-14C]oleat), Akzeptorvesikel (240 nmol Phosphatidylcholin)
und 5 mg BSA in einem Gesamtvolumen von 675 μl in einem 1,5-ml-Mikrozentrifugenglas. Die
Versuchsverbindungen wurden in DMSO aufgenommen (Endkonzentration
0,13%) zugegeben. Nach 5-minütiger
Vorinkubation bei 37°C
wurde die Reaktion durch Einbringen von MTP in 100 μl Dialysepuffer
gestartet. Durch Zugabe von 400 μl
zuvor mit 15 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,5, äquilibrierter DEAE-52 Cellulose,
1 mM EDTA, 0,02% NaN3 (1:1, v/v) wurde die
Reaktion gestoppt. Die Mischung wurde 4 min lang bewegt und 2 min
bei höchster
Drehzahl in einer Eppendorf-Zentrifuge (4°C) zentrifugiert, um die an
DEAE-52 gebundenen Donorvesikel zu pelletieren. Ein Aliquot des Überstands
mit den Akzeptorliposomen wurde ausgezählt, und die [14C]-Zählung wurde
zur Berechnung des Triglyceridtransfers von Donor- zu Akzeptorvesikeln
in Prozent herangezogen.