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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gelierten
Nahrungsmittelprodukts. Gelierte Nahrungsmittelprodukte, z.B. Käsekuchen,
gelierte Desserts, „Savory
Pies" und Quiches,
können
eine lange Zeit zu ihrer Herstellung erfordern und verlangen ein
beachtliches Fachwissen, um ein gutes Produkt zu erhalten. Solche
Produkte werden oft mit Gelatine hergestellt. Um zum Beispiel Käsekuchen
nach einem üblichen Rezept
herzustellen, muss der Koch Gelatine auflösen, sicherstellen, dass keine
Klumpen gebildet werden, und/oder darauf achten, dass ein Übererhitzen
vermieden wird, muss Sahnequark bzw. Rahmkäse auflösen oder dispergieren usw.
Das resultierende warme Gemisch wird auf einen Tortenboden gegossen
und das Produkt wird an einen kühlen
Ort gestellt, um die Gelatine erstarren zu lassen. Die Herstellungszeit
kann eine Länge
von 45 Minuten sein. Die Zeit, die erforderlich ist, damit das Gel
erstarrt, um das zum Verzehr geeignete Produkt zu erhalten, ist
typischerweise 4 oder 5 Stunden lang. Zur Verwendung in z.B. Kantinen,
Restaurants und Cafés,
werden solche Produkte oft am Tag vorher hergestellt. Dies kann
eine Planung schwierig machen und kann zu einer Verknappung von
Produkten oder hohem Abfall führen.
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GB 2 128 871 beschreibt
Polysaccharid-Gummen, die in Form eines wässrigen Gels vermarktet werden,
das vor der Verwendung eine weitere Verdünnung und den Zusatz von anderen
Ingredienzien, z.B. Aromastoffen, Zucker und dergleichen, erfordert,
in Pasteten und Kuchen und anderen Backwaren. Dieses wird dann unter
Schmelzen des Gels erwärmt
und z.B. durch Gießen
oder Bürsten
aufgetragen und erstarrt beim Kühlen.
GB 2 128 871 beschreibt
auch ein Backgelee, das eine pseudoplastische Zusammensetzung umfasst und
einen hohen Zuckergehalt hat. Das Produkt ist eine mobile Flüssigkeit
beim Erwärmen
auf 80°C,
erstarrt beim Abkühlen
zu einem festen Gelee. Die Spritzgeleemassen, die in
GB 2 128 871 beschrieben werden, können z.B.
verwendet werden, um Kuchen und dergleichen zu dekorieren. Die Materialien
können
z.B. auch als Kuchengelee (flan jelly) verwendet werden.
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QimiQ® ist
ein geliertes Produkt, das aus Magermilch, Milchsahne und Gelatine
hergestellt ist. Es kann zur Herstellung von z.B. Sahne, Mousse,
Kuchenfüllungen,
Aufstrichen und Dips, verwendet werden. QimiQ® wird
verquirlt und mit anderen Komponenten vermischt. Es vermeidet die
Verwendung von Gelatinepulver und ermöglicht daher, dass die Herstellungszeit
reduziert wird. WO 02/069726 beschreibt eine Alternative für QimiQ®,
die die Verwendung von Gelatine vermeidet. Das Produkt ist so konzipiert,
dass es dieselbe Funktionalität
wie QimiQ® hat,
d.h. Struktur-reversibel ist, was bedeuten soll, dass das Milchprodukt
eine Gelstruktur hat, die sich erneut bildet, wenn sie durch Scherbehandlung,
beispielsweise Rühren,
gestört
wurde. Wenn QimiQ® oder die Alternative,
die in WO 02/069726 beschrieben wurde, verwendet wird, wird die
Struktur nach Vermischen der Ingredienzien und Belassen der Zusammensetzungen
unter Ruhebedingungen bei Umgebungstemperatur oder in einem Kühlschrank
nur langsam fester.
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Scherbehandelte
Gele, die auch als Mikrogele bezeichnet werden, wurden in der Literatur
beschrieben.
EP 355 908 beschreibt
Präparationen,
die thermoreversible, scherbehandelte Gele bilden, und ihre Herstellung.
Das resultierende Produkt ist ein Fluid, das in seinem mobilen Zustand
unbegrenzt gelagert werden kann, das aber in seinen normalen steiferen
Zustand zurückgebracht
werden kann, indem es durch die Übergangstemperatur
der Zusammensetzung erwärmt
wird, wonach die erwärmte
Lösung
beim Abkühlen
unter Ruhebedingungen ein normales Gel bilden wird.
EP 432 835 beschreibt scherbehandelte
Gelpräparationen,
die chemisch gehärtet
sind. Präparationen,
die scherbehandelte Gele oder Mikrogele bilden, sind auch in
US 5 338 561 ,
US 5 508 055 ,
US 5 593 716 und
GB 2 128 871 beschrieben. Die Präparationen
bilden z.B. Dressings, Cremes bzw. Sahnen, Soßen oder Bratensäfte oder
werden in der Herstellung solcher Produkte eingesetzt.
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EP 1 287 748 beschreibt
eine flüssige
Gebäckfüllung, die
mit sogenannter gelber Bäckersahne
bzw. gelber Bäckercreme
vergleichbar ist, die in ungebackenen, geformten Teig, z.B. in einer
Gebäckfabrik,
gefüllt werden
kann. Der gefüllte
Teig kann dann unter Erhalt des verzehrbaren Gebäcks gebacken werden. Nach dem
Backprozess hat die Füllung
eine feste Struktur. Das flüssige
Nahrungsmittel basiert auf einer Kombination des thermoreversiblen
Gels, das ein Hydrokolloid bildet, wobei das Hydrokolloid auf Cellulosederivat
basiert, und Stärke.
Das Nahrungsmittel soll ein Backen aushalten und kocht während des
Backens nicht über, da
die Viskosität
so hoch gemacht ist, dass kein echtes Kochen involviert wird. Dies
wird durch die Verwendung von Cellulosederivat erreicht, das bei
hoher Temperatur verdickt. Das flüssige Nahrungsmittel kann auch
als solches verwendet werden, z.B. zu Hause durch den Verbraucher.
Ein Erhitzen kann dann in einer Mikrowelle erfolgen.
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Wir
haben festgestellt, dass die Herstellung von gelierten Nahrungsmittelprodukten
verbessert werden kann und die oben beschriebenen Probleme wenigstens
teilweise gelöst
werden können.
Nach unserem Verfahren können
gelierte Nahrungsmittelprodukte schnell und ohne viel Fachwissen
hergestellt werden. Das Produkt ist schnell gebrauchsfertig, was
eine Planung erleichtert und das Risiko von Ausverkaufsituationen
und Produktabfall reduziert. Synereseprobleme können reduziert oder verhindert
werden. Die Produkte können gute
organoleptische Qualität
haben. Das erfindungsgemäße Verfahren
erleichtert den Erhalt von gelierten Nahrungsmittelprodukten mit
konsistent hoher Qualität.
Das Verfahren erlaubt die Herstellung eines weiten Bereichs von
gelierten Nahrungsmittelprodukten aus einer relativ geringen Anzahl
an Ausgangsmaterialien.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
gelierten Nahrungsmittelproduktes bereit, umfassend die Schritte:
- (a) Öffnen
eines verschlossenen Behälters
mit thermoreversiblem Gel (A), das auf Polysaccharid-Geliermittel
basiert,
- (b) Erwärmen
von Gel (A) auf eine Temperatur von wenigstens 60°C,
- (c) Kombinieren des Gels (A) mit wenigstens einer Geschmack-
oder Aroma-verleihenden Nahrungsmittelkomponente vor, während oder
nach dem Erwärmen
in Schritt (b) unter Bereitstellung einer kombinierten Gelzusammensetzung
(B), die wenigstens 1 Gew.-% Protein umfasst, so dass das Gel (A)
50–98
Gew.-% der Zusammensetzung (B) bildet, und
- (d) Erstarrenlassen der kombinierten Gelzusammensetzung (B)
in einer Form.
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Die
vorliegende Erfindung kann unter Verwendung eines halb fertiggestellten
Produktes der Verwendung zugeführt
werden, wobei dieses einen geschlossenen Behälter umfasst, der thermoreversibles
Gel (A) enthält,
das auf Polysaccharid-Geliermittel basiert und das zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Verfahren geeignet
ist, wobei der Behälter
mit Instruktionen für
den Verwender versehen ist, um die folgenden Schritte anzuwenden:
- (I) Erwärmen
des Gels (A) auf eine Temperatur von wenigstens 60°C,
- (II) Kombinieren des Gels (A) mit wenigstens einer Geschmack-
oder Aroma-verleihenden Nahrungsmittelkomponente vor, während oder
nach Erwärmen
in Schritt (I) unter Bereitstellung einer kombinierten Gelzusammensetzung
(B), die wenigstens 1 Gew.-% Protein umfasst, so dass das Gel (A)
50–98
Gew.-% der Zusammensetzung (B) bildet, und
- (III) Erstarrenlassen der kombinierten Gelzusammensetzung (B).
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Spezifischer
ausgedrückt,
die Anweisungen können
dem Verwender empfehlen, die Zusammensetzung (B) in einer Form erstarren
zu lassen.
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Das
verwendete Gel (A) kann z.B. Rahmkäse und Sahne darin dispergiert
enthalten. Käsekuchen kann
hergestellt werden, indem ein verschlossener Behälter mit Gel (A) geöffnet wird,
etwas des Gels (A) in einem Mikrowellenofen auf z.B. 80°C erwärmt wird,
etwas Erdbeerpürree
eingemischt wird, um die kombinierte Gelzusammensetzung (B) bereitzustellen,
Gießen
der Mischung in eine Kuchengrundlage und Erstarrenlassen der kombinierten
Gelzusammensetzung (B). Die Zusammensetzung (B) kann erstarren gelassen
werden, indem sie z.B. bei Umgebungstemperatur oder in einem Kühlschrank
gehalten wird. Die Zeit, die erforderlich ist, bis das Produkt verzehrfertig
ist, wird von der Menge abhängen.
Beispielsweise können
kleine Käsekuchen,
die als einzelne Desserts verwendet werden, 10 Minuten nach dem
Erwärmen
verzehrfertig sein. Vorzugsweise wird die kombinierte Gelzusammensetzung
(B) unter Ruhebedingungen erstarren gelassen.
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Ein
geliertes Nahrungsmittelprodukt ist ein Produkt, das für den menschlichen
Verzehr geeignet ist, und von dem wenigstens ein wesentlicher Teil
eine makroskopische Gelstruktur hat. Dieser Teil wird der gelierte
Teil des gelierten Nahrungsmittelprodukts genannt. Typischerweise
bildet dieser gelierte Teil des gelierten Nahrungsmittelprodukts
wenigstens 30 Vol.-%, vorzugsweise wenigstens 40 Vol.-%, speziell
wenigstens 50 Vol.-% des Produktes. Beispiele für solche Produkte können Kuchen,
Pies, Quiches, Gebäck
und Schokoladenkörbe
umfassen, die z.B. eine Gebäck-,
Keks-, Schokoladen- oder Baisergrundlage haben und eine gelierte
Zusammensetzung als oberen Teil haben. Alternativ kann die Form
aus pflanzlichem Material bestehen, z.B. einer halben Paprika oder
geformten Weinblättern
und dergleichen. Das gelierte Nahrungsmittelprodukt kann auch ganz
oder zu einem sehr großen
Teil aus der makroskopischen Gelstruktur bestehen, wie es der Fall
z.B. für
Desserts, Mousse, Terrinen, Pâtes
und dergleichen sein kann. Sie können
gegebenenfalls mit z.B. Obst, geschlagener Sahne, Schokoladenflocken
und/oder Soße
dekoriert sein. Der Ausdruck „geliertes
Nahrungsmittelprodukt" schließt normale „Flans" (Obstkuchen, Pasteten)
und dergleichen aus. Ein typischer „Flan" hat nur einen geringen Teil mit einer
makroskopischen Gelstruktur. Die dünne Schicht Gelee über den
Früchten und
der Bisquit- oder
Gebäckgrundlage
ist deutlich weniger als 30 Vol.-% des Nahrungsmittelproduktes.
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Ein
thermoreversibles Gel ist ein Gel, das auf einem thermoreversiblen
Geliermittel basiert, d.h. einem Geliermittel, das keine Gelstruktur
oberhalb einer bestimmten Temperatur bildet, das dies aber bei niedrigerer Temperatur
tut, vorausgesetzt, es liegt ausreichend Geliermittel vor, d.h.
mit einer Konzentration oberhalb der kritischen Konzentration. Die
kritische Konzentration eines Geliermittels in einer bestimmten
Zusammensetzung kann aus der Messung des Speichermoduls einer Reihe
von Proben, die verschiedene Konzentrationen an Geliermittel enthalten,
berechnet werden, wie es in Br. Polymer J. 17, (1985), 164, beschrieben
ist.
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In
der vorliegenden Erfindung wird wenigstens eine Geschmack- oder
Aroma-verleihende Nahrungsmittelkomponente mit dem Gel (A) kombiniert,
z.B. indem sie vermischt werden. Dies kann bei Umgebungstemperatur
erfolgen, bevor ein Erwärmen
angewendet wird, z.B. unter Verwendung einer Küchenmaschine oder eines Handmischers.
Allerdings kann es zweckdienlich sein, zuerst das Gel (A) zu erwärmen. Dies
wird das Gel erweichen und es partiell oder ganz schmelzen. Es kann
dann einfacher sein, die eine oder die mehreren Nahrungsmittelkomponenten
einzuarbeiten, z.B. durch Rühren
mit einer Gabel oder einem Handquirl. Wenn es gewünscht wird,
kann ein weiteres Erwärmen
angewendet werden, bevor die kombinierte Gelzusammensetzung erstarren
gelassen wird.
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Das
Schmelzen und Erstarren von Gelen erfolgt nicht sofort, sondern
benötigt
einige Zeit. Dies kann genutzt werden, wenn es gewünscht wird,
um die Abkühlung
durch Einrühren
einer Nahrungsmittelkomponente mit z.B. Umgebungstemperatur, in
Gel (A), nachdem es erwärmt
wurde, und danach Transferieren in die Form beschleunigen. Wenn
dies relativ schnell durchgeführt
wird, kann die Nahrungsmittelkomponente bewirken, dass die Temperatur
von Zusammensetzung (B) unter die Erstarrungstemperatur reduziert
wird, während noch
eine geeignete Gelerstarrung erreicht wird.
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Die
Zusammensetzung, die das Gel (A) bildet, macht 50–98 Gewichtsteile
des gelierten Teils des gelierten Nahrungsmittelproduktes aus. Bevorzugter
macht sie 70–95%
des gelierten Teils des gelierten Nahrungsmittelproduktes aus. Eine
oder mehrere Geschmack- oder Aroma-verleihende Nahrungsmittelkomponenten
werden mit dem Gel (A) vor, während
oder nach dem Erwärmen,
aber vor einem Erstarren der kombinierten Gelzusammensetzung (B)
kombiniert. Es können
auch andere Nahrungsmittelkomponenten gut eingearbeitet werden.
Um eine Quiche herzustellen, können
z.B. Boullion-Konzentrat oder Fleisch- oder Gemüsestücke mit Gel (A) vermischt werden,
oder für
ein Dessert können
Zucker, Sahne, konserviertes Obst, Schokoladenflocken usw. eingerührt werden.
Vorzugsweise enthält
allerdings im erfindungsgemäßen Verfahren
Gel (A) alle die Materialien, die zur Bildung des gelierten Teils
des gelierten Nahrungsmittelproduktes, das herzustellen ist, ausgenommen
Nahrungsmittelkomponenten, die einen ausgeprägten Einfluss auf das Geschmacks-
oder Aromaprofil des Nahrungsmittelproduktes haben, beitragen. Eine
Einarbeitung solcher charakteristischer Nahrungsmittelkomponenten
ermöglicht
die Herstellung einer Vielzahl von deutlich unterschiedlichen gelierten
Nahrungsmittelprodukten aus einem einzelnen Gel (A)- Produkt. Beispiele
für Geschmack- oder
Aroma-verleihende Nahrungsmittelkomponenten sind Stücke von
frischem Obst oder Dosenobst, Spinatblätter, Samenstücke, zerkleinerte
Nüsse,
Schokoladenpulver oder -chips, Fisch, Zucker oder Süßungsmittel usw.
Allerdings sollte die Menge an solchen Nahrungsmittelkomponenten,
die mit dem Gel (A) kombiniert wird, 50 Gew.-% des gelierten Teils
des gelierten Nahrungsmittelproduktes nicht übersteigen, bevorzugter ist
sie 5–30
Gew.-% des gelierten Teils des gelierten Nahrungsmittelproduktes.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gel (A) im erfindungsgemäßen Verfahren
ein scherbehandeltes Gel, wie es z.B. in
EP 355 908 oder
EP 432 835 beschrieben ist. Wenn ein
thermoreversibles Gel, ungeachtet, ob es ein „normales" Gel oder ein scherbehandeltes Gel ist, über die Übergangstemperatur
erwärmt
und dann auf z.B. Umgebungs- oder Kühlschranktemperatur unter Ruhebedingungen
gekühlt
wird, wird ein festes Gel erhalten. Ruhebedingungen bedeutet das
Fehlen einer Bewegung. Bewegung umfasst Aktionen wie Scherbehandlung,
Rühren
und Schütteln.
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Das
Gel (A) kann z.B. ein gelierter Block oder ein scherbehandeltes
Gel sein. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Gel (A) eine „Grenzlinien"-Struktur haben,
z.B. ein schwach gelierter Block sein. Dies kann z.B. durch Verwendung
einer relativ geringen Menge an Geliermittel erreicht werden. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann dies alternativ durch Erwärmen
der Zusammensetzung und anschließende Anwendung von Scherung
während
der anfänglichen
Kühlungsstufe,
nicht aber während
der gesamten Kühlungsstufe
erreicht werden. Z.B. könnte
Scherung angewendet werden, bis die Temperatur auf 25°C reduziert wurde,
während
bewirkt wird, dass eine weitere Kühlung unter Ruhebedingungen
auftritt. Das resultierende Produkt kann makroskopisch eine schwach
gelieret Blockstruktur mit einer scherbehandelten Gelstruktur im Inneren
sein. Ein derartiges Produkt kann wegen der Einfachheit der Anwendung,
eines angenehmen Aussehens und/oder guter organoleptischer Eigenschaften
anziehend sein.
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Die Übergangstemperatur
eines thermoreversiblen Gels ist die Temperatur, bei der die geordnete Form,
ob sie mikroskopischer oder makroskopischer Größe ist, vollständig verschwunden
ist. Die Übergangstemperatur
kann mittels Differentialscanningkalorimetrie gemessen werden.
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Das
thermoreversible Gel (A) basiert auf einem Polysaccharid-Geliermittel,
vorzugsweise einem Nicht-Stärke-Polysaccharid-Geliermittel.
Gelatine, ein Protein, ist als das primäre Geliermittel im erfindungsgemäßen Verfahren
nicht geeignet. Gelatine erstarrt auch zu langsam. Allerdings kann
das Vorliegen von geringen Mengen an Gelatine in Gel (A) und in
der kombinierten Gelzusammensetzung (B) toleriert werden.
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Wie
oben beschrieben wurde, besteht die kombinierte Gelzusammensetzung
(B) weitgehend aus der Zusammensetzung, die das Gel (A) bildet,
und die Eigenschaften der Zusammensetzung (B) werden vornehmlich
durch jene von Gel (A) bestimmt. Wenn, wie es bevorzugt ist, nur
eine geringe Menge an Geschmack- oder Aroma-verleihender Nahrungsmittelkomponente
mit Gel (A) kombiniert wird, dann kann leicht sichergestellt werden,
dass Zusammensetzung (B) wenigstens 1 Gew.-% Protein enthält, indem
eine adäquate
Menge an Protein im Gel (A) eingeschlossen wird. Vorzugsweise enthält Gel (A)
wenigstens 1 Gew.-% Protein, bevorzugter wenigstens 1,5 Gew.-% Protein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet verschiedene Vorteile in Kombination. Gel (A) ist einfach
zu verwenden. Eine mühsame
Auflösung
von pulverförmigen
Geliermitteln wird vermieden. Es besteht keine Notwendigkeit, die
Zusammensetzung zu verquirlen, um das Auftreten von Klumpen im gelierten
Nahrungsmittelprodukt zu verhindern. Während Gel (A) bei erhöhter Temperatur
ist, wird es typischerweise relativ flüssig sein und beliebige Nahrungsmittelkomponenten,
die einzuarbeiten sind, können
einfach homogen in der Gelzusammensetzung dispergiert werden. Die
kombinierte Gelzusammensetzung (B) kann schnell erstarren, wodurch ermöglicht wird,
dass das gelierte Nahrungsmittelprodukt schnell zum Verzehr bereit
ist, was eine Planung erleichtert. Wir haben auch festgestellt,
dass eine gute organoleptische Qualität leicht erhältlich ist.
Die Textur des Produktes im Mund wie auch der Geschmack und das
Aroma des gelierten Nahrungsmittelproduktes können gut sein. Bei Produkten
des Standes der Technik wurde oft festgestellt, dass das Mundgefühl nicht
so gut wie gewünscht
ist, speziell bei Produkten, die schnell erstarren können.
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Wir
möchten
keine Bindung an eine Theorie eingehen, wir glauben aber, dass das
Vorliegen von globulärem
Protein dazu beiträgt,
diese günstige
Kombination an Eigenschaften zu erzielen. Wir denken, dass die Proteinglobuli
dabei helfen, die Bildung von Strukturen beim Erstarren des Gels
zu verhindern, die bewirken würden,
dass der gelierte Teil des gelierten Nahrungsmittelprodukts ein
zähes Mundgefühl hat,
während
das Gel noch schnell erstarren gelassen wird. Vorzugsweise ist das
globuläre
Protein Milchprotein, pflanzliches Protein oder eine Kombination
davon. Bevorzugte pflanzliche globuläre Proteine sind Sojaprotein
und Erbsenprotein und Kombinationen davon. Am bevorzugtesten ist
das globuläre
Protein Milchprotein, das Protein von Quark, z.B. Rahmkäse oder
Rahmkäsealternative,
die besonders bevorzugt ist. Weitere Informationen über globuläre Proteine
werden in Food Science, Nutrition and Health, 5. Ausgabe, Brian
Fox und Allan Cameron (1989), Herausgeber Edward Arnold, gegeben.
Die Menge an Protein im kombinierten Gel (B) ist vorzugsweise 1,5–12 Gew.-%,
bevorzugter 2–6
Gew.-%. Geeigneterweise kann ein Teil des Proteins oder das gesamte
Protein durch das Vorliegen von Protein in Gel (A) bereitgestellt
werden. Die Menge an Protein in Gel (A) ist vorzugsweise 2–12 Gew.-%,
bevorzugter 3–8
Gew.-%.
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Vorzugsweise
ist Gel (A) im Wesentlichen frei von Kappa- und Iota-Carrageenan;
speziell gilt dies, wenn Gel (A) kein scherbehandeltes Gel ist.
Mit „im
Wesentlichen frei" ist
gemeint, dass Kappa- und Iota-Carrageenan vorzugsweise nicht in
einer Menge vorhanden sind, die ihrer kritischen Konzentration entspricht
oder diese übersteigt.
Bevorzugter enthält
Gel (A) überhaupt
kein Kappa- und Iota-Carrageenan, es sei denn, Gel (A) ist ein scherbehandeltes
Gel. In ähnlicher
Weise ist Zusammensetzung (B) vorzugsweise im Wesentlichen frei,
bevorzugter vollkommen frei von Kappa- und Iota-Carrageenan.
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Der
pH von Gel (A) ist vorzugsweise unter 6, bevorzugter ist der pH
4–5,5.
In ähnlicher
Weise ist der pH von Zusammensetzung (B) vorzugsweise unter 6, bevorzugter
ist er 4–5,5.
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Die
Systeme leiden oft unter Synerese. Dies kann besonders bei Gelsystemen
der Fall sei, die Casein enthalten. Synereseprobleme können für das Gel
(A) und für
das hergestellte gelierte Nahrungsmittelprodukt entstehen. Wir haben
festgestellt, dass mit unserer Erfindung Synereseprobleme reduziert
werden können oder
sogar vollständig
vermieden werden können.
Wir haben insbesondere Vorteile bezüglich der Synerese gefunden,
wenn scherbehandeltes Gel als Gel (A) verwendet wird, wenn im Wesentlichen
in Gel (A) und/oder in Zusammensetzung (B) das Vorliegen von Kappa-
und Iota-Carrageenan vermieden wird und wenn für Gel (A) und/oder für Zusammensetzung
(B) ein pH unter 6, insbesondere ein pH von 4–5,5 angewendet wird. Besonders
günstige
Resultate können
erhalten werden, wenn zwei oder mehr dieser Maßnahmen in Kombination angewendet
werden.
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Vorzugsweise
wird das scherbehandelte Gel mit einem thermoreversiblen, Nicht-Stärke-Polysaccharid-Geliermittel
hergestellt, das aus der Gruppe, bestehend aus Agar, Kappa-Carageenan, Iota-Carrageenan, Gellan,
Agarose, Furcelleran, einer Kombination aus Xanthan-Gummi und Johannisbrotkern-Gummi,
einer Kombination aus Xanthan-Gummi und Konjakmehl und Kombination
aus zwei oder mehr davon, ausgewählt wird.
Das am stärksten
bevorzugte Geliermittel ist Agar.
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Wenn
Gel (A) auf einem kationenempfindlichen Geliermittel basiert, können Kationen
in Gel (A) eingebaut werden, z.B. indem Natrium-, Kalium- und/oder
Calciumsalz eingeschlossen wird, um z.B. die Gelfestigkeit zu erhöhen oder
zu bewirken, dass das Gel schneller erstarrt. Allerdings kann Salz
als Geschmacks- oder Aroma-verleihende Nahrungsmittelkomponente
enthalten sein. Auf diese Weise kann bewirkt werden, dass die kombinierte
Gelzusammensetzung (B) als relativ starkes Gel ziemlich schnell
erstarrt, auch wenn das Gel (A) ein schwächeres Gel sein kann.
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Die
Menge an Polysaccharid-Geliermittel in Gel (A) liegt typischerweise
zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 3 Gew.-%.
Die optimale Menge hängt
von der Zusammensetzung und dem Typ des verwendeten Geliermittels
ab. Die Menge sollte über
der kritischen Konzentration liegen.
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Wir
haben festgestellt, dass ein Hauptteil der kombinierten Gelzusammensetzung
(B) vorzugsweise aus Wasser und Fett bestehen sollte. Die Menge
an Wasser und Fett, die in Zusammensetzung (B) kombiniert sind,
ist vorzugsweise 60–99
Gew.-%, bevorzugter 70–98
Gew.-%. Der Wassergehalt der Zusammensetzung (B) ist vorzugsweise
45–98
Gew.-%, bevorzugter 50–90
Gew.-%. Der Wassergehalt von Zusammensetzung (B) ist vorzugsweise
45–98
Gew.-%, bevorzugter 50–90
Gew.-%. Der Wassergehalt von Gel (A) ist vorzugsweise 45–98 Gew.-%,
bevorzugter 50–90
Gew.-%. Wasser kann in Gel (A) als solches eingearbeitet werden. Allerdings
kann ein Teil des Wassers oder das gesamte Wasser in Gel (A) z.B.
aus Sahne, Milch, Rahmkäse und/oder
Alternativen davon, die in das Gel (A) eingeschlossen wurden, stammen.
In ähnlicher
Weise können solche
Komponenten mit Gel (A) im erfindungsgemäßen Verfahren vermischt werden,
wodurch zum Wassergehalt der Zusammensetzung (B) beigetragen wird.
Allerdings ist die Einarbeitung von solchen Komponenten in die Zusammensetzung
(B) anders als über
Gel (A) nicht bevorzugt.
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Gel
(A) kann in einer per se bekannten Art hergestellt werden. Beispielsweise
kann scherbehandeltes Gel unter Verwendung eines Votators
®,
z.B. wie in
EP 355 908 beschrieben,
hergestellt werden. Nach seiner Herstellung kann das Gel (A) in
Behälter
gefüllt
werden, um ein halbfertiges Produkt zu erhalten. Typischerweise
werden die Behälter
nach Einfüllen
von Gel (A) in die Behälter
verschlossen, um sie für
einen Transport geeignet zu machen, eine Kontamination zu vermeiden
und die Haltbarkeit des Produktes sicherzustellen. Die Instruktionen
an den Verwender können
z.B. als Handzettel mit dem Behälter
bereitgestellt werden, auf ein Etikett gedruckt sein, welches auf
den Behälter
geklebt ist, oder können
direkt auf das Material, aus dem der Behälter hergestellt ist, gedruckt
sein. Die Instruktionen für
den Verwender können
dem Verwender direkt Anweisungen geben, wie das halbfertige Produkt
entsprechend dem vorliegenden Verfahren zur Herstellung gelierter Nahrungsmittelprodukte
eingesetzt werden kann.
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Um
das gelierte Nahrungsmittelprodukt herzustellen, wird ein geschlossener
Behälter
mit Gel (A) geöffnet
und wenigstens ein Teil des Gels (A) aus dem Behälter wird auf eine Temperatur
von wenigstens 60°C erwärmt. Ein Öffnen des
geschlossenen Behälters
mit Gel (A) kann z.B. ein Punktieren des Deckels oder ein Transferieren
von Gel (A) zu einem anderen Behälter,
z.B. eine Küchenschüssel, involvieren
oder kann z.B. durch Gießen
oder über
Einstechen erfolgen. Als Minimum zum Öffnen des Behälters sollte
sichergestellt werden, dass Gel (A) sicher ohne die Gefahr einer
nicht annehmbaren Druckentwicklung erwärmt werden kann. Ein Erwärmen kann
z.B. auf einer Heizplatte erfolgen. Vorzugsweise wird ein Heizverfahren
bzw. ein Erwärmungsverfahren
gewählt,
das Gel (A) in relativ gleichmäßiger Art
erwärmt.
Ein bevorzugter Weg des Erwärmens
ist in einem Mikrowellenofen. Es können auch andere Verfahren
angewendet werden. Wenn das Erwärmen
nicht relativ homogen durch die Zusammensetzung erfolgt, dann kann
die Zusammensetzung geeigneterweise gerührt oder gemischt werden, um
ein lokales Übererhitzen
zu vermeiden.
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Wir
haben herausgefunden, dass die Gelzusammensetzung vorzugsweise nicht
auf eine Temperatur über
95°C erwärmt werden
sollte. Dies kann auch ein Überkochen
der Zusammensetzung verhindern, was ansonsten die gewünschte einfache
und schnelle Herstellung des gelierten Nahrungsmittelproduktes stören kann.
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Vorzugsweise
wird Gel (A) auf eine Temperatur von 60–95°C erwärmt. Wie oben erwähnt wurde,
sind Gelschmelzen und Gelerstarren keine momentanen Prozesse und
vorzugsweise werden die Eigenschaften von Zusammensetzung (B) in
großem
Umfang durch Gel (A) bestimmt. Wir haben festgestellt, dass es nicht notwendig
ist, dass das Gel (A) vollständig
geschmolzen ist, d.h. die gesamte mikroskopische und makroskopische
Gelstruktur verschwunden ist. Dementsprechend ist es nicht notwendig,
dass alle potentiell verfügbaren gelierenden
Moleküle
an der makroskopischen Gelstruktur beteiligt sind, die aufgebaut
wird, wenn die kombinierte Gelzusammensetzung (B) erstarrt. Es ist üblicherweise
ausreichend, wenn die resultierende Struktur ihre Mobilität verloren
hat und ohne ein Fließen
zu zeigen geschnitten werden kann.
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In
der Praxis kann eine geeignete Wärmebehandlung
für eine
gegebene Menge eines bestimmten Gels (A), das mit einer gegebenen
Menge und einem gegebenen Typ einer Nahrungsmittelkomponente kombiniert
werden soll, mit einer besonderen Heizvorrichtung in einfacher Weise
durch Versuch und Fehler bestimmt werden. Wenn die erstarrte Gelzusammensetzung
(B), die erhalten wird, als relativ zäh im Mund beurteilt wird, während Gel
(A) während
der Wärmebehandlung
in großem
Umfang geschmolzen wurde, oder wenn die Zusammensetzung während des
Erwärmens
beginnt überzukochen,
dann sollte eine kürzere
Behandlungszeit oder eine Behandlung bei einer geringeren Wärmekapazität oder eine
niedrigere Temperatur versucht werden. Wenn festgestellt wird, dass
das Erstarren des Gels zu lange Zeit benötigt oder überhaupt kein Erstarren erfolgt,
dann sollte eine längere
Wärmebehandlung
oder eine Wärmebehandlung
bei höherer
Kapazität
oder bei einer höheren
Temperatur angewendet werden. Eine geeignete Wärmebehandlung kann üblicherweise
am einfachsten gefunden werden, wenn die Nahrungsmittelkomponente
oder die Nahrungsmittelkomponenten mit Gel (A) kombiniert wird/werden,
bevor die Wärmebehandlung
beendet ist. Ein Nachteil dieses Ansatzes kann allerdings der sein,
dass dies nicht typischerweise der Weg ist, um die kürzestmögliche Gelerstarrungszeit
zu erhalten.
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Wir
haben in der Praxis festgestellt, dass sehr gute Resultate üblicherweise
erhalten werden, wenn Gel (A) auf eine Temperatur von 65–90°C, am bevorzugtesten
70–85°C erwärmt wird
und die Wärmebehandlung
gestoppt wird, sobald die Zieltemperatur erreicht wurde. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn eine oder mehrere Nahrungsmittelkomponenten
mit dem Gel (A) kombiniert wird/werden, bevor die angestrebte Erwärmungstemperatur
erreicht wird, d.h. wenn die kombinierte Gelzusammensetzung (B)
auf eine solche Temperatur erwärmt
wird und die Behandlung gestoppt wird, sobald die Zieltemperatur
erreicht wurde.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Gel (A) vor dem Erwärmen
aus der Packung entfernt und vor, während oder nach dem Erwärmen wird
Gel (A) mit einer oder mehreren Nahrungsmittelkomponenten kombiniert
und die kombinierte Gelzusammensetzung (B) wird in eine Form gegeben.
Das Gel wird dann erstarren gelassen, vorzugsweise unter Ruhebedingungen.
Ungeachtet ob Gel (A) in seiner ursprünglichen Packung oder z.B.
in einer Küchenschüssel erwärmt wird,
wird die kombinierte Gelzusammensetzung (B) vorzugsweise nach dem
Erwärmen
in die Form transferiert. Auf diese Weise wird ein Erwärmen der
Form vermiede und dementsprechend kann ein Erstarren des Gels schneller
erfolgen. Die Form kann z.B. ein Fleischbräter oder ein Kuchenring auf
einem Kuchenblech sein. Die Form kann auch eine essbare Form sein,
z.B. hergestellt aus Pastete, gebackenem Teil, Schaumgebäck, Baiser
usw. Die Form kann auch teilweise essbar sein, z.B. durch eine Haltevorrichtung
wie einen Kuchenring auf einem Backblech gebildet werden, ausgestattet
mit einer essbaren Grundlage, z.B. einer Keksgrundlage am Boden.
Die kombinierte Gelzusammensetzung kann vor oder nach dem Erwärmen in
die Form gegossen werden. Wenn es so gewünscht wird, kann Gel (A) in
einen Becher oder in einen anderen Behälter gegeben werden, erwärmt und
mit einer oder mehreren Lebensmittelkomponenten darin kombiniert
werden und danach in die Form gegossen oder in anderer Weise in
die Form transferiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Form, in der die Gelzusammensetzung (B) erstarren gelassen
wird, eine essbare Form oder eine Haltevorrichtung, die eine essbare
Grundlage enthält.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist auch sehr geeignet, um gelierte Nahrungsmittelprodukte herzustellen,
die zwei oder mehr gelierte Schichten enthalten, wobei die Schichten
unterschiedliche Zusammensetzungen haben. Solche Schichten sind
vorzugsweise so hergestellt, dass sie leicht voneinander zu unterscheiden
sind, z.B. ihnen verschiedene Farben gegeben werden. Z.B. können getrennte
Schüsseln
mit Gel (A) mit Geschmack- oder Aroma-verleihenden Nahrungsmittelkomponenten
mit verschiedenen Farben, z.B. Vanille/Zucker, Schokolade und Erdbeere,
kombiniert werden und erwärmt
werden, um verschiedene kombinierte Gelzusammensetzungen (B) mit
verschiedenem Geschmack, Aroma und verschiedener Farbe bereitzustellen. Um
ein geliertes Nahrungsmittelprodukt mit mehr als einer gelierten
Schicht herzustellen, kann eine solche erwärmte Zusammensetzung (B) in
eine Form gegeben werden und unter Ruhebedingungen erstarren gelassen werden.
Anschließend
wird eine erwärmte
Zusammensetzung (B) auf die erste Schicht gegossen und unter Ruhebedingungen
erstarren gelassen. Wenn es gewünscht
wird, können
weitere Schichten in entsprechender Weise angefügt werden.
-
In
dem Gel (A) kann Zucker vorliegen oder kann darin eingeschlossen
werden, bevor die erwärmte Zusammensetzung
(B) in der Form unter Ruhebedingungen härten gelassen wurde bzw. erstarren
gelassen wurde. Allerdings wird die Verwendung von hohen Mengen
an Zucker in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise
und folglich in dem halbfertigen Produkt vermieden. Wir haben festgestellt,
dass Zucker das Erstarren des Gels stören können. Daher enthalten das Gel
(A) und die kombinierte Zusammensetzung (B) vorzugsweise nicht mehr
als 35 Gew.-% Mono- und Disaccharide. Bevorzugter ist die Menge
an Mono- und Disacchariden in dem scherbehandelten Gel und in dem
gelierten Teil des Nahrungsmittelprodukts weniger als 25 Gew.-%,
speziell weniger als 15 Gew.-%.
-
Nach
dem Erwärmen
und, wenn anwendbar, Transferieren der Zusammensetzung in die Form,
wird das Gel unter Ruhebedingungen erstarren gelassen. Dies kann
erfolgen, indem das Produkt auf Umgebungsbedingungen abkühlen gelassen
wird, vorzugsweise aber wird eine Kühlung angewendet, z.B. indem
das Produkt in einen Kühlschrank
oder eine Kühlkammer
gestellt wird oder indem ein schneller Ersatz der Luft um das Produkt
z.B. mittels eines Ventilators, arrangiert wird. Es ist üblicherweise
nicht notwendig, dass das Gel zu einem solchen Grad erstarrt, dass
das Gleichgewicht erreicht wurde, vorausgesetzt, der gelierte Teil
des Produkts ist zu einem solchen Grad erstarrt, dass er seine Mobilität verloren
hat. Ob das Gel weiter härten
gelassen wird, kann durch die gewünschte Esstemperatur und den
Wunsch, das Produkt schnell zum Verzehr bereitzustellen oder statt
dessen es im Voraus vorzubereiten, so dass das Produkt unverzüglich zum
Verzehr verfügbar
ist, wenn es gewünscht
wird, bestimmt werden.
-
Das
Gel (A) kann Ingredienzien wie Fette, Sahne, Milch und/oder Zucker
enthalten. Bei der Herstellung von Gel (A) ist es üblicherweise
bevorzugt, alle Ingredienzien früh
im Verfahren zu kombinieren, bevor das Gel (A) beginnt, in seinem
Behälter
zu erstarren. Dieses erleichtert den Erhalt einer guten Haltbarkeit,
z.B. durch Pasteurisieren oder Sterilisieren der Zusammensetzung,
bevor das Gel (A) zum Erstarren gebracht wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die kombinierte Gelzusammensetzung (B) Nahrungsmittelingredienzien
unter Bereitstellung einer Zusammensetzung, die für die Herstellung
von Käsekuchen
oder käsekuchenartigen
Produkten geeignet ist. In dieser Ausführungsform enthält die kombinierte
Gelzusammensetzung (B) vorzugsweise Sahne, Sahnealternative, Rahmkäse, eine
Rahmkäsealternative
oder eine Kombination aus zwei oder mehreren davon in Gel (A).
-
Um
einen guten Geschmack und ein gutes Aroma bereitzustellen, enthält die kombinierte
Gelzusammensetzung vorzugsweise 1–50 Gew.-%, bevorzugter 5–40 Gew.-%,
speziell 10–35
Gew.-% Fett. Fett bezeichnet Zusammensetzungen, die vornehmlich
aus Triglyceriden bestehen. Sie können bei Umgebungstemperaturen
flüssig,
fest oder halbfest sein. Materialien, die geeigneterweise als Fett
in dem scherbehandelten Gel eingesetzt werden können, umfassen Milchfett, Kokosnussfett,
Sonnenblumenöl,
Sojabohnenöl,
Granulaöl
und ähnliche Öle, die
einen niedrigen Erukasäuregehalt
haben, die von Rapssamenvarietäten
stammen, Olivenöl,
Palmöl,
Fraktionen davon und Kombinationen aus zwei oder mehreren davon
stammen. Auf diese Weise wird einfach bewirkt, dass das Fett in
Form von dispergierten Partikeln oder Tröpfchen vorliegt. Der Fettgehalt
von Gel (A) ist vorzugsweise 1–50
Gew.-%, bevorzugter 5–40
Gew.-%, speziell 10–35
Gew.-%. Ein Teil des Fetts oder das gesamte Fett kann geeigneterweise
in Gel (A) oder in Zusammensetzung (B) eingearbeitet werden, indem
z.B. Sahne, Rahmkäse,
Sahnealternative, Rahmkäsealternative
oder eine Kombination davon in Gel (A) bzw. Zusammensetzung (B)
eingeschlossen wird. Vorzugsweise werden solche Materialien in Gel (A)
eingeschlossen.
-
Das
Gel (A) kann außerdem
Komponenten in geringeren Mengen enthalten, z.B. Nahrungsmittelsäuren, z.B.
Citronensäure,
und Konservierungsstoffe, z.B. Kaliumsorbat und dergleichen. Gel
(A) kann auch z.B. geringe Mengen an Sättigungsmitteln, z.B. Guargummi,
enthalten. Vorzugsweise enthält
allerdings weder Gel (A) noch Zusammensetzung (B) wesentliche Mengen
an Sättigungsmitteln,
z.B. Stärke,
obnative Stärke
oder modifizierte Stärke.
Bevorzugter enthalten das Gel (A) und die Zusammensetzung (B) 0–0,5 Gew.-%
Stärke. Am
bevorzugtesten enthalten sie überhaupt
keine Stärke.
In ähnlicher
Weise wird die Verwendung von Verdickungsmitteln, die die Viskosität bei hoher
Temperatur erhöhen,
vorzugsweise vermieden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Gel (A) z.B. nach dem Erwärmen in die Form transferiert,
nachdem eine oder mehrere Nahrungsmittelkomponenten eingerührt wurden,
um das Gel dann erstarren zu lassen. Dies würde erschwert, wenn das Gel
(A) beim Erwärmen
sehr viskos würde.
Dementsprechend enthält
das Gel (A) vorzugsweise keine wesentlichen Mengen an Hydroxypropylmethylcellulose
oder Methylcellulose. Bevorzugter ist der Gehalt dieser Cellulosederivate
in Gel (A) 0–01
Gew.-%. Am bevorzugtesten enthält
das Gel (A) diese Cellulosederivate überhaupt nicht. Entsprechend
fehlen diese Materialien vorzugsweise in Zusammensetzung (B).
-
In
dieser Beschreibung sind alle Teile, Prozentangaben und Verhältnisse
Gewichtsteile, Gewichtsprozente und Gewichtsverhältnisse, wenn nichts anderes
angegeben ist. Außer
in den Arbeits- und Vergleichsbeispielen oder wenn es explizit angegeben
ist, sind alle Zahlen in dieser Beschreibung, die Materialmengen angeben,
so zu verstehen, als seien sie durch das Wort „etwa" modifiziert.
-
Der
Ausdruck „umfassend" bedeutet, dass keine
Beschränkung
auf ein beliebiges nachfolgend benanntes Element besteht, sondern
nicht spezifizierte Elemente mit hauptsächlicher und geringerer funktioneller
Bedeutung umfasst werden. Mit anderen Worten, die aufgelisteten
Schritte, Elemente oder Optionen müssen nicht erschöpfend sein.
Wann immer die Wörter „einschließlich" oder „... hat
bzw. haben" bzw. „mit" verwendet werden,
sollen diese Ausdrücke „umfassend", wie es oben definiert
ist, äquivalent
sein.
-
Beispiel 1
-
Ein
professioneller Koch stellte Mini-Kaffee-Käsekuchen unter Verwendung seines üblichen
Rezeptes und des Herstellungsverfahrens wie folgt her.
-
Gebäckgrundmischung
wurde für
5 Minuten auf einem Ofen erhitzt. Die Grundmischung wurde dann in
8 kleine Formen gegeben.
-
Rezept
für den
gelierten Teil von 8 Mini-Käsekuchen:
- 15 g Gelatine
- 2 Teelöffel
flüssiges
Kaffeekonzentrat
- 150 g weicher brauner Zucker
- 450 g Philadephia®-Rahmkäse
- 300 ml Schlagsahne
- 300 ml Wasser
-
Der
Zucker und ein Teil des Wassers wurden in eine Pfanne gegeben. Das
Gelatinepulver wurde über das
kalte Wasser verstreut und eingerührt. Das Gemisch wurde gekocht
und der Rest des Wassers wurde zum Kochen gebracht und ebenfalls
zugesetzt. Das Ganze wurde kontinuierlich gerührt. Es dauerte 11 Minuten,
um die Gelatine aufzulösen.
Dieses Gemisch wurde beiseite gestellt und für wenige Minuten abkühlen gelassen.
-
Der
Rahmkäse
und das Kaffeekonzentrat wurden in eine Nahrungsmittelbearbeitungsmaschine
gegeben und kurz gemischt. Das Ganze wurde in eine Schüssel transferiert.
Die Sahne wurde in einem KenwoodTM-Mischer
geschlagen. Das Gelatinegemisch wurde in die Rahmkäsemischung
gemischt. Dann wurde die geschlagene Sahne in das Gemisch gehoben.
Die resultierende Zusammensetzung wurde auf die Gebäckgrundmasse
in den Formen gegossen. Die Produkte wurden zum Erstarren in einen
Kühlschrank
gestellt.
-
Die
gesamte Zubereitungszeit war 30 Minuten. Die Mindesterstarrzeit
unter Erhalt von Produkten, die vernünftig verzehrt werden konnten,
betrug 1 Stunde und 45 Minuten. Der Chefkoch kommentierte, dass
er üblicherweise
das Produkt über
Nacht ruhen ließ,
um sicher zu sein, dass es zur Zeit des Verzehrs ausreichend gehärtet war.
-
Die
folgende Zusammensetzung wurde für
die Herstellung eines scherbehandelten Gels verwendet:
- 54
Gewichtsteile (pbw) Philadelphia®-Rahmkäse von Kraft
Foods, GB 1 pbw Agar
- 19 pbw Elmlea®, einfach (eine Sahnealternative
von Van den Bergh Foods Ltd, GB, die aus einer Mischung aus Buttermilch
und Pflanzenölen
besteht. Der Fettgehalt ist 13%.)
- 26 pbw Wasser
-
Das
scherbehandelte Gel wurde wie folgt hergestellt. Die Sahne und Wasser
werden in einen Becher gegeben und vermischt. Der Agar wurde kalt
in dem Gemisch dispergiert und für
etwa 5 Minuten gerührt.
Das Gemisch und der Rahmkäse
wurden in ein ummanteltes Gefäß gegeben,
das mit dem Rührer
ausgestattet war und an eine Heißwasserzufuhr angeschlossen
war. Der Deckel wurde geschlossen. Der Rührer wurde bei niedriger Geschwindigkeit
betrieben und die Heizung wurde angestellt. Die Temperatur wurde
auf 90°C
erhöht und
die Rührergeschwindigkeit
wurde auf 350 UpM erhöht.
Dann wurde der Mantel des Gefäßes an eine
Kaltwasserzufuhr angeschlossen. Das Rühren wurde fortgesetzt, bis
die Temperatur der Zusammensetzung auf 15°C reduziert war. Die Zusammensetzung
wurde dann in sterile 500 ml-Kunststoffflaschen gegossen. Der Deckel
wurde zugeschraubt und die Flaschen wurden in einem Kühlschrank
bis zur weiteren Verwendung gelagert.
-
Das
scherbehandelte Gel enthielt 4 Gew.-% Milchprotein. Der Mono- und
Disaccharidgehalt war 3 Gew.-%. Der Fettgehalt war 15 Gew.-%. Der
Wassergehalt war 76 Gew.-%. Nach mehreren Tagen Lagerung war das
scherbehandelte Gel noch mobil. Es hatte eine viskose, leicht löffelbare
Konsistenz.
-
Das
scherbehandelte Gel wurde verwendet, um einen Kaffeekäsekuchen
mit dem folgenden Rezept herzustellen:
- 500 g scherbehandeltes
Gel
- 50 g weicher brauner Zucker
- 2 Teelöffel
Kaffeekonzentrat
-
Formen
mit Keksgrundmischung wurden wie oben beschrieben hergestellt. Der
Zucker, das Kaffeekonzentrat und das scherbehandelte Gel wurden
in eine Keramikschüssel
gegeben und kurz vermischt. Das Gemisch wurde in einem Mikrowellenofen
bei 650 Watt für
5 Minuten erhitzt. Es wurde zweimal kurz während des Erwärmens gerührt. Nach
5 Minuten hatte die Zusammensetzung eine Temperatur von 81°C erreicht.
Sie wurde mit einem Handquirl kurz geschlagen. Die Mischung wurde
auf die Keksgrundlage in den Formen gegossen und die Käsekuchen
wurden in einen Kühlschrank
gestellt. Die Herstellungszeit war nur 8 Minuten. Nach 10 Minuten
im Kühlschrank
war das Gel erstarrt und die Käsekuchen
waren verzehrfertig.
-
Der
Küchenchef
beurteilte die Käsekuchen,
die aus dem scherbehandelten Gel hergestellt worden waren, als solche
mit sehr guter Textur, sehr gutem Geschmack und sehr gutem Aroma.
Sie waren so gut wie die Käsekuchen,
die mit seinem traditionellen Rezept hergestellt worden waren. Die
Herstellungszeit, der Arbeitsaufwand und die Anzahl der Utensilien,
die verwendet wurden und danach gereinigt werden mussten, waren alle
für das
Rezept auf der Basis des scherbehandelten Gels geringer.
-
Beispiel 2
-
Scherbehandeltes
Gel wurde aus der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
- 54
pbw „American
style full fat soft cheese" von
Yoplait, GB. (Dies ist eine Rahmkäsealternative, für Vegetarier geeignet).
- 0,5 pbw Agar
- 19 pbw Sahnealternative mit geringem Fettgehalt, bestehend aus
einer Mischung von Magermilch und Pflanzenfett. Der Fettgehalt war
10%.
- 25 pbw Wasser
- 1 pbw K-sorbat-Lösung
(10%-ige Lösung)
- 0,11 pbw Citronensäure,
-
Das
scherbehandelte Gel wurde wie folgt hergestellt. Die Magermilch/Pflanzenöl-Mischung
und Rahmkäse-Alternative
wurden in einen Mischer mit dem Wasser, Sorbat und Citronensäure gegeben.
Der Mischer wurde angestellt. Der Agar wurde in dem Gemisch dispergiert.
Das resultierende Gemisch wurde in einen Kratzoberflächenwärmetauscher
(SSHE) gegeben und auf 85°C
vorerwärmt.
Von hier wurde das Produkt in einen Einstufen-Homogenisator mit 500 psi geführt. Als
nächstes
wurde es in einem anderen SSHE bei 110°C für 12 s pasteurisiert. Die Durchflussgeschwindigkeit
des Verfahrens war 120 l/h. Das Produkt wurde mit Wasser auf 45°C in einem
SSHE gekühlt
und dann durch einen Glycolgekühlten
SSHE auf 14°C
gekühlt.
Es wurde in einem dicht verschlossenen sterilen Tank gelagert, bevor
es aseptisch unter Verwendung eines Metallbox SL1-aseptischen Topffüllgeräts verpackt
wurde. Das Produkt wurde in 150 ml-Kunststofftöpfe gefüllt, mit einem Foliendeckel
dicht verschlossen und mit dem Produktnamen und dem Herstellungsdatum
gestempelt.
-
Das
scherbehandelte Gel enthielt 3 Gew.-% Protein, 4 Gew.-% Kohlenhydrat,
17 Gew.-% Fett und 74 Gew.-% Wasser.
-
Ein
Handzettel wurde mit den Produkthandhabungsanleitungen für die Verwender
hergestellt. Der Verwender wurde instruiert, das Produkt auf ein
Minimum von 75°C
für 1 Minute
zu erwärmen,
um den Erstarrungsprozess zu aktivieren. Ingredienzien konnte vor
oder nach dem Erwärmungsprozess
zugesetzt werden. Für
kalt zu servierende Produkte wurde empfohlen, sie für 15 Minuten
vor dem Servieren zu kühlen.
Heiß zu servierende
Produkte würden
auch in 15 Minuten erstarren gelassen werden und könnten heiß gehalten
werden.
-
Beispiel 3
-
Ein
geliertes Produkt auf Räucherfischbasis
wurde nach dem folgenden Rezept hergestellt.
- 250g QimiQ® (QimiQ
enthält
1 Gew.-% Gelatine und enthält
sonst nur Sahne und Magermilch. QimiQ wurde von Hama Foodservice, Österreich,
erhalten.)
- 125 g Räuchermakrele
- 125 g Sahne
- ½ Teelöffel fein
zerkleinerte Dillspitzen
- Zitronensaft
- weißer
Pfeffer
- Salz
- Senf
-
QimiQ
wurde verquirlt, bis es glatt war. Der Räucherfisch wurde fein zerkleinert
und zusammen mit dem Gewürz
und Dillspitzen zugegeben. Die Sahne wurde geschlagen und unter
das Gemisch gehoben. Das Gemisch wurde dann in eine Form gefüllt und
in den Kühlschrank
gestellt. Die Herstellungszeit war 10 Minuten (ausgenommen Schneiden
des Fischs und der Dillspitzen).
-
Ein ähnliches
Produkt wurde unter Verwendung des scherbehandelten Gels, das in
Beispiel 1 beschrieben ist, hergestellt. In dem Rezept wurden 375
g des scherbehandelten Gels an Stelle des QimiQ und der Sahne verwendet.
Das scherbehandelte Gel musste nicht verquirlt werden. Nachdem alle
Komponenten in einer Schüssel
kombiniert worden waren, wurde die Schüssel in einen Mikrowellenofen
gestellt und für
3 Minuten bei voller Leistung erhitzt. Die erreichte Temperatur
war 72°C.
Die Zusammensetzung wurde dann in die Form gegossen und in den Kühlschrank
gestellt. Die Herstellungszeit war 5 Minuten (ausgenommen Schneiden
des Fischs und der Dillspitzen).
-
Nachdem
die Produkte für
60 Minuten erstarren gelassen worden waren, wurden sie aus dem Kühlschrank
entfernt. Das Produkt auf der Basis des scherbehandelten Gels war
vollständig
erstarrt. Es konnte leicht aus der Form genommen werden und behielt
die Gestalt der Form bei. Es konnte geschnitten werden und seine
Textur war glatt und cremig.
-
Das
mit QimiQ hergestellte Produkt war noch nicht erstarrt und konnte
nicht aus der Form genommen werden. Das Volumen des Produkts, das
aus demselben Gewicht an Rezeptur erhalten wurde, war geringer, was
nahe legt, dass es Luft während
der Herstellung beibehalten hatte.
-
Beispiel 4
-
Ein
geliertes Produkt auf Schokoladenbasis wurde aus dem folgenden Rezept
hergestellt:
- 560 g scherbehandeltes Gel wir in Beispiel
1 beschrieben
- 100 g Schokoladengel
- 3 Dessertlöffel
Kristallzucker
- 1 Teelöffel
Rum
-
Die
Komponenten wurden kombiniert, kurz vermischt und in einem Mikrowellenofen
bei voller Leistung für
5 Minuten erhitzt. Die Zusammensetzung erreichte eine Temperatur
von 80°C.
Die Schokoladenchips wurden geschmolzen. Die Zusammensetzung wurde
dann kurz durchgemischt und in vier kleine Formen gegossen und für 60 Minuten
in den Kühlschrank
gestellt.
-
Zum
Vergleich wurde ein Produkt aus derselben Rezeptur, mit der Ausnahme,
dass das scherbehandelte Gel durch 250 g QimiQ®, 62
g Milch und 250 g Sahne ersetzt wurde, hergestellt. Das Herstellungsverfahren,
das verwendet wurde, war:
- – Verquirle QimiQ glatt.
- – Schmelze
die Schokoladenchips, setzte die Milch, den Kristallzucker und den
Rum zu und mische gut.
- – Schlage
die Sahne und hebe sie unter.
- – Gebe
die Mischung in vier kleine Formen und lasse die Zusammensetzung
im Kühlschrank
fest werden.
-
Die
Zeit, die benötigt
wurde, um die Zusammensetzung auf der Basis des scherbehandelten
Gels herzustellen, war beträchtlich
kürzer
als die für
das Referenzprodukt. Die Anzahl an verwendeten Utensilien, die anschließend gereinigt
werden mussten, war für
das Produkt auf der Basis des scherbehandelten Gels kleiner. Nach
20 Minuten im Kühlschrank
war das Produkt auf der Basis des scherbehandelten Gels vollständig erstarrt.
Es konnte leicht aus der Form genommen werden und es behielt die
Gestalt des Behälters
bei. Es konnte geschnitten werden und seine Textur war glatt und
cremig. Das Referenzprodukt war nicht homogen und klumpig. Es war
noch nicht erstarrt und konnte nicht in einem Stück aus der Form genommen werden.
Selbst nach 2 Stunden im Kühlschrank
konnte das Produkt nicht aus der Form genommen werden.
-
Beispiel 5
-
Der
Foliendeckel eines Behälters
mit scherbehandeltem Gel, das wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt
worden war, wurde an zwei Stellen punktiert und der Behälter wurde
in einem Mikrowellenofen bei 600 W für 1 Minute und 20 Sekunden
erwärmt.
Die Folie wurde entfernt. Die Temperatur des scherbehandelten bzw.
strukturviskosen Gels hatte etwa 90°C erreicht. Die erwärmte Gelzusammensetzung
wurde in einen Küchenschüssel überführt und
etwa 50 g Räucherlachsstücke und
3 g fein geschnittener Dill wurden eingerührt. Das Gemisch wurde mit
einem Löffel
in kleine Blätterteigschalen
transferiert. Die Schalen wurden für 25 Minuten in einen Kühlschrank
gestellt. Die resultierenden gelierten Nahrungsmittelprodukte wurden
als Snacks serviert.
-
Der
gelierte Teil bildete etwa die Hälfte
des Volumens des gesamten gelierten Nahrungsmittelprodukts, die
Blätterteigschalen
bildeten die andere Hälfte.
Die scherbehandelte Gelzusammensetzung bestand aus etwa 70 Gew.-%
des gelierten Teils des gelierten Nahrungsmittelproduktes, der Lachs
und der Dill bildeten die anderen 30%.
-
Beispiel 6
-
Der
Foliendeckel eines Behälters
mit scherbehandeltem Gel, wie in Beispiel 2 beschrieben, wurde an zwei
Stellen punktiert. Der Behälter
wurde in einem Mikrowellenofen bei 600 W für 1 Minute und 10 Sekunden erwärmt. Die
schließende
Folie wurde entfernt. Zwei Suppenlöffel Tia Maria®-Kaffeelikör wurden
in die erwärmte
Gelzusammensetzung eingerührt.
Der Behälter
wurde mit Aluminiumfolie verschlossen und für 3 Stunden in den Kühlschrank
gestellt. Er wurde dann als Dessert verwendet.
-
Das
gelierte Nahrungsmittelprodukt bestand ganz aus dem gelierten Teil.
Die scherbehandelte Gelzusammensetzung bildete etwa 80% des gelierten
Teils des gelierten Nahrungsmittelprodukts.
-
Beispiel 7
-
Versuche
wurden mit verschiedenen Typen und Mengen an Geliermittel und Salz
durchgeführt.
-
Scherbehandelte Gelzusammensetzungen
-
- 53,7 pbw Vollfett-Weichkäse
(28% Fett), wie in Beispiel 2 beschrieben
- 18,8 pbw Elmlea®, einfach (siehe Beispiel
1)
- 25,82 pbw Wasser
- 0,01 pbw Citronensäure
- 0,1 pbw K-sorbat (10%-ige Lösung)
- Geliermittel
- Salz
-
Der
Typ und die Menge an Geliermittel und Salz waren wie folgt:
-
Beispiel 9a:
-
- 0,5 pbw Kappa-Carrageenan
- 0,3 pbw NaCl (10% Lösung
in Wasser)
-
Beispiel 9b:
-
- 0,5 pbw Iota-Carrageenan
- 0,5 pbw CaCl2 × 2H2O
(10% Lösung)
-
Beispiel 9c:
-
- 0,6 pbw Gellan
- 0,5 pbw CaCl2 × 2H2O
(10% Lösung)
-
Beispiel 9d:
-
- 0,6 pbw Kappa-Carrageenan mit 25% Furcelleran
- 0,6 pbw CaCl2 × 2H2O
(10% Lösung)
-
Scherbehandelte Gelpräparation:
-
Das
K-sorbat, Wasser, Elmela® und Citronensäure wurden
in einen ummantelten Heizkolben gegeben. Das Geliermittel wurde
langsam unter Rühren
zugesetzt und das Rühren
wurde für
5 Minuten fortgesetzt. Der Weichkäse wurde zugesetzt und die
Mischung wurde auf 50°C
erwärmt.
Dann wurde das Salz zugesetzt. Das Gemisch wurde auf 90°C erwärmt, für 10 Minuten
bei dieser Temperatur gehalten und dann für 2 Stunden auf unter 15°C abgekühlt. Das
Rühren
wurde während
der ganzen Herstellung fortgesetzt. Das scherbehandelte Gel wurde
bei 5°C
gelagert.
-
Herstellung von Himbeermousse:
-
125
g des scherbehandelten Gels wurden in einem Mikrowellenofen auf
80°C erwärmt. Nach
dem Erwärmen
wurden 20 g Himbeerpürree
und 15 g Zucker eingerührt.
Das Gemisch wurde in eine kleine Schüssel gegossen und in einen
Kühlschrank
mit 5°C
gestellt, um es erstarren zu lassen.
-
Die
erhaltenen scherbehandelten Gele waren relativ dick. Die Himbeermousse
war etwas salzig. Insgesamt waren die scherbehandelten Gele nicht
so zweckmäßig zu verwenden
wie das scherbehandelte Gel auf Agarbasis. Der Geschmack und die
Textur der erhaltenen gelierten Nahrungsmittelprodukte waren nicht
so gut wie die, die mit scherbehandeltem Gela auf Agarbasis erhalten
wurden.
-
Beispiel 8
-
Eine
Reihe von Versuchen wurde mit zwei verschiedenen Typen an weichem
Frischkäse
durchgeführt. Ihre
Zusammensetzung war wie folgt:
- *
Milklink®,
Vollfettweichkäse,
ein weicher Frischkäse,
ist von Milklink Ltd., Staplemead Creamey, Frome, Somerset, GB,
erhältlich
- ** Blackmore Vale® Vollfettweichkäse der amerikanischen
Art, ein weicher Frischkäse,
ist von Blackmore Vale Farm Cream Ltd., Shaftesbury, Dorset, GB,
erhältlich.
-
Scherbehandelte
Gele wurden unter Verwendung der folgenden Rezepte, ausgedrückt in pbw,
hergestellt:
-
Die
scherbehandeltem Gele wurden, mutatis mutandis, hergestellt, wie
in Beispiel 9 beschrieben. Alle erhaltenen Produkte hatten eine
gute Konsistenz. Sie waren für
eine Verwendung zweckmäßig. Ihre
Zusammensetzung war wie folgt (ausgedrückt als Gew.-%).
-
-
Diese
scherbehandelten Gele können
geeigneterweise zur Herstellung gelierter Nahrungsmittelprodukten,
z.B. Himbeermousse, verwendet werden, wobei das Rezept und das Herstellungsverfahren,
das in Beispiel 7 beschrieben ist, eingesetzt wurden.