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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
Erfindung betrifft Polyole auf Basis eines ersten Starters mit relativ
hoher Funktionalität,
die im Durchschnitt größer als
Acht ist, und gegebenenfalls eines zweiten Initiators mit geringer
Funktionalität,
d.h. eines Startermoleküls
mit einer nominellen Funktionalität von Zwei bis acht. Ein weiterer
Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Polyole.
Die Erfindung richtet sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanschaumstoff durch Umsetzung eines erfindungsgemäßen Polyols
mit Isocyanaten und den danach hergestellten Schaumstoff.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Herstellung von Polyurethanschaumstoffen durch Umsetzung von Polyisocyanaten
mit gegenüber Isocyanat
reaktiven Verbindungen, beispielsweise Polyetherpolyolen, die im
folgenden auch allgemein als Polyetherole bezeichnet werden, und
gegebenenfalls Kettenverlängerungsmitteln
und/oder Vernetzern in Gegenwart von Katalysatoren, Treibmitteln
und gegebenenfalls Flammschutzmitteln, Hilfsstoffen und/oder Additiven ist
allgemein bekannt. Siehe die US-Patentschriften 4,554,295; 4,810,729;
5,143,941; 5,260,347; 5,290,823; 5,830,926 und 6,228,899, worauf
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Die
Eigenschaften von Polyurethanschaumstoffen, wie Flexibilität, Steifigkeit,
Dichte, Härte,
Festigkeit und Dehnung, können
durch Änderung
der Ausgangsstoffe, der Reaktantenverhältnisse und anderer Reaktionsparameter
eingestellt werden. Die Änderung
der zur Bildung von Polyurethanschaumstoff verwendeten Polyetherpolyole
ist ein gut bekanntes Mittel zur Änderung von Schaumstoffeigenschaften.
Die Wahl von Startern und insbesondere die Funktionalität von Startern
beeinflußt
bekanntlich das resultierende Polyol und demzufolge die Eigenschaften
der daraus hergestellten Schaumstoffe.
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Polyurethan-Hartschaumstoffe
werden herkömmlicherweise
aus Polyolen mit einer nominellen Funktionalität von Zwei bis Acht hergestellt.
Es ist wünschenswert,
Polyurethan-Hartschaumstoffe aus gegenüber Isocyanat reaktiven Verbindungen
mit einer Funktionalität
von mehr als acht herzustellen, um verbesserte Eigenschaften, wie
Steifigkeit, Dichte und Maßhaltigkeit,
zu erhalten. Bei früheren
Versuchen zur Herstellung von Polyolen mit einer Funktionalität von mehr
als acht stieß man
jedoch auf Schwierigkeiten, die ihre technische Herstellung praktisch
unmöglich
machen. Insbesondere sind Starter mit einer Funktionalität von mehr
als acht häufig
schwierig zu verarbeitende Feststoffe und können für die Verwendung in technischem
Maßstab
zur Herstellung von Polyolen untragbar teuer sein. Polyole auf Basis
von Startern mit höherer
Funktionalität
sind außerdem
im allgemeinen aufgrund ihrer hohen Viskosität und/oder schlechten Filtrierbarkeit
nachteilig. Daher besteht Bedarf an Polyolen zur Verwendung bei
der Bildung von Polyurethan-Hartschaumstoffen,
die eine Funktionalität
von mehr als acht aufweisen, billig sind und eine verbesserte Verarbeitbarkeit
aufweisen.
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Polyurethan-Weichschaumstoffe
werden herkömmlicherweise
unter Verwendung von auf Triolen basierenden Polyolen mit einer
nominellen Funktionalität
von drei hergestellt. Weichschaumstoffe aus derartigen Polyolen
haben eine hinreichende Härte-,
Zug-, Reiß-,
Dehnungs- und Druckverformungsrestleistung. Ein Nachteil der auf
Triolen basierenden Polyole besteht in ihrer allgemein geringen
Reaktivität
(Geschwindigkeit des Molekulargewichtsaufbaus) im Vergleich zu Polyolen
des gegenwärtigen
Stands der Technik, wie mit Glycerin/Sorbitol coinitiierten Polyolen.
Die geringe Reaktivität
führt zu
längeren
Zykluszeiten bei der Schaumstoffherstellung, was deren Kosten erhöht. In der
Technik ist allgemein bekannt, daß höherfunktionelle Polyole während der
Reaktion im Polyurethanschaumstoff schneller Molekulargewicht aufbauen
und somit effektiv eine höhere
Reaktivität
bereitstellen. Zur Ausnutzung des schnelleren Molekulargewichtsaufbaus
von höherfunktionellen
Polyolen sind auf Sorbitol und Saccharose basierende Polyole in
Verbindung mit auf Glycerin basierenden Polyolen zur Herstellung
von Weichschaumstoff verwendet worden. Die sich aus der Verwendung der
beiden Starter ergebenden Polyolkomponenten haben eine höhere Reaktivität als auf
Triolen basierende Polyole und sorgen für eine größere Stabilität des Schaumstoffs.
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Ein
Nachteil der auf Glycerin/Saccharose und Glycerin/Sorbit basierenden
Schaumstoffe besteht darin, daß die
Schaumstoffhärte
zwar etwa derjenigen eines auf Triolen basierenden Schaumstoffs
entspricht, aber die Zug-, Reiß-
und Dehnungseigenschaften in Schaumstoffen auf Basis von Saccharose-
oder Sorbitolpolyolen verringert sind. Dieser Verlust von Zug-,
Reiß-
und Dehnungseigenschaften führt
zu Schwierigkeiten bei der Herstellung von fertigen Gegenständen. Die
Verringerung der Zug-, Reiß-
und Dehnungseigenschaften führt
auch zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, insbesondere in bezug
auf die Dauerhaftigkeit. Daher besteht Bedarf an neuen Polyolen
zur Verwendung bei der Bildung von Polyurethan-Weichschaumstoffen,
die eine höhere
Reaktivität
als ein mit Triolen gestartetes Polyol bereitstellen, dem Schaumstoff
aber die gleichen oder bessere Zug-, Reiß- und Dehnungseigenschaften
verleihen.
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Es
sind Versuche unternommen worden, Stärkehydrolysate als Starter
für Polyole
zu verwenden. Das Stärkepolymer
ist in der Literatur vielfach beschrieben und besteht aus Ketten
von Glucoseringen, die über Etherbindungen
miteinander verknüpft
sind. In hydrolysierter Stärke
bleiben die in dem Stärkepolymermolekül enthaltenen
Glucoseringe intakt, während
das Polymer an der Etherbindung zwischen Glucoseringen in kleinere
Oligomere aufgespalten wird. Stärkehydrolysat
kann zu einem Polyol alkoxyliert werden, geht aber während der
Alkoxylierung leicht unerwünschte
Nebenreaktionen ein. Es wird angenommen, daß die Nebenreaktionen auf die
Gegenwart von Hemiacetalglucoseringen als Endeinheiten in den sich
aus der Hydrolyse des Stärkepolymers
ergebenden Oligomeren zurückzuführen sind.
Diese Hemiacetalendeinheiten stehen im Gleichgewicht mit der Hydroxyaldehydform
von Glucose. In Gegenwart von starker Base ist die Hydroxyaldehyd/Hemiacetal-Form
von Glucose weniger stabil als die Acetalbindungen und geht leicht
unerwünschte
Nebenreaktionen ein. In Gegenwart einer starken Base, wie der Alkalimetall-
oder Erdalkalimetalloxidbasen, die bei der Katalyse der Alkoxylierungsreaktion
zur Herstellung von Polyetherolen im allgemeinen verwendet werden,
wandelt sich der Hemiacetalring in der Regel in dem Hydroxyaldehyd
um, welcher dann durch verschiedene Nebenreaktionen einschließlich Aldolkondensations
und Cannizzaro-Reaktionen
Nebenprodukte bildet. Diese Nebenprodukte können zu Farbänderungen
und anderen unerwünschten
Eigenschaften im Polyol führen.
Die Verwendung von unhydrierter hydrolysierter Stärke als
Starter führt
im allgemeinen zu Polyetherolen, die aufgrund des Vorliegens von
Nebenprodukten, deren Abtrennung von dem Polyol schwierig und teuer
ist, für
die moderne Polyurethanschaumstoffherstellung unannehmbar sind.
Daher besteht Bedarf an Polyolen mit einer Funktionalität von mehr
als acht, die aus billigen Ausgangsstoffen und nach Verfahren ohne
Einschluß von
Nebenprodukten hergestellt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung von Polyolen, die die oben
geschilderten Nachteile des Standes der Technik überwinden, und die Bereitstellung
von Polyolen, Polyolkomponenten und Polurethanschaumstoff auf Basis
von einem oder mehreren Startern mit einer durchschnittlichen molaren
Funktionalität von
mehr als acht.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Polyetherpolyol, umfassend das
Umsetzungsprodukt aus mindestens einem Alkylenoxid und mindestens
einem ersten Starter, der eine Mehrzahl von Spezies mit gegenüber Alkylenoxid
reaktiven Wasserstoffatomen umfaßt, wobei der erste Starter
eine molare durchschnittliche Funktionalität von mehr als acht aufweist
und die Mehrzahl zum größten Teil
Spezies mit einer Funktionalität
von weniger als 18 umfaßt,
und gegebenenfalls mindestens einem zweiten Starter mit gegenüber Alkylenoxid
reaktiven Wasserstoffatomen und einer nominellen Funktionalität von 2
bis 8. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind unter dem Begriff "zum größten Teil" mehr als 50% und
vorzugsweise weniger als 100% zu verstehen. Die Mehrzahl kann Spezies
mit einer Funktionalität
von weniger als 18 in einer Menge von mehr als 60% enthalten, und
wünschenswerterweise
liegt die Menge im Bereich von zwischen 65 und 95%. Nach einer Ausführungsform
umfaßt
der erster Starter ein hydriertes Stärkehydrolysat, das Spezies,
die jeweils eine nominelle Funktionalität von 6 bis etwa 27 aufweisen,
umfassen kann, wobei zwischen 80 und 90% der Spezies eine Funktionalität von weniger
als 18 aufweisen.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Polyetherpolyol, umfassend das Umsetzungsprodukt
aus mindestens einem Alkylenoxid und mindestens einem ersten Initiator
mit gegenüber
Alkylenoxid reaktiven Wasserstoffatomen, das weitgehend frei von
Hydroxyaldehydfunktionen ist und eine molare durchschnittliche Funktionalität im Bereich
von mehr als 8 und weniger als 18 aufweist, und gegebenenfalls mindestens
einem zweiten Starter mit gegenüber
Alkylenoxid reaktiven Wasserstoffatomen und einer nominellen Funktionalität von 2
bis 8. Nach einer Ausführungsform
umfaßt
der erste Starter eine Mehrzahl von Spezies. Diese Mehrzahl von
Spezies kann Spezies, die jeweils eine nominelle Funktionalität von 6
oder mehr aufweisen, umfassen.
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Erfindungsgemäße Polyole
können
etwa 5 bis etwa 100 Gew.-% alkoxylierte Spezies, die jeweils eine nominelle
Funktionalität
von mehr als 8 aufweisen, umfassen.
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Nach
einer Ausführungsform
weist der zweite Starter eine nominelle Funktionalität von 2
bis 3 auf. Diese Ausführungsform
stellt auch Polyetherpolyole bereit, in denen etwa 5 bis etwa 50
Gew.-% des Polyols aus alkoxylierten Spezies, die jeweils eine nominelle
Funktionalität
von mehr als 8 aufweisen, besteht.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Polyetherpolyols,
bei dem man mindestens ein Alkylenoxid bereitstellt und eine Starterkomponente,
umfassend mindestens einen ersten Starter mit gegenüber Alkylenoxid
reaktiven Wasserstoffatomen, der weitgehend frei von Hydroxyaldehydfunktionen
ist und eine molare durchschnittliche Funktionalität im Bereich
von mehr als 8 bis weniger als 18 aufweist; und gegebenenfalls mindestens
einen zweiten Starter mit gegenüber
Alkylenoxid reaktiven Wasserstoffatomen und einer nominellen Funktionalität von 2
bis 8 bereitstellt und das mindestens eine Alkylenoxid mit der Starterkomponente
zu einem Polyetherpolyol umsetzt. Gegebenenfalls kann Schritt c)
in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt werden.
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Nach
einer Ausführungsform
umfaßt
der erste Starter eine Mehrzahl von Spezies, die jeweils eine nominelle
Funktionalität
von 6 oder mehr aufweisen. Nach einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung umfaßt der
erste Starter ein hydriertes Stärkehydrolysat.
Nach noch einer anderen Ausgestaltung der Erfindung können die
Starter vor der Umsetzung des mindestens einen Alkylenoxids mit
der Starterkomponente zu der Starterkomponente vermischt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Polyetherpolyol bereitgestellt, umfassend das Umsetzungsprodukt
aus mindestens einem Alkylenoxid und mindestens einem ersten Starter
mit gegenüber
Alkylenoxid reaktiven Wasserstoffatomen, der ein hydriertes Stärkehydrolysat
mit einer molaren durchschnittlichen Funktionalität von mehr
als 8 umfaßt,
und gegebenenfalls mindestens einem zweiten Starter mit gegenüber Alkylenoxid
reaktiven Wasserstoffatomen und einer nominellen Funktionalität von 2
bis 8. Nach noch einer weiteren Ausführungsform umfaßt der zweite
Starter Spezies mit einer nominellen Funktionalität von 2
bis 3, und das Verhältnis
von erstem zu zweitem Starter ist so gewählt, daß das Polyetherpolyol eine
molare durchschnittliche Funktionalität von etwa 2,2 bis etwa 4 aufweist.
Das Verfahren kann die Coinitiierung des Polyols umfassen, oder
Polyole können
separat gestartet und alleine oder in Kombination verwendet werden.
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Gegenstand
der Erfindung sind ferner Verfahren und Polyole, bei denen der erste
Starter eine Mehrzahl von Spezies mit einer nominellen Funktionalität von 6
oder mehr umfaßt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens, bei dem etwa 5 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 100%
und ganz besonders bevorzugt 20 bis 100% des Polyols aus alkoxylierten
Spezies mit einer nominellen Funktionalität von mehr als 8 bestehen.
Die Obergrenze von 100% kann vorteilhafterweise gesenkt werden,
wie es zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit erforderlich ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Polyolen
für Weichschaumstoff einschließlich der
Verwendung von mindestens einem zweiten Starter mit einer nominellen
Funktionalität
von 2 bis 3. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens, bei dem es sich bei etwa 5 bis 50 Gew.-%, gegebenenfalls
7 bis 40 Gew.-%
vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% des Polyols um alkoxylierte Spezies
mit einer nominellen Funktionalität von mehr als 8 handelt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der erste Starter ein hydriertes Stärkehydrolysat (HSH) und/oder
der zweite Starter Glycerin und/oder Diethylenglycol (DEG).
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Aufgabe
der Erfindung ist auch die Bereitstellung von Polyetherpolyolen
und Polyurethanschaumstoffen, bei denen es sich um die Umsetzungsprodukte
der oben beschriebenen Verfahren handelt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Viskosität/Zeit-Diagramm von Gelviskositätsprofilen
unter Verwendung von erfindungsgemäßen Polyolen und zwei Vergleichspolyolen.
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NÄHERE BESCHREIBUNG
EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Bei
Poletherpolyolen handelt es sich im allgemeinen um Alkoxylierungsprodukte
verschiedener Starter, die in Gegenwart eines Katalysators mit Oxiran
oder Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl substituierten Oxiranen umgesetzt
werden. Eine Übersicht über Polyole,
ihre Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen in der Polurethanchemie
findet sich beispielsweise im "Kunststoff-Handbuch", Band 7, Polyurethane,
3. Auflage, 1993, Herausgeber G. Oertel, Carl Hanser Verlag, München.
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Um
dem Polyol eine gewünschte
Funktionalität
und Reaktivität
zu verleihen, werden Startermoleküle mit aktiven Wasserstoffatomen,
die mit Alkylenoxiden unter Polymerisation reagieren, gewählt. Beispiele
für aktive
Wasserstoffatome, die an sich gut bekannt sind, sind u.a. die Wasserstoffatome
an funktionellen Gruppen wie -OH, -NHR, -SH, -COOH und -C(O)NHR,
wobei R für
Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Aralkyl steht.
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Die
Polyole der vorliegenden Erfindung basieren auf mindestens einem
ersten Starter mit relativ hoher Funktionalität, d.h. einer molaren durchschnittlichen
Funktionalität
von mehr als 8. Der erste Starter kann aus Molekülen mit einer einzigen Funktionalität von mehr
als 8, beispielsweise Maltitol, bestehen. Alternativ dazu kann der
erste Starter eine Mehrzahl von Spezies mit unterschiedlichen Funktionalitäten umfassen.
Wenngleich ein erster Starter mit einer Mehrzahl von Spezies einfach
als Mischung von Startern angesehen werden kann, können erste
Starter für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eine Mehrzahl von Spezies
und eine Verteilung von Funktionalitäten enthalten. Soweit sich
der erste Starter von Naturprodukten ableitet, ist es im allgemeinen
wirtschaftlicher, eine Verteilung von Funktionalitäten liefernde
verschiedene Spezies enthaltende Derivate zu verwenden als nur eine
Spezies enthaltende Derivate, da Naturprodukte häufig eine Mischung von Derivaten
bereitstellen. Erste Starter, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
umfassen vorzugsweise eine Verteilung von Funktionalitäten. Es
ist wünschenswert,
daß der
erste Starter eine Mehrzahl von Spezies mit nominellen Funktionalitäten von
6 oder mehr umfaßt.
Eine bevorzugte Ausführungsform
umfaßt
Spezies mit einer nominellen Funktionalität im Bereich von 6 bis 33.
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Der
erste Starter kann natürlich
Spezies mit einer nominellen Funktionalität bis zu lediglich 2 enthalten. So
enthält
beispielsweise hydriertes Stärkehydrolysat
im allgemeinen Spuren von Wasser und/oder kaum Spezies mit niedrigerer
Funktionalität
enthalten. Die Wasserspuren machen wünschenswerterweise weniger
als 35 Gew.-% aus und liegen in der Regel im Bereich von 20-30 Gew.-%.
Das Wasser kann als Diol bei der Polyolbildungsreaktion verwendet
oder ausgestrippt werden, wie an sich bekannt ist.
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Es
wird angenommen, daß die
Menge an hochfunktionellen Spezies, d.h. Spezies mit einer nominellen Funktionalität von mehr
als 8 und vorzugsweise mehr als 9, die Polyol- und Schaumstoffeigenschaften
beeinflußt.
Es ist wünschenswert,
daß die
Menge von verschiedenen Spezies mit hoher Funktionalität im ersten Starter
so gewählt
wird, daß eine
Reihe verschiedener Funktionalitäten
bereitgestellt wird. Es hat sich erwiesen, daß erste Starter, die bei der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, ungefähr 78-96% Spezies mit einer
Funktionalität
von mehr als 8, ungefähr
36-62% Spezies mit einer Funktionalität von mehr als 9 und ungefähr 12-45%
Spezies mit einer Funktionalität
von mehr als 12 enthalten.
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Wünschenswerterweise
wird die Menge von hochfunktionellen Spezies im Polyol, d.h. Starterspezies mit
hoher Funktionalität,
die alkoxyliert worden sind, so gewählt, daß sich im Schaumstoff verbesserte
Eigenschaften ergeben, ohne daß das
Polyol für
eine effektive Verwendung oder Filtration zu viskos wird. Die Menge von
hochfunktionellen Spezies in Polyol beträgt in der Regel mehr als 5%.
Wünschenswerterweise
liegen die hochfunktionellen Spezies in dem Polyol in Mengen im
Bereich von etwa 5 bis etwa 100%, vorzugsweise etwa 10 bis etwa
100% und ganz besonders bevorzugt etwa 20 bis etwa 100% vor. Die
Obergrenze kann zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit gesenkt werden.
Ein Bereich von etwa 20% bis etwa 90% kommt ebenfalls in Betracht.
Zur Herstellung von Polyolen, die bei der Herstellung von Weichschaumstoff
verwendet werden können,
enthält
das Polyol vorteilhafterweise hochfunktionale Spezies im Bereich
von etwa 5 bis etwa 50%, vorzugsweise 7 bis etwa 40% und ganz besonders
bevorzugt etwa 10 bis etwa 30%. Für Hartschaumstoffpolyole, bei
denen eine hohe Funktionalität
vorteilhaft ist, sind Bereiche von hochfunktionellen Spezies im
Starter bevorzugt, die so nah wie möglich an 100% liegen, ohne
die Polyol- oder Schaumstoffeigenschaften nachteilig zu beeinflussen.
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Beispiele
für geeignete
erste Starter sind hydrierte Oligosaccharide, hydrierte Polysaccharide
und hydrierte Stärkehydrolysate.
Andere erste Starter mit einer nominellen Funktionalität von mehr
als 8 werden auch als geeignete erste Starter erachtet; vorzugsweise
enthalten die ersten Starter auch einen geeigneten Bereich von Spezies
unterschiedlicher Funktionalität,
wie hier beschrieben.
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Ein
Polyol gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung basiert auf einem ersten Starter, der
Spezies mit einer Funktionalität
von mehr als 8 enthält
und aus der als hydrierte Stärkehydrolysate
(HSH) bekannten Substanzklasse ausgewählt ist. Hydrierte Stärkehydrolysate
umfassen im allgemeinen Sorbitol, Maltitol und zusätzliche
hydrierte Oligo- und Polysaccharide. Vorteilhafterweise weist der
erste Starter eine molare durchschnittliche Funktionalität im Bereich
von mehr als 8 und weniger als 18 auf. Nach einer zweiten Ausführungsform
weist der erste Starter eine molare durchschnittlichte Funktionalität von etwa
9-11 und vorzugsweise etwa 10 auf. Nach einer anderen Ausgestaltung
weist der erste Starter eine molare durchschnittliche Funktionalität von etwa
12-14 auf.
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Der
Bereich von Funktionalitäten
von Spezies in dem zur Herstellung von erfindungsgemäßen Polyolen
verwendeten ersten Starter trägt
zu den erzielten, im Vergleich zu ähnlichen Schaumstoffen unter
Verwendung von auf Glycerin/Sorbitol oder Glycerin/Saccharose basierenden
Polyolen verbesserten Schaumstoffeigenschaften bei. Bei einer Ausführungsform
verwendet man als ersten Starter ein hydriertes Stärkehydrolysat mit
Spezies mit einer nominellen Funktionalität im Bereich von 6 bis 27 und
einer molaren durchschnittlichen Funktionalität von etwa 10. Die Analyse
dieses HSH zeigt, daß es
aus Spezies mit einer nominellen Funktionalität von 6, 9, 12, 15, 18, 21,
24 und 27 besteht. Ein anderes HSH, das bei einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung verwendet werden kann, umfaßt zusätzlich Spezies mit einer nominellen
Funktionalität
von 30 und 33 und weist eine molare durchschnittliche Funktionalität von ungefähr 13 auf.
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Hydrierte
Stärkehydrolysate
sind aus Mais, Weizen und anderen stärkeproduzierenden Pflanzen
gewonnene Naturstoffe. Zur Bildung von hydriertem Stärkehydrolysat
wird das Stärkepolymermolekül an der
Etherbindung zwischen Glucoseringen in kleinere Oligomere aufgespalten,
was Glucose, Maltose und höher
molekulare Oligo- und Polysaccharide ergibt. Die resultierenden
Moleküle,
die Hemiacetalglucoseringe als Endeinheiten aufweisen, werden dann
zu Sorbitol, Maltitol und hydrierten Oligo- und Polysacchariden
hydriert. Durch die Hydrierung des Stärkehydrolysats kann man eine
etwas höhere
Funktionalität
erhalten. Wünschenswerterweise
wird durch die Hydrierung auch die Neigung der Endeinheiten zur
Bildung der Hydroxyaldehydform von Glucose verringert oder eliminiert.
Die Hydrierung führt
somit zu weniger Nebenreaktionen des Starters, z.B. als Aldolkondensations-
und Cannizzaro-Reaktionen, und kleineren Nebenproduktmengen im Polyol.
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Hydrierte
Stärkehydrolysate
sind im Handel erhältlich
und billig und liefern den zusätzlichen
Vorteil, daß es
sich dabei um eine erneuerbare Ressource handelt. Beispiele für im Handel
erhältliche
hydrierte Stärkehydrolysate
sind Lycasin®,
Polysorb® RA
1000 und Maltisorb® von Roquette. Neben Sorbitol
und Maltitol enthalten diese Sirupe höhermolekulare hydrierte Saccharidspezies.
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Gegebenenfalls
können
ein oder mehrere zweite Startermoleküle aus geeigneten Startermolekülen mit
aktiven Wasserstoffatomen, einschließlich u.a. Wasser, Alkoholen,
Aminen, Mercaptanen, Carbonsäuren und
Carbonsäureamiden
oder Mischungen davon, ausgewählt
sein. Geeignete zweite Starter sind diejenigen, die mit dem ersten
Starter verträglich
sind. Es ist wünschenswert,
zweite Startermoleküle
mit niedrigerer Funktionalität
als der Bereich von Funktionalitäten
im ersten Starter zu wählen.
Zweite Starter können
Spezies mit einer nominellen Funktionalität von 2-8 oder Mischungen davon
umfassen. Vorteilhafterweise weisen die zweiten Starter nominelle
Funktionalitäten
von 2-5 oder 2-4 oder vorzugsweise 2-3 auf. Für Weichschaumstoffe weist mindestens
einer der zweiten Starter eine nominelle Funktionalität von 2-3
auf. Bei Verwendung von zweiten Startern verwendet man wünschenswerterweise
Substanzen, die mischbar sind und die Viskosität der Startermischung verringern.
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Erste
und zweite Starter oder aus ersten und zweiten Startern hergestellte
Polyole werden in Verhältnissen
kombiniert, die so gewählt
sind, daß eine Zielfunktionalität für eine spezielle
Polyolkomponente erhalten wird. So kann man beispielsweise einen
ersten Starter mit einer molaren durchschnittlichen Funktionalität von 11
mit einem zweiten Starter mit einer nominellen Funktionalität von 3
in einem Verhältnis
von 50:50 kombinieren und dann alkoxylieren, wobei man eine Polyolkomponente
mit einer molaren durchschnittlichen Funktionalität von ungefähr 7 erhält. Für Weichschaumstoff
liegen bevorzugte Funktionalitäten
der Polyolkomponente im Bereich von etwa 2,2 bis etwa 4. Polyolkomponenten
in diesem Bereich sind unter Verwendung der Polyole gemäß der vorliegenden
Erfindung erhältlich,
indem man beispielsweise einen ersten Starter mit einer molaren durchschnittlichen
Funktionalität
von 11 mit einem zweiten Starter mit einer nominellen Funktionalität von 3
in einem Verhältnis
von etwa 1:7 kombiniert.
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Geeignete
Starter sind u.a. Alkohole oder Mischungen von Alkoholen, die entweder
monomer oder polymer und monofunktionell oder polyfunktionell sein
können.
Monomere Alkohole sind u.a. Diole, Triole und höherfunktionelle Alkohole und
können
aliphatisch oder aromatisch sein. Beispiele hierfür sind u.a.
Diole, wie Ethylenglycol, Propylenglycol, 1,3-Propandiol, Neopentylglycol,
1,2-Butandiol und 1,4-Butandiol; Triole, wie Glycerin, Trimethyl-olethan
und Trimethylpropan; Tetrole, wie Ditrimethylolpropan und Pentaerythit;
und höherfunktionelle
Alkohole, wie Sorbitol, Glucose, Fructose und Saccharose. Weitere
geeignete Alkohole sind diejenigen, die außerdem auch noch eine Aminogruppe
enthalten. Startermoleküle
können
sowohl -OH- als auch -NHR-Gruppen aufweisen. Beispiele hierfür sind Alkyldialkanolamine,
Trialkanolamine und Dialkanolamine.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
auch polymere Alkohole verwendet werden. Polymere Alkohole sind
Polymere mit Hydroxyfunktionalität.
Die gängigsten
polymeren Alkohole sind die Oligomere und Polymere von Ethylenoxid
und Propylenoxid. Oligomere sind u.a. Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Tetraethylenglycol, Dipropylenglycol und Tripropylenglycol. Polymere
sind u.a. Polyethylenglycol und Polypropylenglycol. Weitere polymere
Alkohole sind u.a. durch Polymerisation eines Alkylenoxids oder
einer Mischung von Alkylenoxiden an einem Startermolekül hergestellte
Polyetherpolyole. D.h. ein beliebiges Polyetherpolyol, einschließlich der
Polyetherpolyole der vorliegenden Erfindung, können bei einer nachfolgenden
Polymerisationsreaktion zur Bildung eines Polyoxyalkylens erneut
als Startermolekül
verwendet werden.
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Amine
und Alkylamine können
ebenfalls als Startermoleküle
verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie mindestens zwei reaktive
Wasserstoffatome und vorzugsweise 2-3 reaktive Wasserstoffatome
enthalten. Hierbei kann es sich um Monoamine, Diamine, Triamine,
höherfunktionelle
Amine oder Mischungen davon handeln. Sie können aliphatisch oder aromatisch
oder Mischformen davon sein. Beispiele sind u.a. Ethylamin, Anilin,
Dodecylamin, Decylamin, Oleylamin, Isopropylamin, Ethylendiamin,
Toluoldiamin, Propandiamin, Diethylentriamin und Triethylentetramin.
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Verwendbare
carboxyfunktionelle Startermoleküle
sind u.a. Moleküle
der allgemeinen Formel X-R-COOH, worin R für eine Alkylgruppe, eine aromatische
Gruppe oder eine Alkenylgruppe mit etwa 8-20 Kohlenstoffatomen steht
und X für
ein aktives Wasserstoffatom steht. Beispiele sind Adipinsäure, Meleinsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Dodecandisäure, Decandisäure, Hexadecandisäure und
dergleichen einschließlich
von Mischungen davon.
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N-Alkylfettsäureamide
können
ebenfalls als Startermoleküle
verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie mindestens zwei reaktive
Wasserstoffatome und vorzugsweise 2-3 reaktive Wasserstoffatome
enthalten. In diesem Fall haben sie die allgemeine Formel R-C(O)NHR', worin R für eine Alkylgruppe
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen steht und R' Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aryl-,
Hydroxyalkyl- oder Aralkylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen
steht. Beispiele sind die Fettsäureethanolamide,
die sowohl eine -OH- als auch eine -C(O)NHR'-Funktionalität aufweisen.
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Bei
den Alkylenoxiden, die bei der Erfindung verwendet werden können, handelt
es sich im allgemeinen um Oxiran oder Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl-substituierte
Oxirane. In den substituierten Oxiranen können die Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen
ein bis etwa 20 oder mehr Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele
sind Ethylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid,
Isobutylenoxid, Styroloxid und Methylstyroloxid sowie Oxirane mit
höheren
Alkylgruppen, wie Hexyl, Octyl, Decyl, Dodecyl, Hexadecyl und Octadecyl.
Je nach den für
die Endanwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gewünschten
Eigenschaften können
Mischungen von Alkylenoxiden verwendet werden. Die gängigsten
Alkylenoxide sind Ethylenoxid, Propylenoxid und die Isomere von
Butylenoxid; daher sind sie bei der Erfindung bevorzugt. Ganz besonders
bevorzugte Alkylenoxide sind Ethylenoxid, Propylenoxid und 1,2-Butylenoxid.
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Zu
den Polymerisationskatalysatoren, die bei der Erfindung verwendet
werden können,
gehören
die herkömmlichen
Basenkatalysatoren für
die Alkylenoxidpolymerisation. Es kommen sowohl organische als auch
anorganische Katalysatoren in Betracht. Herkömmliche organische Katalysatoren
für die
Herstellung von Polyoxyalkylenen sind Alkalimetallalkylate mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie Natrium- und Kaliummethylat,
Natrium- und Kaliumethylat,
Kaliumisopropylat und Natriumbutylat oder Mischungen davon.
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Gegebenenfalls
kann ein geeigneter alternativer Katalysator, beispielsweise DoppelmetallcyanidKomplex-Katalysatoren (DMC)
eingesetzt werden, wobei andere Reaktanten und Reaktionsbedingungen
modifiziert werden, wie im Stand der Technik bekannt ist. Doppelmetallcyanid-Katalysatoren
(DMC-Katalysatoren), die zur Verwendung bei der Katalyse der Polyolbildung
geeignet sind, sind ebenfalls an sich gut bekannt. Die Herstellung
von DMC-Katalysatoren und die Verwendung derartiger Katalysatoren
bei der Polymerisation von Epoxiden zu Polyolen werden in den US-Patentschriften
4,472,560 und 4,477,589 von Shell Chemical Company und den US-Patentschriften
3,404,109; 3,829,505; 3,900,518; 3,941,849 und 4,355,188 von General
Tire and Rubber beschrieben. Auf die Lehren der obigen Patentschriften wird
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen.
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Es
können
anorganische Katalysatoren, wie Alkalimetallhydroxide und Erdalkalimetallhydroxide
verwendet werden. Hierzu gehören
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Cesiumhydroxid, Calciumhydroxid,
Bariumhydroxid und Strontiumhydroxid. Hiervon sind Cesiumhydroxid
und Kaliumhydroxid besonders bevorzugt und Kaliumhydroxid ganz besonders
bevorzugt.
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Der
Ausgangsanteil des Katalysators kann etwa 0,002 bis etwa 10,0 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt etwa
0,01 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Endprodukts,
betragen. Wie üblich
verwendet man höhere
Katalysatoranteile und niedrige Reaktionstemperaturen, wenn hochmolekulare
Polyoxyalkylene gewünscht
sind. Umgekehrt verwendet man in dem Fall, daß niedermolekulare Polyoxyalkylene
gewünscht
sind, kleine Katalysatoranteile bei moderaten bis hohen Polymerisationstemperaturen.
Mit fortschreitender Polymerisation wird der Katalysator durch die
Zugabe von Alkylenoxid so verdünnt,
daß der
Gewichtsprozentanteil des Katalysators im Reaktionsbehälter auf
lediglich 1/2 bis 1/10 des ursprünglichen
prozentualen Katalysatorgehalts sinkt.
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Erfindungsgemäße Polyole
wurden durch Polymerisation von Alkylenoxiden an einem oder mehrere erste
Starter umfassende Starter in Gegenwart des Katalysators hergestellt.
Das Polyol kann coinitiiert werden, d.h. man kann einen oder mehrere
erste und zweite Starter kombinieren und die Kombination in Gegenwart
eines Katalysators mit Alkylenoxid zu einem Polyoxyalkylenpolyetherpolyol
umsetzen. Alternativ dazu kann man ein oder mehrere Starter einzeln
in separaten Umsetzungen alkoxylieren und die erhaltenen Polyole zu
der gewünschten
Polyolkomponente vermischen. Coinitiierte und einzeln gestartete
Polyole können
alleine verwendet oder zu einer Polyolkomponente mit einer Zielhydroxylzahl
und Zielfunktionalität
zusammengemischt werden.
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Wünschenswerterweise
werden HSH-gestartete Polyole mit einem zweiten Starter mit niedrigerer Funktionalität, der mit
hydriertem Stärkehydrolysat
verträglich
ist, coinitiiert. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde mit HSH als erstem Starter und
einem Diol als zweitem Starter ein coinitiiertes Polyol hergestellt.
Ein bevorzugtes Diol ist Diethylenglycol. Bei einer anderen Ausführungsform
wurde mit HSH als erstem Starter und einem Triol als zweiten Starter
ein coinitiiertes Polyol hergestellt. Ein bevorzugtes Triol ist
Glycerin. Nach einer anderen Ausführungsform wurde durch Mischen
von mindestens zwei Polyolen unterschiedlicher Funktionalität zur Erzielung
einer gewählten
Endfunktionalität
für die
Polyolkomponente eine Polyolkomponente hergestellt. So wurde beispielsweise
ein drei Starter enthaltendes Polyol mit HSH, Glycerin und Diethylenglycol
als Starter hergestellt. Andere Variationen der ersten und zweiten
bzw. ersten, zweiten und dritten Starter, die im Schutzbereich der
Erfindung liegen, können
vom Fachmann leicht formuliert werden.
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Bei
der Alkylierungsreaktion zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Polyols
kann man das Alkylenoxid oder die Mischung von Alkylenoxiden in
beliebiger Reihenfolge und in einer beliebigen Zahl von Teilmengen
oder kontinuierlich zugeben. Die Zugabe von mehr als einem Alkylenoxid
zum Reaktor zu einem gegebenen Zeitpunkt führt zu einem Block mit statistischer
Verteilung der Alkylenoxidmoleküle,
einem so genannten statistischen Block. Zur Herstellung eines Blockpolyoxyalkylens
aus einem gewählten
Alkylenoxid wird zunächst
eine erste Charge Alkylenoxid zu einem Startermolekül in einem
Reaktionsgefäß gegeben.
Nach der ersten Charge kann eine zweite Charge zugegeben werden,
und die Reaktion kann bis zur Vollständigkeit ablaufen. Wenn die
erste Charge und die zweite Charge unterschiedliche relative Akylenzusammensetzungen aufweisen,
entsteht ein Blockpolyoxyalkylen. Vorzugsweise stellt man auf diese
Art und Weise Blockpolyole her, wobei die so gebildeten Blöcke vollständig aus
Ethylenoxid, vollständig
aus Propylenoxid oder vollständig aus
Butylenoxid bestehen, aber es sind auch Zwischenzusammensetzungen
möglich.
Die Blöcke
können
in beliebiger Reihenfolge addiert werden, und es kann eine beliebige
Zahl von Blöcken
vorliegen. So kann man beispielsweise einen ersten Block aus Ethylenoxid
gefolgt von einem zweiten Block aus Propylenoxid addieren. Alternativ
dazu kann man einen ersten Block aus Propylenoxid gefolgt von einem
Block aus Ethylenoxid addieren. Dritte und nachfolgende Blöcke können ebenfalls
addiert werden. Die Zusammensetzung aller Blöcke wird so gewählt, daß dem Endmaterial
die für
eine vorgesehene Anwendung geforderten Eigenschaften verliehen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe
werden im allgemeinen durch Umsetzung einer Polyoxyalkylenpolyetherpolyolkomponente
mit einer organischen polyisocyanatkomponente in Gegenwart eines
Treibmittels und gegebenenfalls in Gegenwart von zusätzlichen
polyhydroxylgruppenhaltigen Komponenten, Kettenverlängerungsmitteln,
Katalysatoren, Tensiden, Stabilisatoren, Farbstoffen, Füllstoffen
und Pigmenten hergestellt.
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Eine
der Substanzen in der Polyolkomponente kann ein in der Technik als
Pfropf- oder Polymerpolyol bekanntes Polymer sein, wobei es sich
um ein Polymer handelt, das auch feste Polymerteilchen enthält. Pfropfpolyole
sind an sich gut bekannt und werden in der Regel durch insitu-Polymerisation
eines oder mehrerer Vinylmonomere, vorzugsweise Acrylnitril und
Styrol, in Gegenwart eines Polyether- oder Polyesterpolyols hergestellt.
Verfahren zur Herstellung derartiger Pfropfpolyole sind der US-PS
Re 33,291 zu entnehmen, worauf hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Bei einer Ausführungsform
der Erfindung hat die Polyolkomponente einen Feststoffgehalt von
5 bis 70 Gew.-%. Wünschenswerterweise
handelt es sich bei den Polymerteilchen um Acrylnitril/Styrol mit
einem Acrylnitril/Styrol-Verhältnis
im Bereich von 4:1 bis 1:4.
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Geeignete
Kettenverlängerungsmittel,
die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe
verwendet werden können,
sind u.a. Verbindungen mit mindestens zwei funktionellen Gruppen mit
aktiven Wasserstoffatomen, wie Wasser, Hydrazin, primäre Monoamine
und sekundäre
Diamine, Aminoalkohole, Aminosäuren,
Hydroxysäuren,
Diole oder Mischungen davon.
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Bei
der Herstellung von erfindungsgemäßen Schaumstoffen kann ein
beliebiger geeigneter Urethanbildungskatalysator verwendet werden,
einschließlich
von tertiären
Aminen, wie beispielsweise Triethylendiamin, N-Methylmorpholin,
N-Ethylmorpholin, Diethylethanolamin, 1-Methyl-4-dimethylaminoethylpiperazin, 3-Methoxypropyldimethylamin,
N,N,N'-Trimethylisopropylpropylendiamin,
3-Diethylaminopropyldiethylamin, Dimethylbenzylamin und dergleichen.
Andere geeignete Katalysatoren sind beispielsweise Zinn(II)-Chlorid,
Dibutylzinndi-2-ethylhexanoat, Zinn(II)-oxid sowie andere metallorganische
Verbindungen, wie sie in der US-PS 2,846,408 beschrieben werden.
Gegebenenfalls kann ein Treibkatalysator, wie Bis(dimethylaminoethyl)ether, zugegeben
werden.
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Für die Herstellung
von hochwertigem Polyurethanschaumstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
ist häufig
ein Tensid nützlich,
um das Zusammenfallen des Schaumstoffs zu verhindern und eine gute
Zellstruktur zu fördern.
Zahlreiche Tenside haben sich als zufriedenstellend erwiesen. Bevorzugt
sind nichtionische Tenside, wie Siliconpolyether. Andere brauchbare
Tenside sind u.a. Polyethylenglycolether von langkettigen Alkoholen,
tert.-Amin- oder Alkanolaminsalze von langkettigen sauren Alkylsulfatestern,
Alkylsulfonsäureestern und
Alkylarylsulfonsäuren.
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Geeignete
Verfahren zur Herstellung von zelligen Polyurethanschaumstoffen
werden zusammen mit geeigneten Vorrichtungen zur Verwendung in Verbindung
damit in der US-PS Re. 24,514 beschrieben. Bei Zusatz von Wasser
zur Erzeugung von CO2 als Treibmittel können entsprechende
Mengen von überschüssigem Isocyanat
für die
Reaktion mit dem Wasser verwendet werden. Die Herstellung der Polyurethanschaumstoffe kann
nach einer zweistufigen Präpolymertechnik
durchgeführt
werden. Im ersten Schritt wird ein Überschuß an organischem Polyisocyanat
mit dem erfindungsgemäßen Polyol
zu einem Präpolymer
mit freien Isocyanatgruppen umgesetzt. Im zweiten Schritt wird das
Präpolymer
mit Wasser und/oder zusätzlichem
Polyol zu Schaumstoff umgesetzt. Alternativ dazu kann man die Komponenten
in einem einzigen Arbeitsschritt umsetzen, was allgemein als die "One-Shot"-Technik zur Herstelung
von Polyurethanen bekannt ist. Ferner kann man anstelle von Wasser
niedrig siedende Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentan, Pentan, Hexan,
Heptan, Penten und Hepten; Azoverbindungen, wie Azohexahydrobenzodinitril;
halogenierte Kohlenwasserstoffe vom FCKW-Typ, wie Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan und Dichlorfluorethan, H-FCKW-Kohlenwasserstoffe,
H-FKW-Kohlenwasserstoffe
und Methylenchlorid als Treibmittel verwenden.
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Die
Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoff ist an sich gut bekannt
und umfaßt
das Vermischen von zwei Komponenten A und B. In der Regel kombiniert
man die gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, wie Flammschutzmittel, Treibmittel,
Katalysatoren und gegebenenfalls die Hilfsstoffe und/oder Additive
zur Komponente A, während
man die Polyisocyanate, gegebenenfalls in Abmischung mit Flammschutzmitteln,
Hilfsstoffen und/oder Aditiven und inerten, physikalisch wirkenden
Treibmitteln, als Komonente B verwendet. Die verschiedenen Permutationen
von Verfahren zur Herstellung von polyurethanhaltigen Schaumstoffen sind
gut bekannt. Bezüglich
dieser Verfahren und verschiedener Katalysatoren, Treibmittel, Tenside,
anderer Additive und Polyisocyanate siehe US-PS 4,209,609, auf die hiermit ausdrücklich Bezug
genommen wird, und die darin angegebenen Literaturstellen.
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In
Polyurethan-Hartschaumstoffzusammensetzungen werden im allgemeinen
Polyole mit einem Molekulargewicht von 300 bis 1000 mit einer Hydroxylzahl
von 160-1000 verwendet. Zur Herstellung von Hartschaumstoffen bekannte
und übliche
Polyole sind beispielsweise Polyetherpolyole mit 2-8 Hydroxylgruppen pro
Molekül,
die vorzugsweise eine molare durchschnittliche Funktionalität von mindestens
3 und ganz besonders bevorzugt 3,5 und eine Hydroxylzahl von mehr
als 100 mg KOH/g und insbesondere mehr als 300 mg KOH/g aufweisen.
Polyole der vorliegenden Erfindung, die für Hartschaumstoffanwendungen
verwendet werden können,
weisen durchschnittlich mehr als 6 und vorzugsweise mehr als 8 Hydroxylgruppen
pro Molekül auf.
Für Hartschaumstoffe
enthält
die Polyolkomponente in der Regel auch Kettenverlängerungsmittel und/oder
Vernetzer. Verwendete Kettenverlängerungsmittel
sind bifunktionelle, niedermolekulare Alkohole, insbesondere diejenigen
mit einem Molekulargewicht von bis zu 400, beispielsweise Ethylenglycol,
Propylenglycol, Butandiol und Hexandiol. Verwendete Vernetzer sind
mindestens trifunktionelle, niedermolekulare Alkohole, beispielsweise
Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Saccharose oder Sorbitol.
Als Polyisocyanate werden die üblichen
und bekannten aliphatischen und insbesondere aromatischen Polyisocyanate
verwendet. Bei Hartschaumstoffzusammensetzungen verwendet man im
allgemeinen einen NCO-Index von 100-300.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethan-Weichschaumstoffe
werden organische, gegebenenfalls modifizierte Polyisocyanate mit
den gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, die die erfindungsgemäßen Polyetherpolyole
umfassen, in Gegenwart von Treibmitteln und gegebenenfalls Katalysatoren, Flammschutzmitteln,
Hilfsstoffen und/oder Additiven umgesetzt. Die Reaktionstemperaturen
liegen im Bereich von etwa 0 bis 100°C und vorzugsweise von 15 bis
80°C. Geeignete
Molverhältnisse
von Polyisocyanat zu gegenüber
Isocyanat reaktiven Spezies liegen bei etwa 0,5 bis etwa 2 und vorzugsweise
etwa 0,8 bis etwa 1,3. Im allgemeinen liegt in den Verbindungen,
die gegenüber
Isocyanaten reaktiv sind, etwa ein reaktives Wasserstoffatom pro
NCO-Gruppe vor, und bei Verwendung von Wasser als Treibmittel beträgt das Molverhältnis von äquivalentem
Wasser zu Äquivalenten
von NCO-Gruppen 0,5-5:1 vorzugsweise 0,7-0,95:1 und insbesondere 0,75-0,85:1. In Weichschaumstoff
verwendet man in der Regel Polymerpolyol als Teil des gesamten Polyolgehalts
in der Schaumstoffzusammensetzung zusammen mit einer Polyolkomponente
mit einem durchschnittlichen Äquivalentgewicht
von 500-3000 und einer Hydroxylzahl von 20-100. Vorzugsweise liegt die molare durchschnittliche
Funktionalität
des zur Herstellung von Weichschaumstoff verwendeten Polyols im
Bereich von etwa 2,2 bis etwa 4.
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Die
Polyurethan-Weichschaumstoffe können
vorteilhafterweise nach dem One-Shot-Verfahren durch Mischen von
zwei Komponenten A und B hergestellt werden. Ganz analog zu den
Hartschaumstofformulierungen werden die gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen,
die Flammschutzmittel, die Treibmittel, die Katalysatoren und gegebenenfalls
die Hilfsstoffe und/oder Additive zu den Komponenten A kombiniert,
wohingegen die Polyisocyanate, gegebenenfalls in Abmischung mit
Flammschutzmitteln, Hilfsstoffen und/oder Aditiven und inerten,
physikalisch wirkenden Treibmitteln, als Komonente B verwendet werden.
Die Reaktionsmischungen können
in offenen oder geschlossenen Formen und auch zu Blockschaumstoff
verschäumt
werden.
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Die
folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
näher erläutern, ohne
sie einzuschränken.
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BEISPIEL 1
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Durch
Coinitiierung mit Glycerin und einem im Handel erhältlichen
hydrierten Stärkehydrolysatsirup (HSH1)
mit ungefähr
75 Gew.-% Sorbitol, Maltitol und hydrierten Oligo- und Polysaccharidspezies,
wobei es sich bei den restlichen ungefähr 25 Gew.-% um Wasser handelte,
wurde das erfindungsgemäße Polyol
A hergestellt. HSH1, der erste Starter, hatte eine molare durchschnittliche
Funktionalität
von etwa 10 und wies Spezies auf, deren nominelle Funktionalität nach der
Entfernung des Wassers im Bereich von 6-27 lag. 96 Gew.-% der Spezies
besaßen
eine nominelle Funktiona lität
von mehr als 8, und 36 Gew.-% der Spezies besaßen eine nominelle Funktionalität von mehr
als 9. Das Verhältnis
von HSH1 zu Glycerin betrug 45:55. Das Polyol A wies eine Ethylenoxid-Verkappung
von ungefähr
19 Gew.-% des Polyols und eine Hydroxylzahl von 29,3 auf und wurde
nach dem folgenden Verfahren hergestellt: ein Edelstahlreaktor wurde
mit der gewünschten
Menge von wäßrigem HSH,
zweitem Starter und wäßrigem Kaliumhydroxid
beschickt. Die Mischung wurde unter Rühren auf 105°C erhitzt.
Dann wurde ein Vakuum von 10 mm Hg angelegt und das Lösungswasser
entfernt. Dann wurde eine solche Menge von Propylenoxid zugegeben,
daß sich
eine Hydroxylzahl von etwa 250 bis 500 (Äquivalentgewicht etwa 200 bis
100) ergab. Ein Teil des ersten Polyolprodukts wurde in einen zweiten
Druckreaktor gegeben. Nach Erhitzen auf 105°C wurde eine solche Menge von
Propylenoxid gefolgt von einer solchen Menge von Ethylenoxid zugegeben,
das sich die gewünschte
Hydroxylzahl und der gewünschte
Ethylenoxidendblockgehalt für
das Endprodukt ergaben. Danach wird der Kaliumhydroxidkatalysator
entfernt und mit der gewünschten
Menge BHT stabilisiert.
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BEISPIEL 2
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Polyol
B, ein erfindungsgemäßes Polyol,
wurde in Analogie zu Beispiel 1 hergestellt. Als erster und zweiter
Starter dienten HSH1 bzw. Diethylenglycol (DEG). Das Verhältnis von
HSH1 zu DEG betrug 20:80. Das Polyol B wies eine Ethylenoxid-Verkappung
von ungefähr
19 Gew.-% des Polyols auf.
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BEISPIEL 3
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Zur
Herstellung eines anderen erfindungsgemäßen Polyols (das im folgenden
als "Polyol gemäß Beispiel
3" bezeichnet wird)
wurden Polyol A und ein mit Glycerin gestartetes Polyol mit einer
nominellen Funktionalität
von 3 (Poylol C) in einem Gewichtsverhältnis von Polyol A zu Polyol
c von 40 zu 60 kombiniert. Das erhaltene Polyol besaß eine molare
durchschnittliche Funktionalität
von ungefähr
4,2.
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BEISPIEL 4
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Zur
Herstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Polyols (das im folgenden
als "Polyol gemäß Beispiel
4" bezeichnet wird)
wurden die Polyole A, B und C in einem Verhältnis von A:B:C von 30:50:20
kombiniert. Der Hauptteil des Polyols gemäß Beispiel 4 besteht aus mit
HSH1/DEG gestartetem Polyol, was eine niedrigere molare durchschnittliche
Funktionalität
dieses Poylols als bei Beispiel 3 ergibt. Die molare durchschnittliche
Funktionalität
des Polyols gemäß Beispiel
4 beträgt
ungefähr
3,0.
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BEISPIEL 5
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Zur
Herstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Polyols mit 3 Startern
(das im folgenden als "Polyol
gemäß Beispiel
5" bezeichnet wird)
wurden die Polyole A, B und C in einem Verhältnis von A:B:C von 35:25 40
kombiniert. Im Vergleich zum Beispiel 4 enthielt das Polyol gemäß diesem
Beispiel die doppelte Menge von mit Glycerin gestartetem Polyol,
eine etwas größere Menge
von mit HSH1/Glycerin gestartetem Polyol und eine um ungefähr 50% verringerte
Menge an HSH1/DEG-Polyol. Die Änderung
der Anteile der Polyole A, B und C ergab eine molare durchschnittliche
Funktionalität
von etwa 3,2.
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BEISPIEL 6
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Es
wurde ein mit Glycerin/Sorbitol initiiertes Polyol (Polyol D) gewählt, aus
dem zum Vergleich mit den erfindungsgemäßen Schaumstoffen Schaumstoff
hergestellt wurde.
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Die
Gelviskositätsprofile
des Polyols C und jedes der Polyole gemäß den Beispielen 3, 4, 5 und
6 wurden auf einem Rheometer DV-III von Brookfield mit LV-4-Spindel
gemesen. Jede untersuchte Substanz wurde gemäß der folgenden Verfahrensweise
dreimal vermessen. 400 g Polyol und 0,8 g Dabco 33LV wurden in einem
1000-ml-Kunststoffbecher
gegeben und unter Verwendung eines 2-Zoll-Impellers und eines elektrischen Mischers
2 Minuten bei 2000 Umdrehungen pro Minute (UpM) vermischt. Dann
wurden jeweils 125 g jeder Mischung in drei 250-ml-Kunststoffbecher
gegeben und fest mit Aluminiumfolie abgedeckt. Die drei Proben wurden
dann mindestens zwei Stunden in ein 25°C warmes Wasserbad gestellt.
Dann wurde jedes Becherglas in einen Isoliermantel gestellt und
10 Sekunden gerührt.
Dabei wurde jede Probe mit einer einem Index von 100 entsprechenden
vorher abgewogenen Menge von TDI versetzt, wonach die Mischung 20
Sekunden gerührt wurde.
Dann wurde die Rheometerspindel in die Reaktionsmischung eingeführt, wonach
Daten für
eine Spindelanfangsgeschwindigkeit von 20 UpM bis 1 UpM gesammelt
wurden. Jedes Mal, wenn das gemessene Drehmoment 50% des vollen
Drehmoments des Mischers erreichte, wurde der Mischer eine Umdrehung
pro Minute heruntergeschaltet. Viskositäts- und Temperaturdaten wurden
alle 30 Sekunden aufgezeichnet; die Ergebnisse sind in 1 graphisch dargestellt. Die Gelviskositätsprofile
der Beispiele 3-6 zeigen einen schnellen Anstieg der Viskosität der Reaktionsmischung,
der bei ungefähr
500 Sekunden beginnt. Das Gelviskositätsprofil von Polyol C, dem
auf Triol basierenden Polyol gemäß den Stand
der Technik, zeigt bei 500 Sekunden eine deutlich geringere Viskosität. Die relativen
Steigungen der Kurven für
die Beispiele 3-6 und Polyol C zeigen einen langsameren Gesamtanstieg
der Viskosität
für das
Polyol C enthaltende Schaumstoffe. Ähnliche Viskositätsprofile
ergeben sich für
erfindungsgemäße Polyole
(Beispiele 3-5) und mit Glycerin/Sorbitol gestartete Polyole (Beispiel
6). Wie an sich bekannt ist, korrelieren Viskositätserhöhungen mit
Erhöhungen
des Molekulargewichts im Polyurethanschaumstoff. Diese Daten stützen die
Schlußfolgerung,
daß erfindungsgemäße Polyole
mit einer ähnlichen
Geschwindigkeit wie mit Glycerin/Sorbitol gestartete Polyole reagieren
und eine viel schnellere Molekulargewichtsaufbaurate als herkömmliche
auf Triol basierende Polyole aufweisen. Mit den Polyolen gemäß den Beispielen
3-6 wurden unter Verwendung von kommerziellen Verschäumungseinrichtungen
maschinell hergestellte Schaumstoffe für die Evaluierung hergestellt.
Die Schaumstoffe wurden gemäß den in
Tabelle 1 aufgeführten
Reaktantenverhältnissen
hergestellt. In den aus den Beispielen 3-6 hergestellten Schaumstoffen
wurde Wasser als chemisches Treibmittel verwendet.
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Die
in Tabelle 1 unter "Polyolkomponente" aufgeführten Substanzen
wurden zu einem Harz vorgemischt, welches dann vor dem Verschäumen 24
bis 72 Stunden gealtert wurde. Sowohl für das Harz als auch für das Isocyanat
wurden Mischdrücke
von 2000 psi aufrechterhalten. Der Schaumstoff wurde in eine 15×15×4 Zoll
3 große
rechteckige Form bei 65°C
gegossen und nach 6 Minuten entformt. Tabelle
1
Tabelle
2
-
Proben
der aus den Beispielen 3-6 erhaltenen Schaumstoffe wurden auf Stauchfestigkeit
geprüft.
Die Schaumstoffe wurden heiß aus
der Form genommen und auf einer FTC-Maschine (FTC = force-to-crush, Stauchkraft)
mit dem gleichen Eindruckfuß wie
für die
IFD-Prüfung
von Weichschaumstoff (ASTM D3574) gestaucht. Der Schaumstoff wurde über einen
Zeitraum von 10 Zyklen in jedem Zyklus von der Maschine auf 50% Kompression
zusammengedrückt,
wobei bei jedem Zyklus die erforderliche Kraft gemessen wurde. Die
Zykluszeit betrug ungefähr
10 Sekunden. Die Prüfung
simuliert einen kommerziellen Stauchvorgang, bei dem Weichschaumstoff
zur Öffnung
der Zellen gestaucht wird. Die Ergebnisse der Stauchprüfung sind
in Tabelle 3 enthalten. Tabelle
3
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Aus
den Stauchprüfungsergebnissen
geht hervor, daß der
erfindungsgemäße Schaumstoff
weitgehend die gleiche oder weniger Stauchkraft erfordert als Beispiel
6, eine auf mit Glycerin/Sorbitol gestartetem Polyol basierende
Schaumstofformulierung. Eine geringere Stauchkraft ist bei der Herstellung
von Weichschaumstoffen bevorzugt, vorausgesetzt, daß der Schaumstoff
weitgehend stabil ist, d.h. der Schaumstoff eine gute Volumen- und
Scherstabilität
aufweist. Schaumstoffe, die eine zu große Stauchkraft erfordern, können zum
Reißen
des Schaumstoffs während
des Stauchvorgangs führen.
Dies ist insbesondere dort ein Problem, wo der Schaumstoff Einsätze, z.B.
Metalleinsätze,
enthält.
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Proben
der aus den Beispielen 3-6 hergestellten Schaumstoffe wurden nach
zweimaligem Durchlaufen durch ein Walzenstauchgerät mit einer Öffnung von
einem Zoll auf physikalische Eigenschaften geprüft. Die Schaumstoffe wurden
auf Dichte, Härte,
Zugfestigkeit, Reißfestigkeit,
Dehnung, Rückprallelastizität und Druckverformungsrest
geprüft.
Alle Parameter wurden nach der ASTM-Methode D 3574 geprüft, abgesehen vom
Naßdruckverformungsrestverfahren.
Das verwendete Naßdruckverformungsrestverfahren
ist das gleiche wie JIS K-6400, Japanese Industry Standards. Das
Verfahren wird im Jahre 2002 als Prüfung L der ASTM-Methode D 3574
aufgenomen werden. Kurz gesagt umfaßt das Verfahren eine Exposition
von 22 Stunden bei 50°C
und 95% relativer Feuchtigkeit gefolgt von einem Erholungszeitraum
von 30 Minuten. Die Ergebnisse der an den Schaumstoffen durchgeführten oben
beschriebenen physikalischen Prüfungen
sind in Tabelle 4 aufgeführt.
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Die
physikalischen Prüfungen
zeigen, daß aus
den erfindungsgemäßen Polyolen
hergestellte Schaumstoffe ähnliche
Eigenschaften wie ein mit Glycerin/Sorbitol gestartetes Polyol,
aber verbesserte Zug-, Reiß-
und Dehnungseigenschaften aufweisen.
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BEISPIEL 7
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Zur
Herstellung von höherfunktionellen
Polyolen mit niedrigerem Äquivalentgewicht
zur Verwendung bei Hartschaumstoffanwendungen durch Initiierung
mit HSH1 wurde folgendermaßen
vorgegangen: Ein Edelstahlreaktor wurde mit der gewünschten
Menge von wäßrigem HSH,
einem Teil des Endprodukts, und wäßrigem Kaliumhydroxid beschickt.
Die Mischung wurde unter Rühren
auf 110°C
erhitzt. Es wurde ein Vakuum von 10 mm Hg oder weniger angelegt,
wonach das Lösungswasser
entfernt wurde. Dann wurde eine solche Oxidmenge zugegeben, daß sich eine
Hydroxylzahl von etwa 250 bis 1000 (Äquivalentgewicht von etwa 200
bis 50) ergab. Danach wurde der Kaliumhydroxidkatalysator entfernt
und mit BHT stabilisiert. Für
Beispiel 7 wurde nur genug Propylenoxid zugegeben, um ein Polyol
mit einer OH-Zahl von etwa 350 herzustellen. Die molare durchschnittliche
Funktionalität
des harten Polyols betrug 9,6. Es wurde kein zweiter Starter verwendet.
Zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit wurde eine Endproduktvorlage
verwendet. Für
die erste Charge wurde ein niedermolekulares Sorbitolpolyol als
Ersatz für
die Endproduktvorlage in den Reaktor gegeben. Die Sorbitolmenge
in der ursprünglichen
Reaktionsmischung war gering (94% HSH, 6% Sorbitol). Letztendlich
handelt es sich bei diesem restlichen Sorbitol-Ausgangsstoff um einen
unbedeutenden Teil des Endprodukts, da eine Vorlage aus der vorhergehenden
Umsetzung zur Herstellung des nachfolgenden Polyols verwendet wird,
was nach einigen Chargen zur Produktion eines Produkts, das im wesentlichen
100% HSH-gestartet ist, führt.
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BEISPIEL 8
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Ein
anderes erfindungsgemäßes Polyol
wird in Analogie zu Beispiel 1 hergestellt, aber als erster Starter
wird HSH1 verwendet, wobei vor der Umsetzung mit dem Epoxid weniger
als 100% des Wassers ausgestript werden. Dieses Verfahren kann je
nach der entfernten Wassermenge zu verschiedenen Polyolen mit unterschiedlichen
Funktionalitäten
führen.
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Die
obige Erfindung wurde in Übereinstimmung
mit den relevanten Rechtsnormen beschrieben. Variationen und Modifikationen
der offenbarten Ausführungsform
mögen für den Fachmann
leicht ersichtlich sein und fallen in den Schutzbereich der Erfindung.
Demgemäß kann der
Bereich des dieser Erfindung gewährten Rechtsschutzes
nur durch das Studium der folgenden Ansprüche bestimmt werden.
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