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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell Bremssteuersysteme und insbesondere
eine verbesserte Antiblockier-Bremssteuervorrichtung auf Radverlangsamungs-Basis
mit adaptivem Verlangsamungs-Schwellwert.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Antiblockier-Bremssteuervorrichtungen
werden seit vielen Jahren weithin verwendet. Im einfachsten Sinn
vergleicht eine Antiblockier-Bremssteuervorrichtung die von einem
Radgeschwindigkeitssensor abgeleitete Geschwindigkeit eines Fahrzeugs
(z.B. eines Automobils, Flugzeugs etc.) mit der von einer Sekundär- oder
Referenzquelle abgeleiteten Fahrzeuggeschwindigkeit. Falls festgestellt
wird, dass das Rad übermäßig schleudert,
wird der auf das Rad aufgebrachte Bremsdruck gelöst, und dem Rad wird eine Wiederaufnahme
der korrekten Geschwindigkeit ermöglicht.
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Ein
fundamentales Problem bei praktisch sämtlichen Antiblockier-Bremssteuervorrichtungen betrifft
das Feststellen eines akzeptablen Ausmaßes des Schleuderns. Bei zwei
Typen von Steuervorrichtungen, die generell bekannt sind, werden
unterschiedliche Techniken verwendet. Der erste Typ von Antiblockier-Steuervorrichtung
arbeitet auf Verlangsamungs-Basis. Kurz ausgedrückt differenziert die auf Verlangsamungs-Basis
arbeitende Steuervorrichtung die Radgeschwindigkeit, um festzustellen,
wie schnell sich die Radgeschwindigkeit verändert. Falls sich das Rad zu
schnell verlangsamt, wird ein übermäßiges Schleudern
angenommen, und die Steuervorrichtung reduziert den Betrag des auf
die Bremsen übertragenen
Drucks.
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Ein
zweiter Typ von Antiblockier-Bremssteuervorrichtung beruht auf einen
Modell der μ-Rutschkurve,
welche die Oberflächenreibeigenschaften
von Reifen zu Straße
beschreibt. Die Differenz zwischen der Radgeschwindigkeit und der
Fahrzeuggeschwindigkeit wird als Rutschgeschwindigkeit bezeichnet. Die
Rutschgeschwindigkeit wird mit einem vordefinierten Setzpunkt der μ-Rutschkurve
verglichen, um so ein akzeptables Ausmaß an Schleudern zu erzielen.
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Antiblockier-Steuervorrichtungen,
die auf der μ-Rutschkurve
basieren, sind oft rechnerisch komplex und erfordern mehrere Sensoren
zum Messen der Radgeschwindigkeit, der Fahrzeuggeschwindigkeit etc.
Folglich können
auf Verlangsamungs-Basis arbeitende Antiblockier-Steuervorrichtungen
als einfacherer Ansatz bevorzugt werden. Auf Verlangsamungs-Basis
arbeitende Antiblockier-Steuervorrichtungen sind jedoch in der Vergangenheit
nicht hinreichend adaptiv zur Anpassung an die variierenden Reifen/Oberflächen-Bedingungen
(z.B. Nässe-
oder Vereisungsbedingungen) gewesen, was das Bestimmen eines akzeptablen
Ausmaßes
des Schleudern betrifft. Eine Versagen bei der Anpassung an variierende
Bedingungen kann dazu führen,
dass die Antiblockier-Steuervorrichtung den Bremsdruck vorzeitig löst und/oder
nicht in der Lage ist, ein übermäßiges Schleudern
adäquat
zu steuern.
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Angesichts
der oben angeführten
Probleme bei herkömmlichen
Antiblockier-Bremssteuervorrichtungen besteht auf dem Gebiet ein
beträchtlicher
Bedarf an einer Antiblockier-Steuervorrichtung, die dahingehend
adaptiv ist, dass sie veränderliche
Reifen-/Oberflächenbedingungen
handhaben kann. Zudem besteht ein beträchtlicher Bedarf an einer derartigen
Antiblockier-Steuervorrichtung, die nicht rechnerisch aufwendig
ist, nicht mehrere Sensoren erfordert etc.
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Das
U.S.-Patent Nr. 6,178,370, erteilt an Michael L. Zierolf, befasst
sich erfolgreich mit den oben angeführten Problemen. Die Offenbarung
des U.S.-Patents Nr. 6,178,370 wird hiermit in ihrer Gesamtheit
durch Verweis einbezogen. Michael L. Zierolf, der auch der Erfinder
der vorliegenden Erfindung ist, hat an der im U.S.-Patent Nr. 6,178,370
beschriebenen Erfindung Verbesserungen vorgenommen und offenbart
diese Verbesserungen im Folgenden.
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EP-A-0936116,
auf der der Oberbegriff von Anspruch 1 basiert, beschreibt eine
auf Verlangsamungs-Basis arbeitende Antiblockier-Steuervorrichtung
mit adaptivem Verlangsamungs-Schwellwert.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Die
folgenden Einzelheiten betreffen eine bevorzugte Ausführungsform
der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung der vorliegenden Erfindung,
bei der die gemessene Radgeschwindigkeit verwendet wird, um die
Bremssteuerung für
ein Fahrzeug wie z.B. ein Flugzeug vorzunehmen. Die gemessene Radgeschwindigkeit
wird differenziert, um die Verlangsamung des Rads zu bestimmen (Verlangsamungssignal ω'). Die gemessene
Radgeschwindigkeit wird ferner zum Bestimmen einer Referenz-Radgeschwindigkeit
(Referenz-Radgeschwindigkeitssignal ωref)
verwendet. Die Referenz-Radgeschwindigkeit
(Referenz-Radgeschwindigkeitssignal ωref)
ist die geschätzte
Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Die Antiblockier-Steuervorrichtung
verwendet das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref um einen vorbestimmen Verlangsamungs-Schwellwert
zu bestimmen. Bei dem vorbestimmten Verlangsamungs-Schwellwert handelt
es sich um die maximale Verlangsamung, die das Rad halten kann,
ohne dass ein übermäßiges Schleudern
erfolgt. Die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung vergleicht das
Verlangsamungssignal ω' mit dem vorbestimmten
Verlangsamungs-Schwellwert. Falls sich das Rad schneller als der
vorbestimmte Verlangsamungs-Schwellwert verlangsamt, reduziert die
Antiblockier-Bremssteuervorrichtung den auf die Bremsen ausgeübten Pilot-Befehlsdruck
um einen Skalierungsfaktor. Wenn das Rad sich mit einer Rate zu
verlangsamen beginnt, die kleiner ist als der vorbestimmte Verlangsamungs-Schwellwert,
wird der Pilot-Befehlsdruck er höht,
bis der volle Pilot-Befehlsdruck anderweitig aufgebracht wird. Somit
ist die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung in der Lage, nur auf
der Basis der gemessenen Radgeschwindigkeit zu arbeiten. Folglich werden
keine zusätzlichen
Sensoren benötigt.
Beispielsweise kann ein optischer Kodierer, der an dem Rad selbst
angeordnet ist, das gemessene Radgeschwindigkeitssignal erzeugen.
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Bei
oben aufgeführten
bevorzugten Ausführungsform
ist der vordefinierte Verlangsamungs-Schwellwert eine Funktion des
Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref. Die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung
wählt den
vordefinierten Verlangsamungs-Schwellwert auf der Basis der Fähigkeit
des Rads, den Pilot-Befehlsbremsdruck ohne übermäßiges Schleudern zu halten.
Das Auftreten eines übermäßigen Schleuderns
wird angenommen, wenn sich das Rad zu schnell verlangsamt. Bei einer auf
Verlangsamungs-Basis arbeitenden Steuervorrichtung kann ein übermäßiges Schleudern
festgestellt werden, indem z.B. die Radgeschwindigkeit differenziert
wird, um festzustellen, wie schnell sich die Radgeschwindigkeit
verändert.
Die vordefinierten Verlangsamungs-Schwellwerte werden auf der Basis der
gewünschten
Reaktionseigenschaften der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung vorbestimmt. Zwecks
Reduzierung der rechnerischen Komplexität sind die vorde-finierten Verlangsamungs-Schwellwerte
in einer Look-up-Tabelle enthalten. Die in der Look-up-Tabelle aufgeführten Werte
werden durch Trial and Error gewählt,
weitgehend in der gleichen Weise, in der die proportionalen und
integralen Verstärkungsfaktoren
einer herkömmlichen
PI-Steuervorrichtung bestimmt werden. Dies bedeutet, dass mathematische
Modelle des Flugzeugs und eines Landungs-Szenarios verwendet werden,
um eine Auswertung eines bestimmten Sets von Verlangsamungs-Schwellwerten
DT vorzunehmen. Beispielsweise wird, falls die Simulation ein übermäßiges, wiederholtes
Schleudern bei einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit zeigt, der
Verlangsamungs-Schwellwert DT in Bezug auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref reduziert. Umgekehrt wird, falls bei
einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit das Bremsen mit langsamer
Reaktion erfolgt und Effizienz verloren geht, der Verlangsamungs-Schwellwert DT
in Bezug auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref erhöht.
Generell sind bei höheren
Radgeschwindigkeits-Referenzsignalen ωref höhere Verlangsamungs-Schwellwerte
DT erforderlich.
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Die
bevorzugte Antiblockier-Steuervorrichtung passt sich an verschiedene
Startbahnbedingungen an. Beispielsweise stellt die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung
im Fall einer vereisten oder nassen Startbahn den Verlangsamungs-Schwellwert
nach unten hin ein. Wenn wieder eine trockene oder normale Oberfläche der
Startbahn vorhanden ist, erhöht die
Antiblockier-Steuervorrichtung den Verlangsamungs-Schwellwert (ermöglicht dem
Verlangsamungs-Schwellwert die Rückkehr
zu Normalbedingungen). Die Antiblockier-Steuervorrichtung verwendet
das Ausgangssignal der Antiblockier-Steuervorrichtung, um festzustellen,
wann ein niedrigeres Set von Verstärkungsfaktoren verwendet werden
soll, die für
eine vereiste oder nasse Oberfläche
der Startbahn geeignet sind.
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Die
bevorzugte Antiblockier-Steuervorrichtung weist ferner ein Proportional-Verstärkungsfaktor-Modul
auf. Eine proportionaler Verstärkungsfaktor wird
der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung hinzugefügt, um deren Reaktion zu verbessern.
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Ferner
bietet die bevorzugte Antiblockier-Bremssteuervorrichtung ein teilweises
Rücksetzen
eines System-Integrators im Fall eines Rutschzustands. Wenn während einer
Bremsoperation ein Rutschen erfolgt, wird der Druck auf die Bremse
gedämpft
oder gelöst.
Ferner setzt die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung
den System-Integrator auf eine abstimmbare Konstante zurück. Die
abstimmbare Konstante kann im voraus bestimmt werden. Die abstimmbare
Konstante kann z.B. fünfundsiebzig
Prozent (75%) des Ausgangssignals von dem Auftreten des Rutschens
betragen. Ferner wird durch das Rücksetzen des System-Integrators
auf einen Prozentanteil des Ausgangssignals vor dem Auftreten des
Rutschens die Reaktion verbessert, da keine Neustarten bei einem
Ausgangssignal Null (0) erforderlich ist. Dieses teilweise Rücksetzen
verhindert, dass unmittelbar nach dem Rut schen ein übermäßiger Bremsdruck
auf das Rad aufgebracht wird, was den Vorgang des Rutschens verlängern würde.
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Zusätzlich weist
die bevorzugte Antiblockier-Steuervorrichtung eine Hysterese in
der Druckableitungslogik auf. Eine derartige Hysterese beinhaltet das
Verändern
des Verstärkungsfaktors
in der Druckableitungslogik zwischen demjenigen, der zum Feststellen
eines Schleuder-Ereignisses verwendet wird, und demjenigen, der
verwendet wird, um zu bestimmen, wann die Steuervorrichtung nach
einem Ableitungszustand rückgesetzt
werden soll. Durch die Einführung
dieser Hysterese kann gewährleistet werden,
dass das Rad auf einen Synchronzustand mit der tatsächlichen
Fahrzeuggeschwindigkeit zurückgeht,
bevor erneut ein Bremsdruck ausgeübt wird.
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Ferner
wird bei der bevorzugten Bremssteuervorrichtung das Ausgangssignal
der Antiblockier-Steuervorrichtung als oberer Grenzwert verwendet.
Durch die Verwendung des Ausgangssignals der Antiblockier-Steuervorrichtung
als oberer Grenzwert der Bremssteuervorrichtung verhindert die Antiblockier-Steuervorrichtung
ein Divergieren der Bremssteuervorrichtung.
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Gemäß einem
bestimmten Aspekt der Erfindung ist eine Antiblockier-Bremssteuervorrichtung zum
Steuern einer Bremsoperation eines Rads eines Fahrzeugs auf der
Basis eines Radgeschwindigkeitssignals vorgesehen, das von einem
mit dem Rad verbundenen Radgeschwindigkeitssensor erzeugt wird. Die
Antiblockier-Bremssteuervorrichtung weist einen Verlangsamungs-Schwellwert-Generator
auf, der einen Verlangsamungs-Schwellwert
auf der Basis der Fähigkeit
des Rads wählt,
einen Pilot-Befehlsdruck ohne übermäßiges Schleudern
zu halten. Die Verlangsamungs-Schwellwerte
des Verlangsamungs-Schwellwert-Generators sind in einer Look-up-Tabelle
enthalten.
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Zur
Erzielung der oben aufgeführten
Zwecke sowie mit diesen zusammenhängender Zwecke weist die Erfindung
die in den Ansprüchen
defi nierten Merkmale auf. In der folgenden Beschreibung und den
beigefügten
Zeichnungen sind bestimmte veranschaulichende Aspekte der Erfindung
detailliert aufgezeigt. Diese Aspekte geben jedoch nur einige wenige
der verschiedenen Arten an, in denen die Prinzipien der Erfindung
angewandet werden können.
Weitere Aufgaben, Vorteile und neuartige Merkmale der Erfindung
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung
im Zusammenhang mit den Zeichnungen ersichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden durch die
folgende Beschreibung und die Zeichnungen verdeutlicht, in denen
folgendes gezeigt ist:
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Bremssystems, das eine auf Verlangsamungs-Basis arbeitende
Antiblockier-Steuervorrichtung mit adaptivem Verlangsamungs-Schwellwert aufweist;
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2 zeigt
ein detailliertes Blockschaltbild der auf Verlangsamungs-Basis arbeitenden
Antiblockier-Steuervorrichtung gemäß dem als Beispiel gewählten Aspekt
der vorliegenden Erfindung;
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3 zeigt
ein Funktionsdiagramm des adaptiven Verlangsamungs-Schwellwert-Generators, der
in der Antiblockier-Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten ist;
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4 zeigt
ein detailliertes Blockschaltbild des Rad-Referenzsignal-Generators,
der in der Antiblockier-Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten ist; und
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5 zeigt
ein Blockschaltbild des Bremssystems gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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In
der nun folgenden detaillierten Beschreibung sind identische Komponenten
durchgehend mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Um die vorliegende
Erfindung deutlich und übersichtlich
zu zeigen, sind die Zeichnungen nicht unbedingt maßstabsgerecht,
und bestimmte Merkmale können
in teilweiser schematischer Darstellung wiedergegeben sein.
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In
der zunächst
zu erläuternden 1 ist
ein gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildetes Bremssteuersystem, wie es bei einem Flugzeug
verwendet wird, insgesamt mit 10 gekennzeichnet. Generell ist bei
einem Flugzeug die Bremssteuervorrichtung um der funktionellen Modularität willen
in einer Radpaar-Konfiguration strukturiert. Falls beispielsweise
das Flugzeug zwei Räder
auf der linken Seite des Flugzeugs und zwei Räder auf der rechten Seite hat,
bilden die beiden äußeren Räder ein
Paar, und die beiden inneren Räder
bilden ein weiteres Paar. Innerhalb eines Paars existiert eine rechte
Radsteuerung und eine linke Radsteuerung.
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Die
linken und rechten Radsteuerfunktionen sind mit Ausnahme des Radblockadeschutzes
voneinander entkoppelt. Somit besteht die Grundeinheit aus der Steuerung
eines einzigen Rads, bei dem es sich um das rechte oder das linke
Rad handeln kann. Es versteht sich, dass der Ausdruck "Rad" in der hier vorliegenden
Verwendung kollektiv sowohl die Felge als auch den Reifen bezeichnet.
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Aus
Gründen
der Vereinfachung repräsentiert
das in 1 gezeigte Bremssteuersystem 10 (im Folgenden
als System 10 bezeichnet) die Grundeinheit zum Durchführen der
Bremssteuerung eines einzelnen (linken oder rechten) Rads. Jedoch
wird ersichtlich sein, dass unter Anwendung der glei chen erfinderischen
Prinzipien auch die Steuerung für
ein oder mehrere weitere Räder über ein
oder mehrere entsprechende Systeme 10 oder ein einziges
System vorgenommen werden kann. Ferner wird die vorliegende Erfindung
anhand der Bremssteuerung für
ein Flugzeug beschrieben. Dennoch wird ersichtlich sein, dass das
Bremssteuersystem 10 mit der Antirutsch-Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
für praktisch
jeden Typ von Fahrzeug verwendbar ist und nicht notwendigerweise
auf die Bremssteuerung von Flugzeugen beschränkt ist.
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Das
System 10 enthält
eine Pilot-Bremseinrichtung 12 zur Ermöglichung einer Bremssteuerung durch
die Bedienungsperson. Ferner enthält das System 10 eine
herkömmliche
Bremssteuervorrichtung 14. Die Bremssteuervorrichtung 14 ist
derart ausgebildet, dass sie ein Steuersignal Toutput an
eine Bremsbetätigungsvorrichtung 16 ausgibt,
die in dem System 10 enthalten ist. Bei der Bremsbetätigungsvorrichtung 16 kann
es sich um jeden herkömmlichen Typ
von Bremsbetätigungsvorrichtung
handeln (z.B. eine hydraulische, pneumatische oder elektromechanische
Bremsbetätigungsvorrichtung)
zum Ausüben von
Druck auf das (nicht gezeigte) Bremsmaterial in einer Bremsvorrichtung 18.
Die Bremsvorrichtung 18 wiederum setzt das Rad 20 einem
Bremsvorgang aus, indem sie in herkömmlicher Weise ein Brems-Drehmoment
oder eine Bremskraft auf das Rad 20 ausübt. Das Rad 20 ist über eine
(nicht gezeigte) herkömmliche
Struktur mit dem Flugzeug (oder einem anderen Fahrzeug) verbunden.
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Das
System 10 weist ferner einen Radgeschwindigkeitssensor 22 auf,
der die Winkelgeschwindigkeit oder Drehzahl des Rads 20 misst.
Der Radgeschwindigkeitssensor 22 kann ein beliebiger herkömmlicher
Sensor sein (z.B. auf der Basis eines optischen Kodierers etc.),
der ein Ausgangssignal (d.h. ein gemessenes Radgeschwindigkeitssignal ω) erzeugt,
welches die gemessene Geschwindigkeit des Rads 20 angibt.
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Das
gemessenes Radgeschwindigkeitssignal ω wird in eine im System 10 enthaltene,
auf Verlangsamung basierende Antirutsch-Steuervor richtung 24 eingegeben.
Wie noch eingehender erläutert wird,
schätzt
die Steuervorrichtung 24 die Verlangsamung des Rads 20 durch
(in Bezug auf die Zeit) vorgenommenes Differenzieren des gemessenen
Fahrzeuggeschwindigkeitsignal ω,
die von dem Radgeschwindigkeitssensor 32 ausgegeben wird.
Die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 vergleicht dann das Radverlangsamungssignal ω' mit einem vordefinierten
Verlangsamungs-Schwellenwert. Auf der Basis des Vergleichs gibt
die Steuervorrichtung 24 ein Antischleuder-Steuersignal
k' aus, das in seinem
Wert von "0" bis "1" variiert. Das Antischleuder-Steuersignal
k' wird von der
Antischleuder-Steuervorrichtung 24 an eine Multiplikationsvorrichtung 26 ausgegeben,
die das Brems-Steuersignal Toutput mit dem
Wert des Antischleuder-Steuersignals k' multipliziert. Das resultierende modifizierte
Brems-Steuersignal T'output wird von der Multiplikationsvorrichtung 26 an
die Bremsbetätigungsvorrichtung 16 ausgegeben.
Die Bremsbetätigungsvorrichtung 16 bringt
somit auf der Basis des modifizierten Brems-Steuersignals Toutput eine Bremskraft auf das Rad 20 auf.
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Wie
im Folgenden im Zusammenhang mit 2-4 noch
genauer beschrieben wird, steuert die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 effektiv
den auf die Bremsvorrichtung 18 aufgebrachten Pilot-Befehlsdruck.
Falls sich das Rad 20 z.B. schneller verlangsamt als der oben erwähnte Verlangsamungs-Schwellwert,
reduziert die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 den Wert
des Antischleuder-Steuersignals k'. Falls sich das Rad 20 mit
einer Rate verlangsamt, die unterhalb derjenigen des vordefinierten Schwellenwerts
liegt, steigt k auf "1" hin, bis ein vom Piloten
befohlener voller Druck auf die Bremsvorrichtung 18 ausgeübt wird.
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Ferner
ist die Steuervorrichtung 34 in dem Sinn adaptiv, dass
sie den vordefinierten Verlangsamungs-Schwellenwert auf der Basis
der Fähigkeit des
Rads 20 variiert, einen gegebenen Verlangsamungs-Betrag
ohne übermäßiges Rutschen
zu handhaben. Beispielsweise passt die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 den
Verlangsamungs-Schwellenwert bei Auftreten einer vereisten oder
nassen Startbahn-Oberfläche
um einen Skalierungsfaktor nach unten hin an. Anschließend erhöht die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 den
Verlangsamungs-Schwellwert beim Wiederauftreten einer trockenen
oder normalen Startbahn-Oberfläche.
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Zusätzlich weist
die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung 24 ein Proportional-Verstärkungs-Modul
auf. Das Proportional-Verstärkungs-Modul
liefert einen Skalierungsfaktor oder Verstärkungsfaktor, um die Reaktion
der Bremssteuervorrichtung zu verbessern. Die Anwendung des Proportional-Verstärkungsfaktors
wird noch detailliert erläutert.
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Die
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 führt ferner ein teilweises Rücksetzen
des System-Integrators im Fall eines Schleuderns durch. Die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 setzt
das System auf einen Prozentanteil des Ausgangssignals vor dem Schleuderereignis
zurück.
Die Arbeitsweise der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 während eines
Schleuderereignisses wird noch detailliert erläutert.
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Ferner
weist die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 eine Hysterese
in der Druckableitungslogik auf. Die Hysterese wird verwendet, um
festzustellen, wann die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 nach
einem Ableitungszustand rückgesetzt
werden soll. Die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 verwendet
einen höheren
Verstärkungsfaktor,
um zu bestimmen, wann die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 (d.h.
das DUMP-Bar-Signal) auf Vor-Schleuder-Werte rückgesetzt werden soll. Der
höhere
Verstärkungsfaktor
erlaubt dem Rad 20 das Wiederaufnehmen des Synchronbetriebs,
bevor der Bremsdruck wieder auf das Rad 20 ausgeübt wird.
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Die
Steuervorrichtung 24 erhält ein ENABLE-Signal von der
Bremssteuervorrichtung 14, um die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 während eines Bremsereignisses
zu aktivieren (z.B. Aktivierung der Pilot-Bremsvorrichtung 12).
Während
eines Bremsereignisses, wie es durch Aktivierung der Pilot-Bremsvorrichtung 12 bestimmt
wird, gibt die Bremssteuervorrichtung 14 ein aktives ENABLE-Signal
(d.h. eine logische "1") an die Antiblo ckier-Steuervorrichtung 24 aus.
Während
eines Nicht-Bremsereignisses, wenn die Pilot-Bremsvorrichtung 12 nicht
aktiviert ist, wird das ENABLE-Signal auf eine logische "0" gesetzt.
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Die
Arbeitsweise des Systems 10 wird nun allgemein beschrieben.
Die Pilot-Bremsvorrichtung 12 weist ein Pedal oder eine äquivalente
Vorrichtung auf. Während
eines Bremsereignisses aktiviert der Pilot des Flugzeugs die Pilot-Bremsvorrichtung 12 durch
Betätigen
des Pedals (oder einer dem Pedal äquivalenten Vorrichtung). Das
Niederdrücken
des Pedals wird in ein elektrisches Signal (Bremsdrehmoment-Befehlssignal
TC) konvertiert, das an die Bremssteuervorrichtung 14 ausgegeben
wird. Der Wert des Befehlssignals TC gibt
das Maß des
Niederdrückens
des Pedals an und steht in Relation dem Betrag der vom Pilot aufzubringenden
Bremskraft, wie herkömmlicherweise
der Fall ist. Die Bremssteuervorrichtung 14 empfängt das
Befehlssignal TC und gibt das Brems-Steuersignal
Toutput, das in Relation zum Befehlssignal
TC steht. Es versteht sich, dass das Steuersignal
Toutput beispielsweise ein Drucksignal bei
einer hydraulischen Bremse oder ein Kraftsignal bei einer elektrischen
Bremse ist. Gleichzeitig aktiviert die Bremssteuervorrichtung 14 die
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 über das ENABLE-Signal. Das
Brems-Steuersignal Toutput wird einem Eingang der
Multiplikationsvorrichtung 26 zugeführt, die das Brems-Steuersignal
mit dem Signal k multipliziert, das von der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 an
den anderen Eingang der Multiplikationsvorrichtung 26 angelegt
wird.
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Wie
bereits erwähnt
wird das modifizierte Brems-Steuersignal T'output die Bremsbetätigungsvorrichtung 26 eingegeben.
Die Bremsbetätigungsvorrichtung 16 wiederum übt auf der
Basis des modifizierten Brems-Steuersignals T'output in einer
ansonsten herkömmlichen
Weise Druck auf die Bremsvorrichtung 18 aus. Der aufgebrachte
Bremsdruck bewirkt eine Reduzierung der Drehgeschwindigkeit des Rads 20,
die von dem Radgeschwindigkeitssensor 22 gemessen wird
und an die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 rückübermittelt
wird. Somit ist gemäß der vorliegenden
Erfindung eine mit geschlossenem Regelkreis auf der Basis der Verlangsamung
des Rads 20 durchgeführte
Bremssteuerung vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel besteht der
einzige Eingangsparameter in der Radgeschwindigkeit, so dass die
Notwendigkeit zusätzlicher
Sensoren entfällt, welche
die Komplexität
und die Kosten erhöhen
würden.
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Die
nun zu erläuternde 2 zeigt
ein detailliertes Blockschaltbild der auf Verlangsamung basierenden
Antiblockier-Steuervorrichtung 24. Wie ersichtlich sein
wird, ist die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 bei dem
Ausführungsbeispiel
eine digitale Steuervorrichtung, die dahingehend gezeigt ist, dass so
sie in der z-Domäne
arbeitet. Das gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω von dem
Radgeschwindigkeits-Sensor 22 wird mit einer Rate von 800
Abtastungen pro Sekunde abgetastet, obwohl selbstverständlich auch
andere Abtastraten verwendet werden können. Ferner sind auch andere
Digital- oder Analog-Steuertechniken anwendbar, und die hier beschriebene
spezielle Implementierung ist nicht im Sinne einer Beschränkung des
Schutzumfangs zu verstehen.
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Gemäß 2 wird
das gemessene Radgeschwindigkeits-Signal ω in einen Radgeschwindigkeits-Filter/-Differenzierer 30 eingegeben,
der in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthalten
ist. Das Ausgangssignal (d.h. das Verlangsamungssignal ω') des Radgeschwindigkeits-Filter/-Differenzierers 30 repräsentiert
die Verlangsamung des Rads 20. Der Radgeschwindigkeits-Filter/Differenzierer 30 weist z.B.
ein Tiefpassfilter 32 erster Ordnung mit einer Abschneidefrequenz
von 10 Radian/Sekunde (rad/s) auf. Das gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω wird in
das Tiefpassfilter 32 eingegeben, um sämtliches im Signal ω vorhandenes
Rauschen zu entfernen. Vorzugsweise ist das Tiefpassfilter 32 derart ausgelegt,
dass es keine übermäßige Verzögerung in das
System einführt,
da bei Antiblockier-Steuervorrichtungen die Reaktionszeit essentiell
ist.
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Das
gefilterte Ausgangssignal aus dem Filter 52 wird dann in
einen Differenzierer 34 eingegeben, der in dem Radgeschwindigkeits-Filter/Differenzierer 30 enthalten
ist. Der Differenzierer 34 bestimmt die Zeitableitung des
Radgeschwindigkeitssignals ω. Wie
bekannt ist, entspricht die Zeitableitung des gemessenen Radgeschwindigkeitssignals ω der Beschleunigung
(oder Verlangsamung) des Rads 20. Bei dem Ausführungsbeispiel
weist der Differenzierer 34 um der leichteren Implementierung
und eines niedrigen Rechenaufwands willen und einen für finite Differenz
ausgelegten Rechteck-Approximations-Differenzierer
auf. Beispielsweise kann der Differenzierer 34 eine Transferfunktion
von (1-z–1)T
aufweisen, wobei T die Abtastperiode repräsentiert. Mittels komplexerer
Differenzierer lässt
sich jedoch eine verbesserte Präzision
erzielen.
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Das
Verlangsamungssignal ω' wird in eine in der
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthaltene Addiervorrichtung 36 eingegeben.
Ein Verlangsamungs-Schwellenwertsignal DT aus einem in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthaltenen
Schwellenwertgenerator 38 wird als Eingangssignal an den anderen
Eingang der Addiervorrichtung 36 angelegt. Die Addiervorrichtung 36 vergleicht
das Verlangsamungs-Schwellenwertsignal DT mit dem Verlangsamungssignal ω'. Auf der Basis dieses
Vergleichs wird die Antiblockier-Steuerung durchgeführt.
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Erzeugung
des Verlangsamungs-Schwellwerts
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Wie
im Zusammenhang mit 3 noch detaillierter beschrieben
wird, bestimmt der adaptive Schwellenwertgenerator 62 den
Betrag des Verlangsamungs-Schwellenwerts DT, mit dem das Radverlangsamungssignal ω' verglichen wird.
Der Verlangsamungs-Schwellenwert DT repräsentiert die maximale Verlangsamung,
die das Rad 20 erwartungsgemäß handhaben kann, ohne dass
ein übermäßiges Rutschen
auftritt. Wie bereits erwähnt,
wird das Auftreten eines übermäßigen Schleuderns
angenommen, wenn sich das Rad zu schnell verlangsamt. Der bestimmte
Wert (oder Wertebereich) des Verlangsamungs-Schwellenwerts DT ist
eine im voraus als Funktion des Radverlangsamungssignal ω' gewählte Designkonstante.
Gemäß einer
Ausführungsform sind
die Verlangsamungs-Schwellwerte in einer Look-up- Tabelle enthalten. Die in der Look-up-Tabelle
aufgeführten
Werte werden durch Trial and Error gewählt, weitgehend in der gleichen
Weise, in der die proportionalen und integralen Verstärkungsfaktoren einer
herkömmlichen
PI-Steuervorrichtung bestimmt werden. Dies bedeutet, dass mathematische
Modelle des Flugzeugs und eines Landungs-Szenarios verwendet werden,
um eine Auswertung eines bestimmten Sets von Verlangsamungs-Schwellwerten
DT vorzunehmen. Beispielsweise wird, falls die Simulation ein übermäßiges, wiederholtes
Schleudern bei einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit zeigt, der Verlangsamungs-Schwellwert
DT in Bezug auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref reduziert. Umgekehrt wird, falls bei
einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit das Bremsen mit langsamer
Reaktion erfolgt und Effizienz verloren geht, der Verlangsamungs-Schwellwert
DT in Bezug auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref erhöht.
Generell sind bei höheren Radgeschwindigkeits-Referenzsignalen ωref höhere Verlangsamungs-Schwellwerte
erforderlich.
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Idealerweise
wäre der
Betrag des Verlangsamungs-Schwellenwerts DT nur eine Funktion der
maximal möglichen
Verlangsamung des Fahrzeugs. Im Falle eines Flugzeugs kann die maximal
mögliche Verlangsamung
0,6 g betragen. In der Realität
jedoch ist aufgrund von Schwankungen des Reifendrucks etc. (welche
die Radgeschwindigkeit beeinflussen) der Laufradius des Rads nicht
exakt bekannt. Zudem kann in dem gemessenen Radgeschwindigkeitssignal
immer noch Rauschen vorhanden sein. Somit kann der maximale Wert
von DT dahingehend vorgewählt
sein, dass er etwas größer ist
als der theoretische Wert, damit eine übermäßig aggressive Steuerung vermieden
wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Schwellwert-Generator 38 durch eine Look-up-Tabelle
repräsentiert,
in der Werte des Verlangsamungs-Schwellwerts DT als Funktion des
Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref enthalten
sind (wie noch beschrieben wird). Das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref wird in den Schwellwert-Generator 38 eingege ben
und dient als Index für
die darin enthaltene Look-up-Tabelle, um den Verlangsamungs-Schwellwerts
DT als Funktion des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref zu
bestimmen. Die Werte des Verlangsamungs-Schwellwerts DT werden auf
der Basis der gewünschten
Reaktionseigenschaften der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung 24 bestimmt.
Die Werte des Verlangsamungs-Schwellwerts DT können z.B. empirisch bestimmt
werden.
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Wie
bereits erwähnt
vergleicht die Addiervorrichtung 36 den Verlangsamungs-Schwellwert
DT mit dem Verlangsamungssignal ω'. Der Wert des Verlangsamungssignals ω' ist negativ zu den
Zeiten, zu denen die Drehgeschwindigkeit des Rads 20 abnimmt,
und ist positiv zu den Zeiten, zu denen die Drehgeschwindigkeit
des Rads 20 zunimmt. Der Betrag des Verlangsamungs-Schwellwerts
DT andererseits ist positiv. Sowohl das Verlangsamungssignal ω' als auch der Verlangsamungs-Schwellenwert
DT werden in positive Eingänge
der Addiervorrichtung 36 eingegeben, um verglichen zu werden.
Folglich wird, falls die Verlangsamung des Rads 20 den
Verlangsamungs-Schwellenwert DT in dem Sinn überschreitet, dass sich das
Rad 20 mit einer größer als eine
Rate von DT bemessenen Rate verlangsamt, das Ausgangssignal der
Addiervorrichtung 36 negativ (d.h. ω' + DT < 0).
Falls hingegen die Verlangsamung des Rads 20 niedriger
ist als der Verlangsamungs-Schwellenwert DT, wird das Ausgangssignal der
Addiervorrichtung positiv (d.h. ω' + DT > 0).
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Das
Ausgangssignal der Addiervorrichtung 60 wird in einen positiven
Verstärkungsfaktorblock 40 und
einen negativen Verstärkungsfaktorblock 42 eingegeben.
Die Ausgangssignale des positiven Verstärkungsfaktorblocks 40 und
des negativen Verstärkungsfaktorblocks 42 führen beide
schließlich
zu einem in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthaltenen
begrenzten Integrator 68.
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Die
Verstärkungsfaktorblöcke 40 und 42 sind Design-Parameter,
die der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 zusätzliche
Stabilität
verleihen. Falls das Ausgangssignal der Addiervorrichtung 36 direkt
an den begrenzten In tegrator 44 durchlaufen würde, würde das
Ausgangssignal der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 dazu
tendieren, nahezu augenblicklich von 1 auf 0 oder von "1" auf "0" oder
von "0" auf "1" zu wechseln. Um einen derartigen "Bang-Bang"-Effekt zu vermeiden,
wird das Eingangssignal des begrenzten Integrators 68 derart skaliert,
dass das Steuervorrichtungs-Ausgangssignal glatter akkumuliert wird.
Es existieren zwei Verstärkungsfaktor-Terme
statt nur eines einzigen (einer für ein positives Fehlersignal,
der andere für
ein negatives Fehlersignal). Dies ermöglicht der Antiblockier-Steuervorrichtung 24,
den auf die Bremsvorrichtung 18 ausgeübten Druck schneller zu reduzieren als
die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 den Druck erhöhen würde.
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Insbesondere
wird das Ausgangssignal aus der Addiervorrichtung 60 in
eine positive Begrenzungsvorrichtung 46 eingegeben, die
das von der Addiervorrichtung 46 ausgegebene positive Fehlersignal
bis in einen vordefinierten positiven Bereich hinein (z.B. 0 bis
10.000) begrenzt. Das begrenzte Ausgangssignal aus der Begrenzungsvorrichtung 46 wird in
einen mit positivem Verstärkungsfaktor
versehenen Verstärker 48 eingegeben,
dessen Nenn-Verstärkungsfaktor
2,5 × 10–5 beträgt. Das
Ausgangssignal des Verstärkers 48 wird
an einen Eingang einer Addiervorrichtung 50 angelegt, der
den Eingang des begrenzten Integrators 44 repräsentiert.
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Im
Zusammenhang mit dem negativen Verstärkungsfaktorblock 42 wird
das Ausgangssignal aus der Addiervorrichtung 36 auch in
eine negative Begrenzungsvorrichtung 52 eingegeben, die
das von der Addiervorrichtung 36 ausgegebene negative Fehlersignal
bis in einen vordefinierten negativen Bereich (z.B. 0 bis –1000) begrenzt.
Das begrenzte Ausgangssignal aus der negativen Begrenzungsvorrichtung 54 wird
in einen Verstärker 54 mit
negativem Verstärkungsfaktor
eingegeben, dessen Nenn-Verstärkungsfaktor
von 13 × 10–5 beträgt. Das
Ausgangssignal des Verstärkers 54 mit
negativem Verstärkungsfaktor
wird einem weiteren Eingang der Addiervorrichtung 50 zugeführt. Es
versteht sich, dass es sich bei den genannten Grenzwerten und Verstärkungsfaktorwerten
für die
hier beschriebenen Begrenzungsvorrichtungen und Verstärkern nur
um Beispiele handelt. Diese Werte sind nicht im Sinne einer Beschränkung des
Schutzumfangs der Erfindung zu versehen.
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Das
Ausgangssignal der Addiervorrichtung 50 wird einer Einheits-Begrenzungsvorrichtung 56 zugeführt, die
in dem begrenzten Integrator 44 enthalten ist. Die Einheits-Begrenzungsvorrichtung 56 begrenzt
das Ausgangssignal der Addiervorrichtung 50 auf einen Wert
innerhalb eines vorbestimmten positiven Bereichs von "0" bis "1",
der – wie
ersichtlich sein wird – den
Bereich des Werts des Ausgangssignals (d.h. des Interim-Antiblockier-Steuersignals k) des
begrenzten Integrators 44 repräsentiert.
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Insbesondere
wird das Ausgangssignal aus der Einheits-Begrenzungsvorrichtung 56 an
einen Anschluss eines Zweipositionsschalters SW1 angelegt. Ein Ausgangssignal
auf der Leitung 59 eines (nachstehend beschriebenen) Anfangszustandsabschnitts 58 wird
in einen zweiten Eingang des Schalters SW1 eingegeben. Ein RESET-Bar-Signal
wird an einen Steuer anschluss des Schalters SW1 angelegt. Der Polanschluss
des Schalters SW1 repräsentiert
das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 auf der
Leitung 60. Das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 wird
in der gezeigten Weise über
einen Verzögerungsblock 62 an
einen dritten Eingang der Addiervorrichtung 50 rückgeführt.
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Während des
normalen Betriebs (d.h. wenn die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 nicht
beim Hochfahren oder aufgrund eines detektierten Blockierzustands
rückgesetzt
wird, wie noch eingehender erläutert
wird) verbindet der Schalter SW1 den Ausgang der Einheits-Begrenzungsvorrichtung 56 mit
dem Ausgang des begrenzten Integrators 44 auf der Leitung 60.
Somit, falls das geschätzte
Verlangsamungssignal ω' über eine Reihe von Abtastungen hinweg
generell unter dem Verlangsamungs-Schwellenwert DT bleibt, tendiert
das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 zu einem
Wert "1". Falls die Verlangsamung ω' über eine Reihe von Abtastungen
hinweg generell größer ist
als der Verlangsamungs-Schwellenwert DT, tendiert das Ausgangssignal
des begrenzten Integrators 44 in ähnlicher Weise zu einem Wert "0". Die bestimmten Raten, bei denen das
Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 einen Trend
nach oben oder unten erfährt,
hängen von
dem Verstärkungsfaktor
der Verstärker 48 und 54 sowie
von dem Wert von ω' ab, wie ersichtlich
ist.
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Reduzierte integrale Verstärkungsfaktoren
für niedrige
Ausgabewerte
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Wie
oben erwähnt
kann die Oberfläche,
auf der das Rad 20 rollt, vereist oder nass sein, oder
die Oberfläche
kann trocken sein. Zur besseren Anpassung an derartige Oberflächenbedingungen
reduziert die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 integrale
Verstärkungsfaktoren,
wenn eine Oberfläche
mit niedriger Reibung auftritt. Anders ausgedrückt wird die Antiblockier-Bremssteuervorrichtung 24 das
Ausgangssignal der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 je
nach der Oberflächenbedingung,
auf die das Rad 20 trifft, anpassen oder einstellen. Insbesondere
wird das Ausgangssignal der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 im
Fall von Oberflächen
mit niedriger Reibung reduziert, indem ein niedriger oder reduzierter
integraler Verstärkungsfaktor
angewandt wird.
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Insbesondere
wird das von dem begrenzten Integrator 44 ausgegebene Interim-Antiblockier-Steuersignal
k in einen Steuerblock 64 mit reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
eingegeben. Im Detail wird das Interim-Antiblockier-Steuersignal
k des begrenzten Integrators 44 einem Tiefpassfilter 66 erster
Ordnung zugeführt,
das in dem Steuerblock 64 mit reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
enthalten ist. Das Tiefpassfilter 66 dient zur Mittelung
des Werts des Antiblockier-Steuersignal k während einer Zeitperiode. Das
gefilterte Ausgangssignal des Tiefpassfilters 66 wird dann
in einen Komparator 68 eingegeben, der in dem Steuerblock 64 mit
reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
enthalten ist. Der Komparator 68 vergleicht das Ausgangssignal
des Tiefpassfilters 66 mit einem vorbestimmten Schwellwert, der
aus einem Schwellwert-Block 70 eingegeben wird. Der in
dem Schwellwert-Block 70 gespeicherte bestimmte Schwellwert
repräsen tiert
einen Schwellwert, über
den das Interim-Antiblockier-Steuersignal k des begrenzten Integrators
im Durchschnitt nicht ansteigt, wenn Oberflächen mit geringer Reibung auftreten.
Ein derartiger Schwellwert kann berechnet werden, empirisch bestimmt
werden etc. Gemäß dem als
Beispiel angeführten
Aspekt beträgt
der in dem Block 70 vorhandene Schwellwert "0,14", obwohl selbstverständlich auch
andere Werte als Funktion der hier erläuterten Parameter verwendet
werden können.
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Das
Ausgangssignal des Komparators 68 wird einem Steueranschluss
eines Schalters SW2 zugeführt.
Der Schalter SW2 steuert den bestimmten Verstärkungsfaktor, der von dem Steuerblock 64 mit reduziertem
integralen Verstärkungsfaktor
ausgegeben wird. Während
des Betriebs auf normalen Oberflächen
(d.h. einer Oberfläche
ohne nur geringe Reibung) gibt der Steuerblock 64 mit reduziertem
integralen Verstärkungsfaktor
einen Einheits-Verstärkungsfaktor
an die Ausgänge
der für
positiven und negativen Verstärkungsfaktor
ausgelegten Blöcke 40 und 42 aus.
Während
des Betriebs auf nassen oder vereisten Oberflächen (d.h. Oberflächen mit
geringer Reibung) gibt der Steuerblock 64 mit reduziertem
integralen Verstärkungsfaktor
einen Wert unterhalb des Einheitswerts an die Ausgänge der
für positiven und
negativen Verstärkungsfaktor
ausgelegten Blöcke 40 und 42 aus,
um die Ausgangssignale nach unten zu skalieren. Somit wird ein Ausgangssignal
eines Einheits-Verstärkungsfaktor-Blocks 72 als
Eingangssignal an einen ersten Anschluss des Schalters SW2 angelegt.
Das Ausgangssignal des Einheits-Verstärkungsfaktor-Blocks 72 ist
für normale Oberflächenbedingungen
vorgesehen. Ein Ausgangssignal des Verstärkungsfaktor-Blocks 74 wird als
Eingangssignal an einen zweiten Anschluss des Schalters SW2 angelegt.
Das Ausgangssignal des Verstärkungsfaktor-Blocks 74 ist
für Oberflächenbedingungen
mit geringer Reibung vorgesehen, wie sie bei Oberflächen mit
niedrigem Reibeffekt (z.B. bei Vereisung) auftreten. Der Verstärkungsfaktor-Block 74 kann
z.B. auf einen Wert "0,25" voreingestellt werden.
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Falls
der Komparator 68 feststellt, dass das Ausgangssignal des
Tiefpassfilters 66 kleiner ist als der von dem Schwellwert-Block 70 gelieferte Schwellwert,
wird erkannt, dass das Rad 20 sich auf einer Oberfläche mit
geringer Reibung befindet. Anders ausgedrückt ist der Wert von k im Durchschnitt unter
0,14 geblieben, was wie oben erwähnt
auf einen Oberflächenzustand
mit geringer Reibung hindeutet. Unter einer derartigen Bedingung
gibt der Komparator ein Steuersignal an den Schalter SW2 aus, der
das Ausgangssignal des Verstärkungsfaktor-Blocks 74 mit
dem Pol-Anschluss des Schalters SW2 verbindet. Somit wird der die
Fläche
mit geringer Reibung betreffende Verstärkungsfaktor von "0,05" als Ausgangssignal
des Steuerblocks 64 mit reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
angelegt.
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Falls
das Ausgangssignal des Tiefpassfilters 66 nicht unterhalb
des Schwellwerts aus dem Block 70 liegt, gibt der Komparator 68 ein
Steuersignal an den Schalter SW2 aus, der das Ausgangssignal des Einheits-Verstärkungsfaktor-Blocks 72 mit
dem Pol-Anschluss des Schalters SW2 verbindet. Somit wird der die
normale Oberflächenbedingung
betreffende Verstärkungsfaktor
von "1" als Ausgangssignal des
Steuerblocks 64 mit reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
angelegt.
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Das
Ausgangssignal des Steuerblocks 64 mit reduziertem integralen
Verstärkungsfaktor
wird als Eingangssignal an Multiplikationsvorrichtungen 76 und 78 ausgegeben,
die in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthalten
sind. Insbesondere wird das Ausgangssignal des Steuerblocks 64 mit
reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
in einen Eingang der Multiplikationsvorrichtung 76 eingegeben. Das
Ausgangssignal des mit positivem Verstärkungsfaktor versehenen Verstärkers 48 des
Blocks 40 mit positivem Verstärkungsfaktor wird in den anderen Eingang
der Multiplikationsvorrichtung 76 eingegeben. Dadurch skaliert
die Multiplikationsvorrichtung 76 das Ausgangssignal des
Blocks 40 mit positivem Verstärkungsfaktor um den Verstärkungsfaktor,
der aus dem Steuerblock 64 mit reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
eingegeben wird. Somit passt das Ausgangssignal des Steuerblocks 64 mit
reduziertem integralen Verstärkungsfaktor
den Effekt des Verlangsamungs-Schwellwerts DT an die auftretenden
Oberflächenbedingungen
an. Das Ausgangssignal der Multiplikationsvorrichtung 76 wird
dann in die Addiervorrichtung 50 eingegeben.
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Das
Ausgangssignal des Steuerblocks 64 mit reduziertem integralen
Verstärkungsfaktor
wird ferner in einen Eingang der Multiplikationsvorrichtung 76 eingegeben.
Das Ausgangssignal des Steuerblocks 54 mit negativem Verstärkungsfaktor
wird in einen weiteren Eingang der Multiplikationsvorrichtung 76 eingegeben.
Das Ausgangssignal des Steuerblocks 64 mit reduziertem
integralen Verstärkungsfaktor
skaliert das Ausgangssignal des Steuerblocks 42 mit negativem
Verstärkungsfaktor ähnlich wie
im Fall des Steuerblocks 40 mit positivem Verstärkungsfaktor.
Das Ausgangssignal der Multiplikationsvorrichtung 76 wird
in ähnlicher
Weise als Eingangssignal in die Addiervorrichtung 50 eingegeben.
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Durch
Reduzieren der integralen Verstärkungsfaktoren
während
Bedingungen mit geringer Reibung stellt die Steuervorrichtung 24 den
Wert k' weniger
schnell ein. Dies vergrößert die
Wahrscheinlichkeit, dass das Bremsen fortgesetzt werden kann, ohne
dass ein Schleuderereignis auftritt.
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Proportional-Verstärkungsfaktor
bei der Antiblockier-Steuervorrichtung
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Die
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 gemäß dem als Beispiel gewählten Aspekt
beinhaltet ferner das Hinzufügen
eines proportionalen Verstärkungsfaktors
zu dem Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44. Der
proportionale Verstärkungsfaktor
verlängert
die Reaktionszeit der Bremssteuervorrichtung. Fachleute auf dem
Gebiet werden jedoch verstehen, dass darauf geachtet werden muss, keinen
zu großen
Verstärkungsfaktor
zu wählen,
damit die Systemstabilität
aufrechterhalten wird.
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Weiterhin
gemäß 2 wird
das Ausgangssignal aus der Addiervorrichtung 36 ferner
in einen Proportional-Verstärkungsfaktor-Block 80 einge geben.
Der Proportional-Verstärkungsfaktor-Block 80 weist
einen Verstärker 82 mit
proportionalem Verstärkungsfaktor
auf. Der Verstärker 82 mit
proportionalem Verstärkungsfaktor
skaliert das aus der Addiervorrichtung 36 ausgegebene Signal
um einen proportionalen Betrag.
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Das
proportional skalierte Ausgangssignal des Verstärkers 82 mit proportionalem
Verstärkungsfaktor
wird an einen Eingang einer Addiervorrichtung 84 angelegt.
Das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 auf der
Leitung 60 wird in einen anderen Eingang der Addiervorrichtung 84 eingegeben.
Die Addiervorrichtung 84 addiert das proportional skalierte
Ausgangssignal des Proportional-Verstärkungsfaktor-Blocks 82 dem
Interim-Antiblockier-Steuersignal k hinzu. Das Interim-Antiblockier-Steuersignal
k wird somit um den proportionalen Verstärkungsfaktor verstärkt. Das
Ausgangssignal der Addiervorrichtung 84 wird einer Einheits-Begrenzungsvorrichtung 86 zugeführt, die
das Ausgangssignal aus der Addiervorrichtung 84 auf einen
Wert innerhalb eines vordefinierten positiven Bereichs (z.B. "0" bis "1")
begrenzt. Das begrenzte Ausgangssignal aus der Einheits-Begrenzungsvorrichtung 86 repräsentiert
das Antiblockier-Steuersignal k',
das von der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 zum Skalieren
des Bremssteuersignals Toutput ausgegeben
wird.
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Die
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthält ferner einen Radreferenzgenerator 88.
Der Radreferenzgenerator 88 erhält als Eingangssignal das ENABLE-Signal
aus der Bremssteuervorrichtung 14. Wie im Folgenden anhand
von 4 eingehender beschrieben wird, enthält der Radreferenzgenerator 88 eine
Ratenbegrenzungsvorrichtung, die auf der Basis der maximalen Rate
arbeitet, mit der sich das Fahrzeug (z.B. das Flugzeug) physikalisch
verlangsamen könnte.
Insbesondere erzeugt der Radreferenzgenerator 88 ein Referenzsignal ωref das die geschätzte Geschwindigkeit des Rads
repräsentiert. Die
Rate, mit der das Referenzsignal ωref variieren kann,
ist durch die theoretische maximale Rate beschränkt, mit der das Fahrzeug selbst
verlangsamt werden kann. Dieses theoretische Maximum kann auf der
Basis bekannter physikalischer Eigenschaften des Fahrzeugs (z.B.
Masse etc.) berechnet werden.
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Das
Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref wird
in der "Dump"-Logik-Schaltung der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung 24 verwendet,
um festzustellen, wann ein Schleudern aufgetreten ist und wann die
Antiblockier-Steuervorrichtung 24 rückgestellt werden soll. Insbesondere
wird das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref aus
dem Radreferenzgenerator 88 in einen Verstärker 90 eingegeben, der
einen Verstärkungsfaktor
von weniger als Eins (z.B. 0,7) hat. Das Ausgangssignal des Verstärkers 90 wird über einen
Schalter SW3 in einen in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthaltenen
Komparator 92 eingegeben. In den Komparator 92 wird
ferner das gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω aus dem Radgeschwindigkeits-Sensor 22 (siehe 1)
eingegeben.
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Der
Komparator 92 ist zum Vergleichen der gemessenen Radgeschwindigkeit ω mit dem
Radreferenzsignal ωref konfiguriert. Falls die gemessene Radgeschwindigkeit ω um einen
vorbestimmten Betrag (z.B. 30% gemäß der Bestimmung durch den Verstärkungsfaktor
des Verstärkers 90)
kleiner ist als das Referenzsignal ωref,
wird festgestellt, dass sich das Rad 20 in einem Blockierzustand
befinden muss, da sich das Rad 20 ohne das Auftreten einer
Blockade nicht so schnell verlangsamt haben könnte. Unter einer derartigen
Bedingung gibt der Komparator 92 ein aktives DUMP-Bar-Signal mit einem
logischen Wert 0 aus. Falls hingegen die gemessene Radgeschwindigkeit ω nicht um
einen vorbestimmten Betrag unter das Referenzsignal ωref fällt,
gibt der Komparator 92 ein DUMP-Bar-Signal mit einem logischen Wert "1" aus.
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Das
DUMP-Bar-Signal aus dem Komparator 92 wird einem Eingang
eines mit zwei Eingängen
versehenen UND-Gatters 98 zugeführt. An den anderen Eingang
des UND-Gatters 98 wird das oben erwähnte ENABLE-Signal angelegt, das während eines Bremsereignisses
aktiv ist (d.h. eine logische "1" aufweist). Falls
während
eines Bremsereignisse, wie durch den Komparator 92 festgestellt,
ein Blockierzustand auftritt, geht der Ausgang des UND-Gatters 98 in
den Low-Zustand über,
so dass als Ausgangssignal ein aktives RESET-Bar-Signal ausgegeben
wird, das gleich "0" ist. Das RESET-Bar-Signal
dient als Steuersignal für
den Schalter SW1, um dessen Position zu bestimmen. Insbesondere
befindet sich, wenn das RESET-Bar-Signal nicht aktiv (d.h. gleich "1" ist), der Schalter SW1 in seiner normalen
Position zum Verbinden des Ausgangs der Einheits-Beschränkungsvorrichtung 56 mit
der Ausgangsleitung 84 des begrenzten Integrators 44.
Wenn hingegen das RESET-Bar-Signal aktiv (d.h. eine logische "0") ist, trennt der Schalter SW1 den Ausgang
der Einheits-Beschränkungsvorrichtung 56 von
der Ausgangsleitung 60. Mit dem anderen Anschluss des Schalters
SW1 ist der Ausgang eines in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 enthaltenen
Anfangszustandsabschnitts 58 verbunden. Wenn das RESET-Bar-Signal
aktiv ist, verbindet der Schalter SW1 den Ausgang des Anfangszustandsabschnitts 58 mit der
Ausgangsleitung 60 des begrenzten Integrators 44.
Falls ein Blockierzustand während
eines Bremsereignisses auftritt, wenn das DUMP-Bar-Signal aktiv
ist, wird das Ausgangssignal des Anfangszustandsabschnitts 58 gleich "0" gesetzt. Folglich wird der Ausgang
des begrenzten Integrators 44 rückgesetzt, wenn das Interim-Antiblockier-Steuersignal
k auf "0" geht und der Bremsdruck
gelöst
oder "abgelassen" wird. Im Anschluss
an das Ablassen des Bremsdrucks wird das Ausgangssignal des begrenzten
Integrators rückgesetzt,
wie nachstehend detaillierter beschrieben wird.
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Hysterese in der Druck-"Ablass"-Logik
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Eine
Hysterese ist auch in der Druck-Ablass"-Logik der Antiblockier-Bremssteuervorrichtung 24 enthalten.
Insbesondere wird unter normalen Bedingungen der normale Verstärkungsfaktor
des Verstärkers 90 mit
dem Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref verwendet.
Falls jedoch wie oben beschrieben ein Blockierzustand auftritt,
wird ein höherer
Verstärkungsfaktor
mit dem Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref verwendet,
um zu be stimmen, wann die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 (d.h.
das DUMP-Bar-Signal)
rückgesetzt
werden soll.
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Das
Ausgangssignal des Komparator 92 (d.h. das DUMP-Bar-Signal)
wird an einen Steuereingang des Schalters SW3 rückgeführt. Das Ausgangssignal des
Verstärkers 90 wird
in einen ersten Eingang des Schalters SW3 eingegeben. Mit dem zweiten
Anschluss des Schalters SW3 ist ein Verstärker 94 verbunden.
Der Verstärker 94 hat
einen Verstärkungsfaktor,
der größer ist
als derjenige des Verstärkers 90,
jedoch immer noch kleiner als "1" ist (z.B. 0,9.)
Das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref aus
dem Radreferenzgenerator 88 wird ferner als Eingangssignal
in den Verstäker 94 eingegeben.
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Wenn
kein Druck-"Ablass"-Zustand existiert, d.h.
kein Schleudern erfolgt ist, ist das DUMP-Bar-Signal gleich einer
logischen "1". Der Schalter SW3 verbindet
das Ausgangssignal des Verstärkers 90 wiederum
mit dem Komparator 92. Somit wird der Verstärkungsfaktor
des Verstärkers 90 verwendet, um
festzustellen, wann ein Schleudern erfolgt ist. Wenn jedoch ein "Ablass"-Zustand auftritt,
d.h. das DUMP-Bar-Signal gleich einer logischen "0" ist,
bewirkt dies, dass der Schalter SW3 das Ausgangssignal des Verstärkers 94 mit
dem Komparator 92 verbindet. Infolgedessen wird das DUMP-Signal
nicht auf eine logische "1" zurückgehen,
bis die gemessene Radgeschwindigkeit ω größer wird als 0,9 des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref. Der höhere Verstärkungsfaktor des Verstärkers 94 trägt dazu
bei, zu gewährleisten,
dass das Rad 20 auf den Synchronzustand zurückgeht,
bevor wieder Druck auf die Bremsvorrichtung 18 aufgebracht
wird (1).
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Das
Ausgangssignal des Komparators 92 wird ferner über einen
Verzögerungsblock 88 gemäß 2 zu
dem Radreferenzgenerator 88 zurückgeführt. Die Funktion des durch
den Verzögerungsblock 88 zurückgeführten Ausgangssignals
wird nachstehend anhand der im Zusammenhang mit 4 beschriebenen
Arbeitsweise des Radreferenzgenerators 88 detailliert erläutert.
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Nach der "Ablass"-Teilrücksetzung
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Der
in der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 angeordnete Anfangszustandsabschnitt 58 enthält einen
Zweipositions-Schalter SW4, dessen Polanschluss über die Leitung 59 mit
einem Eingang des Schalters SW1 verbunden ist. An einen Anschluss des
Schalters SW4 ist ein ist ein Anfangszustandswert von Y = 0 angelegt,
der durch einen Block 100 repräsentiert ist. Der Polanschluss
des Schalters SYW5 ist mit dem anderen Eingang des Schalters SW4
verbunden. Die Arbeitsweise des Schalters SW5 wird im Folgenden
beschrieben. Mit einem Eingang des Schalters SW5 ist ein Verstärker 102 verbunden,
der einen vorbestimmten Rückstell-Verstärkungsfaktor
unterhalb des Einheitswerts hat, z.B. 0,75. Das Interim-Ausgangssignal
k des begrenzten Integrators 44 wird so, wie es durch den
Verzögerungs-Block 62 zugeführt wird,
in den Verstärker 102 eingegeben.
An den anderen Anschluss des Schalters SW5 ist ein Initialisierungs-Block 103 angeschlossen,
der einen vorbestimmten Verstärkungsfaktor,
z.B. "1", hat. Mit dem Steueranschluss
des Schalters SW5 ist das Ausgangssignal des UND-Gatters 98 (d.h.
das RESET-Bar-Signal) verbunden.
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Die
Position des Schalters SW4 wird durch den Wert des DUMP-Bar-Signals gesteuert.
Wenn das DUMP-Bar-Signal aktiv (d.h. eine logische "0" ist), legt der Schalter SW4 den Wert
Y = 0 an den Eingang des Schalters SW1, wie bereits erwähnt wurde. Wenn
jedoch die DUMP-Bar nicht aktiv ist (d.h. eine logische "1" ist), legt der Schalter SW4 den Wert
des Pol-Anschlusses
des Schalters SW5 an den Eingang des Schalters SW1.
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Wenn
ein Schleudern erfolgt ist, ist es wünschenswert, den Anfangszustands-Abschnitt 58 auf einen
Wert von weniger als 100 Prozent (100%) zu setzen, z.B. auf 75 Prozent
(75%) Fünfundsiebzig Prozent
(75%) des Werts des Interim-Antiblockier-Steuersignals k vor dem
Auftreten des Schleuderns werden als der Wert verwendet, auf den
die Einheits-Beschränkungsvorrichtung 56 rückgesetzt wird,
nachdem der Schleuderzustand aufgelöst ist. Im Falle eines Rücksetzens
auf 100 Prozent (100%) des Vor-Schleuder-Werts
wäre der
aufgebrachte Bremsdruck der gleiche Bremsdruck, der beim Auftretens
des Schleuderns aufgebracht wird. Dies verhindert, dass erneut ein übermäßiger Bremsdruck auf
das Rad 20 aufgebracht wird, wodurch das Schleuderereignis
verlängert
würde.
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Während eines
Bremsereignisses ist die DUMP-Bar nicht aktiv (d.h. sie führt eine
logische "1"). Somit legt der
Schalter SW4 den Wert des Pol-Anschlusses
des Schalters SW5 an den Eingang des Schalters SW1 an. Gleichzeitig
mit dem Auftreten eines Bremsereignisses ist das in den Steuereingang
des Schalters SW5 eingegebene Signal eine logische "1". Somit legt der Schalter SW5 des Rücksetzwert
des Verstärkers 102 (d.h.
75 Prozent (75%)) an den Eingang des Schalters SW4 an. Zudem wird das
RESET-Bar-Signal
aktiv, was bewirkt, dass der Schalter SW1 den Rücksetzwert von 75 Prozent (75%)
an den Ausgang des begrenzten Integrators 44 auf der Leitung 60 anlegt.
Folglich ist während
eines Schleuderereignisses das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 das
Interim-Antiblockier-Steuersignal k = 0,75. Somit wird der Rücksetzwert
durch den Schalter SW1 geleitet und an die Addiervorrichtung 84 ausgegeben.
Folglich wird das Ausgangssignal der Einheits-Begrenzungsvorrichtung 86 (d.h.
das Antiblockier-Steuersignal
k als Funktion des Rücksetzwerts
reduziert.
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Andererseits
ist es während
des Hochfahrens oder der Initialisierung der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 vor
irgendeinem Bremsereignis wünschenswert,
den begrenzten Integrator 44 zu initialisieren, indem sein
Ausgang auf eine logische "1" gesetzt wird. Da
kein Bremsereignis aufgetreten ist, wird die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 mit
einem Vorgabewert versehen, der die Berührung mit einer trockenen Startbahn
betrifft. Somit ist der volle Pilot-Befehlsdruck die Vorgabe-Einstellung.
Während des
Hochfahrens oder der Initialisierung (d.h. vor einem Bremsereignis)
ist das DUMP- Bar-Signal
nicht aktiv (d.h. eine logische "1"). Zur gleichen Zeit
befindet sich, da noch kein Bremsereignis auftritt, das in den Steueranschluss
des Schalters SW5 eingegebene ENABLE-Signal auf einem logischen "0"-Pegel. Somit legt der Schalter SW5
den Initialisierungswert des Initialisierungs-Blocks 103 (d.h. eine logische "1") an den Eingang des Schalters SW4 an.
Zudem wird das RESET-Bar-Signal aktiv, da das in das UND-Gatter 98 eingegebene
ENABLE-Signal eine logische "0" ist. Das aktive
RESET-Bar-Signal hat zur Folge, dass der Schalter SW1 den Anfangszustandswert
der logischen "1" an den Ausgang des
begrenzten Integrators 44 auf der Leitung 60 legt.
Folglich ist während
der Initialisierung das Ausgangssignal des begrenzten Integrators 44 das
Interim-Antiblockier-Steuersignal k = "1".
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Anhand
von 3 wird nun die Arbeitsweise des Schwellwert-Generators 38 detailliert
beschrieben. Der Schwellwert-Generator besteht aus einer Look-up-Tabelle,
die Werte für
den Verlangsamungs-Schwellwert DT als Funktion des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref erzeugt. Das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref wird als Ausgangssignal des Radreferenzgenerators 88 ausgegeben
(2). Das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref wird in eine Look-up-Tabelle eingegeben,
die durch einen im Referenzgenerator 88 enthaltenen Block 104 repräsentiert
ist. Die Werte der Look-up-Tabelle können auf den gewünschten
Reaktionseigenschaften der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 basieren.
Die Werte können
vorbestimmt sein. Beispielsweise können die Look-up-Tabellen-Werte
wie oben beschrieben durch Trial and Error gewählt werden. Dies bedeutet,
dass ein mathematisches Modell eines Flugzeugs und eines Landungs-Szenarios
verwendet werden, um eine Evaluation eines bestimmten Sets von Verlangsamungs-Schwellwerten
vorzunehmen. Falls die Simulation ein übermäßiges, wiederholtes Schleudern
bei einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit zeigt, wird der Verlangsamungs-Schwellwert
DT in Bezug auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref reduziert. Umgekehrt wird, falls bei
einer bestimmten Flugzeuggeschwindigkeit das Bremsen mit langsamer
Reaktion erfolgt und Effizienz verloren geht, der Verlangsamungs-Schwellwert DT in Bezug
auf das entsprechende Radgeschwindigkeits-Refe renzsignal ωref erhöht.
Generell sind bei höheren
Radgeschwindigkeits-Referenzsignalen ωref höhere Verlangsamungs-Schwellwerte
erforderlich.
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Wie
ersichtlich sein wird, erzeugt der Schwellwertgenerator 38 den
Wert des Verlangsamungs-Schwellwerts DT dahingehend, dass die Unfähigkeit
des Rads 20 reflektiert wird, den derzeitigen Betrag der
Verlangsamung zu halten. Falls umgekehrt der Wert des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref ansteigt, erhöht der Schwellwertgenerator 38 den
Wert des Verlangsamungs-Schwellwerts DT so, dass die Fähigkeit
des Rads 20 reflektiert wird, den derzeitigen Betrag der
Verlangsamung zu halten.
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Die
Look-up-Tabelle, die das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref in Relation zum Verlangsamungs-Schwellwert-DT
zeigt, ist aus einer Serie von Datenpunkten zusammengesetzt. Die
Daten können
integriert sein, um die Daten an eine Kurve anzupassen. Die Daten
können
zwecks Erzeugung der besten Kurven-Anpassung interpoliert sein.
Die Schrägung
der Datenpunkte kann von links nach rechts zunehmen. Die Schrägung steht
in Beziehung zu einem Anstieg des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref Die Schrägung nimmt bei niedrigeren Werten
des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref mit
einer größeren Rate
zu und bei höheren
Werten des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref mit
einer kleineren Rate zu. Fachleuten auf dem Gebiet wird ersichtlich
sein, dass sich je nach den Werten des Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref für
einen gegebenen Verlangsamungs-Schwellwert DT auch andere Formen
der Look-up-Tabelle
ergeben können.
Die Radgeschwindigkeits-Signale ωref entsprechen einem vordefinierten Verlangsamungs-Schwellwert
DT. Der vordefinierte Verlangsamungs-Schwellwert DT ist auf der
Basis der Ausgabe-Eigenschaften bestimmt worden, die für die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 bei
einem gegebenen Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref wünschenswert
sind.
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Bei
dem als Beispiel angeführten
Aspekt wird, falls das Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref ansteigt, der Schwellwertgenerator 38 den
Wert des Verlangsamungs-Schwellwert DT allmählich verkleinern. Falls das
Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref abnimmt,
dann verlangsamt der Schwellwertgenerator 38 den Wert des
Verlangsamungs-Schwellwert DT schneller. Falls das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref unverändert bleibt,
wird der Wert des Verlangsamungs-Schwellwerts DT unverändert belassen.
Die speziellen Grenzwerte für
den Verlangsamungs-Schwellwert DT können z.B. empirisch bestimmt
werden.
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Die
nun zu erläuternde 4 zeigt
ein detailliertes Schaubild des Radreferenzgenerators 88.
Wie bereits beschrieben wurde, erzeugt der Radreferenzgenerator 88 ein
Radgeschwindigkeits-Radreferenzsignal ωref,
das durch die maximale Rate begrenzt ist, bei der sich das Fahrzeug
physikalisch verlangsamen könnte.
Das gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω aus dem Radgeschwindigkeits-Sensor 32 wird
einer im Generator 96 enthaltenen Addiervorrichtung 106 zugeführt. Das
Ausgangssignal der Addiervorrichtung 106 wird in eine Begrenzungsvorrichtung 108 eingegeben.
Der obere Grenzwert der Begrenzungsvorrichtung 108 ist
ein vorbestimmter, relativ großer
Wert (z.B. 13), der im Kern eine schnelle Erhöhung des Referenzsignals ωref bei
der Beschleunigung des Rads 20 ermöglicht, wie es gewünscht ist.
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Der
untere Grenzwert der Begrenzungsvorrichtung 108 andererseits
ist ein vorbestimmter Wert, der dahingehend gewählt ist, dass er die maximale Rate
reflektiert, mit der sich das Fahrzeug (z.B. das Flugzeug) physikalisch
verlangsamen könnte.
Unter der Annahme, dass sich das Flugzeug bei dem Ausführungsbeispiel
mit einer maximalen Rate von 0,6 g physikalisch verlangsamen könnte und
dass eine gegebene Abtastperiode der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 eine
Dauer von 0,00125 Sekunden hat, wird der untere Grenzwert der Begrenzungsvorrichtung 108 z.B.
auf –0,02415
gesetzt, wobei das Verhältnis
zwischen der Winkelgeschwindigkeit des Rads und der Lineargeschwindigkeit
des Flugzeugs berücksichtigt
wird.
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Das
Ausgangssignal der Begrenzungsvorrichtung 108 wird in eine
weitere Addiervorrichtung 110 eingegeben. Das Ausgangssignal
der Addiervorrichtung 110 wird an einen Anschluss eines
im Radgeschwindigkeits-Generator 88 enthaltenen
Schalters SW6 angelegt. Das gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω aus dem
Radgeschwindigkeits-Sensor 22 wird direkt in den anderen
Eingang des Schalters SW3 eingegeben. Die Position des Schalters SW6
bestimmt, ob der in seiner Rate begrenzte Wert der gemessenen Radgeschwindigkeit ω oder die
gemessene Radgeschwindigkeit ω selbst
durch einen Verzögerungsblock 112 zu
den Addiervorrichtungen 106 und 110 rückgeführt wird.
Insbesondere ist der Pol des Schalters SW6 auf der Leitung 114 mit
dem Eingang des Verzögerungsblocks 112 verbunden. Der
Ausgang des Verzögerungsblocks 112 ist
mit einem positiven Eingang der Addiervorrichtung 110 und
mit einem negativen Eingang der Addiervorrichtung 106 verbunden.
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Die
Position des Schalters SW6 wird durch das Ausgangssignal eines Zwei-Eingangs- UND-Gatters 116 gesteuert.
Wenn das Ausgangssignal des UND-Gatters 116 eine logische "1" ist, legt der Schalter SW6 das Ausgangssignal
auf der Leitung 114 an den Ausgang der Addiervorrichtung 110 an.
Wenn hingegen das Ausgangssignal des UND-Gatters 116 eine
logische "0" ist, fügt der Schalter
SW6 das Ausgangssignal auf der Leitung 114 dem gemessenen
Radgeschwindigkeits-Signakl ω selbst
hinzu. Ein Eingangssignal des UND-Gatters 116 ist das ENABLE-Signal,
das von der Bremssteuervorrichtung 14 (1)
erzeugt wird und das während
eines Bremsereignisses aktiv ist (d.h. ENABLE = 1). Das andere Eingangssignal
des UND-Gatters 116 ist das verzögerte DUMP-Bar-Signal, das
dem Radgeschwindigkeits-Generator 88 von dem Ausgang des
Verzögerungsblocks 96 (2)
zugeführt wird.
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Das
Ausgangssignal von dem Schalter SW6 auf der Leitung 114 wird
ferner einem Eingang eines in dem Radgeschwindigkeits-Generator 88 enthaltenen
zweiten Schalters SW7 zugeführt.
Der andere Anschluss des Schalters SW7 ist mit dem Ausgang eines
Verzögerungsblocks 118 verbunden.
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Der
Polanschluss des Schalters SW7 ist mit der Ausgangsleitung 120 verbunden,
die das Ausgangssignal des Radgeschwindigkeits-Generators übermittelt.
Wie gezeigt wird das Ausgangssignal auf der Leitung 120 auch
an den Eingang des Verzögerungsblocks 118 angelegt.
Die Position des Schalters SW7 wird durch das von dem Verzögerungsblock 96 (2)
erzeugte verzögerte
DUMP-Bar-Signal gesteuert. Wenn das verzögerte DUMP-Bar-Signal nicht aktiv
(d.h. eine logische "1") ist, legt der Schalter SW7
das auf der Leitung 114 geführte Ausgangssignal an die
Leitung 120 an. Falls das verzögerte DUMP-Bar-Signal in den
Aktivzustand übergeht
(d.h. eine logische "0" ist), legt der Schalter
SW7 das Ausgangssignal des Verzögerungsblocks 118 auf
die Leitung 120.
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Somit
wird während
eines normalen Bremsvorgangs, wenn das DUMP-Bar-Signal nicht aktiv
ist, die von der Begrenzungsvorrichtung 108 erzeugte, in ihrer
Rate begrenzte Radgeschwindigkeit von dem Radgeschwindigkeits-Generator 88 als
Referenzsignal ωref ausgegeben. Falls während eines Bremsereignisses
ein Blockierzustand detektiert wird und das DUMP-Bar-Signal aktiv
wird, legt der Schalter SW6 das gemessene Radgeschwindigkeits-Signal ω als Referenzsignal ωref an die Ausgangsleitung 114 und
legt das Ausgangssignal auf der Leitung 114 über den
Schalter SW7 als Radgeschwindigkeits-Ausgangssignal ωref an das Ausgangssignal auf der Leitung 120.
Der Schalter SW7 wiederum veranlasst, dass der Wert des auf der
Leitung 120 ausgegebenen Radgeschwindigkeits-Referenzsignals ωref durch den Verzögerungsblock 118 rückgeführt wird. Als
Ergebnis wird während
eines "Ablassens" von Bremsdruck,
wenn das DUMP-Bar-Signal aktiv ist, zu Beginn des "Fallenlassens" das Radgeschwindigkeits-Referenzsignal ωref auf der Leitung 120 auf dem Wert
des gemessenen Radgeschwindigkeits-Signals ω gehalten.
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Während eines "Ablassens" steigt infolge der Tatsache,
dass das Rad 20 seine Drehung im Anschluss an die Aufhebung
des Bremsdrucks beschleunigt, das gemessene Radgeschwindigkeits-Signal ω an. Der
Komparator 92 (2) detektiert, wann zu Beginn
des Ablassens die gemessene Radgeschwindigkeit ω bis in den vordefinierten
Anteil, z.B. "0,9", des gemessenen
Radgeschwindigkeits-Signals ω ansteigt.
Zu diesen Zeitpunkt geht das DUMP-Bar-Signal in den inaktiven Zustand über, was das
Ende des "Ablassens" oder Aufhebens des Bremsdrucks
anzeigt. Die gemessene Radgeschwindigkeit ω am Ende des "Ablassens" wird von dem Verzögerungsblock 112 gehalten
und zu den Addiervorrichtungen 106 und 110 rückgeführt. Folglich
dient die am Ende des "Ablassens" gemessene Radgeschwindigkeitssignal ω anfangs
als Referenzsignal ωref Ferner wird während eines Nicht-Bremsereignisses,
wenn das ENABLE-Signal eine logische "0" ist, das
Referenzsignal ωref anfangs durch die Schalter SW6 und SW7
auf die gemessene Radgeschwindigkeit ω gesetzt.
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Kraft-Grenzwert
für die
Bremssteuevorrichtung
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[0084] Die
kurz zu erläuternde 5 zeigt
einen weiteren Aspekt des Bremssteuersystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bei diesem Aspekt passt das Antiblockier-Steuersignal k die auf
das Rad 20 aufgebrachte Bremskraft an, indem es die Grenzwerte
der Begrenzungsvorrichtung 28 und der Bremssteuervorrichtung 14 steuert.
Die Begrenzungsvorrichtung 28 erhält als ein Eingangssignal das
Brems-Steuersignal Toutput aus der Bremssteuervorrichtung 14.
Das Antiblockier-Steuersignal k wird in den anderen Eingang der
Begrenzungsvorrichtung 28 eingegeben. Das begrenzte Ausgangssignal
der Begrenzungsvorrichtung 28 wird in die Bremsbetätigungsvorrichtung 16 eingegeben.
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Die
Bremssteuervorrichtung 14 enthält einen Integrator, der durch
das Ausgangssignal auf den UL begrenzt werden muss. Das Antiblockier-Steuersignal k wird
in die Bremssteuervorrichtung 14 und den anderen Eingang
der Begrenzungsvorrichtung 28 eingegeben, statt ein direktes
Skalieren des Brems-Steuersignals Toutput wie
bei dem Aspekt gemäß 1 durchzuführen.
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Insbesondere
wird das Antiblockier-Steuersignal k aus der Antiblockier-Steuervorrichtung 24 in eine
Multiplikationsvorrichtung 122 eingegeben. Die. Multiplikationsvorrichtung 1222 empfängt an ihrem anderen
Eingang den nominellen oberen Grenzwert für die Begrenzungsvorrichtung 28 und
den Integrator der Bremssteuervorrichtung 14, wie durch
einen vollen Verstärkungsblock 124 repräsentiert
ist. Der volle Verstärkungsfaktor
oder obere Grenzwert kann beispielsweise 3000 betragen, und ein
derartiger Wert kann aus dem Vollskalierungs-Verstärkungsblock 124 in
die Multiplikationsvorrichtung 122 eingegeben werden. Die
Multiplikationsvorrichtung 122 skaliert den vollen Verstärkungsfaktor-Wert,
d.h. das Antiblockier-Steuersignal k, mit dem Faktor k, um ein den
oberen Grenzwert angebendes Ausgangssignal (UL) zu erzeugen, das
in die Begrenzungsvorrichtung 28 eingegeben wird. Die Begrenzungsvorrichtung 28 ist
derart ausgelegt, dass sie als ihren oberen Grenzwert den von der
Multiplikationsvorrichtung 122 ausgegebenen aktuellen Wert
von UL verwendet.
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Wie
oben erwähnt
kann die Bremssteuervorrichtung 14 einen Integrator enthalten,
dessen Ausgangssignal Toutput ist. Falls
die Antiblockier-Steuervorrichtung 24 die
Bremskraftaufbringung über
die Begrenzungsvorrichtung 28 begrenzt und die Bremssteuervorrichtung 14 einen
Bremsdruck misst, der geringer ist als derjenige, den der Pilot
verlangt, beginnt der Bremssteuervorrichtungs-Integrator der Bremssteuervorrichtung 14 zu
divergieren, sofern er keine Kenntnis von dem oberen Grenzwert UL
hat. Somit wird UL dem Integrator der Bremssteuervorrichtung 14 zugeführt, um
ein Divergieren des Integrators während eines Antiblockier-Ereignisses
zu verhindern.
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Folglich
wird, wenn wie oben beschrieben der Wert k von "0" zu "1" variiert, das an die Bremsbetätigungsvorrichtung 16 übermittelte
maximale Brems-Steuersignal gesteuert. Es hat sich erwiesen, dass
die auf dem Wert des Antiblocker-Steuersignal k basierende Steuerung
des oberen Grenzwerts (UL) der Begrenzungsvorrichtung 28 eine
sanfte Anti-Rutsch-Steu erung ermöglicht.
Somit verhindert der obere Grenzwert der Begrenzungsvorrichtung 28 eine
Beschädigung
des Reifens.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung wird ersichtlich sein, dass bei der
Antirutsch-Bremssteuervorrichtung 24 der vorliegenden Erfindung
die gemessene Radgeschwindigkeit ω verwendet wird, um eine Bremssteuerung
für ein
Fahrzeug wie z.B. ein Flugzeug durchzuführen. Die gemessene Radgeschwindigkeit ω wird differenziert,
um die Verlangsamung des Rads 20 zu bestimmen, und die
Steuervorrichtung vergleicht dann die Verlangsamung mit einem vorbestimmten
Verlangsamungs-Schwellwert DT. Falls sich das Rad schneller verlangsamt
als vom Verlangsamungs-Schwellwert vorgegeben, verkleinert die Steuervorrichtung
den auf die Bremsen ausgeübten
Befehls-Druck um einen Skalierungsfaktor. Andernfalls könnte möglicherweise
ein voller Druck gemäß Pilot-Befehl
aufgebracht werden. Die Steuervorrichtung ist in der Lage, nur auf
der Basis der gemessenen Radgeschwindigkeit zu arbeiten; somit sind
keine zusätzlichen
Sensoren erforderlich.
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Obwohl
die Erfindung anhand bestimmter bevorzugter Ausführungsformen gezeigt und beschrieben
wurde, versteht sich, dass Fachleuten, welche die Beschreibung gelesen
und verstanden haben, Äquivalente
und Modifikationen ersichtlich sein werden. Beispielsweise wurde
die Erfindung anhand eines Bremsen-über-Draht-Systems beschrieben,
bei dem das Drücken
des Pedals in ein elektrisches Signal umgesetzt wird. Fachleuten
auf dem Gebiet sollte ersichtlich sein, dass bei einem eher herkömmlichen
Bremssystem durch das Drücken des
Pedals der Bremsdruck über
einen Master-Zylinder gesteuert wird und der Antischleuder-Druck durch
ein separates Antischleuder-Ventil eingeführt wird. Im Kern werden bei
dem mit dem Master-Zylinder versehenen herkömmlichen Bremssystem die Multiplikationsvorrichtung
gemäß 1 und
die Begrenzungsvorrichtung 28 gemäß 5 als speziell zugewiesene
Antischleuder-Ventile verwendet. Die vorliegende Erfindung umfasst
sämtliche
derartigen Äquivalente
und Modifikationen und ist nur durch den Schutzumfang der folgenden
Ansprüche
beschränkt.