DE60307480T2 - Aufwickelvorrichtung - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung mit einer Einrichtung zum drehbaren Anbringen einer ersten Spule und einer zweiten Spule, einer Fangeinrichtung zum Führen eines aufzuwickelnden Fadens auf die erste Spule und weiter zur zweiten Spule, und einer Schneideinrichtung zum Schneiden des aufzuwickelnden Fadens, wenn der aufzuwickelnde Faden von der ersten Spule zur zweiten Spule geführt wird.
- Aufwickelvorrichtungen vom oben beschriebenen Typ sind zur Zeit auf verschiedenen industriellen Anwendungsgebieten weithin bekannt. Die Elektrokabelindustrie kann als ein Beispiel für industrielle Anwendungsgebiete erwähnt werden, auf denen Lösungen dieser Art verwendet werden.
- Das Grundprinzip der zuvor bekannten Lösungen war, dass nachdem eine Spule voll geworden war, der aufzuwickelnde Faden auf die Bahn der Fangeinrichtung bewegt wird, die mit einer leeren Spule rotiert. Die Fangeinrichtung greift den Faden und führt den Faden auf die leere Spule, und zieht den Faden auch, so dass der Faden gegen eine Schneideinrichtung zum Schneiden des aufzuwickelnden Fadens gezogen wird. Die Schneideinrichtung ist durch eine feststehende V-förmige Schneidklingenkonstruktion gebildet, die dazu gedacht ist, den aufzuwickelnden Faden zu schneiden, während er durch die Kraft, die durch die mit der Spule rotierende Fangeinrichtung erzeugt wird, zum Grund des V-förmigen Schlitzes gezogen wird.
- Beispiele von Veröffentlichungen, in denen der Stand der Technik beschrieben wird und Lösungen offenbart werden, sind die U.S. Patente Nr. 5 716 017, 5 593 101, 4 015 785, 3 913 858, 2 674 414 und 2 546 636, und das Britische Patent Nr. 1 292 912.
- Der Nachteil des Standes der Technik ist, dass schwer zu schneidende Produkte, zum Beispiel mehradrige Kabel, während des Schneidens beschädigt werden können. Dies beruht auf der Tatsache, dass ein passiver, V-förmiger Schneidschlitz benutzt wird und der Schneidvorgang so langsam ist, dass unter gewissen Umständen nur ein Teil der Adern durch den Schneidschlitz geschnitten wird und der Rest der Adern infolge der durch die Fangeinrichtung erzeugten Zugkraft zerrissen wird.
- In der Kabelindustrie ist es auch bekannt, eine Schere oder scherenähnliche Werkzeuge zum Schneiden von Kabeln zu benutzen. Diese Werkzeuge sind motorbetätigte Werkzeuge. Ein typisches Beispiel für diese motorbetätigten Werkzeuge ist im U.S. Patent Nr. 4 283 851 beschrieben.
- Der Nachteil der motorbetätigten Werkzeuge ist, dass ein Einsatz dieser Werkzeuge in der Praxis sehr schwierig ist. Dies beruht auf der Tatsache, dass die Produktionsgeschwindigkeiten heutzutage so hoch sind, dass es in der Praxis sehr schwierig ist, den Schneidvorgang mit der Produktionsgeschwindigkeit zu synchronisieren.
- Das Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, mittels derer die Nachteile des Standes der Technik beseitigt werden können. Dieses Ziel wird mit der vorliegenden Erfindung erreicht. Die Aufwickelvorrichtung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung mindestens eine Schneidklinge umfasst, welche aufgrund der Spannung des zu schneidenden Fadens in zumindest der Schneidrichtung bewegt wird.
- Der Hauptvorteil der Erfindung ist, dass sogar schwer zu schneidende Kabel sehr effektiv mittels der vorliegenden Erfindung geschnitten werden können. Die vorliegende Erfindung ist außerdem für hohe Produktionsgeschwindigkeiten sehr geeignet, da die Synchronisation, die beim Stand der Technik Probleme verursachte, ganz automatisch geschieht. Der Vorteil der Erfindung ist auch ihre Einfachheit, wodurch die Umsetzung der Erfindung vorteilhaft ist, d.h. es werden keine komplexen Strukturen benötigt und Wartungskosten sind niedrig.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform detaillierter beschrieben, die in der beigefügten Zeichnung gezeigt ist, in der:
-
1 schematisch eine Anfangssituation zeigt, unmittelbar bevor der aufzuwickelnde Faden auf eine leere Spule bewegt wird, -
2 einen Fadenverlauf direkt nach dem Einfangen und unmittelbar vor dem Schneiden des Fadens zeigt, -
3 die Situation zeigt, nachdem der Faden geschnitten wurde und das Aufwickeln auf die leere Spule fortgesetzt wird, -
4 schematisch eine Ausführungsform der Schneideinrichtung der Erfindung zeigt, und -
5 ein alternatives Detail der Ausführungsform aus4 zeigt. - Die
1 -3 zeigen schematisch Grundschritte des kontinuierlichen Aufwickelns. Der aufzuwickelnde Faden ist mit dem Bezugszeichen1 bezeichnet. Der Begriff Faden muss in diesem Zusammenhang breit verstanden werden, d.h. der Faden kann ein blanker Faden, ein isolierter Faden, ein Draht, eine Faser, ein Faserbündel, ein mehradriges Kabel, ein Seil, usw. sein. Die Spule, die beim Aufwickeln voll wurde, ist mit dem Bezugszeichen2 bezeichnet, und die leere Spule ist mit dem Bezugszeichen3 bezeichnet. Das Bezugszeichen4 zeigt die Fangeinrichtung zum Greifen des Fadens und zum Führen desselben auf die leere Spule2 , und das Bezugszeichen5 zeigt die Schneideinrichtung zum Schneiden des aufzuwickelnden Fadens. - Die Spulen
2 ,3 werden mittels des Aufwicklers gemäß den in den1 -3 gezeigten Pfeilen gedreht, womit sich der aufzuwickelnde Faden in für sich bekannter Art und Weise von selbst auf die Spulen wickelt. Der Klarheit halber sind nur die für die Erfindung wesentlichen Teile in den1 -3 gezeigt. Der allgemeine Aufbau und die Funktionsweise eines Aufwicklers sind einem Fachmann auf dem Gebiet vollständig bekannt, weshalb sie in diesem Zusammenhang nicht näher behandelt werden. Es wird in diesem Zusammenhang nur angemerkt, dass nachdem die zweite Spule2 voll geworden ist, der aufzuwickelnde Faden durch einen geeigneten Mechanismus auf die Bahn der Fangeinrichtung4 bewegt wird, die mit der leeren Spule3 rotiert. Die Fangeinrichtung4 ist beispielsweise auf einer Platte befestigt, die Teil der Strukturen ist, auf denen die Spule angebracht ist, womit die Fangeinrichtung zusammen mit der Spule mit derselben Geschwindigkeit wie die Spule rotiert. Wenn sich der aufzuwickelnde Faden auf die Bahn der Fangeinrichtung bewegt, greift die Fangeinrichtung4 den Faden und führt den Faden auf die leere Spule. Die Fangeinrichtung4 zieht den aufzuwickelnden Faden außerdem gegen die Schneideinrichtung5 . Im Stand der Technik ist die Fangeinrichtung typischerweise durch einen feststehenden, V-förmigen Klingenaufbau gebildet, und die Fangeinrichtung, die mit der Spule gedreht wird, zieht den aufzuwickelnden Faden in den V-förmigen Schlitz mit scharfen Rändern und weiter zum Grund des V-förmigen Schlitzes, wodurch der Faden geschnitten wird. - Im Stand der Technik traten Probleme im Zusammenhang mit der Schneideinrichtung auf. Diese Probleme traten insbesondere im Zusammenhang mit mehradrigen Kabeln und hohen Produktionsgeschwindigkeiten auf, wie oben erwähnt. Der Zweck der Erfindung ist es, die Probleme zu beseitigen, die im Zusammenhang mit der Schneideinrichtung des Standes der Technik auftraten.
- Gemäß der Grundidee der Erfindung wird ein aktiver Schneidmechanismus anstelle eines im Stand der Technik eingesetzten passiven Mechanismus verwendet, und die Spannung des zu schneidenden Fadens wird dazu genutzt, den aktiven Schneidmechanismus zu aktivieren.
-
4 zeigt eine Ausführungsform der Schneideinrichtung der Erfindung. Der in4 gezeigte Mechanismus kann sich auf die in den1 -3 gezeigte Weise in einem Aufwickler befinden und deswegen ist der Schneidmechanismus in4 allgemein mit dem Bezugszeichen5 bezeichnet. - Wie in
4 gezeigt ist, umfasst die Schneideinrichtung zwei Schneidklingen6 ,7 . In der Ausführungsform der4 wurden die Schneidklingen über einen Drehpunkt8 schwenkbar aneinander angelenkt, so dass sich eine Schneidklinge7 in der Schneidrichtung bewegen kann. Diese Bewegung ist in4 durch einen Pfeil K dargestellt. Die Anordnung, die die Klingen6 ,7 und den Drehpunkt8 umfasst, kann sich als eine Einheit bewegen, wie in4 durch einen Pfeil N gezeigt. - Die Schneidklinge
7 lehnt sich an eine Gegenfläche9 , welche diese Schneidklinge dazu drängt, um den Drehpunkt8 zu schwenken. Diese Bewegung wird erreicht, weil die Gegenfläche9 und die durch den Pfeil N angezeigte Richtung unter einem Winkel zueinander angeordnet sind. Das Bezugszeichen10 zeigt ein Federelement. - Wenn die Fangeinrichtung
4 den aufzuwickelnden Faden1 im Weg greift und den Faden auf die Spule3 lenkt, wie in2 gezeigt, bewegt sich der Faden1 in den Schlitz zwischen den Klingen6 und7 , wie in4 gezeigt. Die Spule3 und auch die Fangeinrichtung4 drehen sich weiter und der zunehmende Zug des Fadens1 veranlasst die Schneideinrichtung5 , sich gegen die Kraft des Federelements10 zu bewegen, und diese Bewegung zwingt die Klinge7 , um den Drehpunkt8 zu schwenken, wie durch den Pfeil K gezeigt, wodurch eine wirksame zangenartige Schneidwirkung erzielt wird und der Faden1 , wie in3 gezeigt, geschnitten wird. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig zu erkennen, dass der Schneidvorgang durch die Spannung des Produkts aktiviert wird, d.h. durch die Spannung des aufzuwickelnden Fadens. Diese Eigenschaft ist sehr wichtig, weil alle Synchronisationsprobleme des Standes der Technik mit der Erfindung beseitigt werden können. Bei der vorliegenden Erfindung wird eine Synchronisation des Schneidvorgangs automatisch ausgeführt, d.h. der Prozess aktiviert die Schneideinrichtung, und deshalb findet das Schneiden immer zur richtigen Zeit statt, sogar bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten. - Bei der Ausführungsform der
4 wird das Schneiden einzig durch die Spannung des aufzuwickelnden Fadens ausgeführt. Es ist jedoch im Rahmen der Grundgedanken der Erfindung gut möglich, eine Verstärkungseinrichtung zu verwenden, um die Bewegung der Klinge in der Richtung des Schneidens, d.h. um den Drehpunkt8 , zu unterstützen. Diese Verstärkungseinrichtung kann beispielsweise ein pneumatischer Zylinder oder ein hydraulischer Zylinder sein, der durch die Bewegung der Schneideinrichtung5 oder der Klinge7 aktiviert wird. Die Verstärkungsseinrichtung ist in4 schematisch durch gestrichelte Linien und ein Bezugszeichen11 dargestellt. - Die Klinge
7 kann so angeordnet sein, dass sie entlang der Gegenfläche9 gleitet, wie in4 gezeigt, oder es ist alternativ möglich, ein Rollelement zwischen der Klinge7 und der Gegenfläche9 anzuordnen, wie in5 gezeigt, um den Reibungseffekt zu verringern. - Die oben beschriebene Ausführungsform ist keinesfalls dazu gedacht, die Erfindung einzuschränken, sondern die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche frei verändert werden. Es ist somit für die Vorrichtung der Erfindung und ihre Einzelheiten nicht notwendig, genau so zu sein, wie in den Figuren gezeigt, sondern es sind andere Lösungsarten ebenso möglich.
4 zeigt eine Ausführungsform, bei der sich eine Klinge in der Schneidrichtung bewegt. Es ist jedoch gut möglich, die Konstruktion so zu verwirklichen, dass sich beide Klingen in der Schneidrichtung bewegen. Es ist ebenso gut möglich, die Schneideinrichtung so auszuführen, dass es mehr als zwei Schneidklingen gibt, etc. Die Schneideinrichtung kann auf die in den1 -3 gezeigte Weise angeordnet sein, aber es muss angemerkt werden, dass die Erfindung keineswegs auf diese Schneideinrichtungsposition beschränkt ist. Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, die Schneideinrichtung beispielsweise außerhalb des Aufwicklers zu platzieren und den aufzuwickelnden Faden zum Schneiden zur Schneideinrichtung zu führen. Es ist außerdem gut möglich, die Vorrichtung so zu verwirklichen, dass die Schneideinrichtung eine austauschbare Einheit ist, so dass die Schneideinrichtung je nach dem bestehenden Bedarf ausgewählt werden kann.
Claims (4)
- Aufwickelvorrichtung mit einer Einrichtung zum drehbaren Anbringen einer ersten Spule (
2 ) und einer zweiten Spule (3 ), einer Fangeinrichtung (4 ) zum Führen eines aufzuwickelnden Fadens (1 ) auf die erste Spule (2 ) und weiter zur zweiten Spule (3 ), und einer Schneideinrichtung (5 ) zum Schneiden des aufzuwickelnden Fadens, wenn der aufzuwickelnde Faden von der ersten Spule (2 ) zur zweiten Spule (3 ) geführt wird, wobei die Schneideinrichtung (5 ) mindestens zwei Schneidklingen (6 ,7 ) umfasst, von denen sich zumindest eine (7 ) aufgrund der Spannung des zu schneidenden Fadens (1 ) zumindest in der Schneidrichtung (K) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidklingen (6 ,7 ) durch einen Drehpunkt (8 ) schwenkbar aneinander gelagert sind und sich die in der Schneidrichtung (K) bewegende Schneidklinge (7 ) an eine Gegenfläche (9 ) anlehnt, welche die Schneidklinge (7 ) dazu drängt, um den Drehpunkt (8 ) zu schwenken, während die Schneideinrichtung (5 ) durch die Spannung des zu schneidenden Fadens (1 ) in eine Richtung (N) bewegt wird, die in einem Winkel zur Gegenfläche (9 ) liegt. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung des zu schneidenden Fadens (
1 ) die Schneideinrichtung (5 ) gegen die Kraft eines Federelements (10 ) bewegt. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Schneidklinge (
7 ) in der Schneidrichtung (K) durch eine Verstärkungseinrichtung (11 ) unterstützt wird. - Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungseinrichtung (
11 ) durch die Anfangsbewegung der Schneideinrichtung (5 ) und/oder der Schneidklinge (7 ) aktiviert wird.
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