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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung und ihr Waschverfahren
für einen Druckzylindermantel
in einer Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen Drucken (Schön- und Widerdruck).
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Bogenoffsetdruckmaschine mit Mehrfarbeneinheiten gliedert sich in
zwei Kategorien: zum einen in eine Anordnung, wo der Bogen durch
mehrere Druckeinheiten läuft,
die sämtlich
auf der gleichen Seite des Bogenlaufes (entweder oben oder unten) angeordnet
sind, und zum Bedrucken beider Bogenseiten unterwegs gewendet wird,
und zum anderen in eine Anordnung ohne Wendung, wo der Bogen von mehreren
beidseits des Bogenlaufes angeordneten Druckeinheiten wechselweise
vorder- und rückseitig bedruckt
wird.
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In
beiden Fällen
kommt es dazu, dass, während
die Druckfarbe auf der bereits bedruckten Seite des Bogens noch
nicht abgebunden ist und noch Kontakt mit dem Druckzylinder besteht,
die andere Seite des Bogens bedruckt wird, indem der Bogen zwischen
einen Gummituchzylinder und den Druckzylinder gepresst wird. Infolgedessen
wird die Druckfarbe auf der bereits bedruckten Seite des Bogens auf
den Druckzylinder übertragen.
Da die auf den Druckzylinder übertragene
Druckfarbe ihrerseits zurück
auf die nachfolgend zu bedruckenden Bögen übertragen wird, kommt es im
Druckprozess zur Verfleckung, so dass der Mehrfarbendruck bei Vorliegen einer
solchen Bedingung unmöglich
wird.
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Zur
Lösung
dieses Problems werden Technologien wie die in der Ungeprüften Publikation
Nr. JP-A-8-12151 offenbarte Technologie vorgeschlagen. Die in der
genannten Publikation offenbarte Technologie bezweckt die Verhinderung
der Übertragung
der unmittelbar nach dem Bedrucken auf dem Papier befindlichen Druckfarbe
an den am Druckzylinder angebrachten Mantel durch Anbringung eines Mantels,
der ein konkav-konvexes Profil mit einer Oberflächenrauigkeit Rmax von 20–40 μm aufweist, welches
dadurch hergestellt wird, dass auf eine Metallplatte eine poröse Keramikschicht
im Thermospritzverfahren aufgebracht wird, auf welche daraufhin
als Deckschicht ein Harz mit niedriger Oberflächenenergie aus der Gruppe
der Silikonharze aufgetragen wird usw. (nachfolgend bezeichnet als „Trennmittel"). Diese Technologie
hat es ermöglicht,
den doppelseitigen Mehrfarbendruck auf solchen Papieren wie Kunstdruckpapier
oder gestrichenem Papier durchzuführen, die die Druckfarbe nicht
zu gut aufnehmen.
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Auch
bei Einsatz dieses Mantels wird es jedoch notwendig, den Mantel
einmal alle 60.000 Druckbögen
zu waschen, wenn er neu ist, und einmal alle 10.000 Druckbögen in dem
Zuge, wie das Trennmittel in den konvexen Bereichen der Keramikschicht (nachfolgend
bezeichnet als „Keramikkonvexe") auf der Manteloberfläche verschleißt.
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Wenn
der Mantel manuell gewaschen werden soll, müssen die Arbeitskräfte in unsicheren
Körperhaltungen
auf sehr engem Raum arbeiten, was zu Problemen bezüglich Arbeitssicherheit
und Arbeitsleistung führt.
Verschiedene automatische Vorrichtungen für das Waschen eines Druckzylindermantels wurden
demzufolge vorgeschlagen und werden eingesetzt, um die Probleme
mit der manuellen Mantelwäsche
zu lösen.
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Es
werden nun verschiedene Arten von herkömmlichen automatischen Vorrichtungen
für das Waschen
eines Druckzylindermantels und deren Probleme beschrieben.
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(1)
Erste Art von Waschvorrichtung mit einem Vliestuch, das mit einer
Waschflüssigkeit
imprägniert
und direkt an den Druckzylinder gedrückt wird.
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1 zeigt
die erste Art von herkömmlicher Vorrichtung
für das
Waschen eines Druckzylindermantels. In der in 1 dargestellten
Vorrichtung wird, während
die Maschine mit einem Plattenzylinder 121, einem Gummituchzylinder 122 und
einem Druckzylinder 123 bei geringer Drehzahl betrieben wird
und alle Zylinder 121–123 in
bestimmten Abständen
zueinander stehen, das mit einer Waschflüssigkeit imprägnierte
Vliestuch 131b direkt an den Druckzylinder 123 angedrückt, auf
dem der Mantel montiert ist. Dadurch wird die Druckfarbe auf dem Mantel
aufgeweicht, wonach die aufgeweichte Farbe durch das Vliestuch weggewischt
wird. Ferner wird der Gummituchzylinder 122 auf eine ähnliche
Weise gewaschen, indem das Vliestuch 131a direkt an den Gummituchzylinder 122 angedrückt wird.
Diese Art von Waschvorrichtung gliedert sich in zwei Typen, wobei
bei dem einen Typ die Waschflüssigkeit
mit einer Düse
auf das trockene Vliestuch aufgesprüht wird und bei dem anderen
Typ das Vliestuch zuvor mit einem Waschmittel imprägniert wird.
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Die
erste Art von Waschvorrichtung hat jedoch das Problem, dass nicht
nur das Trennmittel in den konvexen Keramikbereichen, sondern auch
das Trennmittel in den konkaven Bereichen der Manteloberfläche infolge
der starken Inanspruchnahme der Druckzylindermantel-Oberfläche durch
das grobe Vliestuch mit der Zeit abgerieben wird. Das Trennmittel
ist der Schlüssel
zur Verhinderung anhaftender Druckfarben an dem auf den Druckzylinder
aufgezogenen Mantel. Deshalb nimmt der Mantel, wenn das Trennmittel
infolge des Abriebs verloren geht, leicht Flecken an und befleckt
somit seinerseits den Bedruckstoff, so dass ein Wechsel des Mantels
notwendig wird. Im Falle der manuellen Mantelwäsche hat der Mantel bis zum
erforderlichen Wechsel eine Standzeit von in der Regel 20 bis 30
Millionen Drucken, wohingegen bei Einsatz der ersten Art von automatischer
Waschvorrichtung, wo das Vliestuch direkt an den Druckzylinder angedrückt wird,
die Lebensdauer bis zum erforderlichen Wechsel sich auf ganze 15
Millionen Druckgänge
reduziert, das ist etwa die Hälfte
der Standzeit in der manuellen Mantelwäsche.
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Wenn
der Druckzylinder mit anliegendem Vliestuch läuft, verfangen sich die Fasern
des Vlieses an den Keramikkonvexen an der Oberfläche des am Druckzylinder montierten
Mantels und auch nach dem Waschen verbleiben Fasern auf dem Mantel. Diese
Fasern können
beim nächsten
Druckauftrag als Fehlpunkte, so genannte „white dots", im Druckbild erscheinen
und Druckmängel
verursachen.
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Des
Weiteren ist die erste Art von Waschvorrichtung mit hohen geräteseitigen
Investitionsausgaben verbunden, denn eine Waschvorrichtung mit einem
komplizierten Mechanismus mit Vliestuch muss an zwei sehr engen
Plätzen
zwischen dem Gummituchzylinder 122 und dem Druckzylinder 123 eingebaut
werden. Ferner sind ihre Betriebskosten recht hoch, da das Vliestuch
häufig
ausgetauscht werden muss.
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(2)
Zweite Art von Waschvorrichtung mit einer Bürstenwalze, die an den Druckzylinder
angestellt wird und mit dem Druckzylinder rotiert, wobei Waschflüssigkeit
zur Walze geführt
wird.
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2 zeigt
die zweite Art von herkömmlicher Vorrichtung
für das
Waschen eines Druckzylindermantels. In der in 2 dargestellten
Vorrichtung wird, während
die Maschine mit einem Plattenzylinder 121, einem Gummituchzylinder 122 und
einem Druckzylinder 123 bei geringer Drehzahl betrieben wird
und alle Zylinder 121–123 in
bestimmten Abständen
zueinander stehen, eine mit Waschflüssigkeit gespeiste Bürstenwalze 141b direkt
an den mit dem Mantel versehenen Druckzylinder 123 angestellt.
Dadurch ist es möglich,
die auf dem Mantel befindliche Druckfarbe abzuwaschen. Durch zwei
Düsen 142b und 143b können zwei
unterschiedliche Arten von Waschflüssigkeit zugeführt werden.
Auch der Gummituchzylinder 122 kann auf ähnliche
Weise gewaschen werden, indem die Bürstenwalze 141a, die über die
beiden Düsen 142a und 143a mit
unterschiedlichen Arten von Waschflüssigkeit gespeist wird, direkt
an den Gummituchzylinder 122 angestellt wird. Die verbrauchte
Waschflüssigkeit
kann entweder rückgeführt oder
zur Entsorgung gebracht werden.
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Die
zweite Art von Waschvorrichtung kann jedoch nicht nur das Trennmittel
aus den konvexen Keramikbereichen der Manteloberfläche entfernen, sondern
auch den Verschleiß des
Trennmittels in den konkaven Bereichen bewirken, so dass sich die Standzeit
des Mantels verkürzt,
sehr ähnlich
der vorgenannten ersten Art, da die Bürstenwalze beim Umlaufen direkt
an der Manteloberfläche
anliegt.
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Des
Weiteren sind ähnlich
wie bei der ersten Art von Waschvorrichtung hohe geräteseitige
Investitionsausgaben notwendig, denn eine Waschvorrichtung mit einem
komplizierten Mechanismus mit Bürstenwalze
muss an zwei sehr engen Plätzen
zwischen Gummituchzylinder 122 und Druckzylinder 123 eingebaut
werden. Ferner erfordert die Waschmittelrückführvorrichtung hohe Investitionskosten,
sofern eine solche verwendet wird, und falls die Waschflüssigkeit
nicht recycelt wird, ist ein aufwändiger Prozess für die Behandlung
der Altflüssigkeit
erforderlich.
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(3)
Dritte Art von Waschvorrichtung mit einer Reinigungseinheit, die
gezielt an den dem Druckzylinder gegenüberstehenden Gummituchzylinder
angelegt werden kann, wobei der Gummituchzylinder über einen
vorgegebenen Zeitraum in Anstellung am Druckzylinder rotiert, während die
Reinigungseinheit an den Gummituchzylinder angedrückt wird.
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3 zeigt
die dritte Art von herkömmlicher Waschvorrichtung
für einen
Druckzylindermantel. Diese dritte Art von Waschvorrichtung ist in
der genannten Ungeprüften
Publikation Nr. JP-A-8-12151 offenbart und ist eine Waschvorrichtung
für die
Wäsche
eines Mantels mit einer Hybridbeschichtung, die aus einer thermisch
gespritzten Keramikschicht und einer Trennmittelschicht besteht.
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In
der in 3 dargestellten Vorrichtung läuft die Maschine (jeder der
Zylinder 121–123)
mit geringer Drehzahl, während
nur der Plattenzylinder 121 von den anderen Zylindern abgestellt
ist und Gummituchzylinder 122 und Druckzylinder 123 gegenseitig angestellt
sind und das mit einer Waschflüssigkeit imprägnierte
Vliestuch 131a an den Gummituchzylinder 122 gedrückt wird.
Somit weicht die Druckfarbe auf dem am Druckzylinder 123 montierten
Mantel dadurch auf, dass eine kleine Menge von Waschflüssigkeit
vom Gummituchzylinder 122 her zugeführt wird, während der Gummituchzylinder 122 und
der Druckzylinder 123 in gegenseitiger Anstellung rotieren,
und die Druckfarbe aufgrund der mit dem Trennmittel beschichteten
Manteloberfläche
sehr leicht an den Gummituchzylinder zurück übertragen wird. Somit kann
der am Druckzylinder 123 montierte Mantel mit nur der am
Gummituchzylinder 122 angebrachten Waschanlage mit Vliestuch 131a vollständig gewaschen
werden.
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Obwohl
Gummituchzylinder 122 und Druckzylinder 123 mit
einem starken Anpressdruck aneinander angestellt werden, kommt es
an der Oberfläche
des am Druckzylinder angebrachten Mantels außerdem zu keinem Trennmittelabrieb,
da zwischen den beiden Zylindern keinerlei Schlupf auftritt. Ferner hat
offensichtlich das Vliestuch keinen direkten Kontakt mit dem Mantel,
so dass es kein Problem mit auf dem Mantel verbleibenden Faserresten
des Vliestuches gibt; dies ist in der Tat eine ausgezeichnete Waschvorrichtung.
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Diese
dritte Art von Waschvorrichtung lässt sich mit minimalen Investitionskosten
an einer bestehenden Druckmaschine nachrüsten, da sie fast keinerlei Änderungen
verlangt und lediglich einen zusätzlichen
elektrischen Ablauf erfordert, falls der Gummituchzylinder 122 in
einer Stellung angehalten werden kann, in der er am Druckzylinder 123 anliegt, denn
als Mittel zur Anstellung des Plattenzylinders 121 an den
Gummituchzylinder 122 und des Gummituchzylinders 122 an
den Druckzylinder 123 (Zylinderanstellungssystem der Druckmaschine)
verwendet sie ein Verfahren, bei welchem die Anstellung des Gummituchzylinders 122 zuerst
an den Druckzylinder 123 und dann an den Plattenzylinder 121 bewirkt wird.
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Das
im heute meistverwendeten Zylinderanstellungssystem angewendete
Verfahren besteht jedoch darin, dass der Gummituchzylinder 122 zuerst an
den Plattenzylinder 121 und dann an den Druckzylinder 123 angestellt
wird. Wenn der Gummituchzylinder 122 gewaschen wird, während er
in einem solchen Zylinderanstellungssystem am Druckzylinder 123 anliegt,
wird zwar der am Druckzylinder 123 angebaute Mantel gewaschen,
aber die Waschflüssigkeit
geht über
den Gummituchzylinder 122 auf den Plattenzylinder 121 über. Gelangt
nun die Waschflüssigkeit
bis auf den Plattenzylinder 121, kann eine auf dem Plattenzylinder 121 gespannte
Platte sensibilisiert werden, was eine Fleckigkeit bewirkt, die
als Druckmangel betrachtet wird. Deshalb stellt diese dritte Art
von Waschvorrichtung ein Problem dahingehend dar, dass sie nicht
zu der großen
Masse heutiger Druckmaschinen passt.
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Wenn
andererseits die dritte Art von Waschvorrichtung, so wie sie ist,
auf die große
Masse heutiger Druckmaschinen angewendet werden soll, muss der Anstellmechanismus
so geändert
werden, dass es möglich
ist, den Gummituchzylinder 122 nur an den Druckzylinder 123 anzustellen,
um eine Übertragung
von Waschflüssigkeit
an den Plattenzylinder 121 zu verhindern. Dies verlangt
eine wesentliche konstruktive Änderung
des Mechanismus und die Investitionskapitalkosten für die Änderung
können
sehr hoch sein. Eine übliche
Art von Waschanlage ist in EP A 0453853 offenbart.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Waschvorrichtung und ihres Verfahrens zum Waschen eines Druckzylindermantels
in einer Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen Drucken mit
Verbesserungen zur Lösung
der genannten Probleme.
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Ein
spezifischerer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in
der Bereitstellung einer Waschvorrichtung und ihres Verfahrens zum
Waschen eines Druckzylindermantels mit einer hohen Waschwirkung,
ohne Verursachung von Abrieb oder Abtrag des Trennmittels durch
den Waschvorgang, ohne Faserüberbleibsel
vom Vliestuch, mit äußerst geringen
Kapital- und Betriebskosten und mit einem einfachen Mechanismus
ungeachtet der Tatsache, dass das bestehende Zylinderanstellungssystem
zugrunde gelegt wird.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Waschvorrichtung für einen
Druckzylindermantel in einer doppelseitig druckenden Bogenoffsetdruckmaschine
zur Verfügung
gestellt, die über
einen Druckzylinder verfügt,
der mit einem Mantel eingebaut ist, welcher eine flexible Metallplatte,
eine auf der Oberfläche
dieser Metallplatte mit konkav-konvexem Profil ausgebildete Grundschicht
und eine auf dieser Grundschicht ausgebildete Harzschicht niedriger
Oberflächenenergie
besitzt, beinhaltend: eine Reinigungseinheit, die an einen diesem
Druckzylinder gegenüberstehenden
Gummituchzylinder angelegt bzw. von diesem getrennt werden kann;
ein Wasserfeuchtwerk ausgerüstet
mit einer Wasserauftragswalze, die an einen diesem Gummituchzylinder
gegenüberstehenden
Plattenzylinder angelegt bzw. von diesem getrennt werden kann und
diesem Plattenzylinder Wasser zuführt; ein Farbwerk ausgerüstet mit einer
Farbauftragswalze, die an diesen Plattenzylinder angelegt und von
diesem getrennt werden kann und diesem Plattenzylinder Druckfarbe
zuführt;
und eine Steuerung, die eine erste Steuerhandlung ausführt, um
den Plattenzylinder an den Gummituchzylinder anzustellen und den
Gummituchzylinder an den Druckzylinder anzustellen und jeden Zylinder über eine
festgelegte Zeitdauer im jeweiligen Anstellkontakt laufen zu lassen,
während
die Reinigungseinheit am Gummituchzylinder anliegt; und eine zweite
Steuerhandlung, um den Plattenzylinder vom Gummituchzylinder abzustellen
und die Wasserauftragswalze und Farbauftragswalze an den Plattenzylinder
anzulegen.
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Wie
oben erwähnt,
ist die dritte Art von Waschvorrichtung eine ausgezeichnete Waschvorrichtung für einen
Druckzylindermantel, aber ihr größtes Problem
besteht darin, dass sie beim Waschen des Gummituchzylinders und
Druckzylinders einer Druckmaschine, die als Zylinderanstellungssystem
ein Verfahren einsetzt, bei dem der Gummituchzylinder zuerst an
den Plattenzylinder und dann an den Druckzylinder angestellt wird,
die Sensibilisierung der Plattenzylinderoberfläche (Plattenoberfläche) durch
die beim Waschvorgang verwendete Waschflüssigkeit verursacht. Die vorliegende
Erfindung stellt eine Lösung
für ein
solches Problem zur Verfügung.
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In
der vorliegenden Erfindung werden der Plattenzylinder, Gummituchzylinder
und Druckzylinder über
einen vorgegebenen Zeitraum mit geringer Drehzahl betrieben, wobei
der Gummituchzylinder so gekuppelt wird, dass er an den Plattenzylinder
angestellt wird und umlaufend auch an den Druckzylinder angestellt
wird, während
die Reinigungseinheit an den Gummituchzylinder gedrückt wird,
so dass der Gummituchzylinder und der Druckzylinder gleichzeitig
gewaschen werden können.
Ferner wird in der vorliegenden Erfindung, nachdem der Gummituchzylinder
und der Druckzylinder gewaschen wurden und auch der Gummituchzylinder
vom Plattenzylinder abgestellt wurde, eine Farbauftragswalze an
den Plattenzylinder angelegt, während
dem Plattenzylinder Wasser zugeführt
wird, indem eine Wasserauftragswalze an den Plattenzylinder angelegt
wird.
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Wenn
Wasser an den Plattenzylinder geführt wird, nachdem der Gummituchzylinder
und der Druckzylinder gewaschen sind und der Gummituchzylinder vom
Plattenzylinder abgestellt wurde, zeigen die druckbildfreien Flächen der
Plattenoberfläche
ein stark hydrophiles Verhalten, so dass die restliche Waschflüssigkeit,
die von der Reinigungseinheit über den
Gummituchzylinder auf die Platte aufgebracht wurde, auf der Wassermembran
schwimmt und ferner durch Anlegen der Farbauftragswalze an die Plattenoberfläche leicht
von der Farbauftragswalze adsorbiert werden kann. Dies verhindert
wirksam die Sensibilisierung der Plattenoberfläche. Da dadurch sichergestellt
wird, dass die restliche Waschflüssigkeit
im Zuge der Aufnahme durch die Farbauftragswalze nicht zur Wasserauftragswalze
gelangt, bleibt hier die negative Auswirkung auf den nachfolgenden Druckauftrag
aus.
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Die
meisten Bogenoffsetdruckmaschinen mit doppelseitigem Mehrfarbendruck
verfügen
außerdem über eine
Gummituchwäsche
als Standardausrüstung
mit einer Reinigungseinheit, die willkürlich an den Gummituchzylinder
angelegt und von diesem getrennt werden kann. Deshalb wird es durch
die Annahme des erfindungsgemäßen Waschverfahrens möglich, den
Gummituchzylinder, den Druckzylinder und den Plattenzylinder alle
gleichzeitig zu waschen, indem als einzige Änderung eine kleine zusätzliche Maßnahme am
elektrischen Ablauf der herkömmlichen
Druckmaschine vorgenommen wird und nur eine Waschanlage für den Gummituchzylinder
verwendet wird, ohne dass eine Waschanlage für den Druckzylinder erforderlich
ist. Darüber
hinaus ist die Offsetdruckmaschine immer mit einem Wasserfeuchtwerk
und einem Farbwerk versehen und diese lassen sich für den oben
genannten Zweck einsetzen, ohne dass es notwendig wird, sie neu
vorzusehen.
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Somit
ist es möglich,
eine Waschvorrichtung für
einen Druckzylindermantel zur Verfügung zu stellen, die einen
einfachen Mechanismus, eine hohe Waschleistung und äußerst niedrige
Kapital- und Betriebskosten aufweist, die keine Vliesfasern hinterlässt und
ungeachtet der verwendeten Art von Zylinderanstellungssystem anwendbar
ist.
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Darüber hinaus
wird es bei Einsatz des erfindungsgemäßen Waschverfahrens möglich, über eine Gummituchwaschanlage
mit Reinigungseinheit, die während
des Waschgangs mit Waschmittel und Wasser versorgt wird, zusätzlich zur
Druckfarbe auch einfach Papierstaub von dem am Druckzylinder angebrachten
Mantel zu entfernen. In der Regel wird als Waschflüssigkeit
bei der Wäsche
des Gummituchzylinders ein Lösungsmittel
auf Mineralölbasis
verwendet, welches zwar die Farbe auf dem Gummituchzylinder und
dem Mantel des Druckzylinders lösen kann,
aber für
die Beseitigung des am Mantel selbst anfallenden Papierstaubs (auf
Papier aufgebrachte Streichmaterialen wie Calciumcarbonat usw.)
nicht ausreicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Waschverfahren für einen
Druckzylindermantel in einer doppelseitig bedruckenden Bogenoffsetdruckmaschine
zur Verfügung
gestellt, die über
einen Druckzylinder verfügt,
der mit einem Mantel eingebaut ist, welcher eine flexible Metallplatte, eine
auf der Oberfläche
dieser Metallplatte mit konkav-konvexem Profil ausgebildete Grundschicht
und eine auf dieser Grundschicht ausgebildete Harzschicht niedriger
Oberflächenenergie
besitzt, gemäß Anspruch
1.
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Die über die
vorstehenden Darlegungen hinausgehenden Ziele, Merkmale und Charakteristika der
vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung
verdeutlicht, die unter Bezugnahme auf in den Begleitzeichnungen
dargestellte bevorzugte Ausführungsformen
erfolgt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die erste Art von herkömmlicher Waschvorrichtung
für einen
Druckzylindermantel.
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2 zeigt
die zweite Art von herkömmlicher Waschvorrichtung
für einen
Druckzylindermantel.
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3 zeigt
die dritte Art von herkömmlicher Waschvorrichtung
für einen
Druckzylindermantel.
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4 zeigt
die Systemanordnung einer Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen
Drucken, in der eine Vorrichtung zum Waschen eines Druckzylindermantels
gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung angewendet wird.
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5 zeigt
eine beispielhafte Systemanordnung einer Druckeinheit.
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6 zeigt
einen beispielhaften Aufbau eines Druckzylinders
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7 ist
eine teilweise vergrößerte Querschnittsansicht
mit schematischer Darstellung einer beispielhaften Mantelstruktur
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8 ist
eine weitere vergrößerte Querschnittsansicht
und zeigt einen Teil von 7.
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9 ist
ein Fließdiagramm
zur Beschreibung des Waschvorgangs.
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10 ist
ein zeitliches Ablaufdiagramm zur Beschreibung des Waschvorgangs.
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11 zeigt
den Status eines jeden Zylinders, einer Waschanlage, einer Wasserauftragswalze
und von Farbauftragswalzen während
des Waschvorgangs einer Gummituchzylinderwäsche
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12 zeigt
den Status eines jeden Zylinders, einer Waschanlage, einer Wasserauftragswalze
und von Farbauftragswalzen während
eines Waschvorgangs zur gleichzeitigen Wäsche eines Gummituchzylinders,
eines Druckzylinders und eines Plattenzylinders.
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13 zeigt
den Status eines jeden Zylinders, einer Waschanlage, einer Wasserauftragswalze
und von Farbauftragswalzen während
eines Zyklus der Beseitigung von Restwaschflüssigkeit von einer Platte.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNGEN DER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Ausführungsformen
dieser Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Begleitzeichnungen
beschrieben.
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4 zeigt
die Systemanordnung einer Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen
Drucken, in der eine Vorrichtung zum Waschen eines Druckzylindermantels
gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung angewendet wird.
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Die
in 4 dargestellte Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen
Drucken besitzt eine Druckstrecke 10 zur Ausführung einer
spezifischen Druckhandlung auf einem herangeführten Bogen Papier P (nachfolgend
vereinfacht bezeichnet als „Papier"), eine Anlagestrecke 70 zur
Vereinzelung des Stapels von Papier P und bogenweiser Zuführung zur Druckstrecke 10,
sowie eine Auslagestrecke 80 zur Stapelung des von der
Druckstrecke 10 kommenden bedruckten Papiers.
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Die
Druckstrecke 10 besteht aus einer Mehrzahl von Druckeinheiten 11 bis 18.
Die Druckeinheiten 11 bis 14 sind oberhalb des
Transportweges von Papier P angeordnet und für das Bedrucken der Oberseite
von Papier P geeignet, während
die Druckeinheiten 15 bis 18 unterhalb des Transportweges von
Papier P angeordnet und für
das Bedrucken der Unterseite von Papier P geeignet sind. Die Druckeinheiten 11 und 15 verwenden
schwarze (B) Druckfarbe, die Druckeinheiten 12 und 16 blaue
(C) Druckfarbe, die Druckeinheiten 13 und 17 rote
(M) Druckfarbe und die Druckeinheiten 14 und 18 gelbe
(Y) Druckfarbe. Wie aus den obigen Ausführungen zu sehen, beschreibt
die in 4 dargestellte Druckmaschine eine Systemanordnung
einer Bogenoffsetdruckmaschine für
den doppelseitigen 4/4-Farbendruck,
in der beide Seiten des Papiers ohne Bogenwendung abwechselnd bedruckt
werden.
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5 zeigt
eine beispielhafte Systemanordnung für eine Druckeinheit 11.
Nachfolgend wird die Betriebsweise der Druckeinheit 11 beschrieben,
während
für die
anderen Druckeinheiten 12 bis 18 keine Beschreibung
erfolgt, da sie mit Druckeinheit 11 identisch sind.
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Wie
in 5 gezeigt, besitzt die Druckeinheit 11 einen
Plattenzylinder 21 mit aufgespannter (nicht dargestellter)
Platte, einen Gummituchzylinder 22 für die Farbübertragung des Druckbildes
von der auf dem Plattenzylinder 21 aufgespannten Platte
auf das Papier und einen Druckzylinder 23, der das Papier mit
(nicht dargestellten) Greifern erfasst und gegen den Gummituchzylinder 22 drückt. Auf
der Oberfläche
des Gummituchzylinders 22 ist eine Gummischicht angeordnet,
um eine sachgerechte Druckkraft zu gewährleisten. Wie in der Zeichnung
dargestellt, ist der Gummituchzylinder 22 gegenüber dem Druckzylinder 23 angeordnet,
während
der Plattenzylinder 21 dem Gummituchzylinder 22 gegenübersteht.
Das Papier wird in vereinzelten Bögen von der in der Zeichnung
rechten Seite herangeführt,
von den Greifern des Druckzylinders 23 erfasst und unter Druck
an den Gummituchzylinder 22 angelegt.
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6 zeigt
einen beispielhaften Aufbau eines Druckzylinders 23. Wie
in 6 dargestellt, besteht der Druckzylinder 23 aus
einem Druckzylinderglied 24 und einem Mantel 25,
der das Druckzylinderglied 24 ringsum umspannt.
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7 ist
eine teilweise vergrößerte Querschnittsansicht
mit schematischer Darstellung einer beispielhaften Struktur des
Mantels 25 und 8 ist eine weitere vergrößerte Querschnittsansicht
mit Darstellung eines Teils von 7. Wie in 7 dargestellt,
besitzt der Mantel 25 eine flexible Metallplatte 26,
eine Grundschicht 27 mit einer auf der Metallplatte 26 ausgebildeten
konkav-konvexen Profilfläche
und eine auf der Grundschicht 27 ausgebildete Harzschicht 28 mit
niedriger Oberflächenenergie.
Die Grundschicht 27 besteht aus einer thermisch gespritzten
Hartmetallschicht 27a, die durch das thermische Aufspritzen
eines Metalls ausgebildet wird, und einer thermisch gespritzten
porösen
Keramikschicht 27b, die durch das thermische Aufspritzen
einer Keramik auf der thermisch gespritzten Metallschicht 27a ausgebildet
wird. Die Grundschicht 27 ist jedoch nicht auf diese Struktur
beschränkt,
sondern kann aus lediglich einer thermisch gespritzten Metallschicht 27a bestehen.
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Bei
der Herstellung des Mantels 25 erfolgt die Ausbildung der
thermisch gespritzten Metallschicht 27a durch das thermische
Aufspritzen von z.B. Ni-Cr auf die Oberfläche einer Metallplatte 26, z.B.
einer Platte aus nichtrostendem Stahl (SUS), die zur Schaffung einer
rauen Oberfläche
vorbereitend entfettet und abgestrahlt wurde, wonach obenauf eine
thermisch gespritzte Keramikschicht 27b ausgebildet wird.
In der Regel wird zur Ausbildung der thermisch gespritzten Keramikschicht 27b ein
keramisches Material wie graue Tonerde (G-Al2O3) verwendet. Eine so ausgebildete thermisch
gespritzte Keramikschicht 27b ist eine raue Oberfläche mit
einer Zusammenstellung von kurzen zyklischen Konkaven und Konvexen
mit sehr scharfen Überständen (zackenartige
Konkav- und Konvexflächen)
und längeren
zyklischen Konkaven und Konvexen (wellige Konkav- und Konvexflächen), wie
in der Zeichnung dargestellt, vorzugsweise mit einer Oberflächenrauigkeit
von ca. Rmax 30–50 μm. Die thermisch
gespritzte Keramikschicht 27b ist eine poröse Schicht vorzugsweise
mit einer Porosität
von 5–20%
mit winzigen Poren mit einem Durchmesser von 0,1 μm bis in
den zweistelligen μm-Bereich. Ein Harz
mit niedriger Oberflächenenergie
(Trennmittel) auf Silikonbasis und dergleichen wird im Imprägnierverfahren
auf die thermisch gespritzte Keramikschicht 27b aufgebracht
und bis zur Erstarrung getrocknet. So entsteht auf der Oberfläche und
in den Poren der thermisch gespritzten Keramikschicht 27b eine
Harzschicht 28 mit niedriger Oberflächenenergie, wie in 7 und 8 dargestellt.
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Obwohl
die eine niedrige Oberflächenenergie
aufweisende Harzschicht 28 im Wesentlichen die gesamte
Oberfläche
der thermisch aufgespritzten Keramikschicht 27b bedeckt,
wird die Schicht 28 in den welligen Konkaven dicker und
in den welligen Konvexen dünner
aufgetragen. Infolgedessen ist die Oberfläche glatter als wenn nur eine
thermisch gespritzte Keramikschicht 27b ausgebildet wird.
Dabei wird das in der thermisch gespritzten Keramikschicht 27b ausgebildete
Konkav-Konvex-Profil
nicht vollständig
geglättet,
sondern es bleiben vielmehr die Konkav- und Konvexbereiche generell
erhalten, so dass eine raue Oberfläche mit einem glatten Konkav-Konvex-Profil
ausgebildet wird. Vorzugsweise soll die Oberfläche eine typische Endrauigkeit
Rmax von ca. 20–40 μm aufweisen.
Die konvexen Flächen (die
konvexen Teile der welligen Fläche)
im glatten Konkav-Konvex-Endprofil sind vorzugsweise gleichmäßig zu verteilen,
so dass sie je Quadrat von 0,2 mm × 0,2 mm bis 1 mm × 1 mm einmal
auftreten. Die hier genannte konvexe Fläche definiert sich als eine konvexe
Fläche
mit einem Scheitelwert von über 70%
des höchsten Überstandes,
gemessen durch zweidimensionale Abtastung einer Quadratfläche von
20 mm × 20
mm.
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Wenn
der mit einem derart hergestellten Mantel 25 bespannte
Druckzylinder 23 in Kontakt mit Papier als Bedruckstoff
tritt, erfolgt der Kontakt nicht an der gesamten Oberfläche des
Mantels 25, sondern nur an den oben genannten glatten Konvexbereichen,
wo infolge der auf der Manteloberfläche befindlichen Harzschicht 28,
die eine niedrige Oberflächenenergie
aufweist, kaum vom Papier ausgehende Druckfarbenübertragungen auftreten.
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Die
in der in 4 dargestellten Druckmaschine
angewendete Waschvorrichtung für
den Druckzylindermantel wird in der Folge unter Bezugnahme auf die
Systemanordnungszeichnung der in 5 dargestellten
Druckeinheit beschrieben. Die Waschvorrichtung für den Druckzylindermantel gemäß dieser
Ausführungsform
besitzt eine Waschanlage 30 mit Vliestuch 31 als
willkürlich
an den Gummituchzylinder 22 an- und von diesem abstellbare Reinigungseinheit,
ein Wasserfeuchtwerk 50, das Wasser zum Plattenzylinder 21 führen kann,
und ein Farbwerk 60, das Druckfarbe zum Plattenzylinder 21 führen kann.
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Die
Waschanlage 30 besitzt eine Aufrollachse 32 zum
Aufwickeln des Vliestuches 31. Das Vliestuch 31 wird
von der Aufrollachse 32 in Abständen von wenigen Sekunden einmal
gewickelt, so dass jeweils eine neue Vliesfläche am Gummituchzylinder 22 anliegt.
Ein verbrauchtes Vliestuch 31 wird durch ein neues ersetzt.
In dieser Ausführungsform
wird ein Vliestuch 31 verwendet, das mit einer Waschflüssigkeit
(Waschmittel und Wasser) imprägniert
wird, die während
des Waschvorgangs zugeführt
wird. Das Waschmittel bzw. Wasser wird wechselweise von einer in
der Kopfeinheit 33 eingebauten Düse auf das Vliestuch 31 gesprüht. Es ist
jedoch auch ein Vliestuch verwendbar, das vor dem Waschvorgang mit Waschmittel
imprägniert
wird. Die erfindungsgemäße Waschanlage
ist nicht auf den mit Vliestuch arbeitenden Mechanismus beschränkt, sondern
es kann auch eine Waschanlage mit einer Bürste verwendet werden, die
zum Zeitpunkt des Waschvorgangs mit Waschflüssigkeit (Waschmittel und Wasser)
versorgt wird.
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Das
Wasserfeuchtwerk 50 besitzt eine Wasserauftragswalze 51,
die willkürlich
an den Plattenzylinder 21 angestellt und von diesem abgestellt
werden kann, und einen Wasserkasten 52 zur Vorhaltung des
an die Wasserauftragswalze 51 zu führenden Wassers. Das Wasserfeuchtwerk 50 in 5 ist nur
ein Beispiel, auf das das Wasserfeuchtwerk dieser Erfindung nicht
beschränkt
ist, und es können verschiedene
andere Wasserfeuchtsysteme eingesetzt werden.
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Das
Farbwerk 60 hat mehrere Farbauftragswalzen 61,
die sich willkürlich
an den Plattenzylinder 21 anstellen bzw. von diesem abstellen
lassen. Das in 5 dargestellte Farbwerk 60 ist
ein weiteres Beispiel.
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Diese
Einrichtungen, Waschanlage 30, Wasserfeuchtwerk 50 und
Farbwerk 60, wie oben genannt, stehen alle an einer typischen
Bogenoffsetdruckmaschine für
doppelseitigen Mehrfarbendruck zur Verfügung.
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Die
Waschvorrichtung für
den Druckzylindermantel gemäß dieser
Ausführungsform
verfügt über eine
Steuereinheit 90 (siehe 4), die
einen elektrischen Ablauf ausführen
kann, um die Zylinder 21 bis 23 über eine
vorgegebene Zeitdauer im Anstellkontakt umlaufen zu lassen, während der
Plattenzylinder 21 und Gummituchzylinder 22 sowie
der Gummituchzylinder 22 und Druckzylinder 23 jeweils
aneinander angestellt bleiben sowie auch das Vliestuch 31 der Waschanlage 30 und
der Gummituchzylinder 22 aneinander angelegt sind, und
einen elektrischen Ablauf ausführen
kann, um eine Wasser zum Plattenzylinder führende Wasserauftragswalze
an den Plattenzylinder sowie Farbauftragswalzen an den Plattenzylinder
anzulegen und diese im gegenseitigen Kontakt umlaufen zu lassen.
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Nun
wird der Betrieb der Waschvorrichtung für den Druckzylindermantel in
der Ausführungsform unter
Bezugnahme auf 9 bis 13 beschrieben. 9 zeigt
ein Fließdiagramm
zur Beschreibung des Waschvorgangs und 10 ist
ein Zeitablaufdiagramm zur Beschreibung des Waschvorgangs.
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Der
Waschvorgang für
den Druckzylindermantel erfolgt nach Beendigung des Druckauftrages und
die Druckmaschine wird kurzzeitig abgeschaltet (die Zylinder 21 bis 23 werden
jeweils voneinander abgestellt). Zu diesem Zeitpunkt sind die Oberflächen des
Plattenzylinders 21 (Platte), Gummituchzylinders 22 und
Druckzylinders 23 (Mantel 25) mit Druckfarbe aus
den Druckbildern des vorangegangenen Druckauftrages bedeckt.
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Nach
Umschaltung auf Betriebsart Waschen (S1) über einen (nicht dargestellten)
Wahlschalter läuft
die Maschine (Plattenzylinder 21, Gummituchzylinder 22 und
Druckzylinder 23) mit vorgegebener niedriger Drehzahl (S2; ➀ aus 10).
Obwohl die Umlaufgeschwindigkeit auf eine vorherbestimmte feste
Drehzahl eingestellt wird, z.B. 3500 min–1,
kann sie willkürlich
verändert
werden.
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Als
nächstes
wird die Waschanlage 30 eingeschaltet (S3; ➁ aus 10).
Anders ausgedrückt, wird
das Vliestuch 31 der Waschanlage 30 an die Oberfläche des
Gummituchzylinders 22 gedrückt, wie in 11 dargestellt.
Ferner wird Waschmittel und Wasser wechselweise an das Vliestuch 31 geführt, um
es damit zu imprägnieren,
wie in 10 dargestellt. Das Schaltzeitintervall
zwischen Waschmittel (als durchgehende Linie dargestellter Zeitraum)
und Wasser (als unterbrochene Linie dargestellter Zeitraum) liegt,
obwohl in 10 zur besseren Darstellung übertrieben,
vorzugsweise in einem Bereich von einigen Sekunden und kann willkürlich verändert werden.
Zu diesem Zeitpunkt sind die Zylinder 21 bis 23 jeweils
voneinander abgestellt und die Wäsche
konzentriert sich einzig auf den Gummituchzylinder 22,
der am stärksten
mit Farbe aus den Druckbildern des vorangegangenen Drucks behaftet ist.
Die allein auf den Gummituchzylinder 22 gerichtete Wäsche dauert
beispielsweise 30 Sekunden, wobei die Ausführungsdauer willkürlich verändert werden
kann. Mit diesem Vorgang kann die meiste der am Gummituchzylinder 22 verbliebenen
Farbe entfernt werden.
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Als
nächstes
wird die Zylinderanstellung durchgeführt (S4; ➂ aus 10).
Anders ausgedrückt,
wird der Gummituchzylinder 22 an den Plattenzylinder 21 und
Druckzylinder 23 gedrückt,
während
die Maschine mit geringer Drehzahl läuft, wie in 12 dargestellt.
Zu diesem Zeitpunkt folgt die Waschanlage 30 der Bewegung
des Gummituchzylinders 22. Der Kontakt zwischen der Waschanlage 30 und
dem Gummituchzylinder 22 wird somit aufrechterhalten, Waschmittel
und Wasser werden wechselweise an das Vliestuch 31 geführt und
die Wäsche
mit Waschanlage 30 wird fortgeführt.
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Eine
zwischen Gummituchzylinder 22 und Druckzylinder 23 anliegende
Druckkraft wird durch die Größe (den
Abstand) der relativen Bewegung der beiden Zylinder ab dem Punkt
angezeigt, wo bei Einlegen eines Bogens Papier mit bestimmter Dicke
zwischen die beiden Zylinder sich das Papier und die beiden Zylinder
gegenseitig gerade berühren,
ohne dass zwischen ihnen ein Druck ausgeübt wird. Die Druckkraft wird
für jede
Druckmaschine als Festzustand (Festwert) vorgesehen und ist gewöhnlich auf 0,15
mm eingestellt. Deshalb wird der Abstand zwischen Gummituchzylinder 22 und
Druckzylinder 23 je nach Dicke des verwendeten Papiers
verstellt, um eine Druckkraft von 0,15 mm zu gewährleisten. Als Wert für die Voreinstellung
der Druckkraft kann die Dicke des verwendeten Papiers angesetzt
werden. Wenn beispielsweise die Druckkraft auf einen Wert von 0,05
mm voreingestellt werden soll, wird der Abstand zwischen Gummituchzylinder 22 und Druckzylinder 23 so
eingestellt, dass die Druckkraft unter Verwendung eines Bogens von
0,05 mm dickem Papier 0,05 mm beträgt. In diesem Falle werden
der Gummituchzylinder 22 und der Druckzylinder 23,
ausgehend von dem Zustand, in welchem die beiden Zylinder bei dazwischen
liegendem Papier mit einer Druckkraft gleich Null aneinander angelegt
sind, mit 0, 1 mm (= 0, 15 mm – 0.05
mm) enger gestellt. In dieser Ausführungsform kann der Druckzustand
zwischen dem Gummituchzylinder 22 und dem Druckzylinder 23 beispielsweise
willkürlich
auf einen Wert zwischen 0,05 und 0,10 mm eingestellt werden.
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Dieser
Zustand wird über
einen vorgeschriebenen Zeitraum gehalten (z.B. mehrere Minuten,
der willkürlich
geändert
werden kann). Infolgedessen wird die verbliebene Druckfarbe auf
dem am Druckzylinder 23 angebrachten Mantel 25 durch
die vom Gummituchzylinder 22 kommende Waschflüssigkeit aufgeweicht
und problemlos auf den Gummituchzylinder 22 zurück übertragen
sowie aufgrund der Kontaktrotation von Gummituchzylinder 22 und
Druckzylinder 23 abgewaschen, wodurch der Mantel gereinigt
wird. Wichtig ist hierbei, dass zwar viel Zeit benötigt wird,
um die auf dem Druckzylinder befindliche Farbe vollständig an
den Gummituchzylinder zu übertragen,
wenn es sich um den Druckzylinder einer herkömmlichen Druckmaschine handelt
(Druckzylinder mit geringer Rauigkeit durch einfache Verchromung
der Stahloberfläche),
dass aber die Farbflecken auf dem Druckzylindermantel infolge der
farb- und ölabweisenden
Beschaffenheit des eine niedrige Oberflächenenergie aufweisenden Harzes,
mit dem der Druckzylindermantel im Falle der vorliegenden Erfindung
beschichtet ist, sich leicht an den Gummituchzylinder übertragen
und schnell abwaschen lassen. Da außerdem zwischen dem Gummituchzylinder
und dem Druckzylinder kein Schlupf auftritt, gibt es an der Oberfläche des
auf den Druckzylinder aufgezogenen Mantels keinen Trennmittelabrieb.
Da das Vliestuch nicht in direkte Berührung mit dem Mantel 25 kommt,
werden vom Vliestuch keine Fasern auf dem Mantel 25 hinterlassen,
so dass Druckfehlstellen im nächsten
Druck verhindert werden können.
Ferner können
der Gummituchzylinder und der Druckzylinder unter alleiniger Verwendung
der Gummituchzylinder-Waschvorrichtung gemeinsam gereinigt werden,
indem eine leichte Änderung
des elektrischen Ablaufs an der herkömmlichen Druckmaschine vorgenommen
wird, ohne dass eine separate Wascheinrichtung für den Druckzylinder erfordert wird.
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Des
Weiteren lässt
sich neben der Druckfarbe auch Papierstaub leicht von dem am Druckzylinder
angebrachten Mantel entfernen, indem eine Gummituch-Waschanlage verwendet
wird, die mit einer Reinigungseinheit ausgerüstet ist, die während des
Waschvorgangs mit Waschmittel und Wasser gespeist wird.
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Diese
Ausführungsform
ist so ausgelegt, dass alle Waschaufgaben für den Gummituchzylinder 22 und
den Druckzylinder 23 zeitgleich mit der Beendigung des
mit Wasserzufuhr ablaufenden Waschvorgangs für das Vliestuch 31 beendet
sind. Dies ermöglicht
die Minimierung von auf der Plattenoberfläche verbleibendem Waschmittel.
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Nach
dem Waschen des Gummituchzylinders 22 und Druckzylinders 23 wird
die Waschanlage 30 ausgeschaltet (S5; ➃ aus 10)
und die Zylinder werden ausgekuppelt (S6; ➄ aus 10).
Die Ausrückbewegung
des Gummituchzylinders 22, mit der die Zylinder 21 bis 23 jeweils
voneinander getrennt werden, wird als „Zylinderabstellung" bezeichnet. Nach
der Zylinderabstellung wird die Umlaufgeschwindigkeit der Maschine
(Plattenzylinder 21, Gummituchzylinder 22 und
Druckzylinder 23) auf eine vorgegebene Drehzahl erhöht, z.B.
6500 min–1.
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Als
nächstes
wird die Wasserauftragswalze 51 an den Plattenzylinder 21 angelegt
(S7; ➅ aus 10). Anders ausgedrückt, wird
die Wasserauftragswalze 51 im Wasserfeuchtwerk 50 an
die Oberfläche
des Plattenzylinders 21 gedrückt und wird dem Plattenzylinder 21 Wasser
zugeführt,
wie in 3 dargestellt. Die Wasserauftragswalze 51 des
Wasserfeuchtwerks 50 wird mit vorgegebener Drehzahl (Wassermenge)
betrieben.
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Einige
Sekunden nach Anlegen der Wasserauftragswalze 51 an den
Plattenzylinder 21 werden die Farbauftragswalzen 61 an
den Plattenzylinder 21 angelegt (S8; ➆ aus 10).
Anders ausgedrückt, werden
die Farbauftragswalzen 61 von Farbwerk 60 gegen
die Oberfläche
des Plattenzylinders 21 gedrückt, wie in 13 dargestellt.
Im Ergebnis wird das an die Farbauftragswalzen übertragene Restwaschmittel,
das während
der Wäsche
des Gummituchzylinders und Druckzylinders über den Gummituchzylinder auf
die Oberfläche
der auf den Plattenzylinder gespannten Platte gelangt, von den Farbauftragswalzen
aufgenommen.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
ist zwar das Zylinderanstellungssystem so ausgelegt, dass der Gummituchzylinder 22 erst
an den Plattenzylinder 21 und dann an den Druckzylinder 23 angelegt
wird, aber dennoch bewirkt die über
den Gummituchzylinder an die Platte übertragene Waschflüssigkeit
die Abscheidung des auf die Platte aufgebrachten Restwaschmittels
durch Aufschwimmen auf das Wasser, da das Wasser nach erfolgter
gleichzeitiger Wäsche
von Gummituchzylinder und Druckzylinder in Schritt S7 zur Platte
geführt
wird, so dass die restliche Waschflüssigkeit von den Farbauftragswalzen problemlos
aufgenommen werden kann, indem die Farbauftragswalzen an die Platte
angelegt werden. Dadurch kann die Sensibilisierung der Plattenoberfläche verhindert
werden. Da durch die Übertragung der
restlichen Waschflüssigkeit
an die Farbauftragswalzen 61 verhindert wird, dass die
restliche Waschflüssigkeit
zur Wasserauftragswalze 51 gelangt, wird außerdem kein
nachteiliger Einfluss auf den nachfolgenden Druckauftrag ausgeübt.
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Nach
erfolgtem Vorgang der Beseitigung der auf der Platte verbleibenden
Waschflüssigkeit
durch das 30 Sekunden lange (willkürlich verstellbare) Anlegen
der Wasserauftragswalze 51 und der Farbauftragswalzen 61 an den
Plattenzylinder 21 werden die Wasserauftragswalze 51 und
die Farbauftragswalzen 61 vom Plattenzylinder 21 getrennt.
Anders ausgedrückt,
wird der Kontakt der Wasserauftragswalze 51 und der Farbauftragswalzen 61 mit
der Oberfläche des
Plattenzylinders 21 aufgehoben (S9; ➇ aus 10).
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Nachdem
die Entfernung der restlichen Waschflüssigkeit von der Plattenoberfläche beendet ist,
wird die Maschine (jeder der Zylinder 21 bis 23) über z.B.
30 Sekunden (willkürlich
einstellbar) nachlaufen gelassen und dann angehalten (S10; ➈ aus 10).
Damit wird die Betriebsart Waschen aufgehoben und der Waschvorgang
für den
Druckzylindermantel ist beendet. Der Nachlauf der jeweiligen Zylinder 21 bis 23 nach
erfolgter Zylinderabstellung bewirkt die Trocknung von Gummituchzylinder 22 und Druckzylinder 23.
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Im
Folgenden wird ein Beispiel beschrieben.
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Es
wurde ein Druckzylindermantel mit einer Oberflächenrauigkeit Rmax von ca.
35 μm hergestellt,
indem auf eine 0,3 mm dicke Platte aus nichtrostendem Stahl (SUS)
Ni-Cr mit einer Schichtdicke von 30 μm thermisch aufgespritzt wurde,
wonach ein keramisches Material (G-Al2O3) bis zu einer Schichtdicke von 40 μm thermisch
aufgespritzt wurde, was eine Gesamtplattendicke von 0,37 mm ergab,
worauf abschließend
ein Trennmittel auf Silikonbasis aufgebracht wurde. Dieser Druckzylindermantel
wurde in eine Bogenoffsetdruckmaschine zum doppelseitigen Drucken
eingebaut (Druckmaschine für
doppelseitigen 4/4-Mehrfarbendruck im Format 40'' Modell
Lithrone 440SP der Fa. Komori).
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Mit
dieser Druckmaschine wurde gestrichenes Papier beidseitig mit 4
Farben (schwarz, blau, rot und gelb) bedruckt. Obwohl in der ersten
Druckphase kaum Farbflecken auf dem Druckzylindermantel sichtbar
wurden, kam nach dem Bedrucken von ca. 10000 Bögen eine bestimmte vom Papier übertragene
Farbmenge auf der Manteloberfläche
zum Vorschein.
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In
der Vergangenheit wurde so vorgegangen, dass das Gummituch nach
dem Drucken von etwa 10000 Bögen
Papier mit einer Gummituchzylinder-Waschanlage (der Art, dass ein
mit Waschflüssigkeit
imprägniertes
Vliestuch an den Gummituchzylindermantel gedrückt wird) und der Druckzylindermantel
mit einer Druckzylinder-Waschanlage
(der Art, dass ein mit Waschflüssigkeit
imprägniertes Vliestuch
an den Druckzylinder gedrückt
wird) gewaschen wurden. In diesem Fall wurden als Endprozess die
auf dem Mantel verbliebenen Fasern mit der Hand vom Mantel abgewaschen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wurde nach dem Drucken von 10000 Bögen Papier die Maschine (jeder
der einzelnen Zylinder) bei langsamer Drehzahl (konstant 3500 min–1)
mit eingeschalteter Waschanlage betrieben, um anfangs lediglich
den Gummituchzylinder zu waschen. Das Vliestuch der Waschanlage
wurde während
des Waschvorgangs alle zwei Sekunden wechselweise mit Waschmittel und
Wasser imprägniert.
30 Sekunden nach Einschaltung der Waschanlage wurden die Zylinder
in Anstellung gebracht (wobei der Gummituchzylinder im Anstellkontakt
mit Plattenzylinder und Druckzylinder rotierte). Der Voreinstellwert
für die
Druckkraft zwischen dem Gummituchzylinder und dem Druckzylinder
betrug 0,05 mm (0,1 mm Verschiebung für beide Zylinder). Während der
Zylinderanstellung blieben die Waschanlage 30 und der Gummituchzylinder 22 in
Kontakt. Während
das Vliestuch an den Gummituchzylinder gedrückt wurde, drehten sich der
Plattenzylinder, der Gummituchzylinder und der Druckzylinder 120 Sekunden
lang in Kontaktstellung, um den Gummituchzylinder, den Druckzylinder
und den Plattenzylinder gemeinsam zu waschen.
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Nach
dem Waschen des Gummituchzylinders und des Druckzylinders wurden
die Waschanlage abgeschaltet, die Zylinder voneinander abgestellt und
die Geschwindigkeit der Maschine auf eine konstante Drehzahl von
6500 min–1 erhöht.
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Als
nächstes
wurden die Wasserauftragswalzen an den Plattenzylinder angelegt,
worauf drei Sekunden später
das Anlegen der Farbauftragswalzen an den Plattenzylinder folgte,
um eine Übertragung der
auf der Plattenoberfläche
befindlichen restlichen Waschflüssigkeit
an die Farbauftragswalzen zu bewirken. Die Beseitigung der restlichen
Waschflüssigkeit
von der Plattenoberfläche
erfolgte für
einen Zeitraum von 30 Sekunden nach Anlegen der Wasserauftragswalze
an den Plattenzylinder.
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Als
danach die Wasserauftragswalze und die Farbauftragswalzen vom Plattenzylinder
getrennt wurden, woraufhin die Maschine (jeder der einzelnen Zylinder) 30 Sekunden
nachlief und dann angehalten wurde, wurde eine Prüfung des
Plattenzylinders, des Gummituchzylinders und des Druckzylinders
durchgeführt
und das Ergebnis zeigte, dass die Oberfläche nicht nur des Gummituchzylinders,
sondern auch der Mantel des Druckzylinders vollständig von
Druckfarbe befreit war. Darüber
hinaus wurden auf dem Mantel keine Fasern gefunden, wie sie beim
Waschen mit einem direkt angepressten Vliestuch unvermeidlich sind,
und ferner wurde infolge des an den Mantel herangeführten Wassers
auch der Papierstaub entfernt, da sich Papierstaub in Wasser gut
löst, wodurch
bewiesen wurde, dass die Druckzylindermantel-Waschvorrichtung der
vorliegenden Erfindung eine ausgezeichnete Wirkung bringt. Nach
erfolgtem Waschen des Gummituchzylinders und des Druckzylinders
und erfolgter Abstellung des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder
und vom Druckzylinder wurden die Wasserauftragswalze und die Farbauftragswalzen bei
bestehendem Kontakt mit dem Plattenzylinder betrieben, so dass die
infolge der Gummituchzylinderwäsche
auf der Plattenoberfläche
verbliebene restliche Waschflüssigkeit
aufgenommen und entfernt wurde, wodurch die Möglichkeit einer Sensibilisierung
der Plattenoberfläche
durch die vom Gummituchzylinder übertragene
Waschflüssigkeit
ausgeschlossen wurde und die Maschine ihre Druckaufträge ohne
Unterbrechung weiterbearbeiten konnte.
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Die
Druckzylindermantel-Waschvorrichtung, die darauf basiert, dass der
Gummituchzylinder und der Druckzylinder im Anstellkontakt laufen
und lediglich die Waschanlage für
den Gummituchzylinder verwendet wird, ist eine in der genannten
Ungeprüften Publikation
Nr. JP-A-8-12151 offenbarte Technologie, die durch viele tatsächliche
Anwendungsbeispiele auch eine erwiesene Technologie ist, und es
ist bekannt, dass sich die Lebensdauer der Druckzylindermäntel gegenüber manueller
Wäsche
auf etwa das Doppelte erhöht.
Andererseits wird bei Einsatz einer Druckzylindermantel-Waschvorrichtung
der Art, dass entweder ein Vliestuch oder eine Bürstenwalze direkt an den Druckzylindermantel
angedrückt
wird, die Lebensdauer des Druckzylindermantels gegenüber der manuellen
Wäsche
nachweislich um etwa die Hälfte verkürzt. Wie
aus obigen Darlegungen zu sehen, handelt es sich bei der von der
genannten Publikation offenbarten Waschvorrichtung um eine ausgezeichnete
Vorrichtung mit der Beschränkung,
dass sie nur in denjenigen doppelseitig druckenden Bogenoffsetdruckmaschinen
angewendet werden kann, bei denen die Zylinderanstellung so erfolgt,
dass der Gummituchzylinder erst an den Druckzylinder und dann an
einen Plattenzylinder angelegt wird.
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In
anderen Worten lässt
sich, wie bereits beschrieben, die in der genannten Publikation
offenbarte Waschvorrichtung für
den Druckzylindermantel nicht in einer Druckmaschine einsetzen,
deren Zylinderanstellungssystem so beschaffen ist, dass der Gummituchzylinder,
wenn er zum Zwecke des Waschens an den Druckzylinder angelegt wird,
unausweichlich gleichzeitig an Plattenzylinder und Druckzylinder
angelegt wird, weil bei dem Versuch, eine Wäsche unter alleiniger Verwendung
der mit der Reinigungseinheit für
den Gummituchzylinder versehenen Waschanlage bei am Druckzylinder
anliegendem Gummituchzylinder durchzuführen, die Waschflüssigkeit
vom Gummituchzylinder zum Plattenzylinder gelangt und die Sensibilisierung
der Plattenoberfläche
bewirkt. Das genannte Problem, demzufolge es wesentlich ist, den
Plattenzylinder nach erfolgtem Waschen vom Gummituchzylinder zu
trennen, um seine Berührung
mit Waschflüssigkeit
zu vermeiden, löste
die Erfindung dadurch, dass der Gummituchzylinder und der Druckzylinder
in einem ersten Schritt gemeinsam gewaschen werden, wobei der Gummituchzylinder
am Plattenzylinder anliegt, und dann nach der gemeinsamen Wäsche des
Druckzylinders und Gummituchzylinders in einem zusätzlichen
Vorgang der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder abgestellt und
die Wasserauftragswalze an den Plattenzylinder gedrückt wird,
um Wasser zum Plattenzylinder zu führen, während auch die Farbauftragswalzen an
den Plattenzylinder gedrückt
werden. So wurde es möglich,
die Sensibilisierung der Plattenoberfläche zu verhindern, indem die
Farbauftragswalzen die Waschflüssigkeit,
die während
der Wäsche
des Gummituchzylinders und des Druckzylinders über den Gummituchzylinder auf
die Plattenoberfläche übertragen
wurde, adsorbieren. Infolgedessen lässt sich eine Wirkung, die
mit der Wirkung der oben erwähnten,
von der genannten Publikation offenbarten Druckzylindermantel-Waschvorrichtung
identisch ist, auf fast alle Bogenoffsetdruckmaschinen zum doppelseitigen
Drucken erweitern und die Wirkung der Erfindung ist recht erheblich.
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Es
ist offensichtlich, dass diese Erfindung nicht auf die oben dargestellten
und beschriebenen besonderen Ausführungsformen beschränkt ist,
sondern verschieden geändert
und modifiziert werden kann, ohne dass vom technischen Konzept dieser
Erfindung abgewichen wird.
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Obwohl
beispielsweise die oben erwähnte Ausführungsform
ausgehend von einem Fall beschrieben wird, bei dem die erfindungsgemäße Druckzylindermantel- Waschvorrichtung
in einer doppelseitig druckenden Bogenoffsetdruckmaschine angewendet
wird, die für
das beidseitige Bedrucken von Papier ohne Bogenwendung konstruiert
ist, versteht es sich von selbst, dass die Erfindung sich in einer Maschine
anwenden lässt,
bei der das Papier in der Mitte des Vorgangs gewendet wird.
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Auch
ist der Einsatz von Vliestuch möglich, das
vor dem Waschvorgang in der Waschanlage mit Waschflüssigkeit
(Waschmittel) imprägniert
wurde. In einem solchen Fall sind vorzugsweise die im Fließdiagramm 9 angegebenen
Schritte S7 und S8 in der Reihenfolge der Ausführung auszutauschen. In anderen
Worten: da nach Ausführung
des Zylinderabstellvorgangs von Schritt S6 eine relativ große Waschmittelmenge
auf der Plattenoberfläche
verbleibt, werden zuerst die Farbauftragswalzen an den Plattenzylinder
angelegt, damit sie einen Teil des Waschmittels adsorbieren, und
dann wird nach einer vorgegebenen Zeitdauer (z.B. 5 Sekunden) die
Wasserauftragswalze an den Plattenzylinder angelegt. Durch Vorsehen
einer solchen Verfahrensweise lässt es
sich verhindern, dass das während
der Wäsche für den Gummituchzylinder
herangeführte
Wasser die Wasserauftragswalze erreicht.