DE602899C - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln

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DE602899C
DE602899C DEK129433D DEK0129433D DE602899C DE 602899 C DE602899 C DE 602899C DE K129433 D DEK129433 D DE K129433D DE K0129433 D DEK0129433 D DE K0129433D DE 602899 C DE602899 C DE 602899C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln Bei der Verfeuerung von Braunkohlen, Braunkohlenbriketten, Braunkohlenstaub, Grudekoks u. dgl. fallen große Mengen pulverförmiger und leichter Asche an, deren Fortschaffung und Beseitigung Schwierigkeiten und Kosten verursachen. Eine nutzbringende Verwertung und Weiterverarbeitung dieser Aschen ist bisher noch nicht bekanntgeworden.
  • Es wurde nun gemäß der vorliegenden Erfindung gefunden, daß man mit großemVorteil aus diesen Aschen wertvolle stickstoffhaltige Düngemittel, insbesondere aus Ammoniumsulfat oder aus Ammoniumsulfatsalpeter bestehende Düngesalze, herstellen kann, wenn man sie in wäßriger Suspension als calciumsulfathaltiges Ausgangsmaterial an Stelle des bisher benutzten Gipses oder des auch vorgeschlagenen, bei chemischen Prozessen anfallenden, technisch reinen Calciumsulfats mit Ammoniak und Kohlendioxyd oder mit Ammoncarbonaten behandelt.
  • Wenn es auch bekannt ist, daß die Braunkohlenaschen Calciumsulfat enthalten und daß Ammoniumsulfat in bedeutenden Mengen durch Behandlung von gemahlenem Gips (Ca S 04 -:2 H2 O) mit Ammoniak und Kohlensäure gewonnen wird, so war es doch keineswegs vorauszusehen, daß diese Umsetzung auch bei derartigen Aschen, die bei hohen Temperaturen entstanden sind und neben Calciumsulfat noch Kieselsäure, Eisenoxyd, Tonerde und Kalk in inniger Bindung enthalten, außerordentlich rasch und günstig verläuft. Man mußte vielmehr annehmen, daß das in diesen Aschen enthaltene Calciumsulfat infolge seiner Entstehung totgebrannt und überhaupt nicht mehr umsetzungsfähig sein würde. Der bisher benutzte natürliche Gips muß außerdem gemahlen und dann unter Umrühren etwa ro Stunden mit Ammoniak und Kohlendioxyd behandelt werden. Man hat zur besseren Umsetzung zwar bereits vorgeschlagen, dem Gips noch Ton, Kaolin oder Bauxit zuzusetzen, um tdenselben schwebend zu halten und als Nebenprodukt einen Rohzementbrei zu gewinnen. Aus demselben Grunde hat man ferner den Vorschlag gemacht, den Gips in einer Lösung von Ammoniumsulfat zu suspendieren. Die Verwendung, von Braunkohlenaschen konnte jedoch aus diesen Vorschlägen nicht hergeleitet werden. Die Braunkohlenäschen haben 'nach den Versuchen des Erfinders infolge ihres geringen Volumengewichtes die Eigenschaft, sich in Wasser gut zu suspendieren und sich sehr schnell mit Ammoniak und Kohlendioxyd zu Ammoniumsulfat umzusetzen. Die Gewinnung von Ammoniumsulfat aus den Braunkohlenaschen gemäß der vorliegenden Erfindung bietet daher gegenüber den bisher hierzu benutzten calciumsulfathaltigen Stoffen ganz bedeutende Vorteile.
  • Durch unmittelbares Eindampfen des ungetrennten Reaktionsproduktes zur Trockene erhält man ein Ammonsulfat und Calciumcarbonat enthaltendes Düngemittel.
  • Wenn die Aschen auch Sulfite enthalten, so kann man diese während der Behandlung oder auch das entstandene Ammoniumsulfit durch Einwirkung von Luft in Ammoniumsulfat überführen.
  • Im Bedarfsfalle kann man die bei der Umsetzung gebildete Ammoniumsulfatlösung auch von dem calciumcarbonathaltigen Schlamm durch Filtration oder Auslaugen trennen. Durch Eindampfen des Filtrats, was zweckmäßig im Vakuum vorgenommen wird, erhält man ein weißes, fast chemisch reines Ammoniumsulfat mit einem Gehalt von 2o bis 21 01, Ammoniakstickstoff. Wenn die Aschen Alkalisulfate, wie z. B. Kaliumsulfat, enthalten, so findet sich dieses in dem Ammoniumsulfat wieder und erhöht dessen Wert als Düngemittel. Der calciumcarbonathaltige Rückstand, der auch die anderen Bestandteile der Asche, wie Kieselsäure, Tonerde, Eisenoxyd und Magnesia, enthält, kann gegebenenfalls nach Trocknung als Düngekalk, zur Herstellung von Kalkammon, Kalkammonsalpeter oder Kalksalpeter benutzt werden. Auch zur Herstellung von Zement, hydraulischem Kalk u. dgl. kann derselbeVerwendung finden.
  • Wenn die Aschen stark durch Sand o. dgl. verunreinigt sind, so kann man sie durch Windsichtung, Absiebung oder Schlämmen vor der Umsetzung in bekannter Weise reinigen.
  • Wie nun weiter gefunden wurde, kann man die Ausbeute an stickstoffhaltigen Düngemitteln aus den genannten Aschen noch erhöhen, wenn man den in diesen Aschen enthaltenen freien und an Kohlensäure gebundenen Kalk vor der Umsetzung mit Ammoniak und Kohlendioxyd oder Ammoncarbonaten noch mit entsprechenden Säuren oder deren Ammoniumsalzen in Calciumsulfat, Calciumnitrat, Calciumphosphat u. dgl. umwandelt, was auch durch schwefeldioxydhaltige oder nitrose Gase bewirkt werden kann. Man gelangt dann zu höherer Ausbeute an Ammoniumsulfat oder auch zu Mischdüngern, wie z. B. Amnnoniumsulfatsalpeter.
  • Diese gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene neue Verwendung eines lästigen Abfallproduktes stellt gegenüber der bekannten Herstellung von Ammoniumsulfat aus natürlichem Gips einen bedeutenden Fortschritt dar, da die nicht unbeträchtlichen Kosten für die Beschaffung und das Mahlen des Gipsgesteins fortfallen und außerdem die Umsetzung in bedeutend kürzerer Zeit stattfindet. # Zudem werden auch noch, die Kosten für das lästige Fortschaffen und die Beseitigung der Asche gespart.
  • Beispiel i .
  • ioo g Grudekoksasche von folgender Zusammensetzung:
    Glühverlust . . . . . . . . . io,oo °/o
    5i 02 (Rückstand) ..... i i,8o °/n
    R203 (A1203 + Fe2O3) . . 5,400/9
    Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3223 01o
    M90 . . . . . . . . . . . . . . . . 3,25 01o
    so 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3367 °ln
    wurden in i So bis Zoo ccm Wasser angerührt und nach Zusatz von So ccm Ammoniak (25 °/nig) mit Kohlendioxyd behandelt. Nach einer Stunde wird auf der Nutsche abfiltriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand stellt ein weißes Salz dar, das aus fast reinem Ammoniumsulfat besteht. Die Ausbeute beträgt.4o bis 45g. Die Analyse des Salzes ergibt einten Gehalt an N von :20,3 bis 2o,8 °/n und 59,81 °% S 03 neben geringen Mengen Kali. Verwendet man an Stelle von Wasser eine 50 g Ammoniumcarbonat enthaltende Lösung, so kann man bereits nach kurzer Zeit filtrieren, da die Umsetzung noch schneller erfolgt ist. Beispiel e ioo g Braunkohlenbrikettasche,. die einen Glühverlust von io,6 % und einen Gehalt an S 03 von 3 1,61 °/n hatte, wurden in Zoo ccm Wasser suspendiert und mit 85 ccm Salpetersäure (1,23) und dann mit 70 g Ammoniumcarbonat in pulveriger Form verrührt. Die Flüssigkeit wurde dann vom Schlamm getrennt und eingedampft. Es hinterbleiben. ioo g Ammoniumsulfatsalpeter mit einem Gehalt von 18,48 °/n Ammoniak-N und 8,4 °1n Salpeter-N.
  • Man kann selbstverständlich die Menge der Salpetersäure verändern und z. B. nur die zur Abbindung des freien Kalkes, der in vorliegendem Fall 5,6 % beträgt, erforderliche Menge an Salpetersäure - 3o ccm (i,23) verwenden. Man bekommt dann ein Ammonsulfatdüngernittel mit einem geringen Ammoniumnitratgehalt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln durch Behandlung von calciumsulfathaltigen Stoffen mit Ammoniak und Kohlensäure oder mit Ammoncarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe calciumsulfathaltige Aschen, insbesondere Braunkohlenaschen, in wässeriger Suspension verwendet und die erhaltenen Reaktionsprodukte ungetrennt in den streufähigen Zustand übergeführt oder die vom Calciumcarbonatschlamm abgetrennten Ammonsalzlösungen durch Eindampfen auf feste Düngesalze verarbeitet werden. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Aschen vor der Umsetzung mit Ammoniak und Kohlendioxyd oder Ammoncarbonaten mit Säuren oder Ammoniumsalzlösungen behandelt werden zwecks Umsetzung des freien oder an Kohlensäure gebundenen Kalkes oder sonstiger Stoffe.
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