DE60225676T2 - Metallocenkatalysatorsysteme zur olefinpolymerisation - Google Patents

Metallocenkatalysatorsysteme zur olefinpolymerisation Download PDF

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Diese Erfindung ist auf Metallocenkatalysator-Systeme für die Olefinpolymerisation gerichtet. Genauer gesagt, ist die Erfindung auf ein Verfahren zur vorübergehenden und reversiblen Passivierung von Metallocenkatalysatoren gerichtet, um so Metallocenzusammensetzungen bereitzustellen, die als latente Olefinpolymerisationskatalysatoren von Nutzen sind.
  • Die latenten Olefinpolymerisationskatalysatoren dieser Erfindung sind, sofern aktiviert, insbesondere bei der Polymerisation von Alkenen, einschließlich 1-Olefinen wie Propylen, in einem Gasphasenreaktor von Nutzen.
  • Die Verfahrenstechnologie für die Herstellung von Polypropylen (PP) hat sich mit der Verbesserung der Katalysatortechnologie von komplexen Aufschlämmungsverfahren unter Verwendung eines inerten Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittels zu einfacheren Masseverfahren unter Verwendung flüssiger Propylen-Verdünnungsmittel bis hin zu noch einfacheren Gasphasenverfahren entwickelt.
  • Gasphasenreaktorverfahren, die allgemein bekannt und in der Technik genau beschrieben sind, umfassen die, die auf kontinuierlich gerührten Tankreaktor- und Fließbettechnologien basieren. Beispiele für solche Reaktorsysteme sind in den US-Patenten 3,957,448 ; 3,965,083 ; 3,971,786 ; 3,970,611 ; 4,129,701 ; 4,101,289 ; 3,652,527 und 4,003,712 , alle hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben. Typische Gasphasen-Olefinpolymerisations-Reaktorsysteme umfassen mindestens ein Reaktorgefäß, in das das Olefinmonomer und Katalysatorkomponenten gegeben werden können und das ein bewegtes Bett aus sich bildenden Polymerteilchen enthält. Im allgemeinen werden die Katalysatorkomponenten zusammen oder getrennt durch ein oder mehrere ventilgesteuerte Öffnungen in das einzelne oder erste Reaktorgefäß gegeben. Das Olefinmonomer kann dem Reaktor durch ein Umlaufgassystem, in dem nicht umgesetztes Monomer, das als Abgas entfernt wurde, und frisch eingespeistes Monomer gemischt werden, zugeführt und in das Reaktorgefäß injiziert werden. Die Polymerisation wird unter Bedingungen, die Sauerstoff, Wasser und andere Materialien, die tion wird unter Bedingungen, die Sauerstoff, Wasser und andere Materialien, die als Katalysatorgifte agieren können, ausschließen, durchgeführt. Die Polymermolekulargewichte werden unter Verwendung von Additiven wie Wasserstoff in einer dem Fachmann bekannten Art und Weise kontrolliert.
  • Das BP-Amoco-Gasphasenverfahren zur Herstellung von schlagfesten Copolymeren zeichnet sich im allgemeinen dadurch aus, daß es unter Verwendung zweier horizontaler, Rührbettgasphasenreaktoren in Reihe durchgeführt wird. Die Pfropfenströmungsreaktoren nutzen ein Interlocksystem, das den ersten Homopolymerreaktor vom zweiten Copolymerreaktor trennt. Das Verfahren liefert eine inhärent enge Verweilzeitverteilung, verbunden mit optimiertem Rühren, Minimierung der Temperaturabweichungen, was zu einer größeren Produktkonsistenz führt. Das BP-Amoco-Verfahren wird allgemein in „Polypropylene Handbook", S. 297–298, Hanser Publications, NY (1996) und ausführlicher in US-Patent 3,957,448 und in „Simplified Gas-Phase Polypropylene Process Technology", dargelegt in Petrochemical Review, März 1993 beschrieben. Die Lehren dieser Veröffentlichungen und des Patents sind hierin in ihrer Gesamtheit durch Verweis aufgenommen.
  • Kautschuk-modifizierte Polypropylenharze werden kommerziell zum größten Teil durch Nachmischen separat hergestellter Homopolymer- und Copolymeharze in einem Mischvorgang hergestellt. In-Reaktor-Verfahren, in denen das Homopolymer, gebildet aus dem ersten Monomer in einem ersten Reaktor, anschließend mit dem zweiten Monomer in einem zweiten Reaktor umgesetzt wind, sind auch offenbart und in der Technik beschrieben worden. Gasphasenreaktorverfahren, wie sie in Hydrocarbon Processing 74, S. 140–142 beschrieben werden, werden als zur Produktion von schlagfesten PP-Harzen nützlich offenbart. Der zweistufige, horizontale Gasphasenreaktor, der in Polyolefins VI SPE RETEC, Houston, TX (1991), Seite 68 beschrieben wird, ist bei der Herstellung von schlagfestem Polypropylen auch verwendet worden. Verfahren zur Verwendung bei der Herstellung von Copolyolefinen sind ferner in Petrochemical Review, März 1993, in US-Patent 3,957,448 und in Chemical Engineering Science, Bd. 47, Nr. 9–11(1992), S. 2591–2596 beschrieben worden.
  • Die Polymerisationskatalysatoren, die herkömmlicherweise in diesen Verfahren eingesetzt werden, sind im allgemeinen Ziegler-Natta-Katalysatoren. Beispielsweise wird in der Technik offenbart, daß das Amoco-Gasphasenverfahren typischerweise Trägerkatalysatoren der vier ten Generation einsetzt, die aus drei Komponenten bestehen: einem geschützten Feststoffträgerkatalysator, einem Trialkylaluminiumaktivator oder -Cokatalysator und einem externen Modifikator oder Donator. Unabhängig voneinander sind die Katalysatorkomponenten inaktiv. Daher können der Trägerkatalysator und der Aktivator in Propylen suspendiert und in den Reaktor als separate Ströme eingespeist werden, ohne daß die Polymerbildung in den Speiseleitungen initiiert wird.
  • Kürzlich ist eine praktische Katalysatortechnologie, die auf Metallocenverbindungen basiert, die so genannten, Katalysatoren der sechsten Generation, von E. Albizzati et. al., in „Polypropylene Handbook", entwickelt worden. Metallocenkatalysatoren, wie die Metallocen der Gruppe 4, sind typischerweise lösliche organische Komplexe, die aus der Umsetzung von Biscyclopentadienyl-Übergangsmetallkomplexen (Metallocenen) mit einem Cokatalysator, im allgemeinen einer Aluminiumverbindung, resultieren. Die meisten Metallocenkatalysatoren, die zur Propylenpolymerisation eingesetzt werden, basieren auf Zirkonium, und der am häufigsten verwendete Cokatalysator ist Methylalumoxan (MAO), abgeleitet von Trimethylaluminium (TMA). Andere Metallocenkatalysatorsysteme, die in der Technik offenbart sind, umfassen Kombinationen von Metallocendialkylen mit Borverbindungen, die ferner Trialkylaluminiumverbindungen einschließen.
  • Metallocen-basierende Trägerkatalysatorsysteme, die genauer als vollständig aktive Metallocen-basierende Katalysatorsysteme, immobilisiert auf einem partikulären Träger mit einer engen Größenverteilung wie fein zerteiltem Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, MgCl2, Zeolith oder dergleichen, beschrieben werden, sind auch bekannt. Lösungs- und Masseverfahren für die Ethylen- und Propylenpolymerisation, die Metallocen-basierende Trägerkatalysatoren einsetzen, sind in der Technik offenbart und genau beschrieben worden.
  • Metallocenkatalysatoren sind nur schwer direkt in herkömmlichen Polymerisationsverfahren und insbesondere in Gasphasenverfahren, wo das Katalysatorsystem in einem Kohlenwasserstoff oder in Monomer dispergiert und durch Speiseleitungen in den Reaktor dosiert wird, einzusetzen. Metallocenträgerkatalysatoren sind optimal aktiv, wenn sie voraktiviert, d. h. mit der Cokatalysatorkomponente kombiniert werden, bevor sie in den Reaktor eingeführt werden. Das Dispergieren solcher Katalysatoren in dem Olefinmonomerstrom für eine direkte Einspeisung in das Reaktorsystem führt zur Polymerbildung und verursacht schwere Verstop fungen der Speiseleitungen. Überdies findet die Polymerisation statt, bevor das Katalysatorsystem durch das Polymerbett in dem Reaktor vollständig und einheitlich dispergiert wird, was zu hoch-aktiven Hot-Spots führt, die die Bildung von Klumpen und elektrochemisches Abscheiden verursachen. Der Reaktor verschmutzt schnell, was zu einer Verringerung der Katalysatorausbeuten führt und häufige Abschaltungen zur Reinigung des Reaktors erfordert.
  • Inerte Gase, Kohlenwasserstoffe und dergleichen sind als Verdünnungsmittel und als Träger zur Verwendung mit Ziegler-Natta-Katalysatoren verwendet worden. Diese Verfahren hatten gewissen Erfolg beim Einsatz mit löslichen Metallocenkatalysatoren in Lösungs- und Massepolymerisationssystemen. In Gasphasenverfahren, die kontinuierliche Rührtankreaktor- und Fließbettechnologien einsetzen, war die Verwendung solcher Verdünnungsmittel und Träger zur Einspeisung von Metallocenträgerkatalysatorsystemen in den Reaktor mit dem Olefinstrom im allgemeinen nicht erfolgreich. Obgleich das Problem der Verstopfung durch das Dispergieren des Trägerkatalysators in einem inerten Kohlenwasserstoff wie Propan und das separate Dosieren des Gemisches in den Reaktor vermieden werden kann, kann der Katalysator nur schwer adäquat schnell genug durch das Reaktorpolymerbett dispergiert werden, um die Bildung von Klumpen und Schlieren zu vermeiden.
  • Eine vorübergehende Reduktion der Aktivität von Metallocenkatalysatoren ist in der Technik beschieben worden. Beispielsweise ist die Zugabe von Dialkylboran oder Dialkylaluminium in den Reaktor während einer Polymerisation zur vorübergehenden Verlangsamung der Aktivität von Metallocenkatalysatoren als ein Verfahren zur Verfahrenskontrolle offenbart worden. Die Katalysatoraktivität ist durch eine solche Behandlung jedoch nur teilweise verlangsamt worden. Katalysatoren, die direkt mit Dialkylboran oder Dialkylaluminium behandelt wurden, behalten ausreichend Aktivität zur Initiation der Polymerisation, wenn sie in dem Monomerspeisestrom dispergiert werden. Überdies ist die Regenerationszeit sehr kurz, zu kurz, um das Katalysatorsystem adäquat in einen Rührreaktor-Gasphasenreaktor-Bett dispergieren zu können, bevor sich der Katalysator regeneriert und die Polymerisation stattfindet.
  • Bekanntermaßen werden Metallocenkatalysatoren durch Lewis-Säuren deaktiviert. Die Reaktivierung eines Lewis-Säure-behandelten Katalysators nach seiner Dispergierung in dem Reaktorbett erfordert die übermäßige Zugabe von MAO, das aufgrund seiner schweren Flüchtigkeit nur schwer zu dispergieren ist. Es ist offenbart worden, daß die separate Zugabe eines Alkalimetallalkyls oder Erdalkalimetallalkyls und eines vollständig aktiven, Metallocenträgerkatalysators in den Reaktor vor der Kontaktierung mit Monomer zur Vermeidung von Klumpen und Wandbildungen bei der Suspensionspolymerisation von Ethylenpolymeren und -copolymeren von Nutzen ist. Die Verwendung von Lewis-Basen zur Verlangsamung oder Beendigung der Metallocen-katalysierten Polymerisation als ein Mittel zur Verfahrenskontrolle ist in der Technik auch offenbart worden. Der Neustart der Polymerisation, der durch die übermäßige Zugabe von MAO erreicht wird, kann die Zugabe von soviel MAO, wie es bei der anfänglichen Herstellung des Katalysators eingesetzt wurde, erforderlich machen. Aufgrund einer schlechten Flüchtigkeit, ist das einheitliche Dispergieren von MAO durch das Reaktorbett schwierig, und die Polymerisationsaktivität nach einem Neustart kann wesentlich reduziert werden. Überdies sind viele Lewis-Baseverbindungen irreversible Katalysatorgifte. In einem kontinuierlichen Verfahren akkumulieren solche Gifte mit der Zeit in dem Reaktor, wodurch das Verfahren gestoppt werden muß, um den Reaktor zu reinigen.
  • So scheint es kein Verfahren zur vorübergehenden und reversiblen Passivierung von Metallocenkatalysatoren zu geben, durch das die Katalysatoraktivität auf einen Grad verringert wird, der es ermöglicht, daß der Katalysator in Kontakt mit Olefinmonomer in den Reaktor eingespeist und der Katalysator vor der Reaktivierung adäquat in dem Reaktorpolymerbett dispergiert werden kann.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Diese Erfindung ist auf ein Verfahren zur vorübergehenden und reversiblen Passivierung von Metallocenkatalysatoren gerichtet, worin vollständig aktive Metallocenkatalysatoren vorübergehend und reversibel passiviert werden, indem sie mit einer effektiven Menge einer Passivierungsverbindung kontaktiert werden.
  • Die vorübergehend und reversibel passivierten Metallocenkatalysatoren dieser Erfindung, die ferner als latente Olefinpolymerisationskatalysatoren charakterisiert werden, werden über eine wesentlich reduzierte Aktivität für die Polymerisation von Olefinen verfügen. Der latente Katalysator kann daher in einem Olefinmonomer wie Propylen dispergiert, in den Reaktor eingespeist und durch das Reaktorpolymerbett dispergiert werden, ohne daß das Monomer in einem signifikanten Ausmaß polymerisiert wird. Bevorzugt wird der latente Katalysator als ein Polymerisationskatalysator für Olefine unter den vorgesehenen Betriebsbedingungen in aktiv bleiben, bis er geeignet reaktiviert wird, indem er beispielsweise in einem nächsten Schritt mit einer effektiven Menge eines Aktivators kontaktiert wird.
  • Die Erfindung kann bezüglich eines Gasphasenpolymerisationsverfahrens zur Polymerisation von Olefinen, umfassend das reversible Passivieren eines herkömmlichen Metallocenkatalysators zur Bereitstellung eines latenten Katalysators, das Einspeisen des latenten Katalysators in den Reaktor, gegebenenfalls in Kontakt mit Monomer, dann das Reaktivieren des Katalysators und das Durchführen der Polymerisation, weiter beschrieben und charakterisiert werden.
  • Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform(en)
  • Die in der Praxis dieser Erfindung nützlichen Metallocenkatalysatorsysteme, in der Technik auch als Metallocenkatalysatoren und Metallocenkatalysator-Komplexe bezeichnet, umfassen Metallocene, ausgewählt aus den Metallocenen der Gruppen 4 und 5 (IUPAC-Nomenklatur) und einem geeigneten Cokatalysator, bevorzugt einem Alumoxancokatalysator wie Methylalumoxan (MAO).
  • In der Technik ist eine große Vielzahl von Metallocenen, die zur Verwendung bei der Bildung von Metallocenkatalysatorsystemen geeignet sind, beschrieben worden, und diese umfassen Komplexe von Titanium, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob und Tantal. Veranschaulichende Beispiele solcher Komplexe sind: Dimethylsilyl-bis-(2-methyl-4,5-benzo[e]indenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(3-tert-butyl-5-methylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Diethylsilandiyl-bis-(3-tert-butyl-5-methylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Methylethylsilandiyl-bis-(3-tert-butyl-5-methylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(3-tert-butyl-5-ethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(3-tert-butyl-5-methylcyclopentadienyl)-dimethylzirkonium; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methylindenyl)zirkoniumdichlorid; Diethylsilandiyl-bis-(2-methylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-ethylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-isopropylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-tert-butylindenyl)-zirkoniumdichlorid; Diethylsilandiyl-bis-(2-methylindenyl)zirkoniumdibromid; Dimethylsulfid-bis-(2-methylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methyl-5-methylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methyl-5-ethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-ethyl-5-isopropylcyclopentadienyl)zir koniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methylbenzindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilandiyl-bis-(2-methylindenyl)hafniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-methyl-4-phenylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-ethyl-4-phenylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-methyl-4-naphthylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-ethyl-4-phenylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-methyl-4-isopropylindenyl)zirkoniumdichlorid; Dimethylsilyl-bis-(2-ethyl-4-isopropylindenyl)zirkoniumdichlorid und Isopropyliden(3-tertbutyl-cyclopentadienyl)(fluorenyl)zirkoniumdichlorid.
  • Es ist herausgefunden worden, daß Zirkonium-basierende Metallocene zur Bereitstellung von Katalysatorsystemen, die bei der Polymerisation von Propylen von Nutzen sind, besonders nützlich sind.
  • Metallocenkatalysatorsysteme enthalten ferner einen Cokatalysator. Besonders geeignet sind Alumoxanverbindungen, genauer beschrieben als Poly(hydrocarbylaluminiumoxid). Alumoxane sind der Technik allgemein bekannt und können durch die Umsetzung von Wasser mit einer Alkylaluminiumverbindung gebildet werden. Im allgemeinen wird bei der Herstellung von Alumoxanen beispielsweise aus Trimethylaluminium und Wasser ein Gemisch aus linearen und cyclischen Verbindungen erhalten.
  • Die Alumoxane können auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann ein Aluminiumalkyl mit Wasser in Form eines feuchten Lösungsmittels behandelt werden. Alternativ kann ein Aluminiumalkyl, zum Beispiel Trimethylaluminium, mit einem hydratisierten Salz wie hydratisiertem Eisen(II)sulfat, zum Beispiel durch die Behandlung einer verdünnten Lösung von Trimethylaluminium in Toluol, mit einer Suspension aus Eisen(II)sulfatheptahydrat kontaktiert werden. Es ist auch möglich Methylalumoxane durch die Umsetzung eines Tetraalkyldialumoxans, enthaltend C2- oder höhere Alkylgruppen, mit Trimethylaluminium unter Verwendung einer Menge an Trimethylaluminium, die kleiner ist als ein stöchiometrischer Überschuß, zu bilden. Die Synthese von Methylalumioxanen kann auch durch die Umsetzung einer Trialkylaluminiumverbindung oder eines Tetraalkyldialumoxans, enthaltend C2- oder höhere Alkylgruppen, mit Wasser herbeigeführt werden, um so ein Polyalkylalumoxan zu bilden, das dann mit Trimethylaluminium umgesetzt wird. Die Synthese von Methylalumoxanen, auch bekannt als modifizierte Alumoxane, durch die Umsetzung eines Polyalkylalumoxans, enthaltend C2- oder höhere Alkylgruppen, mit Trimethylaluminium und dann mit Wasser, wird zum Beispiel in US-Patent Nr. 5,041,584 offenbart. Geeignete Alumoxane können von kommerziellen Quellen, einschließlich Albemarle Corporation und Akzo-Nobel, erhalten werden.
  • Geeignete Verfahren zur Kombinierung des Metallocen und des Cokatalysators zur Bildung der Metallocenkatalysatorsysteme, die in der Praxis dieser Erfindung eingesetzt werden, sind allgemein bekannt und werden in der Technik umfassend beschrieben. Die Menge an Alumoxan und Metallocen, die für gewöhnlich bei der Herstellung des katalytisch aktiven Materials eingesetzt wird, kann über einen breiten Bereich variieren. Das Molverhältnis von Aluminiumatomen, die in dem Alumoxan enthalten sind, zu den Metallatomen, die in dem Metallocen enthalten sind, liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 2:1 bis etwa 100.000:1, bevorzugt im Bereich von etwa 10:1 bis etwa 10.000:1 und stärker bevorzugt im Bereich von etwa 50:1 bis etwa 2.000:1.
  • Die Reaktionsprodukte des Metallocens und Alumoxans sind im allgemeinen feste Materialien, die durch eine allgemein bekannte Technik rückgewonnen werden können. Beispielsweise trennt sich bei der Herstellung in aliphatischen Lösungsmitteln das feste Material ab und kann aus der Flüssigkeit durch Vakuumfiltration oder Dekantierung rückgewonnen werden; bei der Herstellung in aromatischen Lösungsmitteln können die Reaktionsprodukte mit einem mischbaren Nicht-Lösungsmittel ausgefällt und dann gesammelt oder durch Eindampfen des Lösungsmittels isoliert werden. Das rückgewonnene katalytisch aktive feste Material kann dann unter einem Strom von reinem trockenem Stickstoff oder anderen Inertgasen unter Vakuum oder auf irgendeine andere günstige Art getrocknet werden.
  • Das Metallocenkatalysatorsystem, getragen auf einem geeigneten Träger wie zum Beispiel fein zerteiltem Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, MgCl2, Zeolith, Schichttonen, mesoporösen Molekularsieben oder dergleichen, kann zur Polymerisation von Olefinen eingesetzt werden. Partikulare polymere Substrate wie fein zerteiltes Polyolefin sind für diesen Zweck auch verwendet worden. Die partikulären Träger werden bevorzugt einen Teilchendurchmesser im Bereich von 1 bis 300 Mikrometer und stärker bevorzugt 20 bis 70 Mikrometer haben. Die Träger können direkt verwendet oder mit MAO vorbehandelt werden, bevor die Metallocenkomponente abgeschieden wird, und MAO/Siliciumdioxid-Substrate sind in der Technik zur Verwendung bei der Bereitstellung von Metallocen-Propylen-Polymerisationskatalysatorsystemen offenbart worden. Präparative Verfahren zur Herstellung vollständig aktiver, Metallocenträgerkatalysatorsysteme, die in der Praxis dieser Erfindung von Nutzen sind, werden in der Technik beschrieben und offenbart, einschließlich in EP 567,952 und EP 578,838 , und in EP 810,233 . Es ist eine Vielzahl von Substraten, die zur Verwendung in der Praxis der Erfindung geeignet sind, einschließlich MAO/Siliciumdioxid-Substraten, von kommerziellen Quellen wie zum Beispiel der Witco Corporation erhältlich. Besonders nützliche Siliciumdioxidsubstrate sind von Grace-Davison, PQ Corporation, Crosfield Chemicals und Degussa Corporation erhältlich.
  • Im allgemeinen kann der getragene Katalysator durch das Abscheiden der Metallocenkomponente auf einem MAO/Siliciumdioxid-Substrat aus einer Aufschlämmung und dann Trocknen hergestellt werden. In einem alternativen bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Trägerkatalysatorsystems wird der Metallocen-Komplex auf einen geeigneten Träger, zum Beispiel getrocknetes Siliciumdioxid, aufgeschlämmt in einem geeigneten Lösungsmittel wie zum Beispiel Toluol, aufgebracht, dann mit MAO oder einer anderen Alumoxanverbindung und Metallocen-Komplex behandelt. Das Gemisch zusammen mit dem aufgeschlämmten Substrat kann dann unter Verwendung eines mischbaren Nicht-Lösungsmittels wie Dodecan ausgefällt werden, wodurch die Katalysatorkomponenten auf dem Träger abgeschieden werden. Der Katalysator wird dann filtriert und getrocknet. Alternativ kann das Gemisch zur Trockne eingedampft werden.
  • Das Molverhältnis von Al aus der Alumoxanverbindung zu Zr oder einem anderen Metall aus dem Metallocen-Komplex beträgt 50:1 bis 2000:1, bevorzugt 100:1 bis 1000:1, stärker bevorzugt 200:1 bis 600:1. Die Menge an Imprägnierlösung wird so gewählt, daß der mit der Lösung aus Metallocen-Komplex und Alumoxanverbindung imprägnierte Träger nach dem Trocknen 5 bis 50 Mikromol Metallocen pro Gramm enthält.
  • Der aktive Metallocenkatalysator wird zur Verwendung in der Praxis dieser Erfindung vorübergehend und reversibel passiviert, indem er mit einer effektiven Menge einer Passivierungsverbindung kontaktiert wird, um so einen latenten Metallocenkatalysator bereitzustellen. Verbindungen, die zur Verwendung als Passivierungsverbindungen in der Praxis dieser Erfindung geeignet sind, können allgemein aus molekularem Sauerstoff (O2), Sauerstoff enthaltenden Verbindungen, die typischerweise 2 bis 20, bevorzugt 3 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, einschließlich Metall-(typischerweise Metalle der Gruppen 2-13, bevorzugt Aluminium-)-alkoxiden wie Aluminiumtrimethoxid, Aluminiumtriethoxid, Ethern und cyclischen Ethern, einschließlich Dimethylether, Diethylether, Tetrahydrofuran ausgewählt werden; Ketone und Aldehyde sind nicht bevorzugt. Nützliche Stickstoff-enthaltende Verbindungen umfassen Alkylamine und Cycloalkylamine, die typischerweise 2 bis 20, bevorzugt 3 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, wie Trimethylamin, Tetramethylethylendiamin, N-Methylpyrolidin, N-Methylpiperidin und Metallamide wie Alkalimetalldialkylamide wie Lithiumdimethylamid sowie die, abgeleitet von Dialkylaminen und Trialkylaluminumverbindungen. Di- und Trialkylamine sind bevorzugt und Trialkylamine sind besonders bevorzugt. Auch ähnliche Verbindungen, die sowohl Sauerstoff als auch Stickstoff enthalten, wie Morpholin, können verwendet werden.
  • Der Metallocenkatalysator kann mit dem Passivierungsmittel auf irgendeine günstige Art, zum Beispiel durch Suspendieren des Katalysators in einem geeigneten flüssigen Medium, enthaltend eine Menge an Passivierungsmittel, die die Aktivität des Metallocenkatalysators effektiv unter etwa 50% der Aktivität des Metallocenkatalysatorsystems vor der Passivierung reduziert, kontaktiert werden. Im allgemeinen sind etwa 1 bis etwa 5 Äquivalente Passivierungsmittel pro Äquivalent Metall in dem Katalysator-Komplex effektiv. Die erforderliche Menge an Passivierungsmittel wird jedoch zum Teil von dem Passivierungsmittel und von den Metallocenkatalysatorkomponenten abhängen. Wird beispielsweise Sauerstoff zur Passivierung eines Zirkonium-Metallocen-Trägerkatalysatorsystems verwendet, kann eine Menge an Sauerstoff, größer als etwa 1 Äquivalent pro Äquivalent Metall verhindern, daß der Katalysator reaktiviert wird. So wird verhindert, daß das Passivierungsmittel in einer Menge verwendet wird, die über die Menge hinausgeht, die zur Bereitstellung des gewünschten Aktivitätsgrades erforderlich ist. Die Aktivität der passivierten Metallocenkatalysatoren, erhalten gemäß dem Verfahren dieser Erfindung, kann durch das Messen der Katalysatorausbeute in einem Olefinpolymerisationsverfahren bestimmt werden. Ein günstiges Verfahren für solche Bestimmungen, das ein Niedrigdrucksuspensionspolymerisationsverfahren einsetzt, wird nachstehend beschrieben.
  • Die Temperatur, die bei der Durchführung der Passivierung genutzt wird, ist nicht besonders kritisch, und so kann das Verfahren bei irgendeiner günstigen Temperatur für einen Zeitraum, der ausreicht, um eine vollständige Reaktion sicherzustellen, durchgeführt werden. Im allgemeinen werden Temperaturen bei oder unter Raumtemperatur ausreichen, obgleich die Passivierung schneller abgeschlossen ist, wenn sie bei erhöhter Temperatur, bis zu 50 bis 100°C oder höher, und bevorzugt bei einer Temperatur unter den Verflüchtigungstemperaturen des gewählten Passivierungsmittels und Mediums durchgeführt wird. Der passivierte oder latente Metallocenkatalysator kann dann durch Filtration gesammelt und getrocknet oder direkt, ohne daß er isoliert wird, verwendet werden.
  • Der passivierte Metallocenkatalysator kann in Kontakt mit einem Monomer in den Reaktor gespeist werden, ohne die Polymerisation zu initiieren, die die Speiseleitungen verstopft und den Reaktor verschmutzt. Nach der Dispersion im Reaktor wird der Katalysator reaktiviert und mit einem Olefinmonomer kombiniert, um so die Polymerisation durchzuführen. Der mit dem Olefinmonomer in Kontakt stehende passivierte Katalysator wird durch die Zugabe eines Aktivators, der allgemein als ein Alkylierungsmittel beschrieben wird, in einem nützlichen und praktischen Zeitraum reaktiviert. Hierfür sind Metallalkyle, einschließlich Trialkylaluminiumverbindungen, wie Trimethylaluminium, geeignet.
  • Die Geschwindigkeit, mit der der Katalysator in Gegenwart eines Alkylierungsmittels reaktiviert wird, wird von mehreren Faktoren, einschließlich der Monomerkonzentration und Reaktionstemperatur beeinflußt. Im allgemeinen wird die anfängliche Monomereinführung langsam verlaufen, was zu einer Induktionsperiode führt, während der der Katalysator adäquat durch den Reaktor dispergiert werden kann, wodurch Polymerisations-Hot-Spots reduziert oder eliminiert und die Erzeugung von Klumpen und eine Reaktorverschmutzung vermieden werden.
  • Die Menge an eingesetztem Aktivator wird zum Teil von der jeweils bei der Passivierung des Metallocenkatalysators eingesetzten Verbindung und von dem speziell ausgewählten Aktivator abhängen. Die Menge an Aktivator wird so gewählt, daß sie unter den Polymerisationsbedingungen, die in dem Verfahren eingesetzt werden, zur Bereitstellung eines aktiven Polymerisationskatalysators für die Monomere effektiv ist. Im allgemeinen wird die Menge an Aktivator, die diesbezüglich effektiv sein wird, im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 100 Äquivalenten, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 10 Äquivalenten pro Äquivalent Metall aus dem Metallocen-Komplex, der in dem latenten Katalysator enthalten ist, liegen.
  • Die latenten Katalysatorzusammensetzungen dieser Erfindung sind bei der Polymerisation von Olefinen, bevorzugt alpha-Olefinen, zur Bildung von Polyolefinen unter Verwendung eines der vielen Polymerisationsverfahren, die in der Technik zur Herstellung von Polyolefinen bekannt sind, einschließlich in Suspension, in Lösung, in einem inerten flüssigen Kohlenwasserstoff, in Masse, d. h., in flüssigem Monomer, und in Rühr- oder Fließbettgasphasenpolymerisationsverfahren und dergleichen von Nutzen. Wie hierin verwendet, soll ein „Polyolefin" Homopolymere, Copolymere und Terpolymere solcher Olefine umfassen, und kann gegebenenfalls Diene, aromatische Verbindungen mit Vinylungesättigtheit und/oder Kohlenmonoxid enthalten.
  • Im allgemeinen werden für diese Zwecke geeignete Olefinmonomere 2 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisen und umfassen typischerweise Ethylen, Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 4-Methyl-1-Penten, 1-Hexen, Styrol, substituiertes Styrol und dergleichen, sind aber nicht darauf beschränkt. Diene, die gegebenenfalls mit den Olefinen polymerisiert werden, sind die, die nicht konjugiert sind, und geradkettige, verzweigtkettige oder cyclische Kohlenwasserstoffdiene mit etwa 5 bis etwa 15 Kohlenstoffatomen sein können. Beispiele für geeignete geradkettige, nicht konjugierte acyclische Diene umfassen 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, 1,7-Octadien, 1,9-Decadien und 1,6-Octadien; verzweigtkettige acyclische Diene wie 5-Methyl-1,4-hexadien, 3,7-Dimethyl-1,6-octadien, 3,7-Dimethyl-1,7-octadien und gemischte Isomere von Dihydromyricen und Dihydrocinen. Alicyclische Einzelring-Diene wie 1,3-Cyclopentadien, 1,4-Cyclohexadien, 1,5-Cyclooctadien und 1,5-Cyclododecadien und mehrringige, alicyclische kondensierte und verbrückte Ringdiene wie Tetrahydroinden, Methyltetrahydroinden, Dicyclopentadien, Bicyclo-(2,2,1)-hepta-2,5-dien, Alkenyl, Alkyliden, Cycloalkenyl und Cycloalkylidennorbornene wie 5-Methylen-2-norbornen, 5-Propenyl-2-norbornen, 5-Isopropyliden-2-norbornen, 5-(4-Cyclopentenyl)-2-norbornen, 5-Cyclohexyliden-2-norbornen, 5-Vinyl-2-norbornen und Norbornadien sind auch geeignet.
  • Unabhängig von dem eingesetzten Polymerisationsverfahren sollte die Polymerisation oder Copolymerisation bei Temperaturen durchgeführt werden, die ausreichend hoch sind, um angemessene Polymerisationsgeschwindigkeiten sicherzustellen und übermäßig lange Reaktorverweilzeiten zu vermeiden. Im allgemeinen liegen die Temperaturen zwischen etwa 0 und etwa 120°C, wobei ein Bereich von etwa 20°C bis etwa 95°C zum Erhalt einer guten Kata lysatorleistung und hohen Produktionsraten bevorzugt ist. Stärker bevorzugt wird die Polymerisation gemäß dieser Erfindung bei Temperaturen im Bereich von etwa 50°C bis etwa 80°C durchgeführt.
  • Die Olefinpolymerisation oder -copolymerisation gemäß dieser Erfindung kann bei Monomerdrücken von etwa atmosphärisch oder darüber durchgeführt werden. Im allgemeinen reichen die Monomerdrücke von etwa 20 bis etwa 600 psi, obgleich bei Dampfphasenpolymerisationen die Monomerdrücke nicht unter dem Dampfdruck bei der Polymerisationstemperatur des Olefins, das polymerisiert oder copolymerisiert werden soll, liegen sollten.
  • Die Polymerisationszeit wird in diskontinuierlichen Verfahren typischerweise im Bereich von etwa 1/2 bis mehreren Stunden liegen, mit den entsprechenden durchschnittlichen Verweilzeiten in kontinuierlichen Verfahren. Polymerisationszeiten im Bereich von etwa 1 bis etwa 4 Stunden sind in Autoklav-Reaktionen typisch. In Aufschlämmungsverfahren kann die Polymerisationszeit nach Bedarf reguliert werden. Polymerisationszeiten im Bereich von etwa 1/2 bis mehreren Stunden sind in kontinuierlichen Aufschlämmungsverfahren im allgemeinen ausreichend.
  • Inerte Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel, die zur Verwendung in Aufschlämmungspolymerisationsverfahren geeignet sind, umfassen Alkane und Cycloalkane wie Pentan, Hexan, Heptan, n-Octan, Isooctan, Cyclohexan und Methylcyclohexan; Aromaten und Alkylaromaten wie Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Ethyltoluol und dergleichen. Oftmals ist es wünschenswert, daß Polymerisationsmedium vor der Verwendung zu reinigen, wie beispielsweise durch Destillation, Perkolieren durch Molekularsiebe, Kontaktieren mit einer Fängerverbindung wie einer Alkylaluminiumverbindung, die Spuren von Verunreinigungen entfernen kann, oder durch andere geeignete Mittel.
  • Typische Gasphasenolefinpolymerisationsreaktorsysteme umfassen mindestens ein Reaktorgefäß, in das das Olefinmonomer und die Katalysatorkomponenten gegeben werden können und das ein bewegtes Bett sich bildender Polymerteilchen enthält. Typischerweise werden die Katalysatorkomponenten zusammen oder getrennt durch eine oder mehrere ventilgesteuerte Öffnungen in das eine oder erste Reaktorgefäß gegeben. Das Olefinmonomer wird dem Reaktor typischerweise durch ein Umlaufgassystem, in dem nicht umgesetztes Monomer, das aus dem Abgas entfernt wurde, und frisch eingespeistes Monomer gemischt und in das Reaktorgefäß eingeführt werden, zugeführt.
  • Unabhängig von dem jeweils eingesetzten Verfahren werden Polymerisationen mit den Metallocenkatalysatorsystemen, die gemäß der Erfindung passiviert und dann reaktiviert worden sind, unter Bedingungen durchgeführt, die Sauerstoff, Wasser und andere Materialien, die als Katalysatorgifte agieren können, ausschließen. Additive zur Kontrolle des Polymer- oder Copolymermolekulargewichtes wie zum Beispiel Wasserstoff können in einer dem Fachmann bekannten Art und Weise eingesetzt werden. Obgleich nicht unbedingt erforderlich, wird ein Fachmann für Polymerisationsverfahren erkennen, daß am Ende ein geeigneter Katalysator-Deaktivator zugegeben werden kann, um die Polymerisation zu beenden.
  • Produkte, die gemäß dem Verfahren dieser Erfindung erzeugt wurden, sind üblicherweise feste Polyolefine. Die Homopolymer- oder -copolymerausbeuten sind in bezug auf die Menge an eingesetztem Katalysator ausreichend hoch, so daß nützliche Produkte ohne die Abtrennung von Katalysatorresten erhalten werden können. Die in Gegenwart des erfinderischen Katalysators erzeugten polymeren Produkte können durch Extrusion, Spritzgießen und andere Verfahren, die in der Technik allgemein bekannt sind und üblicherweise zum Mischen und Verarbeiten solcher Kunststoffe eingesetzt werden, zu vielen nützlichen Gegenstanden, einschließlich Formen, Fasern und Filmen verarbeitet werden.
  • Die Erfindung wird unter Berücksichtigung der folgenden veranschaulichenden Beispiele und Vergleichsbeispiele, die zur Veranschaulichung und nicht zur Einschränkung dienen sollen, besser verständlich. In den Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.
  • BEISPIELE
  • Katalysatorherstellungen
  • Der in den folgenden Beispielen eingesetzte Metallocenträgerkatalysator wurde durch Aufschlämmen von Dimethylsilylbis(2-methyl-4,5-benzo[e]indenyl)zirkoniumdichlorid, erhalten von Boulder Scientific Corporation als BSC 366, und Methylalumoxan in Toluol mit MAO- behandeltem Kieselgel, im wesentlichen gemäß dem Verfahren aus Beispiel 2 der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung EP 810,233 hergestellt.
  • Im allgemeinen wurden die Katalysatorherstellungs-, -lagerungs und -überführungsvorgänge unter Verwendung sorgfältig getrockneter Reagenzien und Gefäße und in einer Trockenbox, enthaltend eine Inertgasatmosphäre, zum Beispiel trockenen Strickstoff oder Argon, durchgeführt.
  • Der Sauerstoff-passivierte Katalysator mit einem Sauerstoff-zu-Zirkonium-Äquivalentverhältnis = 1 wurde durch die Zugabe von 3,43 ml Sauerstoff (10% in Stickstoff) zu 0,5 g des vollständig aktivierten Metallocenträgerkatalysators, der in einem evakuierten Rohrenthalten ist, unter Verwendung einer gasdichten Spritze unter trockenen Bedingungen hergestellt. Das Rohr, das den Katalysator und das Gas enthält, wurde bei Raumtemperatur 30 min gerührt, dann in einer Trockenbox für die anschließende Verwendung gelagert.
  • Eine zweite Herstellung unter Verwendung von 17,34 ml Sauerstoff ergab einen Sauerstoff-passivierten Katalysator mit einem Sauerstoff-zu-Zirkonium-Äquivalentverhältnis von 5.
  • Ein Dimethylamin/Triethylaluminium-passivierter Katalysator wurde durch Plazieren von 9,8 ml Hexan, 0,1 ml Triethylaluminium und 0,1 ml Diethylamin in einem trockenen Glasröhrchen und Rühren des Gemisches für 60 min bei Raumtemperatur hergestellt. Der vollständig aktivierte Metallocenträgerkatalysator (0,35 g) wurde zusammen mit 10 ml trockenem Hexan in einem trockenen Rohr plaziert, um so eine Suspension zu bilden. Ein Aliquot von 0,166 ml der Dimethylamin/Triethylaluminium-Lösung wurde dem Rohr zugegeben und die Suspension weitere 45 min bei Raumtemperatur gerührt. Die überständige Lösung wurde dann dekantiert und die restlichen flüchtigen Komponenten im Vakuum entfernt, was den passivierten Trägerkatalysator als ein frei fließendes Pulver ergab. Der Katalysator wurde in einem versiegelten Rohr in einer Trockenbox gelagert.
  • Ein Aluminiumtriethoxid-passivierter Katalysator wurde durch Plazieren von 0,35 g eines vollständig aktivierten Metallocenkatalysators und 3,3 mg Aluminiumtriethoxid in einem Rohr, Zugabe von 5 ml trockenem Hexan und Rühren der resultierenden Suspension für 3 h hergestellt. Die überständige Lösung wurde dann dekantiert und die restlichen flüchtigen Komponenten im Vakuum entfernt, was den passivierten Trägerkatalysator als ein frei fließendes Pulver ergab. Der Katalysator wurde in einem versiegelten Rohr in einer Trockenbox gelagert.
  • Die passivierten Katalysatoren wurden auch unter Verwendung von Triphenylboran- und Triphenylphosphinoxid als Passivierungsmittel hergestellt. Diese wurden im wesentlichen gemäß dem für die Herstellung von Aluminiumtriethoxid-passivierten Katalysatoren beschriebenen Verfahren hergestellt.
  • Screeningtests
  • Niedrigdruck-Aufschlämmungspolymerisationen im kleinen Maßstab wurden als Screeningtests durchgeführt, um die Wirksamkeit eines Olefins als ein Passivierungsmittel für Metallocenkatalysatoren zu demonstrieren. Die Screeningtests wurden in 250-ml-Druckflaschenreaktoren, ausgestattet mit einem Magnetrührstab und einem Gaseinlaß, durchgeführt. Die Flaschen wurden getrocknet und mit Stickstoff gespült, in einer Trockenbox plaziert und mit 1,0 ml einer Hexanlösung von Tri-isobutylaluminium (60 mg/ml) als Fänger behandelt. Die Reaktoren wurden dann mit Molekularsieb-getrocknetem Hexan und Katalysator geladen. Die Flaschen wurden versiegelt, aus der Trockenbox entfernt, in einem bezüglich der ausgewählten Reaktionstemperatur vorbehandelten Heizbad plaziert, über dem Magnetrührer positioniert und durch den Gaseinlaß mit einem getrockneten, Stickstoff-gespülten Verteiler verbunden. Das System wurde gespült und mit Propylen gefüllt. Sofern verwendet, wurde dann Wasserstoff auf einen vorbestimmten Druck in die Flaschen gegeben. Nach Beginn des Rührens wurde dann kontinuierlich Propylen eingelassen, um einen Arbeitsdruck von ungefähr 80 psi zu halten. Nach einem Reaktionszeitraum von 30 Minuten wurde der Propylenfluß gestoppt und der überschüssige Propylendruck wurde abgelassen. Die Flaschen wurden aus dem Verteiler entfernt und das Polymer durch Filtration gesammelt und getrocknet.
  • In den folgenden Beispielen 1–4 stellt jedes Beispiel einen Durchlauf dar, der insgesamt sechs Flaschenreaktoren umfaßt, 3 mit passiviertem Katalysator und 3 mit dem passenden Kontrollkatalysator. Die Reaktionstemperaturen wurden so gewählt, daß die in einem Gasphasenpropylenpolymerisationreaktor vorherrschenden Bedingungen –50°C für die Speiseleitungen und 70°C für das Reaktorbett – nachgeahmt wurden. Die 70°-Reaktoren wurden ferner mit Trimethylaluminium (TMA) geladen, das als ein Aktivator dienen sollte. Ver gleichsdurchläufe C1-C2 wurden ähnlich durchgeführt, um Vergleiche mit Verbindungen, die als Passivierungsmittel ineffektiv sind, und mit Verbindungen, die unter diesen Bedingungen irreversibel passivieren, zu liefern.
  • Die Reaktionsparameter, Passivierungsmittel und Mengen an Passivierungsmittel, die in jedem Durchlauf eingesetzt wurden, und die Ergebnisse, gemittelt für jeden erfolgreich beendeten Durchlauf, sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt. Tabelle I
    Bsp. Nr. Passivierungsmittel Äqu-Verhältnis Passiv./Zr Kat.-Aktivität 50°C Kat.-Aktivität 70°C
    1g/g/h 2% 1g/g/h 2%
    1 Sauerstoff 1 150 18 980 90
    2 Sauerstoff 5 150 18 225 20
    3 Sauerstoff 1 137 15 1131 112
    4 DiMeAmin-TEA 1,2 125 16 585 54
    5 DiMeAmin-TEA 100 11 616 61
    6 Al-Triethoxid 2 < 30 < 5 730 66
    7 Al-Triethoxid 26 2 887 88
    C1 BPh3 2 400 48 320 29
    C2 OPPh3 2 245 30 215 19
    • Anmerkungen: Aqu.-Verhältnis Passiv./Zr = Verhältnis von Äquivalenten an Passivierungsmittel-zu-Zr-Äquivalenten; Kat(alysator)-Aktivität: 1) g/g/h = Menge an PP, erzeugt durch passivierten Katalysator (gemittelt); 2)% = Verhältnis von passivierter Aktivität/Kontrollaktivität (× 100).
  • Unter Betrachtung der in Tabelle I dargestellten Beispiele wird deutlich, daß die mit Sauerstoff passivierten Katalysatoren eine wesentlich reduzierte Aktivität aufwiesen, wodurch wenig Polymer unter der Speiseleitungstemperaturbedingung, 50°C, erzeugt wurde; siehe Beispiele 1–3. Bei der Behandlung mit TMA als ein Aktivator bei 70°C wurde der mit einem Überschuß an Sauerstoff passivierte Katalysator nicht reaktiviert; siehe Beispiel 2. Das mit einem Äquivalent Sauerstoffpassivierte Metallocen, Beispiele 1 und 3, erreichte 90% der anfänglichen Katalysatoraktivität, wenn es mit TMA reaktiviert wurde.
  • Die Katalysatoren wurden zur Verwendung bei 50°C unter Verwendung von Aluminiumtriethoxid, Beispiele 4 und 5, und mit Diethylamin-TEA, Beispiele 6 und 7, effektiv passi viert. Die Passivierung unter Verwendung dieser Mittel wurde durch das Kontaktieren mit TMA bei 70°C rückgängig gemacht.
  • Es wird deutlich, daß die Katalysatoren zur Verwendung in Kontakt mit Propylen bei 50°C nicht adäquat passiviert wurden, wenn sie mit Boranen wie Triphenylboran oder mit Triphenylphosphinoxid behandelt wurden, und der Aktivitätsgrad blieb unakzeptabel niedrig, wenn sie mit TMA bei 70°C behandelt wurden; siehe Beispiele C-1 und C-2.
  • Die Verwendung von Alkyl- und Arylboranen zur reversiblen Verlangsamung von Metallocen-katalysierten Masse- und Lösungspolymerisationen von Ethylen wird in der Technik offenbart. Wie bei der Durchführung von Aufschlämmungspolymerisationen von Propylen mit Metallocenträgerkatalysatorsystemen zu beobachten war, agiert Triphenylboran als ein mildes Katalysatorgift, durch das der Katalysator nicht reaktiviert wird, wenn er mit TMA behandelt und in Kontakt mit Monomer auf 70°C erhitzt wird.
  • In den folgenden Vergleichsbeispielen C-3 bis C-8 wurden Metallocenträgerkatalysatorsysteme mit einer Vielzahl von Boranverbindungen und mit einem Alkylaluminiumhydrid bei einem Passivierungsmittel:Zirkonium-Verhältnis von 5:1, im wesentlichen gemäß dem für die Herstellung von Aluminiumethoxid-passivierten Trägerkatalysatoren beschriebenen Aufschlämmungsverfahren behandelt. Die behandelten Katalysatoren wurden in kleinmaßstäblichen Niedrigdruck-Polypropylen-Aufschlämmungspolymerisationen im wesentlichen wie oben angegeben bewertet.
  • Die in diesen Durchlaufen bewerteten Borverbindungen und die abgekürzten Bezeichnungen umfassen:
    9-BBN = 9-Borabicyclo[3.3.1]nonan
    A-pinylBH2 = alpha-Pinylboran
    PinacolBH = Pinacolboran
    t-hexylBH2 = t-Hexylboran oder 1,1,2-Trimethylpropylboran
  • Auch der mit einer Aluminiumverbindung, Diisobutylaluminiumhydrid (DiisobutylAlH), behandelte Katalysator wurde bewertet.
  • Die Reaktionsparameter, Passivierungsmittel und gemittelten Ergebnisse für erfolgreich beendete Durchläufe sind in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt. Tabelle II
    Bsp. Nr. Passivierungsmittel Temp.°C Zeit min 1Kontrolle g/g/h Aktivität passiv. Kat.
    2g/g/h 3%
    C3 9-BBN 50 10 74,4 67,3 90
    C4 PinacolBH 50 10 216,7 182,4 84
    C5 t-hexylBH2 50 10 116,3 62,5 54
    C6 A-pinylBH2 50 10 240,8 40,5 17
    C7 A-pinylBH2 70 60 98,9 57,2 58
    C8 Di-IsobutylAlH 50 10 91,6 105,0 115
    • Anmerkungen: Passivierungsmittel, siehe Text. 1) Kontrolle g/g/h = Menge an PP, erzeugt durch Kontrollkatalysator (gemittelt); Aktivität passiv. Kat.: 2) g/g/h = Menge an PP, erzeugt durch passivierten Katalysator (gemittelt); 3)% = (passiviert/Kontrolle) × 100.
  • Aus den in Tabelle 2 dargelegten Daten wird erneut sichtlich, daß Alkyl- und Arylborverbindungen im allgemeinen als Passivierungsverbindungen für Metallocenträgerkatalysatorsysteme ineffektiv sind. In den meisten Fällen reicht der Passivierungsgrad nicht aus, um eine signifikante Polymerisation zu verhindern, wenn sie bei Temperaturen, die in Reaktorspeiseleitungen vorherrschen, mit Propylen kontaktiert werden, und verstopfen wahrscheinlich die Speiseleitungen. Siehe Beispiele C-3 bis C-5. Der Grad, zu dem der Metallocenträgerkatalysator durch die Behandlung mit alpha-Pinylboran passiviert wurde, war bei 50°C nur wenig akzeptabel. Wurde er jedoch für bis zu eine Stunde bei 70°C in Gegenwart des TMA-Aktivators gehalten, erhöhte sich die Katalysatoraktivität nicht auf ein akzeptables Niveau. Siehe Beispiele C-6 und C-7. Die Dialkylaluminiumhydrid-Behandlung der Katalysatoren führte anscheinend nicht zu einer signifikanten Passivierung, wenn überhaupt. Siehe Beispiel C8.
  • Gasphasenpolymerisationen
  • Die Aktivität passivierter Katalysatoren und insbesondere die Fähigkeit des Katalysators, in einem Reaktorbett für einen Zeitraum, der ausreicht, den Katalysator adäquat in dem Katalysatorbett zu dispergieren, passiviert zu bleiben, kann mittels Durchführung weiterer Propylenpolymerisationen unter Verwendung eines Labor-Gasphasenreaktors bewertet werden.
  • Die Propylenpolymerisationen für diese Bewertungen können in einem kontinuierlichen, horizontalen, zylindrischen Gasphasenreaktor mit einem Fassungsvermögen von einer Gallone (3,8 Liter) und einem Durchmesser von 10 cm und einer Länge von 30 cm, basierend auf dem in US-Patent Nr. 3,965,083 beschriebenen, durchgeführt werden. Der Reaktor war mit einer Gaskopplungsöffnung zur Rückführung von Reaktorgas durch einen Kondensator und zurück durch eine Rückführleitung zu den Rückführdüsen in dem Reaktor ausgestattet. Propylenflüssigkeit wurde als die Quenchflüssigkeit verwendet, um so die Entfernung der in dem Reaktor während der Polymerisation erzeugten Wärme zu unterstützen. Während des Betriebs läuft Polypropylenpulver, erzeugt in dem Reaktorbett, über einen Wehr und wird durch ein Pulverentladesystem in ein zweites geschlossenes Gefäß, das mit Stickstoff gespült ist, entladen. Das Polymerbett wird durch Schaufeln gerührt, die an einer Längswelle in dem Reaktor angebracht sind, die mit etwa 50 U/min rotiert.
  • Im allgemeinen konnte beobachtet werden, daß die passivierten Katalysatoren passiviert blieben, wenn sie lange genug in dem Reaktor blieben, damit der Katalysator in dem Polymerbett dispergiert werden konnte, wodurch Polymerisations-Hot-Spots vermieden wurden. Durchlaufe, die unter Verwendung eines vollständig aktiven Metallocenkatalysators durchgeführt wurden, verursachten die Bildung von großen Klumpen, was das Reaktorbett verschmutzte und das Rühren beeinträchtigte, wodurch der Reaktor zur Reinigung nach kurzen Durchlaufzeiten abgeschaltet werden mußte.
  • Die Katalysatorausbeuten, die nach der Reaktivierung in den Gasphasenpolymerisationen zu beobachten waren, waren höher, in einem Bereich von ungefähr der Hälfte der Ausbeuten, die unter Verwendung eines vollständig aktiven Trägerkatalysators zu beobachten waren, bis so hoch wie die, die bei unbehandeltem Katalysator zu beobachten waren, und höher.
  • Die Erfindung ist daher auf ein Verfahren zur Passivierung vollständig aktiver Metallocenträgerkatalysatoren, umfassend ein Metallocen, ausgewählt aus Metallocenen der Gruppe 4 und 5, und einen Alumoxan-Cokatalysator, gerichtet, wobei das erfundene Verfahren das Kontaktieren des Metallocenkatalysators mit einer Menge, die effektiv die Aktivität des Metallocenkatalysators unter etwa 50% der Aktivität des Metallocenkatalysatorsystems vor der Passivierung reduziert, bevorzugt etwa 1 bis etwa 5 Äquivalente pro Äquivalent Metall in dem Katalysator-Komplex, an Sauerstoff oder einer Sauerstoff- oder Stickstoff-enthaltenden Ver bindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus elementarem Sauerstoff, Metallalkoxiden, Ethern und cyclischen Ethern, Alkylaminen und Cycloalkylaminen und Metallamiden.
  • Die Aktivität der passivierten Metallocenkatalysatoren, erhalten gemäß dem Verfahren dieser Erfindung, bestimmt durch die Katalysatorausbeute in einer Olefinpolymerisation, wird kleiner sein als etwa 50%, bevorzugt kleiner als etwa 30%, stärker bevorzugt kleiner als etwa 15%, noch stärker bevorzugt 0 bis etwa 10% der Aktivität des Metallocenkatalysators vor seiner Passivierung betragen. Katalysatoraktivitäten zum Vergleich können unter Verwendung irgendeines einer Vielzahl von Polymerisationsverfahren und den entsprechenden Bedingungen bestimmt werden. Daten für die Vergleiche können auf herkömmliche Art und Weise unter Verwendung eines katalysierten Niedrigdruck-Suspensionspolymerisationsverfahrens, durchgeführt mit Propylenmonomer bei 50°C in Abwesenheit eines Aktivators, im wesentlichen wie vorstehend angegeben, erhalten werden. Ein Fachmann wird erkennen, daß die Verfahrensbedingungen zur Anpassung anderer Olefinmonomere modifiziert werden können.
  • Die gemäß der Erfindung erzeugten passivierten Metallocenkatalysatoren können ferner als latente Olefinpolymerisationskatalysatoren, die ein Metallocen der Gruppe 4 und 5, ein Alumoxan und Sauerstoff- oder eine Sauerstoff-enthaltende Verbindung oder Stickstoff-enthaltende Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Metallalkoxiden, Ethern und cyclischen Ethern, Alkylaminen und Cycloalkylaminen und Metallamiden, umfassen, beschrieben und charakterisiert werden.
  • Die Passivierung ist vorübergehend und reversibel. Die erfundenen latenten Olefinpolymerisationskatalysatoren können unter Verwendung eines Aktivators, zum Beispiel einer Verbindung, die den passivierten Katalysator alkylieren kann, wie zum Beispiel einer Alkylaluminiumverbindung, reaktiviert werden. Die reaktivierten Katalysatoren sind als Olefinpolymerisationskatalysatoren effektiv und daher in Polymerisationsverfahren zur Herstellung von Polyolefinen wie Polypropylen von Nutzen. Die Erfindung ist daher ferner auf ein Verfahren zur Polymerisation von C2-C14-Olefinen in Gegenwart eines Metallocenkatalysatorsystems gerichtet, in dem der Katalysator vorübergehend und reversibel durch das Kontaktieren mit Sauerstoff oder einer Sauerstoff- oder Stickstoff-enthaltenden Verbindung passiviert, in dem Polymerisationsmedium dispergiert und anschließend unter Verfahrenbedingungen reaktiviert wird.
  • Obgleich die Erfindung unter Verwendung spezieller Metallocenkatalysatoren, die Zirkoniummetallocene und Alumoxan-Cokatalysatoren umfassen, beschrieben und beispielhaft veranschaulicht worden ist, kann das erfundene Verfahren auf eine Vielzahl von Metallocenkatalysatorsystemen angewendet werden, einschließlich denen, die auf anderen Metallen der Gruppen 4 und 5 und anderen Cokatalysatoren wie Borverbindungen und dergleichen basieren. Ferner sind auch andere Sauerstoff-enthaltende Verbindungen und Stickstoff-enthaltende Verbindungen als die exemplarisch dargestellten für diese Zwecke von Nutzen. Ein, Fachmann wird ohne weiteres erkennen, daß die vorstehend angegebenen Beispiele zur Veranschaulichung dienen und den Umfang der Erfindung, definiert durch die anhängenden Ansprüche, nicht einschränken sollen.

Claims (10)

  1. Verfahren zur vorübergehenden und reversiblen Passivierung und dann Aktivierung eines aktiven Metallocenkatalysatorsystems, getragen auf einem geeigneten Träger, umfassend das Kontaktieren des Katalysatorsystems mit einem Passivierungsmittel, ausgewählt aus Sauerstoff, Metallalkoxiden, Ethern, cyclischen Ethern, Alkylaminen, Cycloalkylaminen, Metallamiden und Morpholin; Einspeisen des passivierten Metallocenkatalysators in einen Polymerisationsreaktor und dann Reaktivieren des passivierten Metallocenkatalysatorsystems in dem Reaktor durch Kontaktieren mit einem Alkylierungsmittel.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Metallocenträgerkatalysatorsystem ein Metallocen der Gruppe 4 oder Gruppe 5 und einen Cokatalysator umfaßt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein aktives Metallocenträgerkatalysatorsystem, umfassend ein Zirkoniummetallocen und ein Alumoxan, getragen auf einem geeigneten Träger, vorübergehend und reversibel passiviert wird, indem das Trägerkatalysatorsystem mit einer effektiven Menge eines Passivierungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Sauerstoff, Metallalkoxiden, Ethern, cyclischen Ethern, Alkylaminen, Cycloalkylaminen, Metallamiden und Morpholin, kontaktiert wird, wobei das Trägerkatalysatorsystem nach der Kontaktierung mit dem Passivierungsmittel eine Aktivität, bestimmt durch die Katalysatorausbeute in einem Olefinpolymerisationsverfahren, von nicht mehr als 50% der Aktivität des Katalysatorsystems vor der Kontaktierung mit dem Passivierungsmittel aufweist.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen 1–3, wobei das Passivierungsmittel aus Metallalkoxiden, Ethern und cyclischen Ethern ausgewählt ist.
  5. Verfahren nach den Ansprüchen 1–3, wobei das Passivierungsmittel aus Sauerstoff ausgewählt ist.
  6. Verfahren zur Polymerisation von C2-C14-Olefinen, umfassend die Schritte a) der vorübergehenden und reversiblen Passivierung eines aktiven Metallocenkatalysatorsystems, getragen auf einem geeigneten Träger, umfassend das Kontaktieren des Katalysatorsystems mit einem Passivierungsmittel, ausgewählt aus Sauerstoff, Metallalkoxiden, Ethern, cyclischen Ethern, Alkylaminen, Cycloalkylaminen, Metallamiden und Morpholin; b) der Einspeisung des passivierten Metallocenkatalysators und mindestens eines C2-C14-Olefinmonomers in den Polymerisationsreaktor; c) der Dispergierung des passivierten Katalysators in dem darin enthaltenen Polymerisationsmedium; d) dann der Reaktivierung des passivierten Metallocenkatalysatorsystems in dem Reaktor durch das Kontaktieren mit einer Metallalkylalkylierungsverbindung; und e) der Polymerisierung des Olefinmonomers.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Metallocenkatalysatorsystem ein Zirkoniummetallocen und ein Alumoxan umfaßt, und das Alkylierungsmittel ein Metallalkyl ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Passivierungsmittel aus Metallalkoxiden, Ethern und cyclischen Ethern ausgewählt ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Passivierungsmittel aus Sauerstoff ausgewählt ist.
  10. Verfahren nach den Ansprüchen 6–9, wobei das Olefinmonomer Propylen, Ethylen oder ein Gemisch aus Propylen und Ethylen umfaßt.
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