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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur mikrobiologischen
Dekontamination von pulverförmigen
Produkten, Körnern
oder ähnlichem,
zur vollständigen
oder teilweisen Vernichtung von Hefen, Schimmelpilzen, Bakterien
oder ähnlichem,
die anfänglich
auf dem pulverförmigem
Produkt vorhanden sind, bei Bewahrung seiner organoleptischen Qualitäten, sowie
eine Vorrichtung zur Umsetzung des Verfahrens.
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Im
Lebensmittelbereich ist ein „Ionisierungsverfahren" genanntes Verfahren
zur mikrobiologischen Dekontamination bereits bekannt, das insbesondere
zur Dekontamination von pulverförmigen Produkten
wie Körner,
Pulver und ähnlichem
geeignet ist. Dieses Verfahren besteht darin, das Produkt mit ionisierenden
Strahlungen zu bombardieren, die durch die Beschleunigung von Elektronen,
durch radioaktive Isotope oder durch eine Röntgenstrahlquelle erzeugt werden,
welche die Mikroben, Bakterien, Insekten usw. zerstören.
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Auch
wenn der visuelle Aspekt und die organoleptischen Qualitäten der
behandelten Produkte nach einer Dekontamination durch Ionisierung
unverändert
bleiben und insoweit die geltenden Gesetze vieler Länder die
Hersteller von Lebensmitteln verpflichten, auf ihren Verpackungen
die Verwendung eines derartigen Dekontaminationsverfahrens anzuzeigen,
lehnen die Verbraucher, denen die Verwendung radioaktiver Elemente
in diesem Verfahren Angst macht, die derart behandelten dekontaminierten
Produkte ab.
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Es
sind weiterhin substituierende Dekontaminationsverfahren bekannt,
die Ethylenoxid, Propylenoxid, Schwefeldioxid, Ethanol, Methylbromid
oder Hypochlorit verwenden. Diese Verfahren weisen neben ihrer Behandlungsdauer
und ihren ausufernden Kosten, die die Produktionskosten erheblich
belasten, den Nachteil auf, die organoleptischen Eigenschaften oder
das Aussehen der Produkte zu denaturieren, die Umwelt zu verschmutzen
und das Krebsrisiko der Personen zu erhöhen, die nach diesen Verfahren
behandelte Produkte verzehren, so dass die meisten dieser Verfahren
verboten sind, vor allem in Europa.
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Schließlich sind
ebenfalls Verfahren zur Dekontamination von Lebensmitteln bekannt,
die darin bestehen, die besagten Produkte zu erhitzen und danach
abzukühlen;
Das ist zum Beispiel beim deutschen Patent
DE 44.24430 der Fall, das ein Verfahren
zur Dekontamination von getrockneten pflanzlichen Produkten beschreibt.
Das Verfahren besteht darin, die Produkte 30 Sekunden bis 3 Minuten
in einen Gasstrom bei einer Temperatur zwischen 80 und 170°C inklusive
zu platzieren und danach die besagten Produkte durch Eintauchen
in flüssiges
CO
2 in einem Druckbehälter mit einer Schnecke abzukühlen, wobei
die Temperatur des CO
2 zirka –50°C beträgt. Mit
diesem Verfahrenstyp wird die Flora insgesamt, das heißt die Hefen
und Schimmelpilze der Lebensmittel, nur sehr teilweise reduziert
und auf alle Fälle absolut
unzureichend entfernt, so dass diese Produkte schnell für den Verzehr
ungeeignet werden, wenn sie an der freien Luft lagern.
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Eine
der Aufgaben der Erfindung besteht demzufolge darin, diesen Nachteilen
durch Vorschlag eines mikrobiologischen Verfahrens zur Dekontamination
von pulverförmigen
Produkten abzuhelfen, das Hefen, Schimmelpilze, Bakterien oder ähnliches
in einer sehr kurzen Zeit bei Bewahrung der organoleptischen Qualitäten des
Produkts ganz oder teilweise zerstört.
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Zu
diesem Zweck zeichnet sich das Verfahren zur mikrobiologischen Dekontamination
von pulverförmigen
Produkten, Körnern
oder ähnlichem
dadurch aus, dass es mindestens darin besteht, das pulverförmige Produkt
einer ersten Wärmebehandlung
zu unterziehen, die darin besteht, einen Strom warmen Gases auf
das pulverförmige
Produkt bei einer Temperatur zwischen 200°C und 600°C inklusive über einen Zeitraum von weniger
als 30 Sekunden anzuwenden und das besagte Produkt sofort danach einer
zweiten Wärmebehandlung
zu unterziehen, die darin besteht, einen Strom kalten Gases auf
das pulverförmige
Produkt bei einer Temperatur von weniger als –80°C über einen Zeitraum von weniger
als 30 Sekunden anzuwenden, um die Hefen, die Schimmelpilze, die
Bakterien oder ähnliches
zu zerstören, die
anfänglich
auf dem pulverförmigen
Produkt vorliegen, wobei dessen organoleptische Qualitäten beibehalten
werden.
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Es
ist gut verständlich,
dass die erste warme thermische Behandlung erlaubt, die Hefen, Schimmelpilze,
die Bakterien oder ähnliches
zu zerstören, wobei
dabei vermieden wird, das pulverförmige Produkt zu verbrennen, und
dass die zweite Kältebehandlung
erlaubt, das Vordringen der Wärme
in das pulverförmige
Produkt anzuhalten, wobei vermieden wird, dass es kalziniert.
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Einer
anderen Ausführungsvariante
des Verfahrens zur mikrobiologischen Dekontamination zufolge besteht
die erste und die zweite Wärmebehandlung
darin, das pulverförmige
Produkt einen Behälter durchqueren
zu lassen, der ein warmes bzw. kaltes Gas enthält.
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Die
Temperatur des Gases wird bei der ersten und zweiten Wärmebehandlung
in vorteilhafter Weise allgemein konstant gehalten. Weiterhin beträgt die Gastemperatur
der ersten Wärmebehandlung
vorzugsweise zwischen 300° und
400° inklusive, und
die Gastemperatur der zweiten Wärmebehandlung
beträgt
zwischen -200° und –80°C inklusive.
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Einer
letzten Ausführungsvariante
des Verfahrens zufolge besteht das besagte Verfahren darin, das
pulverförmige
Produkt in einem kalten Gasstrom zu transportieren und auf mindestens
einem Teil seines Wegs eine Strahlung anzuwenden, die imstande ist,
das pulverförmige
Produkt zu erwärmen.
Dabei kann es sich um eine Mikrowellen-, Infrarot-, Ultraviolett-
oder ähnliche
Strahlung handeln.
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Ein
anderer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mikrobiologischen
Dekontaminierung von pulverförmigen
Produkten, Körnern oder ähnlichem,
die das Verfahren umsetzt.
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Die
Vorrichtung besteht aus einem ersten pneumatischen Förderrohr,
das über
eine Schleuse, die aus einer mit zwei Schiebern versehenen Leitung besteht,
mit einem Trichter verbunden ist, wobei das erste pneumatische Förderrohr
an einem ersten Ende Lüftungsmittel
und Heizmittel umfasst und an seinem einem ersten Zyklon gegenüberliegendem Ende
einen ersten Ablass für
Förderfluid
und einen zweiten Ablass für
pulverförmige
Produkte umfasst, wobei der zweite Ablass in einer Leitung mündet, wobei
die Leitung mit einem zweiten pneumatischen Förderrohr verbunden ist, das
an einem ersten Ende Lüftungsmittel
und Kühlmittel
in der Nähe
der Leitung umfasst und an seinem einem zweiten Zyklon gegenüberliegendem
Ende einen ersten Ablass für
Förderfluid
und einen zweiten Ablass für
pulverförmige
Produkte umfasst, wobei der zweite Ablass in Rückgewinnungsmitteln mündet.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich noch besser aus der folgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsvarianten,
die als nicht beschränkende
Beispiele des Verfahrens zur mikrobiologischen Dekontamination von
pulverförmigen
Produkten und der Vorrichtung, die es erfindungsgemäß umsetzt, unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen in der Anlage gegeben werden, von
denen:
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die 1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung ist, die es erlaubt,
das erfindungsgemäße Verfahren
umzusetzen,
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die 2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsvariante einer Vorrichtung
ist, die es erlaubt, das erfindungsgemäße Verfahren umzusetzen,
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die 3 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, die das
erfindungsgemäße Verfahren
umsetzt,
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die 4 eine
schematische Darstellung einer letzten Ausführungsvariante einer Vorrichtung
ist, die es erlaubt, das erfindungsgemäße Verfahren umzusetzen.
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Es
werden als nicht beschränkendes
Beispiel verschiedene Vorrichtungen beschrieben, die es erlauben,
das erfindungsgemäße Verfahren
zur mikrobiologischen Dekontamination zur Behandlung von ganzen
Pfefferkörnern
anzuwenden.
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Einer
ersten Ausführungsvariante
der Vorrichtung entsprechend, die auf der 1 dargestellt ist,
besteht diese aus zwei vorzugsweise isothermen Behältern 1 und 2,
die untereinander durch eine mit einem Schieber 4 ausgestattete
Leitung 3 verbunden sind. Die Behälter 1 und 2 umfassen
jeweils einen Einlass 5 und einen Ablass 6, die
mit Verschlussmitteln 7 und beziehungsweise 8 wie
zum Beispiel einem Schieber ausgestattet sind, um die Einleitung und
das Ablassen von Pfefferkörnern
P in die Behälter 1 und 2 zu
erlauben. Die Pfefferkörner
P werden in vorteilhafter Weise durch ein erstes pneumatisches Förderrohr 9,
das mit dem Einlass 5 verbunden ist, in den ersten Behälter 1 transportiert,
und aus dem zweiten Behälter 2 durch
ein zweites pneumatisches Förderrohr 10 abgelassen,
das mit dem Ablass 6 verbunden ist. Der erste Behälter 1 umfasst
im weiteren Heizmittel 11 für das Gas, das im Behälter 1 vorhanden
ist, im vorliegenden Fall Luft, wobei die Mittel 11 zum
Beispiel aus Lüftungsmitteln
und einem thermischen Widerstand bestehen, um in den Behälter 1 durch
den thermischen Widerstand auf eine Temperatur zwischen 200°C und 600°C inklusive
erwärmte
Luft zu projizieren. Weiterhin umfasst der zweite Behälter 2 Kühlmittel 12,
die zum Beispiel aus einer Flasche mit komprimiertem CO2 bestehen,
einem Plunger und einem Druckminderer, die das entspannte CO2 bei einer Temperatur von ungefähr –78°C in den
Behälter 1 befördern.
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Es
versteht sich von selbst, dass die Temperatur des in den Behälter 1 beförderten
CO2 durch Variation des Lufteintritts bei
der Entspannung des CO2 steuerbar ist.
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Außerdem ist
es natürlich
klar, dass die Vorrichtung aus einem einzigen isothermen Behälter bestehen
kann, der die Heizmittel 11 und die Kühlmittel 12 umfasst,
ohne deswegen den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Daneben
umfasst die Vorrichtung Befeuchtungsmittel 13, die aus
einem Wasservorratsbehälter 14 und
einer Düse 15 bestehen,
die imstande ist, das Zerstäuben
von Wasser auf die im Behälter 1 enthaltenen
Pfefferkörner
P zu erlauben, um, sofern notwendig, ihrer Austrocknung entgegenzuwirken,
wie man später
sehen wird.
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Einer
Ausführungsvariante
der Dekontaminationsvorrichtung zufolge, die auf der 2 dargestellt
ist, besteht die Vorrichtung aus zwei aneinander grenzenden und
vorzugsweise isothermen Behältern 20, 21,
die jeweils einen Einlass 22a, 23a und einen Ablass 22b, 23b umfassen,
wobei der Ablass 22b des Behälters 20 dem Einlass 23a des
Behälters 21 entspricht.
Die Vorrichtung umfasst auf dieselbe Weise wie zuvor Heizmittel 11,
die imstande sind, die im Behälter 20 enthaltene
Luft zu erwärmen
und Kühlmittel 12,
die imstande sind, die im Behälter 21 enthaltene Luft
zu kühlen.
Weiterhin umfasst die Vorrichtung Fördermittel, die einerseits
aus einer ersten unteren Endlos-Transporteinrichtung 24 bestehen,
die ein Förderband 25 umfasst,
das über
eine stromabwärtige
Führungsrolle 26a läuft und
eine stromaufwärtige
Rolle 26b und andererseits aus einer oberen Endlos-Transporteinrichtung 27,
die ein Förderband 28 umfasst,
das über
zwei stromabwärtige
Führungsrollen 29a, 30a und
zwei stromaufwärtige
Rollen 29b, 30b lauft, wobei die sich ursprünglich in
einem Trichter 31 befindenden Pfefferkörner P stromauf zur oberen
Transporteinrichtung 27 auf dem Förderband 25 der unteren
Transporteinrichtung 24 positioniert werden. Außerdem erstreckt
sich das obere Förderband 28 parallel
zum unteren Förderband 25,
so dass die Pfefferkörner
P zwischen den Förderbändern 25, 28 vom
Einlass 22a bis zum Ablass 23b der Behälter 20, 21 in
Position gehalten werden. Das untere und das obere Förderband 25, 28 bestehen
vorzugsweise aus einem Gitterwerk, dessen Maschen kleiner als der
Durchmesser der Pfefferkörner
P sind, um die Diffusion von warmer und von kalter Luft bis in den zentralen
Abschnitt zu erlauben, der zwischen dem besagten unteren und oberen
Förderband 25, 28 begrenzt
ist.
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Daneben
umfasst die Vorrichtung Befeuchtungsmittel 13 für die stromaufwärts der
Behälter 20, 21 positionierten
Pfefferkörner
P.
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Einer
Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zufolge besteht die Vorrichtung unter Bezugnahme auf 3 aus
einem ersten pneumatischen Förderrohr 40,
dessen Wände
vorzugsweise wärmeisoliert sind
und das an einem ersten Ende Lüftungsmittel 41 und
Heizmittel 11 umfasst und an seinem entgegengesetzten Ende
einen Zyklon 42, der es erlaubt, die Pfefferkörner P vom
warmen Förderfluid
zu trennen, wobei die Temperatur des Förderfluids zwischen 200° und 600°C inklusive beträgt. Die
Pfefferkörner
P befinden sich anfänglich in
einem Trichter 43 und werden in das Rohr 40 durch eine
Schleuse 44 geleitet, die in klassischer Weise aus einer
Leitung 45 besteht, die mit zwei Schiebern 46a und 46b ausgestattet
ist, wobei die Einleitung durch abwechselndes Öffnen und Schließen der Schieber 46a und 46b erfolgt.
Der Zyklon 42 umfasst einen ersten Ablass 47 des
warmen Förderfluids
und einen zweiten Ablass 48 der Pfefferkörner P,
der in eine sehr kurze Leitung 49 mündet, die mit einem zweiten
pneumatischen Förderrohr 50 verbunden
ist. Dieses Rohr weist in vorteilhafter Weise wärmeisolierte Wände auf
und umfasst an einem Ende Lüftungsmittel 41' und Kühlmittel 12 und
an seinem gegenüberliegenden
Ende einen zweiten Zyklon 51, wobei die Pfefferkörner P in
das zweite Förderrohr 50 in
der Nähe
der Lüftungsmittel 41' und Kühlmittel 12 eingeleitet
werden und die Temperatur des Förderfluids
zwischen –200° und –20°C inklusive
beträgt.
Weiterhin umfasst der zweite Zyklon 51 einen ersten Ablass 52 für das kalte
Förderfluid
und einen zweiten Ablass 53 für die Pfefferkörner P,
der in Rückgewinnungsmitteln
mündet
wie zum Beispiel in einen Behälter 54.
Damit werden die Pfefferkörner
P nach ihrer Einleitung in das erste pneumatische Förderrohr 40 von
einem warmen Fluid, zum Beispiel durch Luft, bis zum Zyklon 42 transportiert,
wo die Pfefferkörner P
von der warmen Luft getrennt werden, um durch die Leitung 49 bis
zum zweiten pneumatischen Förderrohr 50 geleitet
zu werden. Danach werden die Pfefferkörner P von kalter Luft bis
zum Zyklon 51 transportiert, der die kalte Luft von den
dekontaminierten Pfefferkörnern
P trennt, die im Behälter 54 zurückgewonnen
werden.
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Schließlich besteht
die Vorrichtung gemäß einer
letzten Ausführungsvariante
der Vorrichtung unter Bezugnahme auf 4 aus einem
pneumatischen Förderrohr 55,
dessen Wände
in vorteilhafter Weise wärmeisoliert
sind, das an einem ersten Ende Lüftungsmittel 56 und
Kühlmittel 57 wie
zum Beispiel flüssiges,
bei atmosphärischem
Druck entspanntes CO2 umfasst und an seinem
entgegengesetzten Ende einen Zyklon 58, der es erlaubt,
die Pfefferkörner
P vom kalten Förderfluid
zu trennen. Es ist zu beobachten, dass die Temperatur des bei atmosphärischem
Druck entspannten flüssigen
CO2, das das Förderfluid darstellt, ungefähr –80°C beträgt. Die Pfefferkörner P befinden
sich anfänglich
in einem Trichter 59 und werden in das Rohr 55 durch
eine Schleuse 60 geleitet, die in klassischer Weise aus
einer Leitung 61 besteht, die mit zwei Schiebern 62a und 62b ausgestattet
ist, wobei die Einleitung der Pfefferkörner P in das Rohr 55 durch
abwechselndes Öffnen
und Schließen
der besagten Schieber 62a und 62b erfolgt. Der
Zyklon 58 umfasst einen ersten Ablass 63 des kalten
Förderfluids
und einen zweiten Ablass 64 der dekontaminierten Pfefferkörner P,
die in einem Behälter 65 aufgefangen
werden. Das Förderrohr 55 durchquert
im weiteren einen Behälter 66, in
dem Mikrowellenerzeuger 67 positioniert sind, welche die
den Behälter 66 durchquerenden
Pfefferkörner
P bestrahlen, um sie bis auf eine Temperatur von über oder
gleich 200°C
zu erwärmen.
Am Ablass des Behälters 66 werden
die Pfefferkörner
P, die nicht mehr bestrahlt werden, vom kalten Förderfluid einer Temperatur
von zirka –80°C abgekühlt, so
dass die im Behälter 65 aufgefangenen
Pfefferkörner
dekontaminiert sind.
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Es
ist klar, dass die Mikrowellenerzeuger 67 durch Erzeuger
von Infrarot-, Ultraviolett- oder ähnlicher Strahlung ersetzt
werden können,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Weiterhin kann die Vorrichtung
nur einen Erzeuger dieser Strahlungen umfassen.
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Jetzt
werden die aufeinanderfolgenden Schritte des Verfahrens zur mikrobiologischen
Dekontamination des pulverförmigen
Produkts unter Einsatz der auf der 1 dargestellten
Vorrichtung beschrieben, die als Beispiel herangezogen wird.
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In
diesem besonderen Beispiel weisen die zu behandelnden ganzen Pfefferkörner auf
ihrer Oberfläche
eine Flora insgesamt von 2,16 × 106 Mikroorganismen je Gramm Pfeffer auf, darunter
Hefen, Schimmelpilze, und Enterobakterien in der Größenordnung
von 4,8 × 103 je Gramm Pfeffer. Unter Flora insgesamt
wird die Gesamtheit der auf der Oberfläche der besagten Pfefferkörner lebenden
Mikroorganismen verstanden. Weiterhin beträgt der Gehalt an ätherischen Ölen, die
die Vektoren der organoleptischen Eigenschaften der Pfefferkörner sind,
ungefähr
5% ihres Gewichts.
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Unter
Bezugnahme auf die 1, wobei der Schieber 4 des
ersten Behälters 1 geschlossen
und der Schieber 7 des Einlasses 5 geöffnet ist,
werden die zu behandelnden Pfefferkörner P in den besagten Behälter 1 geleitet,
danach wird der Schieber 7 am Einlass 5 derart
geschlossen, dass der Behälter 1 hermetisch
verschlossen ist. Danach werden die Heizmittel 11 betätigt, so
dass ein Strom warmen Gases mit einer Temperatur von 300°C ungefähr 10 Sekunden
lang auf die Pfefferkörner
P angewendet wird.
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Es
versteht sich von selbst, dass die Temperatur höher als 300°C sein kann, wobei die Dauer
der Wärmebehandlung
dann vorzugsweise unter 10 Sekunden ist, um die Karbonisierung der
Pfefferkörner zu
vermeiden.
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Sofort
nach dieser ersten warmen thermischen Behandlung wird bei ausgeschalteten
Heizmitteln 7 der Schieber 4 geöffnet, der
die zwei Behälter 1 und 2 trennt,
und der Schieber 8 des zweiten Behälters wird derart geschlossen,
dass die zu behandelnden Pfefferkörner P durch jedes bekannte
Mittel in den zweiten Behälter 2 geleitet
werden. Der Schieber 4 wird dann geschlossen, so dass der
zweite Behälter 2 hermetisch
geschlossen ist, danach werden die Kühlmittel 12 eingeschaltet,
so dass ein Strom kalten Gases mit einer Temperatur von zirka –80°C ungefähr 10 Sekunden
lang auf die Pfefferkörner
P einwirkt. Nach dieser zweiten kalten thermischen Behandlung wird
der Schieber 8 des Ablasses 6 geöffnet, und
die Pfefferkörner
P werden durch das zweite pneumatische Förderrohr 10 abgelassen,
bis der Behälter 2 leer
ist. Danach wird der Schieber 8 geschlossen und der Schieber 7 des
Einlasses 2 geöffnet,
um die Einleitung neuer Pfefferkörner
P zu erlauben.
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Nach
Abschluss dieses Verfahrens weisen die Pfefferkörner eine Flora insgesamt in
der Größenordnung
von 5 × 103
Mikroorganismen je Gramm Pfeffer und Hefen, Schimmelpilze und Enterobakterien
in einer Menge von weniger als 50 je Gramm auf. Weiterhin beträgt ihr Gehalt
an ätherischen Ölen nach
Abschluss dieser Operation zirka 4 ihres Gewichts. Damit scheint
das Verfahren zur mikrobiologischen Dekontamination zu dekontaminieren,
das heißt
eine Reduzierung in der Größenordnung
von 103 Mal der Mikroorganismen zu gewährleisten, vor allem der Hefen
und der Schimmelpilze, die sich anfänglich auf den Pfefferkörnern befanden,
bei Aufrechterhaltung ihres Gehalts an ätherischen Ölen, das heißt, bei
Aufrechterhaltung der organoleptischen Eigenschaften der Pfefferkörner. Außerdem bleibt
das visuelle Erscheinungsbild dieser derart behandelten Pfefferkörner unverändert.
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Weiterhin
wird man feststellen, dass das Volumen der Pfefferkörner nach
Abschluss des Verfahrens auf überraschende
Weise zugenommen hat, wodurch ihre Zerkleinerung erleichtert wird.
Da die Pfefferkörner
nicht gegart wurden, das heißt,
ihre Molekularstruktur im Verlauf des Verfahrens im Allgemeinen
unverändert
geblieben ist, ist diese Volumenzunahme der Körner eventuell durch Verdunstung von
in diesen Körnern
vorhandenem Restwasser zu erklären.
Daher könnten
die Pfefferkörner
eventuell vor Anwendung der thermischen Behandlungen befeuchtet
werden, um ihrer Austrocknung entgegenzuwirken.
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Im
weiteren hat man festgestellt, dass die Anwendung einer kalten Behandlung
bei zirka –40°C über einen
Zeitraum von einer bis zehn Sekunden erlaubt, die Flora insgesamt
um zirka 102 Mal zu reduzieren, das heißt, die Hefen und die Schimmelpilze der
Pfefferkörner,
ohne ihren Gehalt an ätherischen Ölen zu reduzieren,
so dass das Verfahren in vorteilhafter Weise eine vorherige kurzzeitige
Wärmebehandlung
unter 1 Minute Dauer bei einer Temperatur unter 0°C umfassen
kann.
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Es
versteht sich von selbst, dass die Temperaturen und Zeitdauern der
Wärmebehandlungen von
der Art des zu behandelnden pulverförmigen Produkts und seinem
Kontaminierungsgrad abhängen.
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Weiterhin
versteht es sich von selbst, dass die erste Wärmebehandlung darin bestehen
kann, das pulverförmige
Produkt in einen Behälter
zu leiten, der ein warmes Gas enthält und/oder dass die zweite Wärmebehandlung
darin bestehen kann, das besagte Produkt in einen Behälter zu
leiten, der ein kaltes Gas enthält.
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Weiterhin
ist es absolut klar, dass das Verfahren aus einer Reihe sich abwechselnder
warmer und kalter Behandlungen bestehen kann.
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Schließlich ist
das Verfahren zur mikrobiologischen Dekontamination natürlich auf
alle pulverförmigen
Produkte anwendbar, wie Pulver, getrocknete und zerkleinerte Gewürze, Körner und ähnliches,
und es ist klar, dass die genannten Beispiele nur besondere Beispiele
sind und im Hinblick auf den Anwendungsbereich der Erfindung keinesfalls
beschränkend.