DE19814259C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Keimreduktion von trockenen Kräutern, Gewürzen oder Gemüse - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Keimreduktion von trockenen Kräutern, Gewürzen oder GemüseInfo
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Abstract
Trockene Kräuter, Gewürze oder Gemüse werden zur Keimreduktion durch eine Behandlungskammer (4) gefördert und kurzzeitig auf eine für die Keimreduktion wirksame Behandlungstemperatur erhitzt. Hierzu wird die Kammerwand (20) der Behandlungskammer (4) mindestens auf die Behandlungstemperatur erhitzt. Das Behandlungsgut wird unter intensiver mechanischer Durchmischung, beispielsweise durch eine Förderschnecke (5) entlang der Kammerwand (20) durch die Behandlungskammer (4) gefördert und gelangt dabei nacheinander mehrfach mit der erhitzten Kammerwand (20) in Berührung. Während der Förderung bleibt das Behandlungsgut im wesentlichen drucklos. Durch eine Einspritzdüse (17) kann Wasser eingespritzt werden, das verdampft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Keimreduktion von
trockenen Kräutern, Gewürzen oder Gemüse, wobei das
Behandlungsgut durch eine Behandlungskammer gefördert und
kurzzeitig auf eine für die Keimreduktion wirksame Behand
lungstemperatur erhitzt wird.
Die Keimreduktion von trockenen Kräutern und Gewürzen, zu
denen insbesondere auch die Heilkräuter- und Gewürzdrogen
gehören (in diesem Zusammenhang zusammenfassend als
"Behandlungsgut" bezeichnet), soll eine so starke Verringe
rung der ursprünglich im Behandlungsgut vorhandenen Keime
bewirken, daß bei der anschließenden Weiterverarbeitung auch
unter Berücksichtigung der jeweiligen Lagerzeiten keine
Keimvermehrung in gesundheitlich bedenklichem Ausmaß mehr
eintreten kann. Die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften
enthalten strenge Qualitätsanforderungen, die mit herkömmli
chen Verfahren oftmals nur zu erreichen sind, wenn erhebliche
sonstige Nachteile, insbesondere Qualtitäseinbußen in Kauf
genommen werden. Während einige bekannte Verfahren keine
ausreichende und zuverlässige Keimreduktion bewirken, sind
andere Verfahren mit einem wesentlichen Verlust von
Geschmacks- und Wirkstoffen verbunden. Andere Verfahren
erfordern die Zugabe von Zusatzstoffen oder die Einwirkung
von Strahlen (L. Kabelitz, Mikrobiologische Belastungen an
Heil- und Gewürzpflanzendrogen, Zeitschrift für Phytothera
pie, 1996, S. 9-16).
Die Verwendung von Wasserdampf zur Keimreduktion in
diskontinuierlichem Verfahrensablauf führt dazu, daß während
einer Aufwärmphase Aromen freigesetzt werden, die mit dem
Wasserdampf ausgetragen werden. Bei einem kontinuierlichen
Verfahren zur Dampfentkeimung ist ein Verlust an ätherischen
Ölen nicht zu vermeiden, so daß die Notwendigkeit bestehen
kann, den zugeführten Wasserdampf mit den wasserdampfflüchti
gen Inhaltsstoffen anzureichern. Pulverdrogen können nicht
behandelt werden, da es zur Klumpenbildung kommt.
Bei der Keimreduktion durch Bestrahlung bleibt zwar die
Konsistenz und Beschaffenheit des Behandlungsguts weitgehend
erhalten, weil keine mechanischen Einflüsse auf das
Behandlungsgut ausgeübt werden; jedoch entstehen bei der
Bestrahlung Schadstoffe, so daß die Frage der Unbedenklich
keit dieses Keimreduktionsverfahrens kontrovers diskutiert
wird. Die sehr eingeschränkte Akzeptanz dieser Verfahren
steht daher ihrem Einsatz entgegen.
Bei einem bekannten Verfahren zum Entkeimen von Lebensmittel
präparaten (EP 0 198 938 A1) erfolgt eine Kurzzeiterhitzung
des Behandlungsguts unter Druck in einem Extruder. Die Teile
des Extruders, die mit dem Behandlungsgut in Berührung
kommen, werden dabei auf einer unterhalb der für die
Keimreduktion wirksamen Temperatur liegenden Vorwärmtempera
tur gehalten. Die Erhitzung auf die für die Keimreduktion
wirksame Behandlungstemperatur erfolgt durch Reibung und
Druckerhöhung vor der Extruderdüse. Dabei wird das Behand
lungsgut stark verdichtet, so daß es anschließend zerkleinert
werden muß. Deshalb ist das bekannte Verfahren für die
meisten trockenen Kräuter oder Gewürze nicht geeignet,
insbesondere wenn die für die Weiterverarbeitung erwünschte
Konsistenz und Beschaffenheit infolge des Extrusionsvorgangs
nicht erhalten bleibt.
Es ist bekannt (DD 297 333 A5), das zu behandelnde Gut
senkrecht zur Förderrichtung auf einem Förderband mittels
Infrarotheizstäben zu erwärmen, wobei eine Keimreduktion
eintritt. Eine ausreichende Erhitzung ist jedoch nur in
denjenigen Oberflächenbereichen gewährleistet, die ausrei
chend lange der Infrarotstrahlung ausgesetzt werden. Eine
ausreichende Tiefenwirkung ist dabei nicht sichergestellt.
Andererseits besteht die Gefahr, daß dünnwandige Teile des zu
behandelnden Gutes, die der Wärmebestrahlung intensiv
ausgesetzt werden, zu hoch erhitzt und dadurch geschädigt
werden.
Es ist zwar bekannt (US 4 608 261 A) zur Keimreduktion das zu
behandelnde Gut mittels eines Schneckenförderes durch eine
Kammer zu fördern, deren Wände durch Heizbänder beheizt sind.
Hierbei handelt es sich aber nicht um die Behandlungskammer,
in der die Keimreduktion erfolgt, sondern nur um eine
Vorerwärmungskammer; die Erhitzung auf die endgültige
Behandlungstemperatur erfolgt erst in einer nachgeschalteten
Hauptbehandlungskammer mittels Mikrowelle. Die bei der
Behandlung mittels Mikrowellen erzielte Temperatur hängt von
mehreren örtlichen Einflußgrößen ab, insbesondere dem
Feuchtigkeitsgehalt und der Dicke der zu behandelnden
Partikel. Deshalb kann auch hierbei nicht sichergestellt
werden, daß in allen Bereichen des zu behandelnden Gutes zwar
eine ausreichend hohe Behandlungstemperatur erzielt, jedoch
eine Überhitzung sicher vermieden wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der
eingangs genannten Gattung so auszugestalten, daß eine sehr
wirksame Keimreduktion von trockenen Kräutern, Gewürzen oder
Gemüse ohne Veränderung ihrer Beschaffenheit in einem
kontinuierlichen Verfahrensablauf erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Kammerwand der Behandlungskammer auf eine Behandlungstempera
tur von 160°C bis 250°C erhitzt wird und daß das Behandlungs
gut unter intensiver mechanischer Durchmischung entlang der
Kammerwand durch die Behandlungskammer gefördert wird.
Die angestrebte kurzzeitige Hocherhitzung des Behandlungsguts
erfolgt hierbei durch kurzzeitige Kontakte mit einer
entsprechend hoch aufgeheizten Fläche, nämlich vorzugsweise
der Kammerwand. Dabei treten keine wesentlichen Verluste von
Inhaltsstoffen auf, insbesondere auch keine wesentliche
Farbveränderung. Weiterhin wird ein Großteil der vorhandenen
Enzyme deaktiviert, wodurch die Produkte farbstabiler und
länger haltbar werden. Die Temperatur und die Zeitdauer der
Temperatureinwirkung für den Keimreduktionsvorgang lassen
sich genau steuern und ermöglichen so eine einfache Anpassung
an die Anforderungen unterschiedlichen Behandlungsguts.
Da die für den Keimreduktionsvorgang entscheidende Erhitzung
durch körperliche Berührung der Partikel des Behandlungsguts
mit der erhitzten Kammerwand infolge der Durchmischung bzw.
Umwälzung des Behandlungsguts erfolgt, ist eine etwaige
Wasserzugabe und/oder Druckeinwirkung ohne entscheidenden
Einfluß auf den Keimreduktionsvorgang; diese Einflüsse können
daher für jeden Behandlungsfall unterschiedlich gewählt
werden, wenn dies erforderlich oder erwünscht ist.
Es hat sich gezeigt, daß die Wandtemperatur von 160°C bis
250°C in den meisten Anwendungsfällen eine sehr wirksame
Keimreduktion bei gleichzeitig weitestgehender Schonung des
Behandlungsguts ergibt. Obwohl die Temperaturen ggf. über
200°C liegen, treten durch die nur kurzzeitige Berührung mit
dem Behandlungsgut keine Verbrennungen auf.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Behandlungskammer während der Förderung
des Behandlungsgutes im wesentlichen drucklos bleibt und der
Gutaustrag aus der Behandlungskammer drucklos erfolgt. Damit
wird eine sehr schonende mechanische Behandlung insbesondere
solcher trockener Kräuter oder Gewürze ermöglicht, die keine
Druckeinwirkung vertragen, wie beispielsweise getrocknete
Petersilie.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist
vorgesehen, daß in die Behandlungskammer Wasser zugegeben
wird, das dort sofort verdampft. Dadurch wird der Keimreduk
tionsvorgang noch unterstützt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Das Behandlungsgut wird durch das Zusammenwirken von
Durchmischung und kurzzeitigem Kontakt mit der erhitzten
Kammerwand kontinuierlich erhitzt, ohne daß es zu einer
Klumpenbildung kommt. Deshalb kann auch pulverförmiges
Behandlungsgut verarbeitet werden. Die Verweilzeit ist durch
Einstellung der Fördergeschwindigkeit genau steuerbar.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Die Vorrichtung mit einer vom Behandlungsgut durchlaufenen
Behandlungskammer ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß in der Behandlungskammer eine mechanische Fördereinrich
tung angeordnet ist und daß die Kammerwand der Behandlungs
kammer eine Heizeinrichtung aufweist.
Die mechanische Fördereinrichtung, die vorzugsweise ein
Schneckenförderer mit mindestens einer paßgenau in der
Behandlungskammer angeordneten Förderschnecke ist, bewirkt
zwangsläufig den für den Keimreduktionsvorgang wesentlichen
Kontakt zwischen den Partikeln des Behandlungsguts und der
aufgeheizten Kammerwand, indem zugleich eine intensive
Umwälzung bzw. Durchmischung des Behandlungsguts durchgeführt
wird. Neben der Ausführung mit einer einzelnen Förderschnecke
kann auch die Ausführung als Mehrfachschneckenförderer mit
zwei oder mehr ineinandergreifenden Förderschnecken
vorteilhaft sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Die Zeichnung zeigt in stark vereinfachter Darstellungsweise
eine Vorrichtung zum Entkeimen von trockenen Kräutern,
Gewürzen oder Gemüse.
Das zu entkeimende Behandlungsgut, bestehend aus trockenen
Kräutern, Gewürzen oder Gemüse, wird aus einem Vorratsbehäl
ter 1 mittels einer Dosierschnecke 2 abgezogen und fällt in
eine Zufuhröffnung 3 einer Behandlungskammer 4. In der
beispielsweise zylindrischen Behandlungskammer 4 ist eine
mechanische Fördereinrichtung angeordnet, die beim darge
stellten Ausführungsbeispiel als Schneckenförderer mit einer
paßgenau in der Behandlungskammer 4 angeordneten Förder
schnecke 5 ausgeführt ist, die durch einen Motor 6 angetrie
ben wird. Vorzugsweise hat die Förderschnecke 5 ein
Verhältnis ihrer Länge zu ihrem Durchmesser von 20 bis 30,
beispielsweise 26.
Am Ende der Behandlungskammer 4 (rechts in der Zeichnung)
wird das Behandlungsgut aus einer Gutauswurföffnung 7
abgeworfen und gelangt - ggf. unter Einsatz einer nur
angedeuteten Fördereinrichtung 8 - in einen nachgeschalteten
Trockner 9 und/oder Kühler und wird von dort zur weiteren
Verarbeitung gefördert.
Das doppelwandige zylindrische Gehäuse 10 der Behandlungskam
mer 4 ist in drei Abschnitte unterteilt, von denen zwei
getrennt beheizbar sind. Eine Einlaufzone 11, eine erste
Behandlungszone 12 und eine zweite Behandlungszone 13 bilden
nacheinander vom Behandlungsgut durchlaufene Bereiche der
Behandlungskammer 4. In den Zonen 12 und 13 wird das
doppelwandige Gehäuse 10 der Behandlungskammer 4 von
Wärmeträgeröl durchflossen, das jeweils von einer Heizein
richtung 14 bzw. 15 auf die in der jeweiligen Zone erwünschte
Temperatur aufgeheizt wird. Bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel wird in der ersten Behandlungszone 12 eine
Temperatur von 220°C eingestellt. In der zweiten Behandlungs
zone 13 wird eine Behandlungstemperatur von etwa 180°C
eingestellt. Die Heizeinrichtungen 14 und 15 mit Umwälzpumpen
16 ermöglichen hierfür eine Steuerung der Temperatur.
Die Behandlungskammer 4 weist im Bereich der ersten
Behandlungszone 12 eine Einspritzdüse 17 auf, die es
ermöglicht, mittels einer Einspritzpumpe 18 eine Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, aus einem Vorratsbehälter 19 in die
Behandlungskammer 4 einzuspritzen. Das Einspritzen der
Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, ermöglicht den Einsatz
von Dampf, ohne daß hierfür ein aufwendiger Dampferzeuger
erforderlich wäre.
Das in die Zufuhröffnung 3 eingebrachte Behandlungsgut wird
durch die Förderschnecke 5 intensiv durchmischt bzw.
umgewälzt und dadurch zugleich mehrfach mit der Kammerwand 20
der Behandlungskammer 4 in Berührung gebracht. Die Kammerwand
20 weist die Temperatur der jeweiligen Behandlungszone 12
bzw. 13 auf.
Die Gutauswurföffnung 7 ist ohne Querschnittsverringerung
gegenüber dem Kammerquerschnitt ausgeführt und bewirkt somit
einen drucklosen Gutaustrag, so daß auch empfindliches
Behandlungsgut nicht beeinträchtigt wird. Nach dem Eintritt
in die Zone 11 durchläuft das Behandlungsgut in der
Behandlungskammer 4 nacheinander die beiden Temperaturzonen
12 und 13 mit unterschiedlicher Temperatur, wobei die
Temperatur der Kammerwand 20 der zuerst durchlaufenen
Temperaturzone 12 höher ist als die Temperatur der Kammerwand
der danach durchlaufenen Temperaturzone 13. Das durch die
Düse 17 zugegebene Wasser verdampft dort sofort zu Dampf. Die
Fördergeschwindigkeit der Förderschnecke 5 ist so einge
stellt, daß die Verweilzeit des Behandlungsguts in der
Behandlungskammer 4 in der ersten Temperaturzone 12 maximal
etwa 20 sek, beispielsweise 6 sek, beträgt.
Nachfolgend werden Verfahrensbeispiele für mit der darge
stellten Vorrichtung durchgeführte Keimreduktionsverfahren
beschrieben.
Zur Keimreduktion von Petersilie werden die Temperaturen der
Kammerwand 20 in der Behandlungszone 12 auf 230°C und in der
zweiten Behandlungszone 13 auf 220°C eingestellt. Die
Fördergeschwindigkeit der Förderschnecke 5 wird so gewählt,
daß das Fördergut unter intensiver Durchmischung etwa jeweils
jeweils 6 sek in den beiden Behandlungszonen 12 und 13
verweilt.
Bei einem Durchsatz von etwa 750 g/min wird eine Wassermenge
von 10 g/min eingespritzt. Das Behandlungsgut verläßt die
Behandlungskammer 4 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 8%
oder mehr und wird im nachgeschalteten Trockner 9 auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von 7% gebracht.
Bei einem Behandlungsgut (Petersilie) mit einer Ausgangs-
Gesamtkeimzahl von < 106 KbE (Kolonienbildende Einheiten pro
Gramm) und Schimmel/Hefen < 104 KbE wurde eine Gesamtkeimzahl
von etwa 103 KbE und Schimmel/Hefen < 100 KbE erreicht.
Zur Keimreduktion von Paprikagranulat einer Korngröße von
etwa 10 × 10 mm werden die Temperaturen der Kammerwand 20 in
beiden Behandlungszonen 12 und 13 auf 215°C eingestellt. Die
Fördergeschwindigkeit der Förderschnecke 5 wird so gewählt,
daß das Fördergut unter intensiver Durchmischung etwa jeweils
jeweils 8 sek in den beiden Behandlungszonen 12 und 13
verweilt.
Bei einem Durchsatz von etwa 1200 g/min wird eine Wassermenge
von 40 g/min eingespritzt. Das Behandlungsgut verläßt die
Behandlungskammer 4 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12%
oder mehr und wird im nachgeschalteten Trockner 9 auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von 9% gebracht.
Bei einem Behandlungsgut (Paprika) mit einer Ausgangs-
Gesamtkeimzahl von < 106 KbE (Kolonienbildende Einheiten pro
Gramm) und Schimmel/Hefen < 105 KbE wurde eine Gesamtkeimzahl
von etwa 5 × 103 KbE und Schimmel/Hefen < 100 KbE erreicht.
Zur Keimreduktion von gemahlenem Thymian werden die
Temperaturen der Kammerwand 20 in der Behandlungszone 12 auf
230°C und in der zweiten Behandlungszone 13 auf 215°C
eingestellt. Die Fördergeschwindigkeit der Förderschnecke 5
wird so gewählt, daß das Fördergut unter intensiver
Durchmischung etwa jeweils 7 sek in den beiden Behandlungszo
nen 12 und 13 verweilt.
Bei einem Durchsatz von etwa 1800 g/min wird eine Wassermenge
von 60 g/min eingespritzt. Das Behandlungsgut verläßt die
Behandlungskammer 4 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 14%
oder mehr und wird im nachgeschalteten Trockner 9 auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von 7% gebracht.
Bei einem Behandlungsgut (gemahlenem Thymian) mit einer
Ausgangs-Gesamtkeimzahl von < 107 KbE (Kolonienbildende
Einheiten pro Gramm) und Schimmel/Hefen < 105 KbE wurde eine
Gesamtkeimzahl von etwa 4 × 104 KbE und Schimmel/Hefen < 100 KbE
erreicht.
Da die Wandtemperatur der Kammerwand sehr exakt eingestellt
werden kann und da dies zugleich die unmittelbar auf das
Behandlungsgut einwirkende Temperatur ist, ist eine exakte
Temperatursteuerung nötig. Die mechanische Förderung des
Behandlungsguts ermöglicht die Verarbeitung nahezu beliebiger
Partikelgrößen, da diese Größe ohne Rückwirkung auf den
Fördervorgang ist. Die kontinuierliche Förderung durch einen
verhältnismäßig kleinen Förderquerschnitt ermöglicht es, auch
kleine Chargengrößen zu verarbeiten. Die kurzzeitige genau
steuerbare Erhitzung ermöglicht es, die flüchtigen Inhalts
stoffe des Behandlungsguts, insbesondere auch seine
Geschmacksstoffe und seine natürliche Farbe zu erhalten.
Claims (13)
1. Verfahren zur Keimreduktion von trockenen Kräutern,
Gewürzen oder Gemüse, wobei das Behandlungsgut durch eine
Behandlungskammer gefördert und kurzzeitig auf eine für die
Keimreduktion wirksame Behandlungstemperatur erhitzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwand (20) der
Behandlungskammer (4) auf eine Behandlungstemperatur von
160°C bis 250°C erhitzt wird und daß das Behandlungsgut unter
intensiver mechanischer Durchmischung entlang der Kammerwand
(20) durch die Behandlungskammer (4) gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlungskammer (4) während der Förderung des Behandlungs
guts im wesentlichen drucklos bleibt und der Gutaustrag aus
der Behandlungskammer (4) drucklos erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Behandlungsgut in der Behandlungskammer (4) nacheinander
mindestens zwei Temperaturzonen (12, 13) mit unterschiedli
cher Temperatur der Kammerwand (20) durchläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der Kammerwand (20) der zuerst durchlaufenen
Temperaturzone (12) höher ist als die Temperatur der
Kammerwand (20) der danach durchlaufenen Temperaturzone (13).
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Behandlungskammer (4) eine Flüssigkeit, vorzugsweise
Wasser, zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kammerwand (20) der Behandlungskammer (4)
in einer ersten Temperaturzone (12) auf 160°C bis 250°C
erhitzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verweilzeit des Behandlungsguts in der
Behandlungskammer (4), ggf. in deren erster Temperaturzone
(12), maximal etwa 20 sek beträgt.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-7 mit einer vom Behandlungsgut durchlaufenen
Behandlungskammer, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Behandlungskammer (4) eine mechanische Fördereinrichtung (5)
angeordnet ist und daß die Kammerwand (20) der Behandlungs
kammer (4) eine Heizeinrichtung (14, 15) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanische Fördereinrichtung ein Schneckenförderer mit
mindestens einer paßgenau in der Behandlungskammer (4)
angeordneten Förderschnecke (5) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanische Fördereinrichtung ein Mehrfachschneckenförde
rer mit zwei oder mehr ineinandergreifenden Förderschnecken
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungskammer (4) eine einen
drucklosen Gutaustrag bewirkende Gutauswurföffnung (6)
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlungskammer in vom Behandlungsgut nacheinander
durchlaufenen Zonen (12, 13) jeweils eine gesondert
temperatursteuerbare Heizeinrichtung (14 bzw. 15) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlungskammer (4) mindestens eine Einspritzdüse (17)
zum Eindüsen von Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser aufweist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998114259 DE19814259C2 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zur Keimreduktion von trockenen Kräutern, Gewürzen oder Gemüse |
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DE (1) | DE19814259C2 (de) |
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