-
Technisches Gebiet
-
Diese
Erfindung betrifft eine Kautschukzusammensetzung und ein daraus
hergestelltes Vulkanisat, das eine gute Kältebeständigkeit und Ölbeständigkeit
und einen reduzierten Druckverformungsrest aufweist.
-
Stand der Technik
-
Ein
Vulkanisat eines nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuks mit
einem niedrigen Anteil ungesättigter
Bindungen in der Hauptkette weist eine gute Hitzebeständigkeit, Ölbeständigkeit
und Ozonbeständigkeit
auf und wird deshalb auf zahlreichen Gebieten breit verwendet (
japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. H2-109449 ). Es besteht jedoch eine steigende Nachfrage
in den letzten Jahren nach dem Erhalt erhöhter Kältebeständigkeit und reduziertem Druckverformungsrest
des Vulkanisats eines nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuks.
-
Um
die Kältebeständigkeit
zu erhöhen,
ist ein verbesserter nitrilgruppenenthaltender Copolymer in der
japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
Nr. 2001-114940 vorgeschlagen worden, der 10 bis 40 Gew.-%
(a), α,β-ethylenisch
ungesättigte
Nitrilmonomereinheiten, 10 bis 60 Gew.-% (b) α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäureestermonomereinheiten,
0,01 bis 56 Gew.-% (c) konjugierte Dienmonomereinheiten und 14 bis
69,99 Gew.-% (d) gesättigte
konjugierte Dienmonomereinheiten umfasst, wobei der Unterschied
zwischen der extrapolierten Glasübergangsanfangs temperatur
(Tig) und der extrapolierten Glasübergangsendtemperatur (Teg),
gemessen an dem Copolymerkautschuk (A), durch (DSC) (differential
scanning calorimetry) nicht größer als
10°C ist.
-
Es
ist bekannt, dass die Zugfestigkeit eines nitrilgruppenenthaltenden
Copolymerkautschuks mit einem reduzierten Anteil ungesättigter
Bindungen mit einem darin eingearbeiteten organischen Peroxid durch Zugabe
eines Metallsalzes einer α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure
in dem nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk erhöht werden
kann (
japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. S63-270753 ). Jedoch führt die Zugabe eines Metallsalzes
einer α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure
in den nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk zu einem Problem
dergestalt, dass ein Vulkanisat, das aus dem mit Metallsalz versetzten
nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk hergestellt wird, einen
in unerwünschter Weise
erhöhten
Druckverformungsrest aufweist. Somit hat sich die allgemeine Auffassung
durchgesetzt, dass ein Metallsalz einer α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
nicht als Additiv zur Verbesserung der Eigenschaften eines nitrilgruppenenthaltenden
Copolymerkautschuks mit einem reduzierten Anteil ungesättigter Bindungen
verwendet werden kann.
-
Die
JP-A-1 311 158 und
die
JP-A-4 004 240 beschreiben
die Zugabe eines Metallsalzes einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
zu einer härtbaren
nitrilgruppenenthaltenden Kautschukzusammensetzung. Jedoch ist der
Zweck der Zugabe des Metallsalzes nicht die Verbesserung der Druckverformung,
sondern die Verbesserung der Festigkeit.
-
Die
JP-A-9 241 436 offenbart
eine härtbare
Kautschukzusammensetzung, die (a) 100 Gew.-Teile eines Polymerbestandteils,
umfassend 10–40
Gew.-% eines hochgesättigten
Copolymerkautschuks aus ethylenisch ungesättigtem Nitril und konjugiertem
Dien, worin der Gehalt der konjugierten Dieneinheiten in der Polymerkette
nicht größer als
30 Gew.-% ist und 90–60
Gew.-% eines Ethylen-α-olefin-Copolymerkautschuks;
(b) 10–80
Gew.-Teile eines Metallsalzes einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure;
(c) 0,2–10
Gew.-Teile eines organischen
Peroxids; und (d) 20–80
Gew.-Teile Siliciumdioxid mit einer spezifischen Stickstoff-Absorptionsoberfläche, bestimmt
durch die BET-Methode von 50–400
m
2/g.
-
Die
JP-A-6 145 423 offenbart
eine Kautschukzusammensetzung, umfassend (a) einen hochgesättigten
Copolymerkautschuk aus ethylenisch ungesättigtem Nitril und konjugiertem
Dien mit nicht mehr als 25 Gew.-% konjugierten Dieneinheiten, (b)
ein organisches Peroxid und (c) ein basisches zweiwertiges Metallsalz einer
ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure.
Diese Kautschukzusammensetzung ergibt ein Kautschukvulkanisat mit
reduzierter Feuchtigkeitsabsorption und mit Eigenschaften, die in
Abhängigkeit
von der Feuchtigkeitsabsorption eine reduzierte Variation zeigen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kautschukzusammensetzung
bereitzustellen, die ein Vulkanisat ergibt, das verbesserte Kältebeständigkeit
und Ölbeständigkeit
und einen reduzierten Druckverformungsrest aufweist.
-
Um
diese Aufgabe zu lösen,
haben die benannten Erfinder umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und
gefunden, dass in dem Fall, in dem ein Metallsalz einer α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure einer
Kombination eines speziellen nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuks
mit einem reduzierten Anteil ungesättigter Bindungen und eines
organischen Peroxids zugesetzt wird, die resultie rende Kautschukzusammensetzung überraschenderweise
ein Vulkanisat ergibt, das eine verbesserte Kältebeständigkeit und Ölbeständigkeit
und einen reduzierten Druckverformungsrest aufweist.
-
Somit
wird erfindungsgemäß eine Kautschukzusammensetzung
bereitgestellt, umfassend (A) einen nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk,
(B) ein Metallsalz einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure und
(C) ein organisches Peroxid, wobei der nitrilgruppenenthaltende
Copolymerkautschuk (A) 10 bis 40 Gew.-% (a) α,β-ethylenisch ungesättigte Nitrilmonomereinheiten,
10 bis 60 Gew.-% (b) α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäureestermonomereinheiten,
0,01 bis 56 Gew.-% (c) konjugierte Dienmonomereinheiten und 14 bis
69,99 Gew.-% (d) gesättigte
konjugierte Dienmonomereinheiten umfasst; die Summe der Monomereinheiten
(c) und der Monomereinheiten (d) beträgt 20 bis 70 Gew.-% und das
Verhältnis
der Monomereinheiten (d) zur Summe der Monomereinheiten (c) und
der Monomereinheiten (d) beträgt
mindestens 70 Gew.-%; der Unterschied zwischen der extrapolierten
Glasübergangsanfangstemperatur
(Tig) und der extrapolierten Glasübergangsendtemperatur (Teg),
wie beim nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk (A) durch
Differential-Scanning-Kalorimetrie gemessen, ist nicht größer als
10°C.
-
Ferner
wird erfindungsgemäß ein Vulkanisat
bereitgestellt, das durch Vulkanisieren der oben erwähnten Kautschukzusammensetzung
erhalten wird.
-
Beste Ausführungsform der Erfindung
-
Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete nitrilgruppenenthaltende
Copolymerkautschuk (der im Weiteren als „Kautschuk (A)" abgekürzt wird)
umfasst 10 bis 40 Gew.-% (a) α,β-ethylenisch
ungesättigte
Nitrilmonomereinheiten, 10 bis 60 Gew.-% (b) α,β-ethylenisch ungesättigte Carbon säureestermonomereinheiten, 0,01
bis 56 Gew.-% (c) konjugierte Dienmonomereinheiten und 14 bis 69,99
Gew.-% (d) gesättigte
konjugierte Dienmonomereinheiten; die Summe der Monomereinheiten
(c) und der Monomereinheiten (d) beträgt 20 bis 70 Gew.-% und das
Verhältnis
der Monomereinheiten (d) zur Summe der Monomereinheiten (c) und
der Monomereinheiten (d) beträgt
mindestens 70 Gew.-%; und der Unterschied zwischen der extrapolierten
Glasübergangsanfangstemperatur
(Tig) und der extrapolierten Glasübergangsendtemperatur (Teg),
wie beim nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuk (A) durch
Differential-Scanning-Kalorimetrie gemessen, ist nicht größer als
10°C.
-
Als
spezielle Beispiele des α,β-ethylenisch
ungesättigten
Nitrilmonomers (hierin im Allgemeinen als „Monomer (1)" abgekürzt) können erwähnt werden
Acrylnitril; α-Halogenacrylnitrile,
wie α-Chloracrylnitril
und α-Bromacrylnitril;
und α-Alkylacrylnitrile,
wie Methacrylnitril und Ethylacrylnitril. Darunter ist Acrylnitril
bevorzugt.
-
Der
Gehalt α,β-ethylenisch
ungesättigter
Nitrilmonomereinheiten (a) (nachfolgend im Allgemeinen als „Monomereinheiten
(a)" abgekürzt) in
Kautschuk (A) liegt im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
12 bis 35 Gew.-% und mehr bevorzugt 15 bis 30 Gew.-%. Wenn der Gehalt
der Monomereinheiten (a) zu klein ist, weist das resultierende Vulkanisat
eine schlechte Ölbeständigkeit
auf. Wenn hingegen der Gehalt an Monomereinheiten (a) zu groß ist, besitzt
das resultierende Vulkanisat eine schlechte Kältebeständigkeit.
-
Als
spezielle Beispiele für
das α,β-ethylenisch
ungesättigte
Carbonsäureestermonomer
(nachfolgend im Allgemeinen als „Monomer (2)" bezeichnet) können Acrylate
mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Dodecylacrylat und Butylacrylat; Acrylate mit einer
Alkoxyalkylgruppe mit 2 bis 18 Kohlen stoffatomen, wie Methoxymethylacrylat
und Methoxyethylacrylat; Acrylate mit einer Cyanoalkylgruppe mit
2 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie α-Cyanoethylacrylat, β-Cyanoethylacrylat
und Cyanobutylacrylat; Acrylate mit einer Hydroxyalkylgruppe mit
1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie 2-Hydroxyethylacrylat und Hydroxypropylacrylat;
Acrylate mit einer Aminoalkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
wie Dimethylaminomethylacrylat und Diethylaminoethylacrylat; Acrylate
mit einer Fluoralkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen wie Trifluorethylacrylat
und Tetrafluorpropylacrylat; Methacrylate mit einer Alkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Dodecylmethacrylat und Butylmethacrylat; Methacrylate mit einer
Alkoxyalkylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Methoxymethylmethacrylat
und Methoxyethylmethacrylat; Methacrylate mit einer Cyanoalkylgruppe
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie α-Cyanoethylmethacrylat, β-Cyanoethylmethacrylat
und Cyanobutylmethacrylat; Methacrylate mit einer Hydroxyalkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie 2-Hydroxyethylmethacrylat und
Hydroxypropylmethacrylat; Methacrylate mit einer Aminoalkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Dimethylaminomethylmethacrylat und
Diethylaminoethylmethacrylat; Methacrylate mit einer Fluoralkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie Trifluorethylmethacrylat und
Tetrafluorpropylmethacrylat; und Monoalkylester und Dialkylester
einer ungesättigten
Dicarbonsäure,
worin die Monoalkylgruppe oder jede der Dialkylgruppen 1 bis 18
Kohlenstoffatome aufweist, wie Monoethylmaleat, Dimethylmaleat,
Dimethylfumarat, Diethylitaconat, n-Butylitaconat und Diethylitaconat,
erwähnt
werden. Davon sind Acrylate mit einer Alkylgruppe und Methacrylate
mit einer Alkylgruppe bevorzugt. Butylacrylat ist besonders bevorzugt.
-
Der
Gehalt an α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäureestermonomereinheiten
(b) (nachfolgend im Allgemeinen als „Monomereinheiten (b)" abgekürzt) in
Kautschuk (A) liegt im Bereich von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
15 bis 55 Gew.-% und mehr bevorzugt 20 bis 45 Gew.-%. Wenn der Gehalt
an Monomereinheiten (b) zu klein ist, weist das resultierende Vulkanisat
eine schlechte Kältebeständigkeit
auf. Wenn hingegen der Gehalt an Monomereinheiten (b) zu groß ist, besitzt
das resultierende Vulkanisat eine schlechte Ölbeständigkeit und dynamische Eigenschaften.
-
Als
spezielle Beispiele für
das konjugierte Dienmonomere (nachfolgend im Allgemeinen als „Monomer (3)" abgekürzt) können 1,3-Butadien,
Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien und 1,3-Pentadien erwähnt werden. Davon
ist 1,3-Butadien bevorzugt.
-
Der
Gehalt an konjugierten Dienmonomereinheiten (c) (nachfolgend im
Allgemeinen als „Monomereinheiten
(c)" bezeichnet)
in Kautschuk (A) liegt im Bereich von 0,01 bis 56 Gew.-%, vorzugsweise
0,05 bis 35 Gew.-% und mehr bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.-%. Wenn der
Gehalt an Monomereinheiten (c) zu gering ist, ist es schwierig,
die resultierende Kautschukzusammensetzung zu vulkanisieren und
das resultierende Vulkanisat besitzt eine schlechte mechanische
Festigkeit. Wenn hingegen der Gehalt an Monomereinheiten (c) zu groß ist, besitzt
das resultierende Vulkanisat eine schlechte Hitzebeständigkeit.
-
Die
gesättigten
konjugierten Dienmonomereinheiten (d) (nachfolgend im Allgemeinen
als „Monomereinheiten
(d)" bezeichnet),
die in dem in der vorliegenden Erfindung verwendeten Kautschuk (A)
eingesetzt werden, besitzen eine Struktur dergestalt, dass die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen in
den Monomereinheiten (c) durch Hydrierung gesättigt sind.
-
Der
Gehalt an Monomereinheiten (d) in Kautschuk (A) liegt im Bereich
von 14 bis 69,99 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 69,95 Gew.-% und mehr
bevorzugt 50 bis 69,9 Gew.-%. Wenn der Gehalt an Monomereinheiten
(d) zu gering ist, besitzt das resultierende Vulkanisat eine schlechte
Hitzebeständigkeit.
Wenn hingegen der Gehalt an Monomereinheiten (d) zu groß ist, besitzt
das resultierende Vulkanisat schlechte dynamische Eigenschaften
und einen hohen Druckverformungsrest.
-
Der
Gesamtgehalt der Monomereinheiten (c) plus Monomereinheiten (d)
in Kautschuk (A) liegt im Bereich von 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 65 Gew.-% und mehr bevorzugt 35 bis 60 Gew.-%. Wenn der Gesamtgehalt
der Monomereinheiten (c) plus Monomereinheiten (d) zu klein ist,
dann besitzt das resultierende Vulkanisat schlechte dynamische Eigenschaften.
Wenn hingegen der Gesamtgehalt an Monomereinheiten (c) plus Monomereinheiten
(d) zu groß ist,
besitzt das resultierende Vulkanisat eine schlechte Kältebeständigkeit und Ölbeständigkeit.
-
Das
Verhältnis
der Monomereinheiten (d) zu der Summe der Monomereinheiten (c) und
Monomereinheiten (d) beträgt
mindestens 70 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 75 Gew.-% und mehr
bevorzugt mindestens 80 Gew.-%. Wenn das Verhältnis der Monomereinheiten
(d) zu der Summe der Monomereinheiten (c) und Monomereinheiten (d)
zu klein ist, weist das resultierende Vulkanisat eine schlechte
Hitzebeständigkeit
auf.
-
Das
zahlenmittlere Molekulargewicht von Kautschuk (A) unterliegt keinen
besonderen Beschränkungen,
liegt aber vorzugsweise im Bereich von 10.000 bis 2.000.000, mehr
bevorzugt 30.000 bis 1.500.000 und besonders bevorzugt 50.000 bis
1.000.000, wie durch Gel-Permeations-Chromatographie gemessen und
in Bezug auf Polystyrol ausgedrückt.
Wenn das zahlenmittlere Molekulargewicht zu klein ist, weist der
Kautschuk (A) eine zu geringe Viskosität auf und das resultierende
Vulkanisat neigt zu einer schlechten Zugfestigkeit und anderen mechanischen
Festigkeiten. Wenn hinge gen das zahlenmittlere Molekulargewicht
zu groß ist,
besitzt der Kautschuk (A) eine zu große Viskosität und das resultierende Vulkanisat
neigt zu einer schlechten Verarbeitbarkeit.
-
Der
Kautschuk (A) weist eine Differenz (ΔT) zwischen der extrapolierten
Glasübergangsanfangstemperatur
(Tig) und der extrapolierten Glasübergangsendtemperatur (Teg)
von nicht mehr als 10°C,
vorzugsweise nicht mehr als 8°C
und mehr bevorzugt nicht mehr als 7°C, auf. Die extrapolierte Glasübergangsanfangstemperatur
und die extrapolierte Glasübergangsendtemperatur
werden durch Differential-Scanning-Kalorimetrie gemäß JIS K7121 „Method
of Measuring Transition Temperatures of Plastic Materials" gemessen. Wenn die
Glasübergangstemperaturdifferenz
(ΔT) zu
groß ist,
hat das resultierende Vulkanisat schlechte dynamische Eigenschaften.
-
Jede
der Monomereinheiten (a), Monomereinheiten (b), Monomereinheiten
(c) und die Summe der Monomereinheiten (c) plus Monomereinheiten
(d) in Kautschuk (A) besitzt vorzugsweise eine Zusammensetzungsverteilungsbreite
von nicht mehr als 20 Gew.-%, mehr bevorzugt nicht mehr als 15 Gew.-% und besonders bevorzugt
nicht mehr als 10 Gew.-%. Wenn die Zusammensetzungsverteilungsbreite
zu groß ist,
neigt die oben erwähnte
Glasübergangstemperaturdifferenz
(ΔT) dazu,
zu hoch zu werden. Unter dem Begriff „Zusammensetzungsverteilungsbreite", wie er hier verwendet
wird, bezeichnen wir das Verhältnis
[S/(S' – S'')] des Gehalts (S) spezieller Monomereinheiten
in Kautschuk (A) zur Differenz (S' – S'') zwischen dem Maximalgehalt (S') der speziellen
Monomereinheiten und dem Minimalgehalt (S'')
der speziellen Monomereinheiten unter kleinen Anteilen von Kautschuk
(A). Die Gehalte an Monomereinheiten (a), Monomereinheiten (b),
Monomereinheiten (c) und Monomereinheiten (d) können durch entsprechende Kombination
einer Vielzahl von Methoden bestimmt werden, die ausgewählt sind
aus einer Methode zur Bestimmung des Stickstoffgehalts mit einer Kjeldahl-Methode im Halbmikromaßstab, einer
Methode zur Bestimmung des Gehalts an ungesättigten Verbindungen durch
Infrarotspektrophotometrie oder einer Methode zur Bestimmung der
Iodzahl, und Methoden zur Bestimmung von Teilstrukturen und der
Bestimmung von Gehaltsverhältnissen,
z.B. durch Analysen, wie Infrarotspektroskopie, H-NMR, 13C-NMR
und Gaschromatographie thermischer Zersetzungsprodukte. Im Allgemeinen
sind die Methoden der Bestimmung von Teilstrukturen und der Bestimmung
von Gehaltsverhältnissen
durch H-NMR am verlässlichsten,
in einigen Fällen
ist jedoch die Analyse durch diese Methoden schwer, das eine Vielzahl
von Peaks in einem H-NMR-Spektrum übereinander liegen und deshalb
wird H-NMR vorzugsweise in Kombinationen mit anderen Analysemethoden
angewendet.
-
Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Kautschuk (A) weist eine
kleine Glasübergangstemperaturdifferenz
(ΔT) auf
und die entsprechenden Monomereinheiten haben eine kleine Zusammensetzungsverteilungsbreite
und daher besitzt der Kautschuk (A) Eigenschaften, die sich von
denjenigen herkömmlicher
nitrilgruppenenthaltender Copolymerkautschuke mit einer reduzierten
Zahl ungesättigter
Bindungen in der Hauptkette unterscheiden. Aus diesem Grund wird
angenommen, dass, wenn ein Metallsalz einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
in eine Kautschukzusammensetzung, umfassend den Kautschuk (A), eingearbeitet
wird, ein Kautschukvulkanisat, das aus der Kautschukzusammensetzung
hergestellt wird, günstige
Eigenschaften aufweist, nämlich
verbesserte Kältebeständigkeit
und Ölbeständigkeit,
und einen reduzierten Druckverformungsrest, die gegenüber konventionellen
nitrilgruppenenthaltenden Copolymerkautschuken unerwartet sind.
-
Das
Verfahren zur Herstellung von Kautschuk (A) unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen,
es ist jedoch zweckmäßig und
bevorzugt, ein Verfahren anzuwenden, worin Monomer (1), Monomer
(2) und Monomer (3) copolymerisiert und ein Teil der Kohlenstoff-Kohlenstoff-ungesättigten
Bindungen in der Hauptkette der Monomereinheiten (c) in dem so hergestellten
Copolymeren zur Umwandlung zu den Monomereinheiten (d) hydriert
wird.
-
Um
die angestrebte Zusammensetzungsverteilungsbreite von Kautschuk
(A) zu erhalten, werden geeignete Polymerisationsbedingungen vorzugsweise
durch Vorversuche bestimmt. Insbesondere werden Vorversuche in einer
solchen Weise durchgeführt,
dass die Mengen der entsprechenden Monomeren in einer Polymerisationsflüssigkeit,
vorzugsweise bei jeder Zunahme im Umsatz von 1 bis 5 Gew.-%, mehr
bevorzugt 2 bis 4 Gew.-%, während
des Fortschreitens der Polymerisation gemessen werden, wobei die
Gehalte der entsprechenden Monomereinheiten in kleinen Anteilen
des Copolymers bestimmt werden. Die Untersuchung der Polymerisationsbedingungen
kann durch Simulation unter Verwendung eines Computers durchgeführt werden und
die Ergebnisse können
durch Experimente bestätigt
werden.
-
Das
Copolymer enthält
vor der Hydrierung keine Monomereinheiten (d), aber die Zusammensetzungsverteilungsbreite
der Monomereinheiten (c) in dem Copolymeren vor der Hydrierung ist
im Wesentlichen gleich der Zusammensetzungsverteilungsbreite der
Summe der Zusammensetzungsverteilungsbreite der Summe von Monomereinheiten
(c) und Monomereinheiten (d).
-
Die
Polymerisationsbedingungen, die zur Erhaltung eines Copolymerkautschuks
(A) mit der angestrebten Zusammensetzungsverteilungsbreite eingesetzt
werden, unterliegen keinen besonderen Beschränkungen. Vorzugsweise werden
die entsprechenden Monomere zusätzlich
halbwegs im Fortschreiten der Polymerisation eingearbeitet. Die
Zeit der zusätzlichen
Einarbeitung der Monomeren und die Mengen der zusätzlich eingearbeiteten
Monomeren sollte vorzugsweise be stimmt werden. Die Zeit der zusätzlichen
Einarbeitung der Monomeren kann beispielsweise in Abhängigkeit
von dem Polymerisationsumsatz bestimmt werden.
-
Die
anderen Polymerisationsbedingungen, wie z.B. Polymerisations-Lösungsmittel,
Konzentration der Polymerisationsflüssigkeit, Art und Menge des
Polymerisationsinitiators, Polymerisationstemperatur, Polymerisationsumsatz
bei Beendigung der Polymerisation, Art und Menge des Hydrierkatalysators
und Hydrierungstemperatur können
durch konventionelle Verfahren bestimmt werden.
-
Das
Metallsalz einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure (B),
das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist ein Metallsalz
einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure.
Die ethylenisch ungesättigte Carbonsäure weist
mindestens eine einwertige freie Carboxylgruppe auf und schließt beispielsweise
eine ungesättigte
Monocarbonsäure,
eine ungesättigte
Dicarbonsäure
und einen Monoester einer ungesättigten
Dicarbonsäure
ein. Als spezielle Beispiele für
die ethylenisch ungesättigte
Carbonsäure
können
ungesättigte
Monocarbonsäuren,
wie Acrylsäuren
und Methacrylsäuren,
ungesättigte
Dicarbonsäuren,
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure,
und Monoester ungesättigter
Dicarbonsäuren,
wie Monomethylmaleat, Monoethylmaleat, Monomethylitaconat und Monoethylitaconat,
erwähnt
werden. Darunter sind ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren ohne
Estergruppe bevorzugt. Ungesättigte
Monocarbonsäuren
und ungesättigte
Dicarbonsäuren
sind mehr bevorzugt. Ungesättigte
Monocarbonsäuren
sind insbesondere bevorzugt, da das resultierende Vulkanisat hervorragende
Festigkeiten aufweist.
-
Das
Metall zur Herstellung des Salzes zusammen mit einer ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen,
schließt
aber vorzugsweise Zink, Magnesium, Calcium, Barium, Titan, Chrom,
Eisen, Ko balt, Nickel, Aluminium, Zinn und Blei ein. Zink, Magnesium,
Calcium und Aluminium sind mehr bevorzugt. Zweiwertige Metalle,
insbesondere Zink und Magnesium, sind besonders bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
das Metallsalz (B) einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure können Zinkdimethacrylat
und Zinkdiacrylat erwähnt
werden. Zinkmethacrylat ist unter dem Gesichtspunkt der verbesserten
Verarbeitbarkeit der Kautschukzusammensetzung besonders bevorzugt.
-
Das
Metallsalz einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure kann
in Form eines Metallsalzes zusammen mit anderen Inhaltsstoffen zur
Herstellung einer Kautschukzusammensetzung eingearbeitet werden.
Alternativ können
eine ethylenisch ungesättigte
Carbonsäure
und ein Oxid, Hydroxid oder Carbonatsalz des oben erwähnten Metalls
in Kombination zusammen mit den anderen Inhaltsstoffen eingearbeitet
werden und die Carbonsäure
und das Metalloxid, -hydroxid oder -carbonat werden miteinander
zur Herstellung eines Metallsalzes einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
während
dem Verkneten dieser Inhaltsstoffe umgesetzt.
-
Die
Menge des Metallsalzes (B) einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
unterliegt keinen besonderen Beschränkungen, liegt aber vorzugsweise
im Bereich von 3 bis 200 Gew.-Teilen, mehr bevorzugt 5 bis 150 Gew.-Teilen
und besonders bevorzugt 10 bis 100 Gew.-Teilen, bezogen auf 100
Gew.-Teile des Kautschuks (A). Wenn die Menge des Metallsalzes (B)
der ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
zu klein ist, weist das resultierende Vulkanisat schlechte Festigkeiten
auf. Wenn hingegen das Metallsalz (B) in zu hoher Menge vorliegt,
weist das Vulkanisat eine schlechte Dehnung auf.
-
Das
erfindungsgemäß verwendete
organische Peroxid (C) fungiert zur Vulkanisierung des Kautschuks (A).
Das organi sche Peroxid (C) schließt beispielsweise Dialkylperoxide,
Diacylperoxide und Peroxyester ein. Davon sind Dialkylperoxide bevorzugt.
Als spezielle Beispiele für
die organischen Peroxide (C) können
Dialkylperoxide, wie Dicumylperoxid, Di-t-butylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)-3-hexin,
2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan und 1,3-Bis(t-butylperoxyisopropyl)benzol;
Diacylperoxide, wie Benzoylperoxid und Isobutyrylperoxid; und Peroxyester,
wie 2,5-Dimethyl-2,5-bis(benzoylperoxy)hexan und t-Butylperoxyisopropylcarbonat,
erwähnt
werden.
-
Die
Menge des organischen Peroxids (C) liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,5 bis 10 Gew.-Teilen, mehr bevorzugt 0,8 bis 8 Gew.-Teilen
und besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk
(A). Wenn die Menge des organischen Peroxids (C) zu klein ist, besteht
die Tendenz zur Verringerung der Vulkanisationsdichte und das resultierende
Vulkanisat ist anfällig
für einen
großen
Druckverformungsrest. Im Gegensatz dazu neigt, wenn die Menge an
organischem Peroxid (C) zu hoch ist, das resultierende Vulkanisat
zu einer schlechten Gummielastizität. Das organische Peroxid (C)
kann in Form einer Dispersion in beispielsweise Ton, Calciumcarbonat
oder Siliciumdioxid zugesetzt werden, um eine Kautschukzusammensetzung
mit erhöhter
Bearbeitbarkeit zu erhalten.
-
Das
organische Peroxid (C) wird vorzugsweise in Kombination mit einer
Vulkanisationshilfe verwendet und als spezielle Beispiele für die Vulkanisationshilfe
können
Triallylcyanurat, Triallylisocyanurat, Trimethylolpropantrimethacrylat
und N,N'-m-Phenylenbismaleimid
erwähnt
werden. Die Vulkanisationshilfe kann in Form einer Dispersion in
beispielsweise Ton, Calciumcarbonat oder Siliciumdioxid zugesetzt
werden, um eine Kautschukzusammensetzung mit erhöhter Verarbeitbarkeit zu erhalten.
Die Menge der Vulkanisationshilfe unterliegt keinen besonderen Beschränkungen
und kann in entsprechender Weise in Abhängigkeit von der speziellen
Verwendung des Vulkanisats, den von dem Vulkanisat geforderten Eigenschaften,
der Art des organischen Peroxids und der Art der Vulkanisationshilfe
bestimmt werden.
-
Inhaltsstoffe,
die im Allgemeinen in Kautschuken verwendet werden, können in
die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung
eingearbeitet werden, vorausgesetzt, dass der erfindungsgemäße Effekt
im Wesentlichen erzielt werden kann. Der Inhaltsstoff schließt beispielsweise
Verstärkungsmittel,
wie Ruß und
Siliciumdioxid, Füllstoffe,
wie Calciumcarbonat, Ton, Talk und Calciumsilicat, Antioxidantien,
Vulkanisationsverzögerer,
Weichmacher und Pigmente ein. Von Kautschuken (A) verschiedene Kautschuk
oder Harze können
in die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung
eingearbeitet werden, vorausgesetzt, dass der erfindungsgemäße Effekt
im Wesentlichen erzielt werden kann.
-
Die
erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung
ist ein Gemisch aus Kautschuk (A), dem Metallsalz von (B) einer
ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure,
einem organischen Peroxid (C) und gegebenenfalls weiteren Inhaltsstoffen.
Die Verfahren, durch die die Kautschukzusammensetzung hergestellt
wird, unterliegen keinen besonderen Beschränkungen und es können Verfahren,
die allgemein für
Kautschukzusammensetzungen eingesetzt werden, herangezogen werden.
Zum Beispiel ein Verfahren, worin die oben genannten Inhaltsstoffe
miteinander verknetet werden, indem ein geschlossener Mischer oder
eine offene Walze eingesetzt werden. Wenn organisches Peroxid (C)
und eine Vulkanisationshilfe zugesetzt werden, wird die Kautschukzusammensetzung
im Allgemeinen bei einer Temperatur gehalten, die niedriger ist
als die Vulkanisationsanfangstemperatur bei und nach der Zugabe
organischen Peroxids (C) und der Vulkanisationshilfe, um eine vorzeitige
Vulkanisation während
des Verknetens zu vermeiden. Üblicherweise
wird ein Verfahren angewendet, worin Inhaltsstoffe, die von dem
organischen Peroxid (C) und der Vulkanisationshilfe verschieden
sind, miteinander vermischt werden und danach werden das organische
Peroxid (C) und die Vulkanisationshilfe bei einer Temperatur zugesetzt,
die unter der Vulkanisationsanfangstemperatur liegt, danach wird
verknetet.
-
Das
erfindungsgemäße Vulkanisat
wird durch Vulkanisation der oben erfindungsgemäßen Kautschukzusammensetzung
erhalten. Die Vulkanisierungsmethode unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen
und üblicherweise
wird ein Erhitzen durchgeführt.
Die Vulkanisationstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 100
bis 200°C,
mehr bevorzugt 130 bis 180°C.
Wenn die Vulkanisationstemperatur zu niedrig ist, ist eine im Wesentlichen
lange Zeit zur Vulkanisation erforderlich oder es besteht die Tendenz
zur Verringerung der Vulkanisationsdichte. Wenn hingegen die Vulkanisationstemperatur
zu hoch ist, wird die Formbarkeit herabgesetzt und es können gelegentlich
defekte Formkörper
erhalten werden. Die Vulkanisationszeit variiert in Abhängigkeit
von der speziellen Vulkanisationsmethode, Vulkanisationstemperatur
und der Form des Vulkanisats und eine adäquate Vulkanisationsdichte
und eine erhöhte
Effizienz bei der Herstellung des Vulkanisats können bei einer Vulkanisationszeit
im Bereich von mindestens einer Minute und nicht mehr als einer
Stunde erhalten werden.
-
Das
Erhitzen zur Vulkanisation kann durch ein Verfahren erfolgen, das
in geeigneter Weise aus denjenigen ausgewählt ist, die im Allgemeinen
für die
Vulkanisation von Kautschuk eingesetzt werden, wie z.B. Erhitzen
durch Druck, Dampf, in einem Ofen oder durch Heißluft.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele
beschrieben. In diesen Beispielen sind Teile und Prozent auf das
Gewicht bezogen, sofern nichts anderes angegeben ist.
-
Die
Eigenschaften der Kautschuke und Vulkanisate wurden durch die folgenden
Methoden bewertet.
-
(1) Glasübergangstemperatur von Kautschuk
(A)
-
Die
extrapolierte Glasübergangsanfangstemperatur
(Tig) und die extrapolierte Glasübergangsendtemperatur
(Teg) von Kautschuk (A) wurden durch Wärmefluss-Differential-Scanning-Kalorimetrie
gemäß JIS K7121
bestimmt. Bei dieser Messung wurde die Aufheizrate von 20°C/min auf
10°C/min
abgeändert,
um den Grad der Genauigkeit der Messung zu erhöhen. Die erfindungsgemäß geforderte
Differenz (ΔT)
ist die Differenz zwischen Tig und Teg.
-
(2) Zahlenmittleres Molekulargewicht und
Molekulargewichtsverteilung des Kautschuks (A)
-
Das
zahlenmittlere Molekulargewicht (Mn) und die Molekulargewichtsverteilung
(Mw/Mn) des Kautschuks (A) wurden durch Gel-Permeations-Chromatographie
unter Verwendung von Tetrahydrofuran als Lösungsmittel bestimmt und in
Bezug auf den Polystyrolstandard ausgedrückt.
-
(3) Trockeneigenschaften des Vulkanisats
-
Eine
Kautschukzusammensetzung wurde bei 170°C 20 Minuten lang unter einem
Pressdruck von 10 MPa vulkanisiert, um eine vulkanisierte Folie
mit einer Dicke von 2 mm herzustellen. Die Folie wurde mit einem #3-Dummbell-Stanzwerkzeug
zur Herstellung eines Probekörpers
gestanzt. Die Zugfestigkeit, die 100% Zugspannung und die Dehnung
des Probekörpers
wurden gemäß dem Japanischen
Industrie-Standard (JIS) K6251 und die Härte des Probekörpers mittels
eines Durometer-Härtetesters
vom Typ A gemäß JIS K6253
bestimmt.
-
(4) Heißöltest des Vulkanisats
-
Ein
wie in (3) oben erwähnt
hergestellter Probekörper
wurde 168 Stunden in das Schmieröl „IRM 903", das bei 150°C gehalten
wurde, gemäß JIS K6258
eingetaucht. Das Volumen des Probekörpers wurde vor und nach dem
Eintauchen in heißes Öl gemessen
und die Testergebnisse wurden durch Änderung (%) des Volumens ausgedrückt.
-
(5) Kältebeständigkeit
des Vulkanisats
-
Der
Verdrillungswinkel des Probekörpers,
der in derselben Weise wie in (3) oben hergestellt worden war, wurde
mit einem Gehuran-Torsionstester gemäß JIS K6261 bestimmt. Die Kältebeständigkeit
wurde in Bezug auf eine Temperatur (T10)
ausgedrückt,
bei der der Verdrillungswinkel das Zehnfache des bei 23°C gemessenen
Verdrillungswinkels beträgt.
-
(6) Druckverformungsrest des Vulkanisats
-
Eine
vulkanisierbare Kautschukzusammensetzung wurde 25 Minuten lang einer
Pressvulkanisation bei 170°C
unter einem Pressdruck von 10 MPa unter Verwendung einer Form mit
einem Durchmesser von 29 mm und einer Dicke von 12,5 mm unterworfen,
um einen zylindrischen Probekörper
herzustellen. Der Druckverformungsrest des Probekörpers wurde
gemäß JIS K6262
bewertet, wobei die Messung durchgeführt wurde, nachdem der Probekörper um
25% verpresst wurde und in dem um 25% verpressten Zustand bei 150°C 70 Stunden
und auch 168 Stunden gehalten wurde.
-
Beispiel 1
-
Ein
Reaktor wurde mit 2 Teilen Kaliumoleat als Emulgator, 0,1 Teilen
Kaliumphosphat als Stabilisator und 150 Teilen Wasser beschickt.
Des Weiteren wurden 20 Teile Acrylnitril als Monomer (1), 15 Teile
Butylacrylat als Monomer (2), 35 Teile 1,3-Butadien als Monomer
(3) und 0,45 Teile t-Dodecylmercaptan
als Molekulargewichts-Modifiziermittel zugesetzt. Die Emulsionspolymerisation
wurde bei 10°C
in Gegenwart von 0,015 Teilen Eisen(II)-sulfat als Aktivator und
0,05 Teilen p-Methanhydroperoxid als Polymerisationsinitiator gestartet.
Als der Polymerisationsumsatz 60% erreichte, wurden 10 Teile Acrylnitril,
10 Teile Butylacrylat und 10 Teile 1,3-Butadien zugesetzt. Als die
Polymerisationsumwandlung 85% erreichte, wurden 0,2 Teile Hydroxylaminsulfat
pro 100 Teile der Monomeren zugesetzt, um die Polymerisation zu
beenden. Bei jeder 3%igen Zunahme der Polymerisationsumwandlung
wurde eine winzige Menge der Polymerisationsflüssigkeit während der Polymerisation gezogen,
um die Gehalte der entsprechenden Monomereinheiten in den kleinen
Anteil des Copolymeren zu messen. Nach Beendigung der Polymerisation
wurde die Polymerisationsflüssigkeit
erhitzt und bei 70°C
unter reduziertem Druck zur Wiedergewinnung nicht-umgesetzter Monomere
dampfdestilliert. Anschließend
wurden 2 Teile eines alkylierten Phenols als Antioxidans zugesetzt,
um einen Copolymerlatex zu erhalten.
-
3000
Teile einer wässrigen
Koagulationslösung,
enthaltend 3 Teile Calciumchlorid als Koagulierungsmittel, wurden
bei 50°C
gehalten und in diese Koagulierungslösung wurde der oben erwähnte Copolymerlatex tropfenweise
zugesetzt, wodurch der Copolymerlatex zu einem Klumpen koaguliert
wurde. Der Klumpen wurde mit Wasser gewaschen und anschließend bei
50°C unter
reduziertem Druck getrocknet.
-
Das
so erhaltene Copolymer wurde in Methylisobutylketon aufgelöst und anschließend unter
Verwendung eines Palladium/Siliciumdioxid-Katalysators in einem
druckbeständigen
Kessel hydriert, um Kautschuk (A) herzustellen.
-
Die
Gehalte der entsprechenden Monomereinheiten in dem gesamten Copolymerkautschuk,
der Maximalwert und der Mini malwert in den Gehalten der entsprechenden
Monomereinheiten in den kleinen Anteilen des Copolymerkautschuks,
die Zusammensetzungsverteilungsbreite und die Eigenschaften eines
Vulkanisats sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt. Die Gehalte
der entsprechenden Monomereinheiten wurden durch 1H-NMR-Analyse,
Iodzahlmessung und Stickstoffgehaltsbestimmung nach der Kjeldahl-Methode
im Halbmikromaßstab
bestimmt. Es wurde bestätigt,
dass die Gehalte der Monomereinheiten in dem Copolymerkautschuk
die gleichen waren wie die Differenz zwischen den umgesetzten Monomermengen
und den Mengen nichtumgesetzter Monomere.
-
Zu
100 Teilen des erhaltenen Kautschuks (A) wurden 40 Teile Zinkdimethacrylat
als Metallsalz (B) einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, 15
Teile #1 Zinkoxid, 35 Teile SRF-Ruß („Asahi #50", erhältlich Asahi Carbon K.K.),
15 Teile Polyether-Ester-Weichmacher („Adekasizer RS-700", erhältlich von
Asahi Denka Co., Ltd.), 2 Teile substituiertes Diphenylamin („Naugard
445", Antioxidans,
erhältlich
von Uniroyal Co.), 2 Teile 2-Mercaptobenzothiazolzinksalz als Antioxidans
und 8 Teile 40% 1,3-Bis(t-butylperoxyisopropyl)benzol
(„Valcup
40KE", erhältlich von
Hercules Co.) als organisches Peroxid (C) zugesetzt und das Gemisch
zusammen verknetet, um eine Kautschukzusammensetzung herzustellen.
Die Kautschukzusammensetzung wurde vulkanisiert, um eine Vulkanisatprobe
herzustellen. Die oben erwähnten
Eigenschaften (3) bis (6) der Probe wurden bewertet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
Beispiele 2–5, Vergleichsbeispiele 1–9
-
Die
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden wiederholt, wobei die
Monomermengen, die anfangs eingebracht wurden, und die in der Mitte
der Polymerisation zusätzlich
eingearbeiteten Monomeren, wie in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt,
variiert wurden, um Kautschukzusammensetzungen, die den Kautschuk
(A) umfassen, und Vulkanisate aus den Kautschukzusammensetzungen
herzustellen. Die Eigenschaften des Kautschuks (A) und der Vulkanisate
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1, 2, 3 und
4 gezeigt. In Vergleichsbeispielen 1 bis 9 wurde die zusätzliche
Einarbeitung von Monomeren in der Mitte der Polymerisation nicht
durchgeführt.
Tabelle 3
| Beispiel | Vergl. Beispiel |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 1 | 2 |
(3)
Physikalische Eigenschaften des Vulkanisats | |
Zugfestigkeit
(MPa) | 20,7 | 17,9 | 18,6 | 20,6 | 17,1 | 18,2 | 15,0 |
Dehnung
(%) | 450 | 400 | 440 | 440 | 470 | 440 | 390 |
100%
Zugfestigkeit (MPa) | 5,0 | 4,8 | 4,4 | 4,3 | 4,0 | 4,6 | 4,4 |
Härte | 71 | 71 | 70 | 70 | 69 | 70 | 70 |
(4)
Hitzebelastungstest in Öl
des Vulkanisats
Volumenänderung (%) |
13 |
12 |
27 |
32 |
26 |
17 |
16 |
(5)
Kaltebeständigkeitstest
des Vulkanisats
T10 (°C) |
–40 |
–40 |
–42 |
–42 |
–39 |
–37 |
–38 |
(6)
Druckverformungsrest des Vulkanisats
Belastung, 150°C, 70H (%)
Belastung,
150°C, 168H
(%) |
65
71 |
72
79 |
71
78 |
67
74 |
75
82 |
75
84 |
82
91 |
Tabelle 4
| Vergl. Beispiel |
3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
(3)
Physikalische Eigenschaften des Vulkanisats | |
Zugfestigkeit
(MPa) | 15,8 | 17,5 | 17,3 | 17,9 | 15,8 | 23,6 | 25,3 |
Dehnung
(%) | 430 | 430 | 470 | 480 | 380 | 460 | 490 |
100%
Zugfestigkeit (MPa) | 4,0 | 3,9 | 3,6 | 3,6 | 5,2 | 4,9 | 5,0 |
Härte | 69 | 69 | 68 | 70 | 72 | 73 | 74 |
(4)
Bitzebelastungstest in Öl
des Vulkanisats
Volumenänderung (%) |
31 |
36 |
30 |
52 |
4 |
43 |
9 |
(5)
Kaltebeständigkeitstest
des Vulkanisats
T10 (°C) |
–40 |
–39 |
–36 |
–42 |
–35 |
–36 |
–33 |
(6)
Druckverformungsrest des Vulkanisats
Belastung, 150°C, 70H (%)
Belastung,
150°C, 168H
(%) |
81
90 |
77
86 |
86
95 |
78
87 |
82
91 |
73
82 |
60
69 |
-
Wie
sich den Vergleichsbeispielen 1 bis 5 entnehmen lässt, ergibt
eine Kautschukzusammensetzung, die einen Copolymerkautschuk mit
einer Differenz zwischen der extrapolierten Glasübergangsanfangstemperatur (Tig)
und der extrapolierten Glasübergangsendtemperatur
(Teg) von nicht mehr als 10°C
aufweist, und eine große
Zusammensetzungsverteilungsbreite jeder der Monomereinheiten besitzt,
ein Vulkanisat mit einem großen
Druckverformungsrest.
-
Wie
sich den Vergleichsbeispielen 6 bis 9 entnehmen lässt, ergibt
eine Kautschukzusammensetzung, die einen Copolymerkautschuk mit
einer Zusammensetzung der Monomereinheiten umfasst, die nicht dem
Erfordernis der vorliegenden Erfindung genügt, ein Vulkanisat, das eine
schlechte Kältebeständigkeit
und/oder schlechte Ölbeständigkeit
aufweist.
-
Im
Gegensatz dazu ergibt, wie sich das den Beispielen 1 bis 5 entnehmen
lässt,
eine Kautschukzusammensetzung, die einen Copolymerkautschuk (A),
ein Metallsalz (B) einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure und
ein organisches Peroxid (C) umfasst, ein Vulkanisat mit einer hervorragenden
Kältebeständigkeit
und Ölbeständigkeit
und ergibt somit im Vergleich zu den Vergleichsbeispielen mit ähnlichen
Monomerzusammensetzungen ein Vulkanisat, das einen reduzierten Druckverformungsrest
zeigt.
-
Gewerbliche Anwendbarkeit
-
Das
erfindungsgemäße Vulkanisat
besitzt eine hervorragende Kältebeständigkeit
und Ölbeständigkeit und
zeigt einen reduzierten Druckverformungsrest. Im Hinblick auf diese
günstigen
Eigenschaften kann das Vulkanisat für Kautschukkomponenten unter
Einschluss von beispielsweise Riemen, wie Zahnriemen und V-gerippten
Riemen, Versiegelungen, wie Verpackungen und Dichtungen, Stiefel,
Diaphragmen, Schläuche und
Walzen verwendet werden.