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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen
US-Patentanmeldung
Ser. Nr. 60/281,268 , eingereicht am 3. April 20001, deren
Offenbarung durch Referenz hier aufgenommen wird.
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Systeme und Verfahren zur
Bildung von Polyurethanhydrogelen, die zur Einkapselung von Biopräparaten, zum
Beispiel lebenden Zellen, Proteinen, Enzymen, Antikörpern und
kleinen organischen Molekülen,
einsetzbar sind, und auf die Zusammensetzungen, die daraus resultieren.
Spezifischer bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Formulierung
und die Verwendung eines Polymerisationsverfahrens, das biokompatible
Polymere und biokompatible Polymerisationsbedingungen verwendet,
zum Beispiel neutralen pH, worunter die Aufrechterhaltung einer
wäßrigen Umgebung
und die Konservierung von physiologisch relevanter Osmolarität durch
das Polymerisationsverfahren sind, wie auch auf Bioassays, die solche verbesserten
resultierenden Produkte verwenden. Diese Erfindung stellt eine signifikante
Entwicklung auf dem Fachgebiet der Einkapselung bestimmter Materialien
und unter bestimmten Gesichtspunkten eine signifikante Weiterentwicklung
des Verfahrens, das im
US-Patent
Nr. 6,174,683 , das dem Rechtsnachfolger dieser Anmeldung übertragen
wurde, beschrieben ist, dar.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Die
Verwendung von Enzymen, Antikörpern, Peptiden
oder anderen bioaktiven Molekülen,
z.B. Aptameren, hat als Werkzeuge zum Screening auf den Gebieten
der Bioassays und Proteomics steigende Aufmerksamkeit erfahren.
Als Teil dieser Entwicklung hat auch die Verwendung von Hydrogelträgern für diese
bioaktiven Materialien an Bedeutung gewonnen. Hydrogele werden als
Wasser-enthaltende polymere Matrices definiert. Hydrogele stellen
insbesondere einen Träger
für Biomaterialen
bereit, der der nativen, wäßrigen,
zellulären
Umgebung stärker ähnelt, im
Gegensatz zu einer stärker
denaturierenden Umgebung, die resultiert, wenn Proteine oder andere
Materialien direkt an eine feste Trägeroberfläche gebunden werden, wobei
andere Verknüpfungen im
molekularen Maßstab,
zum Beispiel Beschichtungen, verwendet werden.
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Bestimmte
Hydrogele wurden bereits früher als
Matrixträger
für Biomoleküle und/oder
lebende Zellen beschrieben, und diese umfassen Alginate, Alginate,
die modifiziert werden, um eine Vernetzung zu ermöglichen,
Hydrogele auf Acrylamid-Basis und Hydrogele auf Polyethylenoxid-Basis.
Allerdings gibt es im allgemeinen häufig Schwierigkeiten bei der
Abstimmung der Gelpolymerisations- und Einkapselungserfordernisse
mit den milden Bedingungen, die Voraussetzung zur Aufrechterhaltung
der Lebensfähigkeit
oder Aktivität
von lebenden Zellen oder bestimmten aktiven Proteinen sind. Außerdem fehlen vielen
der Materialien, die für
diese milden Bedingungen geeignet sind, z.B. Polymeren auf Alginatbasis, die
strukturellen Erfordernisse und/oder die Biostabilität, die für breite
Anwendungen notwendig ist.
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Alginatgele
werden in großem
Umfang zur Immobilisierung von eukaryotischen Zellen und Proteinen
verwendet. Diese Hydrogelform ist im allgemeinen vorteilhaft und
während
des Einkapselungsverfahrens biokompatibel; allerdings leidet sie an
einem Mangel an struktureller Stabilität. Alginate werden so manchmal
mit mehrwertigen Kationen kombiniert, um stabilere, ionisch vernetzte
Gele zu bilden. Bei Exposition gegenüber physiologisch relevanten Puffern
und Umgebungen tendieren zweiwertige Kationen jedoch dazu, mit einwertigen
Spezies auszutauschen, und das Polymer verliert oft seine strukturelle
Integrität.
Das Resultat ist, daß Alginate
etwas unerwünschte
Hydrogele zur Einkapselung von Biomolekülen und lebenden Zellen sind.
Darüber
hinaus ist die gesamte Herstellbarkeit von Alginatgelen schwierig,
was den Wunsch nach einem solchem Gelsystem und seiner Anwendbarkeit
weiter verringert.
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Polyacrylamidhydrogelsysteme
haben auch als Matrices zur Befestigung von Biomolekülen und Einkapselungsvehikeln
beträchtliche
Aufmerksamkeit erfahren. Beispielsweise beschreiben Arenkov et al.
(Anal. Biochem. 278, 123-131 (2000)) Gelpad-Arrays bzw. Gelpad-Anordnungen,
die durch photoinitiierte Polymerisation von Acrylamid/Bisacrylamid-Mischungen unter
Verwendung von Methylenblau als Photokatalysator gebildet wurden.
Proteine werden dann nach Anwendung auf die Mikromatrix kovalent an
jedes Gelpad gebunden, und zwar entweder durch Vernetzung durch
Glutaraldehyd oder durch chemische Modifikation von Kohlenhydratgruppierungen,
die an ausgewählten
Proteinen vorliegen, um einen anschließende chemische Verknüpfung mit dem
Gelträger
zu ermöglichen.
Allerdings kann ein derartige Verknüpfungsverfahren potentiell
für die
Integrität
und/oder Aktivität
des Proteins sehr schädigend
sein und es kann auch das Vorliegen von Zuckerresten erfordern,
die nicht an allen Proteinen reichlich gefunden werden.
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Alternativ
zu der Verwendung von Hydrogelen auf Polyacrylamid-Basis ist die
Verwendung von solchen, die in erster Linie aus Polyethylenoxid (PEO)-Polymerisationseinheiten
bestehen. Diese Polymere können
eine Reihe von verschiedenen Vorteilen auf den Gebieten der Biokompatibilität, Diffusion
von kleinen Molekülen
und Herstellungsverfahrenkontrolle bieten. Beispielsweise reduziert
das Pfropfen von PEO auf Serumalbumin die Immunogenität des nativen
Albumins signifikant (Abuchowski et al., 1977). Hubbell et al. (
US-Patent Nr. 5,573,934 und
verwandte Patente) lehren die Verwendung von Polyethylenglykol-Polymeren
zur Einkapselung von Zellen unter Verwendung eines Farbstoff-basierten photoinitiierten
Radikal-basierten Polymerisationsverfahren.
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In
den vorher genannten Polyacrylamid- oder PEG-Polymergelen erfordert
eine Initiation der Polymerisation den Zusatz eines getrennten,
photoaktivierbaren Katalysators und/oder die Zugabe von Radikale
erzeugenden Polymerisationsbeschleunigern, getrennt und unterschiedlich
von/zu den Polymerkomponenten oder Untereinheiten. Chudzik und Anderson
(
US-Patent Nr. 6,156,345 )
lehren die Verwendung von Polymerinitiatorgruppen, die von den polymerisierbaren
Gruppen vorstehen und somit die gesamte Zugabe von Initiatorkomponenten
vermeiden.
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Es
wurden auch gemischte Polymer/Alginat-Systeme entwickelt, um Beschränkungen
zu überwinden,
die in jedem System allein inhärent
sind. Beispielsweise verwenden Desai et al. (
US-Patent Nr.
5,334,640 ) Mischungen einer ionisch vernetzten biokompatiblen
Komponente mit einer kovalent gebundenen Komponente. Allerdings
bleibt das gesamte Verfahren von einer photoinitiierten, Radikal-basierten
Polymerisation abhängig.
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Die
Verwendung von Methologien, die freie Radikale als essentielle Elemente
in ein solches Verfahren einarbeiten, ist ein im allgemeinen unerwünschtes
Merkmal vieler der Einkapselungs/Polymerisationstechniken, die derzeit
in Verwendung sind. Beispielsweise erfolgt bei der Zelleinkapselung mit
Acrylamidgelen "Polymerisation
von Acrylamid erzeugt Hitze und freie Radikale, was einen Verlust bei
der chemiosmetischen Integrität
und der enzymatischen Aktivität
der immobilisierten Zellen verursacht" (siehe Poncelet De Smet, et al. in "Fundamentals of Animal
Cell Encapsulation and Immobilization", Mattheus F.A. Goosen, Herausgeber,
CRC Press, Boca Raton, FL, 1993, S. 301). Es ist daher wünschenswert,
ein Polymerisationsverfahren bereitzustellen, das keine freien Radikale
verwendet, um eine Polymerisation zu initiieren, wodurch eine potentielle
Gefahr für
eingekapselte Zellen und Biomoleküle vermieden wird. Es ist auch
wünschenswert, Polymere
zu verwenden, die sowohl strukturelle als auch mechanische Haltbarkeit
in biologischen Situationen und Verwendungen haben, insbesondere
solche, die wirklich biokompatibel sind, d.h. für das eingekapselte Biomolekül oder die
eingekapselte Zelle und für
die umgebenden Medien oder den Wirt nicht toxisch sind.
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Wood
et al. lehren die Verwendung von verschiedenen Vernetzungspolymersystemen,
die ein Polyurethan-basiertes Hydrogel, gebildet aus Isocyanat-funktionellen
Präpolymeren,
umfassen, um ein vernetztes Polymer zu bilden, um mikrobielle Zellen einzukapseln
(
US-Patente Nrn. 4,436,813 und
4,732,851 ). Auch beschrieben
werden Verfahren, die Polyazetidin-Präpolymere und Carboxymethylcellulose,
die mit polyvanten Ionen vernetzt werden können, verwenden. Ein direkter
Kontakt von Isocyanaten mit den mikrobiellen Zellen, der bei der
Einkapselung in ein solches Polyurethan-basiertes Hydrogel erfolgt,
und eine Exposition gegenüber
anderen potentiell toxischen Bedingungen kann für die Einkapselung von bestimmten
empfindlichen biologischen Materialien nicht geeignet sein.
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Im '683-Patent wird ein
Polyurethan-basiertes Hydrogel-Präpolymer
verwendet, um gleichzeitig Biomoleküle, zum Beispiel Nukleinsäuresonden,
in seiner Struktur während
einer Polymerisation zu derivatisieren. Ein derartiges Polymerisationsverfahren kann
PEG-basierte Präpolymere
verwenden und ist wegen seiner Vermeidung von freien Radikalen oder anderen
Mitteln als Resultat seiner Verwendung von Wasser, um eine Polymerisation
zu initiieren, vorteilhaft. Da bei der Präpolymerbildung, Derivatisierung und/oder
Solubilisierung allerdings oft organische Lösungsmittel verwendet werden,
ist das Verfahren für bestimmte
sensitive biologische Materialien, zum Beispiel lebende Säugerzellen,
noch toxisch.
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EP-A-1 025 860 beschreibt
ein dehydratisiertes Hydrogel, das als Verband für chronische Wunden oder Verbrennungen
verwendbar ist, das PEG-Isocyanate durch Harnstoffbindungen an Proteine,
Enzyme oder dgl. gebunden verwendet.
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WO 02/059372 (Stand der
Technik für
die vorliegende Erfindung gemäß Artikel
54(3) EPC soweit dieselben Vertragsstaaten bezeichnet sind) zeigt Biochips,
die mit optisch klaren Polyurethanhydrogelzellen gebildet sind,
welche Proteine oder andere Biomoleküle, gebunden an Isocyanat-Gruppen
an dem Polymer durch direkte Bindungen oder durch Metallchelate
oder dgl., umfassen.
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Kurz
ausgedrückt,
es bleibt ein bestimmter Bedarf für wirklich gutartige, nicht-toxische,
biokompatible und mechanisch robuste Hydrogel-Polymere und assoziierte
Polymerisationsmethodologie, um bestimmte Biopräparate, zum Beispiel empfindliche Proteine,
Enzyme, Antikörper
und lebende Zellen, in nützlicher
und wirtschaftlich machbarer Art einzukapseln, welche Produkte liefern
kann, die für
Assays und andere Anwendungen gut geeignet sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur biokompatiblen Polymerisation von Isocyanat-modifizierten
biokompatiblen Makromeren, um entweder direkt oder indirekt Biopräparate,
z.B. lebende Zellen, Protein, Nukleinsäuren und andere bioaktive Materialien
und Verbindungen, einschließlich
kleiner organischer Moleküle,
einzukapseln oder zu überziehen. Das
Polymerisationsverfahren ist wirklich biokompatibel, da es keine
organische Lösungsmittel
verwendet. Dieses neue Verfahren verwendet Vernetzer auf Thiol-Basis,
was die Vernetzung von Biomaterialien innerhalb des Hydrogels reduziert,
wodurch das Verfahren fähig
wird, solches biologisches Material in Formen, die für diagnostische
und therapeutische Verwendung besonders geeignet sind, zum Beispiel Mikroarrays
bzw. Mikroanordnungen von Proteinen oder Zellen oder anderen organischen
Verbindungen für
ein Testen mit hohem Durchsatz, einzukapseln oder zu binden.
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Das
Polymerisationsverfahren verwendet Thiol-haltige Vernetzer und selektive
Reaktionsbedingungen, spezifisch neutralen pH und wäßrige Puffer,
um vorzugsweise die Reaktion von Sulfhydryl-Gruppen im Gegensatz
zu Aminen als das bevorzugte Konjugationsnukleophil zu begünstigen, wenn
Wasser während
der Polymerisation vorliegt; dies stellt milde, Nicht-Radikal-Reaktionsbedingungen
bereit, die eine milde Einkapselung ermöglichen, was für Biomoleküle und lebende
Zellen von besonderer Bedeutung ist. Die Porosität des Einkapselungspolymers
kann vorteilhafterweise variiert werden, und das Einkapselungsverfahren
erlaubt eine Abscheidung auf Glasobjektträgern oder anderen Oberflächen von
diskreten Hydrogeltröpfchen
in Punkten oder Schichten, die Zellen, Proteine oder andere organische
Moleküle
einkapseln, entweder direkt oder indirekt durch Bindemittel oder
alternativ durch Bildung von Tröpfchen
oder Kügelchen,
die getrennt solche Biopräparate
einkapseln. Darüber
hinaus umfaßt
das gesamte Einkapselungs/Polymerisationsverfahren weniger Schritte
als vergleichbare Methodologien, was eine Verfahrensentwicklung
vereinfacht und erleichtert. Da die resultierenden Polymere Antikörper-Arrays
oder enzymatische Arrays und eine Einkapselung von lebensfähigen Zellen
bereitstellen können,
wird die potentielle Verwendung von solchen Materialien in Bioreaktoren,
Biosensoren, Biochips und künstlichen
Organen erleichtert. Es wird erwartet, daß solche eingekapselten Zellen
als logische Erweiterung der Bioassay-Entwicklung für ein Screening
komplexer biologischer Wege dienen, und eingekapselte Zellen werden
nützliche
Werkzeuge in Bioreaktoren für
die wirtschaftliche Erzeugung komplizierter therapeutischer Mittel
und Materialien sein. Außerdem
können
eingekapselte lebende Zellen potentiell als künstliche Organe oder Biosensoren in
Reaktion auf einen Bedarf bei veränderten oder toxischen Umgebungen
dienen. Es wird erwartet, daß Mikroarrays
von eingekapselten Zellen oder anderen derartigen biologischen Präparaten
bei biologischen Untersuchungen mit hohem Durchsatz nützlich sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung, die einen Mechanismus der Vernetzung
von Präpolymeren
zeigt.
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2 ist eine schematische Darstellung ähnlich 1 einer
alternativen Vernetzungsreaktion, die verschiedene Merkmale der
vorliegenden Erfindung verkörpert.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Wasser
wird oft eingesetzt, um die Vernetzung von Isocyanatfunktionellen
Präpolymeren
zu initiieren oder diese zu härten.
Dies wird im Gegensatz zu Verfahren, wie eine auf freien Radikalen
basierte Methodologie, verwendet, z.B. durch UV-induzierte Photopolymerisation,
die verwendet wird, um reaktive Spezies zu erzeugen, die zur Bildung
von kovalenten Bindungen zwischen Präpolymereinheiten geeignet ist.
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Isocyanat-funktionelle
Gruppen werden kovalent an ein Präpolymer der Wahl gebunden,
und eine solche Zugabe von Wasser erzeugt ein aktives primäres Amin
mit einer bestimmten Häufigkeit
durch Umwandlung von einigen Isocyanat-Gruppierungen, basierend auf Temperatur
und pH. Solche primären Amine
reagieren anschließend
mit anderen Isocyanaten, die an andere Präpolymereinheiten gebunden sind;
dadurch werden die Präpolymereinheiten
kovalent miteinander verknüpft,
wie es in 1 dargestellt ist; dies ist
für bestimmte
Reaktionen, die im '683-Patent
verwendet werden, im allgemeinen typisch. Dieses Verfahren führt zu der
Bildung eines optisch transparenten, auf Harnstoff basierenden Hydrogels, solange
die Reaktivität
des Präpolymers
und die Reaktionsbedingungen kontrolliert werden, so lange eine
Gasblasenbildung und/oder eine Präzipitation des Polymers verhindert
werden. Während
eines solches Polymerisationsverfahrens können verschiedene biologische
Einheiten oder kleine Moleküle,
z.B. Biopräparate,
vorliegen oder zugesetzt werden, um biologisch aktive Hydrogele
zu produzieren. Der Ausdruck Biopräparate sollte zu Zwecken dieser
Patentanmeldung so verstanden werden, daß er lebende Zellen, Proteine,
z.B. Antikörper,
andere bioaktive Materialien, sowohl natürliche als auch synthetische, und
kleine organische Moleküle,
die bioaktiv wirken, umfaßt.
So kann gesehen werden, daß die
Größe eine
Biopräparats
stark variieren kann, und daß,
wie es im folgenden erläutert
wird, Moleküle
kleiner Größe wünschenswerterweise
mit Verankerungsgruppierungen ausgestattet werden können.
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Das '683-Patent beschreibt
den Zusatz von mit primären
Amin derivatisierten Oligonukleotiden zu Isocyanat-funktionellen
Präpolymeren,
um Oligonukleotid-Anordnungen zu produzieren, die an eine feste
Trägeroberfläche gebunden
sind. Ein vorteilhaftes Merkmal eines solchen Verfahrens besteht
darin, daß die
Oligonukleotide während
der Vervollständigung
der Polymerisationsreaktion zwischen Isocyanat- Präpolymereinheiten
kovalent an die Polymermatrix gebunden werden. Allerdings kann ein
solches Verfahren, das auf Amin-Konjugation
basiert, für
bestimmte sensitive Biopräparate,
z.B. bestimmte Proteine und lebende Zellen, nicht geeignet sein.
Da primäre
Amine Komponenten aller Proteine, einschließlich jener, die an der Oberfläche von
lebenden Zellen vorliegen, z.B. Ligandenrezeptorproteine, Ionenkanalproteine
und Zell-zu-Zell-Adhäsionsproteine,
sind, kann eine extensive Derivatisierung oder Konjugation von solchen
Aminen direkt an das Isocyanat-funktionelle Präpolymer zu einer Inaktivierung, Denaturierung
oder einer veränderten
Funktionalität des
Proteins führen.
Es wurde nun festgestellt, daß diese
Möglichkeit
als Resultat der Verwendung eines neuen Vernetzungsansatzes, der
in erster Linie auf Thiol-Gruppen anstelle von Aminen zu diesem Zweck
basiert, minimiert wird.
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Vernetzungsmittel
auf Thiol-Basis dienen als Mediatoren der Vernetzungsreaktion zwischen
Isocyanat-Gruppen an verschiedenen Präpolymeren anstelle der Verwendung
von Aminfunktionalität.
In einer wäßrigen Umgebung
wird natürlich
ein bestimmter Prozentsatz der Isocyanat-Gruppen einer Hydrolyse
unterliegen; allerdings werden die als Resultat gebildeten primären Amine
pKa-werte im Bereich von 9 bis 10 haben. Indem ein neutraler pH
aufrechterhalten wird, wird die überwiegende
Mehrheit dieser Amine protoniert werden und daher nicht am Polymerisationsverfahren
teilnehmen. Als neutraler pH ist 6,5 bis 7,5 bevorzugt, 6,6 bis
7,1 ist bevorzugter und am bevorzugtesten ist ein pH von etwa 7,0.
Das Vorliegen von solchen Thiol-haltigen Spezies wird nicht-umgesetzte Isocyanat-Gruppen
vernetzen, so daß das
Polymerisationsverfahren wirksam durchgeführt wird.
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Ein
vorteilhaftes Resultat einer solchen bevorzugten Verwendung von
Thiol-Vernetzern ist die Minimierung von Reaktionen mit den Biopräparaten, die
eingekapselt werden oder an Stellen am Molekül immobilisiert werden, wo
eine Anheftung an die Matrix unerwünscht ist. Die Kontrolle des
pHs der Polymerisationsreaktion, die eine Beschränkung auf die nukleophile Reaktivität der Amine,
nicht aber der Thiol-Gruppen
auferlegt, vermeidet eine Schaffung von übermäßigen Verbindungen zu Proteinen
innerhalb der Matrix. Proteine bestehen natürlich aus einer Vielzahl von
Aminosäuren,
von denen einige primäre Amine
als Seitenkette enthalten, die während
des gesamten Polymerisationsverfahrens potentiell reaktiv sind.
Allerdings kann eine Bindung an solche Amin-Funktionalitäten die natürliche Bewegung und Konformation
der Proteine gut behindern und im Fall von lebenden Zellen wird
sie wahrscheinlich das Muster und das Reaktionsvermögen von
extrazellulären
und Plasma-Membranproteinen verändern. Das
vorliegende Verfahren vermeidet das Auftreten von solchen Bindungen
oder begrenzt es wesentlich und somit die negativen Aspekte daraus.
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Beispielsweise
ist der pKa-Wert für
die primäre
Amin-Seitenkette
der Aminosäure
Lysin ziemlich basisch, etwa 10,5, und der für Arginin ist sogar noch basischer,
d.h. über
12. Wenn der pH der Polymerisationsmischung etwa neutral gehalten
wird, dann ist der Verhältnisanteil
an freiem Amin, der für eine
Beteiligung in einer nukleophilen Addition geeignet ist, zum Beispiel
wie in 1 gezeigt, weniger als 1/1000stel der gesamten
primären
Amin-Gruppen, die durch Lysin-Seitenketten
dargestellt werden. Im Gegensatz dazu bleiben Thiol-Gruppen bei
neutralen pH-Werten nukleophil und sehr reaktiv. Obgleich Cystein-Reste
in Proteinen eine Thiol-Seitenkette
enthalten, ist die Häufigkeit
von Cysteinen innerhalb von Proteinen im allgemeinen mehr als 3-mal
niedriger als die von Lysin, und wenn Cysteine vorhanden sind, sind
sie in nativen Proteinen häufig
unter Bildung von intramolekularen Cystin-Bindungen oxidiert, wodurch die
Anzahl an verfügbaren
Sulfhydryl-Gruppen weiter gesenkt wird. Das Gesamtresultat ist eine
sehr wesentliche Verringerung bei der Zahl von mehrfachen, potentiell
denaturierenden Bindungen zwischen eingebetteten Proteinen oder
Zellen und der Polymermatrix; demnach stellt eine solche Thiol-vermittelte Vernetzung
von Hydrogel-Präpolymeren
verbesserte Formulierungen zur Einkapselung von sensitiven biologischen
Molekülen
und lebenden Zellen bereit.
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Außerdem stellt
dieses Einkapselungsverfahren, das von Thiol-Reaktionen abhängt, auch einen sehr wirksamen
Weg zur Verankerung kleiner organischer Moleküle, zum Beispiel von organischen Molekülen mit
einem Molekulargewicht zwischen 100 und 2000 und insbesondere von
solchen mit einem Molekulargewicht von größer als etwa 500, in einer Weise
bereit, daß sie
ihre Wirksamkeit im Hydrogel vollständig beibehalten. Diese kleinen
Moleküle
werden derivatisiert, so daß eine
Thiol-Gruppe an einer Stelle im Molekül plaziert wird, an der sie
die sekundäre
oder tertiäre
Konfiguration des kleinen Moleküls nicht
stören
wird, zum Beispiel an einem Ende eines im allgemeinen linearen Moleküls. Obgleich
das kleine Molekül
eine solche Größe haben
könnte,
daß es nicht
notwendigerweise in einer Einkapselungsmatrix dieses Typs zurückgehalten
wird, wird das Vorliegen der Thiol-Gruppe in einer Verknüpfung mit
einer Isocyanat-Gruppe an dem Polymer und somit in der Verankerung
des kleinen organischen Moleküls
innerhalb des Gels oder an dem Gel in einer Art, daß es seine
normale aktive Konfiguration annehmen kann, resultieren. In dieser
Weise kann das Einkapselungsverfahren verwendet werden, um sogenannte
chemische Chips wie auch Protein-Chips, zelluläre Chips und dgl. zu produzieren.
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Die
Isocyanat-funktionellen Präpolymere werden
oft aus Polyoxyalkylendiolen oder Polyolen mit relativ hohem Molekulargewicht
hergestellt, die mit difunktionellen oder polyfunktionellen Isocyanat-Verbindungen
umgesetzt werden. Bevorzugte Präpolymere
sind solche, die aus Polyoxyalkylendiolen oder -polyolen hergestellt
sind, die Homopolymere von Ethylenoxid-Einheiten oder Block- oder
Raudom-Copolymere, die Mischungen aus Ethylenoxid-Einheiten und
Propylenoxid- oder Butylenoxid-Einheiten enthalten, umfassen. Im
Fall von solchen Block- oder Random-Copolymeren sind wenigstens
75 % der Einheiten vorzugsweise Ethylenoxid-Einheiten. Das Molekulargewicht von
derartigem. Polyoxyalkylendiol oder -polylol ist vorzugsweise 2000
bis 30 000 und bevorzugter 5000 bis 30 000. Geeignete Präpolymere
können
durch Umsetzung von ausgewählten
Polyoxyalkylendiolen oder -polyolen mit Polyisocyanat in einem Isocyanat-zu-Hydroxyl-Verhältnis von
etwa 1,2 bis etwa 2,2 umgesetzt werden, so daß im wesentlichen alle Hydroxyl-Gruppen
mit Polyisocyanat verkappt sind. Aliphatische Isocyanate sind gegenüber aromatischen
bevorzugt, da sie eine einfach kontrollierte Polymerisation bereitstellen.
Im allgemeinen sind Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol
(PPG) oder Copolymere davon bevorzugt. Die Isocyanat-funktionellen
Präpolymere,
die vorzugsweise verwendet werden, enthalten aktive Isocyanate in
einer Menge von etwa 0,1 mÄq/g
bis 1 mÄg/g
und bevorzugter etwa 0,2 mÄq/g bis
0,8 mÄq/g.
Sollten Präpolymere
mit relativ niedrigem Molekulargewicht, z.B. weniger als 2000, verwendet
werden, enthalten sie vorzugsweise einen relativ hohen Isocyanat-Gehalt
(etwa 1 mÄq/g
oder sogar höher).
Allerdings kann die Polymerisationsrate von solchen kleineren Präpolymeren
eine genauere Kontrolle erfordern, um eine zu schnelle Polymerisation
zu vermeiden, und wäre
somit zur Herstellung von Mikroanordnungen und dgl. weniger bevorzugt. Darüber hinaus
können
Präpolymere
mit einem ziemlich hohen Isocyanat-Gehalt einen relativ hohen Gehalt an
freiem Aminen nach der Polymerisation haben, und die positiven Ladungen
an solchen Amin-Funktionaltitäten
bei neutralem pH können
eine nicht-spezifische
Bindung von negativ geladenen Biomolekülen mit dem Potential, daß höhere Level
an unerwünschten
Hintergrundsignalen resultieren, erhöhen. Demnach sind Präpolymere
mit höherem
Molekulargewicht, die einen relativ niedrigen Isocyanat-Gehalt enthalten,
bevorzugt.
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Um
die Diffundierbarkeit von großen
biologischen Molekülen
zu verstärken,
kann es wünschenswert
sein, niedrige Verhältnisse
an Präpolymer
(3-5 %) bezüglich
des Gesamtvolumens der letztendlichen Formulierung zu verwenden.
Solche relativ niedrigen Prozentgehalte unterstützen die Herstellung von Hydrogelzusammensetzungen,
die die gewünschte
Porosität
zur Verwendung in Assays, Bioreaktoren und dgl. haben. Wie oben
erwähnt
wurde, wird die Lebensfähigkeit
von eingeschlossenen biologischen Molekülen durch Minimierung der Involvierung
von Amin-Gruppen durch Verwendung von Vernetzern mit Thiol-Funktionen und Aufrechterhaltung eines
physiologischen pHs von etwa 7,0 erhöht, wobei ein großer prozentualer
Anteil an Aminen (pKa = ~10) als protonierte Spezies vorliegen wird,
die nicht mit den Isocyanat-Funktionalitäten reagiert. Obgleich eine
solche Anordnung in einigen Fällen
potentiell in einer unvollständigen
Härtung
des Präpolymers
resultieren könnte,
wird die nukleophile Aktivität
von Thiolen gegenüber
Isocyanaten bei einem solchen pH nicht beeinträchtigt, so daß ein Härten vollständig erfolgen
kann; das Gesamtresultat ist einer der signifikanten Fortschritte
bei der Formulierung von Hydrogelen auf PEG-Basis und/oder PPG-Basis
zur Einkapselung von Biomaterialien.
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Kurzkettige
Dithiol-Vernetzer, zum Beispiel 1,4-Dithiothreitol (MG = 154), produzieren
eine Polymerisation mit ziemlich hoher Geschwindigkeit, die verlangsamt
werden muß und
sorgfältig
kontrolliert werden muß,
um eine Präzipitation
zu vermeiden. Längere
Dithiol-Vernetzer
ergeben Formulierungen zur Hydrogel-Polymerisation, die leichter
kontrolliert werden. Vernetzer mit einer Hauptkomponente aus PEG-
und/oder PPG-Einheiten sind eine Klasse von Dithiolen, die Biokompatibilität und strukturelle
Vorzüge
bereitstellen; solche Vernetzer mit einem Molekulargewicht zwischen
etwa 500 und 10 000 sind bevorzugt, wobei solche zwischen etwa 2000
und 6000 bevorzugter sind, und solche mit einem Molekulargewicht
zwischen 3000 und 4000 am bevorzugtesten sind. Beispielsweise kann
PEG-(Thiol)2 (Shearwater Polymers, Inc.)
mit einem MG = 3400 und Thiol-Gruppen
an den Enden der Ketten mit Hypol PreMa G-50 (Hampshire Chemical
Corp., das einen Gehalt an aliphatischen Isocyanat von ungefähr 0,35 mÄq/g hat)
verwendet werden; und es wurde festgestellt, daß durch Variation des Verhältnisses
zwischen zwei solchen Ausgangsmaterialien die Polymerisationsbeständigkeit
im allgemeinen wirksam bei pH 7,0 kontrolliert werden kann. Das
Molverhältnis
von Dithiol-Vernetzer zu Isocyanat (aus dem Präpolymer) ist vorzugsweise nicht
höher als
bei 0,3 Dithiol pro Isocyanat und bevorzugt nicht höher als etwa
0,2 Dithiol pro Isocyanat.
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Formulierungen
mit einem Verhältnis,
das deutlich niedriger als 0,1 Dithiol pro Isocyanat ist, zum Beispiel
0,05 oder niedriger ist, können
bei pH 7,0 ohne den Einschluß eines
Hilfsvernetzers nicht sofort und/oder vollständig polymerisieren. Somit werden
Formulierungen mit einem Verhältnis,
das leicht niedriger als etwa 0,1 Dithiol pro Isocyanat ist, vorzugsweise
mit einem zweizähnigen
Hilfsvernetzer versetzt, der zwei unterschiedliche Isocyanatreaktive funktionelle
Gruppen hat, von denen eine vorzugsweise Thiol ist, zum Beispiel
Cystein, das eine Thiol-Seitenkettengruppe
und eine weniger reaktive α-Amin-Gruppe
hat, die natürlich
unter diesen Bedingungen nukleophiler als das α-Carboxyl ist. Andere zweizähnige Vernetzer,
die verwendet werden könnten,
umfassen 2-Mercaptoethanol, 2-Aminoethanthiol,
Homocystein, 2-Mercaptopropanol und andere kurzkettige Verbindungen,
die eine Thiol-Gruppe und eine andere nukleophile Gruppe haben.
Es wurde festgestellt, daß,
selbst wenn eine adäquate
Menge des Dithiol-Vernetzers bereitgestellt wird, die Bereitstellung
eines zweizähnigen
Hilfsvernetzers bei der Kontrolle der Polymerisationsreaktion zur
Erreichung einer Vollendung innerhalb wünschenswerter Zeitgrenzen und
beim Erhalt von Hydrogelzusammensetzungen, die stabil sind, einen
hohen Wassergehalt und ausgezeichnete strukturelle Festigkeit haben, vorteilhaft
sein kann. Dementsprechend ist die Verwendung der Kombination aus
einem Dithiol-Vernetzer mit relativ hohen Molekulargewicht, zum
Beispiel mit einem MG von etwa 2000 bis 6000, und einem zweizähnigen Vernetzer
mit viel niedrigeren Molekulargewicht, vorzugsweise mit einem Molekulargewicht
von unter etwa 300, bevorzugt. Es wurde festgestellt, daß dieser
Zusatz eines moderierenden zweizähnigen
Vernetzers, der zwei unterschiedliche reaktive Gruppen hat (z.B.
Cystein), ein neues und wirksames Mittel bereitstellt, durch das
eine Polymerisation wirksam kontrolliert werden kann; dies ist schematisch
in 2 dargestellt, welche auch anzeigt,
daß eine
Vernetzung in dieser Art eine große Menge von CO2 eliminiert,
die sonst bei einer normalen Vernetzung erzeugt werden würde. Wenn
ein derartiger Hilfsvernetzer eingesetzt wird, wird er im allgemeinen
in einer Molmenge von etwa der 1- bis 3-fachen Molmenge des Dithiols
und vorzugsweise der etwa 1,5- bis etwa 2,5-fachen der Mole des
Dithiol-Vernetzers eingesetzt, wobei festgestellt wurde, daß diese
Menge diese Polymerisationsreaktion moderat macht und in einer zufriedenstellenden
Härtung resultiert.
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Der
inhärente
Reaktivität
von Präpolymeren dieses
allgemeinen Typs erlaubt es, daß die
Verwendung von chemisch funktionellen Oberflächen eine kovalente Bindung
des Polymers an ein Substrat während
einer Polymerisation erreicht. Solche Oberflächen können an Substraten bereitgestellt
werden, die die Handhabung und die instrumentierte Untersuchung
des polymerisierten Hydrogels und des eingekapselten biologischen
Materials erleichtern werden; zum Beispiel die Herstellung eines
Mikroarrays bzw. einer Mikroanordnung, der/die unterschiedliches
bioaktives Material eingekapselt in einzelne Punkte oder Regionen
von polymerisiertem Hydrogel, das in einem bekannten Muster auf
einem solchen Substrat plaziert ist, enthält.
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Ein
neutraler pH wird durch das Polymerisationsverfahren hindurch vorzugsweise
durch die Verwendung von 50 mM Phosphatpuffer, supplementiert mit
NaCl, typischerweise 10 mM bis 80 mM, aufrecht erhalten; ein osmotischer
Druck wird vorzugsweise bei physiologischen Leveln, etwa 300 Milliosmol,
gehalten. Es wird festgestellt, daß solche Formulierungen ohne
Verwendung von organischen Lösungsmitteln
hergestellt werden können,
indem Isocyanat-derivatisierte Präpolymere rasch in Phosphatpuffer/NaCl
gemischt werden, und dann schnell eine vorgemischte Lösung von
Zellen oder Proteinen und Dithiol-Vernetzer in Phosphatpuffer/NaCl
zugesetzt wird. Das Polymerisationsverfahren wird dann im allgemeinen
innerhalb von 20 bis 60 Minuten, typischerweise in weniger als 30
Minuten, ablaufen, wobei während
dieser Zeit die Zellen oder Proteine in einem hydratisierten und
einem osmotisch ausgewogenen Zustand bei physiologischem pH bleiben.
Vorzugsweise werden pH und Osmolalität zwischen 6,9 und 7,6 bzw.
zwischen 250 und 400 mOsm/kg gehalten. Sobald sie gehärtet sind,
werden die Polymerstellen, die die eingekapselten Biopräparate enthalten,
leicht gewaschen und manipuliert.
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Eine
optische Untersuchung dieser Thiol-vernetzten Hydrogele zeigt optische
Klarheit ohne Hintergrundfluoreszenz, die Gel-Formulierung zuzuschreiben wäre, und
im allgemeinen ähnliche
optische Eigenschaften wie Hydrogelformulierungen, die in dem '683-Patent beschrieben
sind. In den '683-Verfahren
war es jedoch oft sehr wichtig, sorgfältig die Rate der CO2-Entwicklung
zu kontrollieren, um eine gewisse Opazität zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren,
welches Dithiol-Vernetzer in
Kombination mit zweizähnigen
Modifizierungsmitteln verwendet, minimiert inhärent eine CO2-Entwicklung, wie
es bereits vorher in Verbindung mit 2 erwähnt wurde,
und kann ein optisch transparentes Hydrogel im wesentlichen ohne
Schwierigkeiten produzieren.
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Um
zu zeigen, daß diese
Polyurethanhydrogele zur Einkapselung eines weiten Bereichs von
Biopräparaten
geeignet sind, wurde zuerst eine Einkapselung von lebenden eukaryotischen
Zellen untersucht. Ein Kriterium für den Erfolg einer Einkapselung
von lebenden Zellen ist eine Bewertung der andauernden Zelllebensfähigkeit,
und typischerweise ist Trypanblau-Ausschluß eine Technik, die häufig von
Biologen begünstigt
wird, um in einfacher Weise die Zelllebensfähigkeit zu bestimmen. Da jedoch
Hydrogel eine signifikante Menge des Trypanblau-Farbstoffs absorbiert,
war die Bestimmung der Zellfarbe und die Intensität des intrazellulären Farbstoffs
unter Verwendung dieses Verfahrens unzuverlässig. Als Alternative wurde
AlamarBlueTM (Trek Diagnostic Systems, Inc.)
verwendet. AlamarBlue ist ein Farbstoff, der bei Reduktion durch
metabolische Prozesse fluoreszierend wirkt. Ziege-Lymphozyten, bei
denen durch Trypanblau-Ausschluß festgestellt
worden war, daß sowohl
lebensfähige
als auch tote Zellen im Zellgemisch vorlagen, wurden gewählt und
das Präpolymer
und Zellsuspension/Dithiol-Vernetzer/zweizähniger Vernetzer wurden gemischt.
Die Lymphozyten wurden in dem Thiol-vernetzten Hydrogel eingekapselt,
indem Tröpfchen
der Mischung als Punkte (etwa 300-1000 μm im Durchmesser mit einer Höhe von 20 μm oder größer) auf
Glasobjektträgern
abgeschieden wurden und dann in einer Kammer mit hoher Feuchtigkeit
bei Raumtemperatur gehärtet
wurden; Mischen und Härtung
nahmen genau weniger als 20 Minuten in Anspruch. Vorzugsweise ist
die relative Feuchtigkeit (RH) wenigstens etwa 90 % und bevorzugt
ist sie etwa 95 % oder höher.
Mit den fest an den Glasobjektträger
befestigten Punkten wurde der Objektträger für 3 Stunden bei 37°C mit RPM
1640 Medium inkubiert, darauf folgte eine Inkubation für 1,5 Stunden
mit AlamarBlueTM-Farbstoff, der im Verhältnis 1:20
mit RPM1640-Medium
gemischt worden war. Nachdem der Objektträger für 30 Minuten im Dunklen gelassen
worden war, zeigte eine Visualisierung der Punkte (Spots) unter
Verwendung eines Epifluoreszenz-Mikroskops leuchtend gefärbte einzelne
Zellen gegenüber
einem moderat fluoreszierenden Hydrogelhintergrund. Sichtbares Licht
zeigte Zellen innerhalb des Gels, die nicht leuchtend gefärbt waren,
welche wahrscheinlich die vorgenannten toten Zellen waren, die bereits
in der Zellsuspension vorlagen. Punkte nur aus Hydrogel, die in
analoger Art behandelt worden waren, hatten keine sichtbare Fluoreszenz.
Demnach wird AlamarBlueTM als nützliches
Werkzeug zur Detektion von Zelllebensfähigkeit innerhalb dieser Polyurethan-PEG-Hydrogele
angesehen; und es wurde durch die Erhaltung von lebensfähigen Zellen
gezeigt, daß das
Hydrogel selbst unter Polymerisationsverfahren biokompatibel sind.
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Einkapselung
von Proteinen wurde auch untersucht, indem das Gel im wesentlichen
wie eben beschrieben formuliert wurde. Eine Protein-Einkapselung
wurde durch die Sequestrierung/Einkapselung an Anti-Transferrin-Antikörper in
der Gelmatrix während
der Polymerisation bewiesen. Ein Beweis für die Antikörper-Funktionalität wurde
durch die spezifische Bindung von Fluoreszenzfarbstoff-markiertem
Transferrin an solchen Stellen, die den Anti-Transferrin-Antikörper enthielten
und nicht an anderen Stellen, die andere Antikörper oder keine Antikörper enthielten,
bewiesen.
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Als
weitere Ausführungsformen
könnten
eingekapselte lebende Zellen und/oder Proteine innerhalb eines solchen
Thiolvernetzten Hydrogels als Punkte oder Regionen auf Trägeroberflächen, zum Beispiel
Glasobjektträger,
oder in Mikrowells oder Mikrokammern, zum Beispiel wie sie in Standard-Mikrotiterplatten
mit 96 Wells, 384 Wells oder 1536 Wells vorliegen, abgeschieden
werden. Mit beiden Ansätzen
sind charakteristische Vorzüge
vorhanden. Bei der Abscheidung einer Reihe von getrennten Punkten
bzw. Flecken auf einer einzelnen Oberfläche könnte jeder Punkt eine unterschiedliche
Einheit enthalten, was eine einzige Inkubation, gefolgt von der Zufuhr
von Waschlösungen,
um mit allen Punkten gleichzeitig in Kontakt zu kommen, ermöglicht.
Die Verwendung von einzelnen Mikrokammern würde eine Roboterbehandlung
der Platten erlauben und die Verwendung von geringen Volumina einzelner Testlösungen bei
jedem Well ermöglichen.
Es können
auch Kombinationen dieser zwei Ansätze verwendet werden, wodurch
einzelne Kammern, die in einem Standard-Array oder einer Standardanordnung
mit 96 Wells angeordnet sind, mit einem oder mit mehreren Hydrogelpunkten,
die unterschiedliche Einheiten enthalten, beschickt werden.
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Vorrichtungen,
die solche Anordnungen bzw. Arrays verwenden, können als kombinatorische Chemikalien-
oder Wirkstoff-Screening-Vorrichtungen, Antikörper-Arrays,
Peptid-Arrays, Zell-Arrays, Arrays auf enzymatische Aktivität oder DNA
oder andere Polynukleotid-Arrays verwendet werden, die für eine Bindung
an verwandte Proteine oder andere Biomoleküle selektiv sein werden. Außerdem werden
eingekapselte Zellen oder Biomoleküle, die auf die Wände von
Mikrokapillarröhrchen
aufgetragen sind, als Durchflußvorrichtungen
mit einem einzelnen Kanal oder mehreren Kanälen fungieren, welche als Screening-Vorrichtungen
oder als Biosensoren bei Systemen, zum Beispiel in Flüssig-Chromatographie-Vorrichtungen
oder in "Lab-on-a-Chip"-Vorrichtungen, verwendet
werden. Eine Signalablesung aus solchen Vorrichtungen kann über eine
Bindung von fluoreszierenden Proteinen oder von Antigenen erfolgen, die
durch anschließende
Detektionsverfahren auf der Basis von Antikörpern (möglicherweise unter Verwendung
zusätzlicher
Anordnungen oder Arrays) oder über
Reaktion mit endogenen Biowegen, die in der Bildung einer detektierbaren
Spezies resultieren werden, zum Beispiel enzymatische Umwandlung
eines Substrats in ein fluoreszierendes Farbstoffmolekül oder Änderung
bei den elektrischen Eigenschaften, zum Beispiel Leitfähigkeit
der Zelle und/oder der umgebenden Matrix, die aus der Exposition
gegenüber
dem spezifischen Agens resultiert, gemessen werden. Der Zusatz entweder
eines Redoxmittels zu dem Gel oder der Zusatz eines elektrisch leitenden Polymers
kann insbesondere eine Signaldetektion durch elektrische, nicht-photonische
Mittel ermöglichen.
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Die
Arbeitsbeispiele, die folgen, umfassen den besten derzeit bekannten
Modus zur Bereitstellung von Formulierungen und Einkapselungsverfahren,
die besondere Merkmale der vorliegenden Erfindung verkörpern; allerdings
sollten sie nicht so verstanden werden, daß sie Beschränkungen
für den Rahmen
der Erfindung bilden, der selbstverständlich durch die nachfolgend
angeführten
Patentansprüche definiert
wird.
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Beispiel 1
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Lösung A wurde
hergestellt, indem 0,075 g Hypol PreMa G-50 (Hampshire Chemical
Corp.) und 1,5 ml wäßriger 50
mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 mit 80 mM Natriumchlorid gemischt wurden.
Lösung
B wurde hergestellt, indem 30 mg PEG-(Thiol)2 (MG
= 3400) und 2 mg freie Cysteinbase (Sigma Chemical Co.) (MG = 121)
in 1 ml 50 mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 mit 60 mM Natriumchlorid
gemischt wurden. Lösung
C wurde hergestellt, indem 100 μl
Lösung
B mit 10 μl
Ziege-Lymphozyten in Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung
gemischt wurden. Schließlich
wurden 200 μl
Lösung
A mit 50 μl
Lösung C
gemischt und die resultierende Lösung
wurde unter Verwendung von 5 μl
Glaskapillarröhrchen
auf Amin-behandeltes Glas (silanisierte Objektträger, Cell Associates, Inc.)
im Mikromaßstab
getüpfelt.
Die Hydrogelpunkte bzw. die Hydrogelflecken wurden sorgfältig in
einer Feuchtigkeitsbox bei etwa 65 % RH, um eine Dehydratisierung
zu vermeiden, polymerisiert. Diese Formulierung polymerisierte innerhalb
von 5 bis 10 Minuten. Nach der Polymerisation waren die Hydrogelpunkte
physikalisch stabil und hafteten fest an dem Glasobjektträger; sie
wurden unverzüglich
mit Dulbecco's modifizierter
Phosphat-gepufferter Salzlösung
behandelt und entweder bei Raumtemperatur oder bei 37°C für etwa 3
Stunden in RPM1640-Zellmedium inkubiert. Die Lebensfähigkeit
der Lymphozyten wurde mit Hilfe des vorher beschriebenen AlamarBlue-Färbeverfahrens
untersucht. Sie wurden für
1,5 Stunden mit RPM1640-Medium plus dem Farbstoff inkubiert und
dann mit einem Lichtmikroskop untersucht; es wurden lebensfähige eingekapselte
Zellen beobachtet.
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Beispiel 2
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Lösung A wurde
hergestellt, indem 0,1 g Hypol PreMa G-50 (Hampshire Chemical Corp.)
und 1 ml 50 mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 mit 80 mM Natriumchlorid
gemischt wurden. Lösung
B wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
Lösung
C wurde hergestellt, indem 40 μl
Lösung
B mit 70 μl
Ziege-Lymphozyten in Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung
gemischt wurden. Schließlich
wurden 100 μl
Lösung
A mit 1 μl
Lösung C
gemischt und die resultierende Lösung
wurde unter Anwendung desselben Verfahrens wie in Beispiel 1 im
Mikromaßstab
aufgetüpfelt.
Die Formulierung polymerisierte in 5 Minuten und die Hydrogelpunkte wurden
mit Dulbecco's modifizierter
Phosphat-gepufferter Salzlösung
behandelt und bei 37°C
für 1 Tag bis
3 Tage in RPM1640-Zellmedium inkubiert. Die Lebensfähigkeit
der Lymphozyten wurde mit einem Lichtmikroskop unter Verwendung
von AlamarBlue untersucht, was lebensfähige eingekapselte Zellen zeigte.
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Beispiel 3
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Lösung A wurde
hergestellt, indem 0,1 g Hypol PreMa G-50 (Hampshire Chemical Corp.)
und 1 ml 50 mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 mit 80 mM Natriumchlorid
gemischt wurden. Lösung
B wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
Lösung
C wurde hergestellt, indem 40 μl
Lösung
B mit 70 μl
E. coli in Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung
gemischt wurden. Schließlich
wurden 100 μl
Lösung
A mit 100 μl
Lösung
C gemischt und die resultierende Lösung wurde in ein Einweg-Kulturröhrchen gegeben.
Die Formulierung polymerisierte in 5 Minuten und das Hydrogel wurde
mit Dulbecco's modifizierter
Phosphat-gepufferte Salzlösung
behandelt und bei 37°C
für 1 Tag
in RPM1640-Zellmedium inkubiert. Lebensfähigkeit und Wachstum von E.
coli wurden durch Betrachtung der Trübung in dem Hydrogel nach einem
Tag bestätigt.
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Beispiel 4
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Lösung A wurde
hergestellt, indem 0,1 g Hypol PreMa G-50 (Hampshire Chemical Corp.)
und 1 ml 50 mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 mit 80 mM Natriumchlorid
gemischt wurden. Lösung
B wurde hergestellt, indem 30 mg PEG-(Thiol)2 (MG
= 3400) und 2 mg freies Cysteinbase in 1 ml 50 mM Phosphatpuffer
mit pH 7,0 mit 60 mM Natriumchlorid gelöst wurden. 25 μl Lösung A,
10 μl Lösung B,
5 μl 50
% Trehalose in DI-Wasser und 10 μl
Anti-Transferrin-Antikörper
(Ziege-Anitikörper
gegen humanes Transferrin, 5 mg/ml, Protein-G-gereinigt) (Calbiochem)
wurden vermischt und die resultierende Lösung wurde im Mikromaßstab auf
einen Amin-beandelten Glasobjektträger aufgetüpfelt, so daß Punkte
mit 300 μm
bis 1000 μm
im Durchmesser und mit einer Höhe
von wenigstens 20 μm
gebildet wurden. Andere ähnliche Punkte
wurden ohne den Zusatz des Anti-Transferrin-Antikörpers gebildet.
Die Hydrogelpunkte wurden in einer Feuchtigkeitskammer bei Raumtemperatur und
95 % RH sorgfältig
polymerisiert und nach der Polymerisation wurde festgestellt, daß die Hydrogelpunkte
physikalisch stabil waren und gut am Glasobjektträger hafteten.
Der Objektträger
wurde mit PBS-Puffer, der 1 % Rinderserumalbumin (Sigma Chemical
Co.) und 0,1 % Triton X-100 (Boehringer, Mannheim) enthielt, für 1 Stunde
bei Raumtemperatur behandelt. Anti-Transferrin in dem Hydrogel wurde
für 1 Stunde
mit Cy3-markiertem Transferrin (1 μg/ml in 1 % Rinderserumalbumin,
0,1 % Triton X-100 in Phosphatgepufferter Salzlösung) für 1 Stunde in Wechselwirkung
gebracht und dann visualisiert; es wurde bewiesen, daß es eine
spezifische Bindung von fluoreszierenden-Farbstoffmarkiertem Transferrin
an Stellen, die den Anti-Transferrin-Antikörper enthielten, und nicht
an anderen Stellen, die andere Antikörper oder keine Antikörper enthielten,
gab.
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Beispiel 5
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Lösung A wurde
hergestellt, indem 0,1 g Hypol PreMag G-50 (Hampshire Chemical Corp.)
und 1 ml 50 mM Phosphatpuffer mit pH 7,0 gemischt wurden. Lösung B ohne
Salze wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
Lösung
C wurde durch Mischen von 40 μl
Lösung
B mit 70 μl
234 μm L-alpha-Cystein-N-[8-(1,2,3,4-tetrahydro-acridin-9-ylamino)octyl]-amid
(MG = 428,26), einem Acetylcholinesteraseinhibitor, in 50 mM Phosphatpuffer mit
pH 7,0 hergestellt. Schließlich
wurden 100 μl
Lösung
A mit 100 μl
Lösung
C gemischt und die resultierende Lösung wurde durch dasselbe Verfahren
wie in Beispiel 1 im Mikromaßstab
aufgetüpfelt.
Die Formulierung polymerisierte in 5 Minuten und die Hydrogelmikropunkte
wurden mit cy-3-markierter Acetylcholinesterase behandelt. Diese
Untersuchung bestätigte
das Vorliegen und die Funktionalität von Acetylcholinesterase-Inhibitor
in Hydrogel.
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Obgleich
die Erfindung bezüglich
bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben wurde, sollte klar sein, daß Änderungen und Modifikationen, wie
sie einem Fachmann offensichtlich sind, durchgeführt werden können, ohne
den Rahmen der Erfindung, der in den beigefügten Ansprüchen dargelegt ist, zu verlassen.
Der Einschluß von
zusätzlichen
Polymeren oder Modifikationen an dem oben beschriebenen Polymer
könnte
entweder eine Zellproliferation oder eine erhöhte Lebensfähigkeit von ausgewählten Zelltypen
innerhalb der Matrix erlauben. Beispielsweise können Peptidbindungen innerhalb
eines solchen Polymers spezifisch gepfropft werden, um bei Exposition
gegenüber
extrazellulären
Matrixproteasen, die durch die eingekapselte Zelle erzeugt werden,
gelöst
zu werden, wodurch die Polymermatrix bei Bedarf gelöst wird,
um Zellexpansion und -wachstum zu ermöglichen. Alternativ können andere Polymere
oder Agentien, zum Beispiel Collagen, zu einer derartigen Polymermischung
gegeben werden, um die Zelllebensfähigkeit durch Verwendung von spezifischen
Adhäsionsfaktoren
und/oder Bindungsmethoden zwischen eingekapselten Zellen und umgebenden
Träger
zu unterstützen.
Im Gegensatz zum Auftüpfeln
der Hydrogelzusammensetzungen auf eine feste Oberfläche können Hydrogelmikroperlen
gebildet werden, welche Biopräparate
einkapseln. Als ein Beispiel wird die Polymer/Zell (oder Protein)-Mischung
nach Vermischen des Präpolymers mit
den Vernetzer und den Biopräparaten
zu einer nicht-mischbaren Flüssigkeit,
zum Beispiel ein Öl, gegeben,
während
ein Härten
erfolgt, so daß bewirkt wird,
daß Mikroperlen
verschiedener Abmessungen gebildet werden. Eine Abtrennung vom Öl oder einer anderen
Suspendierflüssigkeit
ergibt eine Aufschlämmung
von Perlen, die zur Verwendung in Bioreaktoren, Assay-Vorrichtungen,
künstlichen
Organen, Biosensoren oder dgl. geeignet ist. Darüber hinaus können mehrere
Schichten aus eingekapselten Zellen, Proteinen oder anderen bioaktiven
Molekülen verwendet
werden, um komplexe Materialien mit einzigartigen Gesamteigenschaften
zu konstruieren. Alternativ können
Farbstoff oder andere Mittel dem Einkapselungspolymer zugesetzt
werden, um eine anschließende
Identifikation des eingekapselten Zelltyps zu erleichtern, wenn
heterogene Mischungen von Zellen zu verwenden sind. Ein derartiger Zell-Identifikationsmechanismus
erlaubt kombiniert mit einer Chromophor-basierten oder Fluoreszenz-basierten
Reaktion aus spezifischen Zellen in Reaktion auf zugesetzte Mittel,
z.B. Expression von grün
fluoreszierendem Protein als Reaktion auf eine Aktivierung eines
spezifischen Zellsignal-Transduktionswegs
durch einen Liganden oder einen Wirkstoff, das Screening von großen Populationen
heterogener Zellen in schneller und einfacher Art.
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Die
Offenbarungen aller vorher genannten US-Patente werden hier durch
Referenz auf genommen. Besondere Merkmale der Erfindung werden in den
Ansprüchen,
die folgen, ausgeführt.