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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verfahren zur Herstellung von
Biochips und die daraus hervorgehenden Biochips. Insbesondere stellt
das hier beschriebene neue Verfahren die schnelle, einfache und
die kostengünstige
Herstellung von Biochips durch Verwendung von Isocyanat-funktionalen
Hydrogelen bereit, um biomolekulare Sonden auf dem Substrat zu immobilisieren.
Insbesondere werden sowohl in organischen Lösungsmitteln lösliche Biomoleküle wie Peptid-Nucleinsäuren (PNAs),
und wasserlösliche
Biomoleküle,
wie DNA, RNA und andere Oligonucleotide, entweder vor oder während der
Polymerisierung einfach und effizient an ein hydrophiles Polymer
gebunden. Zusätzlich
zu dem verbesserten Herstellungsverfahren der Biochips, das hier
beschrieben ist, haben die Biochips selbst verbesserte Eigenschaften,
einschließlich
einer besseren Stabilität,
was eine verbesserte Lagerfähigkeit
und größere Flexibilität bei der
Verwendung ermöglicht.
Solche Biochips sind für
die Genentdeckung, Gencharakterisierung, funktionale Genstudien,
Screening nach biologischer Wirkung und ähnliche Studien nützlich.
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Hintergrund
der Erfindung
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Mittel,
die selektiv an DNA, RNA oder Analoga binden, wie Peptid-Nucleinsäuren (PNAs)
sind von bedeutendem Interesse für
die Molekularbiologie und die medizinische Chemie, da sie in auf
Gene abzielenden Medikamenten für
diagnostische und therapeutische Anwendungen entwickelt werden können, sowie
als Werkzeuge für
die Sequenz-spezifische Modifizierung von DNA verwendet werden können. Zusätzlich können solche
Reagentien als Werkzeuge für
die Bestimmung von Gensequenzen und für die funktionalen Genanalysen
verwendet werden.
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Bis
vor kurzem sind Verfahren zur Genentdeckung, Charakterisierung und
für funktionale
Genanalysen schwierig und kostenintensiv gewesen, und haben beträchtlichen
zeitlichen Aufwand gefordert. Innerhalb der letzten zehn Jahre jedoch
sind Verfahren zum Isolieren von Anordnungen von Biomolekülen auf
verschiedenen Trägern,
als Biochips bezeichnet, entwickelt worden, und sie sind für die DNA-Synthese,
die Sequenzierung, für
Mutationsstudien, die Genexpressionsanalyse und die Genentdeckung
verwendet worden. Im Allgemeinen sind Biochips Micromatrizes (z.B.
Microarrays) von Biomolekülen,
die an ein Substrat gebunden sind, entweder direkt oder durch eine
Bindungsgruppe, oder seit kürzerem
mit Hilfe einer Gelschicht. Die meisten Biochips sind so entworfen,
dass sie die Synthese von Biomolekülen an bekannten Stellen auf
einem Substrat erleichtern. Beispielsweise benutzt ein solcher Biochip
Licht und eine Reihe photolithographischer Masken, um spezifische
Stellen auf dem Substrat zu aktivieren, wie beispielsweise Glas,
um Nucleinsäuren
hierauf selektiv zu binden, und um anschließend zusätzlich Nucleinsäuren anzuhängen, um
an gewünschten
Stellen bekannte Oligonucleotide zu bilden. Dieses Verfahren der
Verwendung von Licht und photolithographischen Masken, um spezifische
Stellen auf einem Substrat zu aktivieren, ähnelt Verfahren, die in der
Herstellung von Mikroelektroden-Halbleiterchips benutzt werden.
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Leider
sind diese Biochips der ersten Generation sehr teuer in der Herstellung,
sie benötigen
große Kapitalaufwendungen,
und Verfahren zum Herstellen und die Ausrüstung dafür. Außerdem führt dieses Syntheseverfahren
der Herstellung von Oligonucleotiden in einer einzelnen Schicht
auf einem Substrat in einem Biochip niedriger Empfindlichkeit dazu,
dass man ein teures Laser-Confocal-Fluoreszenzmikroskop für die adäquate Detektierung
der DNA, die spezifisch an den Chip hybridisiert ist, benötigt. Das
U.S. Patent Nr. 5,744,305, das Fodor et al. verliehen wurde (nachfolgend
das '305er-Patent)
stellt ein Beispiel der Verwendung von photolabilen Schutzgruppen
und der Photolithographie dar, um Anordnungen von Materialien zu
erzeugen, die auf ein Substrat angebracht sind, wobei eine Synthesestrategie
zur Erzeugung einer chemischen Diversität in großem Maßstab beschrieben ist, bei
der ein Substrat, wie Glas, derivatisiert wird, entweder direkt
oder durch die Zugabe eines Linkermoleküls, um eine Aminogruppe einzuschließen, die
mit einer photolabilen Schutzgruppe blockiert ist. Maskierungstechniken
werden verwendet, um eine selektive Entschützung der photolabilen Gruppen
innerhalb der angegebenen, bekannten Stelle auf dem Substrat zu
erlauben. Die entschützte
Region wird dann mit einem „Baustein"-Molekül umgesetzt,
z.B. mit einem Oligonucleotid, welches ebenfalls eine photolabile
Schutzgruppe enthält,
so dass das Baustein-Molekül
kovalent an die aktive Gruppe auf der Oberfläche des Substrats (oder an
das Bindungsmolekül)
gebunden ist. Dieses Verfahren wird dann wiederholt, indem die Masken
verwendet werden, um die Synthese von Polymeren zu leiten, z.B.
von Biomolekülen,
wie Oligonucleotiden oder Peptiden, oder von spezifischen Sequenzen
an vorherbestimmten Stellen auf dem Substrat.
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Die
Synthesestrategien, die in dem '305er-Patent
beschrieben sind, ziehen auch die Bereitstellung einer Menge von
ungefähr
10 bis ungefähr
108 verschiedener Sequenzen auf einem einzelnen
Substrat in Erwägung.
Zusätzlich
wird ausgesagt, dass die vorher definierten Bereiche auf dem Substrat,
auf denen individuelle Polymere synthetisiert werden sollen, von
ungefähr
10–10 cm2 bis ungefähr 1 cm2 betragen.
Während
die in dem '305er
Patent dargestellten Beispiele hauptsächlich die Synthese von Peptiden
und Nucleotiden einschließen,
wird gesagt, dass die gleichen Techniken auch verwendet werden können, um
andere Polymere zu synthetisieren. Gleichermaßen werden zahlreiche Bindegruppen,
bevorzugt inaktive oder träge,
zur Vernetzung der synthetisierten Polymere an das Substrat in dem '305er Patent diskutiert,
wie auch zahlreiche Schutzgruppen zum Schützen einer aktiven Stelle des
Monomers, wobei die Schutzgruppen selektiv für die direkte Synthese des
Polymers entfernt werden können.
Im '305er Patent
wird ebenfalls in gewissen Details eine binäre Maskierungstechnik beschrieben,
die in einer Ausführungsform
für die
direkte Synthese der Anordnung benutzt wird. Leider leiden die in
dem '305er Patent
beschriebenen Strategien an vielen der gleichen Nachteile wie andere
Verfahren und Apparate des Stands der Technik. Die Anordnungen sind
teuer in der Herstellung und der Verwendung, benötigen mehrere Schritte und
lange Inkubations-/Waschzeiten während
der Herstellung und bedeutenderweise erlauben sie die Synthese nur
in einer einzelnen Schicht.
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Im
Hinblick auf die niedrige Sensitivität dieser Biochips der ersten
Generation sind Biochips der zweiten Generation entwickelt worden.
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Ein
Beispiel eines Biochips der zweiten Generation wird in den U.S.
Patent Nr. 5,736,257 und 5,847,019 beschrieben, die an Conrad et
al. erteilt wurden. Die '257er
und '019er Patente
beschreiben ein Verfahren zum Synthetisieren eines Biochips, umfassend
das Bereitstellen eines Substrats wie Glas mit Oberflächenhydroxylgruppen;
das Umsetzen der Subratoberflächen-Hydroxylgruppen
mit Silanen, um eine molekulare Schicht aus Vinylgruppen an das
Substrat zu binden; das Platzieren einer Acrylamidverbindung auf
der Molekülschicht,
wobei die Acrylamidverbindung an einer Frei-Radikal-Polymerisierungsreaktion
teilnehmen kann, um eine polymerisierte Netzwerkschicht zu bilden,
die an die molekulare Schicht gebunden ist; die Photo-Aktivierung
der polymerisierten Netzwerkschicht, um ein gemustertes, Photo-aktiviertes
Polymerisierungsnetzwerk zu bilden; und das Platzieren einer oder
mehrerer ähnlicher
oder unähnlicher
Biomoleküle
auf der Photo-aktivierten polymerisierten Netzwerkschicht, um an
die gemusterte Photo-aktivierte polymerisierte Netzwerkschicht zu
binden.
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Die
Biochips, die in den '257er
und '019er Patenten
offenbart sind, sind in etwa ähnlich
den Biochips der ersten Generation von Fodor et al., da sie photolithographische
Techniken für die
direkte Bindung (oder Synthese) von Biomolekülen in der Anordnung benutzen.
Im Gegensatz zu den Biochips der ersten Generation jedoch benutzen
die Biochips der '257er
und '019er Patente
ein Polyacrylamidnetzwerk auf einer molekularen Schicht aus Vinylgruppen,
wodurch den Gelzellen eine dritte Dimension verliehen wird. Wie
jedoch den Fachleuten auf dem Gebiet leicht zu erkennen sein wird,
ist die Herstellung von Biochips nach den Offenbarungen der '257er und '019er Patente nicht
nur teuer, sondern auch zeitaufwändig.
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Das
U.S. Patent Nr. 5,552,270, das Khrapko et al. erteilt wurde, beschreibt
ein Verfahren zum Sequenzieren von DNA, das einen Biochip der zweiten
Generation benutzt, welcher einen festen Träger in einer Matrix umfasst,
die eine Anordnung von Oligonucleotiden gewünschter Längen einschließt. Die
Matrix wird mit Hilfe einer Gelschicht mit einer Dicke von 30 μm oder weniger
auf den Träger
aufgetragen; eine Gelschicht ist in Form eines Satzes voneinander
räumlich
getrennter viereckiger „Punkte" beschrieben. Im
Gegensatz zu dem Format in Einzelschicht, das in dem '305er Patent beschrieben
ist, stellt die Gelschicht des '270er
Patents die dreidimensionale Anhängung
von Oligonucleotiden an das Substrat in einer Menge bereit, die
daher die Menge der mono-molekularen Schicht der Biochips der ersten
Generation überschreitet.
Dieser Biochip der zweiten Generation polymerisiert ein Polyacrylamidgel
zwischen zwei Glasdeckelchen, die ungefähr 30 μm voneinander entfernt sind.
Ein Glasdeckelchen wird entfernt, und der mit Gel beschichtete untere
Glasstreifen wird getrocknet. Teile des Gels werden dann mechanisch
entfernt, um die voneinander getrennten Punkte zurückzulassen.
In alternativen Ausführungsformen,
die auch Polyacrylamid-Matrizes verwenden, wie in den U.S. Patent
Nr. 5,741,700, 5,770,721 und 5,756,050 beschrieben sind, die an
Ershov et al. erteilt wurden, werden Gelteile von dem Glas unter
Verwendung eines Lasers entfernt.
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Obwohl
die Polyacrylamidgel-Matrizes, die in den Ershov et al.-Patenten
und dem '270er Khrapko-Patent
beschrieben sind, Hydrogele sind, die einen Wassergehalt im Gleichgewicht
von ungefähr
95 % bis 97 % haben, und eine günstige
Diffundierbarkeit für
Zielmoleküle,
wie DNA, aufweisen, haben sie signifikante Nachteile. Ein signifikanter
Nachteil eines solchen Biochips der zweiten Generation sind ihre
Kosten. Die auf Polyacrylamid basierenden Biochips, die von Ershov
et al. beschrieben sind, beruhen auf der Polymerisierung von Acrylamid-Monomeren
durch Frei-Radikal-Initiierung oder ultraviolette Bestrahlungsverfahren;
jedoch werden diese Polyacrylamid-basierten Gel-Biochips in einem
Mehrschrittverfahren hergestellt, das langwierig und arbeitsintensiv
ist. Die Herstellung eines solchen Biochips macht eine aufwändige Mehrschrittverarbeitung
notwendig, einschließlich
der Polymerisierung und der Bindung an die Oberfläche des
Glassubstrats; mechanische oder Laser-Schneidschritte, um Mikro-Quadrate
der Gelmatrix auf dem Substrat zu bilden; einen Aktivierungsschritt
unter Verwendung von Hydrazinen; schließlich die Reaktion mit Oligonucleotiden.
Aufgrund des Polymerisierungsschrittes inhärenter Polyacrylamidgele, müssen diese
Schritte unabhängig
voneinander durchgeführt
werden. Das bedeutet, dass die Gesamtdauer, die benötigt wird,
um einen einzelnen Biochip in einem solchen Verfahren herzustellen,
mindestens ungefähr
24 bis 48 Stunden beträgt.
Außerdem
müssen nach
jedem Schritt intensive Wasch-Schritte und/oder andere Spezialbehandlungen
ausgeführt
werden, bevor der nächste
Schritt begonnen wird. Beispielsweise macht der Oligonucleotid-Derivatisierungsschritt
eine lange Inkubationszeit, wie 24 bis 48 Stunden notwendig. WO-A-94/09125
offenbart eine Matrix aus einem absorbierenden Schaum, wie Polyurethan,
welcher in einem Bioreaktor verwendet wird, welcher bioaktive Moleküle enthält. Das
aktive Material kann innerhalb der Matrix suspendiert sein, indem
es in situ co-polymerisiert wird. Ein weiterer signifikanter Nachteil
solcher Biochips der zweiten Generation liegt in der Tatsache, dass
die Reaktion der Oligonucleotide mit den Hydrazingruppen instabile
Morpholin-Derivate bildet, die zu einer sehr kurzen Lagerfähigkeit
des Biochips von ungefähr
36 Stunden bei Raumtemperatur führen.
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Daher
gibt es in der Industrie einen erheblichen Bedarf nach einem einfachen,
kostengünstigen, schnellen
Verfahren zur Herstellung eines verlässlichen multifunktionalen
Biochips mit hoher Sensitivität,
und einer vernünftig
langen Lagerzeit, die in der Genentdeckung, Gencharakterisierung,
funktionalen Genanalyse und ähnlichen
Studien verwendet werden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein schnelles, einfaches, kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Biochips bereit, und
einen daraus resultierenden verbesserten Biochip. Beispielsweise
erlaubt das hier beschriebene Verfahren, dass biomolekulare Sonden
vor- oder gleichzeitig mit der Polymerisierung des Gels gebunden
werden. Des Weiteren werden hier verbesserte Biochips mit verbesserter
Sensitivität, besserer
Stabilität,
sowohl bei der Verwendung und im Hinblick auf die Lagerfähigkeit,
und mit verbesserter Kostenwirksamkeit bereitgestellt.
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Diese
Biochips können
durch Dispergieren von optisch transparenten Mikrotröpfchen auf
einem Hydrogelpräpolymer
mit biomolekularen Sonden, die in geeigneter Weise, z.B. kovalent,
auf ein Substrat gebunden werden, gebildet werden. Es kann jedoch
vorzuziehen sein, Isocyanat-funktionale Hydrogel-Biochips herzustellen,
die ein Biomolekül
darauf immobilisiert haben, indem eine organische Lösungsmittel-Lösung eines Isocyanat-funktionalen
Hydrogel-Präpolymers
bereitgestellt wird, durch das Bereitstellen einer gepufferten wässrigen
Lösung
des Biomoleküls,
das darauf immobilisiert werden soll, durch das Mischen der zwei
Lösungen,
um das Biomolekül
auf dem Hydrogel-Präpolymer
kovalent zu binden, während
die Polymerisierung initiiert wird; und dann das Dispergieren des
polymerisierenden Hydrogel-Präpolymers
auf einem festen Substrat, so dass das polymerisierte Hydrogel in
geeigneter Weise an ein solches Substrat gebunden wird. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
hat das Hydrogel ausreichende aktive Isocyanatgruppen, um sowohl
an der kovalenten Bindung der biomolekularen Sonden auf dem Hydrogel-Präpolymer,
wie auch an der Polymerisierung des Hydrogels teilzunehmen.
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In
einem Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Hydrogel-Biochips
mit einem darauf immobilisierten Biomolekül bereitgestellt, wobei das
Verfahren die Schritte des (a) Bereitstellens einer organischen Lösungsmittel-Lösung eines
Isocyanat-funktionalen Hydrogel-Präpolymers, (b) das Bereitstellen
einer Lösung eines
Biomoleküls,
(c) das kovalente Binden des Biomoleküls an das Hydrogel-Präpolymer
und (d) das Initiieren der Polymerisierung des Hydrogel-Präpolymers
umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Biochips
in einem organischen Lösungsmittel-löslichem
Biomolekül
bereitgestellt, das hieran kovalent gebunden ist, wobei das Verfahren
(a) das Bereitstellen eines festen Substrats mit einer oberen Oberfläche, (b)
das Bereitstellen einer Lösung,
die das Biomolekül
in einem aprotischen organischen Lösungsmittel umfasst, (c) das
Bereitstellen eines Isocyanat-funktionalen Hydrogel-Präpolymers
in einem aprotischen organischen Lösungsmittel, (d) das Derivatisieren
des Präpolymers
mit dem Biomolekül
aus Schritt (b), (e) das Initiieren der Polymerisierung des derivatisierten
Hydrogel-Präpolymers
aus Schritt (d) durch Zugeben einer gepufferten wässrigen
Lösung
dazu, und (f) das Mikro-punktuelle Auftragen der polymerisierenden
Hydrogel-Lösung
aus Schritt (e) auf die obere Oberfläche des Substrats aus Schritt
(a) umfasst, was zu einer Haftung des Hydrogels und des immobilisierten
Biomoleküls
an das Substrat führt.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Biochip bereitgestellt, der (a) ein
festes Substrat mit einer oberen Oberfläche, (b) eine Vielzahl an Hydrogelzellen,
die kovalent an die obere Oberfläche
des Substrats gebunden sind, wobei jede Hydrogelzelle aus einem
Isocyanat-funktionalen Polymer gebildet wird, und (c) einer biomolekularen
Sonde, die kovalent an und in mindestens eine der Hydrogelzellen
gebunden ist, umfasst. Vorzugsweise wird in jeder Hydrogelzelle
eine andere biomolekulare Probe gebunden, und vorzugsweise findet
die kovalente Bindung über
die Isocyanatgruppen statt.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Biochip bereitgestellt, der (a) ein
festes Substrat mit einer oberen Oberfläche, (b) eine Vielzahl an Hydrogelzellen,
die kovalent an die obere Oberfläche
des Substrats gebunden sind, wobei das Hydrogel Polyethylenglucol,
Polypropylenglucol oder Co-Polymere daraus umfasst, und (c) verschiedene
biomolekulare Proben, die kovalent an und in verschiedene Hydrogelzellen
gebunden sind, bereitstellt.
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In
noch einem weiteren Aspekt wird ein Biochip bereitgestellt, der
(a) ein festes Substrat mit einer oberen Oberfläche, (b) eine Vielzahl an Hydrogelzellen,
die kovalent an die obere Oberfläche
des Substrats gebunden sind, wobei das Hydrogel ein Polymer mit
Urethan-Harnstoff-Bindungen umfasst, und (c) verschiedene biomolekulare
Sonden, die kovalent an und in verschiedene Hydrogelzellen gebunden
sind, umfasst.
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In
noch einem weiteren Aspekt wird ein Hybridisierungs-Assay bereitgestellt,
der (a) das Bereitstellen eines Biochips, der ein Substrat mit mindestens
zwei Hydrogelzellen umfasst, die daran gebunden sind, wobei jede
Zelle eine Dicke von mindestens ungefähr 20 μm hat, und einen Hauptanteil
eines Polymers umfasst, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Polyethylenglucol, Polypropylenglycol und Co-Polymeren daraus,
wobei mindestens eine Hydrogelzelle außerdem eine biomolekulare Sonde
umfasst, die daran kovalent gebunden ist, (b) Kontaktieren des Biochips
unter Hybridisierungsbedingungen, mit einer Analyt-Lösung, die ein
Ziel-Biomolekül
enthält,
(c) Waschen des Hydrogel-Biochips unter Bedingungen, die nicht spe zifisch
gebundene und ungebundene Ziel-Biomoleküle entfernen, und (d) Detektieren
des gebunden Ziel-Biomoleküls, umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Hybridisierungs-Assay bereitgestellt,
der umfasst (a) das Bereitstellen einer organischen Lösungsmittel-Lösung eines
Hydrogel-Präpolymers
mit einem aktiven Isocyanat-Gehalt von weniger als ungefähr 1 mÄq/g, (b)
das Bereitstellen einer Lösung
eines Biomoleküls,
(c) das kovalente Binden des Biomoleküls an mindestens einen Teil
des Hydrogel-Präpolymers,
(d) das Initiieren der Polymerisierung des Hydrogel-Präpolymers,
(e) das Dispergieren des polymerisierenden Hydrogel-Präpolymers
auf einem festen Substrat, so dass diese Lösung kovalent in einer Dicke
von mindestens ungefähr
20 μm an
das Substrat gebunden ist, wodurch ein Biochip gebildet wird, (f)
Waschen des Biochips aus Schritt (e) mit Waschpuffer, so dass die
verbleibenden aktiven Stellen innerhalb des Hydrogels blockiert
werden, (g) Kontaktieren des gewaschenen Biochips mit einer Analyt-Lösung, die
ein Ziel-Biomolekül
enthält,
unter Hybridisierungsbedingungen, (h) dann Waschen des Biochips
aus Schritt (g) mit einem zweiten Waschpuffer, so dass nicht spezifisch
gebundene und ungebundene Ziel-Biomoleküle entfernt werden, und (i)
Detektieren des Ziel-Biomoleküls,
das an den Hydrogel-Chip
gebunden ist.
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Vorzugsweise
enthält
jedes Microtröpfchen
aus Hydrogel auf einem Biochip eine unterschiedliche biomolekulare
Sonde, wodurch das Screening einer großen Anzahl an biomolekularen
Sonden als Teil eines einzelnen Hybridisieruns-Assays erlaubt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die biomolekularen Sonden, die beim Herstellen des Biochips
verwendet werden, PNA-Sonden, die überlegene Screening-Funktionen
verglichen mit traditionellen DNA- und/oder RNA-Oligonucleotiden
bereitstellen. Alternativ dazu werden DNA, RNA und andere Oligonucleotidsonden
zusammen mit einer auf Polyurethan basierenden oder einer anderen
Isocyanat-funktionalen Gelmatrix verwendet.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung der Reaktion eines Hydrogel-Präpolymers
mit einem organischen, löslichen
Biomolekül,
gefolgt von der Polymerisierung des Hydrogels als Teil eines Verfahrens,
das zahlreiche Merkmale der vorliegenden Erfindung verkörpert.
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2 ist
eine schematische Darstellung der alternativen Reaktion eines Hydrogel-Präpolymers
mit einem wasserlöslichen
Biomolekül,
wie DNA, während
der Polymerisierung des Hydrogels.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Um
eine dreidimensionale Gelmatrix bereitzustellen, die bei der Herstellung
eines Biochips nützlich
ist, sollte das ausgewählte
Polymer, das die Gelmatrix umfasst, vorzugsweise eine Anzahl der
gewünschten
Eigenschaften haben, wie: 1) adäquate
Porengröße und hohen
Wassergehalt, um die Diffusion der Moleküle in und aus der Matrix zu
erlauben; 2) die Fähigkeit,
an die Oberfläche
eines Substrats zu binden, z.B. an Glas; 3) ausreichende Transparenz
im vollständig
polymerisierten Zustand, um die optischen Interferenzen mit fluoreszierenden
Markierungen zu reduzieren; 4) hinreichende strukturelle Integrität, wenn
es vollständig
polymerisiert ist, um den Kräften
zu widerstehen, die während
der Verwendung ausgeübt
werden, und 5) adäquate Lagerstabilität für die normale
Recherche und die klinische Verwendung. Außerdem sollte das ausgewählte Gel
vorzugsweise leicht herzustellen und zu verwenden sein.
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Hydrogele
sind eine Klasse an Polymeren, die diese Kriterien erfüllen. Hydrogele
sind hydrophile Netzwerkpolymere, die im dehydrierten Zustand glasartig
sind, und in Gegenwart von Wasser aufquellen, um ein elastisches
Gel zu bilden.
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Im
Gegensatz zu den Polyacrylamid-Gelsystemen von Ershov et al. und
Khrapko et al. ist jetzt entdeckt worden, dass Isocyanat-funktionalen
Hydrogelen die meisten der Nachteile der auf Polyacrylamid basierenden
Gele fehlen, obwohl sie eine Anzahl bedeutender Vorteile gegenüber dem
Stand der Technik haben. Isocyanat-funktionale Hydrogel-Polymere
sind gut bekannt, und sind umfassend bei der Herstellung von Absorptionsmaterialien,
wie chirurgischen Verbänden,
Windeln, Bett-Unterlagen,
Binden und ähnlichen
verwendet worden.
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Unter
Isocynat-funktionalen Hydrogelen werden organische Polymere verstanden,
die mit Isocyanatgruppen verkappt sind, die so wirken, dass sie
die gewünschten
Polymerisierungseigenschaften ausüben, und auch kovalent an die
Biomoleküle
von Interesse binden können.
Beispielsweise können
es Polyurethane sein, die durch Umsetzung zwischen Diisocyanaten
und Polyether oder Polyesterpolyolen gebildet werden.
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Die
als Ausgangsmaterial für
diese Isocynat-funktionalen Hydrogele verwendeten Präpolymere
stellen vorzugsweise hydratiertes Polyurethan, Polyharnstoff-Urethan
und/oder Polyharnstoff-Polymergele bereit. Polyurethan-Polymere
sind gut im Fachgebiet bekannt. Hydrogel-Polymere sind aus zahlreichen
Präpolymeren hergestellt
und für
eine große
Anzahl an Anwendungen verwendet worden. Typischerweise werden Hydrogele durch
Polymerisieren eines hydrophilen Monomers in einer wässrigen
Lösung
unter Bedingungen gebildet, die das Präpolymer vernetzen lassen, wodurch
ein dreidimensionales, polymeres Netzwerk gebildet wird, welches die
Lösung
in konzentrierter Form geliert. Polyurethan-Hydrogele werden durch
die Polymerisierung von Isocyanat-endverkappten Präpolymeren
gebildet, um Harnstoff- und Urethan-Bindungen zu erzeugen.
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Die
Isocyanat-funktionalen Präpolymere
werden häufig
aus relativ hoch-molekulargewichtigen Polyoxyalkylendiolen oder
Polyolen hergestellt, die mit difunktionalen oder polyfunktio nalen
Isocyanat-Verbindungen umgesetzt werden. Die bevorzugten Präpolymere,
werden aus Polyoxyalkylendiolen oder Polyolen hergestellt, welche
Homopolymere aus Ethylenoxideinheiten oder Block- oder Zufalls-Copolymere
umfassen, die Gemische aus Ethylenoxid-Einheiten und Propylenoxid-
oder Butylenoxid-Einheiten
enthalten. Im Fall von Block- oder Zufalls-Copolymeren sollten mindestens
75 % der Einheiten Ethylenoxid-Einheiten sein. Das Molekulargewicht
des Polyoxyalkylendiols oder Polyols liegt bevorzugt bei 2.000 bis
30.000, mehr bevorzugt bei 5.000 bis 30.000. Geeignete Präpolymere
können
durch das Umsetzen ausgewählter
Polyoxyalkylendiole oder Polyole mit Polyisocyanat hergestellt werden,
bei einem Isocyanat-zu-Hydroxyl-Ratio-Verhältnis von ungefähr 1,2 bis
ungefähr
2,2, so dass im Wesentlichen alle Hydroxylgruppen mit Polyisocyanat
verkappt werden. Das Isocyanat-funktionale Präpolymer, das in dieser Erfindung
vorzugsweise verwendet wird, enthält aktive Isocyanate in einer
Menge von ungefähr
0,1 mÄq/g,
bis ungefähr
1 mÄq/g,
vorzugsweise ungefähr
0,2 mÄq/g
bis ungefähr
0,8 mÄq/g.
Im Allgemeinen sollte ein niedermolekular-gewichtiges Präpolymer,
von z.B. weniger als 2.000, einen relativ hohen Isocyanatgehalt
enthalten (ungefähr
1 mÄq/g
oder höher).
Die Polymerisierungsrate einiger dieser Präpolymere kann sehr schwer kontrollierbar
sein, und kann zu einer zu schnellen Polymerisierung führen, um
einen wirksamen Mikrospot zu bilden. Diese Präpolymere haben auch einen so hohen
Isocyanatgehalt, dass sie nach der Polymerisierung einen relativ
hohen Gehalt an freien Aminen zurücklassen, deren positive Ladungen
die unspezifische Bindung mit negativ geladenen Ziel-DNA-Proben
erhöhen,
was zu hohen Hintergrundsignalen führt. Daher werden hochmolekulargewichtige
Präpolymere,
die einen relativ geringen Isocyanatgehalt haben, für bestimmte
Anwendungen bevorzugt.
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Solche
hochmolekulargewichtigen Präpolymere
werden häufig
entweder durch zwei allgemeine Verfahren hergestellt, aber andere
können
ebenfalls verwendet werden:
- (1) Hochmolekulargewicht-Polyol
(Triol oder höher,
Molekulargewicht mindestens 2.000) wird mit Polyisocyanat, wie Isophorondiisocyanat
umgesetzt; und
- (2) Hochmolekulargewichtiges Diol (Molekulargewicht mindestens
2.000) wird mit Polyisocyanat und einem Vernetzungsmittel wie Glycerol,
Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Triethanolamin oder organischem
Triamin umgesetzt.
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Aromatische,
aliphatische oder cycloaliphatische Polyisocyanate können verwendet
werden. Die hochmolekulargewichtigen aliphatischen Isocyanat-verkappten
Präpolymere
gelieren typischerweise in ungefähr
20 bis 90 Minuten in einen hydratierten Polymerzustand, während Präpolymere,
die mit aromatischen Polyisocyanaten verkappt sind, schneller gelieren.
Beispiele geeigneter di- und polyfunktionaler Isocyanate sind Folgende:
Toluol-2,4-diisocyanat, Toluol-2,6-diisocyanat, Isophorondiisocyanat,
Ethylendiisocyanat, Ethylidendiisocyanat, Propylen-1,2-diisocyanat,
Cyclobexylen-1,2-diisocyanat, Cyclohexylen-1,4-diisocyanat, m-Phenylendiisocyanat,
3,3''-Diphenyl-4,4''-biphenylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,10-Decamethylendiisocyanat, Cumen-2,4-diisocyanat,
1,5-Naphthalendiisocyanat, Methylendicyclohexyldiisocyanat, 1,4-Cyclohexylendiisocyanat,
p-Tetramethylxylylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, 4-Methoxy-1,3-phenylendiisocyanat,
4-Chloro-1,3-phenylendiisocyanat, 4-Bromo-1,3-phenylendiisocyanat,
4-Ethoxyl-1,3-phenylendiisocyanat, 2,4-Dimethyl-1,3-phenylendiisocyanat,
5,6-Dimethyl-1,3-phenylendiisocyanat, 1,4-Diisocyanatdiphenylether,
4,4'-Diisocynatodi-phenylether,
Benzidindiisocyanat, 4,6-Dimethyl-1,3-phenylendiisocyanat, 9,10-Anthracendiisocyanat,
4,4'-Diisocyanatodi-benzyl,
3,3'-Dimethyl-4,4'-diisocyanatodiphenylmethan,
1,6-Dimethyl-4,4'-diisocyanatodiphenyl,
2,4-Diisocyanatostiben, 3,3'-Dimethoxy-4,4'-diisocyanatodiphenyl,
1,4-Antracendiisocyanat, 2,5-Fluoronediisocyanat, 1,8-Naphthalendiisocyanat, 2,6-Diisocyanatobenzluran, 2,4,6-Toluoltriisocyanat,
p,p',p''-Triphenylmethantriisocyanat, trifunktionales
Trimer (Isocyanurat) von Isophorondiisocyanat, trifunktionales Biuret
von Hexamethylendiisocyanat, trifunktionales Trimer (Isocyanurat)
von Hexamethylendiisocyanat, polymeres 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Xylylendiisocyanat
und m-Tetramethylxylylendiisocyanat.
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Die
Verkappung der ausgewählten
Diole oder Polyole mit Polyisocyanaten, um Präpolymere zu bilden, kann unter
Verwendung stöchiometrischer
Mengen an Reaktionsteilnehmern beeinflusst werden. Das Isocyanat-zu-Hydroxylgruppen-Verhältnis kann,
wie im Stand der Technik bekannt ist, variieren, sollte aber vorzugsweise
ungefähr
1 bis zu ungefähr
3 sein, und mehr bevorzugt ungefähr
1,2 bis zu ungefähr
2,2. Die Verkappungsreaktion kann unter Verwendung irgendeines geeigneten
Verfahrens oder einer Prozedur durchgeführt werden, wie beispielsweise
bei ungefähr
20° bis
ungefähr
150°C, unter
trockenem Stickstoff, für
ungefähr
2 Stunden bis ungefähr
14 Tage, vorzugsweise in Abwesenheit eins Katalysators. Die bevorzugte
Temperatur beträgt
ungefähr
60° bis
ungefähr
100°C. Die
Reaktion endet, wenn die Isocyanat-Konzentration sich den theoretischen
Werten annähert.
-
Bevorzugte
Präpolymere
schließen
Polyethylenglucol endverkappt mit Toluoldiisocyanat, Toluoldiisocyanat
und das Copolymer aus Ethylenoxid und Propylenoxid, gegebenenfalls
mit Trimethylolpropan, Toluoldiisocyanatpolyethylenglycoltrimethylopropan,
Methylendiisocyanatmethylenhomopolymer, polymerischem Methylendiisocyanatpolyethylenglycol,
Isophorondiisocyanat und Polymer aus Ethylenoxidpropoylenoxidtrimethylolpropan
und Toluoldiisocyanatpolyethylenglycoltrilactat ein. Solche Präpolymere
sind von Hampshire Chemical Corp. in Lexington, Mass. als HYPOL
PreMA®,
HYPOL® 2000,
HYPOL® 3000,
HYPOL® 4000
und HYPOL® 5000
bekannt, und schließen
Copolymere aus Polyethylenoxid und einer geringeren Menge an Polypropylenoxid
ein.
-
Wenn
alle Umstände
bedacht werden, setzt sich die Hauptkette des Hydrogelpolymers vorzugsweise aus
Polyethylenglycol, Polypropylenglycol oder Copolymeren aus Polyethylenglycol
und Polypropylenglycol zusammen. Während nicht beabsichtigt wird,
sich durch irgendeinen theoretischen Mechanismus einzuschränken, wird
vermutet, dass die nicht-ionischen, hydrophilen Eigenschaften von
Polyethylenglycol und Polypropylenglycolhydrogelen sowohl niedrige
Mengen unspezifischer Bindungen des Analyts an das Hydrogel und
eine gute Kompatibilität
mit den immobilisierten Biomolekülen
bereitstellen, so dass deren ursprüngliche Konformation und deren
Bioreaktivität
bewahrt wird. Isocyanat-funktionale Hydrogele absorbieren vorteilhafterweise
schnell und in einer relativ gleichmäßigen Weise große Mengen
an Flüssigkeit,
so dass die grundlegende Gesamtform des Gelmaterials bewahrt wird.
Des Weiteren wird die Feuchtigkeit, die durch diese Materialien
absorbiert wird, in dem das Absorptionsmaterial selbst unter Ausübung von
Druck behalten. Solche Isocyanat-funktionalen Hydrogele, z.B. Polyurethan-basierende
Hydrogele, sind in den U.S. Patent Nr. 3,939,123 (Mathews et al.)
und 4,110,286 (Vandegaer et al.) beschrieben. Diese auf Polyurethan
basierenden Hydrogele sind umfassend als Oberflächenbeschichtungen verwendet
worden, und um flexible oder steife Schäume zu bilden, aber nicht um
dreidimensionale Matrix zu bilden, an die chemische Verbindungen
von Interesse gebunden werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Biochips unter Verwendung eines Isocyanat-funktionalen Hydrogels
hergestellt, das auf einem Diol oder Triol eines hochmolekulargewichtigen
Polyethylenoxids, Polypropylenoxids oder eines Copolymers aus Polyethylenoxid
und Polypropylenoxid basiert, welches mit wasser-aktiven Diisocyanaten
verkappt ist, und gegebenenfalls leicht mit einem geeigneten Vernetzungsmittel
vernetzt wird, so dass die Menge aktiver Isocyanate vorhersehbar
ist, beispielsweise vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 0,8 mÄq/g. Im
Allgemeinen schließen
die bevorzugten Di isocyanate auf Aromaten basierende Diisocyanate
ein, wie Toluoldiisocyanat oder Methylendiphenylisocyanat, wie auch
aliphatische Diisocyanate, wie Isophorondiisocyanat. Die Polymerisierung
des Präpolymers,
welches in einem Wassermischbaren organischen Lösungsmittel präformuliert
werden kann, findet durch die Bildung von Harnstoffbindungen statt,
die einfach durch die Zugabe von Wasser auftreten. Dies ist ein
einzigartiger Vorteil gegenüber
den auf Hydrogelen basierenden Biochips, die zuvor bekannt waren,
in denen ultraviolette Bestrahlung oder ähnliche starke Reaktionsbedingungen
notwendig sind, um die Polymerisierung zu initiieren. Das durch
Wasser aktivierte Polymerisierungssystem der vorliegenden Erfindung
ist nicht nur sicherer, weniger teuer und leichter zu kontrollieren, sondern
es ermöglicht
auch die Derivatisierung des Präpolymers
mit der geeigneten biomolekularen Sonde, entweder vor oder gleichzeitig
bei der Polymerisierung.
-
In
einer hier beschriebenen Ausführungsform
wird das Hydrogel vor der Polymerisierung mit Biomolekülen, die
in einem organischen Lösungsmittel
löslich
sind, derivatisiert, indem eine einfache zwei- bis dreiminütige Reaktion
zwischen den Biomolekülen
und den Isocyanaten des Präpolymers
verwendet wird. Unter organisch löslichen Biomolekülen werden
Moleküle
wie PNAs verstanden, die zuvor mit Amin derivatisiert worden sind,
und die natürlicherweise
in organischen Lösungsmitteln
löslich
sind, und solche, die geändert
wurden, um löslich
zu sein. Um eine vorzeitige Polymerisierung des Hydrogels in der
vorliegenden Ausführungsform
zu verhindern, wird die Derivatisierungsreaktion in einem aprotischen
Wasser-mischbaren organischen Lösungsmittel,
wie beispielsweise Dimethylformamid (DMF), N-Methyl-2-pyrrolidon
(NMP), Aceton, Acetonitril oder ähnlichen
oder in Gemischen daraus durchgeführt. Daher werden vor dem Aufquellen
des Hydrogels oder dem Dispergieren des Hydrogels auf dem Substrat
biomolekulare Sonden kovalent an das auf Polyurethan basierende
Präpolymergel
gebunden. Nach einer solchen Derivatisierung initiiert die Zugabe
von Wasser die Polymerisierung, was zu biomolekular-derivatisierten
Hydrogelen führt,
z.B. zu PNA-derivatisierten Hydrogelen.
-
Eine
derartige Verwendung und das Vorhandensein eines aprotischen Lösungsmittels
in der Derivatisierung des Hydrogels hat eine Vielzahl an Vorteilen.
Zum Ersten hilft es, eine homogene Lösung des Präpolymers in Wasser zu erzeugen.
Zweitens dient es dazu, den Derivatisierungsschritt vom Polymerisierungsschritt
zu trennen, wodurch eine kontrollierte Ausbeute der Biomolekül-Derivatisierung
an das Hydrogel erreicht werden kann. Drittens dient es dazu, die
Erzeugung von Kohlendioxid während
des Polymerisierungsschrittes zu verlangsamen, und um Kohlendioxid
durch Senken der Viskosität
der Polymerisierungsmischung effizient aufzuschäumen. Bei der Polymerisierung
der auf Polyurethan basierenden Hydrogele, die in einigen Fällen bevorzugt
sind, wird Kohlendioxid durch Umsetzung von Wasser mit den Isocyanatgruppen
des Hydrogel-Präpolymers
erzeugt. Dieses Reaktionsschema ist beispielsweise in den 1 und 2 gezeigt,
und die Kontrolle der Erzeugung von Kohlendioxid und dessen Entweichen
aus dem Gel kann sehr wichtig sein, wenn ein Biochip aus einem solchen
Präpolymer
hergestellt wird. Wenn eine Polymerisierung in einer hoch viskosen Mischung
zu schnell abläuft,
ist das hierdurch erzeugte Kohlendioxid nicht in der Lage zu entweichen,
und es wird in dem Gel gefangen, was zu einer diskontinuierlichen
Schaummatrix führt,
was ein Problem für
die Kontinuität
der Gelmatrix sein kann, die bei Biochips bedeutend ist, um eine
akkurate und effiziente Detektion der Fluoreszenz sicherzustellen,
welche für
die erfolgreiche Hybridisierung indikativ ist. Die Erzeugung von
Kohlendioxid wird durch Reduzieren der Gesamtreaktivität von Wasser/Hydroxid
durch Zugabe eines aprotischen Lösungsmittels
kontrolliert, und durch die Verwendung eines relativ niedrig-basischen
pH-Puffers (pH ungefähr 7
bis ungefähr
8,4), welcher eine gute Kontrolle der Reaktionsrate ermöglicht.
-
Ein
vierter und endgültiger
Vorteil der Verwendung eines aprotischen Lösungsmittels, um das Hydrogel
zu derivatisieren, ist die Verstärkung
der optischen Transparenz des Hydrogels durch Reduzieren irgendwelcher
Präzipitate
von Präpolymeren.
Es ist entdeckt worden, dass das Verhältnis des aprotischen Lösungsmittels
zum Wasser mindestens ungefähr
0,25 zu 1 und vorzugsweise höher
sein sollte, z.B. 0,3–0,35
zu 1, um eine gewünschte
langsame Polymerisierung des Gels, und daher eine langsame Erzeugung
von CO2 zu ermöglichen, was zu einer kontinuierlichen
und transparenten Gelmatrix führt.
Die Derivatisierung und die Polymerisierung des Hydrogels wird im
Allgemeinen innerhalb von 30 Minuten beendet, was im starken Kontrast zu
den 24 Stunden bis 48 Stunden steht, die für die Herstellung der auf Polyacrylamid
basierenden Biochips benötigt
werden. Des Weitern kann die Menge an Biomolekülen, z.B. PNAs, die an das
Präpolymer
gebunden sind, leicht durch einfache Variierung der Menge an Biomolekül, die zu
der Reaktion hinzugegeben werden, eingestellt werden (z.B., wenn
PNA das Biomolekül
ist, das an das Gel gebunden werden soll, von ungefähr 10 fmol
bis zu ungefähr
1 pmol an PNA in jedem Mikrotröpfchen),
wodurch eine stärkere
Kontrolle der Konzentration der Biomolekül-Sonden innerhalb jedes Hydrogelmikrotröpfchens
erlaubt wird.
-
Wenn
das Hydrogel mit PNA derivatisiert wird, und dann nach der Initiierung
und vor der Komplettierung der Polymerisierung auf dem festen Substrat
abgelagert wird, kann das durch irgendein passendes Verfahren erfüllt werden,
z.B. durch die Verwendung einer konventionellen Mikrospotting-Maschine,
die vorzugsweise Gel aufträgt,
um so eine Anordnung von Mikrotröpfchen
zu bilden. Während
das Gel inhärent
nicht kovalent an einige Substrate anhaften kann, wird die Substratoberfläche im Allgemeinen
vor der Zugabe des Hydrogels derivatisiert, um eine maximale Haftung
des Gels an das Substrat zu erreichen. In einer bevorzugten Ausführungsform,
in der Glas als Substrat verwendet wird, wird das Glas beispielsweise
vor der Ablagerung des polymerisierenden Hydrogels auf dessen Oberfläche mit
Amin derivatisiert. So bindet das polymerisierende Hydrogel, das
mit biomolekularen Sonden, wie PNAs oder DNAs, derivatisiert ist,
durch die Reaktion der aktiven Isocyanatgruppen mit dem Präpolymer
mit den Aminen, die auf der Oberfläche des Glases zu finden sind,
stark an das Substrat, wenn es auf das derivatisierte Glassubstrat
aufgetragen wird, wodurch eine kovalente Anhaftung des Hydrogels
an das Substrat erreicht wird.
-
Das
Biochip-Substrat kann in einer Vielzahl an Materialien und Formaten
vorliegen, welche für
die automatisierte Handhabung während
der Verwendung in einem Bindungs-Assay und späterer Detektion von Molekülen, die
an die individuellen Biochip-Zellen binden, führt. Beispielsweise erlaubt
ein optisch transparentes Substrat, wie Glas oder Polystyrol, die
Transmissions-Lichtdetektion durch die Zellen, und ist für die Detektionsmodalitäten unter
Verwendung von Fluoreszenz oder die optische Absorption günstig. Aufgrund
der hohen Bindungskapazität
der dreidimensionalen Hydrogelzellen sind reflektierende optische
Verfahren ebenfalls möglich,
und sie erlauben die Verwendung von trüben Substraten. Die Verwendung
von steifen Substraten erlaubt die Präzision der Aneinanderlagerung
während
der Detektionsphase des Biochips, aber sie braucht nicht notwendig
zu sein, wenn eine richtige Anlagerung in die Zellen eingeschlossen
ist, um die Detektion zu erleichtern. Ein Beispiel wäre ein flexibles
Format, wie ein Klebeband oder ein Filament, welches präzise in
einer Scanmethode, ähnlich
der Verwendung eines Magnetbands, nachgewiesen wird. Während optische
Verfahren und geeignete Substrate aufgrund der Einfachheit bevorzugt
sind, können
auch andere Detektionsverfahren, die in Biochemie verwendet werden,
benutzt werden. Einschließlich
der Detektion radioaktiver Mittel.
-
Vorteilhafterweise
schließen
die in dieses System eingeschlossenen Reaktionen, d. h. (1) die
Derivatisierung des Hydrogel-Präpolymers
mit der biomolekularen Sonde, (2) die Polymerisierung des Hydrogels
und (3) die Bindung des derivaten Hydrogels an die Substratoberfläche die
Bildung einer starken Harnstoff- oder Urethan (Carbamat)-Bindungen
ein. Diese Bindungen ermöglichen
eine mechanische Integrität
der Anordnung der Mikrotröpfchen
und erhöhen
signifikant die Halbwertszeit des Biochips, verglichen mit dem Stand
der Technik bei Polyacrylamid-basierenden Biochips.
-
In
einigen bevorzugten Ausführungsformen,
die nachfolgend beschrieben werden, sind die Hydrogeltröpfchen,
sobald sie auf dem Substrat polymerisiert sind, zwischen ungfähr 20 μm und 100 μm dick; vorzugsweise
sind sie ungefähr
30 μm dick
und mehr bevorzugt zwischen ungefähr 30 μm und ungefähr 50 μm dick. Die insgesamt größere Größe der Geltröpfchen (oder
Zellen) ermöglicht
einen signifikanten Anstieg der Menge an biomolekularen Sonden,
die darin mobilisiert sind, wodurch die Sensitivität des Biochips
erhöht
wird, und dessen Verwendung erleichtert.
-
In
alternativen Ausführungsformen,
die hierin in Erwägung
gezogen werden, werden wasserlösliche Biomoleküle, wie
DNA oder andere Oligonucleotide statt der im organischen Lösungsmittel
löslichen
Biomoleküle,
die zuvor beschrieben worden sind, an das Hydrogel gebunden. Unter
wasserlöslichen
Biomolekülen werden
Moleküle,
wie DNA und RNA verstanden, die natürlicherweise wasserlöslich sind,
so wie auch andere, die modifiziert worden sind, damit sie wasserlöslich werden.
In diesen Ausführungsformen
ist es nicht möglich, das
Hydrogel-Präpolymer
zuerst zu derivatisieren, und dann die Polymerisierung zu initiieren.
Jedoch können die
auf Polyurethan basierenden Hydrogele vorteilhafterweise derivatisiert
und in einer einzelnen Reaktion polymerisiert werden, während die
Reaktion adäquat
kontrolliert wird, um ein derivates Hydrogel mit einer vorhersagbaren
Quantität
wasserlöslicher
biomolekularer Sonden, die hieran gebunden sind, aufzuweisen. Insbesondere
wird ein solches Hydrogel-Präpolymer
zuerst in einem organischen Lösungsmittel
gelöst.
Die DNA oder das andere wasser lösliche
Biomolekül
in einer wässrigen
Pufferlösung,
wird dann zu einem solchen Präpolymer
in einer Menge hinzugegeben, und unter den Umständen, dass das Hydrogel sowohl
mit der biomolekularen Sonde derivatisiert ist und polymerisiert.
Sobald das Hydrogel polymerisiert, und bevor die Polymerisierung
komplett ist, wird es auf ein geeignetes Substrat, das vorgeschrieben
worden ist, in Mikropunkten aufgetragen.
-
Alternativ
dazu können
wasserlösliche
Biomoleküle,
wie DNA, RNA und viele Proteine, chemisch modifiziert werden, um
sie in aprotischen organischen Lösungsmitteln
löslich
zu machen, was vor der Polymerisierung ihre Derivatisierung an das
Isocyanat-funktionale Hydrogel erlaubt. Modifizierungen können kovalente Modifikationen
einschließen,
wie eine Konjugierung mit Lipiden und die reversive Blockierung
ionischer Gruppen, wie auch die nicht-kovalenten Modifikationen,
wie die Verwendung ionischer Paarungsmittel. Gleichermaßen können PNAs
chemisch modifiziert werden, damit sie hinreichend wasserlöslich sind.
-
Optimierung
der Hydrogelbildung
-
Die
Schwellkapazität,
die Polymerisierungsdauer und die Transparenz und Stärke (d.
h. die Stabilität) des
endgültigen
Polymers sind wichtige Eigenschaften, wenn ein Hydrogel zur Verwendung
in einem Biochip untersucht wird. Die Optimierung dieser Eigenschaften
stellt ein optimales Hydrogel bereit.
-
Die
Schwellkapazität
ist eine wichtige Eigenschaft eines Hydrogels, da es den Wassergehalt
wiederspiegelt. Im Allgemeinen gilt, dass die Diffusion der Moleküle in und
aus dem Gel umso schneller ist, je höher der Wassergehalt des polymerisierten
Gels ist. Für
einen Biochip gilt, je schneller die Diffusion von Molekülen, z.B.
DNA-Proben, desto effizienter sind die Hybridisierungsbedingungen.
Die Mathematik molekularer Diffusion bei einfach schwellenden Polymeren
basiert auf der folgenden semi-empirischen Gleichung (Davis B.K. Porc.
Natl. Acad. Sci. USA 21:3120, 1974):
- DP
- = Do exp
[–0,05
+ (10–6 M)
P], worin
- DP
- = Diffusionskoeffizient
der spezifizierten Moleküle
in der Polymerlösung
- Do
- = Diffusionskoeffizient
der spezifizierten Moleküle
in reinem Wasser
- M
- = Molekulargewicht
der angegebenen Moleküle
- P
- = der prozentuale
Polymergehalt
-
Aus
dieser Gleichung kann daher erkannt werden, dass, je höher der
Wassergehalt ist, die Diffusion der Moleküle in und aus dem Polymer umso
schneller ist. Die Dichte und Porosität eines Hydrogel-Polymers kann
durch eine Vielzahl an Parametern kontrolliert werden, einschließlich der
Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer, der Dichte der reaktiven
Gruppen, und der gesamten Reaktionskinetiken.
-
Die
Optimierung der Dauer, die für
die Polymerisierung des Hydrogels benötigt wird, ist besonders bedeutend
bei der Herstellung eines Biochips. Idealerweise sollte die benötigte Dauer
für die
Polymerisierung lang genug sein, um dem polymerisierenden Gel zu
erlauben, durch eine konventionelle Mikro-Tropf-Maschine auf der Oberfläche des
Glas-Substrats abgelagert zu werden, bevor die Polymerisierung beendet
ist, aber kurz genug, dass das Hydrogel kurz danach vollständig polymerisiert,
sobald es abgelagert worden ist. Auf Grundlage dieser Notwendigkeiten
wurde bestimmt, dass ein Hydrogel mit einer Polymerisierungsdauer
von ungefähr
30 Minuten und mit einer Schwellkapazität von ungefähr 96 % bis 97 % im Gleichgewicht
gute Leistungsfähigkeit
aufweist. Zahlreiche Experimente wurden durchgeführt, um die geeignetsten Formulierungen
und Reaktionsbedingungen festzulegen, um eine optimale Hydrogel-Rezeptur
bereitzustellen. Diese Experimente schließen die Untersuchung der Präpolymer-Lösungsmittel-Verhältnisse
ein, die Lösungsmittelarten
und die Pufferbedingungen sowohl be züglich der Geltransparenz als
auch der Polymerisierungsrate. Die Ergebnisse sind in den folgenden
Abschnitten dargestellt.
-
1. Untersuchung
der Präpolymere
und Präpolymer-Wasser-Verhältnisse
-
In
den anfänglichen
Experimenten wurde herausgefunden, dass Hydrogel-Präpolymere,
die mit bestimmten aromatischen Polyisocyanatgruppen verkappt sind,
in zwei bis drei Minuten polymerisierten, wenn sie mit deionisiertem
Wasser behandelt wurden, d. h. zu schnell zur Verwendung bei der
Herstellung von Biochips. Im Gegensatz dazu benötigten Hydrogel-Präpolymere,
die mit bestimmten aliphatischen Polyisocyanaten verkappt waren,
unter den gleichen Bedingungen länger
als 35 Minuten für
die vollständige
Polymerisierung, was der Grund dafür war, dass sie für die weitere
Optimierung ausgewählt
wurden. Um das Präpolymer-Wasser-Verhältnis weiter
zu optimieren, wurden variierende Mengen an Präpolymer mit einem aktiven Isocyanatgehalt
von ungefähr
0,4 mÄq/g
in Wasser bei einem pH-Wert von ungefähr 7 gelöst, und die entsprechenden
Polymerisierungsdauern wurden bestimmt. Wie in Tabelle 1 gezeigt
wird, stieg die Polymerisierungszeit an, wenn der Anteil des Präpolymers
in der wässrigen
Phase abnahm. Beispielsweise polymerisierte eine 5-%ige Präpolymer-Lösung selbst
nach 48 Stunden hauptsächlich
an der Oberfläche.
Im Gegensatz dazu polymerisierte die Präpolymer-Lösung mit 10 % Präpolymergehalt
in ungepuffertem DI-Wasser innerhalb von 3 Stunden, und die 20-%ige
Lösung
war innerhalb von 35 Minuten vollständig polymerisiert. Aus diesen
anfänglichen
Experimenten schien es, dass eine Präpolymer-Lösung von mindestens ungefähr 5 %,
vorzugsweise mehr als ungefähr
10 % und mehr bevorzugt mindestens ungefähr 20 % bei der Herstellung
von Biochips bei diesem pH-Wert verwendet werden sollte; jedoch
war es unklar, wie diese verführerische
Schlussfolgerung durch eine Änderung
des pH-Werts oder einiger anderer Reaktionsbedingungen verändert werden
könnte.
-
-
2. Auswirkung des pH-Werts
auf die Polymerisierung
-
Der
nächste
Schritt hinsichtlich einer Optimierung der Hydrogel-Rezeptur lag
darin, die Wirkung des pH-Werts auf die Polymerisierungsrate zu
bestimmen. Tabelle 2 fasst die Ergebnisse dieser Experimente zusammen.
-
-
In
diesen Experimenten wurde herausgefunden, dass ein 50 mmol Natriumbicarbonatpuffer
in Wasser bei einem pH-Wert von 7,2 und 8,4 die Polymerisierungsrate
des Hydrogels signifikant beschleunigte. Wenn daher beispielsweise
nur eine 5-%ige Präpolymer-Rezeptur
verwendet wurde, sank die Polymerisierungsdauer bei einem pH-Wert
von 7,2 von mehr als 48 Stunden auf 90 Minuten, bis auf nur 20 Minuten
bei pH 8,4. Die 10-%ige Präpolymer-Lösung war
gleichermaßen
innerhalb von 17 Minuten bei einem pH-Wert von 7,2 und innerhalb
von 3 Minuten bei einem pH 8,4 polymerisiert. Diese Experimente
wiesen darauf hin, dass durch Einstellung des pH-Werts der Polymerisierungs-Reaktionslösung bei
der Hydrogelbildung ein niedrigerer Präpolymergehalt, d. h. 5 % oder
10 % verwendet werden könnte.
-
Zusätzlich zur
Polymerisierungsdauer wurden die Schwelleigenschaften des Gels ebenfalls
in Betracht gezogen. Während
die Polymerisierung schnell auftreten kann, ist das Gel am nützlichsten,
wenn es einen gewünschten
Wassergehalt von mindestens ungefähr 95 % erreicht hat, vorzugsweise
ungefähr
96 % bis 97 %. Daher wurden die Schwelleigenschaften der verschiedenen
Polymer-haltigen Rezepturen ebenfalls analysiert, und Tabelle 2A
vergleicht die Schwellprofile einer 5-%igen Hydrogel-Rezeptur und
einer 10-%igen Hydrogel-Rezeptur. Der Wassergehalt wird im Hinblick
auf das Schwellverhältnis
angegeben, und das Schwellverhältnis
wird durch Dividieren des Gesamtgewichts des Hydrogels durch das
Gewicht des Präpolymers
berechnet.
-
Tabelle
2A Schwellverhältnis als
Funktion der Dauer und der % des Präpolymers
-
Aus
diesen Testergebnissen kann erkannt werden, dass das Hydrogel, das
unter Verwendung einer 10-%igen Präpolymer-Lösung hergestellt wurde, ungefähr einen
Tag benötigte,
um einen optimalen Wassergehalt von 96 % zu erreichen, was einem
Schwellverhältnis
von ungefähr
25 entspricht. Zusätzlich
war das Volumen des Hydrogels, wenn es vollständig gequollen war, direkt
nachdem die Polymerisierung begann, ungefähr zweimal sein Volumen, was
die strukturelle Integrität
dieses Hydrogels schwer bewahren lässt. Im Gegensatz dazu erreichte
das Hydrogel, das aus einer 5-%igen Präpolymer-Lösung hervorging, einen 96-%igen Wassergehalt
in ungefähr
einer Stunde und das ohne Verlust der strukturellen Integrität. Daher
wurde die 5-%ige Präpolymer-Lösung für die weitere
Optimierung sowohl aufgrund der Polymerisierungsrate in dieser leicht
basischen Lösung
als auch des Schwellprofils für
die weitere Optimierung ausgewählt.
-
3. Optimierung
der Transparenz des Hydrogels
-
Ein
signifikanter Nachteil der meisten Hydrogele, die aus wässrigen
Lösungen
hergestellt werden, ist ihre allgemeine Trübheit. Um in einem Biochip
am nützlichsten
zu sein, sollte das Gel transparent sein, und insbesondere sollte
es optisch transparent sein, so dass die Interferenz mit bestimmten
molekularen Markierungen oder Labels, wie fluoreszierenden Anhängseln,
minimiert ist. Um eine optimale Transparenz zu erreichen, wurde
das Hydrogel-Präpolymer
zuerst in einem aprotischen organischen Lösungsmittel, wie Acetonitril, Aceton,
DMF, NMP oder einer Mischung daraus gelöst, und die erhaltene Lösung wurde
mit 50 mmol Natriumbicarbonatpuffer bei pH 7,2 oder 8,4 behandelt,
um die Polymerisierung auszulösen.
NaHCO3 puffert eine wässrige Lösung bei einem pH von ungefähr 8,4 normalerweise,
jedoch kann die Zugabe einer Säure,
z. B. HCl, oder einer Base, z.B. NaOH, verwendet werden, um den
gepufferten pH-Wert leicht zu ändern,
z.B. um den Bereich zu erweitern, der von 7,0 bis 9,5 reicht, obwohl
etwas der Puffer-Kapazität verloren
geht. Unter Verwendung der bevorzugten 5-%igen Polymer-Lösung wurde
das Verhältnis
des aprotischen Lösungsmittels zum
wässrigen
Puffer eingestellt, um eine optimale Rezeptur bezüglich der
Polymerisierungsdauer und der optischen Transparenz festzulegen.
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse des Testens von fünf verschiedenen Hydrogel-Rezepturen
mit verschiedenen Verhältnissen
des Puffers zum aprotischen Lösungsmittel,
in diesem Fall Acetonitril. Jede Formulierung wurde bei einem gepufferten
pH-Wert von 8,4 oder 7,2 getestet.
-
-
Jede
der bei pH 8,4 und pH 7,2 getesteten Rezepturen polymerisierte innerhalb
von ungefähr
30–45 Minuten
beziehungsweise 150–180
Minuten, unabhängig
von den relativ großen
Unterschieden beim Verhältnis
des Acetonitrils zum Puffer. Je höher der pH, desto schneller
lief die Polymerisierung ab. Es wurde herausgefunden, dass der pH
eines vorher gestellten Natriumbicarbonatpuffers mit der Zeit aufgrund
der Freisetzung von CO2-Gas aus dem Puffer
anstieg, d. h., wenn Natriumbicarbonat als Puffersystem verwendet
wird, es frisch zubereitet werden und am gleichen Tag verwendet
werden sollte. Ein anderes Puffersystem, 50 mmol Boratpuffer, wurde
getestet, und es wurde herausgefunden, dass es eine vollständige Polymerisierung
in einem ähnlichen
Zeitraum erreichte, wie der frisch hergestellte Natriumbicarbonatpuffer.
Ein Boratpuffer ist eine wässrige
Lösung,
die Natriumtetraborat und Borsäure
enthält,
wobei die Anteile variiert werden können, um einen pH-Wert zwischen
ungefähr
7,0 und ungefähr
9,5 zu ergeben.
-
Die
visuellen Transparenzwerte jedes erhaltenen Hydrogels variierten
bezüglich
des Verhältnisses des
organischen Lösungsmittels
zum wässrigen
Puffer. Man glaubt, dass die Transparenz durch Entstehen von CO2 und/oder durch die Präzipitierung des Präpolymers
betroffen wird. Die visuelle Transparenz schien sich zu verbessern,
wenn das Verhältnis
des organischen Lösungsmittels
zum wässrigen
Puffer erhöht
wurde, was zu dem folgenden zusätzlich
durchgeführten
Experiment führte.
-
Um
die Wirkung der visuellen Trübung
des Hydrogels auf die optische Intensität der Fluoreszenz zu messen,
wurde folgendes Experiment unter Verwendung von drei Rezepturen
(10 %, 20 % und 30 % aprotische Lösungsmittel pro Gewicht) durchgeführt.
-
Formulierung I:
-
0,2
g Hypol PreMa G-50 wurde in 0,22 g Acetonitril und 0,22 g NMP gelöst. Die
erhaltene Lösung
wird mit einer DNA-Lösung
in 3,8 ml 50 mmol Boratpuffer pH 8,0 (Oligonucleotidkonzentration,
G11, d. h. 5'-CTAAACCTCCAA-3' von 0,75 mg/ml des
Puffers) umgesetzt. Die Rezeptur enthielt ungefähr 10 % (w/v) organisches Lösungsmittel.
-
Formulierung II:
-
0,2
g Hypol PreMa G-50 wurde in 0,44 g Acetonitril und 0,44 g NMP gelöst. Die
erhaltene Lösung
wurde mit einer DNA-Lösung
in 3,36 ml 50 mmol Boratpuffer bei pH 8,0 umgesetzt (Oligonucleotidkonzentration, G11,
von 0,84 mg/ml des Puffers). Die Rezeptur II enthielt ungefähr 20 %
(w/v) organisches Lösungsmittel.
-
Formulierung III:
-
0,2
g Hypol PreMa G-50 wurde in 0,67 g Acetonitril und 0,67 g NMP gelöst. Die
erhaltene Lösung
wird mit einer DNA-Lösung
in 2,89 ml 50 mmol Boratpuffer bei pH 8,0 umgesetzt (Oligonucleotidkonzentration,
G11, von 1 mg/ml des Puffers). Die Formulierung III enthielt ungefähr 30 %
(w/v) organisches Lösungsmittel.
-
Die
Formulierungen I, II und III wurden unter Verwendung einer konventionellen
Mikrospotting-Maschine in Mikrotröpfchen auf Glas-Objektträger auftragen,
wie in detaillierter Form nachfolgend in Beispiel III erklärt werden
wird. Nach 1 Stunde Härten
in einer kontrollierten Feuchtekammer bei einer relativen Feuchtigkeit
von ungefähr
95 %, wurden die erhaltenen Objektträger mit Waschpuffer gewaschen,
und für
20 Minuten mit Fluoreszenz-markierten Zielsonden hybridisiert. Die
Intensität
jeder Formulierung wurde mit einer CCD-Kamera gemessen. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 3A beschrieben, aus der klar wird, das die Opazität vom relativen Prozentsatz
an organischem Lösungsmittel
abhängt,
und die Fluoreszenzintensität
beeinflusst.
-
Tabelle
3A. Wirkung
der visuellen Opazität
auf die Intensität
der Fluoreszenz
-
Als
Ergebnis der oben erwähnten
Tests wurde herausgefunden, dass Hydrogel-Formulierungen, die mindestens
ungefähr
20 %, und bevorzugt mindestens ungefähr 30 % organisches Lösungs mittel
pro Gewicht der Gesamtlösung
verwenden, welche polymerisiert wird, und vorzugsweise mindestens
15 % Acetonitril, bevorzugt sind, wenn optische Klarheit in dem
endgültigen
Biochip gewünscht
wird.
-
4. Vergleich
der aprotischen organischen Lösungsmittel
-
Der
nächste
Schritt der Optimierung des Hydrogels für die Biochips der vorliegenden
Erfindung war ein Vergleich der aprotischen Lösungsmittel. Experimente, die
denen ähneln,
die in Abschnitt 2 beschrieben wurden, wurden unter Verwendung zahlreicher
aprotischer Lösungsmittel
durchgeführt,
d. h. mit DMF, NMP und Aceton. Während
vermutet wurde, dass diese alternativen organischen Lösungsmittel ähnlich wie
Acetonitril arbeiten würden,
war dies nicht der Fall. Die Ergebnisse der Polymerisierungsstudien
der Hydrogelformulierungen mit 30 % DMF, NMP oder Aceton sind in
Tabelle 4 zusammengefasst.
-
-
Auf
Grundlage dieser Experimente wurde entdeckt, dass Formulierunen
in DMF einen höheren pH-Wert
benötigten,
um zu polymerisieren, während
Formulierungen in NMP unter gleichen Bedingungen überhaupt
nicht polymerisierten. Formulierungen in Aceton waren den Acetonitril-Formulierungen
am ähnlichsten,
in der Hinsicht, als sie nur leicht basische pH-Werte benötigten,
um zu polymerisieren.
-
Signifikanterweise
waren die polymerisierten Hydrogele, die aus DMF oder Acetonformulierungen
entstanden, hinsichtlich der strukturellen Integrität der polymerisierten
Hydrogele, die aus Acetonitrilformulierungen hergestellt worden
sind, unterlegen. Daher wurde aufgrund dieser Optimierungsstudien
Acetonitril als bevorzugtes aprotisches Lösungsmittel zur Verwendung
in der weiteren Entwicklung des optimierten Bio chips ausgewählt; spätere Experimente
zeigten, dass andere aprotische organische Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran
und Dioxan, eine ähnliche
Neigung beim Erzielen einer kompletten Polymerisierung aufwiesen,
wie Acetonitril und Aceton.
-
Aufgrund
all der zuvor beschriebenen Tests, wird allgemein angenommen, dass
der pH-Wert der Polymerisierungs-Lösung zwischen ungefähr 7,0 und
ungefähr
9,5 sein sollte, bevorzugt zwischen ungefähr 7,2 und ungefähr 8,6,
mehr bevorzugt zwischen ungefähr
7,4 und ungefähr
8,4 und am meisten bevorzugt zwischen ungefähr 7,6 und ungefähr 8,2.
-
5. Untersuchung
der Auswirkungen der Feuchtigkeit während der Polymerisierung
-
Während oder
nach dem Mikroauftropfen sollte bei den aufgetropften Mikrotröpfchen eine
starke Dehydratisierung oder ein sofortiger Verlust des organischen
Lösungsmittels
vermieden werden. Ein solcher Verlust kann während der Polymerisierung zu
einer Übervernetzung
auf dem Substrat führen,
und zu einer resultierenden niedrigen Diffundierbarkeit von Zielproben
mit großem
Molekulargewicht. Dieses potentielle Problem wird durch das Platzieren
des polymerisierenden Biochips in einer Kammer mit kontrollierter
Feuchtigkeit direkt nach dem Mikro-Tropfen reduziert. Ein kontrollierter
Befeuchter wurde hergestellt und bei ungefähr 97 bis 98 % Feuchtigkeit
gelassen, wie mit einem „Digital-Sling-Psychrometer" (Model THWD-1, Amprobe
Instrument) bestimmt wurde. Nach dem Mikro-Tropfen wurde der Biochip
sofort in die feuchte Kammer gegeben. Alternativ könnte die
kontrollierte feuchte Kammer auf die Umgebung des Mikro-Tropf-Prozesses
ausgeweitet werden.
-
Tabelle
5 zeigt die Auswirkungen der Feuchtigkeit bei der Polymerisierung
auf die endgültige
Intensität der
Fluoreszenz der gebundenen Biomoleküle.
-
Tabelle
5 Die
Auswirkung der Feuchtigkeit während
der Polymerisierung
-
Dieser
Test zeigt, dass es einen nahezu 10-fachen Anstieg der Intensität gibt,
wenn die Polymerisierung unter trockenen Bedingungen durchgeführt wird.
Dieser Unterschied ist der übermäßigen Vernetzung
des polymerisierten Mikrotröpfchens
zuzuschreiben, wenn keine feuchten Bedingungen verwendet werden,
und es schließlich
eine niedrige Diffundierbarkeit der Zielproben gibt. Es ist daher
bevorzugt, den Biochip mit den Mikrotröpfchen während der Polymerisierung mindestens
gegenüber
ungefähr
90 % relativer Feuchtigkeit auszusetzen.
-
6. Temperaturkontrolle
der Hydrogel-Polymerisierung
-
Nachdem
sich das Präpolymer
mit der wässrigen
DNA-Pufferlösung
mischt, beginnt die Polymerisierung, was zu einem niedrigen Anstieg
der Viskosität
des Gemischs führt,
während
sie auf das Biochip-Substrat aufgetragen wird. Obwohl kontinuierliche
Misch- und Dispergierverfahren verwendet werden können, ist
gefunden worden, dass eine einfache Kontrolle der Reaktionskinetiken
ein Batch-Verfahren ermöglicht,
das zum Herstellen und Mikrospotten des polymerisierenden Hydrogels
verwendet werden kann. Bei Raumtemperatur wurde während eines
5- bis 10-minütigen
Zeitraums eine signifikante Viskositätsänderung beobachtet, welcher die
Größe und die
Höhe der
Mikrotröpfchen
während
des Auftragens beeinflussen kann. Dieses potentielle Problem wurde
im Wesentlichen durch das Mikro-Tropfen in einer kühlen Box
bei 7°C
eliminiert. Das Absenken der Temperatur verlangsamte den Polymerisierungsprozess,
was zu einer konsistenteren Viskosität führte.
-
0,2
g des Isocyanat-funktionalen Hydrogels Hopol PreMa G-50 wurde in
0,67 g Acetonitril und 0,67 g N-Methyl-2-pyrrolidon gelöst, und
das erhaltene Gemisch wurde durch Zugeben von 2,89 g 50 mmol Boratpuffer
bei pH 8,0 polymerisiert. Die Polymerisierung wurde bei Raumtemperatur
(~24°C)
und bei 7°C
durchgeführt.
Die Zeit, um vollständig
zu polymerisieren, wurde beobachtet und ist in Tabelle 6 dargestellt.
-
Tabelle
6 Polymerisierungsdauer
bei verschiedenen Temperaturen
-
Dieser
Test zeigt, dass die komplette Polymerisierung durch das Unterwerfen
der Mikrotröpfchen
gegenüber
einer niedrigeren Temperatur verzögert werden kann, und vorzugsweise
wird eine Temperatur von nicht mehr als ungefähr 10°C verwendet.
-
7. Auswirkung
der Dicke auf die Sensitivität
-
Durch
das Lösen
von 0,2 g Hypol PreMa G-50 in 0,67 g Acetonitril und 0,67 g N-Methyl-2-pyrrolidon wurde
eine Lösung
hergestellt. Die erhaltene Lösung
wurde mit einer DNA-Lösung
in 2,89 ml 50 mmol Boratpuffer bei pH 8,0 umgesetzt; die DNA lag
in Form des Oligonucleotids G11 vor, d. h. in Form von 5'-CTAAACCTCCAA-3', bei einer Konzentration
von 1 mg/ml des Puffers. Die Gesamtformulierung enthielt ungefähr 30 %
organische Lösungsmittel
bezogen auf das Gesamtgewicht.
-
Die
polymerisierende Lösung
des Hydrogels wurde unter Verwendung einer konventionellen Mikrospotting-Maschine
in Micro-Tröpfchen auf
Glasobjektträger
aufgetragen. Nach dem Härten
in der kontrollierten angefeucheteten Kammer für 1 Stunde wurden die erhaltenen
Objektträger
mit Waschpuffer gewaschen und dann für 20 Minuten mit einer Fluoreszenz-markierten
Zielprobe hybridisiert. Die Intensität jeder Formulierung wurde
mit einer CCD-Kamera gemessen.
-
Drei
verschiedene Höhen,
21 μm, 32 μm und 52 μm der Hydrogel-Mikrotröpfchen wurden
unter Verwendung der gleichen Hydrogelformulierung durch das entsprechende
Adjustieren des Mikro-Tropf-Mechanismus
hergestellt. Die Höhen
der Mikrotröpfchen
wurden mit einem Dicke-Messinstrument gemessen, KLA-Tencor P11.
Die Hydrogelzellen wurden unter Verwendung von Standardverfahren
hybridisiert, und die erhaltenen Fluoreszenzintensitäten wurden
optisch nachgewiesen und gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
7 zusammengefasst.
-
Tabelle
7 Wirkung
der Hydrogel-Dicke auf die Fluoreszenz
-
Die
Ergebnisse dieser Tests zeigen, dass die Sensitivität umso höher ist,
je dicker die Hydrogelzelle ist.
-
Derivatisierung
des Hydrogels mit einer biomolekularen Sonde.
-
Derivatisierung mit einer
Peptidnucleinsäure-Sonde
-
A. Optimierung der Reaktionsbedingungen
-
Nachdem
die Hydrogel-Formulierung und deren Polymerisierung wie angegeben
optimiert worden waren, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die
Derivatisierung des Gels mit einer geeigneten biomolekularen Sonde,
um einen Biochip mit PNAs herzustellen, welche als stabil angesehen
werden. Zur Verwendung beim Derivatisieren einer bevorzugten Hydrogel-Formulierung
wurden daher PNA-Sonden hergestellt.
-
Die
DNAs wurden zuerst in Acetonitril gelöst, einem bevorzugten aprotischen
Lösungsmittel,
zum Herstellen des Hydrogels, aber es wurde entdeckt, dass PNAs
nur schwach löslich
in Acetonitril sind. Ein polareres Lösungsmittel, z.B. NMP, wurde
für die
Untersuchung ausgewählt,
obwohl die Hydrogel-Formulierung unter Verwendung von NMP unter
zahlreichen der getesteten Bedingungen nicht polymerisierte, um
zu sehen, ob eine Lösung,
die sowohl NMP und Acetonitril enthält, zur Optimierung fähig ist,
um sowohl eine adäquate
Löslichkeit
der PNAs, und günstige
Polymerisierungen des Hydrogels bereitzustellen. Zahlreiche Experimente
mit verschiedenen Acetonitril-/NMP-Verhältnissen
zeigten, dass eine optimale Formulierung ein Lösungsmittelverhältnis im
Bereich von 3:1 bis 1:1 Acetonitril zu NMP haben sollte, wenn diese
zwei aprotischen Lösungsmittel verwendet
werden. Eine wässrige
Lösung
aus 50 mmol Natriumbicarbonat wurde dann verwendet, um die Polymer-/PNA-Lösung bei
ungefähr
pH 8,0 zu puffern, was eine Formulierung ergab, die in 20–30 Minuten
vollständig
polymerisierte. 1 stellt schematisch die Reaktion
des Hydrogel-Präpolymers
mit einem organisch löslichen
Biomolekül,
wie einem PNA dar, und die Polymerisierung des derivatisierten Präpolymers.
-
B. Wirkung der PNA-Derivatisierung
auf die Polymerisierung des Hydrogels
-
Der
nächste
Schritt bei der Bereitstellung eines PNA-Biochips gemäß dieser
ersten bevorzugten Ausführungsform
war die Bestimmung des Ausmaßes,
durch den der Grad der Derivatisierung mit PNA die Polymerisierung
des Hydrogels beeinflusst. Es wurde allgemein davon ausgegangen,
dass die Hydrogel-Formulierung in Acetonitril einen aktiven Isocyanatgehalt
von mindestens ungefähr
0,1 mÄq/g
und nicht mehr als ungefähr
1 mÄq/g
haben sollte, und dass ungefähr
0,2–0,8
mÄq/g bevor zugt
wären.
Unter Verwendung von Präpolymeren
innerhalb dieses Bereichs wurden Experimente durchgeführt, wobei
die verschiedenen Prozentteile der aktiven Isocyanate mit einer
Testverbindung, Benzylamin, für
5 Minuten derivatisiert wurden; das Hydrogel, das verwendet wurde,
hat eine aktive Isocyanat-Konzentration von ungefähr 0,4 mÄq/g. Die
derivatisierten Hydrogele wurden dann durch Behandlung mit einem
50 mmol Natriumbicarbonatpuffer bei einem pH von 8,0 behandelt.
Die Derivatisierung von 10 % der aktiven Isocyanate mit Benzylamin
führte
zu einem polymerisierten Hydrogel mit Eigenschaften, die denen des
nicht derivatisierten, polymerisierten Hydrogels ähneln. Wenn demgegenüber mindestens
ungefähr
20 % der aktiven Isocyanate mit Benzylamin derivatisiert waren,
polymerisierte die erhaltene Formulierung nicht, was darauf hinwies,
dass anschließend
eine nicht ausreichende Menge an aktiven Isocyanaten für die Polymerisierung
zur Verfügung
stand. Daher wird davon ausgegangen, dass eine Derivatisierung von
ungefähr
10 % der aktiven Isocyanate des Gels bevorzugt ist, und dass nicht
mehr als ungefähr
15 % der aktiven Isocyanate so umgesetzt werden sollten. Wenn 10
% der aktiven Isocyanate mit dem PNA derivatisiert sind, wird geschätzt, dass
ungefähr
1 bis 2 pmol an PNAs innerhalb eines Tröpfchens des Hydrogels von ungefähr 1 nl
gebunden haben werden. Die Kontrolle dieses Parameters wird durch
die Menge an PNA oder eines anderen Biomoleküls bewirkt, was zu der Präpolymer-Lösung hinzugegeben
wird.
-
Derivatisierung
mit einer DNA-Sonde
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird das Hydrogel der vorliegenden Erfindung mit einer DNA (oder
mit einer ähnlichen
Oligonucleotid)-Sonde derivatisiert. Anders als PNA ist DNA jedoch
in einem organischen Lösungsmittel
nicht löslich.
Daher sind die Derivatisierung und die Polymerisierungsschritte,
wenn DNA als biomolekulare Sonde verwendet wird, nicht getrennt,
sondern wird als ein Teil eines einzelnen Schritts durchgeführt. Zusätzlich hat
DNA, anders als PNA, keine aktive Amin-(oder andere)Gruppe, die
für die
Bindung der aktiven Isocyanate des Polymers verfügbar sind; daher ist die DNA
vorzugsweise vor der Reaktion mit dem Präpolymer modifiziert worden,
um eine geeignete reaktive Gruppe hinzuzufügen, wie beispielsweise durch
eine Reaktion mit einem Diamin oder einem anderen Reaktionsmittel,
das ein aktives primäres
Amin bereitstellen könnte,
wie durch die Verwendung von Standard-Amidit-Chemie.
-
Wie
in der zuvor beschriebenen Ausführungsform,
in der das Hydrogel mit PNA derivatisiert worden war, werden die
Mengen der organischen Lösungsmittel
und der wässrigen
Pufferlösungen
und die Reaktionsbedingungen ausgewählt, um die Hydrogel-Polymerisierung bezüglich der
Polymerisierungsdauer, der Transparenz des Gels und der ähnlichen
Eigenschaften auszuwählen.
Ein Polymergehalt von ungefähr
4–10 %
und ein Gehalt an organischen Lösungsmitteln
von mindestens ungefähr
20 % (mehr bevorzugt mindestens ungefähr 30 %) werden als bevorzugt
angesehen. Es ist ebenfalls zu vermuten, dass nicht mehr als ungefähr 20 % derivatisiert
sein sollten, vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 15 %, und mehr bevorzugt
ungefähr
10 % oder weniger der aktiven Isocyanate des Hydrogels, indem diese
mit der DNA-Sonde verbunden werden. Daher können beispielsweise, wie unten
beispielhaft beschrieben wird, ungefähr 2,5 % der aktiven Isocyanate-Hydrogels
mit der DNA-Sonde derivatisiert sein, wobei die Polymerisierung
vorzugsweise unter Verwendung einer basischen gepufferten wässrigen
Lösung
erreicht wird, bei ungefähr
pH 7,2 bis ungefähr
8,6, und mehr bevorzugt ungefähr
7,6 bis ungefähr
8,2.
-
Um
dieses derivatisierte Hydrogel herzustellen, wird das Präpolymer
zuerst in einem organischen Lösungsmittel
gelöst,
beispielsweise in Acetonitril, und dann wird die derivatisierte
DNA (oder ein anderes wasserlösliches
Oligonucleotid)-Sonde
in einem wässrigen
Puffer hergestellt. Die DNA-Lösung
wird dann zu der Präpolymer-Lösung durch
gutes Mischen zugegeben, was sowohl zur Derivatisierung des Gels
und der Initi ierung der Polymerisierung führt. Dieses allgemeine Verfahren
des Lösens
eines auf Polyurethan basierenden Hydrogels in einem wässrigen
Lösungsmittel
und das Zugeben einer wasserlöslichen
biomolekularen Sonde in einer wässrigen
Lösung
ist anwendbar. 2 stellt schematisch dar, wie
die gleichzeitige Umsetzung eines wasserlöslichen Biomoleküls, wie
DNA, mit dem Hydrogel-Präpolymer
und die Polymerisiserung des Hydrogels abläuft.
-
Bindung des
Hydrogels an die Oberfläche
des Substrats
-
Der
letzte Schritt ist der des Auftragens der derivatisierten Hydrogel-Präpolymer-Formulierung
auf ein geeignetes Substrat unter geeigneten Bedingen, die Bindung
des Hydrogels an die Oberfläche
des Substrats zu ermöglichen.
Wenn das ausgewählte
Substrat transparent ist, um die Interferenz mit der Signaldetektierung zu
reduzieren, und wenn der Biochip durch transmittiertes Licht gescannt
wird, ist Glas, dessen Oberfläche
zuerst mit Amin derivatisiert ist, um die aktiven Stellen für die kovalente
Bindung des polymerisierenden Hydrogels bereitzustellen, ein bevorzugtes
Substrat. Direkt vor dem Auftragen des derivatisierten Hydrogels
auf das derivatisierte Glassubstrat wird die Polymerisierung entweder
durch Zugabe von wässrigem
Puffer zum derivatisierten Präpolymer
initiiert (im Fall der Derivatisierung mit einem in einem organischen
Lösungsmittel
löslichen
Biomolekül)
oder durch die Zugabe eines wässrigen
Puffers, der ein wasserlösliches
Biomolekül
enthält. Das
polymerisierende Hydrogel wird dann durch Mikro-Tropfen auf das Glassubstrat aufgetragen,
um eine Anordnung von Mikrotröpfchen
zu bilden, die vorzugsweise eine Dicke von ungefähr 30 bis 50 μm haben.
-
Eine
50 mmol wässrige
Natriumbicarbonatpufferlösung,
pH von ungefähr
7,2 bis ungefähr
8,4, kann verwendet werden, um die Polymerisierung des Hydrogels
zu initiieren, und die Hydrogel-Formulierung bindet innerhalb von
ungefähr
1 bis 10 Minuten ab der Initiierung der Polymerisierung fest an
die Oberfläche
des derivatisierten Glases. Wenn PNA oder eine andere in einem organischen
Lösungsmittel
gelöste
Sonde verwendet wird, muss das derivatisierte Präpolymer nicht direkt nach der
Derivatisierung verwendet werden, sondern es kann unter geeigneten
Bedingungen vor der Initiierung der Polymerisierung durch Zugabe
eines wässrigen Puffers
gelagert werden. Wenn dagegen das Präpolymer mit einer wasserlöslichen
Sonde derivatisiert ist, beginnen die Polymerisierung und die Derivatisierung
nach der Zugabe der Sonde zu der Präpolymer-Lösung, so
dass das polymerisierende Hydrogel kurz danach aufgetragen werden
sollte.
-
Vorzugsweise
polymerisieren diese Isocyanat-funktionalen Hydrogele in sehr stabilen
Mikrotröpfchen, und
diese sind vorzugsweise auf ein Substrat aufgetragen, um ein Mikrotröpfchen von
mindestens ungefähr 20 μm Höhe, mehr
bevorzugt von mindestens ungefähr
30 μm Höhe, und
am meisten bevorzugt von ungefähr 30 μm bis ungefähr 50 μm Höhe zu bilden.
Die Konsistenz der Hydrogel-Tröpfchen
wird durch Auftragen des polymerisierenden Gels unter Verwendung
einer Mikro-Tropf-Maschine oder einer ähnlichen automatisierten Maschine
erreicht, da die Bereitstellung derartig dicker Geltröpfchen oder
Gelzellen die Empfindlichkeit des Biochips dramatisch erhöhen kann.
-
Um
die übermäßige Vernetzung
des polymerisierenden Gels zu verhindern, was zu einem Anstieg der Polymerkonzentration
führen
kann, wenn Wasser aus dem Gel verdampft, und auch das Schrumpfen
der Oberfläche
des Geltröpfchens
verursachen kann, wird der Biochip vorzugsweise in einer feuchten
Umgebung gehärtet,
beispielsweise in einer feuchten Kammer, und danach mit deionisiertem
Wasser gewaschen.
-
Die
Viskosität
und die schichtbildenden Eigenschaften des polymerisierenden Hydrogels
gegenüber dem
Glassubstrat können
wichtig sein, um eine richtige und konsistente Form der Tröpfchen über die
gesamte Anordnung zu ergeben. In einer idealen Situation erhöht sich
die Viskosität
des polymerisie renden Hydrogels langsam und in linearer Form. Unglücklicherweise
neigt die Viskosität
der Hydrogele jedoch dazu, während
der Polymerisierung exponentiell anzusteigen. Um eine eher lineare
Expansion des Hydrogels während
der Polymerisierung zu erleichtern, kann die Viskosität unter
Verwendung von Verdickungsmitteln wie Polyethylenglycol verschiedener
Molekulargewichte modifiziert sein. Die Viskosität des Hydrogels während der
Polymerisierung kann beispielsweise mit einem Viskometer gemessen
werden, gefolgt von der Zugabe des Verdickungsmittels. Durch Experimentieren
wurde bestimmt, dass die Zugabe von Polyethylenglucol mit einem
Molekulargewicht von ungefähr
1.000 oder mehr, z.B. so hoch wie das Molekulargewicht des Präpolymers,
die Viskosität der
Formulierung signifikant und die Schichteigenschaften verbessern
kann. Daher wird in einigen bevorzugten Ausführungsformen Polyethylenglycol
oder ein ähnliches
Verdickungsmittel während
der Polymerisierung zu dem Hydrogel hinzugegeben, um die Polymerisierungsrate
zu kontrollieren.
-
Beispiel I: Herstellung
eines PNA-Biochips und eines Tests
-
Eine
Lösung
aus 1 mg PNA (0,3 μm)
mit der Sequenz NH2-CATTGCTCAAAC-CO2H wurde in 0,1 g NMP hergestellt. Als nächstes wurde
eine Lösung
aus 0,05 g Hypol PreMa G-50, einem Polyurethan-Präpolymer
mit einem aktiven Isocyanatgehalt von ungefähr 0,4 mÄq/g in 0,2 g Acetonitril hergestellt,
und zu der PNA-NMP-Lösung
gegeben. Die erhaltene Lösung
wurde mit 0,65 g einer 50 mmol NaHCO3-Lösung bei
einem pH-Wert von ungefähr
8,0 behandelt. Nach gutem Durchmischen wurden 2 Tröpfchen der
erhaltenen Lösung manuell
unter Verwendung einer Kapillar-Mikroröhre auf einen silanisierten
Glasobjektträger
aufgetragen. Die Tröpfchen
polymerisierten auf der Oberfläche
des Glases in ungefähr
15 Minuten. Als Negativkontrolle wurden zwei Hydrogel-Tröpfchen,
die kein PNA enthielten, neben die PNA-haltigen Hydrogeltröpfchen aufgetragen.
-
Der
Glasobjektträger,
mit den Hydrogeltröpfchen
darauf, wurde für
30 Minuten in Waschpuffer (5 mmol Natriumphosphatpuffer mit 0,05
% SDS bei pH 7,0) getränkt,
um die organischen Lösungsmittel
zu entfernen, und die verbleibenden aktiven Reste zu blockieren,
um die nicht spezifische Bindung von Test-DNA zu verhindern. Als
nächstes
wurde der Objektträger
mit 1 mg der komplementären
Fluoreszenz-markierten DNA 3'-TAGTAACGAGTTTGCC-5'-Fluoreszein in Hybridisierungspuffer,
der 600 μl
10 mmol Natriumphosphatpuffers mit 0,1 % SDS bei pH 7,0 enthält, bei
Raumtemperatur für
1 Stunde behandelt. Nicht spezifisch gebundene DNA wurde durch 2
Stunden Waschen in Waschpuffer entfernt. Der erhaltene Objektträger wurde
mit einem handbetriebenen Fluoreszenz-Detektor (Modell UVGL-25,
UVP) beobachtet. Die Test-DNA diffundierte in die Hydrogel-Mikrotröpfchen und
hybridisierte an die komplementäre
PNA-„capture"-Sondensequenz, was
ein starkes Fluoreszenzsignal ermöglichte, während die Test-DNA aus den
Negativkontroll-Tröpfchen
weggewaschen wurde, die keine Signale zeigten. Dieser Test zeigt
die Nützlichkeit
solcher Hydrogel-Biochips.
-
Beispiel II: Herstellung
eines DNA-Biochips und Test
-
Eine
Lösung
aus 0,025 g Hypol PreMa G-50 in 0,15 g Acetonitril wurde hergestellt.
Als nächstes
wurde eine Lösung
aus 1 mg DNA (0,3 μm),
mit einem Hexanamin an dessen 5'-Ende
und mit der Sequenz NH2(CH2)6-CATTGCTCAAAC-3' bei pH 8,0 in 0,32 g eines wässrigen
50 mmol NaHCO3-Puffers hergestellt. Die DNA-Lösung wurde
zu der Präpolymerlösung hinzugegeben
und gut gemischt. Tröpfchen
der erhaltenen Lösung
wurden manuell unter Verwendung eines Kapillar-Mikroröhrchens
auf einen silanisierten Glasobjektträger aufgetropft. Als Negativkontrolle
wurden Hydrogeltröpfchen,
die keine DNA enthielten, neben die DNA-haltigen Hydrogeltröpfchen aufgetropft.
-
Der
Glasobjektträger
mit den Hydrogeltröpfchen
wurde für
30 Minuten in Waschpuffer (10 mmol Natriumphosphatpuffer mit 0,5
mol NaCl und 0,1 % SDS bei pH 7,0) getränkt, um organische Lösungsmittel
zu entfernen, und die verbleibenden aktiven Reste zu blockieren,
um die nicht-spezifische Bindung der Test-DNA zu verhindern. Als
nächstes
wurde der Objektträger
mit 1 mg einer komplementären
Fluoreszenz-markierten DNA, 3'-TAGTAACGAGTTTGCC-5'-Fluoreszenn in 600 μl Hybridisierungspuffer
(10 mmol Natriumphosphatpuffer mit 0,5 mol NaCl und 0,1 % SDS bei
pH 7,0) bei Raumtemperatur für
1 Stunde behandelt. Nicht spezifisch gebundene DNA wurde durch Waschen
für zwei
Stunden in Waschpuffer entfernt. Der Objektträger wurde mit einem handbetriebenen
Fluoreszenz-Detektor (Modell UVGL-25, UVP) beobachtet. Die komplementäre Test-DNA
diffundierte in die Hydrogel-Mikrotröpfchen und hybridisierte an
die Gel-gebundene DNA-Sondensequenz, was zu einem starken Fluoreszenzsignal
führte,
aber sie wurde von den Negativkontroll-Tröpfchen weggewaschen, was die
Zuverlässigkeit
und Nützlichkeit
der vorliegenden Hydrogel-Biochips bei DNA-Hybridisierungs-Assays
zeigt.
-
Beispiel III: Herstellung
eines DNA-Biochip-Arrays und eines Tests zur Detektion der menschlichen β-Globin-Gensequenz
-
Ein
DNA-Biochip wurde wie folgt hergestellt:
- 1.
Die folgenden zwei Reaktionslösungen
wurden hergestellt:
Lösung
A = 0,1 g Hypol PreMa G-50 in 0,33 g Acetonitril und 0,33 g NMP
(Gewichtsverhältnis
von 4,5:15:15)
Lösung
B = 1 mg Oligonucleotid in 1 ml 50 mmol Boratpuffer bei pH 8,0
- 2. Lösung
A (34,5 Teile) wurde mit Lösung
B (65,5 Teile) gemischt, und die erhaltene Lösung wurde auf einen Glasobjektträger in Mikrotröpfchen aufgetragen.
Das Auftragen in Mikrotröpfchen
wurde mit einem Zapfen mit offener Konfiguration, CT MicroPipets
DP-120 μm,
geliefert von Conception Technologies, durchgeführt.
- 3. Die Objektträger
mit den Mikrotröpfchen
wurden für
1 Stunde in eine kontrollierte feuchte Kammer gegeben und dann für 10 Minuten
mit Waschpuffer gewaschen, was die Herstellung der Biochips komplettierte.
-
Das
Testen eines solchen Biochips wird durch Hybridisierung bei verschiedenen
Konzentrationen in einem Hybridisierungs-Puffersystem für 20 Minuten bis 2 Stunden
durchgeführt,
proportional zum Molekulargewicht des Ziels, mit einer Zielsonde
durchgeführt,
die einen Fluoreszenz-Rest oder ähnliches
trägt.
Jedes nicht spezifisch gebundene Ziel wird mit dem Hybridisierungspuffer
weggewaschen, und der Biochip wird dann gescannt, um das gebundene
Ziel mittels optischer Fluoreszenz nachzuweisen.
-
Um
die Leistungsfähigkeit
dieser Biochips, die DNA-Sonden tragen, zu validieren, wurden die
20 folgenden 12-Mer Oligonucleotide, die mit einem primären Amin
am jeweiligen 5'-Ende
unter Verwendung von Standard-Amidit-Chemie derivatisiert waren,
auf separaten Hydrogelzellen als Teil eines auf diese Weise hergestellten
Biochips immobilisiert:
-
Eine
30-Mer DNA-Zielprobe der Sequenz des menschlichen β-Globin-Gens
wurde synthetisiert und mit einem Markermolekül, z.B. Fluoreszein, an dessen
5'-Ende unter Verwendung
von Standard-Amidit-Chemie markiert. Die Sequenz dieser Zielsonde
ist wie folgt:
5'-(Fluoreszein)-TTGGAGGTTTAGTTCGGAGATGAACTTAGG-3'
-
Die
Sequenzen von G1, G6, G11, G16, G17, G18 und G19 sind vollständig komplementär zu verschiedenen
Bereichen der Ziel sonde. Die Sequenz von G20 hat eine interne ein
Basenpaar umfassende Fehlübereinstimmung
gegenüber
der in G11. Die Ergebnisse der Tests sind in Tabelle 8 aufgeführt:
-
Tabelle
8 Intensität der Fluoreszenz
abhängig
von der Sequenz
-
Wie
in Tabelle 8 gesehen werden kann, war die Unterscheidungskraft der
Hybridisierung zwischen einer perfekten Übereinstimmung und einer ein
Basenpaar umfassenden Fehlübereinstimmung
(G20) (Fluoreszenz-Intensität
von 5630 gegenüber
2182). Die nicht relevanten Oligonucleotide in G2, G3, G4, G5, G7,
G8, G9, G10, G12, G13, G14 und G15, wie auch die Kontroll-Hydrogelzelle,
wiesen eine Intensität
von knapp über dem
Hintergrund auf, und zeigten eine minimale, unspezifische Bindung
an das Hydrogel.