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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft stabilisierte pharmazeutische Zusammensetzungen
und Dosierungsformen von Tibolon (7α,17α)-17-Hydroxy-7-methyl-19-nor-17-pregn-5(10)-en-20-in-3-on.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Tibolon
(C21H28O2) ist ein synthetisches Steroid der Östranreihe
(ein Δ5(10)-Östrenderivat),
von dem bekannt ist, dass es kombinierte östrogene, progestogene und
androgene Eigenschaften aufweist. Tibolon ist strukturell mit den
Progestogenen Norethindron und Norethynodrel verwandt. Einen allgemeinen Überblick über die
Pharmakologie von Tibolon bietet van der Vies, Maturitas Suppl.
1:15-24 (1987). Tibolon wird unter anderem in pharmakologischen
Zubereitungen verwendet, die gonadomimetische, Eisprung inhibierende
oder immunregulierende Wirkung aufweisen (vgl. Tax et al., Progess
in Basic Clinical Pharmacology 6:143-159 (1991) und Tax et al.,
Maturitas Suppl. 1:3-13 (1987) als allgemeinen Überblick über die klinische Pharmakologie
von Tibolon).
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Die
US-PS 5,512,556 beschreibt
die Verwendung von spezifischen Pregnanderivaten, insbesondere (7α,17α)-17-Hydroxy-7-methyl-19-nor-17-pregn-5(10)-en-20-in-3-on, zur Herstellung
eines Medikaments zur Vorbeugung oder Behandlung von Tumoren.
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Bedauerlicherweise
sind Tibolon-Dosierungsformen (z.B. Tabletten oder Kapseln) sowohl
schwierig herzustellen als auch mit Instabilitätsproblemen behaftet. Es wurde
gezeigt, dass eines der Tibolonpolymorphe, das üblicherweise in Tibolon-Zubereitungen
gefunden wird, insbesondere in Zubereitungen, die nicht mit einem
spezifischen Polymorph angereichert sind, schwierig aufzulösen ist.
Weiterhin leiden die erhaltenen sich ergebenden Formulierungen im
Allgemeinen unter be grenzter Lagerstabilität, insbesondere unter trockenen Bedingungen.
Die inhärente
Stabilität
beruht auf der Gegenwart einer Verunreinigung (d.h. (7α,17α)-17-Hydroxy-7-methyl-19-nor-17-pregn-4-en-20-in-3-on),
die während
der Herstellung von pharmazeutischen Dosierungseinheiten zunimmt.
Bedauerlicherweise steigt auch die Menge der destabilisierenden
Verunreinigung während
einer Lagerung durch Umwandlung von (7α,17α)-17-Hydroxy-7-methyl-19-nor-17-pregn-5(10)-en-20-in-3-on in (7α,17α)-17-Hydroxy-7-methyl-19-nor-17-pregn-4-en-20-in-3-on durch
säurekatalysierte
Isomerisierung an.
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Es
wurde von verschiedenen Versuchen berichtet, diese Probleme zu überwinden.
So beschreibt beispielsweise die
EP
159739 eine Reihe an Tablettenformulierungen von Tibolon,
die herkömmliche
Tablettenexzipienzien enthalten. Allerdings geht die
EP 159739 die Stabilitätsprobleme,
die mit Tibolon-Formulierungen verbunden sind, nicht an.
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Die
EP 389035 beschreibt die
Herstellung zweier reiner polymorpher Formen (Formen I und II) von Tibolon.
Dieses Patent postuliert ferner, dass Polymorph I merklich stabiler
ist als Polymorph II. Angeblich sind stabilere Zubereitungen, die
eine kristalline reine oder nahezu reine Form umfassen, die vollständig oder
nahezu vollständig
frei ist von der anderen kristallinen Form, offenbart und werden
derzeit unter der Marke LIVIAL
TM in Großbritannien
vermarktet.
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Die
WO 98/47517 beschreibt die
Verwendung eines hohen Prozentsatzes (über 10%) an Stärke in einer
Tibolon-Formulierung und behauptet, dass eine bessere Stabilität erreicht
wird, insbesondere unter relativ trockenen Lagerbedingungen oder
mit niedrigeren Tibolondosen.
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Obwohl
die im Fachgebiet gefundenen Ansätze
manche der Probleme, die noch immer mit Tibolon-Formulierungen verbunden
sind (d.h. Stabilität
und Löslichkeit),
teilweise verbessern können,
bleibt ein Bedürfnis,
Zusammensetzungen und Verfahren zu identifizieren, die besser geeignet
sind, um sowohl stabile als auch lösliche Tibolon-Zubereitungen
zu erhalten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung erfüllt
die gegenwärtigen
Bedürfnisse
durch Bereitstellung einer Zusammensetzung, die Tibolon zusammen
mit einem oder mehreren Exzipienzien und einem pH-Einstellungsmittel
umfasst, das ein Salz einer polybasischen Säure ist, wobei die polybasische
Säure Zitronensäure, Weinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder
Bernsteinsäure
ist.
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Ein
zusätzlicher
erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft die Verwendung eines pH-Einstellungsmittels, das ein Salz
einer polybasischen Säure
ist, in einer Zusammensetzung, die Tibolon zusammen mit einem oder mehreren
Exzipienzien umfasst, für
die Stabilität
von Tibolon in der Zusammensetzung.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
und der erfindungsgemäßen Verwendung
sind in den Ansprüchen
2 bis 6 bzw. 8 bis 17 definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Darstellung eines Diagramms, das die Zerfallsprofile von (a)
den repräsentativen
erfindungsgemäßen Formulierungen
RDT0328, hergestellt durch Nassgranulierung, und RDT0329, hergestellt durch
Trockengranulierung (vgl. genaue Angaben zur Formulierung A in dem
hierin nachstehenden Beispiel 2), bei dem Zeitpunkt 0 und nach 6
Wochen Lagerung bei 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit und von (b) IP0022 und IP0047, die
beide mit Polymorph I angereicherte Formulierungen sind (vgl. die
EP 389035 ), zeigt.
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2 ist
eine Darstellung eines Diagramms, das die Stabilitätsprofile
von (a) der repräsentativen
erfindungsgemäßen Formulierung
A (vgl. hierin nachstehendes Beispiel 2) bei dem Zeitpunkt 0, nach
6 Wochen und nach 4 Monaten Lagerung bei 40°C und 75% relativer Feuchtigkeit
und von (b) der Formulierung B, die mit Polymorph I angereichert
ist (vgl. die
EP 389035 ),
zeigt.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
wurde jetzt festgestellt, dass der Einbau eines pH-Einstellungsmittels,
das ein Salz einer polybasischen Säure ist, die Stabilität von Tibolon-Formulierungen erhöht.
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Weiterhin
hat man festgestellt, dass sogar Formulierungen, die mehr als Grenzprozentsätze an Polymorph
II enthalten – das
in der Literatur als mit Instabilität und Löslichkeitsproblemen verbunden
beschrieben wurde – durch
den Einbau eines pH-Einstellungsmittels
in die Formulierung stabilisiert werden können. Das Ziel der vorliegenden
Erfindung ist daher, Zusammensetzungen zu erhalten, die stabil und
löslich
sind und nicht zwingenderweise reine oder quasi reine kristalline
Zubereitungen erfordern.
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Die
Patente, veröffentlichten
Anmeldungen und die wissenschaftliche Literatur, auf die hierin
Bezug genommen werden, bilden das Wissen des Fachmanns und sind
hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit zu dem gleichen Maß eingeschlossen,
wie wenn für
jedes Dokument spezifisch und einzeln angegeben worden wäre, dass
es durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Ein jeglicher Widerspruch
zwischen einer jeglichen hierin zitierten Referenz und den spezifischen
Lehren dieser Beschreibung soll zugunsten der Letzteren entschieden
werden. Gleichermaßen
soll ein jeglicher Widerspruch zwischen einer im Stand der Technik
verstandenen Definition eines Worts oder einer Formulierung und
einer Definition eines Worts oder einer Formulierung, die in dieser
Beschreibung spezifisch gelehrt wird, zugunsten der Letzteren entschieden
werden.
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Jegliche
dem Fachmann bekannte und geeignete Materialien und/oder Verfahren
können
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Bevorzugte Materialien
und Verfahren werden jedoch beschrieben. Materialien, Reagenzien
und dergleichen, auf die in der nachstehenden Beschreibung und den
nachstehenden Beispielen Bezug genommen wird, sind, sofern nicht
anders angegeben, von kommerziellen Quellen erhältlich.
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Hierin
verwendete technische und wissenschaftliche Begriffe weisen, sofern
nicht anders angegeben, die vom Fachmann, den die vorliegende Erfindung
betrifft, herkömmlich
verstandene Bedeutung auf. Hierin wird auf verschiedene dem Fachmann
bekannte Methoden und Materialien Bezug genommen. Standardwerke,
die die allgemeinen Prinzipien der Herstellungsmethoden von pharmazeutischen
Dosierungsformen, einschließlich
Granulierungs-, Misch-, Beschichtungstechniken, darlegen, beinhalten
z.B. Lachman et al., Hrsg., The Theory and Practice of Industrial
Pharmacy, 3. Ausgabe, (1986) und Lieberman et al., Hrsg. Pharmaceutical
Dosage Forms, Marcel Dekker Inc., New York und Basel (1989).
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Wie
in dieser Beschreibung verwendet, umfassen die Singularformen "ein", "eine/einer" und "der/die/das" ausdrücklich auch
die Pluralformen der Begriffe, auf die sie sich beziehen, wenn der
Inhalt es nicht anders eindeutig vorgibt. In gleicher Weise beinhalten
die Singularformen die Pluralformen in der Beschreibung und den
anhängenden
Ansprüchen,
wenn der Inhalt es nicht anders eindeutig vorgibt.
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Die
Begriffe „umfasst/umfassen" und „umfassend", wie in dieser Beschreibung
verwendet, ob in einer Übergangsformulierung
oder im Hauptteil des Anspruchs, sollen so interpretiert werden,
dass sie keine abgeschlossene Bedeutung aufweisen. Das heißt die Begriffe
sollen synonym mit den Formulierungen „mindestens aufweisend" oder „mindestens
beinhaltend" interpretiert
werden. Wenn in dem Kontext eines Verfahrens verwendet, bedeutet
der Begriff „umfassen", dass das Verfahren
mindestens die beschriebenen Schritte beinhaltet, aber auch zusätzliche
Schritte beinhalten kann. Wenn in dem Kontext einer Verbindung oder
einer Zusammensetzung verwendet, bedeutet der Begriff „umfassen", dass die Verbindung
oder die Zusammensetzung mindestens die beschriebenen Merkmale oder
Komponenten beinhaltet, aber auch zusätzliche Merkmale oder Komponenten
beinhalten kann.
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Erfindungsgemäß werden
pharmazeutische Zusammensetzungen bereitgestellt, die Tibolon zusammen
mit einem oder mehreren Exzipienzien und einem pH-Einstellungsmittel
enthalten. Der Begriff „pH-Einstellungsmittel" wird verwendet,
um ein Mittel zu bezeichnen, das, wenn es mit einer oder mehreren
Verbindungen in einer Formulierung gemischt wird, die Azidität der Formulierung
reguliert und zusätzliche
antioxidative Eigenschaften aufweisen kann. In einigen Ausführungsformen
kann das pH-Einstellungsmittel synergistische antioxidative Eigenschaften
mit anderen Verbindungen in der Formulierung, zu der das pH-Einstellungsmittel
gegeben wird, aufweisen. Das erfindungsgemäß verwendete pH-Einstellungsmittel
ist ein Salz einer polybasischen Säure, insbesondere einer schwachen
polybasischen Säure
wie einer Carbonsäure.
Geeignete Salze von Carbonsäuren
beinhalten Salze der Zitronen-, Fumar-, Wein-, Malein- oder Bernsteinsäure. Spezifische
Beispiele für
pH-Einstellungsmittel sind die Säuresalze
der Zitronensäure,
z.B. Mononatriumdihydrogencitrat, Dinatriumhydrogencitrat und insbesondere
Natriumcitrat. Die polybasische Säure kann auch eine anorganische
polybasische Säure
sein. Salze von anorganischen polybasischen Säuren, die erwähnt werden
können,
beinhalten Phosphat, Hydrogenphosphat, Carbonat und Hydrogencarbonat,
insbesondere Kalium- und insbesondere Natriumhydrogencarbonat (auch
bekannt als Natriumbicarbonat). Borste wie Natriumborat können auch
erwähnt
werden.
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Das
Kation des Salzes der polybasischen Säure kann anorganisch oder organisch
sein. Geeignete anorganische Kationen beinhalten die Alkalimetalle
wie Natrium und Kalium und die Erdalkalimetalle, insbesondere Magnesium
und Kalzium. Organische Kationen beinhalten quaternäre Ammoniumsalze.
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Der
Fachmann wird anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, abhängig von den
spezifischen Anforderungen und Umständen, sowohl fest als auch
flüssig
sein können.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
flüssige
Zusammensetzungen, die eine 1%ige w/v wässrige Lösung des pH-Einstellungsmittels mit einen pH-Wert
von etwa 4 bis etwa 10, noch bevorzugter von etwa 6 bis etwa 9 und
am meisten bevorzugt von etwa pH 7 bis etwa pH 9, umfassen.
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Der
Begriff „etwa" wird hierin verwendet,
um schätzungsweise,
in dem Bereich von, ungefähr
oder circa zu betreffen. Wenn der Begriff „etwa" in Zusammenhang mit einem Zahlenbereich
verwendet wird, modifiziert er diesen Bereich durch Erweitern der
Grenzen ober- und unterhalb der angegebenen numerischen Werte. Im
Allgemeinen wird der Begriff „etwa" hierin verwendet,
um einen numerischen Wert ober- und
unterhalb des angegebenen Wertes mit einer Abweichung von 20% zu
modifizieren.
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Beispiele
für pH-Werte
von 1%igen w/v wässrigen
Lösungen
geeigneter pH-Einstellungsmittel sind wie folgt: Tabelle I
1%ige
w/v wässrige
Lösung | Natriumbicarbonat | pH
8,2 |
1%ige
w/v wässrige
Lösung | Natriumcitrat | pH
8,75 |
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Insofern
als sowohl feste als auch flüssige
Zusammensetzungen vorgesehen sind, wird verstanden werden, dass
das erfindungsgemäß verwendete
pH-Einstellungsmittel in einer festen Form wie einer kristallinen
oder einer trockenen/feinen Pulver-Form vorliegen kann.
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Die
hierin nachstehend beispielhaft erläuterten Dosierungseinheitsformen
beinhalten 2,5 mg Tibolon in einer Tablettenform oder 100 mg eines
pharmazeutisch verträglichen
Pulvers in Kapseln (d.h. 2,5%). Jedoch gibt es ein lang anhaltendes
Bedürfnis,
niedrigere Dosierungsformen bereitzustellen, um therapeutische Pläne auf die
individuellen Bedürfnisse
der Patienten genau abzustimmen. Bedauerlicherweise führt einfaches
Herabsetzen des Tibolongehaltes zu einer dramatischen und untragbaren
Minderung der Stabilität
und der damit einhergehenden Haltbarkeit. Ein Einbau des erfindungsgemäß verwendeten
pH-Einstellungsmittels ist daher auch nützlich, um Formulierungen mit
niedrigem Tibolongehalt (d.h. weniger als 2,5 mg) zu stabilisieren.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
beträgt
das Verhältnis
des pH-Einstellungsmittels zu Tibolon etwa 10 Teile des Mittels
zu etwa 1 Teil Tibolon bis etwa 0,01 Teile des Mittels zu etwa 1
Teil Tibolon.
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Zur
oralen Verabreichung können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als separate Einheiten wie Kapseln, Capletten, Gelkapseln, Oblatenkapseln,
Pillen oder Tabletten, die jeweils eine vorgegebene Menge des Wirkstoffs
als ein Pulver oder Granula enthalten, als Lösung oder Suspension in einer
wässrigen Flüssigkeit
oder einer nicht wässrigen
Flüssigkeit
oder als eine Öl-in-Wasser-Flüssigemulsion
oder eine Wasser-in-Öl-Emulsion
und als ein Bolus etc. vorgelegt werden.
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Alternativ
kann eine Verabreichung einer Zusammensetzung aller erfindungsgemäßen Aspekte
durch flüssige
Lösungen,
Suspensionen oder Elixiere, Pulver, Pastillen, mikronisierte Partikel
und osmotische Zufuhrsysteme erfolgen. Pharmazeutische Dosierungsformen,
die insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen sind,
beinhalten feste Dosierungsformen wie Tabletten oder Kapseln als
auch andere trockene (nicht feste) oder flüssige Formen. Der Fachmann
wird anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen leicht
ohne unangemessenes Experimentieren an eine Verabreichung über andere
Wege angepasst werden.
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Eine
pharmazeutische orale Dosierungsform, beispielsweise eine Tablette,
kann durch verschiedene, dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt
werden (vgl. z.B. Lachman et al. (supra) und Lieberman et al. (supra)),
z.B. durch Kompression oder Formung gegebenenfalls mit einem oder
mehreren zusätzlichen
Inhaltsstoffen. Komprimierte Tabletten können in einer geeigneten Maschine
durch Komprimie rung des Wirkstoffs in einer frei fließenden Form
wie als Pulver oder Granula, gegebenenfalls gemischt mit einem Bindemittel,
einem Schmiermittel, einem inerten Verdünnungsmittel, einem Konservierungsstoff,
einem Tensid oder einem Dispergiermittel, hergestellt werden. Geformte
Tabletten können
in einer geeigneten Maschine durch Formpressen eines Gemisches der
gepulverten Verbindung, die mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel angefeuchtet wird,
hergestellt werden. Die Tabletten können gegebenenfalls beschichtet
oder angeritzt werden und können
so formuliert werden, um eine langsame und kontrollierte Abgabe
des darin enthaltenen Wirkstoffs bereitzustellen.
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Die
in den nachstehend bereitgestellten Beispielen dargestellten Verfahren
sind lediglich repräsentative
Beispiele, um einige der möglichen
verfügbaren
Wege zu veranschaulichen und sollen den Umfang der Erfindung nicht
einschränken.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
durch einfache Zugabe der aktiven Substanz (d.h. Tibolon) zum Pulver-,
Tabletten-, Kapsel- oder Granulagemisch mit all den anderen hierin
beschriebenen Komponenten hergestellt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Tibolon und das pH-Einstellungsmittel gemischt und dann mit
einer Lösung
aus Bindemittel in Wasser oder organischem Lösungsmittel, z.B. einem Alkohol,
granuliert. Jegliche Hilfskomponenten, z.B. Stärke, können auch anschließend zugemischt
werden. Das Bindemittel kann im Prinzip ein jegliches geeignetes
pharmazeutisches Bindemittel wie jegliches Cellulosederivat, z.B.
Hydroxypropylmethylcellulose, oder Polymere wie Polyvinylpyrrolidon
sein. In bestimmten Ausführungsformen
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weiter Komponenten beinhalten, die nützlich sind, um die Abgabe
von Tibolon über
die Zeit zu erreichen oder um die Abgabe von Tibolon zu verzögern (z.B.
verlängerte Abgabe,
kontinuierliche Abgabe oder verzögerte
Abgabe) wie Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Rizinusöle, Pflanzenöle, Xanthangummi
und Wachse.
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In
einigen Ausführungsformen
umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weiter Antioxidationsmittel wie Vitamin E, Vitamin C, Karotin, Ascorbylpalmitat,
Ascorbylstearat, Propylgallat, Milchsäure und Erythrobinsäure.
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Insbesondere
sind eine Stärkepaste
oder ein anderes Stärkederivat
besonders bevorzugt. Weiterhin könnte
das Bindemittel zum trockenen Gemisch gegeben und mit reinem Wasser
oder Lösungsmittel
granuliert werden.
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Es
wird verstanden werden, dass in allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
herkömmliche pharmazeutische
Exzipienzien den Zusammensetzungen hinzugefügt werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden gegebenenfalls mit jeglichen der bekannten pharmazeutisch
verträglichen
Trägern,
einschließlich
Verdünnungsmitteln
und Exzipienzien, formuliert (vgl. Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe,
Gennaro, Mack Publishing Co., Esston, PA 1990, Remington: The Science
and Practice of Pharmacy, Lippincott, Williams & Wilkins, 1995, und The Handbook
of Pharmaceutical Excipients, 3. Ausgabe, American Pharmaceutical
Association and Pharmaceutical Press, 2000). Dies beinhaltet Füllmittel
wie Zucker, z.B. Lactose, Cellulosederivate, z.B. mikrokristalline
Cellulose, Calciumsalze, z.B. Calciumphosphat oder Calciumsulfat,
Sprengmittel, z.B. Natriumstärkeglykolat,
Croscarmellose, Schmiermittel, z.B. Magnesiumstearat, Natriumstearylfumarat
und Tenside, und Netzmittel, z.B. Natriumlaurylsulfat, herkömmliche
Poloxamere, Polyethylenglykole, Natriumtetradecylsulfat und Sorbitanester.
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Andere
pharmazeutische Exzipienzien wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe, usw.
können
auch beigefügt
werden. Während
die Art an pharmazeutisch verträglichem
Träger/Vehikel,
der/das beim Herstellen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
wird, abhängig
von der Art einer Verabreichung der Zusammensetzungen an einen Säuger variieren
wird, werden im Allgemeinen pharmazeutisch verträgliche Träger physiologisch inert und
nicht toxisch sein. Formulierungen von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können mehr
als einen Wirkstoff als auch einen jeglichen anderen pharmazeutischen
Wirkstoff, der für
die Behandlung des zu behandelnden Symptoms/Zustands nützlich ist,
enthalten.
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BEISPIELE
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Die
nachstehenden Beispiele sollen bestimmte bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen weiter
veranschaulichen und sind nicht beschränkend. Der Fachmann wird durch
nicht mehr als Routineexperimente zahlreiche Äquivalente zu den hierin beschriebenen
spezifischen Substanzen und Verfahren erkennen oder wird fähig sein,
diese herauszufinden.
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Beispiel 1
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Herstellung von Tibolon/Natriumbicarbonat-Formulierungen
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Dieses
Beispiel wird bereitgestellt, um die Herstellung einer repräsentativen
Tibolon-Formulierung in fester Form, wie hierin vorstehend genauer
beschrieben, zu veranschaulichen. 2,5 g Tibolon (erhalten von Chemo
Iberia, Italien) wurden vermischt und mit 2,5 g Natriumbicarbonat
(Industriale Chimica s.r.1, Spanien) trituriert. Diese Zubereitung
wurde anschließend
mit 84 g Lactose (Merck KGaA, Deutschland), 10 g Stärke (Colorcon,
UK) und 1 g Magnesiumstearat (Merck KGaA, Deutschland) gemischt.
Das Gemisch wurde dann in Tabletten zu jeweils 100 mg komprimiert,
die 2,5 mg Tibolon enthielten. Proben wurden analysiert (λ = 200–240 nm),
um anhaftende Verunreinigungen (hier identifiziert als RCO1 und
RCO4) zu identifizieren. Tabelle
II
| RC04 | RC01 | GESAMTVERUNREINIGUNG |
Formulierung
ohne | 1,32% | 2,98% | 7,47% |
Natriumbicarbonat | | | |
100
g Charge mit | 1,69% | 1,48% | 5,61% |
Natriumbicarbonat | | | |
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Beispiel 2
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Herstellung von Tibolon/Natriumcitrat-Formulierungen
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Dieses
Beispiel wird bereitgestellt, um die Herstellung von repräsentativen
Tibolon-Gemischen,
wie hierin vorstehend genauer beschrieben, zu veranschaulichen.
2,5 g Tibolon (erhalten von Industriale Chimica SRL, Italien) wurden
vermischt und mit 2,5 g Natriumcitrat (Merck KGaA, Deutschland)
und 5 g Stärke
trituriert. Diese Zubereitung wurde anschließend mit einer 5%igen Lösung aus
Hydroxypropylmethylcellulose in Wasser granuliert und dann getrocknet.
Granula wurden dann gemahlen und trocken mit 85 g Lactose, 2 g Natriumstärkeglykolat
und 1 g Magnesiumstearat vermischt. Das Gemisch wurde dann in Tabletten
zu jeweils 100 mg komprimiert, die 2,5 mg Tibolon enthielten. Proben
wurden analysiert (λ =
200–240
nm), um anhaftende Verunreinigungen (hier identifiziert als RC01
und RC04) zu identifizieren. Tabelle
III
| RC04 | RC01 | GESAMTVERUNREINIGUNG |
Formulierung
ohne | 1,32% | 2,98% | 7,47% |
Natriumcitrat | | | |
100
g Charge mit | 1,78% | 1,22% | 5,29% |
Natriumcitrat | | | |
400
g Charge mit | 1,58% | 1,62% | 5,65% |
Natriumcitrat | | | |
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In
einem weiteren Experiment wurde eine Tibolon/Natriumcitrat-Formulierung
im Wesentlichen wie im obigen Absatz beschrieben hergestellt, die
zusätzlich
pharmazeutische Standard-Exzipienzien, wie vorstehend genauer beschrieben,
umfasste.
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Die
endgültige
2,5 mg Tibolon-Einheitsdosierungsform (Formulierung A) beinhaltete: Tabelle
IV Zusammensetzung
der Formulierung A
Tibolon | | 2,5
mg |
Lactose | | 86,1
mg |
Lactosemonohydrat
(200 Mesh) | 52,775 | |
Sprühgetrocknete
Lactose | 33,33 | |
(getrockneter
Kompressionsgrad) | | |
Vorgelierte
Stärke | | 8,0
mg |
Ascorbylpalmitat | | 0,2
mg |
Natriumcitrat | | 0,69
mg |
Natriumlaurylsulfat | | 0,005
mg |
Croscarmellose-Natrium | | 2,0
mg |
Mg-Stearat | | 0,5
mg |
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Beispiel 3
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Löslichkeit
von Tibolon-Zubereitungen
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Es
wurde beobachtet, dass Tibolon-Zubereitungen, die nicht mit einem
spezifischen Polymorph (d.h. Polymorph I) angereichert wurden, mit
einer inhärenten
geringeren Löslichkeit
behaftet sind, was sich negativ auf deren Wert für pharmazeutische Zwecke auswirkt.
Um nachzuweisen, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen löslich sind,
wurde eine Reihe von Auflösungstests
durchgeführt,
einschließlich
desjenigen, der hierin nachstehend zu Veranschaulichungszwecken eingeschlossen
ist. In diesen Experimenten wurde die %-Auflösung der Formulierung A (vgl.
vorstehendes Beispiel 2) und Formulierung B, die mit Polymorph I
angereichert ist (vgl. die
EP
389035 ), verglichen (für
sowohl Nass- als auch Trockengranulierungsmethoden).
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Wie
in
1 gezeigt, waren die Lösungsprofile (a) der repräsentativen
erfindungsgemäßen Formulierungen
RDT0328, hergestellt durch Nassgranulierung, und RDT0329, hergestellt
durch Trockengranulierung (vgl. genauere Angaben zur Formulierung
A in dem vorstehenden Beispiel 2), bei dem Zeitpunkt 0 und nach
6 Wochen Lagerung bei 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit vergleichbar mit den Lösungsprofilen,
die für
(b) Formulierung B-Proben IP0022 und IP0047 (beides sind mit Polymorph
I angereicherte Formulierungen (vgl. die
EP 389035 )) beobachtet wurden.
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Beispiel 4
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Analytische Bewertung der Stabilität von Tibolon-Zubereitungen
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Dieses
Beispiel wird bereitgestellt, um die Stabilität der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu beweisen. Zu diesem Zweck wurde die Tibolon-Zubereitung Formulierung
A des vorstehenden Beispiels 3 analysiert und weiter charakterisiert.
Es wurde festgestellt, dass das Tibolon der Zubereitung aus Beispiel
3 ein Polymorphverhältnis
von 85% an Form I und 15% an Form II aufwies. Es wurde festgestellt,
dass kein nachweisbarer Übergang
von der Form II in die Form I nach längerfristiger Lagerung stattfand.
Um die Stabilität
der erfindungsgemäßen Formulierungen
zu testen und zu vergleichen, wurde die erfindungsgemäße Formulierung A
(vgl. Beispiel 3, supra) bei dem Zeitpunkt 0, nach 6 Wochen und
nach 4 Monaten Lagerung bei 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit getestet und mit Formulierung B,
die mit Polymorph I angereichert ist (vgl. die
EP 389035 ), verglichen.
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Die
spezifischen Auflösungsparameter
für diesen
Satz an Experimenten waren wie folgt:
Vorrichtung: | Paddles |
Rotationsgeschwindigkeit: | 75
UpM |
Lösungsmedium: | 0,25%
w/w Natriumdodecyl(lauryl)sulfat |
Mediumvolumen: | 900
ml |
Mediumtemperatur: | 37°C ± 0,5°C |
Detektion: | UV
bei 210 nm |
Probennahmezeit: | 15
Minuten |
Tabelle
V
| FORMULIERUNG | | | FORMULIERUNG | |
| B | | | A | |
| | ZEITPUNKT | 3
WOCHEN | 6
WOCHEN | 4
MONATE |
| | NULL | | | |
TEST | 96,9% | 112,4% | 99,3% | 96,7% | 95,3% |
| (99,7
mg) | (110,0
mg) | (97,6
mg) | (95,3
mg) | (91,7
mg) |
| | | | | |
AUFLÖSUNG | 100% | 108% | N/T | 88% | 91% |
BEI
15 | (100
mg) | (106
mg) | | (92,5
mg) | (95,0
mg) |
MINUTEN | | | | | |
| | | | | |
GESAMTE | 5,21% | 1,03% | 1,57% | 1,34% | 3,2% |
ZUGEHÖRIGE | | | | | |
SUBSTANZ | | | | | |
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Wie
in
2 gezeigt, war die Stabilität von Zubereitungen der Formulierung
A gemäß Beispiel
3 vergleichbar zu derjenigen, die für mit Polymorph I angereicherte
Zubereitungen beobachtet wurde, von denen berichtet wurde, dass
sie sogar nach 4 Monaten unter beschleunigten Lagerbedingungen stabil
sind (vgl. die
EP 389035 ).
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In
gleicher Weise wurden Probeformulierungen, die an die in Beispiel
1 und 2 beschriebenen angepasst waren, aber denen die pH-Einstellungsmittel
(d.h. Natriumcitrat und Natriumbicarbonat) fehlten, eingeschlossen
wie auch Proben als Negativkontrollen. Diese Tests zeigten auch,
dass das Vorhandensein der pH-Einstellungsmittel die Formulierungen
stabilisiert (Daten nicht gezeigt).
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Beispiel 5
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Pharmakokinetische Studien von repräsentativen
Tibolon-Zusammensetzungen
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Um
die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu veranschaulichen,
erhielten in einer Pilotstudie einige Testpersonen zwei einzelne
orale Verabreichungen von 2,5 mg Tibolon als die Test- und Referenzformulierungen
nach einem Überkreuz-Design.
Jede Verabreichung wurde durch einen zweiwöchigen Auswaschungszeitraum
getrennt. Standardbioverfügbarkeitsstudien
zeigten, dass der Wirkstoff (d.h. Tibolon) in den hierin beschriebenen
Zusammensetzungen seine maximale Konzentration (tmax)
innerhalb von veröffentlichten
Bereichen erreicht, dass er auch biologisch in seine isomere Form
umgewandelt wird, und dass die AUC-Werte innerhalb von anerkannten
Bereichen für
Bioäquivalenz
liegen (Da ten nicht gezeigt). Pharmakokinetische Parameter für Tibolon
und Δ4-Tibolon
werden gemäß Standardverfahren,
die in der Literatur beschrieben sind, berechnet.
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Äquivalente
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Hierin
nachstehend wird im Detail auf spezifische erfindungsgemäße Ausführungsformen
Bezug genommen. Während
die Erfindung in Verbindung mit diesen spezifischen Ausführungsformen
beschrieben wird, wird verstanden werden, dass es nicht vorgesehen
ist, die Erfindung auf solche spezifischen Ausführungsformen zu beschränken. Im
Gegenteil ist es vorgesehen, Alternativen, Modifikationen und Äquivalente
abzudecken, wie sie innerhalb des Wesens und Umfangs der Erfindung,
wie durch die angefügten
Ansprüche
definiert, eingeschlossen sein können.
In der vorliegenden Beschreibung sind zahlreiche spezifische Details
dargestellt, um ein gründliches
Verständnis
der vorliegenden Erfindung bereitzustellen. Die vorliegende Erfindung kann
ohne einige oder alle dieser spezifischen Details ausgeführt werden.
In anderen Fällen
wurden bekannte Arbeitsprozesse nicht im Detail beschrieben, um
die vorliegende Erfindung nicht unnötigerweise zu verschleiern.