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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Wirkstoff zur Abreicherung
einer unerwünschten
Proteinpopulation aus dem Plasma einer Person und auf ein Verfahren
zur Behandlung einer Person mit einem solchen Wirkstoff.
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Hintergrund der Erfindung
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Proteine
im Blutplasma, in der extrazellulären Matrix der Gewebe und in
Zellen sind für
alle lebensnotwendigen physiologischen Funktionen wesentlich. Viele
verschiedene Proteine tragen allerdings auch zu Erkrankungen bei.
Die zugrundeliegenden pathogenen Mechanismen umfassen die Überproduktion
von normalen Proteinen mit entsprechenden übermäßigen Wirkungen, die Produktion
abnormer Proteine mit schädlichen Wirkungen
und die zufällige
Subversion einer normalen Proteinfunktion, die schädliche Effekte
während
nebenherlaufender pathologischer Prozesse, wie z.B. einer Entzündung und
einer mikrobiellen Infektion, zur Folge hat. Es besteht daher ein
Bedarf an einer Entfernung einer Vielzahl normaler oder abnormer
Proteine aus dem Körper,
um eine Behandlung für
zahlreiche Erkrankungen des Menschen bereitzustellen. Plasmaproteine, die
zur Entstehung einer Krankheit beitragen, umfassen Zytokine, Lipoproteine,
Autoantikörper,
Komponenten der Komplement- und Gerinnungswege, amyloidogene Proteine,
einschließlich
monoklonaler Immunglobulin-Leichtketten, Transthyretin, Lysozym
und β2-Mikroglobulin,
Akutphasenproteine, insbesondere Serum-Amyloid-A-Protein (SAA) und Pentraxine, wie
z.B. die Serum-Amyloid-P-Komponente
(SAP). All diese verschiedenen Proteine, die von unterschiedlichen
Zellen produziert werden, sind bei verschiedenen Erkrankungen potentiell
attraktive Ziele für
eine therapeutische Eliminierung. Es gibt jedoch wenige effektive
Verfahren zur selektiven Absenkung der zirkulierenden Konzentration
spezifischer Proteine, und die Ansätze, die verfügbar sind
oder versucht wurden, sind kompliziert und schwierig und bereiten
viele extrem herausfordernde Probleme.
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Zytokine
sind Proteinhormone, die von einer Vielzahl verschiedener Zelltypen
produziert werden und auf diese einwirken, und sind äußerst wichtige
Vermittler einer Wirtsverteidigung und immunologischer und entzündlicher
Reaktionen, ihre Überproduktion
bei einigen Krankheiten trägt
jedoch zu einem ernsten pathologischen Befund, zu Morbidität und Mortalität bei. Antikörper und
rekombinante Bindungsproteine wurden in letzter Zeit erfolgreich
zum Abzielen auf ein bestimmtes Zytokin, den Tumornekrosefaktor
(TNF), verwendet, und die TNF-Blockade
ist bei rheumatischer Arthritis und Morbus Crohn therapeutisch günstig, es
gibt jedoch wenige effektive Verfahren zur Verringerung schädlich hoher
Spiegel anderer Zytokine.
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Eine
krankheitsauslösende Überproduktion
anderer normaler Proteine, wie z.B. von Akutphasen-Plasmaproteinen,
kann reduziert werden, indem die Aktivität einer zugrunde-liegenden
primären
Erkrankung unterdrückt
wird, außer
im Falle einer behandelbaren chronischen Infektion ist dies jedoch üblicherweise
extrem schwierig zu erzielen. Für
chronische idiopathische Entzündungskrankheiten,
wie z.B. rheumatische Arthritis oder Morbus Crohn, oder für die meisten
bösartigen
Tumore gibt es kein Heilmittel. Die Behandlung dieser Krankheiten
und Unterdrückung
von deren Aktivität
erfordert Therapien, die hochtoxische entzündungshemmende, zytotoxische
und immununterdrückende
Arzneimittel und häufig
auch chirurgische Eingriffe und/oder Strahlentherapie einschließen.
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Eine
Produktion abnormer Proteine, egal ob diese ererbt oder als Komplikation
einer anderen primären
Erkrankung erworben wurde, ist ebenfalls extrem schwierig zu kontrollieren.
Die abweichenden Transthyretin- und abweichenden Fibrinogenmoleküle, die
für Formen
einer angeborenen systemischen Amyloidose verantwortlich sind, können zum
Beispiel nur durch eine Lebertransplantation aus dem Plasma entfernt
werden. Bei vielen anderen Erbkrankheiten, die durch pathogene Proteinvarianten
verursacht werden, ist eine solche Vorgehensweise nicht möglich. Eine
erworbene Produktion abnormer und pathogener Proteine, wie bei monoklonalen
Gammopathien, kann nur mit starken zytotoxischen Arznei-mitteln
oder einer Knochenmarktransplantation behandelt werden. Diese Behandlungs-methoden
ziehen eine allgemeine Morbidität
und sogar Sterblichkeitsraten von bis zu 50% nach sich, ohne gleichbleibend
erfolgreich zu sein.
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Ein
weiterer Ansatz bestand darin, schädliche Proteine durch extrakorporale
Absorption zu entfernen, wobei Blut über mehr oder weniger selektive
Festphasenmedien geleitet wird, um das Zielprotein zu entfernen. Bei
familiärer
Hypercholesterinämie
kann dies bei der Entfernung der hohen Konzentrationen an proatherogenem
Lipoprotein von geringer Dichte einen nützlichen Beitrag leisten. Ebenso
wurde – bisher
erfolglos – versucht,
zwei verschiedene amyloidogene Proteine zu entfernen: β2-Mikroglobulin bei
Patienten mit chronischer Hämodialyse
bei Nierenversagen im Endstadium und abweichendes Transthyretin
bei Patienten mit familiärer Amyloidpolyneuropathie.
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In
Fällen,
in denen bestimmte Proteine ihre pathogenen Wirkungen entwickeln,
indem sie in vivo an spezifische Ligandenstrukturen binden, besteht
ein möglicher
Therapieansatz in der Entwicklung von Arzneimitteln zur Hemmung
einer solchen Bindung. Der vorliegende Erfinder schlug beispielsweise
eine solche Vorgehensweise bei der Behandlung von Amyloidose und
der Alzheimer-Krankheit vor, wobei auf die pathogene Bindung der
Serum-Amyloid-P-Komponente an Amyloidfibrillen abgezielt wird, und
zwar durch Verabreichung von Molekülen von geringer Molekülmasse,
die eine solche Bindung blockieren (1-5) (
US 6,126,918 ). Die spezifische Bindung
einer SAP an bestimmte Liganden, die anionische Gruppen, einschließlich Carboxylate
und Phosphate, enthalten, ist bekannt (6-10). Im Komplex von SAP
mit Desoxyadenosinmonophosphat (dAMP) gibt es ein dAMP-Molekül, und zwar
an der kalziumabhängigen
Bindungsstelle jedes Protomers im homopentameren SAP-Molekül (10).
Infolge einer Basenstapelung, die von der Wasserstoff-bindung zwischen
Paaren von dAMP-Molekülen
abhängt,
fügen sich
Paare von SAP-Pentameren,
die mit dAMP beladen sind, gegenüberliegend
zusammen, um einen dekameren Protein-Ligand-Komplex zu bilden (10).
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Die
bekannten Liganden von SAP, die eine geringe Molekülmasse haben,
wie z.B. Phosphoethanolamin und Methyl-4,6-O-(1-carboxyethyliden)-β-D-galactopyranosid (MOβDG), sind
nur mit mäßiger Affinität etwa im
Millimolarbereich gebunden. Dies ist schlecht verglichen mit den
typischen nanomolaren Affinitäten der
meisten Arzneimittel-Protein-Wechselwirkungen und weist darauf hin,
dass derartige Verbindungen als Inhibitoren der pathogenen Bindung
einer SAP an ihre Liganden in vivo wahrscheinlich nicht effektiv
wären.
Es besteht weiterhin ein Bedarf an der Bereitstellung eines wirksamen
Verfahrens zur gezielten Abreicherung einer unerwünschten
Plasmaproteinpopulation.
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Kurzfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung sorgt in einem ersten Aspekt demgemäß für die Verwendung
eines Wirkstoffs zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung
einer Person, die an einer von einem pathogenen Protein verursachten
Störung
leidet, durch therapeutische Abreicherung des pathogenen Proteins
aus dem Plasma der Person, wobei die Behandlung das Verabreichen
einer für
die therapeutische Abreicherung ausreichenden Dosis des Wirkstoffs
an die Person umfasst, wobei der Wirkstoff eine Mehrzahl von Liganden umfasst,
die kovalent miteinander verknüpft
sind, um in der Gegenwart der Proteine mit einer Mehrzahl davon einen
Komplex zu bilden; wobei zumindest zwei der Liganden gleich oder
unterschiedlich sind und durch an den Proteinen vorhandene Ligand-Bindungsstellen
gebunden werden können;
und wobei
das pathogene Protein eine Serum-Amyloid-P-Komponente
(SAP) und der Wirkstoff ein D-Prolin der Formel
ist, wobei
R
ist,
die Gruppe
R
1 Wasserstoff oder Halogen;
X -(CH
2)
n-; -CH(R
2)(CH
2)
n-;
-CH
2O(CH
2)
n-; -CH
2NH-; Benzyl,
-C(R
2)=CH-; -CH
2CH(OH)-;
oder Thiazol-2,5-diyl;
Y -S-S-; -(CH
2)
n-; -O-; -NH-; -N(R
2)-;
-CH=CH-; -NHC(O)NH-; -N(R
2)C(O)N(R
2)-; -N[CH
2O
6H
3(OCH
3)
2]-; -N(CH
2C
6H
5)-; -N(CH
2C
6H
5)C(O)N(CH
2C
6H
5)-;
-N(Alkoxyalkyl)-; N(Cycloalkylmethyl)-; 2,6-Pyridyl; 2,5-Furanyl; 2,5-Thienyl; 1,2-Cyclohexyl;
1,3-Cyclohexyl;
1,4-Cyclohexyl;
1,2-Naphthyl; 1,4-Naphthyl; 1,5-Naphthyl; 1,6-Naphthyl;
Biphenylen; oder 1,2-Phenylen, 1,3-Phenylen und 1,4-Phenylen, wobei die
Phenylengruppen gegebenenfalls durch 1-4 Substituenten substituiert
sind, die ausgewählt
sind aus Halogen, niedrigerem Alkyl, niedrigerem Alkoxy, Hydroxy,
Carboxy, -COO-niedrigeres-Alkyl, Nitrilo, 5-Tetrazol, (2-Carbonsäurepyrrolidin-1-yl)-2-oxo-ethoxy,
N-Hydroxycarbamimidoyl,
5-Oxo[1,2,4]oxadiazolyl, 2-Oxo[1,2,3,5]oxathiadiazolyl, 5-Thioxo[1,2,4]oxadiazolyl
und 5-tert-Butylsulfanyl-[1,2,4]oxadiazolyl;
X' -(CH
2)
n-; -(CH
2)
nCH(R
2)-; -(CH
2)
nOCH
2-;
-NHCH
2-; Benzyl, -CH=C(R
2)-;
-CH(OH)CH
2-; oder Thiazol-2,5-diyl;
R
2 niedrigeres Alkyl, niedrigeres Alkoxy oder
Benzyl und
n 0-3 ist,
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz oder ein pharmazeutisch akzeptabler Mono- oder Diester davon.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass Wirkstoffe gemäß der vorliegenden Erfindung
beim Abreichern des Zielproteins aus dem Blutkreislauf in vivo äußerst wirksam
sind, indem sie eine rasche Beseitigung desselben bewirken. Die
vorliegende Erfindung stellt Arzneimittelmoleküle bereit, die durch einzelne
Zielproteine spezifisch gebunden werden und dann die normale, höchst empfindliche
Fähigkeit
des Körpers
in Anspruch nehmen, autologe Proteine, die Veränderungen der Konformation
oder des Aufbaus durchgemacht haben, zu erkennen und zu vernichten.
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Die
normale physiologische Funktion jedes Proteins hängt entscheidend von dessen
passender Molekülkonformation
und/oder dessen passendem Molekülaufbau
ab, und der Körper
besitzt mächtige
Mechanismen zur Erkennung und Vernichtung von Proteinen, die beschädigt, aggregiert
oder falsch gefaltet sind. Der Zweck der vorliegenden Erfindung
besteht darin, speziell auf einzelne Proteine abzuzielen und zu
bewirken, dass diese von den körpereigenen
physiologischen Mechanismen als solche erkannt werden, die eine
sofortige Beseitigung und Zerstörung
erfordern. Zur Erzielung dieses Effekts werden bei der Erfin dung
vorteilhafterweise palindromische Mittel eingesetzt, welche die
Proteine als Dimere oder Aggregate einer höheren Ordnung zusammenballen.
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Die
Affinität
jeder einzelnen Wechselwirkung an der Ligand-Protein-Bindungsstelle
muss nicht besonders hoch sein, vorausgesetzt, dass der Ligand für jedes
Zielprotein spezifisch ist. Eine Dissoziationskonstante von bis
zu 10 Millimolar würde
möglicherweise
genügen.
Es wird jedoch bevorzugt, dass die Dissoziationskonstante nicht
mehr als 1 Millimolar, noch bevorzugter weniger als 100 Mikromolar,
am meisten bevorzugt weniger als 10 Mikromolar beträgt. Die
Affinität
liegt vorzugsweise etwa im Mikromolarbereich oder ist höher. Eine mikromolare
Affinität
erwies sich im Falle einer SAP als ausreichend, obwohl die höchstmögliche Affinität eindeutig
erwünscht
ist.
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Obwohl
die Liganden durch eine kovalente Bindung direkt miteinander verknüpft sein
können,
sind die Liganden in den erfindungsgemäßen Wirkstoffen vorzugsweise
durch einen Linker kovalent miteinander verknüpft. Dadurch wird ermöglicht,
dass die Liganden ausreichend räumlich
getrennt sind, wodurch eine Mehrzahl von Zielproteinen an den Wirkstoff
gebunden werden kann, ohne dass ein Protein die Bindung des anderen
Proteins oder der anderen Proteine behindern würde. Wenn der Wirkstoff zwei
Liganden aufweist, ist der Linker typischerweise linear; eine bevorzugte
allgemeine Struktur ist Ligand-Linker-Ligand. Für die Zwecke der vorliegenden
Anmeldung wird dies passenderweise als „Palindrom" bezeichnet.
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Im
Falle einer SAP umfasst eine Klasse von Wirkstoffen die D-Proline
der oben-stehend dargelegten Formel, und zwar vorzugsweise (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxohexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure oder
ein pharmazeutisch akzeptables Salz oder einen pharmazeutisch akzeptablen
Mono- oder Diester davon.
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Der
Wirkstoff kann zum Abreichern unerwünschter Proteinpopulationen
aus dem Plasma menschlicher oder tierischer Probanden verwendet
werden. Bei passenden Mol-verhältnisses
zwischen Wirkstoff und Zielprotein vernetzt der Wirkstoff Paare
von Protein-molekülen,
um Komplexe hervorzubringen, die im Körper als abnorm erkannt und
danach unverzüglich
beseitigt und abgebaut werden. Dies führt zu einer beträchtlichen oder
vollständigen
Abreicherung des Zielproteins und verleiht therapeutischen Nutzen.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
formuliert werden, die einen erfindungsgemäßen Wirkstoff umfassen, der
gegebenenfalls einen pharmazeutisch akzeptablen Arzneimittelträger, ein
pharmazeutisch akzeptables Verdünnungsmittel
oder einen pharmazeutisch akzeptablen Träger einschließt. Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können in Form eines Pro-Pharmakons vorliegen,
das den Wirkstoff oder ein Derivat davon umfasst, der bzw. das nur
bei Umwandlung durch den Empfänger
aktiv wird. Die genaue Beschaffenheit und die Mengen der Komponenten
solcher pharmazeutischer Zusammensetzungen können empirisch bestimmt werden
und hängen
teilweise vom Verabreichungsweg der Zusammensetzung ab. Verabreichungswege
zu den Empfängern
umfassen die orale, bukkale, sublinguale Verabreichung, jene durch
Inhalation, die topische (einschließlich der ophthalmologischen),
rektale, vaginale, nasale und parenterale (einschließlich der
intravenösen,
intraarteriellen, intramuskulären,
subkutanen und intra-artikulären)
Verabreichung. Zur einfachen Anwendung werden die Dosierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise oral verabreicht, dies hängt jedoch vom tatsächlichen
Arzneimittel und dessen biologischer Verfügbarkeit ab. Eine typische
Dosis beträgt
50 bis 500 mg pro Tag, und zwar oral oder durch kontinuierliche
intravenöse
Infusion oder intermittierende subkutane Injektion, zum Bei spiel
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxohexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird nun rein beispielhaft detaillierter beschrieben,
und zwar unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Beispiele und die
beigefügten
Zeichnungen, wobei:
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1 die
dreidimensionale Röntgenkristallstruktur
einer SAP zeigt, die mit einem erfindungsgemäßen Wirkstoff komplexiert ist;
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2A eine
detaillierte Ansicht der 1 und 2B eine
detaillierte alternative Darstellung eines Teils der 1 zeigt;
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3 die
in-vivo-Wirkung eines erfindungsgemäßen Wirkstoffs auf SAP bei
Mäusen
zeigt;
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4 die
Wirkung einer Infusion eines erfindungsgemäßen Wirkstoffs auf Plasma-SAP-Werte
bei Patienten mit systemischer Amyloidose zeigt;
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5 die
Wirkung des Wirkstoffs über
sechs Stunden bei Anwendung einer 123I-SAP-Szintigraphie zeigt;
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6 die
Wirkung des Wirkstoffs für
bis zu 48 Stunden bei Anwendung einer 123I-SAP-Szintigraphie zeigt;
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7 die
Plasmakonzentration des Wirkstoffs und dessen Wirkung auf SAP während einer
intravenösen
Infusion zeigt; und
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8 die
Wirkung einer subkutanen Injektion des Wirkstoffs bei Patienten
mit systemischer Amyloidose zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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BEISPIELE
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SERUM-AMYLOID-P-KOMPONENTE
UND (R)-1-[6-(R)-2-CARBOXY-PYRROLIDIN-1-YL]-6-OXO-HEXANOYL]PYRROLIDIN-2-CARBONSÄURE
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Ein
Verfahren zum Screenen und Untersuchen von Hemmstoffen einer Serum-Amyloid-P-Komponente
(SAP), die in vitro an Amyloidfibrillen bindet, wurde in Zusammenarbeit
mit F. Hoffmann-La Roche Ltd. entwickelt und verwendet, um ein geeignetes
Leitmolekül
für die
Arzneimittelentwicklung zu identifizieren. Eine Bibliothek von Kandidatenverbindungen
wurde dementsprechend gescreent. Das anschließende gemeinschaftliche medizinische
Chemieprogramm führte
zur Synthese einer Familie von Dicarbonsäure, Pyrrolidonring-enthaltenden
Molekülen,
wobei (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure die
am besten untersuchte ist. Dieses Molekül und verwandte Verbindungen
(EP-A-0915088) sind mäßig starke
Hemmstoffe einer in-vitro-SAP-Bindung an Amyloidfibrillen, wobei
die IC50-Werte etwa 0,5-1,0 μM betragen.
Diese sind jedoch allesamt stärkere
Hemmstoffe als die ursprüngliche
Leitverbindung, bei der es sich um 1-(3-Mercapto-2-methyl-1-oxopropyl)-D-prolin, das nur
einen einzigen D-Prolinring und Carboxylat enthält, handelte.
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SAP
ist ein Pentamer mit 5 identischen, nicht kovalent verbundenen Protomeren,
wobei jedes eine einzige kalziumabhängige Ligand-Bindungsstelle
an einer ebenen Fläche,
der Bindungs(B)-Fläche,
des Moleküls trägt (9).
Bei Fehlen von Kalzium bildet eine menschliche SAP wahrscheinlich über Interaktionen
von A-Fläche zu
A-Fläche
stabile dekamere Dimere (11). Bei Vorhandensein von Kalzium verklumpt
eine isolierte menschliche SAP rasch und setzt sich ab, und zwar
infolge einer Molekülgitterbildung
aufgrund der Bindung des freigelegten Carboxylats des Glu167-Rests
an ein SAP-Molekül
durch die kalziumabhängige
Ligand-Bindungsstelle eines anderen SAP-Moleküls (12, 13). Diese Autoaggregation
einer SAP wird durch andere Liganden, an welche die SAP bindet,
gehemmt, und alle vorhandenen Hemmstoffe einer SAP-Bindung an Amyloidfibrillen waren
diesbezüglich
aktiv. Wir zeigen hier jedoch, dass die größere Wir kungsstärke von
(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxohexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure und
verwandten Verbindungen als Hemmstoffe einer in-vitro-SAP-Bindung
an Amyloidfibrillen aus deren Fähigkeit
resultiert, Paare von SAP-Molekülen
zu vernetzen. Die palindromische Struktur von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure ermöglicht nicht
nur, dass diese die Ligand-Bindungsstellen
an einzelnen SAP-Protomeren blockiert, sondern konnte auch Paare
von pentameren SAP-Molekülen
vernetzen, um dekamere Dimere mit B-Fläche an B-Fläche zu bilden. Eine Gelfiltrationsanalyse
von Mischungen aus isolierter SAP mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure, und
zwar in Verhältnissen, die
zwischen äquimolar
und einem 100-fachen molaren Überschuss
des Arzneimittels (Molekülmasse
340 Da) gegenüber
den SAP-Protomeren (25.462 Da) liegen, zeigt, dass die gesamte SAP
dekamer ist (Tabelle 1). Bei einem 128-fachen oder größeren molaren Überschuss
des Arzneimittels eluiert die gesamte SAP jedoch in einem Volumen,
das ihrer einfachen pentameren Form entspricht, da jede Bindungsstelle
dann von einem anderen einzelnen (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäuremolekül eingenommen
wird, wodurch eine Vernetzung und Dimerisation verhindert wird. Tabelle
1. Molekülaufbau
einer isolierten reinen SAP in Gegenwart von (R)-1-16-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxohexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure in vitro
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C-reaktives
Protein (CRP) ist ein Pentraxin, das mit SAP nahe verwandt ist.
Proben einer isolierten reinen menschlichen SAP oder von CRP wurden
mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure in den
gezeigten Molverhältnissen
bezüglich
des Pentraxinprotomers in Trisgepufferter Salzlösung mit physiologischer Innenstärke und
einem pH-Wert von 8,0 vermischt und durch eine Größenausschlusschromatographie
genau analysiert, wie zuvor beschrieben wurde (14). Die Mischungen
und die Säuleneluenten
enthielten entweder keine Kalziumionen oder 2 mM Kalzium sowie die
Arzneimittelkonzentrationen, die zum Bewahren der obenstehend angegebenen
Molverhältnisse
ausreichend waren. Bei Fehlen eines spezifischen Liganden, an den
sie binden kann, ist eine gereinigte menschliche SAP in Gegenwart
von Kalzium unlöslich
und eluiert als Aggregate von hoher Molekülmasse im Hohlraumvolumen der
Säule (14).
Bei Fehlen von Kalzium und eines Liganden bildet eine isolierte
SAP alleine jedoch stabile Dekamere und liefert dabei einen ausgezeichneten
Marker für
das Elutions-volumen dieses Molekülaufbaus (14). Menschliches CRP
ist entweder bei Vorhandensein oder Fehlen von Kalzium ein stabiles
Pentamer und liefert somit einen robusten Marker für die Elutionsposition
dieser Molekülform
(14).
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Das
Molekülmodell
zweier nativer pentamerer SAP-Moleküle, die durch die dazwischenliegende
Bindung des palindromischen (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäuremoleküls vernetzt
sind, wird durch die drei-dimensionale Röntgenkristallstruktur des Komplexes
einer SAP mit dem Arzneimittel bei Vorhandensein von Kalzium bestätigt, wie
in den nachstehenden repräsentativen
Ansichten gezeigt wird (1 & 2).
Diese Erkenntnisse stimmen mit den veröffentlichten Beobachtungen
hinsichtlich des SAP-dAMP-Komplexes (10) und der chromatografischen
Analyse überein
(Tabelle 1).
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Experimentelle in-vivo-Untersuchungen
der (R)-1-(6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure
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In-vivo-Untersuchungen
von 1-(3-Mercapto-2-methyl-1-oxopropyl)-D-prolin,
der ursprünglichen
Leitverbindung, zeigen, dass diese sowohl die Bindung von SAP an
experimentell induzierte Amyloidablagerungen in Mäusen hemmt
als auch eine SAP, die bereits in den Ablagerungen gebunden ist,
dissoziiert. Untersuchungen an (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure bestätigten,
dass diese in dieser Hinsicht aktiver als 1-(3-Mercapto-2-methyl-1-oxopropyl)-D-prolin
ist. Anfangs wurde angenommen, dass die Wirkungsstärke von
(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure in vivo
mit deren niedrigerem IC50-Wert in vitro übereinstimmt.
Der dekamere Aufbau von pentameren SAP-Molekülen, der durch die Vernetzungsfähigkeit
des palidromischen Arzneimittels hervorgerufen wird, ist jedoch
eine abnorme Molekülkonfiguration,
die erfindungsgemäß in vivo
erkannt und unverzüglich
aus dem Blutkreislauf besei tigt wird. Diese Wirkung des Arzneimittels,
die zu einer massiven Abreicherung von SAP aus dem Plasma führt, leistet
einen entscheidenden Beitrag zur Entfernung von SAP aus den Amyloidablagerungen,
da die SAP in Amyloid vom Plasma-SAP-Pool abgeleitet und mit diesem
im Gleichgewicht ist.
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(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure wurde
bei Mäusen nicht
umgesetzt und sehr rasch ausgeschieden, und zwar vorwiegend im Urin
und in geringer Menge in der Gallenflüssigkeit. Jedoch hemmte sogar
eine inter-mittierende intraperitoneale oder subkutane Injektion
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure die
Aufnahme eines radio-markierten menschlichen SAP-Tracers in experimentell
induzierte Maus-AA-Amyloid-ablagerungen. Wenn (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure durch
eine 5-tägige
kontinuierliche Infusion über
eine Dauer-Osmosepumpe verabreicht wurde, dissoziierte sie sowohl
den radiomarkierten menschlichen SAP-Tracer, mit dem die Amyloidablagerungen
zuvor beladen wurden, als auch die gesamte endogene Maus-SAP in
den Ablagerungen (3). Auch 50 μg/kg/Tag (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure lösten eine
menschliche SAP in erheblichem Maße aus den (nicht dargestellten)
Ablagerungen, 1,5 mg/kg/Tag waren jedoch erforderlich, um jedwede
endogene Maus-SAP in erheblichem Maße abzutrennen, und bei bis
zu 15 mg/kg/Tag bestand eine deutliche Dosis-Effekt-Wirkung, welche
die gesamte Maus-SAP entfernte (3). Eine
einzige intraperitoneale Injektion von 5 mg (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure beschleunigte
die Plasmaclearance eines radiomarkierten menschlichen SAP-Tracers
bei normalen Mäusen,
hatte jedoch keine wesentliche Auswirkung auf die Clearance einer
radiomarkierten Maus-SAP (3). Wenn
jedoch eine radiomarkierte Maus-SAP oder menschliche SAP vor der
intravenösen
Injektion in normale Mäuse
mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure in vitro
präinkubiert
wurde, wurden beide Tracer äußerst rasch
beseitigt (3). Der SAP-(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäurekomplex
wird in vivo offenbar als abnorm erkannt und rasch aus dem Blutkreislauf
entfernt, wird jedoch bei Maus-SAP verglichen mit menschlicher SAP
in vivo offensichtlich weniger effizient gebildet und/oder beseitigt.
Trotz einer sehr eingeschränkten
oralen biologischen Verfügbarkeit
wurde bei Verabreichung von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure im Trinkwasser
an transgene Mäuse
mit menschlicher SAP, die mittlere Plasmawerte von etwa 80 mg/l
menschlicher SAP haben, deren zirkulierende menschliche SAP bemerkenswerterweise
rasch abgereichert (3). Die transgenen Tiere mit
menschlicher SAP haben keine zirkulierende Maus-SAP, jedoch bewirkten
weder eine orale Verabreichung noch eine intermittierende Injektion
oder kontinuierliche Infusion von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure an normale
Wildtypmäuse eine
Abreicherung von deren zirkulierender SAP.
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Klinische Untersuchungen
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure bei
menschlicher Amyloidose
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(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure wurde
48 h lang durch intravenöse
Infusion an 8 Patienten mit systemischer Amyloidose (7 mit AL und
einer mit dem AA-Typ) verabreicht, wobei ein Patient eine schwache
lokalisierte AL-Amyloidose hatte und ein Patient Träger der
amyloidogenen Ala60-Transthyretin-Variante war, jedoch keine klinische
Amyloidose aufwies. Bei allen Per sonen kam es zu einer drastischen,
raschen und bleibenden Abreicherung der zirkulierenden SAP. In anfänglichen Untersuchungen
mit einer langsamen kontinuierlichen Infusion begann die SAP-Konzentration
zu fallen, wenn etwa 2 mg (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure verabreicht
wurden, und in anschließenden
Untersuchungen wurde diese Menge daher am Beginn als Bolus injiziert,
gefolgt von einer Infusion in den dargestellten Geschwindigkeiten
(4). Bei einer Infusionsgeschwindigkeit von 0,1 mg/kg/Tag
war die SAP-Abreicherung langsamer und weniger vollständig, bei
0,25 mg/kg/Tag und allen höheren
Geschwindigkeiten bis zu einem Maximum von 6 mg/kg/Tag war die SAP
jedoch am Ende der Infusion beinahe vollständig aus dem Plasma beseitigt,
und zwar ungeachtet der Amyloidbelastung (4). Nachdem
die Arzneimittelinfusion beendet war, kehrte die Plasma-SAP-Konzentration
bei Individuen mit wenig oder ohne Amyloid jedoch rasch wieder zum
Normalwert zurück,
wohingegen diese Wiederherstellung bei Personen mit erheblicher
Amyloidose deutlich verzögert
war. Bei dem einen Patienten mit sehr schwerer Amyloidbelastung blieb
die Plasma-SAP-Konzentration 20 Tage nach der Infusion bei unter
25% ihres Anfangswerts. Der Großteil der
täglichen
SAP-Produktion, die etwa 50-100 mg pro Tag beträgt (15), wurde offenbar vor
dem Verfügbarwerden
zur Übersättigung
des Plasmapools in den Amyloidablagerungen verteilt. Dies ist ein
sehr starker indirekter Beweis, dass sogar eine derart kurze Infusion
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure die
Amyloid-assoziierte SAP beträchtlich
abgereichert hatte.
-
Ein
direkter Beweis für
die Abreicherung von SAP aus Amyloid in den Organen und für den Wirkmechanismus
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure wurde
mittels einer quantitativen Ganzkörperszintigraphie erbracht,
wobei 123I-SAP als Tracer verwendet wurde.
-
Jeder
Patient erhielt eine Standard-dosis von
123I-SAP
24 Stunden vor Beginn der (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure-Infusion
und wurde unmittelbar vor der Behandlung gescannt, um ein Bezugslinienbild
und Werte für
die Lokalisierung des Tracers zu den Amyloidablagerungen zu liefern.
Danach wurden sie bis zum Ende der 48-stündigen Infusion in Intervallen
gescannt. (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure bewirkte
eine drastische Clearance des Tracers aus dem Plasma, die sowohl
in den szintigrafischen Bildern als auch beim Zählen der Blutproben genau übereinstimmte,
wobei die SAP-Abreicherung durch einen Immunoassay des Serums überwacht
wurde. 6 Stunden nach Beginn der Behandlung – und danach andauernd – verschwand
das Blutpoolsignal nahezu (
5,
6),
und in der Leber kam es zu einer auffälligen Ansammlung des Tracers,
wodurch dieses Organ als jene Stelle identifiziert wurde, an der
(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure eine
Clearance der zirkulierenden SAP bewirkte. Gleichzeitig kam es zu
einer deutlichen Abnahme der Retention von Tracer in Amyloidablagerungen
an anderer Stelle, wie durch die Milz und die Nieren verdeutlicht
wurde, und zwar im Gegensatz zur üblichen Situation beim Überwachen
von unbehandelten Amyloidosepatienten (Tabelle 2;
6). Tabelle
2. (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure befördert zirkulierende
SAP rasch zur Leber und reichert SAP aus viszeralen Amyloidablagerungen
ab
-
Alle
Patienten hatten systemische AL-Amyloidose und erhielten zum Zeitpunkt
Null eine intravenöse Standard-Tracerdosis von 123I-SAP. Nach einer quantitativen szintigrafischen
Ganzkörperabbildung,
die nach 24 h erfolgte, wurde die Aufnahme in Leber und Milz bei
jedem Individuum als 100%ig angenommen. Dann wurde eine intravenöse Infusion
des Arzneimittels (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure begonnen
und nach 48 h wurde die Szintigraphie mit Organzählung wiederholt. Die Kontrollen
erhielten keine Behandlung. Die Bedeutung der Unterschiede zwischen
den beiden Gruppen wurde durch einen t-Test ermittelt.
-
Zuvor
wurde bei Mäusen
nachgewiesen, dass die Leber und speziell die Leberzelle die einzige
bedeutende in-vivo-Clearance-
und Abbaustelle sowohl von Maus-SAP als auch von menschlicher SAP
ist (16). Weiters wird beim Menschen asialomenschliche SAP sofort
durch die Leber beseitigt, und zwar über den Leberzellen-Asialoglykoprotein-Rezeptor,
und dieser Vorgang wurde mittels 123I-asialo-SAP
abgebildet (17). (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure löst offenbar
in vivo eine ähnlich
rasche hepatische Aufnahme von SAP aus, was zu einer nahezu vollständigen Abreicherung
von zirkulierender SAP führt.
Dies fördert
die Neuverteilung von SAP aus den Geweben in das Plasma und er gänzt die Wirkung
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure als
konkurrierendem Hemmstoff einer SAP-Bindung an Amyloidfibrillen,
was somit eine höchst
effiziente Entfernung von SAP aus Amyloidablagerungen zur Folge
hat.
-
Die
Wirkungsstärke
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure beim
Abreichern von zirkulierender SAP war bemerkenswert, wobei die SAP-Werte
fielen, wenn das Konzentrationsverhältnis von Arzneimittel zu SAP-Pentamer
im Plasma sich dem äquimolaren
Bereich annäherte
(
7). In-vitro-Gelfiltrationsuntersuchungen zeigten,
dass sogar diese sehr geringe Arzneimittel-konzentration ausreicht,
um einige SAP-Dimere zu erzeugen (Tabelle 3), das heißt, Paare
von pentameren SAP-Molekülen,
die durch (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäuremoleküle vernetzt
sind, um die dekamere Gruppe zu bilden, die in der Kristallstruktur
zu sehen ist (
1,
2). Dies
ist offensichtlich jene Spezies, die als abnorm erkannt und unverzüglich durch
die Leber beseitigt wird. Tabelle
3. Molekülaufbau
von SAP in menschlichem Vollserum in Gegenwart von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure in vitro
-
Aliquote
eines einzelnen Pools von normalem menschlichem Vollserum, das SAP
und CRP enthielt, wurden mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure in den
gezeigten Molverhältnissen
bezüglich
des Pentraxin-protomers vermischt und durch eine Größenausschlusschromatographie
genau analysiert, wie zuvor beschrieben wurde (14). Die Mischungen
und die Säuleneluenten
enthielten entweder keine Kalziumionen oder 2 mM Kalzium sowie die
Arzneimittelkonzentrationen, die zum Bewahren der obenstehend angegebenen
Molverhältnisse
ausreichend waren. SAP in Vollserum ist eine stabile lösliche pentamere
Ansammlung von Protomeren, die durch das Vorhandensein der normalen
hohen Konzentration an Serumalbumin stabilisiert wird. Da SAP jedoch
während
einer Gelfiltration mit einem kalziumhaltigen Elutionsmittel von
Serumalbumin getrennt wird, erfährt
die SAP eine Autoaggregation und eluiert vollständig als Polymere von hoher
Molekülmasse
im Hohlraumvolumen der Säule.
Dies liegt daran, dass isolierte menschliche SAP bei Fehlen eines
spezifischen Liganden, an den sie binden kann, in Gegenwart von
Kalzium unlöslich
ist (14). Bei Fehlen von Kalzium, wenn keine Ligandenbindung oder
Autoaggregation stattfinden kann, bildet SAP jedoch stabile Dekamere
und liefert dabei einen ausgezeichneten Marker für das Elutionsvolumen dieses
Molekülaufbaus
(14). Menschliches CRP ist entweder bei Vorhandensein oder Fehlen
von Kalzium ein stabiles Pentamer und liefert somit einen robusten
Marker für
die Elutions-position dieser Molekülform (14). Sogar bei einer äquimolaren
Konzentration des Arzneimittels wurde etwas von der SAP als stabile
Arzneimittel-Dekamer-Komplexe
solubilisiert, und bei einem 100-fachen molaren Überschuss an Arzneimittel lag die
gesamte SAP in dieser Form vor.
-
Die
Wirkungsstärke
von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure wurde
durch die Beobachtung bestätigt,
dass eine subkutane Injektion von gerade 0,25 mg/kg/Tag, die 12-stündlich in
getrennten Dosierungen verabreicht wurde, dieselbe Wirkung auf Plasma-SAP
hatte (8) wie eine intravenöse Infusion des Arzneimittels.
-
Schlussfolgerung
-
(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure zielt
durch die spezifische Ligandenbindungsfähigkeit von SAP in vivo speziell
auf SAP ab, bewirkt jedoch infolge der palindromischen Struktur
des Arzneimittels gemäß der vorliegenden
Erfindung zusätzlich
eine Verklumpung von nativen pentameren SAP-Molekülen zu dekameren
Arzneimittel-SAP-Komplexen, die dann unverzüglich durch die Leber beseitigt
werden. Diese neuartige Wirkung war bei der Entwicklung von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure als
Hemmstoff einer SAP-Bindung
an Amyloidfibrillen nicht beabsichtigt und wurde weder gesucht noch
erwartet. Sie repräsentiert
ein gut dokumentiertes Beispiel der vorliegenden Erfindung und verstärkt dras tisch
die Dissoziation von SAP von Amyloidablagerungen, was bei Amyloidose
das therapeutische Ziel ist. Eine solche gezielte pharmakologische
Abreicherung eines zirkulierenden Plasmaproteins stellt einen neuartigen,
zuvor unbeschriebenen Mechanismus einer Arzneimittelwirkung mit breiter
Anwendbarkeit auf viele verschiedene Proteine und Erkrankungsprozesse
dar.
-
Erklärungen zu
den Figuren
-
1.
Dreidimensionale Röntgenkristallstruktur
einer SAP, die mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure einen
Komplex bildet. Die Seitenansicht zeigt zwei pentamere scheibenartige
SAP-Moleküle (9, 10)
Kante an Kante, die durch fünf
(R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäuremoleküle vernetzt
sind, wobei die terminalen D-Prolinreste eines
jeden in der kalziumabhängigen
Ligandenbindungstasche der aneinanderliegenden Protomeren liegen.
-
2. Dreidimensionale Röntgenkristallstruktur einer
SAP, die mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure einen
Komplex bildet. Detaillierte Ansichten zeigen zwei verschiedene
Darstellungen der Ligandenbindungsreste in den kalziumabhängigen Ligandenbindungstaschen zweier
aneinanderliegender Protomeren von verschiedenen SAP-Molekülen sowie
die Elektronendichte und/oder die Molekül-struktur einer (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure, die
zwischen diesen liegt.
-
3.
In-vivo-Wirkungen von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure auf SAP
bei Mäusen.
Oberes Feld: Gruppen von 10 alters-, geschlechts- und gewichtsmäßig übereinstimmenden
Mäusen
mit experimentell induzierter reaktiver systemischer AA-Amyloidose
wurde am Tag -1 eine einzige Belastungsdosis von 125I-markierter menschlicher
SAP verabreicht, und sie erhielten implantierte osmotische Minipumpen,
welche die gezeigten Dosierungen von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure abgaben
(in den Figuren der Einfachheit halber als „Desapin" bezeichnet). Die Clearance aus den
Amyloidablagerungen, der Katabolismus und die Ausscheidung des menschlichen
SAP-Tracers wurden durch eine Ganzkörper-zählung der Mäuse umfassend überwacht
(links), und die Gesamtmenge an Maus-SAP in den amyloidotischen
Organen wurde nach dem Töten
der Tiere am Tag 5 bestimmt (rechts). Mittleres Feld, links: 4 Gruppen
von jeweils 10 alters-, geschlechts- und gewichtsmäßig übereinstimmenden Mäusen mit
experimentell induzierter reaktiver systemischer AA-Amyloidose erhielten zum
Zeitpunkt Null eine intravenöse
Injektion von 125I-markierter reiner menschlicher
oder Maus-SAP und es wurde ihnen dann nach 15 Minuten und zu den
anderen gezeigten Zeitpunkten eine Blutprobe entnommen. Unmittelbar
nach dem 15-minütigen
Ausbluten erhielten zwei Gruppen, wobei die eine menschliche SAP
und die andere Maus-SAP erhalten hatte, eine einzige intraperitoneale
Injektion von 5 mg (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure (Desapin).
Im Blutkreislauf verbleibender Tracer wird bei jeder Gruppe als
der mittlere (Standard-abweichungs)-Prozentsatz der Menge zum 15-Minuten-Zeitpunkt
ausgedrückt.
Mittleres Feld, rechts: Gruppen von jeweils 10 alters-, geschlechts-
und gewichtsmäßig übereinstimmenden
Mäusen
mit experimentell induzierter reaktiver systemischer AA-Amyloidose
erhielten zum Zeitpunkt Null eine intravenöse Injektion von 125I-markierter
reiner menschlicher oder Maus-SAP und es wurde ihnen dann nach 15
Minuten und zu den anderen gezeigten Zeitpunkten Blut entnommen.
Jeweils bei einem der Gruppenpaare, die Maus- bzw. menschliche SAP
erhielten, war der Tracer mit (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure (Desapin)
vermischt und vor der Injektion in die Tiere in vitro inkubiert
worden. Im Blutkreislauf verbleibender Tracer wird bei jeder Gruppe
als die mittlere (Standardabweichungs)-Gesamtradioaktivität pro Gramm Blut ausgedrückt. Unteres
Feld: Auswirkung der Verabreichung von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure (Desapin) im
Trinkwasser in den gezeigten Konzentrationen auf Werte der zirkulierenden
menschlichen SAP bei transgenen Mäusen mit menschlicher SAP.
Mäuse mit
einem Körpergewicht
von ungefähr
20 g verbrauchen pro Tag etwa 3 ml Wasser.
-
4.
Auswirkung einer intravenösen
Infusion von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure auf
Plasma-SAP-Werte bei Patienten mit systemischer Amyloidose. Patienten mit
verschiedenen Formen einer systemischen Amyloidose und mit variierenden
Amyloidbelastungen erhielten die für einen Zeitraum von 48 h gezeigten
Dosierungen des Arzneimittels. Die zirkulierenden SAP-Werte wurden
in Proben, die während
und nach der Infusion entnommen wurden, durch einen Elektro-immunoassay
(18) zu den gezeigten Zeitpunkten gemessen. Jede Linie repräsentiert
einen anderen individuellen Patienten.
-
5.
Ganzkörper-123I-SAP-Szintigraphie vor und 6 Stunden
nach Beginn einer Infusion von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure. Dieser
Patient mit einer mäßigen Belastung
von AL-Amyloid in der Milz und in den Nieren wies vor der Verabreichung
des Arzneimittels einen beträchtlichen
Blutpoolhintergrund von Tracer im Herz und im Blutkreislauf auf.
Nach 6 Stunden fehlt der Blutpoolhintergrund vollständig, und
die Leber, welche die einzige Stelle eines in-vivo-Katabolismus
von SAP ist (16, 17), hat den Tracer aufgenommen, während die
Intensität
eines SAP-Signals
von der amyloidotischen Milz und den amyloidotischen Nieren erheblich
reduziert ist (Organzahlen werden nicht gezeigt).
-
6.
Ganzkörper-123I-SAP-Szintigraphie vor und 24 bzw. 48
Stunden nach Beginn einer Infusion von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure. Dieser
Patient mit einer mäßigen Belastung
von AL-Amyloid in der Milz und in den Nieren wies vor der Verabreichung
des Arzneimittels einen beträchtlichen
Blutpoolhintergrund von Tracer im Herz und im Blutkreislauf auf.
Nach 24 bzw. nach 48 Stunden fehlt der Blutpoolhintergrund vollständig, und
die Leber, welche die einzige Stelle eines in-vivo-Katabolismus
von SAP ist (16, 17), hat den Tracer aufgenommen und Abbauprodukte
werden im Urin ausgeschieden, wie durch das Blasensignal gezeigt
wird. Die Intensität
eines SAP-Signals von der amyloidotischen Milz und den amyloidotischen
Nieren ist erheblich reduziert: nach 24 h betragen die Milzzahlen
85% vom Zeitpunkt 0, die Nieren 77%, nach 48 h: Milz 54%, Nieren
50%.
-
7.
Plasmakonzentration von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure und
von SAP während
einer 48-stündigen
Infusion.
-
Zwei
individuelle Patienten mit systemischer Amyloidose und mäßigen Amyloidbelastungen
erhielten (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure (Desapin)
durch eine intravenöse
Infusion in den dargestellten konstanten Geschwindig-keiten. Die
Konzentrationen der zirkulierenden SAP begannen beinahe unverzüglich zu
fallen und hat ten sich halbiert, als die Arzneimittel- und SAP-Protomer-Konzentrationen äquimolar
waren.
-
8.
Auswirkung der Verabreichung von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure durch
eine subkutane Injektion auf die Werte der zirkulierenden SAP und
die viszerale Organretention von 123I- SAP-Tracer.
-
Die
gezeigten Dosierungen von (R)-1-[6-(R)-2-Carboxy-pyrrolidin-1-yl]-6-oxo-hexanoyl]pyrrolidin-2-carbonsäure (Desapin)
wurden durch subkutane Injektionen 12-stündlich an zwei individuelle
Patienten mit systemischer Amyloidose und geringen bzw. mäßigen Amyloidbelastungen
verabreicht. Das Verschwinden der zirkulierenden SAP war praktisch
dasselbe wie bei einer intravenösen
Infusion des Arzneimittels, und bei dem im rechten Feld dargestellten
Patienten, der eine Tracer-Dosis von 123I-SAP
erhalten hatte, kam es zu einer Anhäufung von SAP in der Leber
und zu einer beschleunigten Clearance aus der Milz.
-
LITERATURHINWEISE
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