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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von gliadin- und gluteninreichen Fraktionen aus Gluten in einem
wässrigen
Medium und in Gegenwart einer Säure.
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In
der Patentliteratur wie auch der wissenschaftlichen Literatur sind
bereits mehrere Verfahren zur Trennung von Weizengluten in gliadin-
und gluteninreiche Fraktionen beschrieben. Ferner ist die Verwendung dieser
Fraktionen bereits Gegenstand einer Reihe von Patent- und wissenschaftlichen
Publikationen.
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Im
Labormaßstab
ist eine Vielzahl von Techniken untersucht worden, bei denen zur
Trennung der beiden Fraktionen verschiedene Lösemittel sowie andere Bedingungen
Anwendung fanden. In dem Buch "Protéines végétables" (1985), S. 161–210, lieferte
Popineau eine detaillierte Übersicht über diese
Techniken, jedoch lassen sich diese Techniken zumeist nicht auf
den industriellen Maßstab
anwenden, da sie in der Regel Lösemittel
einsetzen, die für
die Lebensmittelverarbeitung nicht zugelassen sind, und weil sie
einen Verfahrensschritt, wie etwa die präparative Chromatographie, umfassen,
der zwar für
die pharmazeutische Anwendung geeignet, jedoch für die Anwendung in der Lebensmittelindustrie
zu teuer ist.
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In
EP 685 164 ist ein Extraktionsverfahren
beschrieben, bei dem eine wässrige
Lösung
aus Ethanol mit einer Konzentration von 30 bis 70 Volumenprozent,
eine wässrige
Lösung
von Isopropylalkohol oder n-Propanol mit einer Konzentration von
10 bis 20 Volumenprozent, oder eine wässrige Lösung von Aceton mit einer Konzentration
von 20 bis 50 Volumenprozent verwendet wird, um eine Fraktion mit
einer Gliadinkonzentration von 80% oder mehr herzustellen. Die Extraktion
kann auch mit Hilfe einer sauren wässrigen Lösung von Etha nol mit einer
Konzentration von 5 bis 30 Volumenprozent und einem pH-Wert von
3,5 bis 5,5 erfolgen, wodurch eine Gliadinfraktion mit einer Konzentration
von 50% oder mehr erhalten wird. Zu den geeigneten Säuren gehören Essig-,
Zitronen-; Apfel-, Milch-, Adipin-, Fumar-, Wein-, Glucon-, Phosphor-
und Phytinsäure.
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Da
der Einsatz von entflammbaren Lösemitteln
einige zusätzliche
Sicherheitsmaßnahmen
erfordert, wird es als vorteilhaft erachtet, wenn ein Verfahren
solche Lösemittel
nicht erfordert. Ein solches Verfahren ist in "Industries Alimentaires et Agricole" (1974) von C. de
Meester beschrieben, hierbei werden 0,01–0,1 M Essigsäurelösungen zur
Extraktion von Proteinen aus Vitalweizengluten verwendet. Nach einer
Extraktionszeit, die zwischen 1 und 8 Stunden beträgt, liegen
die Endausbeuten bei 20 bis 55%. Die lösliche, gliadinreiche Fraktion,
wurde durch Ausfällung
bei neutralem pH-Wert gewonnen. Da die nicht gelösten Gliadine sehr klebrig sind,
ist eine derartige Technik für
die industrielle Anwendung nicht gut geeignet, und die Phase der
Proteinausfällung
muss im Aufbereitungsprozess verhindert werden. Dieses Verfahren
wurde im Labormaßstab
ausgearbeitet, es ist jedoch in industriellem Maßstab nicht durchführbar.
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Ein
anderes lösemittelfreies
Verfahren ist in WO 9710260 beschrieben. Diese Anmeldung beschreibt ein
Verfahren zur Fraktionierung von Weizengluten. Gemäß diesem
Verfahren wird Weizengluten zunächst
in einem wässrigen
sauren Medium bei einem ersten, sauren pH-Wert in Gegenwart eines
Reduktionsmittels dispergiert, um die Disulfid-Bindungen im Glutenprotein
zu reduzieren. Dann wird der pH-Wert der Dispersion auf einen zweiten
Wert, oberhalb des ersten pH-Wertes, angehoben, wodurch eine Ausfällung des
Glutenins bewirkt wird, während
das Gliadin in der Dispersion suspendiert bleibt, und schließlich werden
Glutenin und Gliadin in ihre jeweiligen Fraktionen getrennt.
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Ferner
betrifft
EP 992 193 ein
wässriges
Extraktionsverfahren, bei dem eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert, der
4,5 beträgt
oder darunter liegt, und die 0,1 bis 10%-Gew./Vol. wenigstens einer
organischen Säure
enthält,
verwendet wird. Zu den erwähnten
auswählbaren
Säuren
gehören
die folgenden: Zitronen-, Milch-, Apfel-, Essigsäure, aber auch Phosphorsäure und
Salze davon. Diese Anmeldung enthält keine weiteren Angaben darüber, wie
eine solche wässrige
Extraktion durchgeführt
wird.
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Bérot et
al. beschreiben in "Intern.
Journal of Food Science & Technology" (1994), S. 489–502, ein
Verfahren im halbtechnischen Maßstab
zur Fraktionierung von Gluten unter Verwendung von sauren wässrigen Lösungen.
Gemäß dieser
Veröffentlichung
werden Weizengluten und eine verdünnte Säurelösung in einem Mischer mit hoher
Scherwirkung zwei Minuten lang gemischt und dann 30 Minuten lang
kontinuierlich gerührt. Das
Verhältnis
von wässrigem
Lösemittel
zu Gluten variierte zwischen 7 : 1 und 16 : 1 (Vol./Gew.). Die lösliche gliadinreiche
Fraktion wurde mit einer horizontalen Dekantierzentrifuge der Firma
Westfalia abgetrennt und der Rückstand
wurde dann wiederum mit Wasser oder mit verdünnter Säure gemischt und einem zweiten
Zentrifugationsschritt unterzogen. Dies führte zu einer unlöslichen,
gluteninreichen Fraktion und der Zwischenfraktion. Die Charakteristika
der Zwischenfraktion waren insgesamt nicht weit von denen des Weizenglutens
entfernt.
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Dieses
Verfahren liefert zwar eine gliadinreiche Fraktion, es ist jedoch
weniger attraktiv, da die Zwischenfraktion als Nebenprodukt erhalten
wird. Dieses Nebenprodukt wird im Hinblick auf den Ertrag als ein wichtiger
Nachteil erachtet.
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Außerdem ist
der Verfahrensaufbau recht kompliziert und sollte vereinfacht werden,
und zwar vorzugsweise ohne dass funktionelle Eigenschaften des fraktionierten
Materials verloren gehen.
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Abgesehen
von der Kompliziertheit des Bérot-Verfahrens
ist zu bemerken, dass die Zwischenfraktion nicht durch Rückmischung
mit frischem Gluten aufgearbeitet werden kann. So wurde beobachtet,
dass die Rückführung des
Zwischenproduktes zu einer Verminderung der Reinheit und der Qualität der Fraktionen
führte.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung von gliadin- und gluteninreichen Fraktionen aus
Gluten in einem wässrigen
Medium und in Gegenwart einer Säure,
welches nicht mit den oben erwähnten
Nachteilen behaftet ist.
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Dieses
Ziel wird durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
von gliadin- und gluteninreichen Fraktionen aus Gluten in einem
wässrigen
Medium und in Gegenwart einer Säure
erreicht, bei welchem das Gluten kontinuierlich oder diskontinuierlich
in Wasser bis zu einer zwischen 5 und 30%-Gew./Vol. variierenden
Trockensubstanz dispergiert wird, wobei
- • der pH-Wert
der Dispersion überwacht
und dabei ein pH-Wert zwischen 4,4 und 4,8 aufrechterhalten wird, und
- • die
Gluten-Wasser-Mischung Scherkräften
ausgesetzt wird
und wobei die Gluten-Wasser-Mischung den
Scherkräften
in einer Weise ausgesetzt wird, dass das volumen des Sediments der
Glutendispersion nach der Fraktionierung, ermittelt durch "Spin-Test", zwischen 15 und 35%
variiert, wodurch die Dispersion, entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich,
in gliadinreiche und gluteninreiche Fraktionen fraktioniert werden
kann, wobei eine einzelne, gliadinreiche Fraktion mit einem Gliadin/Glutenin-Verhältnis von
wenigstens 2,5 sowie eine einzelne, gluteninreiche Fraktion mit
einem Gliadin/Glutenin-Verhältnis
von weniger als 0,8 erhalten werden.
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Mit
größerem Vorzug
variiert in einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung das Volumen des Sediments zwischen 20 und 30%.
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Bei
einem anderen bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst das Sediment zwischen 48 und 58% der in der Glutendispersion
enthaltenen Trockensubstanz.
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Mit
größerem Vorzug
umfasst das Sediment bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zwischen
50 und 55% der in der Glutendispersion enthaltenen Trockensubstanz.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
wird der pH-Wert der Dispersion überwacht
und dabei ein pH-Wert zwischen 4,5 und 4,7 aufrechterhalten.
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Vorzugsweise
kann das Gluten bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Mischen des Glutens mit Wasser unter Verwendung von Mischvorrichtungen über einen
Zeitraum von weniger als 60 Minuten bei einer Geschwindigkeit zwischen
500 und 3000 U/min dispergiert werden.
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Mit
größerem Vorzug
erfolgt das Mischen bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem Zeitraum von weniger als 30 Minuten.
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Bei
einem bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Fraktionierung der Dispersion mittels Zentrifugiervorrichtungen,
z.B. mittels einer Zentrifuge mit automatischen selbstentschlammenden
Zentrifugen oder mittels Dekantierzentrifugen.
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Bei
einem anderen bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
variiert die Trockensubstanz der Dispersion zwischen 10 und 15%-Gew./Vol.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
wird als Säure
Phosphorsäure
verwendet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden detaillierter beschrieben. Zweck dieser
detaillierten Beschreibung ist es, ein klareres Bild von der Erfindung
zu vermitteln und weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
anzugeben. Des Weiteren werden klärende Beispiele angeführt. Diese
detaillierte Beschreibung sowie die klärenden Beispiele sind in keiner
Weise als eine Beschränkung
des Anwendungsgebietes der Erfindung oder der Patentrechte, wie
sie aus den Patentansprüchen
hervorgehen, zu verstehen.
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In
dieser detaillierten Beschreibung wird auf Zeichnungen Bezug genommen;
diese Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines typischen Fraktionierungsverfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2:
ein Überblick über ein
Extraktionsverfahren zur Abtrennung von Gliadinen, Gluteninen, Albuminen
und Globulinen.
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Die
Ansäuerung
kann mit einer organischen oder anorganischen Säure erfolgen. Typische verwendbare
Säuren
sind beispielsweise (ohne Beschränkung
auf die aufgeführten):
Essigsäure,
Zitronensäure,
Milchsäure,
Bernsteinsäure,
Apfelsäure,
Weinsäure,
Fumarsäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure. Mit
Vorzug wird Phosphorsäure
verwendet. Der pH-Wert der Dispersion wird vorzugsweise so überwacht,
dass er zwischen 4,5 und 4,7 und mit größerem Vorzug ungefähr 4,6 beträgt.
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Die
Glutenkonzentration der Dispersion variiert zwischen 5 und 30%-Gew./Vol.,
Konzentrationen zwischen 10 und 15%-Gew./Vol. sind bevorzugt. Das
Weizengluten kann dispergiert werden durch Mischen des Glutens mit
Wasser unter Verwendung beispielsweise eines Mischflügels mit
Messern, oder mit einer anderen Anordnung, welcher mit 500–3000 U/min
rotieren, und zwar über
einen Zeitraum, der hinreichend ist, um eine Dispersion zu erhalten,
die in die Fraktionen der Erfindung getrennt werden kann. Üblicherweise
betragen die Mischzeiten weniger als 1 h, vorzugsweise weniger als
30 Minuten.
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Die
Zuführung
mechanischer Energie und die Mischungsbedingungen müssen so
gewählt
werden, dass die erhaltene Dispersion in eine gliadinreiche Fraktion,
mit einem Gliadin/Glutenin-Verhältnis
von wenigstens 2,5, und eine gluteninreiche Fraktion, mit einem
Gliadin/Glutenin-Verhältnis
von weniger als 0,8, getrennt werden kann. Bei einer standardmäßigen Glutenzusammensetzung
variieren die Gliadin/Glutenin-Verhältnisse üblicherweise zwischen 1 und
1,3. Diese unterschiedlichen Weizenproteinklassen werden mittels
der nachfolgend beschriebenen Analyseverfahren bestimmt.
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Bei
diesem Verfahren werden die unterschiedlichen Löslichkeitseigenschaften der
Weizenproteinklassen in verschiedenen Lösemitteln zur Abtrennung von
Gliadinen, Gluteninen, Albuminen und Globulinen verwendet. Die Proteinverteilung
in den verschiedenen Lösemitteln
wird durch Kjeldahl-Analyse
quantifiziert.
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– Ausrüstung:
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- • 40-ml-Zentrifugenröhrchen aus
Polypropylen
- • Zentrifuge
(geeignet zum Zentrifugieren von 15000 g)
- • Analysenwaage
- • 0,5
M NaCl
- • 1,5%ige
SDS-Lösung
- • 95%iges
Ethanol
- • Inkubationskammer
mit 10°C
- • Kjeldahl-Apparat
- • Kjeldahl-Tabletten
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– Verfahren (wie in 2 dargestellt):
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Alle
Extraktionen werden 30 Minuten lang bei Raumtemperatur durchgeführt.
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einer Probe in einem ±40-ml-PP-Zentrifugenröhrchen.
Für Mehl
2 g, für
Gluten 200 mg, für
Verfahrensproben eine ±15–-160 mg
Protein entsprechende Menge.
- • Zugabe
von 20 ml 0,5 M NaCl. 30minütiges
Rühren
bei Raumtemperatur (RT). Nach der Extraktion Zentrifugieren bei
500 g für
15 Minuten bei RT. Sorgfältiges
Dekantieren des Überstandes
in ein sauberes PP-Rohr. Zugabe von weiteren 20 ml 0,5 M NaCl zum
Rückstand
(Präzipitat
A) und Wiederholung der Extraktion und Zentrifugation: Vereinigen
dieses zweiten Überstands
mit dem ersten und anschließendes
Zentrifugieren bei 15000 g, 15 Minuten lang, bei RT. Der Überstand
enthält
die Albumine und Globuline.
- • Der
Rückstand
(Präzipität B) wird
mit 6 ml 1,5%iger SDS-Lösung
versetzt. Die Mischung wird homogenisiert und mit dem Präzipitat
A vereinigt. Die Extraktion dauert 30 Minuten bei RT. 14 ml absolutes
Ethanol werden sodann tropfenweise zugegeben und die Mischung weitere
30 Minuten bei RT gerührt.
Nach 15minütigem
Zentrifugieren bei RT bei 500 g werden ein Präzipitat und ein Überstand
3 erhalten. Dieser gesamte Ablauf wird mit dem erhaltenen Präzipitat
wiederholt, wodurch Präzipitat
C und Überstand
4 erhalten werden.
- • Überstände 3 und
4 werden in einem kleinen Becherglas vereinigt und bei 10°C 60 Minuten
lang in eine Inkubationskammer gestellt. Es bildet sich ein feiner
Niederschlag, und diese Mischung wird sodann in das Zent rifugenröhrchen,
welches das Präzipitat
C enthält,
gegossen. Die Mischung wird sofort in die Zentrifuge überführt und
bei 15000 g 15 Minuten lang bei 10°C zentrifugiert. Dies liefert
einen Überstand,
der Gliadine enthält,
und ein Präzipitat,
das Glutenine enthält.
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– Kjeldahl-Bestimmung:
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Die
die Albumine/Globuline und Gliadine (±40 ml) enthaltenden Lösungen werden
quantitativ in Aufschlußkolben
(750 ml) überführt. Eine
Tablette, 14 ml konzentrierte Schwefelsäure und 3 Tropfen Octanol (Antischaummittel)
werden zugegeben, und die Proben werden aufgeschlossen. Die Proben
(etwa 15 ml) werden in ein Kjeldahl-Röhrchen überführt und der Stickstoffgehalt
mit dem Kjeldahl-Standardverfahren bestimmt.
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Die
Gluteninfraktion wird gefriergetrocknet und der Stickstoffgehalt
wie in trockenen Produkten bestimmt.
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Die
Ergebnisse werden als die Proteinmengen wiedergegeben, die in den
verschiedenen Klassen gefunden wurden, und als Prozentanteil des
gewonnen Proteins ausgedrückt.
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Es
wurde beobachtet, dass die oben genannten gliadin- und gluteninreichen
Fraktionen nach Zentrifugation erhalten werden können, wenn die zugeführte mechanische
Energie zu Dispersionen führt,
welche bestimmte Sedimentvolumen-Werte aufweisen, die mittels "Spin-Test" bestimmt werden.
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Bei
dem genannten "Spin-Test" wird eine standardmäßige Laborzentrifuge
verwendet, sowie 15-ml-Zentrifugenröhrchen mit 0,1-ml-Skaleneinteilung.
Die Röhrchen
werden dann mit 10 ml der Glutendispersion gefüllt. Die Röhrchen werden 10 Minuten lang
bei 1800 g zentrifugiert. Das Volumen des Sediments, ausgedrückt in Vol.-%,
wird dann durch das Ver hältnis
von Sediment in ml zum Volumen des Zentrifugenröhrchens in ml, multipliziert
mit 100, bestimmt.
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Geeignete
Dispersionen werden dann durch ein Sedimentvolumen charakterisiert,
das zwischen 15 und 35%, vorzugsweise zwischen 20 und 30%, variiert.
Das Sediment enthält
hierbei zwischen 48 und 58%, mit größerem Vorzug zwischen 50 und
55%, der in der Glutendispersion vorliegenden Trockensubstanz. Die Trockensubstanz
der Dispersionen kann zwischen 5 und 30% Trockensubstanz, vorzugsweise
zwischen 10 und 15% Trockensubstanz, variieren. Ohne eine Anpassung
der Scherintensität
und/oder der Mischzeit ist es nicht möglich, Fraktionen zu erhalten,
die den obigen werten entsprechen.
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Die
Trennung der Dispersion erfolgt durch Zentrifugiervorrichtungen,
z.B. mittels selbstentschlammender Zentrifugen oder mittels Dekantierzentrifugen.
Die Zentrifugierausrüstung
wird unter optimalen Trennungsbedingungen verwendet.
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Ein
typisches Fraktionierungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
wird üblicherweise
bei einer zwischen 10 und 40°C
variierenden Temperatur durchgeführt.
Gemäß dem in 1 gezeigten
Schema wird trockenes Weizengluten in einem Mischtank mit einer
sauren Lösung
gemischt, wobei der pH-Wert kontinuierlich durch ein pH-stat-System überwacht
wird. Die so erhaltene Glutendispersion wird dann einer Zentrifugalabscheidung
unterzogen, wobei eine gliadinreiche und eine gluteninreiche Fraktion
erhalten werden. Die gliadinreiche Fraktion kann, vor dem Trocknen,
in einem Konzentrationsschritt durch Ultrafiltration konzentriert
werden. Die gliadinreiche Fraktion kann dann unter Verwendung eines
beliebigen bekannten Verfahrens getrocknet werden, wobei Sprühtrocknung
bevorzugt ist. Das Permeat kann rückgeführt und im Mischschritt verwendet
werden. Auch die gluteninreiche Fraktion wird getrocknet.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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Herstellung der Chargen:
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Handelsübliches
trockenes Weizengluten wird als Ausgangsmaterial verwendet. In ein
225 l Leitungswasser und 450 g Phosphorsäure (75%) enthaltendes Gefäß werden
25 kg handelsübliches
Weizengluten mittels einer Förderschnecke
(Katrion) über
ein Rohr direkt in den Wirbel des gerührten Dispergiermittels zugegeben.
Der pH-Wert wird unter verwendung eines pH-stat-Systems ununterbrochen überwacht
und ein wert von pH = 4,6 aufrechterhalten. Das Gluten wird innerhalb
eines Zeitraums von 10 Minuten dispergiert und der Mischvorgang
wird fortgesetzt, bis eine Dispersion erhalten wird, die zwischen
45 und 50% des Materials in der dispersen Phase enthält. Dies
entspricht einem "Spin-Test"-Wert von 27%.
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Der
Mischvorgang erfolgt mittels eines Mischers mit hoher Scherwirkung.
Die so erhaltene Dispersion wird mittels einer Dekantierzentrifuge
(Westfalia CA150) getrennt, wobei die Einstellwerte so eingestellt
wurden, dass etwa 45% der Trockenmasse im Überstand des Dekantierapparates
erhalten wurden.
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Die
gliadinreiche Fraktion wurde dann einem Sprühtrocknungsschritt unterzogen.
Diese Fraktion hat einen Proteingehalt von 80%. Der Gliadingehalt
beträgt
68% des Gesamtproteingehalts, verglichen mit 45–48% bei nativem Gluten. Das
Verhältnis
von Gliadin zu Glutenin betrug 3,1.
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In
Tabelle 1 wurde ein Vergleich angestellt zwischen Proben von Glutenfraktionen,
die durch das Verfahren nach Bérot
erhalten wurden (hier handelte es sich um Proben, die von Popineau
et Bérot
bezogen wurden) und Proben, die durch das Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung erhalten wurden. Alle Proben wurden mit dem oben beschriebenen
Verfahren analysiert.
- ABe:
Proben, gewonnen aus Weizengluten, das in Amylum, Belgien, hergestellt
wurde
- AFr: Proben, gewonnen aus Weizengluten, das in Amylum, Frankreich,
hergestellt wurde
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Tabelle
1: Zusammensetzung von Proben, die durch das Verfahren nach Bérot und
Amylum hergestellt wurden, bestimmt durch das oben erwähnte Verfahren
(Test a).
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Die
Werte sind in % der Gesamtproteinfraktion der Proben angegeben.
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• Beispiel 2:
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Fortführung der Herstellung:
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In
einem 225 l Leitungswasser und 450 g Phosphorsäure (75%) enthaltenden Gefäß wurden
25 kg handelsübliches
Weizengluten mittels einer Förderschnecke
(Katron) über
ein Rohr direkt in den Wirbel des gerührten Dispergiermittels gegeben.
Der pH-Wert wird unter Verwendung eines ph-stat-Systems überwacht und ein Wert von pH
= 4,6 aufrechterhalten. Das Gluten wird innerhalb von 10 Minuten
dispergiert und der Mischvorgang solange fortgesetzt, bis eine Dispersion
erhalten wird, die einen "Spin-Test"-Wert von 25% aufweist.
Das Material wird einer Scherung ausgesetzt, die zur Erzielung eines
solchen Wertes innerhalb von 20 Minuten, nachdem das Gluten dispergiert
wurde, erforderlich ist.
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Dann
werden zusätzliches
Wasser und Gluten kontinuierlich in den Wirbel der gerührten Dispersion eingeleitet,
während
der pH-Wert ununterbrochen überwacht
und durch Zugabe von Phosphorsäure
auf einem Wert von pH = 4,6 gehalten wird. Der Überlauf des Gefäßes wird
in ein gerührtes
60-l-Puffergefäß geleitet,
das der kontinuierlichen Beschickung des Dekantierapparates (Westfalia
CA150) dient. Die hinzu gegebenen Mengen entsprechen den durch den
Dekanter verarbeiteten Mengen (Aufgabestrom 20 l/h; 2500 U/min;
Differential 10–15).
Die so erhaltene Gliadinfraktion weist einen Trockensubstanzgehalt
von 6% auf und wird in einem Ultrafiltrationsschritt weiter behandelt.
Das Permeatwasser wird zum Dispergieren des Glutens im ersten Rührtank verwendet.
Das Retentat, welches einen Trockensubstanzgehalt von etwa 10% aufweist,
wird mittels Sprühtrocknung
getrocknet. Die gluteninreiche Fraktion wird mit Natriumcarbonat
auf pH = 7 neutralisiert, mit Wasser gewaschen und dann in einem
Ringtrockner getrocknet.