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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Hülsen, indem
Presskolben in schokoladenartige Masse in formgebende Aushöhlungen
getaucht werden.
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Allgemein
sind schokoladenartige Massen Suspensionen aus fettfreien Teilchen
wie zum Beispiel Zucker, Milchpulvern und festen Kakaobestandteilen,
die mit einer flüssigen
Fettkomponente vermischt werden. Häufig beinhaltet die Fettphase
echte Kakaobutter bis zu ungefähr
30%, kann jedoch ebenso Ersatzstoffe enthalten. Solche Ersatzstoffe
können
andere Arten fetthaltiger Öle
sein. Schokoladensorten, bei denen die Kakaobutter vollständig oder teilweise
durch andere Fette ersetzt wurde, werden handelsüblich als Compound-Schokolade
bezeichnet, bei der die Kakaobutter durch Palmkernöl ersetzt wurde.
Aus 100% Fett in Form von Kakaobutter oder ähnlichem als Verbundstoff hergestellte
Masse ist ebenso möglich.
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Für die schokoladenartigen
Massen gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch ausschlaggebend, dass die Fettphase, ob
sie aus echter Kakaobutter oder Ersatzstoffen gebildet ist, in der
Lage ist, in stabile Kristalle zu kristallisieren, wie zum Beispiel die
-Kristalle, die in echter Kakaobutter entstehen, wenn die Masse
erstarrt.
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Die
schokoladenartige Masse wird in einen temperierten, flüssigen Zustand
gebracht und dann in die formgebenden Aushöhlungen ausgegeben. Auf Wunsch
können
die Formplatten dann gerüttelt werden,
um eine gleichmäßigere Verteilung
der Schokoladenmasse zu erreichen.
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Durch
das Temperierverfahren wird die Masse auf ungefähr 40–50°C gebracht, wonach sie auf ungefähr 25–34°C gekühlt wird,
so dass die Kristallisierung angestoßen wird. Dann wird die Masse
erneut ungefähr
0,5–2,0°C erwärmt, um
die meisten der instabilen Kristalle in der Masse wieder zu schmelzen,
wobei jedoch ein Gehalt an stabilen -Kristallen erhalten bleibt,
die bei einer höheren
Temperatur schmelzen als die instabilen Kristalle. Die stabilen
Kristalle werden in der zum Ausgeben fertigen Masse in einer Menge
von typisch 0,01%–5%,
vorzugsweise in einer Menge von 0,1%–2% bewahrt. Die stabilen Kristalle
könnten
bevorzugt vom Typ V oder IV sein.
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Das
Verfahren könnte
ebenso zur Herstellung einer inneren Schokoladenschicht auf vorgefertigten
Waren verwendet werden, zum Beispiel, indem eine temperierte schokoladenartige
Masse in eine bereits gefertigte Hülse ausgegeben wird, die Formen
wahlweise gerüttelt
werden und dann kalte Presskolben in die ausgegebene Masse eintauchen, um
Hülsen
mit vorbestimmter und gleichmäßiger Dicke
herzustellen. Die erste vorgefertigte Hülse könnte aus einer Schokoladensorte
bestehen, wie zum Beispiel gewöhnliche
Milchschokolade, und die innere, anschließend gefertigte Schokoladenschicht könnte aus
einer anderen Schokoladensorte bestehen, wie zum Beispiel eine weiße Schokolade.
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Nachdem
die gefertigten Hülsen
vollständig durch
eine dem erfindungsgemäßen Verfahren
anschließende
Kühlung
erstarrt sind, könnten
sie mit einer Zentrumsmasse eines cremeartigen oder flüssigen Lebensmittels,
das sich vom Hülsenmaterial
unterscheidet, gefüllt
werden. Die Zentrumsmasse könnte
eine alkoholhaltige Masse, eine zuckerhaltige Masse oder eine cremeartige
Fondantmasse sein, einfach jede Zentrumsmasse, die in der Schokoladenindustrie
bekannt ist. Schließlich
kann eine Schokoladendeckschicht aufgebracht werden, um die Zentrumsmasse
abzusperren, wodurch eine fertige Ware erstellt wird, die als „Praline" bekannt ist.
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GB-PS
207 974 offenbart die Herstellung einer Schokoladenhülse, indem
ein Presskolben in eine Süßwarenmasse
wie zum Beispiel Schokolade getaucht wird. Damit der Presskolben
die Masse freigibt, wenn er aus der erstarrten Hülse zurückgezogen wird, und um zu vermeiden,
dass dabei die Hülse zerstört wird,
wird ein Schmiermittel auf die Oberfläche des Presskolbens aufgebracht,
bevor der Presskolben in die Masse getaucht wird. Der Presskolben kann
gekühlt
oder gewärmt
werden, um eine „gallertartige" Eigenschaft der
empfohlenen Schmiermittel zu erreichen, wenn sie auf den Presskolben
aufgetragen werden. Obwohl die Offenlegung bereits 1923 erfolgte,
machte die Schokolade herstellende Industrie niemals von dem vorgeschlagenen
Verfahren Gebrauch, da es die Anwendung von Schmiermitteln erforderte.
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EP 0589 820 A offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Schokoladenhülsen, indem unverzüglich ein
Kühlelement
mit einer Temperatur unter 0°C
in temperierte Schokoladenmasse in einer Form getaucht wird. Die
Offenlegung liefert jedoch keine Angaben zum Beispiel über das
durchzuführende Temperierverfahren
und über
die Eigenschaften der erhaltenen temperierten Masse. Vorherrschende
Bedingungen in Fabriken sind eine Lufttemperatur von ungefähr 20–25°C und ein
Feuchtegehalt von ungefähr
50–60%,
also wenn das offenbarte Verfahren verwendet wird, wird sich sofort
Tau auf der Oberfläche
des Kühlelements
bilden. Der Tau fungiert als Schmiermittel, wenn das Kühlelement
zurückgezogen
wird. Nach einer Weile kann sich der Tau zu einer dünnen Eisschicht
auf der Oberfläche
des Kühlelements
umwandeln, bevor es eingetaucht wird. Die Eisschicht wird schmelzen
und gegen die Schokoladenmasse schmieren.
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WO
98/52425 offenbart ein Verfahren, bei dem der Taupunkt der die Speisemasse
umgebenden Lufthülle
unter der Temperatur des Presskolbens gehalten wird, um Flecken
auf der Speisemasse zu vermeiden, die durch den Presskolben gepresst
wird. Die Offenlegung schweigt allerdings über die Bedingungen der den
Presskolben selbst umgebenden Lufthülle und ob der Presskolben
vorgeschmiert ist oder nicht. Wenn sich der Presskolben in seiner obersten
Stellung befindet, wird die Speisemasse in die Form gegeben und,
da die vorherrschenden Bedingungen in Fabriken eine Lufttemperatur
von ungefähr
20–25°C und einen
Feuchtegehalt von ungefähr 50–60% aufweisen,
wird sich schnell Tau und Eis auf der Presskolbenoberfläche bilden,
speziell, wenn relativ tiefe Presskolbentemperaturen wie vorgeschlagen
angewendet werden. Wenn der Presskolben also in die Masse in der
Form eintaucht, hat sich bereits Tau oder Eis auf der Presskolbenoberfläche gebildet,
die als sicheres Schmiermittel fungieren, wenn der Presskolben aus
der gefertigten Hülse
zurückgezogen
wird. Die Offenlegung empfiehlt ebenfalls, dass die Oberfläche des
Presskolbens, die mit der Hülse
in Kontakt kommt, ummantelt oder beschichtet ist, offensichtlich,
um eine Schmierwirkung zu erzielen. Das empfohlene Halten des Taupunkts
der Lufthülle,
die die Speisemasse umgibt, die unterhalb der Temperatur des Presskolbens
gehalten wird, vermeidet dann lediglich das weitere Entstehen von
Tau oder Eis auf der Presskolbenoberfläche, wenn sie sich der Masse
nähert.
Weiterhin schweigt die Offenlegung über jegliche Mittel oder Vorrichtungen,
die tatsächlich
in der Lage sind, die gewünschte
Regelung zum Halten des Taupunkts der Lufthülle um die Speisemasse herum
unterhalb der Oberflächentemperatur
des Presskolbens zu erreichen. Die Offenlegung sagt nichts über jegliche
mögliche
Vorbehandlung oder Zusammensetzung der zu verwendenden Schokoladenmasse.
Ein Verfahren zur Herstellung von Hülsen aus schokoladenartiger
Masse ist ebenfalls in EP-A-0948899 und EP-A-0314776 offenbart.
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Durch
die Lösung
gemäß der vorliegenden Erfindung
werden Presskolben mit Pressflächen,
auf die kein Schmiermittel aufgebracht ist, in Kontakt mit flüssiger oder
fließfähiger, nicht
erstarrter, temperierter Schokolade eingetaucht, wodurch sie in
die Form einer Hülse
gepresst wird. Die Temperatur der Pressflächen wird während des Pressens unter der
Erstarrungstemperatur der Schokoladenmasse gehalten und danach werden
die Presskolben aus den Schokoladenhülsen zurückgezogen. Damit der Presskolben
im Stande ist, aus der Schokoladenschicht herausgezogen zu werden,
ohne das Hülseninnere
zu verformen, ist es also erforderlich, dass der Außenteil oder
die Oberflächen-„Haut" der Schokoladenschicht erstarrt
ist und dadurch etwas zusammengezogen ist. Die Pressflächen sind
Hochglanzflächen.
Dass nur die „Haut" erstarrt ist, kann
leicht bestätigt
werden, da das Innere der Hülse
noch „lederartig", weich und etwas
beständig
ist, ohne zu brechen. Wenn die Hülse
vollständig
erstarrt wäre,
wäre sie
hart und anderswie unbeständig
mit einem im Wesentlichen sofortigen Bruch.
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Die
Schokolade erstarrt schnell unter Kristallisierung von ihrer Oberfläche, die
sich in Kontakt mit der Pressfläche
des Presskolbens befindet, und nach innen durch die Schokoladenschicht.
Dadurch, dass sie in Kontakt mit der kälteren Pressfläche des
Presskolbens gezwungen wird, erstarrt die temperierte Schokolade
augenblicklich und zieht sich etwas an der Stelle zusammen, die
sich in Kontakt mit der Pressfläche
befindet, wobei sie sich von der Pressfläche löst. Entscheidend ist hierbei,
dass die temperierte Schokolade stabile Kristalle enthält, die
dazu führen,
dass sich die Schokoladenmasse nur etwas zusammenzieht, wenn sie
in Kontakt mit der fortdauernd gekühlten Oberfläche erstarrt.
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Eine
erstarrte äußere „Haut" wird auf der in Kontakt
mit der Pressfläche
befindlichen Schokolade erzeugt, wenn die Schokolade erstarrt und
sich etwas zusammenzieht und dieses ist ausreichend, damit sich
die Schokolade von der Pressfläche
löst, wonach
der Presskolben zurückgezogen
werden kann. Die beobachtete Dicke der „Haut", die sich gegen die Pressflächen bildet,
liegt zwischen 0,1 mm und 1 mm, typischerweise zwischen 0,1 und
0,5 mm bei einer Hülsendicke
von 1–2
mm und typischerweise zwischen 0,5 mm und 1 mm bei einer Hülsendicke
zwischen 2 mm und 5 mm.
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Die
Pressflächen
sind Hochglanzflächen,
so dass eine verminderte Reibung mit der Schokoladenmasse erzeugt
wird, wenn sie sich während
der Kontraktion etwas zusammenzieht. Der übrige oder innere Teil der
Schokoladenschicht muss dann nicht erstarrt sein, wenn der Presskolben
von seinem Kontakt mit der Schokolade zurückgezogen wird. Die erstarrte „Haut" der Schokoladenschicht
stellt eine geometrisch stabile Innenseite der Hülse sicher, obwohl Wärme im Innern
der Schokoladenschicht zurückbleibt,
wenn der Presskolben von dem Kontakt zurückgezogen wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren,
bei dem die Presskolben zurückgezogen
werden, bevor die Hülse
vollständig
erstarrt ist, gelangt die Kälte,
die von der Innenseite erzwungen wird, nicht durch die ganze Hülsenschicht,
bevor der Presskolben zurückgezogen
wird. Obwohl die Außenseite
der Hülse
in Kontakt mit der formgebenden Aushöhlung gleichzeitig etwas an
der äußeren „Haut" mit der erzwungenen Erstarrung
an der Innenfläche
der Hülse
in Kontakt mit dem Presskolben erstarrt, verbleibt Wärme im Innern
der Hülsenschicht,
wenn der Presskolben zurückgezogen
wird. Das Innere der Schokoladenschicht ist mehr oder weniger „lederartig", wenn der Presskolben
zurückgezogen
wird. Die Temperatur der formgebenden Aushöhlungen wird typischerweise
unter der Erstarrungstemperatur der Schokoladenmasse gehalten und über 10°C.
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Dadurch
werden für
die Innenseite der fertigen Hülse
andere Eigenschaften im Vergleich mit ihrer Außenseite erreicht. Zumindest
ist die Innenschicht noch „lederartig", wenn das Kühlelement ganz
gehoben ist, so dass der wünschenswerte
Zustand der temperierten Schokolade erhalten bleibt, und die stabilen
Kristalle werden durch die verbleibende folgende langsame Erstarrung
der Außenseite bewahrt.
Die hohe Qualität
der temperierten Schokolade, d.h. kein „Fettreif", kein Bleichwerden und kein Erweichen
mit der Zeit und infolgedessen ein guter Geschmack, wird dadurch
an der Hülsenaußenseite bewahrt.
Auf der Innenseite hat jedoch das schnelle Abkühlen eine sofortige Kontraktion
und das einhergehende „Härten" der Hülseninnenseite
sichergestellt.
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Die
auf diese Weise hergestellte Hülse
weist eine bessere, starke Innenfläche auf, die eine Barriere
gegen das Auflösen
durch die innere Füllmasse ist,
die nachfolgend in die Hülse
gegeben wird, dennoch wird die Qualität der temperierten Schokolade auf
der Hülsenaußenseite
bewahrt.
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Wenn
die restliche Schokoladenmasse der Hülse erstarrt, wird die verbliebene
Wärme durch
die innere, harte Oberflächenschicht
der Hülse
befördert, die
jetzt frei von dem kühlenden
Presskolben ist, der von der Hülse
zurückgezogen
wurde. Die Hülse bleibt
noch in der formgebenden Aushöhlung,
so dass die Formplatte, die aus Plastikmaterial hergestellt ist,
als Isolierung fungiert. Während
des Durchgangs durch die erstarrte innere, harte Oberflächenschicht,
wandelt oder schmilzt die restliche Wärme mögliche unerwünschte,
instabilen Kristalle um, so dass nur wünschenswerte, stabile Kristalle
zurückbleiben,
wenn die Hülse
vollständig
erstarrt ist.
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Kein „Fettreif" wird dann mit der
Zeit an der Hülseninnenseite
auf Grund des Gehalts an wünschenswerten,
stabilen Kristallen gebildet, was die oben beschriebene Ausführungsform
besonders vorteilhaft zur Herstellung von Hülsen mit einer sichtbaren Innenfläche, wie
zum Beispiel „Ostereier" oder „Kindereier", macht, die nicht
mit einer Zentrumsmasse gefüllt
werden.
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Dennoch
sollte bei der oben erläuterten
Ausführungsform
Acht gegeben werden, so dass die Kälte begrenzt ist und so dass
sichergestellt ist, dass das schnelle Abkühlen von der Innenseite sich
nicht durch die ganze Hülse
erstreckt, welche Dicke sie auch aufweisen mag. Die Kombination
der Temperatur der Pressflächen
mit der Eintauchzeit derselben, die sich in Kontakt mit der Schokoladenmasse
befinden, bestimmt die tatsächliche
Kältemenge,
die durch die Schokoladenmasse aufgenommen wird. Offensichtlich
muss die Eintauchzeit verringert werden, wenn die Hülsendicke
geringer ist, wenn die Temperatur der Pressflächen im Wesentlichen konstant
gehalten wird.
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Die
Dicke der hergestellten Schokoladenhülsen ist typisch zwischen 1
und 5 mm. Es wurde festgestellt, dass die Eintauchzeit zum Erreichen
des obigen Restwärmeeffekts
innerhalb der Hülsenwand weniger
als 1 Sekunde für
eine 1 mm dicke Hülse, weniger
als 2 Sekunden für
eine 2 mm dicke Hülse und
weniger als 3 Sekunden für
eine 3 mm dicke Hülse,
weniger als 4 Sekunden für
eine 4 mm dicke Hülse
und weniger als 5 Sekunden für
eine 5 mm dicke Hülse
betragen sollte, wenn die Temperatur der Pressflächen konstant auf ungefähr –20°C gehalten wurde.
Wenn die Temperatur der Pressflächen
auf ungefähr –5°C gehalten
wurde, sollten die Eintauchdauern weniger als 1,5 Sekunden, 3 Sekunden,
4 Sekunden, 6 Sekunden und 8 Sekunden für die 1 mm, 2 mm, 3 mm, 4 mm
und 5 mm Hülsendicke
betragen.
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Weiterhin
wird erreicht, dass eine vorbestimmte innere Geometrie der Hülse ohne
Verwendung eines intermediären
Schmiermittels, das auf die Presskolbenoberfläche aufgetragen wird, erzielt
wird. Wenn sie durch die Oberfläche
des Presskolbens gepresst wird, ist die fertiggestellte Innenfläche der
Hülse einfach
ein identischer Abdruck der Presskolbenoberflächengeometrie. Schädliche Auswirkungen
auf die Schokolade, die durch Überreste
von Schmiermittel verursacht werden, ob es Wasser, Gelatine oder
jede andere mögliche
Annahme sei, werden vollständig
vermieden. Außerdem
wird eine Verunreinigung des Presskolbens und der essbaren Schokoladenware
mit Schmiermittel vermieden. Überreste miteinem
Wassergehalt stehen sicherlich unter dem Verdacht, zu einem bakteriellen
Wachstum zu führen, wie
zum Beispiel bei der gefährlichen
Salmonellenform.
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Wenn
der Presskolben zurückgezogen
wurde, ist die Innenseite der Schokoladenhülse vollständig trocken und ohne jegliche
Schmiermittelreste. Ob die hergestellte Hülse mit einer sichtbaren Innenfläche, wie
zum Beispiel ein „Osterei", gegessen wird oder
die Hülse
mit einer Zentrumsmasse gefüllt
und verschlossen wird, sind Schmiermittelreste keine Frage bloßer Erscheinung.
Schmiermittelreste, insbesondere wenn sie den geringsten Wassergehalt aufweisen,
lösen die
Schokoladenoberfläche
auf und führen
zu einem „Fettreif" in der Schokolade, schlechtem
Geschmack und sind die ideale Grundlage für bakterielles Wachstum, das
die Menschen krank macht. Es gibt viele Missgeschicke in der Geschichte
der Schokoladenherstellung, wobei Verunreinigungen der Zentrumsmasse
in einer geschlossenen Schokoladenhülse die Ursache für Aufquellen war,
so dass die gefüllte
Hülse mehr
oder weniger „explodierte". Mehrere Unfälle mit
Salmonellenverunreinigung von Schokolade sind ebenso bekannt.
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Wenn
die Temperatur der Pressflächen
während
des Pressens in Kontakt mit der Schokoladenmasse unter 0°C gehalten
wird, ist eine besonders stabile Hülsenwand gegen das Auslaufen
einer anschließend
ausgegebenen Füllung
sichergestellt. Die temperierte Masse wird größtenteils in ihrer „Kern"-Form der wünschenswerten
Kristalle direkt an den ungeschmierten Pressflächen eingefangen, da den Kristallen
wegen der Kälte,
die durch die ungeschmierten und kalten Pressflächen der Presskolben in die
Schokolade getrieben wird, keine Zeit zum Erstarren durch Wachstum
gegeben wird. Dadurch zieht sich die Schicht oder „Haut" der Innenfläche der temperierten
Schokoladenhülse
sofort etwas zusammen und wird hart, wenn sie sich von der Oberfläche des
Kühlelements
löst. Ein
Anstieg um ungefähr 25–35% an
Hülsenstärke der
Innenfläche
wurde beobachtet. Solch ein Stärkenanstieg
ist von großer
Bedeutung, wenn die Hülse
anschließend
mit einer Zentrumsmasse gefüllt
wird, die selbstverständlich
nicht aus der Schokoladenhülse
auslauten darf, bevor sie gegessen wird.
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Die
Erfindung wird weiter unten mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen
sowie den Abbildungen erläutert,
in denen
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1 eine
schematische Perspektivansicht des Teils einer Produktionsstätte ist,
die gemäß der Erfindung
arbeitet,
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2 eine
schematische Teilschnittansicht einer einzelnen, Schokolade ausgebenden
Düse und einer
einzelnen, formgebenden Aushöhlung
in einer Formplatte, die mehrere Aushöhlungen umfasst, ist,
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3 eine
schematisch dargestellte Formplatte ist,
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4 eine
schematische Perspektivansicht eines kompletten Presskolbenabschnitts
ist,
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5 eine
Schnittansicht des Presskolbenabschnitts ist,
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6 eine
schematische Schnittansicht eines einzelnen Presskolbens ist, der
in die Schokolade, die in eine formgebende Aushöhlung gegeben wurde, getaucht
wird,
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7 dieselbe
ist wie 6, nur dass der Presskolben
jetzt in Kontakt mit der Schokolade ist und
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8 dieselbe
ist wie die 6 und 7, nur dass
der Presskolben jetzt in die unterste Stellung gepresst wird, in
der die Hülse
vollständig
durch die Geometrie der Pressfläche
des Presskolbens geformt wird, wonach der Presskolben zurückgezogen wird.
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Der
Teil einer in 1 dargestellten Produktionsanlage
für Schokoladenware
umfasst einen hülsenformenden
Abschnitt 1 und einen Schokolade ausgebenden Abschnitt 2.
Ein sich fortlaufend bewegendes Förderband 3 erstreckt
sich durch die Stationen 1 und 2 und trägt eine
große
Anzahl angrenzender Formplatten 4. Zur Klarheit ist nur
der Teil des Förderbands 3,
der durch die dargestellten Abschnitte 1 und 2 läuft, offenbart.
Nach dem hülsenformenden
Abschnitt 1 folgt normalerweise ein Kühltunnel und ein Verpackungsabschnitt.
Die Hülsen
sind dann ohne jegliche Füllung
oder Zentrumsmasse hergestellt, so dass, wenn sie ausgepackt sind,
sie eine sichtbare Innenfläche
aufweisen, wie bei einem „Osterei" oder „Überraschungsei". Wenn die Hülsen jedoch
als Pralinen fertiggestellt werden, folgt der hülsenformenden Station ein Abschnitt
zum Formen einer Zentrumsmasse in die Hülsen und anschließenden Abdecken
der Hülsenböden mit
einer Schokoladendeckschicht über
der Zentrumsmasse.
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Das
schematisch offenbarte Gehäuse 2 umfasst
eine Ausgabevorrichtung bekannten Typs mit mehreren Düsen 5,
die, wie schematisch in 2 offenbart, temperierte Schokolade 6 in
einer vorbestimmten Menge in die einzelnen formgebenden Aushöhlungen 7 jeder
Formplatte 4 ausgeben.
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Dieselbe
Schokoladensorte kann durch alle Düsen 5 und in die unterschiedlichen
formgebenden Aushöhlungen 7 in
derselben Formplatte ausgegeben werden. Jedoch können auch verschiedene Schokoladensorten
wahlweise durch unterschiedliche Düsen 5 ausgegeben werden,
so dass zum Beispiel Milchschokolade A in einige Aushöhlungen 7 ausgegeben
wird, dunkle Schokolade B in andere Aushöhlungen ausgegeben wird und
noch eine weitere Schokoladensorte C, wie zum Beispiel mit einem noch
anderen Geschmack oder einer anderen Farbe, in andere Aushöhlungen
ausgegeben wird, alle in Formen derselben Formplatte 4,
wie in 3 dargestellt ist. Jegliche Mischung oder Vermischung
der verschiedenen Schokoladensorten miteinander wird auf diese Weise
durch das anschließende
Pressen der Schokoladenschichten mit den Presskolben vermieden.
Nach dem Pressen sind die Hülsen
fertig zur weiteren Bearbeitung oder zum Verpacken und jegliches
Abkratzen an der Oberseite der Formen ist überflüssig.
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Jede
einzelne Formplatte 4 wird dann durch das Förderband 3 weitergeführt und
verlässt
die Ausgabestation 2 und fährt vorzugsweise über einen
Rütteltisch 8,
der die ausgegebene Schokolade 6 gleichmäßiger innerhalb
der einzelnen formgebenden Aushöhlungen 7 verteilt,
bevor sie in den hülsenformenden
Abschnitt 1 hineinfährt.
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Die
Formplatten 4 fahren dann in das hülsenformende Gehäuse 9 hinein,
in dem die ausgegebene, temperierte Schokolade zu Hülsen geformt
wird. Die Temperatur der Formplatten 4 und folglich jene der
formgebenden Aushöhlungen 7 wird
bevorzugt auf ungefähr
10–20°C während des
folgenden Pressens der Hülsen
gehalten.
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Die
Schokoladenmasse wird einem Temperierverfahren unterzogen, bevor
sie ausgegeben werden kann. Während
des Temperierverfahrens wird die Schokoladenmasse auf ungefähr 40–50°C erhitzt,
wonach sie auf ungefähr
25–34°C abgekühlt wird,
so dass die Kristallisierung angestoßen wird. Dann wird die Masse
erneut ungefähr
0,5–2,0°C erwärmt, um
die meisten und bevorzugt alle instabilen Kristalle in der Masse
wieder zu schmelzen, wobei jedoch ein Gehalt an stabilen – Kristallen
erhalten bleibt, die bei einer höheren
Temperatur schmelzen als die instabilen Kristalle. Die stabilen
Kristalle werden in der zum Ausgeben fertigen Masse in einer Menge
von typisch 0,01%–5%,
vorzugsweise in einer Menge von 0,1%–2%, bewahrt.
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Das
Temperierverfahren ist heute gut bekannt und es ist bekannt, wie
die Temperaturen der unterschiedlichen Schritte genau in Übereinstimmung
mit der tatsächlich
temperierten Schokoladenmasse zu regeln sind, so dass das Endergebnis
eine Masse ist, die eine Menge stabiler Kristalle bildet, typischerweise
ungefähr
0,1%–2%
und die im Wesentlichen frei von instabilen Kristallen ist.
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In
den 4 und 5 ist schematisch eine Halte-
und Kühlvorrichtung 10 offenbart,
in der Presskolben 11 in einem Muster angeordnet sind,
das der Anordnung der formgebenden Aushöhlungen 7 in der Formplatte 4 entspricht.
Wie in 1 offenbart ist, zirkuliert Kühlflüssigkeit durch Schläuche 12 mittels einer
Kühlflüssigkeits-Steuerungsvorrichtung 13 durch
die Halte- und Kühlvorrichtung 10.
Die Temperatur der Kühlflüssigkeit
wird konstant gehalten und damit auch die Temperatur der Pressflächen 14 der Presskolben 11.
Die Temperatur der Pressflächen 14 der
Presskolben 11 wird unter dem Erstarrungspunkt der temperierten
Schokolade während
ihres Pressens gehalten. Die Temperatur der Kühlflüssigkeit ist typischerweise
ungefähr
1–5 °C kälter als
die gewünschte
gehaltene Temperatur der Pressflächen 14.
Es ist jedoch möglich,
eine Temperaturdifferenz kleiner als 1 °C zwischen der Temperatur der
Kühlflüssigkeit,
die durch die Kühlkanäle 15 der
Halteplatte 10 fließt,
und der Temperatur, die auf den Pressflächen 14 gehalten wird,
zu erreichen. Der Fluss der Kühlflüssigkeit
durch die Kühlkanäle 15 wird
einfach erhöht,
bis die Temperaturdifferenz so gering ist wie gewünscht, zum
Beispiel unter 1 °C.
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Die
Temperatur der Pressflächen 14 kann
mit einem tragbaren Infrarot- oder Laserthermometer oder mittels
jeder anderen bekannten Vorrichtung gemessen werden. Temperaturmesssensoren
können ebenfalls
in die Presskolben 11 nahe oder mit ihren Enden an den
Pressflächen 14 ausgerichtet
eingebaut sein. Die Sensoren können
dann mit einem Computer o.ä.
verdrahtet sein, der die Temperatur und den Fluss der Kühlflüssigkeit
steuert, um die erforderliche Temperatur der Pressflächen 14 zu
erreichen.
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Die
Erstarrungstemperatur der jeweilig verwendeten Schokoladenmasse
kann von dem Schokoladenlieferanten bezogen oder durch eine vorzeitige
Prüfung,
bei der die temperierte Schokolade auf eine Oberfläche mit
einer bekannten Temperatur gelegt wird, gewonnen werden. Eine Oberflächentemperatur
unter 20°C
hegt allerdings sicher unter der Erstarrungstemperatur der heute
am meisten verwendeten Schokoladensorten, obwohl eine Pressflächentemperatur
unter 10°C
bevorzugt wird und sogar noch bevorzugter unter 0°C.
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Die
Pressflächen
der Presskolben haben Hochglanz erreicht. Hiermit ist gemeint, dass
ein „glanzartiges" oder „spiegelartiges" Oberflächenerscheinungsbild
erreicht ist. Wenn die Presskolben aus Stahl hergestellt sind, kann
man sich eine solche „spiegelartige" Hochglanzoberfläche leicht
vorstellen. Üblcherweise
sind die Presskolben aus Metall, wie zum Beispiel Stahl, Kupfer
oder Aluminium hergestellt, das Material ist allerdings nicht auf
Metall beschränkt,
solange die Hochglanzoberfläche
erreicht wird.
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Bevor
das tatsächliche
Pressen der Schokolade durchgeführt
wird, wird die Presskolbenhaltevorrichtung 10 bezüglich der
jeweiligen Formplatte 4 positioniert, die sich zum Pressen
in dem Gehäuse 9 befindet.
Jeder Presskolben 14 wird dadurch an einer entsprechenden
formgebenden Aushöhlung 4,
wie in 6 dargestellt, ausgerichtet, obgleich nur ein Presskolben 11 und
eine unterliegende formgebende Aushöhlung 7 der Formplatte
zur Klarheit veranschaulicht ist. Das Förderband 3 kann sich
während des
Pressvorgangs ruhig vorwärts
bewegen, wobei in diesem Fall die Haltevorrichtung derart angepasst ist,
sich mit derselben Geschwindigkeit wie die des Förderbands während des Eintauchens der Presskolben
in die Schokolade in der jeweiligen Formplatte vorwärts zu bewegen.
Wenn sich die Haltevorrichtung vom Eintauchen zurückgezogen
hat, verschiebt sie sich zur Startposition, so dass sie dem Förderband
wieder folgen kann, wenn der nächste
Pressvorgang in der folgenden Formplatte stattfindet. Die andere
Möglichkeit
ist, dass das Förderband
während
jedes Pressvorgangs genau unter einer horizontal befestigten Haltevorrichtung 10 angehalten
wird.
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Die
Haltevorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Verschlussplatte,
die durch die Gegenwirkung einer Druckkraft, die durch, zum Beispiel,
schematisch offenbarte Federn 17 ausgeübt wird, bezüglich der
Presskolben 11 bewegbar ist, und die derart ausgestaltet
ist, mit der Oberseite 18 der Formplatte 4 wenigstens
in Bereichen ineinanderzugreifen, die die einzelnen formgebenden
Aushöhlungen 7 umgeben.
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Die
einzelnen Presskolben 11 können alle in der Haltevorrichtung 10 befestigt
sein, so dass sie bezüglich
dieser nicht beweglich sind. Wenn die einzelnen Presskolben 11 jedoch
unabhängig
an der Haltvorrichtung 10 aufgehängt sind, sind sie im Stande,
sich in unterschiedliche Tiefen in den verschiedenen formgebenden
Aushöhlungen
zu bewegen, so dass ein Ausgleich für Abweichungen in den Tiefen der
verschiedenen formgebenden Aushöhlungen 7 und
ein Ausgleich für
Abweichungen in der ausgegebenen Schokoladenmenge von Aushöhlung zu
Aushöhlung
erreicht wird. Der Presskolben arbeitet einfach gegen einen Gegendruck,
so dass, wenn der jeweilige Presskolben in die jeweilig ausgegebene Schokoladenmenge
in der formgebenden Aushöhlung
mit der bestimmten Tiefe und Volumen getaucht wird, sich der Presskolben
einfach in eine Stellung ausrichtet, bei der die geschlossene Formkammer vollständig mit
Schokolade gefüllt
ist, was auch immer das tatsächliche
Volumen und die Dicke der Hülse
dann betragen mögen.
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Die
Auf- und Abbewegung der Haltevorrichtung 10 wird durch
bekannte, einfache mechanische Stützen und verfahrbare Werkzeughalter
oder Schlitten gesteuert, die schematisch durch 19 in 1 offenbart
sind.
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Die 6–8 offenbaren
schematisch den Pressvorgang mittels eines Schnitts durch nur einen
Presskolben 11 und der positionierten, unterliegenden formgebenden
Aushöhlung 7.
In 6 befindet sich die Pressfläche 14 nahe dem Kontakt
mit der Masse 6 und die Verschlussplatte 16 befindet
nahe dem Eingriff mit der Oberseite 18 der Formplatte 4.
In 7 ist die Verschlussplatte 16 nun auf
der Oberseite 18 der Formplatte 4 zum Stillstand
gekommen, wodurch die formgebende Aushöhlung 7 vollständig abgeschlossen
und festgelegt ist. Der Presskolben beginnt, in die temperierte
Schokoladenmasse 6 zu tauchen.
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Wesentlich
ist, dass kein Schmiermittel auf die Pressflächen 14 der Presskolben 11 aufgetragen ist,
bevor sie in Kontakt mit der temperierten Schokoladenmasse getaucht
werden. Bevor der Pressvorgang beginnt, werden alle Pressflächen 14 der Presskolben 11 gründlich gereinigt,
zum Beispiel durch Verwendung von Handtüchern mit Spiritus, so dass
man völlig
sicher sein kann, dass jegliche mögliche Reste von Fettfilm,
Tau, Schmiermittel o.ä.,
die vielleicht als Schmiermittel wirken könnten, ganz sicher entfernt
wurden.
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In 8 wurde
die Haltevorrichtung 10 in ihre unterste Stellung bewegt,
in der die temperierte, fließfähige Schokoladenmasse
die abgeschlossene Aushöhlung
nun vollständig
gefüllt
hat und vollständig
in Form einer Hülse 20 durch
Kontakt mit den Pressflächen 14 und
der formgebenden Aushöhlung 7 gepresst
wird.
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Die
temperierte Schokoladenmasse erstarrt dann schnell unter Kristallisierung
an dem Kontakt mit den vollkommen trockenen Pressflächen 14,
die frei von jeglichem Schmiermittel sind und auf Temperaturen unter
der Erstarrungstemperatur der jeweiligen Schokoladenmasse gehalten
werden. Die Schokolade erstarrt und zieht sich etwas in Ausdehnung ihrer
dünnen
Oberflächenschicht
oder „Haut" zusammen, die sich
in Kontakt mit den Pressflächen 14 befindet,
wodurch sie sich sofort von der Haftung mit der Pressfläche 14 löst, während die
Presskolben zurückgezogen
werden, bevor die Schokoladenhülse vollkommen
erstarrt ist.
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Entscheidend
ist hier, dass die temperierte Schokolade stabile Kristalle enthält, die
dazu führen, dass
die Schokoladenmasse sich nur etwas zusammenzieht, wenn sie in Kontakt
mit einer ungeschmierten, fortdauernd gekühlten Oberfläche erstarrt.
Eine erstarrte „Haut" wird auf der in
Kontakt mit der Pressfläche 14 befindlichen
Schokolade erzeugt, wenn die Schokolade erstarrt und sich etwas
zusammenzieht, und dieses ist ausreichend, damit sich die temperierte
Schokolade von der ungeschmierten Presskolbenoberfläche löst. Der
restliche Teil der Schokoladenschicht muss dann noch nicht erstarrt
sein, wenn der Presskolben von seinem Kontakt mit der Schokolade
zurückgezogen
wird. Die erstarrte „Haut" der Schokoladenschicht
stellt eine geometrisch stabile Innenseite der Hülse sicher, obwohl Wärme im Innern der
Hülsenwand
zurückbleibt,
wenn der Presskolben bereits von dem Kontakt zurückgezogen wird, wenn sich die
erstarrte „Haut" gebildet hat.
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Die
Kontraktion wird durch die Erstarrung der Masse in stabile Kristalle
verursacht und kann so gering sein wie 0,1%–0,5% Volumen für eine übliche Milchschokolade
und bis zu ungefähr
2% für
eine typische dunkle Schokolade, bei der bekannt ist, dass sie sich
härter
setzt als Milchschokolade. Solch eine geringfügige Volumenkontraktion ist
jedoch ausreichend um sicherzustellen, dass die erstarrte Schokolade
in Kontakt mit der ungeschmierten Pressfläche ohne weitere Haftung von
der Pressfläche „abspringt". Da die Pressfläche frei
von jeglichem Schmiermittel oder Feuchtigkeit ist, gibt es kein
Risiko, dass ein „Saug"- oder „Klebe"-Effekt zwischen der
erstarrenden Schokoladenfläche
und der Pressfläche
erzeugt wird. Jede Verunreinigung der Schokolade mit Resten von
Schmiermittel oder Feuchtigkeit wird ebenso vermieden.
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Die
Erstarrungstemperatur der jeweiligen temperierten Schokoladenmasse
variiert und hängt von
der Schokoladensorte und der Rezeptur ab, liegt jedoch typischerweise
zwischen 20°C
und 30°C
bei der Mehrheit der heute verwendeten Schokoladensorten. Wenn die
Temperatur der Pressflächen
bei 20°C
gehalten wird, beträgt
die Kontaktdauer zwischen der Schokolade und der Pressfläche ungefähr 10 Sekunden,
bevor die Schokoladen-„Haut" in Kontakt mit der
Pressfläche
erstarrt ist und der Presskolben zurückgezogen wird.
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Eine
klare Beziehung zwischen der Pressdauer und der Temperatur der Pressfläche ist
vorhanden. Je niedriger die Temperatur, umso kürzer die erzielte Pressdauer.
Wenn eine Temperatur von +10°C der
Pressfläche
gehalten wird, wurde die Pressdauer auf ungefähr 5 Sekunden verkürzt, und
wenn die Pressflächentemperatur
auf zwischen –5°C und +5°C verringert
wurde, wurde die Pressdauer auf zwischen 1 Sekunde und 3 Sekunden
verkürzt.
Wenn die Presstemperatur so niedrig wie zwischen –25°C und –5°C gehalten
wurde, konnte die Pressdauer so gering wie 0,5–2 Sekunden sein. Die Beobachtungen wurden
mit Hülsendicken
zwischen 1 und 5 mm durchgeführt.
Unterschiedliche Schokoladensorten wurden verwendet, wie zum Beispiel
herkömmiliche Milchschokolade,
dunkle Schokolade und eine weiße Schokoladensorte.
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Bei
einem Test zirkulierte Kühlflüssigkeit
mit einer Temperatur von ungefähr –28°C durch die
Kühlkanäle 15 der
Haltevorrichtung 10 mit einem beständigen und kräftigen Fluss
und die Temperatur der Presskolbenoberflächen 14 wurde auf –20°C gehalten.
Die Temperatur der formgebenden Aushöhlungen 7 wurde zwischen
10°C und
15°C gehalten.
Hülsen
mit einer Dicke zwischen 1,5 mm und 5 mm wurden hergestellt und
die Eintauchdauer der Presskolben, wenn sie sich in Kontakt mit
der Schokoladenmasse befinden, wurde für die 1 mm und 2 mm dicken
Hülsen
bei verschiedenen Versuchen so niedrig wie 0,5 Sekunden gehalten
und ungefähr
1–2 Sekunden
für die
3–5 mm
dicken Hülsen.
Es wurde festgestellt, dass das Hülseninnere noch „lederartig" und weich war.
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Die
gleichen Tests wurden nun mit einer Kühlflüssigkeitstemperatur von –10°C und einer Pressflächentemperatur
von –9°C, mit einer
Kühlflüssigkeitstemperatur
von –5°C und einer
Pressflächentemperatur
von –4°C durchgeführt.
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Es
wurde festgestellt, dass bei allen Tests die temperierte Masse größtenteils
in ihrer „Kern"-Form der stabilen
Kristalle wegen der Kälte,
die durch die ungeschmierten Pressflächen in die Schokolade getrieben
wird, eingefangen wird. Die Kälte
gelangte jedoch nicht durch die ganze Hülsenwand, die mehr oder weniger „lederartig" und weich war, da
noch Wärme
innerhalb der Hülsenwand
zurückblieb,
als die Presskolben zurückgezogen
wurden.
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Dabei
wurden unterschiedliche Eigenschaften für die Innenseite der fertigen
Hülse im
Vergleich zu ihrer Außenseite
festgestellt. Zumindest ist die Innenschicht noch „lederartig", wenn das Kühlelement ganz
gehoben ist, so dass der wünschenswerte
Zustand der temperierten Schokolade erhalten bleibt, und die stabilen
Kristalle werden durch die verbleibende folgende langsame Erstarrung
der Außenseite gegen
die formgebende Aushöhlung
bewahrt. Die hohe Qualität
der temperierten Schokolade, d.h. kein „Fettreif", kein Bleichwerden und kein Erweichen
mit der Zeit und infolgedessen ein guter Geschmack, wird dadurch
an der Hülsenaußenseite
bewahrt. Auf der Innenseite hat jedoch das schnelle Abkühlen eine sofortige
Kontraktion und ein einhergehendes „Härten" der Hülseninnenseite sichergestellt.
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Die
dabei hergestellte Hülse
weist eine bessere, starke Innenfläche auf, die eine Barriere
gegen das Auflösen
durch die innere Füllmasse
ist, die nachfolgend in die Hülse
gegeben wird, dennoch wird die Qualität der temperierten Schokolade
auf der Hülsenaußenseite
bewahrt.
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Wenn
die restliche Schokoladenmasse der Hülse erstarrt, wird die verbliebene
Wärme durch
die innere, harte Oberflächenschicht
der Hülse
befördert, die
jetzt frei von dem kühlenden
Presskolben ist, der von der Hülse
zurückgezogen
wurde. Die Hülse bleibt
noch in der formgebenden Aushöhlung,
so dass die Formplatte, die aus Plastikmaterial hergestellt ist,
als Isolierung fungiert. Während
des Durchgangs durch die erstarrte innere, harte Oberflächenschicht,
wandelt oder schmilzt die restliche Wärme mögliche unerwünschte,
instabilen Kristalle um, so dass nur wünschenswerte, stabile Kristalle
zurückbleiben,
wenn die Hülse
vollständig
erstarrt ist.
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Während der
anschließenden
Lagerung wurde kein „Fettreif" an der Hülseninnenseite
auf Grund des Gehalts an wünschenswerten,
stabilen Kristallen gebildet, was die oben beschriebene Ausführungsform
besonders vorteilhaft zur Herstellung von Hülsen mit einer sichtbaren Innenfläche, wie
zum Beispiel „Ostereier" oder „Kindereier", macht, die nicht mit
einer Zentrumsmasse gefüllt
werden.
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Ein
allgemeiner Anstieg um ungefähr 25–35% der
Hülsenstärke wurde
beobachtet, wenn die Pressflächentemperatur
im Vergleich zu Hülsen derselben
Schokolade, die durch eine herkömmliche Hülsenherstellung
gefertigt wurden, bei der kein Presskolben eingetaucht wird, unter
0°C gehaltenwurde.
Solch ein Stärkenanstieg
ist von großer
Bedeutung, wenn die Hülse
anschließend
mit einer Zentrumsmasse gefüllt
wird, die selbstverständlich
nicht aus der Schokoladenhülse
auslaufen darf, bevor sie gegessen wird.
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Während der
fortlaufenden Produktion hält die
Lufttrocknungsvorrichtung 21 die Umgebung in dem Gehäuse 9 trocken,
so dass die ungeschmierten Pressflächen 14 von jeglicher
Feuchtigkeitsbildung freigehalten werden.
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Der
Fachmann steuert die Einheit 21, so dass die Luft ausreichend
getrocknet wird, ungeachtet der Luftzusammensetzung und der Pressflächentemperatur–so dass
keine Feuchtigkeit auf der Pressfläche an irgendeiner Stelle des
Presskolbens gebildet wird.
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Es
ist möglich
geworden, eine Schokoladenhülse
mit demselben Hochglanz und einer schönen Geometrie auf der Innenseite
wie auf der Außenseite zu
produzieren. Die Pressflächen
können
ein Firmenlogo oder eine Produktmarke enthalten, die in die Schokolade
gedruckt werden.
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Wenn
der Verbraucher dann die Verpackung der Schokoladenhülse, wie
zum Beispiel ein „Osterei" oder „Überraschungsei", öffnet, ist
dem Verbraucher die hübsche
Innenseite sichtbar, die vollkommen frei von jeglichen Schmiermittelresten
ist und mit einem identischen Abdruck der Pressfläche mit
einem Firmenlogo oder Marke versehen ist. Ein großer Gewinn
für den
Schokoladenfabrikanten.