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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Blends, die ein polares Derivat eines
Polymers auf Ethylenbasis sowie Cycloolefin-Polymere aufweisen,
und deren Anwendungen von Versiegelungen für Verpackungsfolien.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Konventionell
wird in der Verpackungsindustrie ein Produkt in einer Kunststofffolie
oder einer starren Kunststoffverpackung verpackt, die anschließend heißgesiegelt
werden. Die die Verpackung erzeugende Folie weist in der Regel eine
Substratlage auf, eine Bindelage und eine Siegellage. Die Siegellage
ist die oberste Lage der Folie und befindet sich in direktem Kontakt
mit der verpackten Ware. Sie muss über einen hohen Perforationswiderstand
verfügen
und speziell beim Verpacken von trockenen Lebensmitteln. Das Siegel
muss außerdem
eine ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, um während der
Lagerung und des Transports die Eigenschaften des hermetischen Siegelns
zu bewahren. Bevorzugt wird die Verpackung geöffnet, ohne den Zusammenhalt
der Folie selbst zu zerstören.
Mit anderen Worten sollte die Siegellage abziehbar sein, so dass
man sagen kann, dass sie sich leicht von Hand durch Ziehen öffnen lassen
sollte, ohne dass eine Schere oder andere Geräte erforderlich sind.
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Darüber hinaus
wird in der Industrie angestrebt, dass diese Verpackungsfolien zum
Verpacken mit Hochleistungsmaschinen geeignet sind. Aus dieser Sicht
ist es nützlich,
eine Siegellage bereitzustellen, die sich bei relativ niedrigen
Temperaturen versiegeln lässt
und die über
ein sehr hohes Heißkleben
verfügt,
um höhere
Fließbandgeschwindigkeiten
der Verpackungsmaschinen zu erlauben. Es wäre daher von Nutzen, über Siegellagen
zu verfügen,
die aus Polymeren gefertigt sind, die über eine relativ geringe Heißsiegelanfangstemperatur
verfügen.
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Es
ist bekannt, cyclische olefinische Copolymere und klassische Polyolefine
zu mischen, um Siegellagen für
Verpackungsfolien herzustellen. Dennoch ist die Heißsiegelanfangstemperatur
dieser Siegellagen sehr hoch. In der Regel liegen sie bei etwa 100°C. Darüber hinaus
ist der Perforationswiderstand dieser Folien ebenfalls nicht zufriedenstellend.
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Daher
besteht ein Bedarf für
Siegellagen für
Verpackungsfolien, die über
eine relativ geringe Heißsiegelanfangstemperatur
verfügen, über einen
guten Perforationswiderstand und außerdem über einen guten Heißklebe-Wert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist jetzt überraschend
festgestellt worden, dass die Kombination von zwei inkompatiblen
speziellen Vertretern von Polymeren zu einer Siegellage führt, die
hervorragende Eigenschaften im Bezug auf Steifigkeit, Perforationswiderstand,
Heißsiegelfestigkeit
und Heißklebe-Siegelfestigkeit
verfügen.
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"Inkompatible Polymere", wie sie hierin
zu verstehen sind, sind Polymere, die untereinander nicht löslich sind,
d.h. mit anderen Worten Polymere, die Löslichkeitsparameter haben,
die voneinander deutlich verschieden sind, vorzugsweise differieren
sie um mindestens 0,5 Einheiten. "Löslichkeitsparameter" wurden definiert
von J. Bandrup, E. H. Immergut (Herausg.), Polymer Handbook, S.
IV 337 ff New York, 1975.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung ist ein Blend von inkompatiblen Polymeren,
die im Wesentlichen aus mindestens einem polaren Derivat eines Polymers
auf Ethylenbasis und mindestens eines Cycloolefin-Polymers bestehen.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist eine Folie, die das vorgenannte
Blend aufweist.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist eine Siegelschicht, die zu der
vorgenannten Folie gehört.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist eine Verpackung, die die vorgenannte
Siegelschicht aufweist.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Verbessern des
Perforationswiderstandes einer Folie, die aus einem polaren Derivat
eines Polymers auf Ethylenbasis hergestellt ist, wobei das Verfahren den
Schritt umfasst, bei welchem darin bezogen auf das Gewicht der Folie,
etwa 0,1% bis 50 Gew.% ein Cycloolefin-Polymer eingeführt werden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herabsetzung
der Heißsiegelanfangstemperatur
einer Folie, die aus einem polaren Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
erzeugt ist, umfassend den Schritt, bei welchem darin bezogen auf
das Gewicht der Folie etwa 0,1% bis 50 Gew.% eines Cycloolefin-Polymers
eingeführt
werden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Stabilisieren
der Heißsiegelfestigkeit
einer aus einem polaren Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
erzeugten Folie über
einen breiten Temperaturbereich, umfassend den Schritt, bei welchem
darin bezogen auf das Gewicht der Folie etwa 0,1% bis 50 Gew.% eines Cycloolefin-Polymers
eingeführt
werden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Erhöhen der
Heißklebe-Siegelfestigkeit
einer aus einem polaren Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
hergestellten Folie, umfassend den Schritt, bei welchem darin bezogen
auf das Gewicht der Folie etwa 0,1% bis 50 Gew.% eines Cycloolefin-Polymers
eingeführt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Folie
verfügt über verbesserte
Schlagfestigkeit und über
einen verbesserten Heißklebe-Wert.
Außerdem
kann sie über
eine erheblich herabgesetzte Heißsiegelanfangstemperatur verfügen (siehe
Beispiele).
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Obgleich
das Polymer auf Ethylenbasis und das Cycloolefin-Polymer der Erfindung
inkompatibel sind, führt
ihre Kombination zu verbesserten mechanischen Eigenschaften der
aus ihrem Blend erzeugten Folie. Darüber hinaus verfügt die aus
den erfindungsgemäßen Blends
erzeugte Folie beim Öffnen
des Siegels über die
Fähigkeit
zur Schichtablösung
und bietet daher bei Gebrauch eine perfekt kontrollierte Ablösung sowie
einen hohen Perforationswiderstand, was gegenüber den kommerziellen Ablösesystemen
ein Vorteil ist, die in der Regel im Bezug auf den Perforationswiderstand
schwach sind.
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Die
Folie der Erfindung zeigt einen hervorragenden Perforationswiderstand.
Die aus dieser Folie erzeugten Verpackungen sind daher widerstandsfähiger. Dieses
ist besonders wichtig bei Lebensmittelverpackung, wo beispielsweise
Knochen die Folie beschädigen
können.
Darüber
hinaus zeigt sie eine geringe Siegelanfangstemperatur, das bedeutet,
dass aus dieser Folie erzeugte Verpackungen bei geringeren Temperaturen
als zuvor gesiegelt werden können.
Dieses ist besonders bei technischen Prozessen von Bedeutung, wo jeder
Verfahrensschritt schnell ablaufen muss. Ebenfalls zeigt die erfindungsgemäße Folie
eine hohe Heißklebe-Festigkeit.
Dieses bedeutet, dass der Verfahrensschritt des Versiegelns und
speziell in Maschinen mit Vertikal-Formfüllung (VFF) und in Einschlag-Vliesprozessen,
wo die Waren unter geringfügigem Überdruck
in einer modifizierten Atmosphäre
(MAP) verpackt werden, erheblich beschleunigt werden kann. Man muss
nicht eine bestimmte Zeit warten, bis das Heißsiegeln wirksam wird. Dieses
ermöglicht
außerdem,
dass mehr Verpackungen in kürzerer
Zeit heißgesiegelt
werden können.
Die Folie kann in automatischen Hochleistungs-Einschlagmaschinen
umgewickelt werden, was die Produktivität in den technischen Prozessen
erhöht.
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Die
erfindungsgemäßen Folien
finden in Lebensmittelverpackungen wie Cerealien-, Fleisch-, Suppenverpackungen
Anwendung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
erste entscheidende Komponente der Zusammensetzung der Erfindung
ist ein polares Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis. "Polares Derivat eines
Polymers auf Ethylenbasis",
wie hierin verwendet, bedeutet ein Polymer auf Ethylenbasis, worin
ein Teil der Wasserstoffatome in der Kohlenwasserstoffkette des Polyethylens
durch mindestens ein Atom substituiert ist, das ausgewählt ist
aus Sauerstoff oder Stickstoff. Dieses polare Derivat eines Polymers
auf Ethylenbasis ist bevorzugt ein Copolymer oder ein Terpolymer.
Es weist vorzugsweise mindestens 60 Gew.% Ethylen bezogen auf das
Gewicht des Polymers auf und polare Monomere, die ausgewählt sind
aus der Gruppe von Carbonsäuren,
Alkylacrylaten und Vinylacetaten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das polare Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
Ethylen; α,β-ethylenisch
ungesättigte
C3-C8-Carbonsäure und
wahlweise ein oder mehrere plastifizierende Comonomere, die mit
Ethylen copolymerisierbar sind. Die α,β-ethylenisch ungesättigte C3-C8-Carbonsäure
ist bevorzugt in einer Menge von etwa 5% bis 15 Gew.% bezogen auf
das Gewicht des Polymers vorhanden. Das plastifizierende Monomer
ist bevorzugt in einer Menge von weniger als etwa 25 Gew.% bezogen auf
das Gewicht des Polymers vorhanden. Acryl- und Methacrylsäuren sind
dabei bevorzugte Säure-Comonomere.
Das plastifizierende Comonomer kann ein Alkylacrylat sein, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus: Methylacrylat, n-Propyl-, Isobutyl-,
n-Butyl-, n-Octyl-, 2-Ethylhexyl-
und 2-Methoxyethylacrylaten. Die bevorzugten Alkylacrylate sind
Isobutyl-, n-Butyl-, 2-Ethylhexyl-
und 2-Methoxyethylacrylate. Das plastifizierende Comonomer kann
auch ein Alkylvinylether sein, der ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus n-Butyl-, n-Hexyl-, 2-Ethylhexyl- und 2-Methoxyethylvinylether. Die bevorzugten
Alkylvinylether sind n-Butylvinylether und n-Hexylvinylether.
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Das
Polymer ist wahlweise etwa 0,01% bis 99,5% mit Metallionen neutralisiert,
die ausgewählt
sind aus den Gruppen Ia, Ib, IIa, IIIa, IVa, VIb und VIII des Periodensystems
der Elemente, wie beispielsweise Natrium, Kalium, Zink, Calcium,
Magnesium, Lithium, Aluminium, Nickel und Chrom. Derartige neutralisierte
saure Ethylen-Copolymere sind auf dem Fachgebiet bekannt als "Ionomere". Im typischen Fall
erfolgt die Neutralisation zu etwa 10 bis 70%. Bevorzugt hat das
Copolymer etwa 35 bis etwa 70% der Carbonsäure-Gruppen ionisiert durch
Neutralisation mit Metallionen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Natrium, Kalium, Zink, Calcium und Magnesium. Ionomere und die
Verfahren zu ihrer Herstellung wurden in der US-P-3264272 beschrieben.
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Geeignete
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind die Ionomere,
die kommerziell verfügbar
sind unter dem Warenzeichen Surlyn® von
E. I. du Pont de Nemours and Company und die sauren Ethylen-Copolymere,
verfügbar
unter dem Warenzeichen Nucrel® von E. I. du Pont de
Nemours and Company.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das polare Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und wahlweise eines von Vinylalkylsilan-Termonomer oder Kohlenmonoxid.
Das Alkyl(meth)acrylat-Monomer liegt bevorzugt in einer Menge von
etwa 5% bis 40 Gew.% bezogen auf das Gewicht des Polymers vor. Die
Alkyl-Gruppe des Alkyl(meth)acrylat-Monomers ist bevorzugt Methyl,
kann jedoch auch eine höhere
Alkyl-Gruppe bis zu Octyl sein. Das Vinylalkylsilan-Termonomer ist
bevorzugt in einer Menge von weniger als 3 Gew.% bezogen auf das
Gewicht des Polymers vorhanden. Die bevorzugten Vinylallcylsilan-Termonomere
sind ausgewählt
aus Vinylmethylsilan und Vinylethylsilan. Das Kohlenmonoxid-Monomer
liegt bevorzugt in einer Menge von weniger als 15 Gew.% bezogen
auf das Gewicht des Polymers vor. Diese Polymere und ihre Herstellung
wurden in der US-P-3780140 beschrieben. Die Polymere lassen sich
mit Hilfe verschiedener auf dem Fachgebiet bekannter Methoden herstellen,
wie beispielsweise radikalische Hochdruckpolymerisation. Geeignete
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind die Produkte,
die kommerziell verfügbar
sind bei E. I. du Pont de Nemours unter den Warenzeichen Elvaloy® AC,
Elvaloy® HP.
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Andere
polare Derivate eines auf Ethylen basierenden Polymers, die für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, sind die Polymere von Ethylen und Vinylacetat,
die kommerziell verfügbar
sind bei E. I. du Pont de Nemours unter dem Warenzeichen Elvax®.
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Das
polare Derivat des Polymers auf Ethylenbasis liegt in der Regel
in dem erfindungsgemäßen Blend in
einer Menge von etwa 50% bis 99,9 Gew.% bezogen auf das Gewicht
des Blends vor.
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Die
zweite entscheidende Komponente des Blends der Erfindung ist ein
Cycloolefin-Polymer. Geeignete Cycloolefin-Polymere der Erfindung
haben eine mittlere relative Molekülmasse Mw (massegemittelt)
im Bereich von 200 bis 100.000. Sie sind im Wesentlichen amorph,
d.h. sie haben eine Kristallinität
von weniger als 5 Gew.%. Sie zeigen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur,
Tg, die in der Regel im Bereich von 0° bis 300°C liegt. Die Polydispersität Mw/Mn
der Cycloolefin-Polymere beträgt
bevorzugt 1 bis 5.
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Bei
den Cycloolefin-Polymeren (COP's)
handelt es sich um Homopolymere, die aus lediglich einem Typ von
Cycloolefinen aufgebaut sind, oder es handelt sich um Copolymere,
die aus Cycloolefinen und Comonomeren (COC's) aufgebaut sind, wobei der Gehalt
an Comonomer bezogen auf das Gewicht des Cycloolefin-Polymers fast
20 Gew.% beträgt.
Cycloolefine sind einfach oder mehrfach ungesättigte polycyclische Ringsysteme,
wie beispielsweise Cycloalkene, Bicycloalkene, Tricycloalkene oder
Tetracycloalkene. Die Ringsysteme können monosubstituiert oder
mehrfach substituiert sein. Den Vorrang haben Cycloolefine, die
aus monoalkylierten oder unsubstituierten Cycloolefinen aufgebaut
sind. Besonders bevorzugte Cycloolefin-Homopolymere sind Polynorbornen,
Polydimethyloctahydronaphthalen, Polycyclopenten und Poly(5-methyl)norbornen.
Die Cycloolefin-Polymere können
auch verzweigt sein. Produkte dieses Typs können Kamm- oder Sternstrukturen
haben.
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Nach
Erfordernis können
die vorstehend beschriebenen Cycloolefine auch mit Comonomeren copolymerisiert
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten diese Cycloolefin- Copolymere (COC's) bis zu 20 Gew.% und bevorzugt 1%
bis 15 Gew.% und speziell 1% bis 8 Gew.% bezogen auf das Gewicht
des COC Comonomer. Bevorzugte Comonomere sind Olefine mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen und speziell Ethylen und Butylen.
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Bevorzugte
Cycloolefn-Polymere der Erfindung sind Ethylen/Norbornen-Copolymere.
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Die
Cycloolefin-Polymere können
mit Hilfe von Übergangsmetall-Katalysatoren
hergestellt werden. Prozesse für
die Herstellung wurden beispielsweise beschrieben in der DE-A-109225,
EP-A-0407870, EP-A-0485893
und US-A-5869583, US-A-6068936 und WO 98/27126, die hiermit als
Fundstellen einbezogen sind. Die Regulierung des Molekulargewichts
während
der Herstellung kann vorteilhaft unter Verwendung von Wasserstoff
erfolgen. Geeignete Molekulargewichte können auch über eine gezielte Auswahl von
Katalysator und Reaktionsbedingungen erstellt werden. Einzelheiten
in diesem Zusammenhang finden sich in den vorgenannten Patentschriften.
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Geeignete
Cycloolefine für
die Erfindung sind die Produkte, die unter dem Warenzeichen Topas® von Ticona
vertrieben werden.
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Das
Cycloolefin-Polymer liegt in der Regel in dem erfindungsgemäßen Blend
in einer Menge von etwa 0,1% bis 50 Gew.% bezogen auf das Gewicht
des Blends vor.
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Das
Blend der Erfindung kann die üblichen
Additive aufweisen, einschließlich
Weichmacher, Stabilisiermittel, Antioxidantien, UV-Absorber, hydrolytische
Stabilisiermittel, Antistatika, Farbstoffe oder Pigmente, Füllstoffe,
Feuerhemmstoffe, Gleitmittel, Verstärkungsmittel, wie beispielsweise
Glasfaser und Flocken, Verarbeitungshilfen, z.B. Releasemittel und/oder
Mischungen davon.
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Das
Blend der Erfindung kann mit Hilfe eines beliebigen Extrusionsprozesses
hergestellt werden, z.B. in der folgenden Weise: ein Blend wird
hergestellt durch einfaches Mischen der trockenen Komponenten als ein
Pfeffer-und-Salz-Blend. Dieses Blend wird sodann in einem Extruder
compoundiert. Die am Austritt erscheinende Masse wird granuliert.
Alternativ kann das Blend ohne Compoundieren einem Extruder zum
Folienformen zugeführt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Folie
kann mit Hilfe der Extrusion wie folgt hergestellt werden: die wie
vorstehend erhaltenen Granalien werden in einem geeigneten Extruder
geschmolzen und zu einer Folie mit mindestens einer einzelnen Lage
unter Anwendung von Methoden zur Formassenverarbeitung geformt.
Geeignete Methoden zur Formmassenverarbeitung sind beispielsweise
die Blasfolienextrusion, die Gießfolienextrusion, das Extrusionsbeschichten.
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Der
Einbau von 0,1% bis 50% eines Cycloolefin-Polymers in eine Folie,
die aus einem Polymer auf Ethylenbasis nach der vorliegenden Erfindung
erzeugt wird, kann zahlreiche Vorteile haben: der Perforationswiderstand
dieser Folie wird verbessert, der Einbau verringert ihre Heißsiegelanfangstemperatur,
er erhöht
ihre Heißklebe-Siegelfestigkeit.
Er kann auch ihre Heißsiegelfestigkeit über einen
weiten Temperaturbereich von beispielsweise Temperaturen im Bereich
von 80° bis
150°C stabilisieren.
Sodann macht er es möglich,
eine geringe Siegelfestigkeit und eine leichte Fähigkeit zum Öffnen der
Folie zu erhalten.
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Die
Verpackung der Erfindung kann nach dem klassischen Methoden der
Herstellung derartiger Verpackungen hergestellt werden, die aus
Folien erzeugt werden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden "Beispiele" eingehender beschrieben.
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BEISPIELE
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BESCHREIBUNG DER INHALTSSTOFFE
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Die
in den nachfolgend ausgeführten
Beispielen verwendeten Materialien waren unter Angabe der entsprechenden
Warenzeichen und Handelsbezeichnungen die Folgenden:
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Ionomer
1: Copolymer aus Ethylen mit 15% Methacrylsäure und einem Schmelzindex
(MFI) von 0,7, 58% neutralisiert mit Zn, kommerziell verfügbar bei
E. I. du Pont de Nemours and Company.
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Ionomer
2: Copolymer aus Ethylen mit 10% Methacrylsäure und einem MFI von 1,5,
38% neutralisiert mit Zn, kommerziell verfügbar bei E. I. du Pont de Nemours
and Company.
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Elvaloy® AC
2116: Copolymer aus Ethylen und 16% Ethylacrylat, MFI von 1, kommerziell
verfügbar
bei E. I. du Pont de Nemours and Company.
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TOPAS® 8007:
Copolymer aus Ethylen und Norbornen, kommerziell vertrieben von
TICONA.
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TOPAS® 6013:
Copolymer aus Ethylen und Norbornen, kommerziell vertrieben von
TICONA.
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Der
Schmelzindex (MFI) der vorgenannten Compounds wurde nach dem Standard
ASTM 1238 bei 190°C/2,16
kg gemessen.
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Es
wurden die folgenden Zusammensetzungen hergestellt. Alle Mengen
sind in Gewichtsanteilen bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
angegeben.
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Zusammensetzungen
1, 5 und 7 sind Vergleichszusammensetzungen
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Zusammensetzungen
2 bis 4, 6 und 8 und 9 sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen.
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Die
Zusammensetzungen wurden in einem 24mm-Doppelschneckenextruder PRISM
unter Verwendung einer Schnecke mit hoher Scherung compoundiert.
Alle Inhaltsstoffe wurden als ein Pfeffer- und-Salz-Blend angesetzt und nach dem
Austritt aus dem Extruder granuliert.
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Die
Temperaturbedingungen des Compoundierens waren wie folgt:
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Ein
Teil des auf diese Weise erhaltenen Granulats wurde in einem 24mm-Einschneckenextruder
nach Brabender geschmolzen, mit dem eine Blasfolie mit einer Dicke
zwischen 70 und 100 μm
extrudiert wurde. Die Schmelztemperatur des Brabender-Einschneckenextruders
war wie folgt:
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Die Folie wurde anschließend den
folgenden Tests unterzogen:
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STATISCHER PERFORATIONSWIDERSTAND:
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Der
statische Perforationswiderstand wurde nach dem Test ausgeführt, der
beschrieben wurde in "New
sealant Concepts for Flexible packaging", Proc SP98 Specialty Films 98, 14.
Jahresweltkongress, Düsseldorf,
1998, Sektion IV-2 (ed. MBS, Au bei Zürich), K. Hausmann, D. Flieger.
Die Folie wurde auf einer Metallplatte verstreckt. Anschließend wurde
sie mit einem statischen Gewicht versehen, das auf einer 90°-scharfen
Nadel angeordnet war. Die Nadel perforierte die Folie graduell.
Aufgezeichnet wurde die zur Perforation der Folie erforderliche
Zeit.
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Für jede der
Zusammensetzungen 1 bis 6 wurde eine Folie von 100 μm entsprechend
der nachfolgenden Beschreibung vorbereitet. Jede Folie wurde mit
einem statischen Gewicht von 220 g versehen. Für jede Zusammensetzung 7 und
8 wurde eine Folie mit 70 μm
wie vorstehend beschrieben vorbereitet. Jede Folie wurde mit einem
statischen Gewicht von 50 g versehen. Die Ergebnisse (für die Perforation
der Folie erforderliche Zeit in Sekunden) sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt:
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Aus
diesen Ergebnissen ist klar ersichtlich, dass der Einbau eines Cycloolefin-Polymers
in eine aus einem polaren Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis
erzeugten Folie ihren Perforationswiderstand trotz der Inkompatibilität der zwei
Polymere deutlich erhöht.
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TEST DER HEIßSIEGELFESTIGKEIT:
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Für jede Zusammensetzung
1, 3, 4, 5, 6, 9 wurden Folien von 100 μm wie vorstehend beschrieben vorbereitet.
Das Heißsiegelverhalten
wurde getestet, indem zuerst die Folien untereinander auf eine Kopp-Heißsiegelvorrichtung
bei Temperaturen zwischen 80° und
160°C unter
Anwendung einer Kontaktdauer von 0,5 Sekunden und eines Druckes
von 0,5 MPa heißgesiegelt
wurden. Nach 24 Stunden wurde die Heißsiegelfestigkeit auf einer
Zugtestvorrichtung nach Zwick mit einer Querkopfgeschwindigkeit
von 100 mm/min gemessen. Die Ergebnisse sind in N/15 mm als Funktion
der Siegeltemperatur angegeben.
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Die
Siegelanfangstemperatur (SIT) ist die Temperatur, bei der die Siegelfestigkeit > 0,5 N/15 mm beträgt. Die
für die
Zusammensetzungen gemessenen SIT sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
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Die
Heißsiegelanfangstemperatur
wird durch Zusetzen von 20% eines Cycloolefin-Polymers zu einem polaren
Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis trotz der Inkompatibilität der zwei
Polymere deutlich herabgesetzt. Darüber hinaus sind die Cycloolefin-Polymere
TOPAS® 8007
und TOPAS® 6013
aus der Literatur mit einem Schmelzbereich zwischen 140° und 350°C bekannt.
Das Ionomer 1 und Ionomer 2 der Polymere auf Ethylenbasis haben
eine Schmelztemperatur von 85° bis
95°C. Es
ist daher unerwartet und übenaschend, dass
eine Zugabe von 20% eines höher
schmelzenden Materials zu polaren Derivaten von Polymeren auf Ethylenbasis
eine Herabsetzung der Siegelanfangstemperatur des Blends ergeben.
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Zusätzlich wurde
das entsprechende Verhalten der Zusammensetzungen 1 und 3 zwischen
80° und 160°C verglichen.
Für diese
zwei Zusammensetzungen sind in der nachfolgenden Tabelle die Festigkeit
in N/15 mm für
verschiedene Siegeltemperaturen (ST) zwischen 80° und 160°C gegeben:
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass der Einbau von TOPAS® 8007
in eine Zusammensetzung von Surlyn® 9910
(Zusammensetzung 3) die Heißsiegelfestigkeit
herabsetzt und zu einer ausgesprochen konstanten geringen Heißsiegelfestigkeit
(zwischen 1,36 und 4,90) über
einen breiten Temperaturbereich der Zusammensetzung führt. Im
Gegensatz dazu nahm die Heißsiegelfestigkeit
einer Zusammensetzung ohne TOPAS® 8007 (Zusammensetzung
1) stetig zu (0,60 bis 30,00). Der Wert der Heißsiegelfestigkeit lässt sich
mit Hilfe der Menge des zugesetzten Cycloolefin-Polymers zu einem
polaren Derivat eines Polymers auf Ethylenbasis einstellen. Dieses
Merkmal ist charakteristisch für
ein Hochleistungs-Peelblend für
Anwendungen zum leichten Öffnen.
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HEIßKLEBE-SIEGELFESTIGKEIT:
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Das
Heißklebe-Verhalten
wurde mit einer kommerziellen Packforsk-Heißklebe-Testvorrichtung in einem
Temperaturbereich zwischen 80° und
110°C unter
Anwendung einer Verweilzeit von 0,5 Sekunden und einer Verzögerungszeit
von 0,1 Sekunden bei einem Druck von 0,5 MPa gemessen. Das Heißkleben
wurde an Solofolien gemessen.
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Es
wurden die Zusammensetzungen 1, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 getestet. Die
Ergebnisse unter Angabe der Festigkeit in N/15 mm für verschiedene
Siegeltemperaturen (ST) zwischen 80° und 110°C sind in der nachfolgenden
Tabelle zusammengestellt:
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Die
Zusammensetzungen 3 und 4 waren mit der Zusammensetzung 1 zu vergleichen.
Die Zusammensetzung 6 war mit Zusammensetzung 5 zu vergleichen.
Die Zusammensetzung 8 war mit Zusammensetzung 7 zu vergleichen.
Die Heißklebe-Siegelfestigkeit
von polaren Derivaten von Polymeren auf Ethylenbasis wird durch
Zugabe von Cycloolefin-Polymeren trotz der Inkompatibilität der zwei
Polymere stark erhöht.
Darüber hinaus
setzte die Zugabe von 20% Cycloolefin-Polymeren zu diesen polaren
Derivaten von Polymeren auf Ethylenbasis, obgleich Cycloolefin-Polymere
einen Schmelzpunkt oberhalb von 150°C und polare Derivate von Polymeren
auf Ethylenbasis gemäß der Erfindung
einen Schmelzpunkt von 85° bis
95°C haben,
die Mindesttemperatur herab, wo die Heißklebe-Siegelfestigkeit deutlich
hoch ist, wodurch eine automatische Verarbeitung der aus dem erfindungsgemäßen Blend
erzeugten Folien möglich
ist.