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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue mittels stufenweisen Wachstums
vernetzbare Oligomerzusammensetzungen und daraus hergestellte Gegenstände.
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In
der Beschichtungsindustrie sind Polymere für eine Reihe von Anwendungen,
wie Klebstoffe, Dichtungsmassen, Klarlacke, Pulverlacke und haftungsarme
Träger
ausgiebig untersucht worden. Bei entsprechender Wahl der Polymerhauptkette
können
sie auf eine breite Palette von Oberflächen aufgebracht werden. So
haften beispielsweise Acrylate in der Regel gut auf polaren Oberflächen und
weisen brauchbare mechanische Eigenschaften und gute Witterungsbeständigkeit über einen
breiten Temperaturbereich auf. Die Verarbeitbarkeit und die Endeigenschaften
von Polymeren können
häufig
gleichzeitig durch eine der Verarbeitung nachgeschaltete Reaktion,
wie Vernetzung, verbessert werden. Dieser Bereich war daher Gegenstand
großen Interesses
und zahlreicher Forschungsarbeiten.
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Hochmolekulare
Polymere (Mn > 100 kg/mol) können durch Verwendung von Lösungsmittel
aufgetragen werden. Diese Materialien können danach durch Zugabe von
polyfunktionellen Vernetzern, die mit Funktionalitäten im Polymer
reagieren, vernetzt werden, wie in der geprüften japanischen Patentveröffentlichung (Kokoku)
Nr. 58[1983]-046236 beschrieben. Alternativ dazu kann die Verwendung
eines zusätzlichen
Vernetzers durch den Einbau von geeigneten komplementären Funktionalitäten im Polymer
für latente
Vernetzungsreaktionen vermieden werden. Diese Herangehensweise ist
in der US-PS 4,812,541 unter Verwendung von N-Vinyllactam und Glycidylmonomeren
beschrieben worden. Ähnliche
anhängige
funktionelle Gruppen enthaltende Polymere werden auch in den US-Patentschriften
4,908,229, 5,122,567 und 5,274,063 beschrieben. Diese Verfahren
erfordern in der Regel die Verwendung von Lösungsmittel für das Beschichten.
Das Hotmelt-Beschichten bietet gegenüber diesen Techniken sowohl ökonomische
als auch ökologische
Vorteile.
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In
diesen Patentschriften werden Anwendungen im Bereich der Haftklebstoffe
beschrieben, aber ähnliche
Strategien wurden auch in einer Reihe von anderen Anwendungen verwendet.
In der US-PS 4,678,846 wird eine strahlenhärtbare Trennbeschichtung bzw.
ein haftungsarmer Träger
mit Acrylatfunktionalität
an Polydimethylsiloxanpolymeren beschrieben. In der US-PS 5,804,301
wird eine als Tinten- und Druckfarbenrezeptor geeignete strahlenhärtbare Beschichtung
mit einem niedermolekularen polyfunktionellen Acryloligomer beschrieben.
In der US-PS 4,798,852 wird eine strahlenhärtbare Beschichtung für optische
Glasfasern beschrieben. Diese Verfahren beruhen jeweils auf der
Nachbehandlung mit Strahlung zur Herbeiführung von Vernetzung. Im allgemeinen
wird die Effektivität
der Vernetzung durch die Dicke der Beschichtung beeinflußt. Die thermische
Härtung
kann somit gegenüber
der Vernetzung aus nichtthermischen Energiequellen Vorteile bieten.
Für die
thermische Härtung
muß die
Vernetzung jedoch nach dem Beschichten durchgeführt werden, insbesondere wenn
die Hotmelt-Beschichtung das Verfahren der Wahl ist.
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Polymere
können
als Beschichtungen mit Hilfe von anderen Verfahren durch geeignete
Wahl physikalischer Eigenschaften, wie der Glasübergangstemperatur Tg, aufgebracht
werden. So kann man beispielsweise, wie in der US-PS 5,948,866 beschrieben,
Pulver mit moderater Tg (~40°C)
durch elektrostatisches Beschichten auf eine Oberfläche aufbringen
und danach härten,
um eine einheitliche Schicht zu bilden. Dieses Verfahren ähnelt insofern
der Hotmelt-Verarbeitung, als kein Lösungsmittel oder Weichmacher
erforderlich ist, und ist somit aus ökonomischen und ökologischen
Gründen
vorteilhaft.
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Alternative
Polymerhauptketten können
auch von Interesse sein. Neben den oben beschriebenen siloxanhaltigen
Materialien sind Fluorkohlenstoffpolymere aufgrund ihrer einzigartigen
Oberflächenenergieeigenschaften
und Chemikalienbeständigkeit
sowie ihres oleophoben und hydrophoben Charakters von Interesse. Polymerfluorkohlenstoffe
sind im Bereich des Flecken- und Wasserabweisungsvermögens von
großem
kommerziellem Interesse. Alternativ dazu können Polymere mit hoher Temperaturbeständigkeit,
wie polyaromatische Verbindungen oder cyclische Olefinverbindungen,
wie Norbornene, bei bestimmten Anwendungen von Nutzen sein. Diese
Materialien leiden im allgemeinen an schlechten Verarbeitungseigenschaften,
wie sehr hoher Viskosität
bei hohem Molekulargewicht oder schlechter Löslichkeit in üblichen
Lösungsmitteln.
Daher bietet sich eine Gelegenheit zur verstärkten Verwendung dieser Materialien,
wenn diese Verarbeitungsbeschränkungen überwunden
werden können.
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In
einigen Fällen
kann eine verbesserte Verarbeitbarkeit durch verzweigte Systeme
bereitgestellt werden. Verzweigte Moleküle können durch das Vorliegen von
Langkettenverzweigungen viskositätserhöhend oder
durch einen sehr hohen Grad an Kurzkettenverzweigung viskositätsverringernd
wirken. Wie in der US-PS 5,726,249 erörtert, wird durch das Vorliegen
von Verzweigung bekanntlich auch die Verschleißfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit
in Klarlacken verbessert. Funktionelle verzweigte reaktive Polymere
eignen sich somit zur Erzeugung von Materialien mit verbesserten
mechanischen und verfahrenstechnischen Eigenschaften.
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In
bestimmten Situationen kann es auch vorteilhaft sein, über einen
Mechanismus der Änderung
der Eigenschaften einer Beschichtung oder eines Gegenstands während der
Fertigung zu verfügen.
Für diese
Eigenschaftsänderung
kann durch Verwendung eines Dual- Cure-Systems,
das die Bildung eines anfänglichen Netzwerks
auf der Basis eines coreaktiven Paars von Funktionalitäten erlaubt,
gesorgt werden. Danach kann die Vernetzungsdichte durch Reaktion
eines zweiten Paars von Funktionalitäten erhöht werden, wie in den US-Patentschriften
5,804,657 und 5,907,024 beschrieben.
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Diese
Steuerung der Vernetzungsdichte ist in der aktuellen Technik von
großem
Interesse.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt reaktive, in der Schmelze verarbeitbare
Materialien, die durch verschiedene stufenweise Wachstumsmechanismen
gehärtet
werden können,
um einheitliche Beschichtungen zu ergeben. Die als Komponenten dienenden
Moleküle
und das Ausmaß der
Reaktion bzw. die Vernetzungsdichte können zur Bereitstellung spezifischer
Eigenschaften für
eine Palette von Anwendungen variiert werden, wie oben beschrieben.
Das Molekulargewicht dieser Materialien ist derart, daß sie leicht
verarbeitet werden können,
was ökonomische
und ökologisches
Vorteile ergibt. Die Materialien können danach ohne die durch
die Strahlenhärtung
bedingten Dicken- und Expositionsbeschränkungen durch Einwirkung von
Wärme gehärtet werden,
um verbesserte mechanische Endeigenschaften zu ergeben. Diese Materialien
stellen somit einen beträchtlichen
Fortschritt der aktuellen Technik dar.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine mittels stufenweisen
Wachstums härtbare
Oligomerzusammensetzung, umfassend
- (a) ein
als erste Komponente dienendes Oligomer, das eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Hauptkette
und einen Polymerisationsgrad ≤ 300
aufweist und mehrere polymerisierte Monomereinheiten, die anhängige reaktive nucleophile
oder elektrophile funktionelle Gruppen umfassen, umfaßt;
- (b) ein als zweite polyfunktionelle Komponente dienendes Oligomer,
das gegenüber
dem als erste Komponente dienenden Oligomer coreaktiv ist, eine
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Hauptkette aufweist und mehrere polymerisierte
Monomereinheiten, die coreaktive funktionelle Gruppen umfassen umfasst;
und wobei mindestens eine der Komponenten a) und b) eine Funktionalität von mehr
als 2 aufweist, wobei die Zusammensetzung bei Temperaturen von 100°C oder weniger
in der Schmelze verarbeitbar ist und wobei die Zusammensetzung einen
Reststoffgehalt von weniger als 2 Gew.-% aufweist.
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Kurz
gesagt stellt die vorliegende Erfindung aus einem ersten Oligomer
mit reaktiven funktionellen Gruppen, die zur Reaktion mit einer
coreaktiven zweiten Komponente mit Funktionalität, die zu derjenigen des ersten
Oligomers komplementär
ist, mit effektiven Geschwindigkeiten (bei normalen Verarbeitungstemperaturen)
befähigt
sind, hergestellte neue Zusammensetzungen bereit. Mit komplementär ist gemeint,
daß dann, wenn
die reaktiven funktionellen Gruppen des Oligomers elektrophiler
Natur sind, die zweite Komponente coreaktive nucleophile Gruppen
besitzen sollte. Der umgekehrte Fall ist ebenfalls brauchbar; wenn
das Oligomer reaktive nucleophile Gruppen enthält, dann enthält die zweite
Komponente coreaktive elektrophile Gruppen. Außerdem sind Reaktionen, an
denen oligomere Reaktanten der vorliegenden Erfindung beteiligt
sind, insofern kontrolliert und genau, als sie nur durch Reaktion
zwischen den reaktiven und coreaktiven funktionellen Gruppen zu
Oligomer-Oligomer-Kupplungsreaktionen
führen.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer neuen Zusammensetzung bereit, das die Schritte
der Bereitstellung der neuen erfindungsgemäßen Oligomerzusammensetzung,
vorzugsweise ferner eine wirksame Menge eines stufenweisen Wachstumskatalysators
umfassend, und des Einwirkenlassens von ausreichend thermischer
Energie auf die Zusammensetzung, um das erste Oligomer und die zweite
Komponente durch Ausbildung von kovalenten Bindungen zwischen den
reaktiven und coreaktiven Gruppen nach einem stufenweisen Wachstumsverfahren
zu vernetzen, umfaßt.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine reaktive
Zusammensetzung bereit, die vernetzt und bei der Reaktion keine
oder minimale Nebenprodukte bildet und die Vernetzungsdichte durch
ein stufenweises Wachstumsadditionsverfahren erreicht. Die Erfindung
hat einige Vorteile. Die Zusammensetzung ist niederviskos, leicht
in der Schmelze verarbeitbar und beschichtungsfähig und hat einen minimalen
Reststoffgehalt, wie Lösungsmittel,
Monomere, Weichmacher und/oder Viskositätsmodifikatoren. Die Zusammensetzungen
können
ohne Spezialeinrichtungen und ohne Bedenken bezüglich potentiell toxischer
oder reizender nichtumgesetzter niedermolekularer monomerer Spezies
oder Reaktionsprodukte schnell und zuverlässig hergestellt werden.
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Die
Zusammensetzungen können
verwendet werden als: Beschichtungen, einschließlich von harten Oberflächenbeschichtungen,
klaren Beschichtungen, Pulverbeschichtungen und gemusterten Beschichtungen;
als Klebstoffe, einschließlich
Haftklebstoffen und Schmelzklebstoffen; als Dichtungsmassen; als
optische Beschichtungen; als geblasene Mikrofasern (BMF); als optische
Materialien mit hohem Brechungsindex; als Barrierefilme; bei der
Mikroreplikation; als haftungsarme Rückseitenbeschichtungen (LABs)
und als Trennbeschichtungen.
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Die
Fähigkeit
zur Variation der Vernetzungsdichte erlaubt die Modifikation von
Eigenschaften, die für die
verschiedenen oben beschriebenen Anwendungen geeignet sind. Die
neuen erfindungsgemäßen Verbindungen
härten
mit Hilfe von reaktiven und coreaktiven funktionellen Gruppen aus,
um vernetzte Zusammensetzungen zu bilden, die beispielsweise durch
Wahl der jeweiligen Bestandteile und durch Steuerung der Vernetzungsdichte
maßschneiderbare
Eigenschaften, wie Scherung, Abschälung, Trennung, Festigkeit,
Härte, Elastizität und Zähigkeit
besitzen. Während
die Anforderungen beispielsweise für Klebstoffe und Hartbeschichtungen
sehr unterschiedlich sind, kann die Struktur des Materials und die
Verknüpfungsdichte
unter Beibehaltung des gleichen Verfahrens zur Bildung von vernetzten
Zusammensetzungen verändert
werden. Die maximale Vernetzungsdichte ist durch den Prozentsatz
der in die vernetzbare Zusammensetzung inkorporierten funktionellen
Gruppen vorgegeben. Es kann auch wünschenswert sein, ein System
zwecks verbesserter Verarbeitung teilweise umzuwandeln oder zu härten, während eine
nachfolgende Härtungsstufe
verwendet wird, um Endeigenschaften zu erhalten. Ein derartiges
Härtungsverfahren
kann ein Zweistufenverfahren, bei dem in beiden Stufen der gleiche
Mechanismus verwendet wird, oder ein Dual-Cure-Verfahren, bei dem
zwei unabhängige
Mechanismen verwendet werden, um die Endvernetzungsdichte und Endeigenschaften
zu erhalten, sein.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „schmelzverarbeitbar" oder einfach „verarbeitbar" auf Oligomerzusammensetzungen,
die bei Temperaturen kleiner gleich 100°C unter Verwendung herkömmlicher
Extrusions- oder Beschichtungseinrichtungen eine geeignete niedrige
Viskosität
für die Beschichtung
oder Extrusion besitzen oder erreichen, ohne daß Lösungsmittel, Monomere, Weichmacher und/oder
Viskositätsmodifikatoren
zugegeben werden müssen
und ohne daß außergewöhnliche
Drücke
angewandt werden müssen.
Die vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen mit weniger als
zwei Gewichtsprozentreststoffen bereit.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „stufenweises
Wachstumsverfahren" eine Reaktion,
um eine kovalente Bindung zwischen organischen funktionellen Gruppen
mit einer komplementären Reaktivitätsbeziehung,
d.h. elektrophilnucleophil, auszubilden. Das Verfahren kann im Fall
der stufenweisen Wachstumsaddition durch Umlagerung von funktionellen
Gruppen oder im Fall von stufenweiser Wachstumskondensation durch
Eliminierung eines kleinen Moleküls,
wie Wasser oder eines Alkohols, auftreten.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „vernetzen" die Bildung eines
polymeren Netzwerks mit unendlichem Molekulargewicht und tritt bei
Polymerisationen mit Monomerreaktanten mit Funktionalitäten von
mehr als zwei auf. Weitere Informationen finden sich in G. Odian,
Principles of Polymerization, 3. Auflage, 1991, John Wiley & Sons: New York,
S. 108. Eine Vernetzung wird zwischen den reaktiven und coreaktiven
funktionellen Gruppen nach einem stufenweisen Wachstumsverfahren
ausgebildet.
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Vorteilhafterweise
stellt die vorliegende Erfindung vernetzbare Zusammensetzungen bereit,
die ohne erheblichen Reststoffgehalt, wie Lösungsmittel, Monomere, Weichmacher
und/oder Viskositätsmodifikatoren, leicht
verarbeitet werden. Härtbare
Systeme, die Reststoffgehalt enthalten, können beim Übergang vom ungehärteten in
den gehärteten
Zustand zu einer beträchtlichen
Erhöhung
der Dichte führen,
was zu einer Nettoschwindung des Volumens führt. wie gut bekannt ist, kann
die Schwindung in vielen Fällen
zu einem generellen Haftungsverlust sowie einer signifikanten Verschiebung
und unvorhersehbarer Lagegenauigkeit bei präzisen Verbindungsoperationen,
wie denjenigen, die bei Mikroschaltkreisanwendungen erforderlich
sind, führen.
Die Schwindung kann auch zu Restspannungen in Beschichtungen führen, die
später
zu mechanischem Versagen führen
können.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
minimiert die Schwindung aufgrund von Lösungsmittelverdampfung und/oder
Monomerpolymerisation. Die schwindungsarmen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eignen sich insbesondere zur Verwendung bei zahnmedizinischen, Formgebungsanwendungen
oder bei Anwendungen, bei denen eine genaue Formgebung und/oder
Lagegenauigkeit erforderlich ist. Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue Klasse reaktiver Oligomere bereit, die als 100% Feststoffe
formuliert und thermisch gehärtet
werden können
und Eigenschaften aufweisen, die denen von lösungsmittelhaltigen oder Siruppolymeren
entsprechen oder diese übertreffen.
Die vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen bereit, die weniger
als 2% Schwindung und vorzugsweise weniger als 1% zeigen.
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Ferner
sind die Reinheit der Materialien und eine saubere Umgebung zur
Verarbeitung auch wichtig, um Hochleistungsmaterialien zu produzieren.
Polymere, die für
Beschichtungen und Klebstoffe verwendet werden, werden häufig wünschenswerterweise
ohne signifikante Mengen an flüchtigen
Materialien (wie Monomerenspezies) geliefert, um jegliche Verunreinigung
zu eliminieren. Die Probleme zurückbleibender
flüchtiger Materialien
stellen jedoch eine viel erheblichere Herausforderung dar, insbesondere
wenn annehmbare Grenzen für
migrierbare, flüchtige
Verunreinigungen in der Größenordnung
von wenigen Teilen pro Millionen liegen. Industrien wie Medizin-
und Lebensmittelverpackung erfordern Materialien mit hoher Reinheit
und niedrigeren Kosten. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung vermeidet
Probleme aufgrund von Spezieskontamination mit einem Reststoffgehalt
von weniger als 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise weniger als 1 Gewichtsprozent.
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Die
vorliegende Erfindung stellt vernetzbare Zusammensetzungen bereit,
die zur Verwendung bei der Herstellung von Klebstoffen, Beschichtungen,
geblasenen Mikrofasern, Schaumstoffen, optischen Materialien mit
hohem Brechungsindex, haftungsarmen Rückseitenbeschichtungen, Trennbeschichtungen
und Dichtungsmassen geeignet sind. Die Zusammensetzungen werden
aus Oligomeren mit anhängigen
reaktiven funktionellen Gruppen hergestellt und aus ethylenisch
ungesättigten
Monomeren gebildet. Die Zusammensetzungen umfassen eine mittels
stufenweisen Wachstums härtbare
Oligomerzusammensetzung, umfassend:
- a) ein
als erste Komponente dienendes Oligomer, das eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Hauptkette
und einen Polymerisationsgrad ≤ 300
aufweist und mehrere polymerisierte Monomereinheiten, die anhängige reaktive nucleophile
oder elektrophile funktionelle Gruppen umfassen, umfaßt;
- b) ein als zweite polyfunktionelle Komponente dienendes Oligomer,
das gegenüber
dem als erste Komponente dienenden Oligomer coreaktiv ist, eine
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Hauptkette aufweist und mehrere polymerisierte
Monomereinheiten, die anhängige
funktionelle Gruppen umfassen, die gegenüber den anhängigen reaktiven nucleophilen
oder elektrophilen funktionellen Gruppen des als erste Komponente
dienenden Oligomers coreaktiv sind, umfaßt; und
wobei mindestens
eine der Komponenten a) und b) eine Funktionalität von mehr als 2 aufweist,
wobei
die Zusammensetzung bei Temperaturen von 100°C oder weniger in der Schmelze
verarbeitbar ist und wobei die Zusammensetzung einen Reststoffgehalt
von weniger als 2 Gew.-% aufweist; und
- c) gegebenenfalls einen stufenweisen Wachstumskatalysator.
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Die
Zusammensetzung enthält
auf 100 Gewichtsteilen einer ersten Komponente eine ausreichende Menge
der zweiten Komponente, um mehr als zwei Vernetzungen pro Kette
des als erste Komponente dienenden Oligomers bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine vernetzbare Oligomerzusammensetzung
bereit, die die Oligomerzusammensetzung und einen stufenweisen Wachstumskatalysator
umfaßt.
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Das
erste Oligomer sowie das zweite Oligomer (sofern vorhanden) umfaßt:
- (1) 0,01 bis 99,99 Gewichtsteile polymerisierte
Monomereinheiten, die sich von Acrylsäureestern von nichttertiären Alkylalkoholen
mit 1–30
Kohlenstoffatomen ableiten;
- (2) 99,99 bis 0,01 Gewichtsteile einer polymerisierten Monomereinheiten,
die sich von einem ethylenisch gesättigten Monomer mit coreaktiven
funktionellen Gruppen (d.h. „funktionellen
Monomeren") ableiten.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
das erste Oligomer:
- (1) 75,00 bis 99,99 Gewichtsteile
polymerisierte Monomereinheiten, die sich von Acrylsäureestern
von nichttertiären
Alkylalkoholen mit 1–14
Kohlenstoffatomen ableiten;
- (2) 0,01 bis 5,00 Gewichtsteile polymerisierte Monomereinheiten,
die sich von einem ethylenisch ungesättigten Monomer mit coreaktiven
funktionellen Gruppen (d.h. „funktionellen
Monomeren") ableiten;
- (3) 0 bis 10 Gewichtsteile polymerisierte Monomereinheiten,
die sich von mindestens einem polaren Monomer („polaren Monomeren") ableiten; und
- (4) 0 bis 10 Gewichtsteile polymerisierte Monomereinheiten,
die sich von anderen Monomeren (nachfolgend beschrieben) ableiten.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann im wesentlichen jede Wiederholungseinheit des ersten Oligomers
eine anhängige
reaktive funktionelle Gruppe aufweisen, beispielsweise Poly(vinyldimethylazlacton).
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Die
zweite Komponente der Oligomerzusammensetzung (b) ist ein zweites
Oligomer mit coreaktiven funktionellen Gruppen. Bei Verwendung eines
als zweite Komponente dienenden Oligomers kann das Oligomer in situ
hergestellt werden, mit der Maßgabe,
daß der
Reststoffgehalt vor der Vernetzung weniger als 2 Gew.-% beträgt, oder
das als zweite Komponente dienende Oligomer kann separat hergestellt
und zu der Oligomermischung gegeben werden. Die vernetzte erfindungsgemäße Zusammensetzung
resultiert aus einem stufenweisen Wachstumsverfahren durch Reaktion
der reaktiven und coreaktiven funktionellen Gruppen. Die als erstes
Oligomer dienende Komponente und die zweite Komponente können dieselbe
Komponente sein, vorausgesetzt, daß das Oligomer sowohl reaktive
als auch coreaktive anhängige
funktionelle Gruppen enthält. Vorzugsweise
sind das als erste Komponente dienende Oligomer und die zweite Komponente
nicht dieselbe Komponente.
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Monomere,
die brauchbar sind und den Hauptteil der ersten und zweiten Oligomere
umfassen, sind überwiegend
Alkylacrylatester. Alkylacrylatester-Monomere, die bei der Erfindung
brauchbar sind, umfassen geradkettige, cyclische und verzweigtkettige
Isomere von Alkylestern mit C1-C30-Alkylgruppen. Aufgrund von Tg-
und Seitenkettenkristallinitätsüberlegungen
sind diejenigen Alkylacrylatester bevorzugt, die C5-C12-Alkylgruppen aufweisen, obwohl die Verwendung
von C1-C4 – und C13-C14-Alkylgruppen auch
brauchbar ist, wenn die Kombinationen eine durchschnittliche Zahl
von Kohlenstoffatomen pro Molekül
zwischen C5-C12 bereitstellen.
Für zahlreiche
Anwendungen, wie haftungsarme Rückseitenbeschichtungen
(LABs) oder Trennbeschichtung, können
jedoch höhere
Alkylgruppen, d.h. C12-C30-Alkylgruppen,
bevorzugt sein. Brauchbare spezifische Beispiele für Alkylacrylatester
umfassen: Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Propylacrylat, 2-Butylacrylat,
Isoamylacrylat, n-Hexylacrylat, n-Heptylacrylat, Isobornylacrylat, n-Octylacrylat,
Isooctylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Isononylacrylat, Decylacrylat,
Undecylacrylat, Dodecylacrylat, Tridecylacrylat und Tetradecylacrylat.
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Brauchbare
funktionelle Monomere umfassen diejenigen ungesättigten aliphatischen, cycloaliphatischen
und aromatischen Verbindungen mit bis zu etwa 36 Kohlenstoffatomen,
die eine funktionelle Gruppe, die zur weiteren Reaktion befähigt ist,
wie eine Hydroxyl-, Amino-, Azlacton-, Oxazolinyl-, 3-Oxobutanoyl-
(d.h. Acetoacetyl-), Carboxyl-, Isocyanat-, Epoxid-, Aziridinyl-,
Acylhalogenid-, Vinyloxy- oder cyclische Anhydridgruppe enthalten.
Bevorzugte funktionelle Monomere haben die allgemeine Formel
worin R
1 für Wasserstoff,
eine C
1- bis C
4-Alkylgruppe
oder eine Phenylgruppe, vorzugsweise Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
steht; R
2 für eine Einfachbindung oder
eine divalente verbrückende
Gruppe, die eine ethylenisch ungesättigte Gruppe mit einer funktionellen
Gruppe A verbindet und vorzugsweise bis zu 34, vorzugsweise bis
zu 18, besonders bevorzugt bis zu 10, Kohlenstoffatome und gegebenenfalls
Sauerstoff- und Stickstoffatome enthält, steht und, wenn R
2 nicht für
eine Einfachbindung steht, vorzugsweise ausgewählt ist aus
wobei R
1 für eine Alkylengruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine 5- oder 6-gliedrige Cycloalkylengruppe mit
5 bis 10 Kohlenstoffatomen oder ein Alkylenoxyalkylen, wobei jedes
Alkylen 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält, oder für eine divalente aromatische
Gruppe mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen steht und A für eine funktionelle
Gruppe, die zur Reaktion mit einer coreaktiven funktionellen Gruppe
(die Teil eines ungesättigten
Monomers ist) unter Ausbildung einer kovalenten Bindung fähig ist,
vorzugsweise ausgewählt
aus der Klasse bestehend aus Hydroxylgruppen, Aminogruppen (insbesondere
sekundäre
Aminogruppen), Carboxyl-, Isocyanat-, Aziridinyl-, Epoxid-, Acylhalogenid-,
Vinyloxy-, Azlacton-, Oxazolinyl-, Acetoacetyl- und cyclischen Anhydridgruppen,
steht.
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Repräsentative
hydroxylgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen die
Hydroxyalkyl(meth)acrylate und Hydroxyalkyl(meth)acrylamide, wie
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3-Chlor-2-hydroxypropylmethyl(meth)acrylat,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylamid,
4-Hydroxycyclohexyl(meth)acrylat, 3-Acryloyloxyphenol, 2-(4-Acryloyloxyphenyl)-2-(4-hydroxyphenyl)propan
(das auch als Bisphenol-A-monoacrylat bezeichnet wird), 2-Propyn-1-ol und 3-Butin-1-ol.
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Repräsentative
Beispiele für
aminogruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-Methylaminoethylmethacrylat,
3-Aminopropylmethacrylat, 4-Aminocyclohexylmethacrylat, N-(3-Aminophenyl)acrylamid,
4-Aminostyrol, N-Acryloylethylendiamin
und 4-Aminophenyl-4-acrylamidophenylsulfon.
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Repräsentative
azlactongruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-Ethenyl-1,3-oxazolin-5-on; 2-Ethenyl-4-methyl-1,3-oxazolin-5-on;
2.-Isopropenyl-1,3-oxazolin-5-on;
2-Isopropenyl-4-methyl-1,3-oxazolin-5-on;
2-Ethenyl-4,4-dimethyl-1,3-oxazolin-5-on; 2-Isopropenyl-4,4-dimethyl-1,3-oxazolin-5-on;
2-Ethenyl-4-methyl-4-ethyl-1,3-oxazolin-5-on;
2-Isopropenyl-3-oxa-1-aza[4,5]spirodec-1-en-4-on; 2-Ethenyl-5,6-dihydro-4H-1,3-oxazin-6-on;
2-Ethenyl-4,5,6,7-tetrahydro-1,3-oxazepin-7-on;
2-Isopropenyl-5,6-dihydro-5,5-di(2-methylphenyl)-4H-1,3-oxazin-6-on;
2-Acryloyloxy-1,3-oxazolin-5-on; 2-(2-Acryloyloxy)ethyl-4,4-dimethyl-1,3-oxazolin-5-on;
2-Ethenyl-4,5-dihydro-6H-1,3-oxazin-6-on
und 2-Ethenyl-4,5-dihydro-4,4-dimethyl-6H-1,3-oxazin-6-on.
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Repräsentative
oxozolinylgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-Vinyl-2-oxozolin, 2-Isopropenyl-2-oxazolin,
2-(5-Hexenyl)-2-oxazolin, 2-Acryloxy-2-oxazolin,
2-(4-Acryloxyphenyl)-2-oxazolin und 2-Methacryloxy-2-oxazolin.
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Repräsentative
acetoacetylgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-(Acetoacetoxy)ethyl(meth)acrylat,
Styrylacetoacetat, Isopropenylacetoacetat und Hex-5-enylacetoacetat.
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Repräsentative
carboxylgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen (Meth)acrylsäure, 3-(Meth)acryloyloxypropionsäure, 4-(Meth)acryloyloxybuttersäure, 2-(Meth)acryloyloxybenzoesäure, 3-(Meth)acryloyloxy-5-methylbenzoesäure, 4-(Meth)acryloyloxymethylbenzoesäure, Phthalsäuremono[2-(meth)acryloyloxyethyl]ester,
2-Butinsäure
und 4-Pentinsäure.
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Repräsentative
isocyanatgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-Isocyanatoethyl(meth)acrylat,
3-Isocyanatopropyl(meth)acrylat, 4- Isocyanatocyclohexyl(meth)acrylat, 4-Isocyanatostyrol, 2-Methyl-2-pxopenoylisocyanat,
4-(2-Acryloyloxyethoxycarbonylamino)phenylisocyanat, Allyl-2-isocyanatoethylether
und 3-Isocyanato-1-propen.
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Repräsentative
epoxygruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen Glycidyl(meth)acrylat, Thioglycidyl(meth)acrylat,
3-(2,3-Epoxypropoxy)phenyl (meth) acrylat, 2-[4-(2,3-Epoxypropoxy)
phenyl]-2-(4-acryloyloxyphenyl)propan,
4-(2,3-Epoxypropoxy)cyclohexyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxycyclohexyl(meth)acrylat
und 3,4-Epoxycyclohexyl(meth)acrylat.
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Repräsentative
aziridinylgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen N-(Meth)acryloylaziridin,
2-(1-Aziridinyl)ethyl(meth)acrylat, 4-(1-Aziridinyl)butyl(meth)acrylat, 2-[2-(1-Aziridinyl)ethoxy]ethyl meth)acrylat,
2-[2-(1-Aziridinyl)ethoxycarbonylamino]ethyl(meth)acrylat,
12-[2-(2,2,3,3-Tetramethyl-1-aziridinyl)ethoxycarbonylamino]dodecyl(meth)acrylat
und 1-(2-Propenyl)aziridin.
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Repräsentative
acylhalogenidgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen
(Meth)acryloylchlorid, α-Chloracryloylchlorid,
Acryloyloxyacetylchlorid, 5-Hexenoylchlorid,
2-(Acryloyloxy)propionylchlorid, 3-(Acryloylthioxy)propionoylchlorid und
3-(N-Acryloyl-N-methylamino)propionylchlorid.
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Repräsentative
vinyloxygruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen 2-(Ethenyloxy)ethyl(meth)acrylat,
3-(Ethynyloxy)-1-propen,
4-(Ethynyloxy)-1-buten und 4-(Ethenyloxy)butyl-2-acrylamido-2,2-dimethylacetat.
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Repräsentative
anhydridgruppensubstituierte funktionelle Monomere umfassen Maleinsäureanhydrid, Acrylsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
3-Acryloyloxy phthalsäureanhydrid
und 2-Methacryloxycyclohexandicarbonsäureanhydrid.
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Es
versteht sich im Rahmen der obigen Beschreibung des ersten und zweiten
Oligomers, daß das ethylenisch
ungesättigte
Monomer mit einer reaktiven funktionellen Gruppe („reaktives
Monamer") so gewählt ist,
daß die
erste und zweite Komponente miteinander coreaktiv sind, so daß das erste
Oligomer eine anhängige
funktionelle Gruppe, die gegenüber
der anhängigen
funktionellen Gruppe der zweiten Komponente coreaktiv ist, aufweist.
Die reaktiven und coreaktiven funktionellen Gruppen stellen durch
Ausbildung einer verknüpfenden
Gruppe zwischen den Paaren von elektrophilen und nucleophilen funktionellen
Gruppen eine Vernetzung zwischen der ersten und zweiten Komponente
bereit und können
anstelle der Polymerisation von ethylenisch ungesättigten
Gruppen Reaktionen umfassen, die üblicherweise als Substitutions-,
Kondensations- und Additionsreaktionen bezeichnet werden.
-
Während es
im Schutzbereich der Erfindung liegt, Nucleophil-Elektrophil-Kombinationen
einzusetzen, die durch Verdrängung
einer Abgangsgruppe und Erzeugung eines Nebenproduktmoleküls reagieren,
kann die Entfernung von Nebenprodukten einen zusätzlichen Verarbeitungsschritt
erfordern. Es ist bevorzugt, daß die
Nucleophil-Elektrophil-Kombinationen durch eine Additionsreaktion
reagieren, bei der keine Nebenproduktmoleküle erzeugt werden, und die
als Beispiele aufgeführten
Reaktionspartner reagieren nach diesem bevorzugten Modus. Beispielhafte
Kombinationen umfassen hydroxyl- oder aminofunktionelle Gruppen,
die mit azlacton-, isocyanat- und anhydridfunktionellen Gruppen
reagieren, und Carboxylgruppen, die mit isocyanat- und oxazolinfunktionellen
Gruppen reagieren.
-
Zum
besseren Verständnis
dieser Wechselwirkung zwischen reaktiven ersten und coreaktiven
zweiten funktionellen Gruppen sind einige mögliche Kombinationen von funktionellen
Gruppen in Tabelle 1 zusammengefaßt, wobei Carboxyl- und Hydroxylgruppen
als repräsentative
Beispiele verwendet werden. Der Fachmann wird leicht erkennen, wie
auch andere oben beschriebene funktionelle Gruppen verwendet werden
können,
um kovalente verknüpfende
Gruppen auszubilden.
-
-
In
Tabelle 1 steht R12 jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe.
R13 und R14 stehen
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen,
wenngleich R13 und R14 vorzugsweise
nicht beide für
Alkylgruppen stehen.
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Repräsentative
Beispiele für
radikalisch polymerisierbare polare Monomere mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten
polymerisierbaren Gruppe, die mit Acrylatmonomeren und funktionellen
Monomeren copolymerisierbar sind, umfassen stark polare copolymerisierbare
Monomere, zu denen u.a. diejenigen gehören, die aus der Gruppe bestehend
aus substituierten (Meth)acrylamiden, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, Acrylnitril,
Tetrahydrofurfurylacrylat, Acrylamiden und Mischungen davon und
dergleichen ausgewählt
sind.
-
Bei
der Auswahl der „anderen
Monomere", die bei
der Herstellung des funktionellen Oligomers bzw. der funktionellen
Oligomere (der ersten und zweiten Komponente) brauchbar sind, ist
derart, daß das
endgültige
vernetzte Material Eigenschaften aufweist die für seine Anwendung geeignet
sind. So muß beispielsweise ein
Haftklebstoff ein ausreichendes Formanpassungsvermögen, eine
ausreichende Klebrigkeit und eine ausreichende Haftung aufweisen,
um bei Raumtemperatur eine Verbindung mit einem Substrat auszubilden.
Ein Maß für die Eignung
eines Materials für
eine bestimmte Anwendung ist die Glasübergangstemperatur (T
g) des Materials. Während im Prinzip ein PSA-Copolymer
eine T
g von –15°C (258°K) oder weniger aufweisen sollte, um
eine effektive Haftung bei Raumtemperatur aufzuweisen, erfordert
eine Hartbeschichtung eine wesentlich über seiner Verwendungstemperatur
liegende T
g. Ein brauchbarer Prädikator
der T
g eines Interpolymers für spezifische
Kombinationen verschiedener Monomere kann durch Anwendung der Gleichung
(1) (aus der Schrift von W. R. Sorenson und T. W. Campbell mit dem
Titel „Preparative Methods
of Polymer Chemistry", Interscience:
New York (1968), S. 209) berechnet werden.
worin
- Tg
- = Glasübergangstemperatur
in Grad Kelvin für
das Interpolymer
- Tgi
- = Glasübergangstemperatur
in Grad Kelvin für
das Homopolymer des i-ten Monomers
- Wi
- = Gewichtsanteil des
i-ten Monomers.
-
Spezifische
Werte für
Tg von geeigneten Homopolymeren können aus
dem Kapitel von P. Peyser in „Polymer
Handbook", 3. Auflage,
Herausgeber J. Brandrup und E. H. Immergut, Wiley: New York (1989),
S. VI-209 bis VI-277, erhalten werden.
-
Brauchbare „andere
Monomere" umfassen.
Vinylmonomere, Vinylacetat, Styrole und Alkylvinylether, und Alkylmethacrylate.
Brauchbare „andere
Monomere" können auch
verschiedene mehrfach ungesättigte Monomere
umfassen, einschließlich
von Additionsprodukten oder Copolymeren oder Oligomeren, die zwei verschiedene
funktionelle Monomere (gemäß obiger
Definition) umfassen, so daß das
Produkt/Copolymer/Oligomer die Funktionalität beider konstituierender Ausgangsstoffe/Monomere
aufweist. Beispiele für
brauchbare polyfunktionelle Verbindungen umfassen Allyl-, Propargyl-
und Crotyl(meth)acrylate; Ethylendi(meth)acrylat; 1,6-Hexandioldiacrylat
(HDDA), Trimethylolpropantriacrylat; Pentaerythrittriacrylat; Allyl-2-acrylamido-2,2-dimethylacetat
und dergleichen. Die Verwendung von kleinen Mengen (z.B. 1 Gewichtsprozent
oder weniger) derartiger mehrfach ungesättigter Monomere ist bei der
Steuerung des Moduls des resultierenden Polymers und der Verringerung
der Viskosität
durch Erzeugung eines hochverzweigten Polymers nützlich.
-
Das
erste Oligomer (und das zweite) kann radikalisch polymerisierbare
Monomereinheiten, die sich von Monomeren mit anhängigen fluorierten Gruppen
ableiten, umfassen. Derartige „fluorierte
Monomere" werden
in Mengen verwendet, die ausreichen, um der resultierenden vernetzten
Zusammensetzung den gewünschten
Grad an niedriger Oberflächenenergie
und/oder die gewünschten
Trenneigenschaften zu verleihen, und entsprechen der Formel:
wobei R
4 für Wasserstoff,
Halogen oder geradkettiges oder verzweigtkettiges Alkyl mit 1 bis
etwa 4 Kohlenstoffatomen steht;
R
5 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtkettiges Alkyl mit
1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen steht;
Q jeweils für eine kovalente
Bindung oder eine organische verknüpfende Gruppe, wie eine Alkylenoxycarbonylgruppe
oder eine Sulfonamidoalkylengruppe, steht;
R
f für eine vollständig oder
teilweise fluorierte fluoraliphatische Gruppe, wie -(CF
2)
3CF
3, steht. Derartige
fluorierte Monomere werden beispielsweise in der US-PS 6,448,301
beschrieben.
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Oligomere
der ersten und der zweiten Komponente haben ein verhältnismäßig niedriges
Molekulargewicht und bauen dann durch ein stufenweises Wachstumsverfahren
der Oligomere durch die anhängigen
vernetzbaren, reaktiven funktionellen Gruppen Molekulargewicht (und
Festigkeit) auf. Infolge des relativ geringen Molekulargewichts
sind die Oligomere bei Arbeitsgängen wie
Beschichten, Spritzen, Extrusion und Spritzguß leicht verarbeitbar, da sie
vor dem vernetzen eine geringe Schmelzviskosität aufweisen, und ohne daß Lösungsmittel,
Weichmacher oder Viskositätsmodifikatoren
erforderlich sind. Bei den in Rede stehenden Oligomeren beträgt die Steigung
der doppeltlogarithmischen Auftragung der Viskosität gegen
das Molekulargewicht (Mn) etwa 1, wohingegen
für hochmolekulare
Polymere die Steigung 3,4 beträgt.
Die erfindungsgemäßen Oligomere
stellen Verarbeitbarkeit bereit, wonach das Vernetzen der Oligomere
die benötigten
physikalischen Eigenschaften, wie Zähigkeit, Härte, Schlagzähigkeit
und andere, bereitstellt, die sich im gehärteten Zustand manifestieren.
Sofern nicht anders vermerkt, bezieht sich das Molekulargewicht
auf das zahlenmittlere Molekulargewicht.
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Das
Molekulargewicht des Oligomers beträgt weniger als 500.000, vorzugsweise
weniger als 100000, besonders bevorzugt weniger als 20000 und ganz
besonders bevorzugt weniger als 5000 g/mol. Oberhalb dieses Molekulargewichts
ist die Viskosität
des Oligomers derart, daß das
Beschichten ohne Verwendung von Lösungsmitteln, Viskositätsmodifikatoren
oder Weichmachern sehr schwierig ist. Gewünschtenfalls können Polymere
mit höherem
Molekulargewicht mit Oligomeren mit niedrigerem Molekulargewicht
vermischt werden, so daß die
Mischung eine Viskosität
von 500 bis 10000 cP bei 22°C
aufweist. Oligomere der zweiten Komponente haben im allgemeinen
einen Polymerisationsgrad von weniger als etwa 300. Die gegenüber den
Erwartungen erhöhte
Viskosität
(für Polymere
mit einem Polymerisationsgrad von mehr als 300) wird Verharkungen
von Polymerketten zugeschrieben. Es ist empirisch gezeigt worden,
daß Polymere
oder Oligomere mit weniger als 300 Wiederholungseinheiten nicht
verharkt sind. Vor der vorliegenden Erfindung ist gezeigt worden,
daß unverharkte
Polymere verarbeitbar sind, aber eine geringe Festigkeit aufweisen.
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Das
Molekulargewicht kann durch Verwendung von Kettenübertragungsmitteln,
einschließlich
von Mercaptanen, Disulfiden, Tetrabromkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff
und anderen, wie sie im Stand der Technik bekannt sind, reguliert
werden. Brauchbare Kettenübertragungsmittel
sind auch Kobaltchelate, wie in den US-Patentschriften 4,680,352
und 4,694,054 beschrieben, und oligomere Kettenübertragungsmittel, beispielsweise
worin R jeweils für eine Niederalkylgruppe
oder eine funktionelle Gruppe (gemäß obiger Beschreibung) steht und
n für eine
Zahl, die im allgemeinen kleiner als 10 ist, steht, wie in den US-Patentschriften
5,362,826 und 5,773,534 beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfaßt
wie oben beschrieben eine erste Oligomerkomponente mit mehreren
anhängigen
funktionellen Gruppen, eine zweite Komponente mit mehreren anhängigen coreaktiven
funktionellen Gruppen (die ein zweites Oligomer ist) und gegebenenfalls
einen Katalysator. Die physikalische Form der Zusammensetzung kann
eine viskose Flüssigkeit
oder ein niedrigschmelzender Feststoff oder ein Pulver sein, was
mit der Glasübergangstemperatur
und dem Molekulargewicht in Zusammenhang steht. Die Glasübergangstemperatur
und das Molekulargewicht der Komponenten können eingestellt werden, um
Zusammensetzungen mit gewünschten
Eigenschaften, die für
unzählige
Anwendungen nützlich sind,
die von Schmelzklebstoffen bis zu Schutzfilmen reichen, zu erhalten.
Flüssige
Oligomere sind erhältlich, wenn
die Glasübergangstemperatur
der Oligomerkomponente unter Umgebungstemperatur liegt und das Molekulargewicht
der Oligomerkomponente unter dem Verharkungsmolekulargewicht (d.h.
ein Polymerisationsgrad von weniger als etwa 300) liegt. Niedrigschmelzende
Feststoffe sind erhältlich,
wenn die Tg bei oder unter Umgebungstemperatur liegt. Pulver sind
erhältlich,
wenn die Tg über
Umgebungstemperatur liegt.
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Das
erste Oligomer kann hergestellt (z.B. durch Lösungspolymerisation gefolgt
von Isolierung) und dann mit einer separat hergestellten zweiten
Komponente vereinigt werden. Jegliches zurückbleibende Monomer und/oder
Lösungsmittel,
die bei der Herstellung verwendet werden, werden im allgemeinen
nach herkömmlichen
Techniken, wie Destillation, Vakuumverdampfung usw., entfernt. Je
nach der Art des zu verwendenden Beschichtungsverfahrens können die
relativen Mengen der Oligomere stark variieren. Die Polymerisation
kann in Gegenwart von geeigneten Lösungsmitteln, wie Essigsäureethylester,
Toluol und Tetrahydrofuran, die gegenüber den funktionellen Gruppen
der Komponenten der ersten und zweiten Komponente unreaktiv sind,
durchgeführt
werden.
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Die
Polymerisation kann bewerkstelligt werden, indem man die Monomerkomponenten
in Gegenwart eines Photoinitiators Energie aussetzt. Energieaktivierte
Initiatoren können
unnötig
sein, wo beispielsweise ionisierende Strahlung zur Initiierung der
Polymerisation verwendet wird. Diese Photoinitiatoren können in
Konzentrationen im Bereich von etwa 0,0001 bis etwa 3,0 Gewichtsteilen,
vorzugsweise von etwa 0,001 bis etwa 1,0 Gewichtsteilen und besonders
bevorzugt von etwa 0,005 bis etwa 0,5 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile der
Zusammensetzung eingesetzt werden.
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Die
beschichtungsfähige
Oligomerzusammensetzung wird durch Vereinigung der beiden Komponenten,
die das erste Oligomer, die zweite Komponente und gegebenenfalls
einen Katalysator enthalten, hergestellt. Eine teilweise Umwandlung
der beiden Komponenten kann erforderlich sein, um eine verdickte
Lösung mit
einer beschichtungsfähigen
Viskosität
von etwa 500 bis 10000 cP bei 22°C,
besonders bevorzugt von etwa 750 bis 7500 cP, zu erreichen.
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Die
Zugabereihenfolge wird im allgemeinen so durchgeführt, daß die Reaktion
zwischen den reaktiven und coreaktien funktionellen Gruppen vor
dem Beschichten minimiert und somit die brauchbare Haltbarkeit oder „offene
Zeit", d.h. die
Zeit, während
der die Zusammensetzung verarbeitet und auf ein Substrat aufgetragen
wird, maximiert wird. Im Fall eines Klebstoffs kann nach dem Überschreiten
der offenen Zeit ein zweites Substrat nicht leicht mit einem ersten
Substrat verbunden werden. Lange offene Zeiten sind im allgemeinen bevorzugt.
Die Haltbarkeit bezieht sich auf den Zeitraum, über den die Oligomerzusammensetzung
ohne vorzeitige Gelierung gelagert werden kann.
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Zur
Vermeidung von vorzeitiger Gelierung ist es im allgemeinen vorteilhaft,
zu vermeiden, daß sowohl reaktive
als auch coreaktive Gruppen in der ersten Oligomerkomponente vorliegen
oder sowohl reaktive als auch coreaktive Gruppen in der zweiten
Komponente vorliegen. wenn die reaktiven und coreaktiven Gruppen nicht
hochreaktiv sind, d.h. entweder bei Raumtemperatur oder in Abwesenheit
eines stufenweisen Wachstumsinitiators nicht mit nennenswerten Geschwindigkeiten
reagieren, kann man die reaktiven und coreaktiven Gruppen auf der
ersten Oligomerkomponente unterbringen. Ganz analog werden dann,
wenn die relativen Konzentrationen entweder der reaktiven oder der
coreaktiven Funktionsgruppen gering sind, die beiden nicht mit nennenswerten
Geschwindigkeiten reagieren, und eine Gelierung kann vermieden werden.
Wo die beiden jedoch mit beträchtlichen
Geschwindigkeiten reagieren, kann die Gelierung durch Zugabe einer
der Komponenten unmittelbar vor dem Beschichten vermieden werden.
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Wie
für den
Fachmann leicht ersichtlich ist, empfiehlt sich möglicherweise
eine portionsweise oder sequentierte Zugabe der Monomere, um die
Monomere mit verschiedenen Reaktivitätsverhältnissen effektiv zu inkorporieren
oder die vorzeitige Gelierung zu minimieren. Beispielsweise, um
die vorzeitige Reaktion zwischen hydroxy- und azlactonfunktionellen
Gruppen zu vermeiden. Das Oligomer kann bzw. die Oligomere können durch
sequentielle Zugabe hergestellt werden, wobei eine Mischung von
einem Monomer mit einer reaktiven funktionellen Gruppen und anderen
Monomeren ohne funktionelle Gruppen teilweise polymerisiert wird, dann
ein Monomer mit einer coreaktiven funktionellen Gruppe zugegeben
wird und die Mischung dann weiter polymerisiert wird.
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Alternativ
dazu kann man eine oder mehrere der reaktiven funktionellen Gruppen
in eine „geschützte funktionelle
Gruppe" umwandeln,
um sie vorübergehend
unreaktiv oder blockiert zu machen. Die Schutzgruppen können dann
entweder thermisch, photochemisch oder mit einem selektiven Reagens,
das mit den Schutzgruppen reagiert, aber ansonsten gegenüber anderen
Gruppierungen von funktionellen Gruppen in der Zusammensetzung unreaktiv
ist, entfernt werden. Beispielsweise kann man Hydroxylgruppen in
Trimethylsilylgruppen umwandeln, wie gewünscht verarbeiten und dann
die Trimethylsilylschutzgruppe durch Behandlung mit einem Fluoridreagens
abspalten, um eine Vernetzung zu erlauben. Die Wahl und Verwendung
von Schutzgruppen wird in Protective Groups in Organic Synthesis,
T. Greene und P. G. M. Wuts, Hrsg., 3. Auflage, Wiley Interscience,
NY, NY, 1999, beschrieben. Somit können die reaktiven und/oder
die coreaktiven funktionellen Gruppen geschützte funktionelle Gruppen sein.
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Die
Oligomerzusammensetzung kann in brauchbaren und relativ zeitstabilen
Dicken, die im Bereich von 25–500
Mikrometer oder mehr liegen, aufgetragen werden. Stabile Dicken
sind notwendig, um die gewünschte
Beschichtungsdicke vor der Reaktion der Oligomerzusammensetzung,
um die vernetzte Zusammensetzung zu bilden, aufrechtzuerhalten.
Das Beschichten kann auf beliebige herkömmliche Weise erfolgen, wie
durch Walzen-, Tauch-, Rakel- oder Extrusionsbeschichtung.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines vernetzten Gegenstands
umfaßt
teilweise Umwandeln der reaktiven und coreaktiven funktionellen
Gruppen, um Verknüpfungen
zwischen der ersten und zweiten Komponente zu bilden, das Auftragen
der teilweise umgewandelten Oligomerzusammensetzung auf ein Substrat
(wie einen Bandträger)
und nachfolgende weitere Umwandlung der reaktiven und coreaktiven
funktionellen Gruppen, um ein vollvernetztes Material zu erhalten.
Die teilweise Umwandlung stellt eine beschichtungsfähige Mischung
der ersten und zweiten Komponente bereit.
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Die
vernetzte Zusammensetzung ist als ein Polymer mit einer ersten Oligomerkette
mit dem Rest von zwei oder mehr anhängigen funktionellen Gruppen,
die chemisch mit dem Rest von zwei oder mehr coreaktiven funktionellen
Gruppen, die an einer zweiten Komponente anhängen, verbunden sind, gekennzeichnet. Mindestens
eine der beiden Komponenten muß durchschnittlich
mehr als zwei funktionelle Gruppen aufweisen, um Vernetzung zu erreichen.
Vorzugsweise umfaßt
jede Oligomerkette eine Acrylatoligomerkette. Somit reagiert während der
Einwirkung von thermischer Energie die funktionelle Gruppe mit einer
zweiten, coreaktiven funktionellen Gruppe, die an einer zweiten
Oligomerkette anhängt,
um eine Vernetzung (Verknüpfung)
zwischen den Ketten zu bilden. Das bevorzugte Molekulargewicht zwischen
Vernetzungen (Mc) variiert je nach Anwendung,
wobei Materialien mit höherem
(Mc) im allgemeinen weicher sind. Für Haftklebstoffe
hat die in Rede stehende vernetzte Zusammensetzung beispielsweise
ein effektives Molekulargewicht zwischen Vernetzungen, (Mc), größer gleich
1000 und vorzugsweise größer 3000.
Das effektive Molekulargewicht zwischen Vernetzungen (Mc)
kann durch dynamisch-mechanische Analyse gemessen werden.
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Der
Vernetzungsgrad kann leicht durch die Zahl und Konzentration an
anhängenden
funktionellen Gruppen, die an Oligomerketten anhängen, reguliert werden. Im
allgemeinen gilt, je kleiner das Mc, desto
geringer die Elastizität
und desto härter
daher der Film. Andererseits weisen Filme mit niedrigerem Vernetzungsgrad
größere Flexibilität auf. Die
Verwendung eines stoichiometrischen Überschusses einer Komponente
mit einer funktionellen Gruppe oder einer coreaktiven funktionellen
Gruppe kann nützlich
sein, um eine Regulierung des Ausmaßes der Reaktion zwischen den
reaktiven und coreaktiven funktionellen Gruppen unter den oben angegebenen
Bedingungen und daher eine Regulierung des Mc zu
erreichen. Auch 10-fache stoichiometrische Überschüsse stellen auf einer vergleichenden
Gewichtsbasis relativ zur gesamten Zusammensetzung nur kleine Mengen
dar.
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Stufenweise
Wachstumskatalysatoren können
zur Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeiten zwischen reaktiven und coreaktiven
funktionellen Gruppen und zur Herbeiführung der Vernetzung der Komponenten
verwendet werden. Metallkatalysatoren, wie Dibutylzinndilaurat und
Dibutylzinndiacetat, sind mit Alkohol-Isocyanat-Kombinationen effektiv. Starke Säuren, wie
Ethansulfonsäure,
Trifluoressigsäure
und Methansulfonsäure,
sind mit Azlacton-Alkoholen und mit den Anhydrid-Alkoholen brauchbar.
Effektive Konzentrationen der katalytisch wirksamen Mittel betragen
0,01 bis 5,00 Gewichtsprozent, bezogen auf die Konzentration des
stoichiometrisch begrenzenden Reaktanten. Starke Basen umfassen
1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en(DBU), 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en(DBN) und
N-Methyl-1,5,7-triazabicyclo[4.4.0]dec-5-en(MeTBD).
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Neben
den oben aufgeführten
Bestandteilen kann die Oligomerzusammensetzung bestimmte andere Materialien,
wie Pigmente, Weichmacher, Klebrigmacher und Verstärkungsmittel,
umfassen. Die Zugabe eines derartigen Materials erhöht jedoch
die Komplexität
und somit die Kosten einer ansonsten einfachen, unkomplizierten,
wirtschaftlichen Zusammensetzung und eines ansonsten einfachen,
unkomplizierten, wirtschaftlichen Verfahrens und ist nicht bevorzugt,
außer
um spezifische Ergebnisse zu erzielen.
-
PRÜFMETHODEN
-
Die
in den folgenden Beispielen zur Beurteilung und zum Vergleich der
Eigenschaften von Klebstoffzusammensetzungen verwendeten Prüfmethoden
sind Industrienormprüfungen.
Diese Prüfungen
werden in verschiedenen Veröffentlichungen
der American Society for Testing Materials (ASTM), Philadelphia,
PA und des Pressure Sensitive Tape Council (PSTC), Glenview, IL,
ausführlich
beschrieben. In den Beispielen werden auch Verweise auf diese Normen
angegeben.
-
Scherfestigkeitsprüfung (ASTM
D-3654-78; PSTC – 7)
-
Die
in den Beispielen beschriebenen Klebstoffilme wurden in 1,27 cm
breite Streifen geschnitten und über
ihren Klebstoff auf flache, starre Edelstahlplatten geklebt, wobei
genau eine Länge
von 2,54 cm jedes Klebstoffilmstreifens mit der Platte, auf der
er haftend aufgebracht war, in Kontakt stand. Vor der Prüfung wurde ein
Gewicht von 2200 g bei 25°C
zweimal über
die verbundene Fläche
jedes Streifens gerollt. Jede der resultierenden Platten mit dem
darauf haftenden Filmstreifen wurde entweder bei Raumtemperatur
(23°C) hingestellt
oder in einen auf 70°C
vorgeheizten Umluftofen gestellt. Nach 15 Minuten Äquilibrierung
wurde ein Gewicht von 500 g bzw. 1000 g an das freie Ende des anhaftenden
Filmstreifens gehängt,
wobei die Platte um 2° aus
der Vertikalen gedreht wurde, um sich gegen jegliche Schälkräfte abzusichern.
Die Zeit (in Minuten), zu der das Gewicht abfiel, da sich der Klebstoffilmstreifen
nach den nachstehend gezeigten Versagensmodi von der Platte ablöste, war
die „Scherfestigkeit
(Min.)" bei 23°C (1000 g)
bzw. 70°C
(500 g). Die Prüfung
wurde nach 10000 Minuten abgebrochen, wenn kein Versagen eintrat.
In den Tabellen wird dies als 10000+ Minuten angegeben.
-
Versagensmodus (MOF)
-
Der
Versagensmodus einiger Schälfestigkeitsprüfungen wird
wie folgt angegeben:
- PP
- = Abfallen: ungefähr 75–100 adhäsives Versagen
von der Stahlplatte;
- C
- = kohäsives Versagen:
sowohl der Filmstreifen als auch die Plattenoberflächen sind
vollständig
mit Klebstoff bedeckt;
- r
- = Rückstandsversagen:
Klebstoff bedeckt 100% des Filmstreifens, wobei ein kleiner Rest
auf die Platte übertragen
wurde;
- SM
- = Verschmierung: Klebstoff
bedeckt 100 des Filmstreifens, wobei eine beträchtliche Menge (weniger als
100%) auf die Platte übertragen
wurde;
- FB
- = Versagen von Träger (Filmstreifen):
75–100%
adhäsives
Versagen von Filmstreifenträger;
der gesamte Klebstoff haftet auf der Platte.
-
Der
Abfall-Versagensmodus ist bevorzugt, da er auf adhäsives Versagen
der Klebstoff/Stahl-Grenzflächen verbindung
im Gegensatz zu kohäsivem
versagen des Klebstoffs hindeutet. Klebstoffe mit verschiedenen Scherhaftungen,
die alle im Bereich der vorliegenden Erfindung (1–10,000
Minuten) liegen, sind je nach den Endanwendungen bevorzugt.
-
Es
wurden zwei Proben jedes Bands (Klebstoffilmstreifens) geprüft, und
die Scherfestigkeitsprüfungen wurden
gemittelt, um den angegebenen Scherwert zu erhalten.
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Schälhaftungsprüfung [ASTM D 3330-78; PSTC – 1 (11/75)]
-
Die
Schälhaftung
war die Kraft, die erforderlich war, um einen klebstoffbeschichteten
Prüfkörper von einer
Prüfplatte
zu entfernen, die bei einem bestimmten Winkel und einer bestimmten
Entfernungsgeschwindigkeit gemessen wird. In den Beispielen wird
diese Kraft in Newton pro Dezimeter (N/dm) Breite der beschichteten
Folie ausgedrückt.
Es wurde folgendermaßen
vorgegangen:
- (1) Ein 25,4 mm breiter Prüfkörper wurde
auf eine horizontalpositionierte saubere Glasprüfplatte aufgebracht. Eine 2,2
kg schwere Gummiwalze wird verwendet, um eine Prüfkörperlänge von 12,7 mm in festen Kontakt
mit der Glasoberfläche
zu pressen.
- (2) Das freie Ende des Prüfkörpers wurde
soweit zurückgefaltet,
daß es
sich nahezu selbst berührt
und der Entfernungswinkel 180°C
betrug. Das freie Ende wurde an der Haftungsprüfgerätskala befestigt.
- (3) Die Glasprüfplatte
wurde in die Backen einer Zugprüfmaschine,
die in der Lage war, die Platte mit einer konstanten Geschwindigkeit
von 2,3 Metern pro Minute von der Skala wegzubewegen, eingespannt.
- (4) Die Skalenablesung in Newton wurde aufgezeichnet, während das
Band von der Glasoberfläche
abgeschält
wird.
-
Molekulargewichtsmessung
(Zahlenmittel)
-
Das
Molekulargewicht der Oligomere wurde mittels Gelpermeationschromatographie
gemessen. Proben wurden durch Zugabe von 10 ml Tetrahydrofuran (THF)
zu ungefähr
25 mg Probe hergestellt. Die Lösung wurde
mit einem 0,2-Mikron-PTFE-Spritzenfilter filtriert. 150 Mikroliter
Lösung
wurden in einen Sechs-Säulen-Satz
(Mischbett- und 500-A-Säulen
von Jordi Associates, Jordi Associates Inc., Bellingham, MA) in
Kombination mit einem Trennmodul Waters 2690 von Waters (Waters
Corp., Milford, MA) injiziert. Das 2690TM-Gerät wurde
bei Raumtemperatur unter Verwendung von THF als Elutionsmittel mit
einer Durchfluflrate von 1,0 ml/Min. betrieben. Konzentrationsänderungen
wurden mit einem Brechungsindexdetektor HP 1047 A (Hewlett Packard
Instruments, Palo Alto, CA) detektiert. Die Molekulargewichtsberechnungen
basierten auf einer Kalibrierung mit Polystyrolen schmaler Dispersität mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 6,30 × 106 bis
266. Die tatsächlichen
Berechnungen wurden mit Caliber-Software (Polymer Laboratories,
Inc., Amherst, MA) fertiggestellt.
-
Sondenklebrigkeitsprüfung
-
Zur
Beurteilung der Klebrigkeit der Materialien wurde eine Sondenklebrigkeitsprüfung gemäß ASTM D2979-88
verwendet. Das zu prüfende
Material wurde mit einem Druck von 100g/cm2 auf
den Prüfsondenbereich
eines Geräts
der Bauart TMI PolykenTM ProbetackTM (Modell 80-02-01), das im Handel von Testing Machines
Inc., Amityville, N. Y., erhältlich
ist, aufgebracht. Die Sondenkopfgeschwindigkeit betrug 1 cm/s, die Kontaktzeit
betrug 1 s, und die Sondenabzugsgeschwindigkeit betrug 1 cm/s. Die
Prüfung
wurde mit mindestens zehn Bestimmungen an willkürlichen Punkten initiiert.
Der durchschnittliche Höchstwert
wurde in Gramm aufgezeichnet.
-
Gelprozentgehaltprüfung [ASTM
D 3616-82]
-
Der
Gelprozentgehalt wird als Hinweis auf das Härtungsniveau verwendet. Klebstoffe,
die klebrigmachende Harze enthalten, werden auf den tatsächlichen
Gelprozentgehalt korrigiert. Der korrigierte Gelprozentgehalt ist
das 100-fache der gelierten Masse dividiert durch die Gesamtmasse
des Materials, das zur Bildung eines gelierten Netzwerks befähigt ist.
Lösliche
Materialien, wie Klebrigmacher, werden bei der Bestimmung des Gelanteils
subtrahiert.
-
Vernetzen
durch Strahlung verbessert die Kriech- und Scherfestigkeit von Klebstoffen.
Der Übergang von
einem kohäsiven
Versagen zu einem adhäsiven
Versagen während
des Abschälens
verschiebt sich mit zunehmender Vernetzungsdichte zu einer geringeren
Schälgeschwindigkeit
und einer höheren
Temperatur.
-
Viele
wichtige Eigenschaften von vernetzten Klebstoffen variieren mit
dem Gelgehalt. Die Bestimmung des Gelgehalts stellt daher ein Mittel
zur Steuerung des Verfahrens bereit und erhöht dadurch die Qualität des Klebstoffs.
-
Extraktionsprüfungen erlauben
die Verifizierung des korrekten Gelgehalts von Klebstoffen und erlauben
auch einen Vergleich zwischen verschiedenen vernetzten Klebstoffen
und deren spezifischen Endanwendungen.
-
Gelgehaltsbestimmung
-
Ein
quadratischer Prüfkörper (3,81
cm × 3,81
cm) mit ungefähr
0,06 g Klebstoff wurde von dem Band abgeschnitten und in einen 120-Mesh-Edelstahlkorb,
der ungefähr
4 cm3 mißt, gelegt. Der Inhalt wird
auf 0,1 mg genau abgewogen und dann in ein verschlossenes Becherglas
mit genug Toluol, um den Probekörper
abzudecken, eingetaucht. Nach 24 bis 48 Stunden Extraktion wird
der Korb (mit dem Prüfkörper) entfernt,
abtropfen gelassen und in einen Ofen mit einer Temperatur von 93°C gestellt.
Der Korb und der Prüfkörper werden bis
zur Gewichtskonstanz getrocknet, und der Gelgehalt wird folgendermaßen bestimmt:
-
-
Für die klebriggemachten
Klebstoffe wurde das Gewicht des Harzes subtrahiert, bevor der korrigierte Gelgehalt
folgendermaßen
berechnet wurde:
Korrigierter Gelgehalt =
100 – %
Extrakt
-
Es
wurden zwei Prüfkörper jedes
Bands geprüft,
und die Ergebnisse wurden Bemittelt, um den Gelgehaltswert zu erhalten.
-
Sofern
nicht anders vermerkt, wurden alle Chemikalien und Reagentien von
Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI, bezogen.
-
BEISPIELE
-
Beispiele 1–3
-
Diese
Beispiele beschreiben die Herstellung von azlactonfunktionellen
Oligomeren mit variierendem Molekulargewicht.
-
In
einer Glaspolimerisationsflasche wurden 80 g Isooctylacrylat (IOA),
15 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Vinyldimethylazlacton (VDM, 2-Ethenyl-4,9-dimethyl-1,3-oxazolin-5-on, von
SNPE, Inc., Princeton, NJ), 100 g Essigsäureethylester, 0,5 g Dibenzoylperoxid
und Tetrabromkohlenstoff (CTB) in unterschiedlichen Mengen vorgelegt,
um Oligomere mit unterschiedlichem Molekulargewicht herzustellen,
wie nachstehend angegeben. Die Flasche wurde mit Stickstoff gespült, verschlossen
und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 12 h getaumelt. Es wurden Oligomerproben mit
drei zahlenmittleren Molekulargewichten (Mn) hergestellt (Oligomer IA,
IB und IC). Siehe Tabelle 1.
-
Tabelle
1. M
n von Oligomeren von IOA/IBA/VDM im
Verhältnis
80/15/5 mit verschiedenen CTB-Niveaus
-
Beispiele 4–6
-
Diese
Beispiele beschreiben die Herstellung von hydroxylfunktionellen
Polymeren mit unterschiedlichem Molekulargewicht.
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurde 85 g IOA, 15 g IBA, 5 g Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA), 100 g Essigsäureethylester,
0,5 g Dibenzoylperoxid und Tetrabromkohlenstoff in unterschiedlichen
Mengen vorgelegt, um Oligomere mit unterschiedlichem Molekulargewicht
herzustellen, wie nachstehend angegeben. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und 12 h in einem bei 60°C gehaltenen Wasserbad getaumelt.
Es wurden Oligomerproben von drei zahlenmittleren Molekulargewichten
(Mn) hergestellt (Oligomer IIA, IIB und
IIC). Siehe Tabelle 2.
-
Tabelle
2. M
n von Oligomeren von IOA/IBA/HEMA im
Verhältnis
80/15/5 mit verschiedenen CTB-Niveaus
-
Beispiele 7–15
-
Die
Oligomere in den obigen Beispielen können durch thermische Reaktion
in Gegenwart von Base gehärtet
werden.
-
Mischungen
von Oligomerlösungen
aus dem Beispiel 1–3
wurde in Beispiel 4–6
im Gewichtsverhältnis 1:1
mit 0,5 Gew.-% 1,8-Diazabicyclo{4.3.0}undec-7-en(DBU) vermischt
und in einer Dicke ohne Lösungsmittel von
40 μm auf
Poly(ethylenterephthalat)-Folie(PET) mit einer Dicke von 40 μm aufgetragen
und unter Stickstoffüberlagerung
5 Minuten auf 80°C
erhitzt. Die Hafteigenschaften der resultierenden vernetzten Polymere sind
in Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle
3. Hafteigenschaften von unpolaren vernetzten reaktiven Polymeren
- NB
- = nicht bestimmt
-
Die
Daten von Tabelle 3 zeigen, daß die
Vernetzungsreaktionen von erfindungsgemäßen reaktiven Oligomeren Klebstoffe
mit guter Schäl-
und Scherfestigkeit bereitstellt. Das Abfallversagen der Proben
deutete auf einen hohen Vernetzungsgrad hin.
-
Bei
den Beispielen 7, 8, 10 und 11 handelt es sich um Vergleichsbeispiele.
-
Beispiele 16–21
-
Diese
zeigen die Regulierung der Vernetzungsdichte durch Verdünnung von
reaktiven Funktionalitäten,
bezogen auf Einarbeitung einer monofunktionellen oligomeren Spezies.
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 80 g IOA, 20 g IBA, 0,5
g 2-Mercaptoethanol, 100 g Essigsäureethylester und 0,2 g Azobis(isobutyronitril)(AIBN)
vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff gespült, verschlossen und in einem
bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 14 h getaumelt. Aus der resultierenden Reaktionsmischung
wurde durch Ausfällung
in Methanol hydroxyterminiertes IOA/IBA-Oligomer isoliert. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht des Oligomers betrug Mn = 24000 (Oligomer III).
Verschiedene Prozentanteile des hydroxylendgruppenfunktionellen
Oligomers wurden mit ausgewählten
Oligomerzusammensetzungen aus den Beispielen 7–15 mit 0,5% DBU vermischt.
Die Mischungen wurden auf PET-Trägerband
aufgetragen, das Lösungsmittel
wurde aus den Beschichtungen entfernt, und die Beschichtungen wurden
wie in den Beispielen 7–15
beschrieben vernetzt. Die Eigenschaften der resultierenden vernetzten
Oligomere sind in Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle
4. Hafteigenschaften von vernetzten reaktiven Oligomeren mit acrylaminofunktionellem
Oligomer.
- NB
- = nicht bestimmt
-
Die
Daten von Tabelle 4 zeigen, daß die
Zugabe eines hydroxyfunktionellen Oligomers III die Vernetzungsdichte
der vernetzten reaktiven Oligomere der Erfindung verdünnte. Der
Effekt war in den Beispielen 17 und 19 stärker ausgeprägt. Beispiel
15 hatte die höchste
Vernetzungsdichte, wie aus dem niedrigen Schälhaftungswert hervorgeht. Die
Zugabe von Oligomer III zu Beispiel 15 verbesserte die Schälhaftung
und die Schereigenschaften in hohem Maße.
-
Beispiele 22–23
-
Diese
Beispiele beschreiben das Mischen von azlactonfunktionellem Polymer
und Oligomer(en), um eine beschichtungsfähige, härtbare Zusammensetzung bereitzustellen.
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 80 g IOA, 18 g IBA, 2 g
VDM, 100 g Essigsäureethylester und
0,5 Dibenzoylperoxid vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 14 h getaumelt. Das resultierende IOA/IBA/VDM-Terpolymer
wurde durch Ausfällung
in Petrolether isoliert. Das Terpolymer besaß ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 175000 (Polymer IV). Dieses hochmolekulare Polymer mit einer
anhängigen
Azlactongruppierung wurde mit der in Beispiel 15 verwendeten niedermolekularen
Oligomerzusammensetzung vermischt, auf ein PET-Trägerband
aufgetragen und wie in den Beispielen 7–15 80°C unterworfen, um die Vernetzung
herbeizuführen.
Die Eigenschaften des resultierenden vernetzten Polymers sind in
Tabelle 5 aufgeführt.
-
Beispiel 24–25
-
Ganz
analog beschreiben diese Beispiele das Mischen von hydroxylfunktionellem
Polymer und Oligomer, um eine beschichtungsfähige, härtbare Zusammensetzung bereitzustellen.
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 80 g IOA, 18 g IBA, 2 g
HEMA, 100 g Essigsäureethylester
und 0,5 g Dibenzoylperoxid vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 14 h getaumelt. Das resultierende IOA/IBA/HEMA-Terpolymer
wurde durch Ausfällen
in Petrolether isoliert. Das Terpolymer besaß ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 180000 (Polymer V). Dieses hochmolekulare Polymer mit einer
anhängigen
Hydroxylgruppierung wurde mit der in Beispiel 15 in Tabelle IV niedermolekularen
Oligomerzusammensetzung vermischt, auf ein PET-Trägerband
aufgetragen und wie in den Beispielen 7–15 80°C ausgesetzt, um die Vernetzung
herbeizuführen.
Die Eigenschaften des resultierenden vernetzten Polymers sind in
Tabelle 5 gezeigt.
-
Tabelle
5. Hafteigenschaften von vernetzten reaktiven Oligomeren mit Polymeren
IV und V.
-
Die
Daten von Tabelle 5 zeigen, daß die
Verdünnung
der Vernetzungsdichte durch ein coreaktives, hochmolekulares Verdünnungsmittel
die Schälhaftung
und Hochtemperaturscherfestigkeit von vernetzten, niedermolekularen
reaktiven Oligomeren beträchtlich
erhöhte.
Somit können
die Endeigenschaften der Materialien durch Modifiziereung der Molekulargewichte
und funktionellen Gruppen in den Polymeren IV und V eingestellt
werden.
-
Beispiel 26–28
-
Anhängige Hydroxylgruppen
umfassende Oligomere wurden zur Beurteilung bei der Herstellung
von vernetzten Polymeren für
klare Beschichtungen hergestellt. So wurde eine Lösung von
n-Butylacrylat (nBA), n-Butylmethacrylat
(nBMA), Styrol (St), Methylmethacrylat (MMA) und 2-Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) mit einem Feststoffgehalt von 50% in 100 g Xylol hergestellt
und dann mit ungefähr
5 Gew.-% Peroxid-Initiator (Ethyl-3,3-di(t-amylperoxy)butyrat) vermischt.
Die Reaktionsmischung wurde 10 h auf 135–140°C erhitzt. Die resultierenden
reaktiven Oligomere (VIA, VIB und VIC) werden in Tabelle 6 beschrieben. Tabelle
6. Oligomere mit anhängigen
Hydroxylgruppen für
klare Beschichtungen.
- PD
- bedeutet Polydispersität.
-
Beispiele 29–30
-
In
Analogie zu den Beispielen 26–28
wurden Copolymere hergestellt, wobei das HEMA-Monomer durch Vinyldimethylazlacton-Monomer
(VDM-Monomer) ersetzt wurde, um Oligomere mit anhängigen Azlactoneinheiten
herzustellen. Die resultierenden Oligomere (VIIA und VIIB) werden
in Tabelle 7 beschrieben. Tabelle
7. Oligomere mit anhängigen
Azlactongruppen
- PD
- bedeutet Polydispersität.
-
Vergleichsbeispiel 31
-
Es
wurden Mischungen mit gleichem Gewicht der Oligomere VIA/VIIA, VIB/VIIB
und VIC/VIIB mit 0,2 Gew.-% DBU hergestellt. Die resultierenden
Mischungen wurden auf Glasplatten aufgetragen und 10 Minuten bei
150°C getrocknet,
um einen vernetzten Film mit einer Dicke von 25 Mikron zu erhalten.
Die resultierenden Polymerfilme wiesen auch nach 100 Hüben eine
hervorragende Lösungsmittelbeständigkeit
gegenüber
MEK auf (RSTM D 5402-93). Diese Materialien stellen somit lösungsmittelbeständige klare
Beschichtungsfilme bereit.
-
Die
folgenden drei Beispiele beschreiben die Herstellung von Oligomeren,
die für
Pulverbeschichtungsanwendungen geeignet sind.
-
Beispiel 32
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 24 g Isooctylacrylat (IOA),
76 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Vinyldimethylazalacton (VDM), 100
g Essigsäureethylester,
0,5 g Dibenzoylperoxid und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche
wurde mit Stickstoff gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 20 h getaumelt. Das resultierende Oligomer
wurde aufkonzentriert und in n-Hexan ausgefällt und zu einem feinen Pulver
zerkleinert. Das zahlenmittlere Molekulargewicht betrug 18000 (Oligomer
VIII)
-
Beispiel 33
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 24 g Isooctylacrylat (IOA),
76 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Hydroxyethylmethacrylat (HEMA),
100 g Essigsäureethylester,
0,5 g Dibenzoylperoxid und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche
wurde mit Stickstoff gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 20 h getaumelt. Das resultierende Oligomer
wurde aufkonzentriert und in n-Hexan ausgefällt und zu einem feinen Pulver
zerkleinert. Das zahlenmittlere Molekulargewicht betrug 17000 (Oligomer
IX)
-
Beispiel 34
-
Außerdem wurden
aus Mischungen der reaktiven Oligomere VIII und IX aus den Beispielen
32 und 33 vernetzte Copolymere hergestellt. Eine Mischung mit gleichem
Gewicht der Oligomere VIII und IX in Form von feinem Pulver wurde
hergestellt, gründlich
mit 0,2 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Oligomere) DBU
vermischt und bis zu einer Dicke von 1 Millizoll elektrostatisch
auf Edelstahlbleche aufgetragen und 15 Minuten auf 120°C erhitzt.
Das resultierende vernetzte Polymer war eine klare dünne Beschichtung
und wies auch nach 100 Hüben
eine gute Beständigkeit
gegenüber
Methylethylketon (MEK) auf (ASTM D5402-93).
-
Beispiele 35–40
-
Klebstoffe
können
auch aus Standardoligomeren durch direkte Zugabe von Weichmacher
hergestellt werden, wie in den folgenden Beispielen beschrieben.
-
Durch
Lösen von
50 g Oligomer VIII aus Beispiel 32, 50 g Oligomer IX aus Beispiel
33 und 0,2 g DBU in 100 g Methylethylketon wurde eine Stammlösung einer
Beschichtungszusammensetzung hergestellt. Einige verschiedene Formulierungen
wurden mit unterschiedlichen Mengen von Citroflex-A4-Weichmachern
(Morflex Inc., North Carolina) wurden mit 10-g-Mengen der Stammlösung vermischt
und die resultierenden Mischungen wurden bis zu einer Dicke von
1,5 Millizoll auf einen Polyesterträger mit einer Dicke von 2 Millizoll
aufgetragen. Die resultierenden Beschichtungen wurden zum Auftreten
der Vernetzung 5 Minuten auf 120°C
erhitzt. Die Charakterisierung der resultierenden vernetzten Beschichtungen
ist in Tabelle 8 zusammengefaßt. Tabelle
8. Mit den Oligomeren VIII und IX ohne und mit Weichmacher hergestellte
vernetzte Beschichtungen
- NE
- bedeutet nicht erhältlich.
-
Bei
den Beispielen 35 bis 40 handelt es sich um Vergleichsbeispiele.
-
Aus
den Daten in Tabelle 8 geht hervor, daß der Weichmacher mit den Oligomeren
verträglich
war und daß aus
diesem Verfahren Klebstoffe mit hinreichender Schälhaftung
und moderater Scherfestigkeit gewonnen wurden.
-
Die
Stammlösung
gelierte beim Stehen in 2 h. Es ist wünschenswert, Bedingungen aufzufinden,
um über
einen längeren
Zeitraum stabile Lösungen
herzustellen.
-
Die
folgenden vier Beispiele beschreiben ein Verfahren zur Verhinderung
der Gelierung durch kontrollierte Aktivierung des Katalysators.
-
Vergleichsbeispiel 41
-
Durch
Vereinigen von 5 g Oligomer VIII aus Beispiel 32, 5 g Oligomer IX
aus Beispiel 33, 10 g Methylethylketon, 0,02 g Essigsäure und
0,02 g DBU wurde eine Beschichtungszusammensetzung hergestellt.
Zum Vergleich wurde die gleiche Beschichtungszusammensetzung ohne
die Essigsäure
formuliert. Die Beschichtungszusammensetzungen wurden auf ihre Gelzeit
bei Umgebungstemperatur geprüft.
Die Gelzeit wurde als die Zeit festgehalten, zu der die Mischung
nicht mehr aus der Flasche ausfloß. Die Probe gelierte über einen Zeitraum
von 10 Tagen nicht, wohingegen das Vergleichsbeispiel (ohne Essigsäure) in
weniger als einer Stunde gelierte. Die Probe ergab beim Erhitzen
auf 120°C über einen
Zeitraum von 15 Minuten vernetztes Polymer.
-
Vergleichsbeispiel 42
-
Der
Beschichtungszusammensetzung in Beispiel 41 wurde unter Ersatz von
Essigsäure
durch Benzoesäure
wiederholt. Die Mischung gelierte beim Stehen bei Raumtemperatur über einen
Zeitraum von einer Woche nicht.
-
Beispiel 43
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 24 g Isooctylacrylat (IOA),
76 g Isobornylacrylat (IBA), 4,5 g Hydroxyethylmethacrylat (HEMA),
0,5 g Acrylsäure,
100 g Essigsäureethylester,
0,5 g Dibenzoylperoxid und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche
wurde mit Stickstoff gespült,
versiegelt und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 20 h getaumelt. Das Oligomer wurde aufkonzentriert
und in n-Hexan ausgefällt.
Das feste Oligomer wurde zu einem feinen Pulver zerkleinert. Das
zahlenmittlere Molekulargewicht betrug 17500 (Oligomer X).
-
Vergleichsbeispiel 44
-
Durch
Vereinigen von 5 g Oligomer X aus Beispiel 43, 5 g Oligomer IX aus
Beispiel 33, 10 g Methylethylketon und 0,02 g DBU wurde eine Beschichtungszusammensetzung
hergestellt. Die erhaltene Lösung
gelierte beim Stehen bei Umgebungstemperatur über einen Zeitraum von 8 Stunden
nicht. Die Lösung
wurde auf einen 2-Millizoll-Polyesterträger aufgetragen
und. 15 Minuten auf 120°C
erhitzt. Der resultierende Film war in MEK unlöslich, was auf Vernetzung hindeutete.
-
Während für diese
Arten von Vernetzungsformulierungen Azlacton-Hydroxyl-Reaktionen
brauchbar sind, können
auch alternative Chemismen verwendet werden. Die folgenden acht
Beispiele beschreiben einen derartigen alternativen Chemismus, der
auf Methacryloyloxyethylcarbamoylethylmethylketonoxim basiert.
-
Beispiel
45 Herstellung
von Methacryloyloxyethylcarbamoylethylmethylketonoxim.
-
Eine
Lösung
von 2-Isocyanatoethylmethacrylat (IEM, 43,44 g, 0,28 mol) in Tetrahydrofuran
(100 ml) wurde über
einen Zeitraum von 30 Minuten bei Raumtemperatur tropfenweise mit
2-Butanonoxim (24,35 g, 0,28 mol) versetzt. Nach zwei Stunden wurde
das Lösungsmittel
unter Vakuum abgezogen, was eine klare Flüssigkeit ergab.
-
Beispiel 46
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 50 g Isooctylacrylat (IOA),
45 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Methacryloyloxycarbamoylethylmethylketonoxim,
100 g Essigsäureethylester,
0,5 g Dibenzoylperoxid und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche
wurde mit Stickstoff gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 20 h getaumelt. Das resultierende Oligomer
besaß ein
zahlenmittleres Molekulargewicht von 18000 (Oligomer XI).
-
Beispiel 47
-
In
einem klaren Glaspolymerisationsbecher wurden 50 g Isooctylacrylat
(IOA), 45 g Isobornylacrylat (IBA), 5 9 Methacryloyloxycarbamoylethylmethylketonoxim,
100 9 Essigsäureethylester,
0,4 g Irgacur 651 und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche wurde
mit Stickstoff gespült,
verschlossen und mit W-Strahlung (F40BL-Black Light von General
Electric und Sylvania, 12,5 cm von der Quelle, Emission zwischen
310–430 nm
mit Maximalemission bei 380 nm) 20 h bestrahlt. Das resultierende
Oligomer hatte ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 21000 (Oligomer
XII).
-
Vergleichsbeispiel 48
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 50 g Isooctylacrylat (IOA),
40 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Methacryloyloxycarbamoylethylmethylketonoxim,
5 g Hydroxyethylmethacrylat, 100 g Essigsäureethylester, 0,5 g Benzoylperoxid
und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 20 h getaumelt. Das resultierende Oligomer
besaß ein
zahlenmittleres Molekulargewicht von 22500 (Oligomer XIII). Trotz
der Gegenwart von komplementären
funktionellen Gruppen im Oligomer trat keine Gelierung auf. Das
Oligomer wurde auf einer Aluminiumpfanne zu einem Film gegossen
und 10 Minuten auf 120°C
erhitzt. Das Oligomer besaß keine
Klebrigkeit, und der Film war spröde.
-
Vergleichsbeispiel 49
-
In
einem klaren Glaspolymerisationsbecher wurden 50 g Isooctylacrylat
(IOA), 40 g Isobornylacrylat (IBA), 5 g Methacryloyloxycarbamoylethylmethylketonoxim,
5 g Hydroxylethylmethacrylat, 100 g Essigsäureethylester, 0,4 g Irgacur
651 und 5 g Triethylsilan vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und mit W-Strahlung (F40BL-Black Light von General Electric
und Sylvania, 12,5 cm von der Quelle, Emission zwischen 310–430 nm
mit Maximalemission bei 380 nm) 20 h bestrahlt. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht des resultierenden Oligomers betrug 18500 (Oligomer
XIV). Trotz der Gegenwart von komplementären funktionellen Gruppen im
Oligomer trat keine Scherung auf. Das Oligomer wurde auf einer Aluminiumpfanne zu
einem Film gegossen und 10 Minuten auf 120°C erhitzt. Das Polymer besaß eine schwache
Klebrigkeit, und der Film war klar und flexibel.
-
Die
physikalische Erscheinungsform der vernetzten Filme in den Beispielen
49 und 50 legte nahe, daß trotz ähnlicher
Zusammensetzung der Monomere in den Oligomeren unter thermischen
und photochemischen Verfahren erhaltene Produkte verschieden waren.
Durch photochemische Methoden hergestellte Polymere können daher
flexibel sein, wohingegen vergleichbare thermisch hergestellte Materialien
nicht unbedingt identisch sind.
-
Beispiel 50–52
-
Durch
Mischen verschiedener Anteile von Oligomer XI aus Beispiel 46 und
Oligomer XII aus Beispiel 47 wurden einige Beschichtungszusammensetzungen
hergestellt und bis zu einer Dicke von 38,1 Mikron auf einen Polyesterträger (mit
einer Dicke von 50,8 Mikron) aufgetragen. Die Proben wurden zwecks
Auftreten von Vernetzung 10 Minuten bei 120°C erhitzt. Die resultierenden
vernetzten Beschichtungen werden in Tabelle 9 beschrieben.
-
Tabelle
9. Vernetzte Beschichtungen von Mischungen der Oligomere XI und
XII.
-
Die
Daten in Tabelle 9 zeigen, daß Beispiel
51 keine Klebrigkeit aufwies, was auf eine hohe Vernetzungsdichte
in der Beschichtung hindeutet.
-
Beispiel 53
-
Fluorierte
Materialien eignen sich zur Regulierung der Oberflächenenergie
von Beschichtungen. So wurden reaktive Oligomere mit Perfluorbutylketten
hergestellt und vernetzt, wie in den folgenden sechs Beispielen
beschrieben.
-
Eine
Lösung
von 70 g N-Methylperfluorbutylsulfonamidoethylacrylat (MeFBSEA, CH2=CHCOOCH2CHNMeSO2C4F9,
beschrieben in der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung
(Kokai) 57/193580, S. 5), 30 g Dimethylaminoethylacrylat (DMAEA),
4,0 g VDM, 0,5 g Dibenzoylperoxid und 0,5 g IOTG-Kettenübertragungsmittel
in 100 g Essigsäureethylester
wurde in einer Polymerisationsflasche in einem bei 60°C gehaltenen
Wasserbad 14 Stunden getaumelt. Nach Entfernung des Lösungsmittels
wurde ein reaktives Oligomer mit anhängigen Azlactoneinheiten mit
einem Mn von 19000 erhalten.
-
Beispiel 54
-
In
Analogie zu Beispiel 53 wurde aus 70 g MeFBSEA, 30 g DMAEA und 4
g HEMA ein Terpolymer hergestellt. Nach Abziehen des Lösungsmittels
wurde ein reaktives Oligomer mit anhängigen Hydroxyleinheiten mit
einem Mn von 22000 erhalten,
-
Beispiel 55
-
Eine
Mischung von 300 g N-Methylperfluorbutylsulfonamidoethylalkohol
(MeFBSE-OH, C4F9SO2N(CH3)CH2CH2OH, hergestellt
in zwei Stufen durch Umsetzung von Perfluorbutylsulfonamidofluorid mit
Methylamin und Ethylenchlorhydrin in Anlehnung an eine Verfahrensweise
gemäß Beispiel
1 der US-PS 2,803,656 (Ahlbrecht, et al.) und 480 g Gamma-Caprolacton
wurde unter Stickstoff auf 160°C
erhitzt. Nach Zugabe von Dibutylzinndilaurat (600 mg) wurde die
Mischung 6 h bei 160°C
gerührt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde der gewünschte
perfluorierte Caprolactonalkohol in Form eines hellbraunen Feststoffs
mit einem Hydroxyläquivalentgewicht
von 755 erhalten. Eine Mischung von 50 g des Alkohols, 9,2 g Vinyldimethylazlacton
und 0,1 g DBU wurde 24 h auf 65°C
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde ein wachsartiger Feststoff erhalten, der
den gewünschten
N-Methylperfluorbutylsulfonamidethylcaprolactonacrylamid (MeFBS(cap)Ac)
entsprach.
-
Beispiel 56
-
In
Analogie zu Beispiel 53 wurde aus 70 g MeFBS(cap)Ac, 30 g DMAEA
und 4,0 g Vinyldimethylazlacton ein Terpolymer hergestellt. Nach
Abziehen des Lösungsmittels
wurde ein reaktives Oligomer mit anhängigen Azlactoneinheiten mit
einem Mn von 23000 erhalten.
-
Beispiel 57
-
In
Analogie zu Beispiel 53 wurde aus 70 g MeFBS(cap)A, 30 g DMAEA und
4 g HEMA ein Terpolymer hergestellt. Nach Abziehen des Lösungsmittels
wurde ein reaktives Oligomer mit anhängigen Hydroxyleinheiten mit
einem Mn von 25000 erhalten.
-
Beispiel 58
-
Durch
Mischen von Anteilen mit gleichem Gewicht an reaktiven Oligomeren
in Gegenwart von 5 Gew.-% DBU (bezogen auf die Gesamtkonzentration
an reaktiven Polymeren) wurden vernetzte Zusammensetzungen mit den
Perfluorbutylgruppen gemäß den Beispielen
53–57
hergestellt. Die Oligomerlösungen
wurden in einer Dicke von ungefähr
40 Mikron auf eine Poly(ethylenterephthalat)-Folie aufgetragen und 5 Minuten bei
120°C hitzegehärtet. Das
Wasser- und Hexanabweisungsvermögen
für die
vernetzten Oligomere sowie für die
reaktiven Oligomere wurde auf einem Dynamic Contact Angle Analyzer
Modell 322 (Cahn Instruments, Madison, WI) gemessen. Für Kontaktwinkelmessungen
nach der Wilhelmy-Technik (L. Wilhelmy, Ann. Physik, 119 (1863)177)
benötigte
Probeplatten wurden durch Verbinden von zwei 24 mm breiten Streifen
der Beschichtung (Rücken
an Rücken)
hergestellt, so daß nur
die Beschichtungsoberfläche
der Prüfflüssigkeit
ausgesetzt war. Fortschreit- und Rückschreitkontaktwinkel wurden
in 3–5
verschiedenen Bereichen der Oberfläche der Wilhelmy-Platte gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 gezeigt. Tabelle
10. Kontaktwinkel von fluorierten Beschichtungen
- AC
- = Fortschreitkontaktwinkel,
- RC
- = Rückschreitkontaktwinkel
-
Die
Daten von Tabelle 10 zeigen, daß vernetzte
Oligomere mit Perfluorbutylgruppen leicht hergestellt werden können und
die Polymere verbesserte Fortschreit- und Rückschreitkontaktwinkel für Wassertröpfchen gegenüber den
nichtvernetzten reaktiven Oligomeren, aus denen sie aufgebaut sind,
aufweisen. Es wurde auch eine leichte Verbesserung der Kontaktwinkel
für Hexan
beobachtet.
-
Vergleichsbeispiel 59
-
Funktionelle
Oligomere dieser Art können
auch durch entsprechende Additive zu Schaumstoffen geformt werden,
wie im folgenden Beispiel beschrieben. Reaktives Oligomer aus Beispiel
4 (Oligomer IIA) und Beispiel 1 (Oligomer IA) wurden in gleichen
Anteilen (w/w) mit 2 Gewichtsprozent expandierbaren Polymerenmikrokugeln
mit einer Schalenzusammensetzung, die Acrylnitril und Methacrylnitril
enthielt (ExpancelTM 091, Akzo Nobel Chemicals,
Inc., Stratford, CT), vermischt. Die Mischung wurde in einer Dicke
von 125 Mikron auf eine biaxiale orientierte Poly(ethylenterephthalat)-Folie
(PET-Folie) mit einer Dicke von 50 Mikron aufgetragen. Der Film
wurde zum Härten
und Expandieren der Mikrokugeln 10 Minuten auf 120°C erhitzt.
Der resultierende Klebstoff besaß eine Schälhaftung von 23 N/dm und eine
Scherfestigkeit von etwa 1000 Minuten bei 23°C.
-
Beispiel 60
-
Vernetzte
Zusammensetzungen mit geringer Klebrigkeit können bei bestimmten Anwendungen
von Nutzen sein. Zusammensetzungen mit diesen Eigenschaften werden
in den folgenen drei Beispielen beschrieben. In einer Glaspolymerisationsflasche
wurden 72 g IOA, 18 g Octadecylacrylat (ODA), 10 g HEMA, 150 g Essigsäureethylester
und 0,4 g VAZO-67 (Wako) vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 16 h getaumelt. Das resultierende IOA/ODA/HEMA-Terpolymer wurde
durch Ausfällen
in Petrolether isoliert. Das Terpolymer (Polymer XIII) besaß ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von 26000.
-
Beispiel 61
-
In
einer Glaspolymerisationsflasche wurden 72 g IOA, 18 g Octadecylacrylat
(ODA), 10 g VDM, 150 g Essigsäureethylester
und 0,4 g VAZO-67 (Wako) vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff
gespült,
verschlossen und in einem bei 60°C
gehaltenen Wasserbad 16 h getaumelt. Das resultierende IOA/ODA/VDM-Terpolymer wurde
durch Ausfällen
in Petrolether isoliert. Das Terpolymer (Polymer XIV) besaß ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von 26000.
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Beispiel 62
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Reaktive
Oligomere aus den Beispielen 60 und 61 wurden in verschiedenen Anteilen
vermischt und in einer Dicke von 50 Mikron auf eine biaxiale orientierte
Poly(ethylenterephthalat)-Folie (PET-Folie) mit einer Dicke von
50 Mikron aufgetragen. Die Filme wurden 10 Minuten bei 100°C hitzegehärtet. Die
Bänder
wurden auf Schälhaftung
analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammengefaßt.
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Tabelle
11. Haftung von Zusammensetzungen mit geringer Klebrigkeit.
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Die
Daten zeigen klar, daß die
Schälhaftungen
gering sind und sich mit der Zusammensetzung nicht ändern. Des
weiteren können
die Zusammensetzungen mit geringer Schälhaftung für Anwendungen wie wiederablösbare Klebstoffe
oder als Releaseliner brauchbar sein.
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Vergleichsbeispiel 63
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Materialien
mit hohem verzweigungsgrad sind von großem Interesse, da der Verzweigungsgrad
einen starken Einfluß auf
die Verarbeitbarkeit und die Vernetzungsdichte hat. Die folgenden
beiden Beispiele beschreiben die Verwendung von hyperverzweigten
Polymeren mit reaktiven Oligomeren.
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Eine
Mischung von 200 g eines hyperverzweigten Polyesterpolyols der dritten
Generation mit einem nominalen Molekulargewicht von 3570 und einer
OH-Funktionalität von 32,
das unter dem Handelsnamen BOLTORN H30 erhältlich ist (von Perstrop Polyol
Inc., Toledo, OH) und 1% p-Toluolsulfonsäure wurden in einen Dreihalsreaktor
mit Rührer
und Stickstoffgaseinlaß eingetragen.
Der Reaktor wurde auf 140°C
erhitzt, bis das Polymer geschmolzen war (Malmstrom, E., Johansson,
M., und Hult, A., Macromolecules, 28, 1698–1703 (1945)). Das kontinuierlich
gerührte
schmelzflüssige
Polymer wurde mit 25 Gew.-% Octansäure, was 10 Mol-% der freien
Hydroxylgruppen des Polymers repräsentierte, versetzt. Die Mischung
wurde unter kontinuierlichem Rühren
und unter häufiger
Zugabe von Xylol zur Erleichterung der azeotropen Wasserentfernung
reagieren gelassen. Während
der gesamten Reaktionszeit wurde ein kontinuierlicher Stickstoffstrom
durch den Reaktor geblasen, um die Entfernung des Xylol/Wasser-Azeotrops
zu erleichtern. Nach zwei Stunden Reaktion wurde der Stickstoff
abgestellt und der Reaktor an ein Vakuum angeschlossen, um jegliche
flüchtigen
Bestandteile zu entfernen. Das resultierende Material ist bei Raumtemperatur
eine viskose Flüssigkeit.
Es wurde eine ungefähre
Ausbeute von 100 Ausbeute erhalten.
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Vergleichsbeispiel 64
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Das
hyperverzweigte Oligomer aus Beispiel 63 wurde in einem Gewichtsverhältnis von
50/50 mit Oligomer 1C vermischt. Es wurde eine dünne Polymerbeschichtung auf
einem Releaseliner erhalten. Der Film in Gegenwart von DBU wurde
bei 100°C
erhitzt. Der Film ist klar und in Toluol unlöslich, was auf Vernetzung hindeutet.
Die Polymereigenschaften können
durch Variation der Art und Konzentration von Alkylgruppen an den hyperverzweigten
Polymeren auf Anwendungen in Beschichtungen und Klebstoffen maßgeschneidert
werden.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung von sowohl nukleophile
als auch elektrophile funktionelle Gruppen enthaltende Materialien,
die zur Vernetzung geeignet sind. Diese linearen oder verzweigten
Materialien werden durch sequentielle Addition von funktionellen
Monomeren hergestellt.
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Beispiel 65
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 2,5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat (HEA) in Essigsäureethylester
wurde ein multifunktionelles reaktives Oligomer hergestellt, wobei
Essigsäureethylester
70% des Gesamtgewichts der Lösung
ausmachte. Die Mischung enthielt außerdem 0,2 Gew.-% VAZO-52 als
Initiator und Tetrabromkohlenstoff als Kettenübertragungsmittel. Die Reaktion
wurde unter Stickstoff 2 Stunden bei 60°C durchgeführt, wonach 2,5 Teile Vinyldimethylazlacton
zugegeben wurden. Die Reaktion wurde unter Stickstoff 1,5 Stunden
bei 60°C
fortgesetzt. Das resultierende Oligomer bildete bei Zugabe von 1,8-Diazobicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU) ein Gel.
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Beispiel 66
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 2,5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat (HEA) in Ethylacetat
wurde ein multifunktionelles reaktives Oligomer hergestellt, wobei
Essigsäureethylacetat
70% des Gesamtgewichts der Lösung
ausmachte. Die Mischung enthielt außerdem 0,2 Gew.-% Irgacure
184 als Initiator und Tetrabromkohlenstoff als Kettenübertragungsmittel.
Die Reaktion wurde durch Bestrahlung mit UV-Strahlung (F40BL-Black
Light von General Electric und Sylvania, 12,5 cm von der Quelle,
Emission zwischen 310–430
nm mit Maximalemission bei 380 nm) unter Stickstoff 2 Stunden durchgeführt, wonach
2,5 Teile 2-Vinyl-4,4-dimethylazlacton
zugegeben wurden. Die Reaktion wurde unter Stickstoff durch Bestrahlung
mit UV-Strahlung 1,5 Stunden fortgesetzt. Das resultierende Oligomer
bildete bei Zugabe von 1,8-Diazobicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) ein
Gel.
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Beispiel 67
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
1 Teil 1,6-Hexandioldiacrylat
und 2,5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat in Essigsäureethylester wurde ein multifunktionelles
verzweigtes Oligomer hergestellt, wobei Essigsäureethylester 99 Gew.-% der
Lösung
ausmachte. Die Mischung enthielt außerdem 0,2 Gew.-% Irgacure
184 als Initiator. Die Reaktion wurde durch Bestrahlung mit UV-Strahlung
(F40BL-Black Light von General Electric und Sylvania, 12,5 cm von
der Quelle, Emission zwischen 310–430 nm mit Maximalemission
bei 380 nm) unter Stickstoff 2 Stunden durchgeführt, wonach 2,5 Teile VDM zugegeben
wurden. Die Reaktion wurde noch 1,5 Stunden unter Stickstoff und
Bestrahlung mit UV-Strahlung fortgesetzt. Das Oligomer bildete in
Lösung
ein Mikrogel.
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Die
folgenden Beispiel beschreiben die Herstellung von funktionellen,
verzweigten Materialien mit potentiellen Anwendungen bei der Viskositäts- und
Thixotropieregulierung. Die ersten vier Beispiele demonstrieren
mit Kettenübertragungsmitteln
zur Regulierung des Molekulargewichts hergestellte Materialien.
Die zweiten zwei Beispiele demonstrieren den Effekt der Verdünnung auf
die Verhinderung der Gelierung und die Regulierung des Molekulargewichts
für verzweigte
Oligomere.
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Beispiel 68
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat
(HEA) in einem Glasreaktionsbehälter
bei einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% in Essigsäureethylester
wurde ein verzweigtes funktionelles Oligomer synthetisiert. Es wurden
1,5 Teile Mercaptoethanol als Kettenübertragungsmittel und 0,5 Teile
1,6-Hexandioldiacrylat (HDDA) als Verzweigungsmittel zugegeben.
Als Initiator dienten 0,2 Teile VAZO 52. Die Reaktion erfolgte unter
N2 über
einen Zeitraum von 16 Stunden bei 60°C.
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Beispiel 69
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat
(HEA) in einem Glasreaktionsbehälter
bei einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% in Essigsäureethylester
wurde ein verzweigtes funktionelles Oligomer synthetisiert. Es wurden
1,5 Teile Mercaptoethanol als Kettenübertragungsmittel und 0,5 Teile
1,6-Hexandioldiacrylat (HDDA) als Verzweigungsmittel zugegeben.
Als Initiator dienten 0,2 Teile Irgacure 184 (Ciba). Der Behälter wurde
unter N2 16 Stunden mit W-Strahlung (F40BL-Black
Light von General Electric und Sylvania, 12,5 cm von der Quelle,
Emission zwischen 310–430
nm mit Maximalemission 380 nm) bestrahlt.
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Beispiel 70
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Oligomeres
azlactonfunktionelles Oligomer kann wie folgt direkt polymerisiert
werden, was ein Material ergibt, in dem jedes Monomer eine reaktive
Gruppe aufweist. In einer Glaspolymerisationsflasche wurden 130
g VDM, 193,5 g Essigsäureethylester
und 5,3 g Trifluoressigsäure
vorgelegt. Die Flasche wurde mit Stickstoff gespült, verschlossen und in einem
bei 60°C
gehaltenen Wasserbad getaumelt. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
des resultierenden Poly(VDM) betrug 1000.
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Beispiel 71
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 5 Teilen 2-Hydroxyethylacrylat
(HEA) wurde in einem Glasreaktionsbehälter bei einem Feststoffgehalt
von 10 Gew.-% in Essigsäureethylester
ein verzweigtes funktionelles Oligomer synthetisiert. Außerdem wurden
0,5 Teile 1,6-Hexandioldiacrylat
(HDDA) als Verzweigungsmittel und 0,2 Teile Irgacure 184 als W-Initiator
zugegeben. Der Behälter
wurde unter N2 16 Stunden mit W-Strahlung
(F40BL-Black Light von General Electric und Sylvania, 12,5 cm von
der Quelle, Emission zwischen 310–430 nm mit Maximalemission
380 nm) bestrahlt.
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Beispiel 72
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Durch
Polymerisation von 76 Teilen Isooctylacrylat (IOA), 19 Teilen Isobornylacrylat
(IBA) und 5 Teilen 2-Vinyl-4,4-dimethylazlacton
(VDM) wurde in einem Glasreaktionsbehälter bei einem Feststoffgehalt
von 10 Gew.-% in Essigsäureethylester
ein verzweigtes funktionelles Oligomer synthetisiert. Außerdem wurden
0,5 Teile 1,6-Hexandioldiacrylat (HDDA) als Verzweigungsmittel und
0,2 Teile Irgacure 184 als UV-Initiator
zugegeben. Der Behälter
wurde unter N2 16 Stunden mit W-Strahlung
(F40BL-Black Light von General Electric und Sylvania, 12,5 cm von
der Quelle, Emission zwischen 310–430 nm mit Maximalemission
380 nm) bestrahlt.
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Beispiel 73
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Dieses
Beispiel demonstriert die Reaktivität der oben beschriebenen Oligomere.
Komplementäre Kombinationen
von Oligomeren aus den Beispielen 68–72 wurden in einem Molverhältnis von
1:1, bezogen auf reaktive Funktionalität, zusammengemischt. Tabelle
11 ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
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