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Hintergrund der Erfindung
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Die
Offenbarung betrifft ein Verfahren zur Bildung von substituierten
Phthalsäureanhydriden
und substituierten N-Alkyl-Phthalimiden aus den korrespondierenden
substituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimiden. Diese Offenbarung
betrifft besonders ein Verfahren für die Bildung von Halogenphthalsäureanhydriden
und halogensubstituierten N-Alkyl-Phthalimiden aus den korrespondierenden
halogensubstituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimiden.
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Die
zunehmende Wichtigkeit von Hochleistungspolyimiden hat zu einem
zunehmenden Interesse an substituierten Phthalsäureanhydriden, besonders Halogenphthalsäureanhydriden,
geführt.
Halogenphthalsäureanhydride
sind insbesondere verwendbar als Zwischenprodukte für die Herstellung
von Dianhydridmonomeren, wie Oxydiphthalsäureanhydrid, welches mit einem
geeigneten Diamin polymerisiert werden kann, um ein Kondensationspolyimid
zu bilden. Die Herstellung von Dianhydridmonomeren für die Hochleistungspolymerindustrie
macht Halogenphthalsäureanhydride
von sehr hoher Reinheit erforderlich, da die Gegenwart von geringen
Mengen an Verunreinigungen, welche normalerweise als geringfügig erachtet
werden, das Polymerprodukt zersetzen würden und möglicherweise das Produkt für bestimmte
Verwendungen ungeeignet machen würden.
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EP-A-334049
offenbart ein Verfahren für
die Herstellung von halogensubstituierten Phthalsäureanhydriden,
das ausgehend von einem halogenierten Tetrahydrophthalsäureanhydrid
beginnt, wohingegen in US-A-5,574,172 mit Phthalsäureanhydrid
begonnen wird.
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Es
ist bekannt, dass 3-Chlorphthalsäureanhydrid
durch Oxidation von 3-Chlor-o-Xylen
mit z.B. Salpetersäure
bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem
Druck und anschließender
Umwandlung zu dem in der Oxidation gebildeten Anhydrid der 3- Chlorphthalsäure erhalten
werden kann. Das isomerisch reine 3-Chlor-o-Xylen wird durch destillative
Trennung der Produkte der Kernchlorierung von o-Xylen erhalten,
aber diese destillative Trennung ist extrem kompliziert, da die
Siedepunktdifferenzen (relative Flüchtigkeiten) von 3- und 4-Chlor-o-Xylen
sehr gering sind. Eine industrielle Säule für die simultane Herstellung
von 3-Chlor-o-Xylen und 4-Chlor-o-Xylen in Reinheiten von jeweils über 99 %
benötigt
im Fall eines kontinuierlichen Betriebs annähernd 250 theoretische Trennstufen.
Andere Trennverfahren für
das Trennen der Isomeren wie die fraktionierte Kristallisation sind
nicht weniger kompliziert.
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Nanophthalsäureanhydride
können
auch durch die Ringbildung von halogensubstituierten gesättigten oder
partiell gesättigten
Phthalsäureanhydriden
hergestellt werden. Substituierte Tetrahydrophthalsäureanhydride
können
aromatisiert werden unter Verwendung eines Halogens wie Brom oder
Chlor, eines Bromierungsmittels, Phosphorpentoxid, Schwefelüberschuss
in Kombination mit einer katalytischen Menge an Zinkoxid und 2-Mercaptobenzothiazol,
Palladium oder aktivierter Kohlenstoff in der Abwesenheit von Luft.
Jede dieser Ansätze
zur Aromatisierung zeichnet sich durch Nachteile wie die Herstellung
hochkorrodierender Nebenprodukte, geringe Ausbeuten, Decarboxylierung,
und Schwierigkeit der Isolierung des gewünschten Produkts aus.
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3-Chlorphthalsäureanhydrid
kann auch aus 3-Nitrophthalsäureanhydrid über den
Austausch der Nitrogruppe durch Chlor hergestellt werden. Das dafür benötigte 3-Nitrophthalsäureanhydrid
wird in 3 Verfahrensschritten hergestellt durch Nitrierung von Phthalsäureanhydrid
in mäßiger Ausbeute,
Isomerentrennung der gebildeten Nitrophthalsäuren durch fraktionierte Kristallisation,
und Umsetzung zu dem Anhydrid. Dieser vielstufige und komplizierte
Weg, der zusätzlich
noch geringe Ausbeuten ergibt, ist für die industrielle Verwendung nicht
sehr geeignet.
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Die
Chlorierung von Phthalsäureanhydrid
unter Verwendung von Lewis-Säure-Katalysatoren führt zu Gemischen,
die nicht nur die 2 Isomeren 3- und 4-Chlorphthalsäureanhydriden enthalten, welche
durch Destillation separierbar sind, sondern auch höher chlorierte
Phthalsäureanhydride.
Spezialisierte Destillationsausrüstung
wird benötigt,
um das gewünschte
Isomer aus dem Gemisch mit den nahe beieinander liegenden Siedepunkten
zu trennen.
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Obwohl
die chemische Literatur eine Vielzahl an Verfahren für die Herstellung
von substituierten Phthalsäureanhydriden
offenbart, wird man darin übereinkommen,
dass ein Bedarf noch immer existiert für ein ökonomischeres und effizienteres
Verfahren, welches für
die Herstellung von Halogenphthalsäureanhydriden mit hoher Reinheit
geeignet ist.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Der
oben diskutierte Bedarf wurde generell durch die Entdeckung eines
Verfahrens für
die Bildung von Halogenphthalsäureanhydriden
zufrieden gestellt, welches Erhitzen eines halogensubstituierten
N-Alkyl-Tetrahydrophthalimids in Gegenwart eines Metallkatalysators
und eines Sauerstoff enthaltenden Gases umfasst.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt umfasst ein Verfahren für die Bildung
von halogensubstituiertem N-Alkyl-Phthalimid das Erhitzen eines
halogensubstituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimids in Gegenwart
eines Metallkatalysators und eines Sauerstoff enthaltenden Gases.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Entfällt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Wie
oben angezeigt, betrifft diese Erfindung ein neues Verfahren zur
Bildung von Halogenphthalsäureanhydriden
und halogensubstituierten N-Alkyl-Phthalimiden aus dem korrespondierenden
halogensubstituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid in dem das halogensubstituierte
N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid über
einen Metallkatalysator, vorzugsweise Vanadiumoxid, in der Gasphase
in Gegenwart eines Sauerstoff enthaltenden Gases geleitet wird.
Durch Auswahl der Reaktionstemperatur, Reaktionszeit und Katalysators,
können
hohe Umsätze
und Reinheit des substituierten Anhydrids oder Imids wahlweise erhalten
werden.
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel
wird ein halogensubstituiertes N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid der Formel
worin Y ein Halogen ist und
X ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest von 1 bis etwa 18
Kohlenstoffen in der Gasphase in Gegenwart eines Metallkatalysators
und einem Sauerstoff enthaltenden Gases erhitzt, woraus ein Halogenphthalsäureanhydrid
mit der Formel resultiert
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
wird ein halogensubstituiertes N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid der Formel
worin Y ein Halogen ist und
X ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis etwa 18
Kohlenstoffen in der Gasphase in Gegenwart eines Metallkatalysators
und Sauerstoff erhitzt, woraus ein halogensubstituiertes N-Alkyl-Phthalimid
mit der Formel resultiert
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In
einem dritten Ausführungsbeispiel
wird ein halogensubstituiertes N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid mit der Formel
worin Y ein Halogen ist und
X ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis etwa 18
Kohlenstoffen in der Gasphase über
Vanadiumoxid in Gegenwart von Sauerstoff geleitet bei einer Temperatur
und mit einer Geschwindigkeit, die hinreichend ist wenigstens 90
% Umsatz des halogensubstituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimids zu einem Halogenphthalsäureanhydrid
mit der Formel zu resultieren
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In
einem vierten Ausführungsbeispiel
wird ein halogensubstituiertes N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid mit der Formel
worin Y ein Halogen ist und
X ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis etwa 18
Kohlenstoffen in der Gasphase über
einen Metallkatalysator geleitet in Gegenwart von Sauerstoff bei
einer Temperatur und mit einer Geschwindigkeit, die hinreichend
ist wenigstens 90 % Umsatz des halogensubstituierten N-Alkyl-Tetrahydrophthalimids
zu einem halogensubstituierten N-Alkyl-Phthalimid mit der Formel
zu resultieren
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Diese
und andere Ausführungsbeispiele
werden in der detaillierten Beschreibung der Erfindung, die folgt,
deutlich werden.
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Das
Ausgangsmaterial für
die Bildung von Halogenphthalsäureanhydriden
und halogensubstituierten N-Alkyl-Phthalimiden ist 4-Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid
der Formel
worin Y ein Halogen ist und
X ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis etwa 18
Kohlenstoffen Länge.
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Diese
Verbindungen werden gewöhnlicherweise
durch die bekannte Diels-Alder-Reaktion
von 2-Halogen-1,3-Butterdien mit Maleinsäureanhydrid hergestellt, um
in dem 4-Halogen-Tetrahydrophthalsäureanhydrid der Formel zu resultieren
worin Y ein Halogen ist,
vorzugsweise Chlor. Eine detaillierte Beschreibung der Verfahren
zur Synthese dieser Ausgangsmaterialien ist in dem U.S. Pat. No.
5,003,088 zu Spohn offenbart.
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Es
wurde entdeckt, dass Nebenreaktionen wie Decarboxylierung und Kohlenstoffbildung
verhindert werden können
durch Umwandlung des Anhydrids zu dem Imid für die Aromatisierungsreaktion.
Das Anhydrid wird imidisiert mit einem primären Amin, vorzugsweise gradkettige
oder verzweigte Alkylamine mit 1 bis etwa 18 Kohlenstoffen, unter
Verwendung von Standardtechniken des Fachgebiets um das 4-Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid
zu schaffen.
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In
einigen Ausführungsbeispielen
werden Chloropren, Maleinsäureanhydrid,
und Methylamine als die Vorläufer
verwendet, um in einem 4-Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid der Formel zu resultieren
worin Y Chlor ist und X Methyl.
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Geeignete
Katalysatoren für
die Umwandlung von 4-Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid umfassen das Platin,
Palladium, Rhodium, Ruthenium, Rhenium, Iridium, Kupfer oder Nickel,
entweder in der elementaren Form oder als eine Metalloxidverbindung
oder einem Komplex davon, entweder trägerlos oder auf einem geeigneten
Träger.
Andere geeignete Katalysatoren umfassen Kupferchromat, von welchem
angenommen wird, dass es die Formel CuO∙Cr2O3 hat, Chromoxid, Molybdänoxid, Wolframoxid und Vanadiumoxid.
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Brauchbare
Katalysatorträger
umfassen z.B. Aktivkohle, künstliche
Kohle, Silicium, Carbid, Kieselgel, Tonerde, saure Silica-Tonerde,
Silica, synthetisches Rutil (Titania), Zirkonerde, Kieselgur, gemischte
Seltenerdenoxide, Carbonate, Bariumcarbonat, Bariumsulfat, Calciumcarbonat,
Bims, Silica-Tonerdegemische, Zeolithe und desgleichen. Katalysatoren
aus Trägern
wie jene beschrieben in dem U.S. Patent Nr. 5,792,719 zu Erbele,
die Vanadiumoxid enthalten, sind verwendbar.
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Bevorzugte
Katalysatoren umfassen solche, die ein reduzierbares Oxid des Vanadium,
aufgebracht auf ein Material, ausgewählt aus Ton, zeolithischen
Materialien des Metallsilicat- oder Metallaluminiumphosphattyps,
und Oxiden eines zweiten Metalls, ausgewählt aus Te, Zr, Zn, Th, Mg,
Ca, Ba, Si und Al, umfassen. Diese Katalysatoren haben höhere Dehydrierungsaktivität, wenn
das Vanadium solch eine Valenz hat, dass es nicht in seinem höchstreduzierten
Zustand ist. Andere geeignete katalytische Komplexe umfassen Kupfer(I)-Oxid,
Kupfer(II)-Oxid und die M0-Verbindungen,
worin M0 Pd, Pt, Ni, Rh oder Ru ist und
gebunden an die Struktur durch Phosphin, Phosphit oder Carbamylliganden
ist.
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Wie
vorher erwähnt,
umfassen bevorzugte Katalysatoren jene, die die Oxide von Vanadium
enthalten, z.B. V2O5,
V7O13, VO, VO2, V2O3,
V3O7 oder Gemische
dergleichen. Besonders bevorzugt sind Katalysatoren, die V2O5 enthalten.
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Verwendbare
sauerstoffhaltige Gase umfassen Gase oder Kombinationen von Gasen,
welche eine Quelle von molekularem Sauerstoff (O2)
sind, z.B. 100 % Sauerstoff und Gemische von Sauerstoff mit einem inerten
Gas mit einer ausreichenden Konzentration an Sauerstoff, um die
Aromatisierung zu bewirken. Ausreichende Sauerstoffkonzentrationen
sind typischerweise größer als
oder gleich etwa 6 % Sauerstoff, vorzugsweise größer als oder gleich etwa 15
%, besonders bevorzugt größer als
oder gleich etwa 20 %. Natürlich
können
Gemische mit größer als
oder gleich etwa 50 % Sauerstoff ebenso verwendet werden. Wie der
Fachmann beurteilen wird, kann die Konzentration an Sauerstoff die
Reaktionsgeschwindigkeit beeinflussen. Ein bevorzugtes sauerstoffhaltiges
Gas ist Luft.
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Die
Aromatisierungsreaktion wird vorzugsweise in der Gasphase durchgeführt. Die
Reaktion kann in jeder beliebig geeigneten Reaktoranordnung durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann die Reaktion in einem Festbett, Wanderbett, „ebullating
bed reactor", oder
anderen durchgeführt
werden, wie der Fachmann in der Lage ist zu bestimmen. Eine bevorzugte
Reaktoranordnung ist der Festbettreaktor.
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Typische
Festbettreaktoren sind z.B. metallische Reaktionsröhren, die
in einem Rohrbündelreaktor
gesammelt sind und von einem Wärmeaustauschmedium
umgeben sind. Im Allgemeinen sind die Reaktionsröhren vertikal angeordnet und
das Reaktionsgemisch fließt
von der Spitze aus durch diese hindurch. Die Reaktionsröhren sind
im Allgemeinen von einem Wärmeaustauschmedium
umgeben, das dem doppelten Zweck dient, sowohl die Röhre zu erwärmen als
auch die Wärme
von der Röhre
zu entfernen, falls notwendig.
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Ein
Anteil des Rohres enthält
den Katalysator, der an der Stelle mittels Halterungen befestigt
ist, die in der Nachbarschaft des unteren Endes der Röhren eingebaut
sind. Die Reaktionsröhren
können,
falls gewünscht,
in Schichten mit Katalysatoren verschiedenen Typs, Gestalt und Größe geladen
werden.
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Das
Reaktionsverfahren umfasst Erwärmen,
z.B. von 4-Chlor-N-Methyl-Tetrahydrophthalimid,
bis es schmilzt und verdampft. Die Dämpfe werden in das Reaktionsrohr
gepumpt. Luft oder ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch wird ebenso
in das erwärmte
Reaktionsrohr geführt.
Die zwei Gase werden gemischt während sie
durch das Rohr fließen
beim Betreten der Region des Rohres, worin der Katalysator lokalisiert
ist. Die Reaktion erfolgt in der Katalysatorregion und die Produkte
werden aus dem Rohr in einen Kühlcontainer
geleitet, der das Sammeln der aromatisierten Verbindungen erlaubt.
Es wird angenommen, dass der Mechanismus der oben beschriebenen
Reaktion das Entfernen von Wasserstoffen aus dem gesättigten
Ring, welche sich mit dem Sauerstoff in dem Luftfluss verbinden
um Wasser zu bilden, umfasst. Das produzierte Wasser wird ausströmen gelassen
oder in z.B. einem wässrigen
Medium aufgefangen.
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Der
Eintritt von Luft oder einem sauerstoffhaltigen Gas in den Reaktor
kann über
verschiedene Wege bewerkstelligt werden. Die Verfahren umfassen,
z.B. die Verwendung eines unter Druck stehenden Flusses in das Eintrittsende
des Reaktorrohrs, oder das Anlegen von Vakuum an der Öffnung der
Sammel- und/oder Kühlfalleneinheiten.
Beide Verfahren sind für
die Bewegung der Gase durch den Reaktor zufriedenstellend.
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Das
Verfahren kann auch durch Auflösen
des Ausgangsmaterials in einem inerten flüchtigen Lösungsmittel und Überführen der
Lösung
in den erwärmten
Reaktor, worin diese zum Verdampfen gebracht wird, bevor sie in
den Abschnitt des Reaktors überführt wird,
der den Katalysator enthält.
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Wenn
eine Lösung
des Ausgangsmaterials eingesetzt wird, wird ein Lösungsmittel
wie Essigsäure
verwendet, und die Lösung
dem Reaktor durch eine Pumpe oder durch Schwerkraft zugeführt, wo
die erhöhte Temperatur
des Reaktors und der Luftfluss die Lösungsmittelflüssigkeit
für die
Passage in die den Katalysator enthaltende Reaktionszone verdampft.
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Die
verwendete Temperatur ist jene, welche selektiv die Bildung von
Halogen-N-Alkyl-Phthalimid
oder Halogenphthalsäureanhydrid
als Reaktionsprodukte be günstigt.
Das Verfahren wird vorzugsweise bei einer Temperatur in der Reaktionszone
zwischen etwa 200° und
etwa 400°C
durchgeführt,
vorzugsweise zwischen etwa 240° und
350°C. Wenn
die Temperatur der Reaktionszone weniger als etwa 290°C ist und
wenn vorzugsweise die Temperatur auf 260°C ± etwa 10°C kontrolliert wird, wurde unerwarteterweise
gefunden, dass eine im Wesentlichen komplette Umwandlung zu dem
Halogen-N-Alkyl-Phthalimid erhalten werden konnte. Umgekehrt wurde,
wenn die Temperatur der Reaktionszone oberhalb etwa 290°C ist und
wenn vorzugsweise die Temperatur auf 305°C ± etwa 10°C kontrolliert wird, unerwarteterweise
gefunden, dass eine im Wesentlichen komplette Umwandlung zu dem
Halogen-Phthalsäureanhydrid
erhalten werden konnte. Im Wesentlichen komplett bedeutet, dass
weniger als etwa 5 % Verunreinigungen hergestellt werden. Die Bestimmung
der am meisten gewünschten
Temperatur für
eine gegebene Reaktion liegt in der Fähigkeit des Fachmanns.
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Fließgeschwindigkeiten
durch die Reaktionssäule
beeinflussen ebenso den Grad der Umwandlung und die erhaltene Produktverteilung.
Die Kontaktzeit für
Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid innerhalb der Reaktionszone
in der Gegenwart des Katalysators sollte ausreichend sein, um eine
im Wesentlichen komplette Umwandlung von dem Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid
zu dem Halogen-N-Alkyl-Phthalimid
oder Halogen-Phthalsäureanhydrid
zu bilden. Daher kann die erforderliche Kontaktzeit in Abhängigkeit
von Parametern wie der Geometrie und den Abmessungen des Reaktorsystems,
der Dichte des Katalysators und der restlichen Aktivität des Katalysators
variieren. Der Ausdruck "Kontaktzeit" kann als die Länge der
Zeit, die das Ausgangsmaterial, d.h. Halogen-N-Alkyl-Tetrahydrophthalimid,
und der Katalysator in engem Kontakt in der Reaktionszone sind,
definiert werden. Während
die Reaktion fortschreitet und die Aktivität des Katalysators abnimmt, kann
die Aufenthaltszeit adjustiert werden und zunehmend länger gemacht
werden, um sie dem momentanen Zustand des Katalysators in solch
einer Art und Weise anzupassen, dass eine quantitative Umwandlung
zu jeder Zeit genau erreicht wird. Ein verdünnendes Gas zur Justierung
der Raumgeschwindigkeit kann verwendet werden wie z.B. Stickstoff,
Argon oder Helium. Reaktorbedingungen können ohne übermäßiges Experimentieren durch
kontinuierliche Überwachung
der Produktverteilung durch Techniken, die in dem Fachgebiet Standard
sind, adjustiert werden. Eine Standardtechnik ist die Gaschromatographie.
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Nach
der Aromatisierungsreaktion kann das substituierte Phthalsäureanhydrid
direkt für
weitere Reaktionen verwendet werden, oder kann durch Standardtechniken,
die die Kristallisation oder Destillation umfassen, gereinigt werden.
Wenn die Reaktorbedingungen in einer Art und Weise funktionieren,
dass sie zu einer Aromatisierung des substituierten N-Alkyl-Phthalimids
führen,
kann das Imid auch direkt verwendet werden oder ebenfalls gereinigt
werden. Das Imid kann auch durch Hydrolyse und anschließendem Ringschluss
in das Anhydrid umgewandelt werden. Halogensubstituenten können auch
für andere
Komponenten ausgetauscht werden. Zum Beispiel kann Chlorphthalsäureanhydrid
in das Fluoranaloge durch Reaktion mit Kaliumfluorid umgewandelt
werden. Das Fluorphthalsäureanhydrid
kann anschließend
in verschiedene Ether, z.B. durch Techniken, die im Fachgebiet bekannt
sind, umgewandelt werden.
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Alle
zitierten Patente sind hierin durch Bezugnahme mit aufgenommen.
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Die
folgenden speziellen Beispiele werden bereitgestellt, um diese Erfindung
weiter darzustellen und die Art und Weise, in welcher sie durchgeführt werden
kann. Es soll trotzdem verstanden werden, dass die speziellen Details,
die in den Beispielen gezeigt werden, zum Zweck der Darstellung
ausgewählt
wurden, und nicht als Begrenzungen der Erfindung ausgelegt werden.
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Experimentelles
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Lösungsreaktionen
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Ein
Gemisch von 5 Gewichtsteilen 4-Chlor-N-Methyl-Tetrahydrophthalimid
und 1 Gewichtsteil Katalysator in 73 Gewichtsteilen Trichlorbenzol
wurde unter einem Gasverteiler von Luft unter Rückfluss gebracht. Die Reaktion
wurde 4 Stunden unter Rückfluss
unter Rühren
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann etwa auf Raumtemperatur gekühlt. Die
Analyse des Reaktionsprodukts wurde unter Verwendung von Gaschromatographie-Massenspektrometrie
gemacht. Die Resultate sind in Tabelle 1 enthalten.
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Wie
durch die Lösungsdaten
von Tabelle 1 gezeigt, war die Aromatisierung zu dem gewünschten
Halogen-N-Alkyl-Phthalimid oder Halogenphthalsäureanhydrid in Lösung extrem
gering.
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Gasphasenreaktionen
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Gasphasenreaktionen
wurden in einem Heißrohrreaktor
durchgeführt,
der mit etwa 13 g eines V2O5 enthaltenden
Katalysators gepackt war. Der Einlauf des Heißrohrreaktors war mit einem
Durchflussmengenregler und einer erwärmten Spritzpumpe verbunden.
Der Durchflussmengenregler leitet den Fluss von gereinigter Luft,
welche gemäß Tabelle
2 und 3 variiert. Die erwärmte
Spritzpumpe enthält
4-Chlor-N-Methyl-Tetrahydrophthalimid
und beliefert den Heißrohrreaktor
mit einer konstanten Menge von 0,05 ml pro Minute. Der Auslass des
Heißrohrreaktors
war mit einem in einem Eisbad gekühlten Sammelbehälter verbunden,
wo die Reaktionsprodukte gesammelt wurden. Der Heißrohrreaktor
wurde bei der gewünschten
Temperatur gehalten. Das Reaktionsprodukt wurde durch gaschromatographische
Techniken analysiert, nachdem das System für den gewünschten Zeitraum äquilibriert
wurde. Die Ergebnisse nach 10-20 Minuten der Äquilibrierung sind in Tabelle
2 enthalten. Die Ergebnisse nach 30 Minuten der Äquilibrierung sind in Tabelle
3 enthalten.
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Wie
in den Daten der Gasphasenreaktion, die in Tabelle 2 und 3 enthalten
sind, gezeigt wird, kann die Auswahl der Reaktionsbedingungen entweder
zu dem 4-Chlor-N-Methylphthalimid
oder direkt zu dem 4-Chlorphthalsäureanhydrid führen. Es
war unerwartet, dass Bedingungen hergestellt werden konnten, z.B. 305°C, worin
sehr hohe Umsätze
direkt zu dem Anhydrid direkt aus dem imidisierten Ausgangsmaterial
erhalten werden konnten. Es war ähnlich
unerwartet, dass Bedingungen hergestellt werden konnten, z.B. bei 260°C, um die
essentielle quantitative Aromatisierung zur 4-Chlor-N-Methylphthalimid
zu erhalten. In Anbetracht der obigen Information könnte der
Fachmann auf dem Gebiet schnell die Reaktionsbedingungen manipulieren,
um die Ausbeute an gewünschten
Produkten zu optimieren.
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Die
vorangehenden Beispiele sind dargelegt, um die spezifischen Ausführungsbeispiele
der Erfindung darzustellen und nicht beabsichtigt ihren Umfang zu
limi tieren. Zusätzliche
Ausführungsbeispiele
und Vorteile in dem Umfang der beanspruchten Erfindung werden dem
Fachmann auf dem Gebiet ersichtlich.