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Diese
Erfindung betrifft Liganden, die an einen festen Träger angebunden
sind, und insbesondere an Kieselsäure gebundene Liganden, die
als Träger
für Metallkatalysatoren
geeignet sind, die im Hinblick auf eine Steuerung chemischer Reaktionen
von Nutzen sind. Die Produkte derartiger Reaktionen sind beispielsweise nützlich als
chemische Zwischenprodukte oder Reagenzien bei der Herstellung von
Feinchemikalien oder pharmazeutischen Zwischenprodukten.
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Die
Fixierung von homogenen Katalysatoren an festen Trägern beinhaltet
das Potential zur Erstreckung der Vorteile heterogener Katalysatoren
auf homogene Systeme. Diese Vorteile beinhalten eine leichte Trennung
von Katalysator und Reaktionsprodukten, was zu kürzeren Aufarbeitungszeiten
und einer verbesserten Verfahrenseffizienz führen, das Potential für eine Reaktivierung
und Wiederverwendung der trägergebundenen
Katalysatoren, die häufig
auf teuren Metallen und einer komplexen Ligandengeometrie basieren,
sowie die mögliche
Anpassung der immobilisierten Katalysatoren an kontinuierliche Durchfluss-Festbettverfahren.
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Strategien
für die
Immobilisierung von homogenen Katalysatoren basieren auf Absorption,
Ionenaustausch oder Anbindung des Katalysators an einen Träger unter
Anwendung einer kovalenten Anbindung. Unter einer kovalenten Anbindung
verstehen wir die Bildung einer kovalenten Bindung zwischen dem
Träger
und dem Katalysator. Eine kovalente Anbindung ist attraktiv im Hinblick
auf die Bereitstellung von Katalysatoren, die gegenüber einem
Auswaschen des Katalysators robuster sind und daher bei einer Wiederverwendung
höhere
Aktivitäten
beibehalten. Die kovalente Anbindung des Metallkatalysators kann
dadurch erreicht werden, dass man chemische Bindungen zwischen einem
Liganden und Teilchen eines Polymers, beispielsweise Polystyrol,
oder einem Oxidmaterial ausbildet, beispielsweise Kieselsäure, das
man einer Oberflächenfunktionalisierung
unterzogen hatte.
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Beispielsweise
berichtet Jacobsen (J. Am. Chem. Soc. 1999, 121, 4147–4154) die
kovalente Anbindung des Liganden "Salen" an Polystyrol und feine Kieselsäureteilchen.
Der Ligand wurde durch Umwandlung funktioneller Gruppen immobilisiert,
um ein Linkermolekül
mit einer Siloxygruppe am Ende anzufügen. Der Ligand wurde dann
auf sphärische
Kieselsäureteilchen
von 10 μm
aufgepfropft und für
die hydrolytische kinetische Spaltung einer Vielzahl von terminalen
Epoxiden verwendet. Kim et al. (Catalysis Today. 2000, 63, 537–547) beschrieben
das Fixieren eines chiralen Katalysators auf einer Kieselsäure-MCM-41
auf Alkylsilicatbasis mittels eines mehrstufigen Verfahrens, das
die Oberflächenbehandlung
des Kieselsäurematerials
mit 3-Aminopropyltrimethoxysilan beinhaltet, um die Kieselsäure vor
der Reaktion mit einem Vorläufer
des benötigten
chiralen Katalysators zu aktivieren, und anschließend eine
weitere Behandlung, um den immobilisierten Katalysator herzustellen.
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Diese
Verfahren zur Erzeugung einer kovalenten Anbindung von Ligand und
Katalysator hängen
von der Oberflächenaktivität des Kieselsäurematerials
ab, das man der Behandlung unterwirft. Variationen des Kieselsäurematerials
können
zu Katalysatoren mit niedrigeren Enantioselektivitäten und/oder
Wirkungsgraden führen
als bei ihrem homogenen Gegenstück.
Außerdem
werden die durch kovalente Anbindung an einen Träger erreichten praktischen
Vorteil häufig
durch die zusätzliche
Komplexität
aufgewogen, die mit der Synthese des geeignet modifizierten Trägers und/oder
chiralen Liganden verknüpft
ist.
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Es
wird eine verbesserte Konsistenz der funktionalisierten Kieselsäuren benötigt. Clarke
und Macquarrie (Chem. Commun. 1998, 2707–2708) beschreiben ein Verfahren
zur Erzeugung einer Percarbonsäure auf
einem Kieselsäureträger für die Epoxidierung
von Alkenen, wobei die Kieselsäure
hergestellt wird über
eine Cohydrolyse von Tetraethylorthosilicat und 2-Cyanoethyltriethoxysilan.
Die resultierende Peroxysäure
ist jedoch nicht für
eine Anbindung homogener Katalysatoren geeignet.
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EP-A-312
102 betrifft die Herstellung von festen, polymeren Rhodiumkomplexkatalysatoren
durch Polykondensation von Rhodium-haltigen Komplexen. Die festen
Katalysatoren werden durch Polykondensation von einem oder mehreren
hydrolysierbaren Rhodiumkomplexen entweder mit sich selbst oder
mit einem oder mehreren anorganischen Netzwerk-bildenden Mitteln,
die in der Lage sind, eine Polykondensation unter Bildung eines
anorganischen Netzwerks einzugehen, hergestellt.
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EP-A-496
699 beschreibt Katalysatoren für
asymmetrische Hydrierungsreaktionen, die neue Bis-Phosphin-funktionalisierte
Silane umfassen, die auf feste Träger wie Kieselgele oder Aerosile
aufgetragen werden und mit Rhodium- oder Iridium-Verbindungen komplexiert
werden.
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Wir
haben nunmehr gefunden, dass homogene Katalysatoren erfolgreich
unter Verwendung von funktionalisierten Kieselsäuren immobilisiert werden können, die
aus Alkylsilicaten und organofunktionellen Silanen hergestellt sind.
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Gemäß der Erfindung
stellen wir einen angebundenen Liganden bereit, der das Reaktionsprodukt
einer mesoporösen
organofunktionellen Kieselsäure
mit einer mittleren Porenweite, gemessen durch BET-Porosimetrie,
von zwischen 20 und 500 Å mit
einem Liganden, der eine funktionelle Gruppe aufweist, die in der Lage
ist, mit der genannten organofunktionellen Kieselsäure zu reagieren,
umfasst, wobei die organofunktionelle Kieselsäure hergestellt ist aus einem
Alkylsilicat und einem organofunktionellen Silan.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung stellen wir einen Katalysator auf
einen Träger
bereit, der das Reaktionsprodukt einer mesoporösen organofunktionellen Kieselsäure mit
einer mittleren Porenweite, gemessen durch BET-Porosimetrie, von
zwischen 20 und 500 Å,
mit einem Liganden, der eine funktionelle Gruppe enthält, die
in der Lage ist, mit der organofunktionellen Kieselsäure zu reagieren,
und einer Quelle für
ein katalytisch aktives Metall umfasst, wobei die organofunktionelle
Kieselsäure
aus einem Alkylsilicat und einem organofunktionellen Silan hergestellt
wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung stellen wir ferner ein Verfahren zur
Herstellung eines angebundenen Liganden bereit, das die Schritte
umfasst:
- d) Bilden einer organofunktionellen
Kieselsäure
durch die Reaktion eines Alkylsilicats, eines organofunktionellen
Silans und Wasser, ggf. in Anwesenheit einer Matrizenverbindung,
- e) Entfernen der Matrizenverbindung, soweit sie vorhanden ist,
und
- f) Umsetzen der organofunktionellen Kieselsäure mit einem Liganden, der
eine funktionelle Gruppe enthält, die
in der Lage ist, mit der organofunktionellen Kieselsäure zu reagieren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung stellen wir auch ein Verfahren zur
Herstellung eines Katalysators auf einem Träger bereit, das die Schritte
umfasst:
- e) Bilden einer organofunktionellen
Kieselsäure
durch Reaktion eines Alkylsilicats, eines organofunktionellen Silans
und Wasser, ggf. in Gegenwart einer Matrizenverbindung,
- f) Entfernen der Matrizenverbindung, soweit vorhanden,
- g) Umsetzen der organofunktionellen Kieselsäure mit einem Liganden, der
eine funktionelle Gruppe enthält, die
in der Lage ist, mit der organofunktionellen Kieselsäure zu reagieren,
um einen angebundenen Liganden herzustellen, und
- h) Durchführen
einer chemischen Umsetzung zwischen einer Metallverbindung und dem
angebundenen Liganden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung stellen wir auch die Verwendung eines
Katalysators auf einem Träger,
der das Reaktionsprodukt einer mesoporösen organofunktionellen Kieselsäure mit
einer mittleren Porenweite, gemessen durch BET-Porosimetrie, von
zwischen 20 und 500 Å,
mit einem Liganden, der eine funktionelle Gruppe enthält, die
zu einer Reaktion mit der organofunktionellen Kieselsäure in der
Lage ist, und einer Quelle für
ein katalytisch aktives Metall, wobei die organofunktionelle Kieselsäure aus
einem Alkylsilicat und einem organofunktionellen Silan hergestellt
ist, bereit für
Hydrierungsreaktionen, Dihydroxylierungsreaktionen, Hydrolysereaktionen,
Metathesereaktionen, Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungen
bildende Reaktionen, Hydroaminierungsreaktionen, Epoxidierungen,
Aziridinierungen, Cycloadditionen, Hetero-Diels-Alder-Reaktionen,
Hetero-En-Reaktionen, Claisen-Umlagerungen, Carbonylreduktionen,
sigmatrope Umlagerungen, Additionen von Nucleophilen an π-Bindungen,
die Addition von Nucleophilen an Carbonylgruppen und Ringöffnungsreaktionen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft angebundene Liganden. Mit dem Begriff "angebundener Ligand" meinen wir einen
organischen Liganden, der kovalent an einen festen Kieselsäureträger gebunden
ist. Mit dem Begriff "Ligand" meinen wir irgendein
Molekül,
das in der Lage ist, mit einer Metallverbindung unter Bildung eines
Katalysators zu reagieren.
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Organofunktionelle
Kieselsäuren
der vorliegenden Erfindung werden aus Alkylsilicaten und organofunktionellen
Silanen hergestellt. Die Alkylsilicate sind Tetraalkylsilicate,
die die allgemeine Formel Si(OR)4 aufweisen,
in der jedes R gleich oder verschieden sein kann und eine Alkylgruppe
oder eine substituierte Alkylgruppe mit zwischen 1 und 4 Kohlenstoffatomen
ist. Alkylsilicate, die für
die vorliegende Erfindung nützlich sind,
schließen
ein Tetramethylorthosilicat, Tetraethylorthosilicat und Tetrapropylorthosilicat
oder Mischungen daraus. Vorzugsweise ist das Alkylsilicat Tetraethylorthosilicat
oder Tetramethylorthosilicat.
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Das
organofunktionelle Silan der vorliegenden Erfindung kann ein Halogen-
oder Alkoxy-organofunktionelles Silan gemäß der allgemeinen Formel (Y)aSi((Z)X)b sein,
worin:
Y eine Halogen- oder eine Alkoxy-Gruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen ist;
Z eine Alkyl-, Aryl- oder Alkyl-Aryl-Gruppe
ist, die ggf. wenigstens ein Heteroatom enthält, das ausgewählt ist aus
Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel; und
X eine funktionelle
Gruppe ist, die ausgewählt
ist aus Halogenid, Hydroxyl, Carbonyl, Carboxyl, Anhydrid, Carben,
Methacryl, Epoxid, Vinyl, Nitril, Mercapto, Amin, Imin, Amid und
Imid;
a = 3 oder 2 , b = 1 oder 2 und a + b = 4 .
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Wenn
die obige Formel Z eine Alkyl-Gruppe enthält, weist diese vorzugsweise
zwischen 1 und 16 Kohlenstoffatome auf, ist verzweigt oder geradkettig
und gesättigt
oder ungesättigt.
Wenn Z eine Arylgruppe enthält,
ist diese vorzugsweise eine substituierte oder unsubstituierte Phenyl-,
Phenoxy oder Anilid-Einheit. Wenn X an eine Alkyl-Gruppe gebunden ist,
kann es entweder an ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
Kohlenstoffatom gebunden sein.
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Das
organofunktionelle Silan kann aus denen ausgewählt werden, die kommerziell
erhältlich
sind, oder es kann gewünschtenfalls
durch Reaktion eines organofunktionellen Silans mit einem Linkermolekül hergestellt
werden, das eine funktionelle Gruppe liefert, die zu einer Reaktion
mit einem eine funktionelle Gruppe enthaltenen Liganden in der Lage
ist. Das Linkermolekül
kann irgendeines sein, das eine funktionelle Gruppe enthält, die
in der Lage ist, mit dem organofunktionellen Silan zu reagieren
und in dem resultierenden Kieselsäurematerial eine geeignete
funktionelle Gruppe liefert, die in der Lage ist, mit einem eine
funktionelle Gruppe enthaltenden Liganden zu reagieren. Geeignete
Linkermoleküle
schließen
ein C1-C10 Alkyl-, Alkoxy-, Alkylaryl-, Aryl-, Phenoxy- oder Anilid-Verbindungen,
die funktionelle Gruppen enthalten, die ausgewählt sind aus Halogenid, Hydroxyl,
Carbonyl, Carboxyl, Anhydrid, Carben, Methacryl, Epoxid, Vinyl,
Nitril, Mercapto, Isocyanat, Amin, Imin, Amid und Imid. Vorteile
der Herstellung des organofunktionellen Silans auf die genannte
Weise liegen darin, dass neue funktionelle Gruppen auf eine Weise
eingeführt
werden können,
die bei kommerziell erhältlichen
Silanen nicht allgemein möglich
ist, dass funktionelle Gruppen in einem größeren Abstand von dem Siliciumatom
eingeführt
werden können,
als bei gegenwärtig
erhältlichen
Silanen möglich
ist, und dass eine derartige Modifikation organofunktionelle Silane
liefern kann, die im Hinblick auf die Eigenschaften der erhaltenen
organofunktionellen Kieselsäure
Vorteile liefern, zum Beispiel bei der Porosität.
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Mischungen
von organofunktionellen Silanen mit unterschiedlichen funktionellen
Gruppen können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In solchen Mischungen
können
zwei oder mehr Silane vorhanden sein.
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Gegebenenfalls
kann ein Silan, das keine funktionelle Gruppe aufweist, die zu einer
Reaktion mit einem eine funktionelle Gruppe enthaltenden Liganden
in der Lage ist, in Kombination mit einem organofunktionellen Silan,
wie es oben beschrieben wurde, verwendet werden, um beispielsweise
die Oberflächenkonzentration
der funktionellen Gruppen auf dem Kieselsäurematerial zu vermindern und
die Anhaftung des Liganden zu verbessern. Derartige nicht-funktionalisierte
Silane können
auch dazu verwendet werden, andere Eigenschaften des resultierenden
Kieselsäurematerials,
wie beispielsweise Porosität
oder Porengröße zu verbessern.
Typischerweise können
Silane wie Alkylsilane verwendet werden, obwohl auch andere nichtfunktionalisierte
Silane verwendet werden können.
Das molekulare Verhältnis
der verwendeten funktionalisierten und nicht-funktionalisierten
Silane kann irgendeines sein, das eine ausreichende Zahl von reaktiven
Stellen zur Anbindung des Liganden, der eine funktionelle Gruppe
enthält,
an die resultierende organofunktionelle Kieselsäure liefert, um einen brauchbaren
Grad an katalytischer Aktivität
im endgültigen
Katalysator zu gewährleisten. Molekulare
Verhältnisse
können
im Bereich von 1:99 bis 99:1 für
irgendein gegebenen Paar von Silanen liegen, vorzugsweise von 1:9
bis 9:1.
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Organofunktionelle
Silane, die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, schließen
ein Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Dichlordivinylsilan,
3-(Aminopropyl)trimethoxysilan, 3-(Aminopropyl)triethoxysilan, [3-(Methacryloyloxy)-propyl]trimethoxysilan,
{3-[Tri(ethoxy/methoxy)silyl]propyl}harnstoff, 3-(Glycidoxypropyl)trimethoxysilan,
4-(Triethoxysilyl)butyronitril, 3-(Iodpropyl)trimethoxysilan, 3-(Mercaptopropyl)trimethoxysilan,
3-(Triethoxysilyl)propionitril, 4-(Triethoxysilyl)butyronitril,
[(Chlormethyl)phenylethyl]trimethoxysilan, und [(Chlormethyl)phenyl]trimethoxysilan,
und Mischungen daraus.
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Nicht-funktionalisierte
Silane, die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, schließen
Alkylsilane mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen ein, wie beispielsweise
Propyltrimethoxysilan, Propyltriethoxysilan, Butyltrimethoxysilan,
Hexylbutyltrichlorsilan, Dodecyltrichlorsilan, Octadecyltrimethoxysilan,
Octyltrimethoxysilan, Octyltriethoxysilan und Mischungen daraus.
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Der
Ligand, der eine funktionelle Gruppe enthält, die für eine Reaktion mit der organofunktionellen
Kieselsäure
geeignet ist, kann ein chiraler oder ein nicht-chiraler mono-, bi-,
tri- oder tetra-zähniger
Ligand sein. Wenn ein chiraler Ligand verwendet wird, kann dieser
eine racemische oder nicht-racemische Mischung oder ein einzelnes
Enantiomer mit einer reaktiven Gruppe sein, die in der Lage ist,
mit der organofunktionellen Kieselsäure zu reagieren. Typischerweise
schließen
derartige Liganden β-Diketonate, β-Ketoester,
Alkanolamine, Schiffbasen, Aminosäuren, Peptide, Phosphate, Phosphate,
Alkyl- oder Aryl-Phosphine, Diamine, Kronenether und Bisoxazoline
ein. Bevorzugte Liganden, die eine funktionelle Gruppe enthalten,
sind chirale Liganden und schließen ein, ohne darauf beschränkt zu sein,
racemische und nicht-racemische
Mischungen oder einzelne Enantiomere von zweizähnigen Liganden, wie beispielsweise:
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Die
funktionellen Gruppen, die mit der organofunktionellen Kieselsäure umgesetzt
werden sollen, können
geeigneterweise während
seiner Herstellung in den Liganden eingeführt werden. Wenn eine an dem
Liganden verfügbare
funktionelle Gruppe für
eine Reaktion mit der organofunktionellen Kieselsäure ungeeignet ist,
kann diese durch eine chemische Reaktion umgewandelt werden, oder,
alternativ dazu, kann der Ligand mit einem Linkermolekül umgesetzt
werden, das eine geeignete funktionelle Gruppe liefert, die zu einer
Reaktion mit der organofunktionellen Kieselsäure in der Lage ist. Geeignete
funktionelle Gruppen an dem Liganden schließen ein Halogenid, Hydroxyl,
Carbonyl, Carboxyl, Anhydrid, Carben, Methacryl, Epoxid, Vinyl,
Nitril, Mercapto, Amin, Imin, Amid und Imid.
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Das
katalytisch-aktive Metall, das mit dem an die organofunktionelle
Kieselsäure
angebundenen Liganden umgesetzt werden soll, ist aus der Gruppe
ausgewählt,
die Sc, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W, Mn, Tc, Re, Fe, Ru, Co,
Rh, Ir, Ni, Pd, Pt, Cu, Ag, Al, Ge, Sb und Sn umfasst. Für eine asymmetrische
Hydrierung wird das Metall vorzugsweise aus Rh, Ir oder Ru ausgewählt, für eine hydrolytische
kinetische Spaltung von Epoxiden wird das Metall vorzugsweise aus
Co ausgewählt;
für Ringöffnungsreaktionen
wird das Metall vorzugsweise aus Cr und Al ausgewählt; und
für Heck-Reaktionen
ist das Metall vorzugsweise Pd. Die Quelle für das Metall kann irgendeine
sein, die für
die Reaktion mit dem Liganden, der an die organofunktionelle Kieselsäure gebunden
ist, geeignet ist. Vorzugsweise ist die Quelle für das Metall ein organischer
Komplex des Metalls oder ein Metallsalz. Beispielsweise kann Rhodium
als ein 1,5-Cyclooctadienkomplex umgesetzt werden, und für Mangan,
Palladium oder Kobalt kann das Metall als das Di-Acetat umgesetzt
werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer organofunktionellen Kieselsäure durch
Cohydrolyse eines Alkylsilicats und eines organofunktionellen Silans
ist unten dargestellt. Die Wellenlinie repräsentiert das Siliciumatom am
oder innerhalb des resultierenden Kieselsäurematerials:
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden Alkylsilicat und organofunktionelles Silan zu einer mechanisch gerührten Mischung
aus Lösemittel
und Wasser zugegeben. Das Alkylsilicat und das organofunktionelle
Silan können
gemeinsam, in beliebiger Reihenfolge nacheinander oder in abwechselnden
Portionen zugegeben werden. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
werden das Alkylsilicat, das organofunktionelle Silan und das Lösemittel
dem mechanisch gerührten
Wasser zugesetzt und gemäß einer
weiteren Ausführungsform
werden das Alkylsilicat und das organofunktionelle Silan ohne Lösemittel
zu dem mechanisch gerührten
Wasser zugesetzt. Das Alkylsilicat und das organofunktionelle Silan
werden in einem molekularen Verhältnis
von größer als
oder gleich 1:1 (Silicat:Silan) zugesetzt. Vorzugsweise liegt das
Verhältnis
von Alkylsilicat zu Silan zwischen 1:1 und 99:1 und stärker bevorzugt
zwischen 1:1 und 10:1. Typischerweise ist das Lösemittel, wenn es verwendet
wird, ein Alkohol, es kann jedoch auch irgendein anderes Lösemittel
sein, das für
die Durchführung der
Cohydrolysereaktion geeignet ist. Beispielsweise kann das Lösemittel
Methanol, Ethanol oder Propanol sein. Wasser ist in einer ausreichenden
Menge vorhanden, um eine vollständige
Hydrolyse der Alkoxideinheiten des Alkylsilicats zu bewirken und
wird im allgemeinen in einem großen Überschuss zugesetzt.
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Zu
der Hydrolysemischung kann eine Matrixverbindung (Templatverbindnug)
zugesetzt werden, um die resultierende Porenstruktur sowie potentiell
die Anordnung der Organofunktionalität innerhalb der Poren der resultierenden
organofunktionellen Kieselsäure
zu beeinflussen. In Abhängigkeit
von dem angewandten Verfahren kann die Matrix beispielsweise der
Lösemittel/Wasser-Mischung,
der Mischung Alkylsilicat/organofunktionelles Silan/Lösemittel
oder der Mischung Alkylsilicat/organofunktionelles Silan zugesetzt
werden. Die Matrizen wirken so, dass sie in der Kieselsäure eingeschlossen
werden, während
sich diese während
der Cohydrolyse des Alkylsilicats und des organofunktionellen Silans
bildet. Wenn die Cohydrolyse einmal abgeschlossen ist, kann die
eingeschlossene Matrize entfernt werden, beispielsweise durch Lösemittelextraktion, und
hinterläßt Poren,
die der Struktur des Matrizenmoleküls entsprechen. Geeignete Lösemittel
für die
Lösemittelextraktion
schließen
ein Alkohole, zum Beispiel Ethanol. Matrizenverbindungen können bei
der Herstellung von mikro- und mesoporösen Kieselsäuren verwendet werden (wobei
eine mikro-poröse
Kieselsäure
eine mittlere Porenweite von weniger als 20 Å aufweist, und eine mesoporöse Kieselsäure eine
mittlere Porenweite zwischen 20 und 500 Å aufweist). Vorzugsweise ist
die organofunktionelle Kieselsäure
der vorliegenden Erfindung eine mesoporöse Kieselsäure mit einer mittleren Porenweite,
gemessen durch BET-Porosimetrie, von zwischen 20 und 500 Å.
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Matrizenverbindungen
schließen
ein Amine, quaternäre
Ammoniumsalze und nicht-ionische Poly(ethylenoxid)/(propylenoxide)-Tenside
wie beispielsweise amphilische Blockcopolymere. Geeignete amphilische
Blockcopolymere sind Tri-Blockcopolymere,
z.B. PLURONICTM 127 (F127 (EO106PO70EO106) und PLURONICTM123 (EO20PO70EO20) und Mischungen
daraus. Die quaternären
Ammoniumverbindungen sind quaternäre Ammoniumsalze oder -hydroxide,
z.B. der allgemeinen Formel [R4N]+[Z]– in
der R gleich oder verschieden sein kann und Alkyl oder substituiertes
Alkyl (C1-C30) ist, und Z vorzugsweise Cl, Br, oder OH ist. Quaternäre Ammonium-Verbindungen,
bei denen das Stickstoffatom Teil einer Ringstruktur ist, können auch verwendet
werden. Geeignete quaternäre
Ammoniumverbindungen sind Tetrapropylammoniumhydroxid, Tetrapropylammoniumchlorid,
Tetrabutylammoniumhydroxid, Benzyltrimethylammoniumhydroxid, Benzylcetyldimethylammoniumchlorid,
Benzyltrimethylammoniumhydroxid, Benzyltrimethylammoniumchlorid,
Cetyltrimethylammoniumhydroxid, Cetyltrimethylammoniumbromid, Cetyltrimethylammoniumchlorid
und Mischungen daraus. Vorzugsweise ist das Matrizenmolekül ein Amin.
Geeignete Amine sind Amine mit 10 oder mehr Kohlenstoffatome in
der Struktur und vorzugsweise C12 bis C18-Alkylamine, wie beispielsweise
n-Dodecylamin oder n-Octadecylamin oder Mischungen daraus. Die erforderliche
Menge der Matrizenverbindung hängt
von einer Anzahl von Faktoren ab, zu denen die Menge des verwendeten
Alkylsilicats gehören.
Im allgemeinen können
die Relativmengen des Matrizenmoleküls im Bereich von 1:10 bis
50:1 und vorzugsweise im Bereich von 1:1 bis 10:1 Gew.-Teile Silicat:Matrizenverbindung
variieren.
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Zusätzlich zu
der Matrize kann ein Poren-vergrößender Zusatz
in die Hydrolysemischung eingearbeitet werden. Ein bekannter Poren-vergrößerter Zusatz
ist Mesitylen (1,3,5-Trimethylbenzol). In Abhängigkeit von dem für die Durchführung der
Cohydrolysereaktion gewählten
Verfahren kann der Poren-Quellzusatz
beispielsweise mit dem Silicat und dem organofunktionellen Silan
oder mit dem Wasser oder der Wasser/Lösemittelmischung kombiniert
werden oder kann separat zu der Hydrolysemischung zugesetzt werden.
Die Menge an Porenvergrößerndem
Zusatz, die zugesetzt werden kann, hängt von den Eigenschaften des
Zusatzes ab, wobei gemäß der vorliegenden
Erfindung beispielsweise 1–2
Mol Mesitylen pro Mol Alkylsilicat zugesetzt werden können.
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Die
Cohydrolysereaktion kann bei Raumtemperatur oder gewünschtenfalls
bei erhöhter
Temperatur durchgeführt
werden, in Abhängigkeit
von den physikalischen Eigenschaften des gewählten Lösemittels. Beispielsweise kann
die Cohydrolysereaktion bei zwischen 10 – 50°C innerhalb von Zeiträumen zwischen
1 und 36 Stunden durchgeführt
werden. Wenn die Cohydrolysereaktion abgeschlossen ist, wird die
organofunktionelle Kieselsäure
beispielsweise durch Abfiltrieren gewonnen, und die Matrize, soweit
vorhanden, mittels Lösemittelextraktion
entfernt. Die Lösemittelextraktion
kann beispielsweise durch Erhitzen der re-suspendierten organofunktionellen
Kieselsäure
in einem geeigneten Lösemittel
wie Ethanol bewirkt werden. Das kann soweit erforderlich wiederholt
werden, um die gesamte Matrize zu entfernen, bevor man den die funktionelle
Gruppe enthaltenden Liganden anfügt.
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Es
kann erwünscht
sein, die funktionellen Gruppen, die auf der organofunktionellen
Kieselsäure
vorhanden sind, zu verändern,
beispielsweise um eine unterschiedliche funktionelle Gruppe zu erhalten,
mit der der die funktionelle Gruppe enthaltende Ligand umgesetzt
wird. Beispielsweise kann es dann, wenn der die funktionelle Gruppe
enthaltende Ligand eine anhängende
Hydroxylgruppe aufweist, die zu einer Reaktion mit der organofunktionellen
Kieselsäure
in der Lage ist, wünschenswert
sein, die funktionelle Gruppe an der Kieselsäure beispielsweise chemisch
von einer Cyanogruppe in eine Carboxylgruppe umzuwandeln, oder eine Carboxylgruppe
in eine Säurechloridgruppe,
um eine Reaktion zwischen der Kieselsäure und dem Liganden zu erleichtern.
Derartige Umwandlungen stellen auch ein Mittel dar, um an der Kieselsäure funktionelle
Gruppen zu erhalten, die als Ergebnis des für die Herstellung der organofunktionellen
Kieselsäure
angewandten Verfahrens nicht praktikabel sind. Beispielsweise können Isocyanatgruppen,
die gegenüber
dem Wasser, das während
der Cohydrolyse von Alkylsilicat und organofunktionellem Silan instabil
wären,
durch Austauschumwandlung von Säurechlorid über eine
Curtis-Umlagerung erhalten werden. Alternativ kann eine chemische Umwandlung
durchgeführt
werden, um die Oberflächenkonzentration
an funktionellen Gruppen zu vermindern, die zu einer Reaktion mit
dem funktionelle Gruppen enthaltenden Liganden in der Lage sind, indem
man beispielsweise die funktionellen Gruppen in nicht-reaktive Spezies
wie Wasserstoff oder Alkylgruppen umwandelt.
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Alternativ
kann die organofunktionelle Kieselsäure mit einem Linkermolekül umgesetzt
werden, das eine funktionelle Gruppe liefert, die zur Reaktion mit
einem eine funktionelle Gruppe enthaltenden Liganden in der Lage
ist, um eine neue organofunktionelle Kieselsäure zu bilden. Das kann besonders
nützlich
sein, wenn die chemische Umwandlung von funktionellen Gruppen schwierig
ist. Das Linker-Molekül
kann irgendeines sein, das in der Lage ist, mit der organofunktionellen
Kieselsäure
zu reagieren und das eine geeignete funktionelle Gruppe zur Umsetzung
mit dem Liganden liefert. Geeignete Linker-Moleküle schließen ein C1-C10 Alkyl-, Alkoxy-,
Alkylaryl-, Aryl-, Phenoxy- oder Anilid-Verbindungen, die funktionelle
Gruppen enthalten, die ausgewählt
sind aus Halogenid, Hydroxyl, Carbonyl, Carboxyl, Anhydrid, Garben,
Methacryl, Epoxid, Vinyl, Nitril, Mercapto, Isocyanat, Amin, Imin,
Amid und Imid. Geeignete Linker-Moleküle schließen ein (3-Formylindol-1-yl)essigsäure, [3-({Ethyl-Fmoc-amino}methyl)-indol-1-yl]-Essigsäure, 2,4-Dimethoxy-4'-hydroxybenzophenon,
3,5-Dimethoxy-4-formyl-phenol, 3-(4-Hydroxymethylphenoxy)propionsäure, 3-Carboxypropansulfonamid,
3-Hydroxy-xanthen-9-on,
3-Methoxy-4-formylphenol, 4-(2-Brompropionyl)phenoxyessigsäure, 4-(4-[Bis-(4-chlorphenyl)hydroxymethyl]phenoxy)buttersäure-dicyclohexylammoniumsalz,
4-(4-Formyl-3-methoxy-phenoxy)buttersäure, 4-(4-Hydroxymethyl-3-methoxyphenoxy)buttersäure, 4-[4-(1-(Fmocamino)ethyl)-2-methoxy-5-nitrophenoxy)butansäure, 4-[4-(1-Hydroxyethyl)-2-methoxy-5-nitrophenoxy)butansäure, 4-[4-(2,4-Dimethoxybenzoyl)phenoxy]buttersäure, 4-[4-(Diphenylhydroxymethyl)phenoxy]buttersäure-dicyclohexylammoniumsalz,
4-[4-Hydroxymethyl-2-methoxy-5-nitrophenoxy)butansäure, 4-Hydroxy-2,6-dimethoxy-benzaldehyd,
4-Hydroxy-2-methoxy-benzaldehyd, 4-Hydroxymethylbenzoesäure, 4-Hydroxymethylphenoxyessigsäure, 4-Sulfamoyl-buttersäure und
p-[(R,S)-α[1-(9H-Fluoren-9-yl)methoxyformamido]-2,4-dimethoxybenzyl]-phenoxyessigsäure.
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Eine
Reaktion eines Liganden, der eine funktionelle Gruppe enthält, mit
einer organofunktionellen Kieselsäure unter Bildung eines angebundenen
Liganden wird nachfolgend gezeigt. Y steht für eine funktionelle Gruppe
an dem Liganden, die in der Lage ist, mit der organofunktionellen
Kieselsäure
zu reagieren, und A steht für
eine kovalente Bindung zwischen dem Liganden und der organofunktionellen
Kieselsäure.
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Die
Reaktion kann mittels irgendeiner wirksamen chemischen Reaktion
zwischen den funktionellen Gruppen der organofunktionellen Kieselsäure und
dem eine funktionelle Gruppe enthaltenden Liganden erreicht werden.
Typische Reaktionen schließen
beispielsweise ein Veresterungsreaktionen, Amidierungsreaktionen,
Additionsreaktionen, Substitutionsreaktionen, Einschubreaktionen
und Kohlenstoff-Kohlenstoff-Kupplungsreaktionen und können nach
irgendeinem Verfahren, das einem Fachmann bekannt ist, durchgeführt werden.
Beispielsweise können
Veresterungsreaktionen zwischen Liganden und Kieselsäure bewirkt
werden, die entweder Carboxyl- und Hydroxyl-Gruppen, Anhydrid- und
Hydroxyl-Gruppen oder Säurechlorid-
und Hydroxyl-Gruppen aufweisen, in Gegenwart von geeigneten Katalysatoren
oder Reagenzien. Amidierungsreaktionen können zwischen Liganden und
Kieselsäure
durchgeführt
werden, die entweder Carboxylgruppen und primäre oder sekundäre Aminogruppen
oder Anhydridgruppen und primäre
oder sekundäre
Amingruppen aufweisen, wiederum in Gegenwart von geeigneten Katalysatoren
oder Reagenzien.
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Eine
Reaktion eines Metalls mit einem gebundenen Liganden zur Schaffung
eines Katalysators auf einem Träger
wird nachfolgend gezeigt.
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Die
Reaktion kann mittels Verfahren erreicht werden, die dem Fachmann
bekannt sind, und wird vorzugsweise als Reaktion einer Metallverbindung
mit dem angebundenen Liganden bewirkt. Derartige Reaktionen schließen beispielsweise
Liganden-Substitutionsreaktionen und Metall-Einschubreaktionen ein.
Das Metall kann auch, soweit gewünscht,
Oxidations- oder
Reduktionsstufen unterzogen werden, um die nötige katalytische Aktivität zu gewährleisten.
Beispielsweise können
Kobaltkatalysatoren von Co(II) zu Co(III) oxidiert werden, oder
Rhodiumkatalysatoren können
von Rh(III) zu Rh(I) reduziert werden.
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Vorzugsweise
sind die gebundenen Liganden der vorliegenden Erfindung chirale
Liganden, die chirale Katalysatoren auf einem Träger liefern. Die erfindungsgemäßen chiralen
Liganden auf einem Träger
können für eine große Zahl
von asymmetrischen Reaktionen verwendet werden, die zur Herstellung
von chiralen Produkten verwendet werden. Derartige Reaktionen schließen ein
Hydrierungsreaktionen, Dihydroxylierungsrekationen, Hydrolysereaktionen,
Metathesereaktionen, Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungen bildende Reaktionen wie
beispielsweise die Heck- oder Suzuki-Reaktionen, Hydroaminierungsreaktionen,
Epoxidationen, Aziridinierungen, Cycloadditionen, Hetero-Diels-Alder-Reaktionen,
Hetero-En-Reaktionen,
Claisen-Umlagerungen, Carbonylreduktionen, sigmatrope Umlagerungen,
Additionen von Nucleophilen an π-Bindungen, die Addition von
Nucleophilen an Carbonylgruppen und ringöffnende Reaktionen. Vorzugsweise
sind die Reaktionen Hydrierungsreaktionen, Hydrolysereaktionen und
Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungen-bildende Reaktionen. Die Vorteile
der Katalysatoren der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass
sie leicht von den Reaktionsprodukten abgetrennt werden können und
gewünschtenfalls
wiederverwendet werden können.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele illustriert.
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Beispiel 1: Herstellung
von Katalysator A
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(a) Herstellung einer
mesoporösen
Carbonsäure-funktionalisierten
Kieselsäure
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Eine
Mischung aus Ethanol (105 ml), entionisiertem Wasser (105 ml) und
n-Dodecylamin (10 g) wurde hergestellt und bei Raumtemperatur heftig
gerührt,
bis sie homogen war. Zu dieser Mischung wurden stufenweise innerhalb
von 30 min Tetraethylorthosilicat (20,4 g) und 3-(Triethyloxysilyl)propionitril
(23,1 g) zugesetzt, wobei man das Rühren 24 h fortsetzte. Nach
dieser Zeit wurde der Niederschlag abfiltriert, mit entionisiertem Wasser
(500 ml) und Ethanol (500 ml) gewaschen, wonach man ihn bei Raumtemperatur
24 h trocknen ließ. Die
Extraktion von n-Dodecylamin wurde durch Erhitzen des Feststoffs
in Ethanol (200 ml) am Rückfluss
für 3 h
erreicht. Dieses Rückflusskochen
wurde drei Mal wiederholt. Der Feststoff wurde dann filtriert und
in einem Vakuumofen bei 80°C über Nacht
getrocknet. Die Hydrolyse der Nitrilfunktionalität wurde durch Erhitzen des Feststoffs
in 50 % v/v wässriger
Schwefelsäure
(150 ml pro 5 g) auf 120°C
für 3 h
erreicht. Der Feststoff wurde abfiltriert und mit einem Überschuss
ionisiertem Wasser gewaschen, bis der natürliche pH erreicht war, bevor man
in einem Vakuumofen bei 80°C über Nacht
trocknete. Eine BET-Porosimetrie-Analyse der Kieselsäure zeigte,
dass sie eine mittlere Porenweite von 40 Å aufwies.
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(b) Anbinden eines Liganden
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Zu
einer gerührten
Suspension der mesoporösen
Carbonsäurefunktionalisierten
Kieselsäure
(0,1 g), bppm (0,05 g, 0,11 mmol) und 4-Dimethylaminopyridin (DMAP)
(3,0 mg) in Dichlormethan (2,5 ml) wurde Diisopropylcarbodiimid
(DIC) (17 μl,
0,11 mmol) zugesetzt. Die resultierende Suspension wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde filtriert und der erhaltene Feststoff mit Dichlormethan
(5 ml), Methanol (5 ml) und Dichlormethan (5 ml) gewaschen. Der
Feststoff wurde unter Vakuum getrocknet und lieferte den Liganden
auf einem Kieselsäureträger als
farblosen Feststoff.
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(c) Metalleinschub
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Eine
Mischung des Liganden auf dem Kieselsäureträger (0,1 g) und [Rh(cod)2]BF4 (44 mg, 0,1
mmol) in Dichlormethan (2,5 ml) wurde 1 h unter Stickstoff gerührt. Die
Mischung wurde dann filtriert und der Feststoff mit Dichlormethan
(2,5 ml), Methanol (5 ml) und Dichlormethan (2,5 ml) gewaschen.
Der Feststoff wurde unter Vakuum gewaschen und lieferte den Rh-Liganden auf dem
Kieselsäureträger als
einen gelben Feststoff. Das Anbinden des Liganden (I) und der Metalleinschub
(II) können
wir folgt dargestellt werden:
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Beispiel 2: Hydrierung
von Dimethylitaconat
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Dimethylitaconat
wurde gemäß dem folgenden
Schema hydriert:
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Dimethylitaconat-Substrat
und Katalysator wurden in einem Glasbehälter abgewogen, der in einem
5 ml-Autoklaven angeordnet wurde, so dass ein Mol-Verhältnis von
Substrat:Katalysator von 100:1 erhalten wurde. Der Autoklav wurde
verschlossen und mit Stickstoff gespült. Der Autoklav wurde dann
mit Wasserstoff unter einen Druck von 80 psi (506,6 kPa) gesetzt
und dann wieder drucklos gemacht (der Zyklus wurde fünf Mal wiederholt).
Es wurde ausreichend Methanol zu dem Autoklaven zugesetzt, um eine
etwa 1M-Lösung
zu erhalten, und die 5 Zyklen-Druckbeaufschlagung-Drucklosmachen
mit Wasserstoff wurden wiederholt. Abschließend sette man den Autoklaven
mit H2 unter einen Druck von 80 psi (506,6
kPa) und ließ ihn
rühren.
Nach der gewünschten
Zeit wurde das Rühren
abgebrochen, und das H2 langsam abgelassen.
Der Autoklav wurde geöffnet,
und die Mischung filtriert, um den Katalysator auf Träger wiederzugewinnen.
Eine gaschromatographische Analyse des Filtrats wurde durchgeführt, um
die Umwandlung und den Enantiomeren-Überschuss (ee%) zu bestimmen.
Die Ergebnisse sind unten angegeben.
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Das
Ergebnis zeigt, dass hochaktive Katalysatoren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden können,
die ein Mittel zur Erzeugung von chiralen Produkten darstellen und
die leicht von der Reaktionsmischung abgetrennt werden können.
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Beispiel 3: Herstellung
eines gebundenen Ferrocenyl-Liganden
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Eine
gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Teil (a) hergestellte organofunktionelle Kieselsäure wurde gemäß dem folgenden
Schema mit einem Ferrocenyl-bis(phosphin)liganden umgesetzt:
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Ein
ofengetrocknetes Schlenk-Rohr wurde unter Stickstoff mit Carboxy-funktioneller
Kieselsäure
beschickt, die gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Teil 1 (a) hergestellt worden war (0,213 g, 0,64
mmol; etwa 3 mmol/g Beladung), sowie mit trockenem Dichlormethan
(3 ml). 1,1'-Carbonyldiimidazol
(0,104 g, 0,64 mmol) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde gerührt, bis
die Blasenbildung aufhörte
(etwa 15 min). Das Phosphin 1 (0,185 g, 0,32 mmol) wurde zugesetzt,
gefolgt von trockenem Dichlormethan (1 ml). Nach einem Rühren für 20 h bei
Raumtemperatur unter Stickstoff wurde Methanol (10 ml) zugesetzt,
und die Mischung wurde filtriert; der Feststoff wurde mit Dichlormethan,
Methanol, und noch einmal mit Dichlormethan gewaschen. Der resultierende
beige Feststoff wurde unter Hochvakuum getrocknet und lieferte 0,202
g 2. ICP-Analyse: 0,52 % Fe (w/w), 0,093 mmol/g Beladung; 0,60 P
(w/w), 0,097 mmol/g Beladung; die mittlere Beladung beträgt daher 0,095
mmol/g.
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Beispiel 4: Heck-Reaktion
unter Verwendung eines Katalysators auf Träger
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Unter
Verwendung des gebundenen Liganden von Beispiel 3, der mit Palladiumacetat
umgesetzt worden war, wurde eine Heck-Reaktion gemäß dem folgende Schema durchgeführt:
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Ein
ofengetrockneter Schlenk-Kolben wurde mit Pd(OAc)2 (2,2
mg, 0,01 mmol, 1 mol%) und dem gebundenen Liganden 2 (45,8 mg, 0,0044
mmol, 0,44 mol%) beschickt. Der Kolben wurde evakuiert und wieder mit
Stickstoff gefüllt
und dann mit einer Gummimembran verschlossen. Es wurde trockenes
Dimethylformamid zugesetzt, und die Mischung wurde 60 min bei Raumtemperatur
unter Stickstoff gerührt.
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4'-Bromacetophenon
(0,199 g, 1,0 mmol), Styrol (0,137 ml, 1,2 mmol) und Triethylamin
(0,195 ml, 1,4 mmol) wurden nacheinander zugegeben. Die Gummimembran
wurde durch einen Glasstopfen ersetzt, der Kolben wurde verschlossen
und die Mischung bei 120°C
20 h gerührt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mischung abfiltriert, und der Feststoff
wurde mit Methyl-t-butylether (MTBE), Wasser, MeOH, Aceton sowie
noch einmal mit MTBE gewaschen. Die Phasen des Filtrats wurden getrennt,
und die wässrige Phase
wurde mit MTBE (2×30
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Extrakte wurden über MgSO4 getrocknet und unter vermindertem Druck
konzentriert. Das rohe Produkt wurde durch Flash-Chromatographie über Kieselgel
gereinigt (Hexan/EtOAc, 10/1 bis 1/1), und lieferte E-4-Acetylstilben
(0,192 g, 86 %) als einen weißen
Feststoff.
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Beispiel 5: Herstellung
einer Carbonsäure-funktionalisierten
Kieselsäure
unter Verwendung einer Mischung von funktionalisierten und nicht-funktionalisierten
Silanen
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Eine
Mischung aus Dodecylamin (10 g), entionisiertem Wasser (105 ml)
und denaturiertem (5 % MeOH) Ethanol (105 ml) wurde hergestellt
und 30 min gerührt,
bis sie homogen war. Zu ihr wurde Mesitylen (19,5 g) zugesetzt,
und die erhaltene trübe
Emulsion wurde weitere 30 min gerührt. Nach dieser Zeit wurde
eine frisch hergestellte Mischung aus 4-Triethoxysilylbutyronitril
(11,5 g) und Propyltrimethoxysilan (8,5 g) unter fortgesetztem Rühren zugegeben.
Nach weiteren 60 min wurde Tetraethylorthosilicat (20,8 g) zu der
Mischung zugesetzt, und die erhaltenen Aufschlämmung wurde für einen
Zeitraum von 24 h gerührt.
Nach dieser Zeit wurde der Niederschlag abfiltriert, mit entionisiertem
Wasser (500 ml) und Ethanol (500 ml) gewaschen, wonach man ihn bei
Raumtemperatur 24 h trocknen ließ. Die Matrizenextraktion und
die Hydrolyse der Nitrilfunktionalität wurden wie in Beispiel 1,
Teil (a) beschrieben, durchgeführt
und es wurde ein weißer
Feststoff mit einem Stickstoffgehalt von 3,6 Gew.-% erhalten, verglichen
mit 7,2 Gew.-% für
das Kieselsäurematerial,
das ohne das Propyltrimethoxysilan hergestellt worden war.