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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Chemokinkonstrukt, umfassend
ein Anti-CD4-scFv
und ein RANTES-Chemokin oder ein funktionelles Fragment davon, wobei
das Chemokinkonstrukt die folgende Strukturdomänenform besitzt: (a) RANTES-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL)
Anti-CD4; oder (b) (VL) Anti-CD4-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-RANTES; oder
(c) (VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4-Linker-RANTES, wobei in den
Alternativen (b) und (c) der Linker zwischen (VH) Anti-CD4 und RANTES
oder zwischen (VL) Anti-CD4 und RANTES am Ende, direkt angrenzend
an die erste Aminosäure
von RANTES, kein Methionin, Lysin oder Isoleucin umfasst. Darüber hinaus
werden Polynucleotide offenbart, die diese Chemokinkonstrukte codieren, sowie
auch Vektoren, die diese Polynucleotide umfassen. Die Erfindung
betrifft auch spezifische Verwendungen dieser Konstrukte und Arzneistoffe.
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Das
menschliche Immunschwächevirus
Typ-1 (HIV-1), die häufigste
Ursache von AIDS, hat mehr als 50 Millionen Menschen (einschließlich jener,
die gestorben sind) infiziert und die Rate der Neuinfektionen wird auf
fast 6 Millionen pro Jahr geschätzt
(AIDS Epidemie Update: Dezember 1999 (UNAIDS, Genf, 1999), www.unaids.org).
Ebenso beunruhigend sind die Ungewissheiten der bevorstehenden Epidemie.
Obwohl Schwarzafrika das globale Epizentrum bleibt, haben die Infektionsraten
in letzter Zeit in der früheren
Sowjetunion und in Teilen von Süd-
und Südostasien,
einschließlich
Indien und China, zugenommen, wo im wahrsten Sinne des Wortes möglicherweise
hunderte Millionen von Menschen gefährdet sind. In den Vereinigten
Staaten wurden neue Infektionswellen in Frauen, Minderheiten und
jüngeren
Generationen von homosexuellen Männern
beobachtet. Anti-retrovirale Kombinationstherapie hat vielen Menschen
klinische Erleichterung ermöglicht,
aber die Kosten und die Toxizitäten
der Behandlung sind erheblich und eine HIV-1 Infektion bleibt eine
tödliche
Krankheit. Darüber
hinaus hat die überwältigende
Mehrheit der weltweit infizierten Menschen keinen Zugang zu diesen
Wirkstoffen.
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Folglich,
obwohl sich die Demographie (und in manchen Fällen die Naturgeschichte) von
AIDS geändert
hat, ist die Epidemie alles andere als vorbei; stattdessen ändert sie
sich, breitet sich aus und stellt immer größere Herausforderungen.
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Das
menschliche Immunschwächevirus
(HIV) kann nicht in menschliche Zellen eindringen, außer es bindet
an zwei Schlüsselmoleküle auf der
Zelloberfläche,
CD4 und einen Hilfsrezeptor. Der Hilfsrezeptor, der zu Beginn erkannt
wird, ist CCR5, später
im Lebenszyklus des Virus wird ein anderer Chemokinrezeptor, CXCR4,
der Hilfsrezeptor für
HIV-1 (D'Souza & Harden, Nature
Med. 2, 1293–1300
(1996); Premack & Schall, Nature
Med. 2, 1174–1178;
Fauci, Nature 384, 529–534
(1996)). Die HIV-1-Stämme,
die die meisten Übertragungen
von Viren durch sexuellen Kontakt verursachen, werden M-tropische
Viren genannt. Diese HIV-1-Stämme
(auch als NSI-primäre
Viren bekannt) können
in primären
CD4+-T-Zellen und Macrophagen replizieren und verwenden den Chomokinrezeptor
CCR5 (und seltener CCR3) als ihren Hilfsrezeptor. Die T-tropischen
Viren (manchmal SI-primär
genannt) können
auch in primären
CD4+-T-Zellen replizieren, können
aber zusätzlich
auch etablierte CD4+-T-Zelllinien in vitro infizieren, was sie über den
Chemokinrezeptor CXCR4 (Fusin) bewerkstelligen. Viele dieser T-tropischen
Stämme
können
CCR5 zusätzlich
zu CXCR4 verwenden und manche können,
zumindest unter bestimmten in vitro-Bedingungen, über CCR5
in Macrophagen eindringen (D'Souza & Harden, Nature
Med. 2, 1293–1300
(1996); Premack & Schall,
Nature Med. 2, 1174–1178;
Fauci, Nature 384, 529–534
(1996)). Ob auch andere Hilfsrezeptoren zur HIV-1 Pathogenese beitragen,
ist nicht geklärt,
aber aus in vitro-Studien kann auf die Existenz eines anderen Hilfsrezeptors
für einige
T-tropische Stämme
geschlossen werden. Da M-tropische HIV-1-Stämme zu etwa 90% an den sexuellen Übertragungen
von HIV beteiligt sind, ist CCR5 der vorherrschende Hilfsrezeptor
für das
Virus in Patienten; die Übertragung
(oder die systemische Etablierung) von (T-tropischen) Stämmen, die CXCR4 verwenden,
ist selten (D'Souza & Harden, Nature
Med. 2, 1293–1300
(1996); Premack & Schall,
Nature Med. 2, 1174–1178;
Fauci, Nature 384, 529–534
(1996); Paxton et. al., Nature Med. 2, 412–417 (1996); Liu et al., Cell
86, 367–377
(1996); Samson et. al., Nature 382, 722–725 (1996); Dean et. al.,
Science 273, 1856–1862
(1996); Huang et.al., Nature Med. 2, 1240–1243 (1996)). Wenn sich SI-Viren
jedoch einmal in vivo entwickeln (oder wenn sie übertragen werden), sind sie
besonders virulent und bewirken ein schnelleres Fortschreiten der
Krankheit (D'Souza & Harden, Nature
Med. 2, 1293–1300
(1996); Premack & Schall, Nature
Med. 2, 1174–1178;
Fauci, Nature 384, 529–534 (1996);
Schuitemaker et al., J. Virol. 66, 1354–1360 (1992); Connor et al.,
J. Virol. 67, 1772–1777
(1993); Richman & Bozzette,
J. Infect. Dis. 169, 968–974
(1994); Connor et al., J. Exp. Med. 185, 621– 628 (1997); Trkola et al.,
Nature 384, 184–187
(1996)).
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Kurz
gefasst verwendet das menschliche Immunschwächevirus Typ-1 (HIV-1) gemeinsam
mit CD4 einen Hilfsrezeptor, um in CD4+-Zielzellen einzudringen.
Die Chemokinrezeptoren CXCR4 und CCR5 wurden als die Haupt-Hilfsrezeptoren
für T-Zelllinien-tropische
bzw. Macrophagen-tropische HIV-1-Stämme erkannt. Die zellulären Rezeptoren
sind CCR5 für
RANTES und CXCR4 für
SDF-1. CCR5 wird auf CD4+-Gedächtnis-Zellen
und CD8+-T-Zellen exprimiert. CCR5 wird auch auf aktivierten Monocyten
und Macrophagen exprimiert. Der Mechanismus des Eintretens des Virus
basiert auf der Wechselwirkung des Hüll-Glycoproteins von HIV-1,
gp120, mit CD4 und einem Hilfsrezeptor, was zu einer Membranfusions-Reaktion zwischen
viraler Hülle und
der Plasmamembran der Zielzelle führt. Das Blockieren der Bindung
von gp120 an CD4 und einen Hilfsrezeptor stellt eine geeignete Strategie
dar, die HIV-1 Infektion von CD4+-T-Zellen zu verhindern.
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Der
Chemokinrezeptor CCR5 hat eine wichtige Funktion in der Chemotaxis
von Lymphocyten, Monocyten und dentritischen Zellen. Die Bindung
von RANTES an CCR5 kann zwei verschiedene Arten von Signalwegen
induzieren. Signalübertragung
durch CCR5 induziert transienten Kalzium-Einstrom, Zellpolarisierung und
Chemotaxis und dadurch eine entzündungsfördernde
Reaktion. Vermehrte RANTES-Expression ist mit entzündlichen
Fehlsteuerungen assoziiert. Eine niedrige lokale Toleranz ist mit
seiner entzündungsfördernden Aktivität assoziiert,
wie durch eine starke entzündliche
Reaktion nach intradermaler Injektion (geschätzte lokale Konzentration von
~ 1 μM)
von hRANTES in Hunden gezeigt wird (Meurer et al., 1993, J Exp Med
178, 1913–1921).
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CCR5
ist auch ein Haupt-Hilfsrezeptor in den meisten Macrophagen-tropischen
HIV-1-Infektionen, welcher
hauptsächlich
in der frühen
Phase der Infektion verwendet wird. Die Bindung von RANTES an CCR5 vermittelt
die Unterdrückung
einer HIV-Infektion,
für diesen
unterdrückenden
Effekt scheint die CCR5-Signalübertragung
jedoch nicht nötig
zu sein (Alkhatib et al., 1997, Virology 234, 340–348; Bacon
et al., 1995, Science 269, 1727–1730;
Oravecz et al., 1996, J Immunol 157, 1329–1332).
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Der
HIV-unterdrückende
Effekt von RANTES könnte
stattdessen aus einer Blockierung der gp120-Bindungsstelle von HIV
oder einer Herunterregulation von CCR5 auf der Zelloberfläche resultieren.
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Als
eine Alternative zu CCR5 (Deng et al., 1996, Nature 381, 661–666; Dragic
et al., 1996, Nature 381, 667–673)
kann HIV-1 (T-tropische Stämme;
X4-Stämme;
SI: Syncytium-induzierend) auch CXCR4 (Fusin) als Hilfsrezeptor
verwenden (Feng et al., 1996, Science 272, 872–877). Ähnlich zu RANTES/CCR5 kann
eine HIV-1-Infektion
durch CXCR4 mittels SDF-1 blockiert werden (Bleul et al., 1996,
Nature 382, 829–833;
Oberlin et al., 1996, Nature 382, 833–835).
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Während des
klinischen Fortschreitens verändern
sich die Viren von nicht Syncytiuminduzierenden zu Syncytium-induzierendem
Phänotyp
und verlieren parallel dazu ihre Sensitivität gegenüber Beta-Chemokinen (Jansson
et al., 1996, Proc Natl Acad Sci USA 93, 15382–15387). Es wurde gezeigt,
dass eine Blockade eines Hilfsrezeptors eine Veränderung in der Rezeptorspezifität einer
Viruspopulation induzieren kann (Este et al., 1999, J Virol 73,
5577–5585).
Nachdem X4-Stämme
pathogener sind als R5-Stämme,
kann die Blockierung von CCR5 alleine daher zu einer Veränderung
der Rezeptorspezifität
und in der Folge zu einer stärkeren
Pathogenität
führen.
Tatsächlich
hemmt eine Kombination von AOP-RANTES (CCR5-Antagonist) mit Met-SDF-1 (CXCR4-Antagonist)
gemischte Infektionen mit R5- und X4-Viren zu >95%, wogegen einzelne Chemokine nur zu
32–61%
inhibierten (Rusconi et al., 2000, J Virol 74, 9328–9332).
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Die
Chemokinrezeptoren CXCR4 und CCR5 werden von den T-Zell-tropischen
bzw. Macrophagen-tropischen HIV-1-Stämmen als Hilfsrezeptoren für das Eintreten
in ihre Wirtszellen verwendet. Das Eintreten von Viren kann durch
die natürlichen
Liganden für
CXCR4, das CXC-Chemokin SDF-1, und für CCR5, die CC-Chemokine RANTES,
MIP-1alpha, MIP-1beta, LD78beta und MCP-2, gehemmt werden. Kleinmolekulare CXCR4-Antagonisten
sind entwickelt worden. Das Bicyclam-Derivat AMD3100 hat sich als
hochspezifischer CXCR4-Antagonist erwiesen, der den Auswuchs aller
T-Zell-tropischen
und zweifach-tropischen HIV-Varianten, welche CXCR4 zum Eindringen
in die Zelle benützen,
durchwegs blockiert (Donzella et al., 1998, Nat Med 4, 72–77; Este
et al., 1999 J Virol 73, 5577–5585;
Schols et al., 1997, Antiviral Res 35, 147–156; Schols et al., 1997,
J Exp Med 186, 1383–1388).
AMD3100 wurde als klinischer Arzneistoffekandidat ausgewählt, welcher nach
anfänglichen
Phase I (Sicherheits)-Studien in Phase II (Wirksamkeits)-Studien
fortgeschritten ist. Die erste nicht-peptidische Verbindung, die
mit CCR5 und nicht mit CXCR4 interagiert, ist ein quaternäres Ammoniumderivat,
TAK-779 genannt, welches auch starke, aber veränderliche anti-HIV-Wirksamkeit
aufweist (Bab et al., 1999, Proc Natl Acad Sci USA 96, 5698–5703).
Außerdem
ist SCH-C ein oral verabreichbarer kleinmolekularer CCR5-Antagonist
und ein wirksamer Inhibitor der HIV-1-Infektion (Strizki et al.,
2001, Proc Natl Acad Sci USA 98: 12718–12723). HIV-Eindringen/Fusionsinhibitoren
sind viel versprechende neue antivirale Stoffe zur Bekämpfung von
AIDS. Für
beste therapeutische Effekte werden sie jedoch in Kombinationen
mit anderen antiviralen Stoffen verwendet werden müssen, welche
auf den HIV-Replikationszyclus abzielen, wie zum Beispiel reverse
Transkriptase und Protease (zusammengefasst in De Clercq & Schols, 2001,
Antivir. Chem. Chemother; 12 Suppl 1, 19–31).
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Von
natürlich
vorkommenden Antikörper,
die gegen CCR5-Hilfsrezeptoren für
HIV-1 gerichtet sind und die aus normalen menschlichen IgG isoliert
wurden, wurde gezeigt, dass sie die Bindung von RANTES an Macrophagen
inhibieren (Bouhlal et al., 2001, J. Immunol., 166 7606–7611).
Affinitätsgereinigter
Anti-CCR5-Ig inhibierte die Infektion von Lymphocyten und Monocyten/Macrophagen
mit primären,
laboradaptierten Stämmen von
HIV-1 weiter, aber inhibierte die Infektion mit X4-tropischem HIV nicht.
Die Bindung von HIV-gp120 an CD4 kann durch anti-CD4-Antikörper blockiert
werden (Leu3a und OKT4A), Immunsuppression durch Depletion von CD4+-Zellen
ergibt sich jedoch als eine Nebenwirkung.
US5871732 (Prioritätsdatum: 27.11.1991, veröffentlicht
US: 16.2.1999) beansprucht einen Anti-CD4-Antikörper (5A8) ohne immunsupressive
Nebenwirkungen.
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MT413
wurde als wirksam in der Inhibierung zellulärer Infektionen mit HIV-1 beschrieben,
sogar nach der Anheftung des Virus an die Zellmembran (Davis et
al., 1992, Nature 358, 76–79;
Rieber et al., 1992, Proc Natl Acad Sci USA 89, 10792–10796;
Rieber et al., 1990, Lancet 336, 1007–1008) und seine Sequenz wurde veröffentlicht
(Weissenhorn et al., 1996, Hybridoma 15, 117–124) (GenBank X65093 & X65086; hinterlegt 26.2.1997).
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Zusätzlich dazu,
dass RANTES durch CCR5 und andere Chemokinrezeptoren Signalübertragung
ausüben
kann, kann er dabei auch über
Signalisieren durch TCR- Komponenten
und Protein-Tyrosinkinasen, was zu einem anhaltenden Kalziumeinstrom
führt,
als starker Antigen-unabhängiger
Aktivator von T-Zellen wirken (Bacon et al., 1995, Science 269,
1727–1730;
Dairaghi et al., 1998, J Immunol 160, 426–433). Diese Art von Signalübertragung
kommt nur bei hohen Konzentrationen von RANTES (> 100 nM – 1 μM) vor. Bei so hohen Konzentrationen
kann RANTES eine HIV-Infektion tatsächlich verstärken. Beide
Aktivitäten
sind in entscheidender Weise von der Tendenz von RANTES abhängig, selbst
in größere, schlecht
definierte Oligomere zu aggregieren. Es wurden jedoch experimentelle
Bedingungen beschrieben, bei denen RANTES, sogar bei höheren Konzentrationen,
Dimere gebildet hat (Chung et al., 1995, Biochemistry, 34: 9307–14; Wilken
et al., 1999, Chem Biol., 6: 43–51)
RANTES mit mutiertem Glu26 und Glu66 hat eine verminderte Tendenz
zu aggregieren (< Tetramer,
Dodecamere), aktiviert Leukocyten nicht oder steigert HIV-Infektion
nicht, behält
aber seine Rezeptorbindungsaktivität und CCR-vermittelte biologische
Aktivität
bei (Appay et al., 1999, J Biol Chem 274, 27505–27512; Czaplwski et al., 1999,
J Biol Chem 247, 16077–16084;
Graham et al., 1994, J Biol Chem 269, 4974–4978).
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Zur
Behandlung von HIV-Infektionen wäre
ein RANTES-Antagonist mit verminderter CCR5-Signalisierungsaktivität (und dabei
reduzierter entzündungsfördernder
Aktivität),
aber intakter HIV-suppressiver Aktivität und CCR5-Bindungsaffinität bevorzugt.
Mehrere Antagonisten sind beschrieben worden, die aus chemischen Änderungen,
Verlängerungen,
Deletionen oder Mutationen des N-Terminus von RANTES resultieren.
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APO-RANTES
hat durch gesteigerte Rezeptor-Internalisierung einen verstärkten antiviralen
Effekt, behält
aber Signalisierungsfunktionen bei (Mack et al., 1998, J Exp Med
187, 1215–1224;
Oppermann et al., 1999, J Biol Chem 247, 8875–8885; Simmons et al., 1997,
Science 276, 226–27).
US 6168784 , und WO 9911666
beanspruchen verschiedene Arten von RANTES, einschließlich NNY-RANTES
(Mosier et al., 1999, J Virol 73, 3544–3550). Met-RANTES ist ein
kompletter RANTES-Antagonist und ist bei der HIV-Suppression weniger
effektiv als RANTES (Simmons et al., 1997, Science 276, (5310),
276–279).
Leu-RANTES hat einen 2–3
fach höheren
antiviralen Effekt und bindet stabiler an CCR5 als der RANTES-Wildtyp. Dieses Molekül ist ein
sehr schwacher Agonist, aber ein wirksamer Antagonist (Polo et al.,
2000, Eur J Immunol 30, 3190–3198). C1C5-RANTES
hat einen etwa 5fach höheren
antiviralen Effekt, aber andere Mutanten haben einen viel niedrigeren
antiviralen Effekt (C1-RANTES, A3-RANTES, R6-RANTES). C1C5-RANTES ist auch ein
schwacher Agonist und ein wirksamer Antagonist (Polo et al., 2000,
Eur J Immunol 30, 3190–3198).
RANTES (9–68)
weist schwache chemotaktische- und schwächere antivirale Wirksamkeit
als der RANTES-Wildtyp auf. Dieses Molekül scheint einfach ein schwächerer Binder
an CCR-Chemokinrezeptoren
zu sein (Gong et al., 1996, J Biol Chem 271, 10521–10527;
Polo et al., 2000 Eur J Immunol 30, 3190–3198). Challita-Eid et al.
(1998, AIDS Res Hum Retroviruses 14, 1617–1624) konstruierte mit dem
Ziel die HIV-Infektion zu hemmen auch ein RANTES-IgG-Fusionsprotein.
Darüber
hinaus beschrieben Brühl
et al. ein RANTES-Toxin (PE)-Fusionsprotein zur Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen und HIV (Brühl
et al., 2001, J Immunol 166, 2420–2426).
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Vor
kurzem wurde ein chimäres
Molekül
beschrieben, das aus den acht aminoterminalen Resten von MIP-1alpha
vorangehend dem CC-Motiv, gefolgt von der verbleibenden Sequenz
von RANTES besteht (Blanpain et al., 2001, Leukoc Biol, 977–85), welches
in der Lage war Chemotaxis von menschlichen Monocyten zu induzieren.
MIP/RANTES hat nicht an CCR3 gebunden, wies aber äquivalente
Affinität
für die
CCR5-Bindung auf, mit einem EC(50) von 1,12 nM. MIP/RANTES induzierte
Endocytose von CCR5 in PBMC in einer gleich starken Art und Weise
wie RANTES und war unter Verwendung von HIV-1-Stämmen im Stande CCR5 zu inhibieren.
Diese Daten legen nahe, dass der N-Terminus von RANTES an der Bindung
von CCR5 nicht beteiligt ist, für
CCR1 und CCR3 aber unerlässlich
ist.
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Das
Trafficking von entzündlichen
T-Zellen in das zentrale Nervensystem (ZNS) spielt eine wichtige Rolle
in der Pathogenese von multipler Sklerose. Die gerichtete Migrationsfähigkeit
von peripheren T-Zellen wird mit Interaktionen von Chemokinen mit
ihren auf T-Zellen exprimierten Rezeptoren in Verbindung gebracht. Es
wurde gezeigt, dass abweichende Migration in Richtung RANTES und
MIP-1alpha von T-Zellen,
die von multipler Sklerose abgeleitet waren, aus einer Überexpression
ihrer Rezeptoren (CCR5) resultierte und durch anti-CCR5-Antikörper blockiert
werden konnte (Zang et al., 2000, Brain 123, 1874–82).
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Vor
kurzem wurde die Rolle von RANTES für den Knorpelabbau beschrieben.
Normale Chondrocyten produzieren RANTES und exprimieren RANTES-Rezeptoren.
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RANTES
und CCR5 waren in osteoarthritischem Knorpel und nach in vitro Behandlung
normaler Chondrocyten mit IL-1 merklich erhöht. Chondrocytenaktivierung
und Knorpelabbau wurden als neue biologische und pathogene Aktivitäten dieses
Chemokins identifiziert (Alaaeddine et al., 2001, Arthritis Rheum,
44, 1633–43).
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Neueste
Untersuchungen legen nahe, dass Chemokine an der Bildung von nicht
neoplastischen leukocytären
Infiltraten bei der Hodgkin-Krankheit (HD) beteiligt sind (Buri
et al., 2001, Blood, 97, 1543–8).
Die Expression von RANTES, MCP-1, MIP-1 alpha und MIP-1 beta war merklich
gesteigert, aber RANTES wurde fast ausschließlich von T-Zellen exprimiert,
während
die Expression von MCP-1, MIP-1alpha
und MIP-1beta größtenteils
auf Macrophagen beschränkt
war. Verglichen mit Kontrollen wurden CCR3 und CCR5 in T-Zellen stark
exprimiert. In HD-Lymphknoten wurden CCR3 und CCR5 auch in B-Zellen
exprimiert, welche diese Rezeptoren normalerweise nicht exprimieren.
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In
einer HIV-Infektion kann die Ausbreitung des Virus durch Blockierung
des Eintretens von HIV-1 über zelluläre Rezeptoren
wie CD4 und CCR5 verhindert werden. Es gibt verschiedene Ansätze Chemokinrezeptor-Liganden
oder Antikörper,
die gegen diese Rezeptormoleküle
gerichtet sind, zu verwenden. RANTES als ein Ligand von CCR5 und
monoclonale Anti-CD4-Antikörper
haben sich in der Blockierung des Eintretens von HIV-1 in CD4+-T-Zellen
als wirksam erwiesen, aber beide Verbindungen zeigten schwere Nebenwirkungen. CD4-spezifische
Antikörper
können
eine Depletion der CD4+-T-Zellen induzieren (Rep et al., J Clin
Invest., 1997, 99, 2225–2231;
van der Lubbe et al., J. Autoimmun., 1997, 10, 87–97; Knox
et al., Blood 1996, 87, 893–899;
Moreland et al., Arthritis Rheum., 1995, 38, 1581–8; Moreland
et al., Arthritis Rheum., 1994, 37, 834–838) und unterscheiden nicht
zwischen Subpopulation der CD4+-T-Zellen. Von der Verwendung von RANTES
oder Modifikationen davon wird geschildert, dass sie entzündliche
Prozesse auslösten
(besprochen in Ward & Westwick,
1998, Biochem J 333, 457–470;
Appay & Rowland-Jones,
2001, Trends Immunol 22, 83–87).
Die Anwendung von RANTES in vivo kann auch die Funktion von CCR5
paralysieren und dadurch eine Immunsuppression auslösen. Als
Folge werden die Subpopulationen von Gedächtnis-CD4+-T-Zellen und cytotoxischen
CD8+-Zellen, die auch für
CCR5 positiv sind, reduziert, was zu einer verminderten zellulären Immunantwort
führt.
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Diese
schädliche
Wirkung auf die T-Zellen-Aktivität
ist ein Kennzeichen von therapeutischen Ansätzen, die RANTES und monoclonale
Anti-CD4-Antikörper
zur Blockierung des Eintretens von HIV-1 verwenden.
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Die
Verwendung von Antikörpern
oder Antikörperfragmenten
gegen CCR5 in Verbindung mit Antikörpern gegen CD4, wie unter
anderem in WO 01/43779 beschrieben, hat den großen Nachteil, dass Antikörper oder
Antikörperfragmente
gegen CCR5, verglichen mit den Chemokinen RANTES, MIP-1alpha oder MIP-1beta
(eigene Daten), nur schwache Inhibitoren der HIV-Infektion sind.
Außerdem
sind CCR5-Antikörper nicht
in der Lage CCR5 von der Oberfläche
von PBMC zu internalisieren, während
die Chemokine RANTES, MIP-1alpha oder MIP-1beta die Internalisierung
von CCR5 sehr wirksam induzieren. Neue CCR5-Antikörper wurden
auf ihre Fähigkeit
getestet CCR5 von der Oberfläche
von PBMC zu internalisieren und es wurde festgestellt, dass nur
ein CCR5-Antikörper
(MC-1, wie in den beigefügten
Beispielen dokumentiert) eine sehr schwache Internalisierung von
CCR5 auf PBMC zeigte. Außerdem
konnte dieser CCR5-Antikörper,
MC1, CCR5 nur als bivalenter (intakter) Antikörper internalisieren und hat
CCR5 als F(ab)-Fragment oder scFv-Fragment nicht internalisiert.
Die Internalisierung von CCR5 hat den Vorteil, dass CCR5 von der
Zelloberfläche
verschwindet und als Hilfsrezeptor für HIV-1 nicht länger verfügbar ist.
Im Gegensatz dazu, hängt
eine reine Blockade von CCR5, z.B. durch CCR5-Antikörper, von
einer räumlichen
Behinderung ab, welche die Bindung von HIV-1 an CCR5 verhindert.
Die räumliche
Behinderung ist nur gegen einige M-tropische Viren wirksam, während Internalisierung
von CCR5 eine HIV-Infektion mit allen HIV-Stämmen, die CCR5 verwenden, blockieren kann
(Mack et al. J. Exp. Med. 1998; 187: 1215–24).
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Gleichermaßen gibt
es Patienten, die an entzündlichen-
oder Autoimmunerkrankungen leiden und die nicht auf gegenwärtig erhältliche
Behandlungen reagieren. In anderen Fällen muss die herkömmliche
Behandlung aufgrund unerträglicher
Nebenwirkungen beendet werden.
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In
vielen Erkrankungen wie Arthritis, entzündlichen- und Autoimmunerkrankungen,
z.B. entzündlichem Nierenleiden,
entzündlichem
Darmleiden, multipler Sklerose und Transplantatabstoßung, haben
gegenwärtige Behandlungsverfahren
viele Einschränkungen.
Zum Beispiel schließen
Stoffe, die in entzündlichen-
und Autoimmunerkrankungen verwendet werden, entzündungshemmende und allgemein
immunsuppressive Stoffe wie Azathioprin, Cyclophosphamid, Glucocorticoide
wie Prednison und Corticosteroide; Immunsuppressiva wie Cyclosporin
A, Tacrolimus (FK506), Sirolimus (Rapamycin); und Protein-Arzneistoffe
wie Calcineurin, Beta-Interferon,
monoclonale Anti-TNF-alpha-Antikörper
(Remicade) ein. Diese Stoffe zeigen im Allgemeinen immunverändernde
Wirkungen und daher können
Wirksamkeits- und Nebenwirkungsprofile den Behandlungsmöglichkeiten
schwerwiegende Einschränkungen
auferlegen (Harrison's
Principles of Internal Medicine, Herausgeber Fauci et al., 14. Auflage,
McGraw-Hill Verleger).
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Daher
war das technische Problem, welches der vorliegenden Erfindung zu
Grunde lag, verbesserte Mittel und Verfahren zur medizinischen Intervention
in entzündlichen
Krankheiten, Autoimmunerkrankungen und/oder viralen Infektionen
der Immunzellen, z.B. HIV-Infektionen, bereitzustellen.
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Die
Lösung
zu diesem technischen Problem wird durch die in den Ansprüchen charakterisierten
Ausführungsformen
bereitgestellt.
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Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung ein Chemokinkonstrukt, umfassend
ein Anti-CD4-scFv und ein RANTES-Chemokin (oder ein funktionelles
Fragment davon), wobei das Chemokinkonstrukt die folgende Strukturdomänenform
besitzt: (a) RANTES-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4; oder
(b) (VL) Anti-CD4-Linker-(VH)
Anti-CD4-Linker-RANTES, oder (c) (VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4-Linker-RANTES, wobei in
den Alternativen (b) und (c) der Linker zwischen (VH) Anti-CD4 und
RANTES oder zwischen (VL) Anti-CD4 und RANTES nicht an einem Ende
an Methionin, ein Lysin oder ein Isoleucin direkt angrenzend an
die erste Aminosäure
von RANTES umfasst.
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Der
Begriff „RANTES", wie hierin vorstehend
verwendet, betrifft ein funktionelles RANTES, wobei die Funktion
die Bindung an CCR5 umfasst. Daher umfasst der Begriff auch Fragmente
von RANTES und/oder Derivate von RANTES, welche die vorstehend beschriebenen
Bedingungen erfüllen
und im Stande sind CCR5 zu binden. RANTES sowie Fragmente von RANTES
und RANTES-Derivate sind im Fachgebiet bekannt und werden hierin
nachstehend sowie in den angefügten
Beispielen erklärt.
Funktionelle Fragmente von RANTES sind hierin nachstehend definiert
und umfassen unter anderem die RANTES-Fragmente „delta2" oder „delta3", welchen 2 beziehungsweise 3 Aminosäuren in
ihrem N-terminalen Teil fehlen. Wie vorstehend besprochen, umfasst
der Begriff RANTES und RANTES-Konstrukte,
wie hierin angewandt, keine RANTES-Modifikationen in der Form von „Met-RANTES" oder „AOP-RANTES".
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Der
Begriff „Anti-CD4-scFv" betrifft, wie hierin
nachstehend weiter festgelegt, ein einkettiges Konstrukt, umfassend
zumindest (VL) und (VH). Die Herstellung solcher einkettiger Konstrukte
ist im Fachgebiet bekannt und darüber hinaus in den angefügten Beispielen
erklärt.
Die wie hierin zum Einsatz gelangten scFv-Teile sind gegen das CD4-Antigen
gerichtet und/oder interagieren damit und umfassen VL- und VH-Domänen eines
Antikörpers,
spezifisch für
das CD4-Antigen, und/oder davon abgeleitete Epitope, wobei VH und
VL die variablen Regionen der schweren bzw. leichten Kette des Antikörpers betreffen.
Nützliche
Anti-CD4-Antikörper
gemäß dieser
Erfindung sind im Besonderen, aber nicht einschränkend, Antikörper, die
gegen CD4 gerichtet sind, welche im Stande sind mit dem viralen
gp120-Molekül
um die Interaktion/Bindung mit/an CD4, einem Adhesionsmolekül, das an
Klasse-II-Moleküle
bindet, zu konkurrieren.
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Der
Begriff „Strukturdomänenform", wie hierin verwendet
und beschrieben, betrifft ein Konstrukt, das verschiedene strukturelle
und funktionelle Teile wie den RANTES-Teil, den Anti-CD4-scFv-Teil
oder den hierin beschriebenen Linker-Anteil umfasst und die strukturelle
Form der Konstrukte dieser Erfindung zeigen soll. Dadurch betrifft
die hierin festgelegte Form Konstrukte, worin der erste Teil der
N-terminate-Teil ist und der letzte Teil der C-terminale-Teil ist.
Demgemäß befindet
sich in den hierin vorstehend beschriebenen Konstrukten (a), (b)
und (c) die strukturelle Form des erfinderischen Konstruktes (a)
RANTES am N-Terminus und die (VL) des Anti-CD4 am C-Terminus. Für das erfinderische
Konstrukt (b) und (c) ist RANTES C-terminal angeordnet und (VL)
von Anti-CD4 bzw. (VH) von Anti-CD4, befinden sich am N-Terminus. Wie nachstehend
hierin im Detail erklärt
werden wird, müssen
sich weder RANTES noch (VH) oder (VL) am extremen N- oder C-terminalen
Teil des Konstruktes der Erfindung befinden. Es ist z.B. vorgesehen,
dass weitere Teile mit dem N- oder C-Terminus verbunden sind. Diese
zusätzlichen
Teile können
unter anderem Markierungen für
weitere funktionelle Domänen
wie weitere Cytokine/Chemokine sein.
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Der
gemäß dieser
Erfindung angewandte Begriff „Linker" umfasst im Besonderen
Peptidlinker. Wie in den angefügten
Beispielen beispielhaft erläutert,
sind besonders wertvolle „Linker/Linkerdomänen" gemäß dieser
Erfindung Abschnitte von Glycin- und
Serinresten, zum Beispiel Gly-Gly-Gly-Gly-Ser (SEQ ID NR: 51) und Multimere
davon wie, unter anderem, Gly4SerGly4SerGly4 (SEQ ID
NR: 52) oder Gly4SerGly4Ser
(SEQ ID NR: 53). Wie hierin nachstehend genau beschrieben werden
wird, wird es bevorzugt, dass der Linker zwischen RANTES (oder seinem
funktionellen Fragment) und dem Anti-CD4-scFv Gly4SerGly4Ser (SEQ ID NR: 53) ist und auf Nucleinsäureebene
des Konstruktes eine BspE1 und BamH1 Restriktionsstelle umfassen
kann. Die Linkerregion zwischen den (VH) und (VL)-Teilen der scFv-Domäne des Konstruktes
kann GlyaSerGly4SerGly4 (SEQ
ID NR: 52) umfassen.
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Wie
hierin vorstehend beschrieben, umfasst der Linker zwischen (VH)
Anti-CD4 und RANTES oder zwischen (VL) Anti-CD4 und RANTES in den
Chemokinkonstrukten, wie in den Alternativen (b) und (c) gezeigt, endständig kein
Methionin (Met), kein Lysin (Lys) oder kein Isoleucin (Ile), direkt
neben der ersten Aminosäure von
RANTES. Darüber
hinaus wird bevorzugt, dass diese letzte Aminosäure des Linkers direkt neben
RANTES oder seinem funktionellen Fragment weder eine basische Aminosäure wie
Arginin (Arg) oder Histidin (His) noch eine große Aminosäure wie die aromatischen Aminosäuren Phenylalanin
(Phe), Tryptophan (Trp) oder Tyrosin (Tyr) umfasst. Außerdem ist
eine weniger bevorzugte Aminosäure
an dieser Position Prolin (Pro). Im Gegensatz dazu sind bevorzugte
Aminosäuren
an der letzten Position des Linkers, direkt neben RANTES oder seinem
funktionellem Fragment, Glycin (Gly), Glutaminsäure (Glu), Glutamin (Gln) oder
Leucin (Leu).
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Der
Begriff „terminal" oder „endständig" oder „an einem
Ende", wie hierin
vorstehend angewandt, bedeutet, dass auf die letzte C-terminate
Aminosäure
des Linkers direkt eine N-terminate Aminosäure einer bestimmten RANTES-Sequenz
folgt. Vorzugsweise betrifft der Begriff die Tatsache, dass die „terminale" oder „endständige" Aminosäuresequenz
des Linkers oder die Aminosäure
des Linkers „an
einem Ende" direkt
neben der ersten Aminosäuresequenz
von der RANTES-Sequenz
liegt. Besonders bevorzugt, aber nicht einschränkend, ist die „terminale" Aminosäure des
Linkers direkt mit RANTES verbunden und keine weitere(n) Aminosäure(n),
die nicht zu der Aminosäuresequenz
des Linkers oder der RANTES- Sequenz
gehören,
sind zwischen dem Linker und RANTES enthalten. Das Merkmal „terminal" oder „endständig" oder „an einem
Ende", wie hierin
angewandt, bedeutet auch, dass die letzte Aminosäure des C-Terminus des Linkers,
welcher direkt neben der RANTES-Sequenz liegt, kein Methionin, kein
Lysin oder kein Isoleucin ist.
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Dennoch
ist es gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehen, dass das erfinderische Chemokinkonstrukt ein
Anti-CD4-scFv und ein RANTES-Chemokin (oder ein funktionelles Fragment
davon) umfasst, wobei das Chemokinkonstrukt die Strukturdomänenform
von (a) RANTES-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4; oder (b)
(VL) Anti-CD4-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-RANTES oder (c) (VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4-Linker-RANTES
hat, wobei in den Alternativen (b) und (c) der Linker zwischen (VH)
Anti-CD4 und RANTES oder zwischen (VL) Anti-CD4 und RANTES kein
Methionin, kein Lysin oder kein Isoleucin direkt neben der ersten
Aminosäure
von RANTES umfasst.
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Überraschenderweise
wurde gemäß dieser
Erfindung herausgefunden, dass spezifische Chemokinkonstrukte, wie
definiert, zu einer spezifischen und effizienten Internalisierung
von CCR5 führen,
ohne den unerwünschten
Effekt, dass eine Reduktion an T-Zellenaktivität stattfindet. Dieses überraschende
Ergebnis, ermöglicht
es dem Fachmann jetzt, spezielle Behandlungs- und/oder Verhütungsverfahren
für Erkrankungen
und Störungen
bereitzustellen, an denen CCR5 beteiligt ist oder es exprimiert
oder sogar überexprimiert
wird. Solche Erkrankungen umfassen HIV-Infektionen/AIDS sowie auch entzündliche
und Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose, reumatoide Arthritis,
allergische Reaktionen, entzündliches
Nierenleiden, entzündliches Darmleiden,
Hautleiden oder Transplantatabstoßungen. Wie hierin nachstehend
genau beschrieben, sind die Konstrukte der Erfindung nützlich,
wenn ein geringer immunsuppressiver Effekt erwünscht ist. Folglich werden in
Störungen
wie Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßungen und Entzündungen
therapeutische Ansätze
mit den Konstrukten der Erfindung besonders in therapeutischen Situationen
zusammen mit weiteren Arzneistoffen vorgesehen.
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Wie
hierin in den angefügten
Beispielen genau beschrieben und erklärt, wurde überraschenderweise herausgefunden,
dass nicht alle RANTES-Anti-CD4-Konstrukte im Stande sind eine Internalisierung
von CCR5 zu vermitteln. Ein Chemokinkonstrukt, umfassend die Strukturdomänenform
RANTES-Linker-(VL) Anti- CD4-Linker-(VH)
Anti-CD4 ist z.B. nicht im Stande an CD4 und/oder CCR5 zu binden
und/oder CCR5 zu internalisieren. Wie hierin besprochen, umfassen
besonders bevorzugte Chemokinkonstrukte die Strukturdomänenform
RANTES-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4; oder (b) (VL)
Anti-CD4-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-RANTES oder (c) (VH) Anti-CD4-Linker-(VL)
Anti-CD4-Linker-RANTES, wobei das Konstrukt von Alternative (a)
auch als „RM" bezeichnet wird
und das Konstrukt der Alternative (b) auch als „MR" bezeichnet wird. Die angefügten Beispiele
belegen, dass unter anderem beobachtet wurde, dass die Konstrukte
der Erfindung wie RM spezifisch für CD4+-T-Zellen und viel effektiver
als RANTES alleine sind, wenn die Internalisierung von CCR5 bewertet
wird. Das wurde unter anderem belegt, als Internalisierungstests
für CCR5
durchgeführt
wurden, welche die Vor-Inkubation, von PBMCs mit RANTES oder Konstrukten
der Erfindung auf Eis umfassen, gefolgt durch Auswaschen von RANTES
oder der erfinderischen Konstrukte und weiterer Inkubation der Zellen
bei 37°C,
um Internalisierung zu induzieren; siehe angefügte Beispiele und Figuren.
Dieses Experiment ahmt die in vivo-Situation nach: ungebundene Konstrukte
wurden gemäß ihrer
Plasma-Halbwertszeiten entfernt und nur die Konstrukte, die an die
Zellen gebunden waren, waren noch immer vorhanden. Die erfinderischen
Konstrukte sind für
eine anhaltende Zeitspanne auf CD4+-T-Zellen vorhanden und sind
im Stande die Internalisierung von CCR5-Molekülen, die in die Nähe der erfinderischen
an CD4 gebundenen Konstrukte kommen, zu induzieren. Daher induzieren
die erfinderischen Konstrukte vorzugsweise die Internalisierung
von CCR5-Molekülen,
die sich in naher Umgebung von CD4-Molekülen befinden, während CCR5-Moleküle, die nicht
in der Nähe
von CD4 sind, nicht betroffen sind. Da unter anderem auch HIV-1
für die
Infektion von der nahen Umgebung von CD4 und CCR5 abhängt, behindert
die gleichzeitige Inhibierung von CD4 und CCR5 durch die erfinderischen
Konstrukte die HIV-Rezeptoren
selektiv. In der Tat wurde gezeigt, dass die Konstrukte der Erfindung,
umfassend RANTES und Anti-CD4 deutlich mehr Wirksamkeit in der Blockierung
der HIV-Infektion hatten, als die Kombination von RANTES und CD4scFv.
Demgemäß sind die
wichtigsten Vorteile der vorliegenden Erfindung, dass die Subpopulation
der Gedächtnis-T-Zellen
intakt bleibt, keine unselektive Blockierung aller CCR5+-T-Zellen vorkommt,
Internalisierung von CCR5 vorzugsweise in CD4+-Zellen, die CCR5
in der nahen Umgebung zu dem CD4-Molekül exprimieren, induziert wird
und die cytotoxische Aktivität
von CD8+-T-Zellen nicht beeinflusst wird.
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Die
RANTES-Anti-CD4-Konstrukte der Erfindung binden spezifisch an CCR5-
und CD4-Rezeptoren auf T-Zellen, was zu einer Internalisierung von
CCR5 von der Zelloberfläche
führt.
Die Internalisierung von CCR5 auf CD4+-T-Zellen war, im Vergleich
mit RANTES alleine, unter Verwendung der erfinderischen Konstrukte
viel wirksamer. Zum Beispiel induzieren die erfinderischen Konstrukte
die Internalisierung von CCR5-Molekülen, die sich nahe CD4-Molekülenbefinden,
während
CCR5-Moleküle, die
sich nicht in der Nähe von
CD4 befinden, weniger betroffen sind. Aufgrund dieser Fähigkeit
ist die cytotoxische Aktivität
nicht betroffen. Dies ist unter anderem in den angefügten Beispielen
belegt. Es wird gezeigt, dass die gemischte Lymphocyten Kultur (MLR)
durch den monoclonalen Anti-CD4-Antikörper MT413 blockiert wird,
aber nicht durch die erfinderischen Konstrukte wie „RM" oder „MR". Die CCR5-Internalisierung,
die durch diese Konstrukte induziert wird, führt zu einer Blockierung der
Infektion von CCR5+/CD4+-T-Zellen mit Macrophagen tropischen HIV-1
Stämmen,
aber induziert die Apoptose dieser T-Zellen nicht. Die erfinderischen
Konstrukte interagieren, wie hierin vorstehend besprochen, gleichzeitig
mit CD4 und CCR5 und sind im Stande die Internalisierung von CCR5
von der Zelloberfläche
von CD4+-T-Zellen zu induzieren, in Zellen, die kein CD4 exprimieren
(z.B. CD8+-T-Zellen),
erfolgt jedoch nur eine schwache Internalisierung von CCR5. Dadurch
wird vorzugsweise in der CD4+-CCR5+-Zellpopulation, welche das Ziel
für M-tropische
HIV-1-Stämme
ist, die CCR5-Oberflächenexpression
reduziert. Durch Anwendung der erfinderischen Konstrukte werden
daher die immunsuppressiven Effekte einer umfassenden und unselektiven
Entfernung von CCR5 von der Oberfläche von allen CCR5+-Zellen
verhindert. Außerdem
enthalten die erfinderischen Konstrukte keinen Immunoglobulin Fc-Anteil,
von welchem angenommen wird, dass er nach der Anwendung von CD4-mAk
für die
Depletion von CD4+-T-Zellen in vivo verantwortlich ist.
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Soweit
die Wirksamkeit der erfinderischen Konstrukte in der Behandlung
oder Co-Behandlung
einer HIV-Infektion/AIDS oder in der Behandlung oder Co-Behandlung
einer immunologischen Erkrankung und Störung, wie hierin beschrieben,
betroffen ist, wurde überraschenderweise
beobachtet, dass Antikörper
gegen CCR5 nicht in der Lage sind, eine signifikante CCR5-Internalisierung
auf PBMC zu induzieren. Die erfinderischen Konstrukte, umfassend
ein Antikörperfragment
gegen CD4 und das Chemokin RANTES, sind jedoch in der CCR5-Internalisierung
höchst
effizient.
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Überraschenderweise
haben die erfinderischen Konstrukte im Vergleich mit RANTES alleine
eine höhere
Wirksamkeit bei der Internalisierung von CCR5 auf CD4+-T-Zellen, eine verlängerte Wirksamkeit
verglichen mit der kurzen Halbwertszeit von RANTES, eine höhere Selektivität für CCR5 auf
CD4+-T-Zellen, da diese mit beiden Molekülen, CCR5 und CD4, interagieren
und unter anderem einen stärkeren
Blockierungseffekt auf die HIV-Infektion, im Vergleich mit RANTES
alleine, aufweisen. Wenn man zum Beispiel die Wirksamkeit der Inhibierung
der HIV-Infektion
(BAL-Isolat) durch Bestimmung der relativen reversen Transkriptaseaktivität (RT) mit
verschiedenen Molekülen
(20 nM) in Betracht zieht, wurden die folgenden Resultate erhalten:
erfinderisches Konstrukt RANTES-AntiCD4 (RM): 0,012; erfinderisches
Konstrukt AntiCD4-RANTES (MR): < 0,0076.
RANTES alleine zeigte in diesem Test jedoch eine relative RT-Aktivität von 0,05
und ein AntiCD4-mAk (MT413) alleine von 0,46. Ähnlich dazu führt ein überprüftes Anti-CD4-scFv-Konstrukt zu einer
RT-Aktivität
von 0,55. Hierbei sollte zur Kenntnis genommen werden, dass höhere RT-Werte
auf eine höhere
Produktion von HIV-1 hindeuten. Bei dem SF162-Isolate wurden die
folgenden relativen reverse Transkriptase-Aktivitätswerte mit verschiedenen Molekülen bei
20 nM gemessen: erfinderisches Konstrukt RANTES-AntiCD4 (RM): 0,013; erfinderisches
Konstrukt AntiCD4-RANTES
(MR): 0,010; RANTES alleine: 0.31, MT413-mAk: 0,41 und ein Anti-CD4-scFv: 0,85.
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Weitere
ins Auge gefasste Vorteile der Chemokinkonstrukte der vorliegenden
Erfindung sind, dass keine Resistenz gegenüber HIV-1-Stämmen erzeugt
wird, wie das von der Behandlung mit RT (reverse Transkriptase)-Inhibitoren
bekannt ist, da die erfinderischen Konstrukte CD4 blockieren, welches
ein essentieller Rezeptor für
alle HIV-1-Stämme
ist, wobei die erfinderischen Konstrukte im Vergleich mit chemisch
verbundenen Antikörpern
ohne Umstände
und einfach erzeugt werden können.
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Wie
hierin vorstehend besprochen, können
nicht alle RANTES-Anti-CD4-Konstrukte die vorteilhaften Eigenschaften
der erfinderischen Konstrukte bereitstellen. Chemokinkonstrukte
der vorliegenden Erfindung, die funktionell sind, können leicht,
wie hierin vorstehend oder in den angefügten Beispielen beschrieben,
durch Tests überprüft werden.
Weitere Untersuchungen umfassen unter anderem Bindungstests, welche
unter Anwendung von im Fachgebiet bekannten Verfahren durchgeführt werden
können.
Zum Beispiel wenn die Bindung der erfinderischen Konstrukte an CD4
ausgewertet wird, werden die folgenden, nicht einschränkenden Verfahren
angewandt. FACS-Analyse kann durchgeführt werden: PBMC werden mit
den erfinderischen Konstrukten in verschiedenen Konzentrationen
inkubiert. Nach (einem) Waschschritten) kann die Bindung der erfinderischen
Konstrukte mit einem Antikörper
gegen eine vorzugsweise eingeführte
Markierung oder gegen RANTES ermittelt werden, gefolgt von einem
sekundären
markierten Antikörper.
Eine ELISA-Analyse
ist vorgesehen: lösliches
CD4 kann als antigenes Ziel verwendet werden, welches direkt mit
einer festen Matrix oder Stütze
oder über
einen Fang-Antikörper
gegen CD4 gekoppelt ist. Nach Inkubation mit einem erfinderischen Konstrukt,
das untersucht werden soll, kann der Nachweis mit einem sekundären markierten
Antikörper
gegen RANTES oder der möglicherweise
eingeführten
Markierung, durchgeführt
werden. RIA (Radioimmunotest)-Tests mit: radioaktiv-markiertem löslichem
CD4 können
zum Nachweis der Bindungsaktivität
der erfinderischen Konstrukte verwendet werden. Kompetitionstests
können
angewandt werden: PBMC werden mit den erfinderischen Konstrukten
in unterschiedlichen Konzentrationen inkubiert. Die Zellen werden
ohne Waschen mit markiertem löslichem
CD4 (z.B. FITC) inkubiert. Je niedriger das erhaltene Signal mit
markiertem CD4, desto höher
ist die Menge an RM und MR, die an CD4+-Zellen gebunden ist. Dieser
Test kann auch mittels ELISA, FACS oder ähnlichen im Fachgebiet bekannten
Tests durchgeführt
werden. Die Untersuchungen die angewandt werden, um die Funktionalität der erfinderischen
Konstrukte zu testen, können
jedoch auch die Bestimmung der Bindung der erfinderischen Konstrukte
an CCR5 umfassen. Solche Untersuchungen umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, Internalisierungstest, die nachstehend und in den angefügten Beispielen
eingehend beschrieben sind, Liganden-Kompetitionstests, Calciumfluss-Tests,
Migrationsstudien, cAMP-Tests, GTP-Bindungsstudien, Actin-Polymerisationsstudien
oder Transkriptionsfaktor-Aktivierungstudien.
Die Tests sind dem Fachmann bekannt und werden, unter anderem wie
nachstehend hierin dokumentiert, durchgeführt.
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Ein
Internalisierungstest für
CCR5 kann durch Inkubation von CCR5 exprimierenden Zellen mit den erfinderischen
Konstrukten in unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt werden
und die Zelloberflächenexpression
von CCR5 wird durch FACS unter Verwendung von markiertem Antikörper gegen
CCR5 durchgeführt.
Auf ähnliche
Weise kann ein Liganden-Kompetitionstest die Inkubation von CCR5- exprimierenden Zellen (vorzugsweise
auf Eis) mit den erfinderischen Konstrukten und radioaktiv markiertem
RANTES umfassen. Die Zellen werden dann gewaschen und gebundene
Radioaktivität
wird gemessen. Nachweis eines niedrigen radioaktiven Signals ist
folglich eine Diagnose für
eine starke Bindung des erfinderischen Konstruktes. Calciumflusstests
umfassen die Bindung der erfinderischen Konstrukte an CCR5 exprimierende
Zellen und die Messungen des induzierten Kalziumflusses durch im
Fachgebiet bekannte Verfahren. In Migrationsstudien werden die erfinderischen
Konstrukte auf ihre Fähigkeit überprüft, die
Migration von CCR5 exprimierenden Zellen zu induzieren. Dieser Test
kann in einem Boyden-Hammer-Test oder im Transwell-System durchgeführt werden. Darüber hinaus
kann in cAMP-Tests die erhöhte
Konzentration von intrazellulärem
cAMP nach erfolgreicher Bindung der erfinderischen Konstrukte gemessen
werden. Die vorstehend erwähnten
GTP-Bindungsstudien umfassen die Messung von an CCR5 gebundenem
GTP, da in Betracht gezogen wird, dass die Bindung der erfinderischen
Konstrukte zu einer erhöhten
Bindung von GTP führt.
Actin-Polymerisationstests
können
die Messung der Polymerisation von Actin durch im Fachgebiet bekannte
in vitro-Verfahren umfassen. Es ist bekannt, dass die Bindung von
RANTES an CCR5 die Polymerisation von Actinmolekülen induziert, welche unter anderem
durch spezifische Antikörper
gegen die polymerisierte Form von Actin nachgewiesen werden könnten. Es
wird angenommen, dass die erfolgreiche Bindung eines erfinderischen
Konstruktes zu einem ähnlichen Actin-Polymerisations-Effekt
führt.
Wie hierin vorstehend erwähnt,
kann auch ein Transkriptionsfaktor-Aktivierungstest angewandt werden, um
die erfinderischen Konstrukte zu untersuchen. Die erfinderischen
Konstrukte können
eine erhöhte
Expression von MAP-Kinase induzieren und zu einer Aktivierung von
Transkriptionsfaktoren führen.
Dieser Anstieg kann durch ELISA auf dem Proteinniveau, oder durch
Array-Technologie
auf dem mRNA-Niveau gemessen werden.
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Darüber hinaus
können
die Konstrukte der Erfindung z.B. auf Blockierung der HIV-Infektion unter Verwendung
von in vivo-Experimenten, vorzugsweise in Säugern, z.B. in Mäusen oder
in Schimpansen, untersucht werden. Verschiedene Gewebe oder Körperflüssigkeiten
können
verwendet werden z.B. Blut, Serum, Milz, Lymphknoten oder Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit.
Ein Beispiel eines in vivo-Tests, der für die vorliegende Erfindung
angepasst werden kann, ist in Shultz et al. (2000) J Immunol. 164:
2496–507)
beschrieben.
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Neben
den vorstehend besprochenen Testsystemen können die erfinderischen Konstrukte
durch weitere im Fachgebiet beschriebene Verfahren oder durch Verfahren,
die in den angefügten
Beispielen erklärt
und beispielhaft erläutert
werden, auf ihre Bindungsfähigkeiten
und/oder auf ihr Potential die CCR5-Internalisierung zu induzieren
bewertet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Chemokin, wie hierin vorstehend
festgelegt, worin das Anti-CD4-scFv von einem monoclonalen Anti-CD4-Antikörper abgeleitet
ist. Monoclonale Antikörper,
die gegen CD4 gerichtet sind, sind im Fachgebiet bekannt und unter
anderem in Weissenhorn et al. (1996) Hybridoma 15, 117–124 beschrieben,
in Riethmüller
et al. (1992) Immunol. Rev. 129, 81–104 im Überblick besprochen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein solcher monoclonaler Antikörper der Antikörper MT413,
wie von Weissenhorn et al. (1996) Hybridoma 15, 117–124 beschrieben.
Die entsprechenden Sequenzen dieses Antikörpers sind unter den GenBank-Zugangsnummern
X65093 und X65086 offenbart. MT413 ist bekannt dafür, in der
Inhibierung von zellulären
Infektionen mit HIV-1 sogar nach der viralen Anhaftung an die Zellmembran
effizient zu sein (Davis et al., 1992, Nature 358, 76–79; Rieber
et al., 1992 Proc Natl Acad Sci USA 89, 10792–10796; Rieber et al., 1990,
Lancet 336, 1007–1008).
Dennoch und wie auch in den angefügten Beispielen erklärt, können auch Änderungen
der veröffentlichten
Sequenzen von MT413 im Rahmen dieser Erfindung angewandt werden.
Zum Beispiel ist auch vorgesehen, dass eine Nucleotidsequenz verwendet
wird, die einen Anti-CD4 (VH)-Teil codiert, welche die folgende
Codierungssequenz umfasst:
und welche
eine Aminosäuresequenz
wie folgt codiert:
-
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Die
DNA, welche eine geänderte
(VL) von MT413 codiert und die in den angefügten Beispielen erläuternd verwendet
wird, umfasst die folgende Nucleotidsequenz:
-
-
Diese
DNA codiert eine Aminosäuresequenz,
wie hierin nachstehend gezeigt:
-
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Chemokinkonstrukt ein Konstrukt,
worin (VH) Anti-CD4 mindestens eine CDR3 besitzt, umfassend die
Aminosäuresequenz:
Lys
Gly Glu Asn Gly Asn Ser Leu Ala Phe Ala Tyr (SEQ ID NR. 2)
mindesten
eine CDR2 besitzt, umfassend die Aminosäuresequenz:
Glu Ile Tyr
Pro Gly Ser Gly Ser Asp Tyr Tyr Asn Glu Asn Leu Lys Asp (SEQ ID
NR. 4)
und/oder mindestens eine CDR1 besitzt, umfassend die
Aminosäuresequenz:
Asp
Tyr Val Ile Asn (SEQ ID NR. 6).
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Vorzugsweise
besitzt die DNA-Sequenz, die (VH) anti-CD4 codiert, mindestens eine
CDR3, umfassend die Nucleinsäuresequenz:
aag
ggg gag aat ggt aac tcc ctg gcg ttt gct tac (SEQ ID NR. 1),
besitzt
mindestens eine CDR2, umfassend die Nucleinsäuresequenz:
gag att tat
cct gga agt ggt agt gat tac tat aat gag aac ctc aag gac (SEQ ID
NR. 3)
und/oder besitzt mindestens eine CDR1, umfassend die
Nucleinsäuresequenz:
gac
tat gtt ata aat (SEQ ID NR. 5).
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Darüber hinaus
stellt die vorliegende Erfindung ein Chemokin bereit, worin (VL)
Anti-CD4, wie hierin festgelegt,
mindestens eine CDR3 besitzt, umfassend die Aminosäuresequenz:
Gln
Gln Ser Ile Gln Asp Pro Cys Thr (SEQ ID NR. 8),
mindestens
eine CDR2 besitzt, umfassend die Aminosäuresequenz:
Ala Ala Ser
Asn Leu Glu Ser (SEQ ID NR. 10)
und/oder mindestens eine CDR1
besitzt, umfassend die Aminosäuresequenz:
Gln
Ser Val Asp Tyr Asp Gly Asp Ser Tyr Met Asn (SEQ ID NR. 12).
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Vorzugsweise
besitzt die wie hierin vorstehend festgelegte DNA-Sequenz, welche
(VL) Anti-CD4 codiert, mindestens eine CDR3, umfassend die Nucleinsäuresequenz:
cag caa agt att cag gat ccg tgc acg (SEQ ID NR. 7),
besitzt
mindestens eine CDR2, umfassend die Nucleinsäuresequenz:
gct gca tcc
aat cta gaa tct (SEQ ID NR. 9)
und/oder besitzt mindestens
eine CDR1, umfassend die Nucleinsäuresequenz:
caa agt gtt
gat tat gat ggt gat agt tat atg aac (SEQ ID NR. 11).
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Besonders
bevorzugt umfasst der Anti-CD4-scFv-Teil des Chemokinkonstruktes
der vorliegenden Erfindung nicht nur mindestens eine der wie vorstehend
hierin festgelegten CDRs, sondern umfasst zwei und noch mehr bevorzugt
drei CDRs, d.h. die dazugehörigen
CDRs1,CDRs2 und CDRs3.
-
Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung ein Chemokinkonstrukt, wie hierin
vorstehend festgelegt, worin das RANTES oder RANTES-Fragment ein
RANTES ist, umfassend die Aminosäuresequenz
(SEQ ID
NR. 14; Wildtyp-RANTES);
eine Aminosäurensequenz
(SEQ ID
NR. 16; RANTES, umfassend einen Aminosäureaustausch von Glutaminsäure zu Glutamin
an Position 66);
eine Aminosäuresequenz
(SEQ ID
NR. 22; funktionelles RANTES-Fragment, wobei die ersten zwei Aminosäuren entfernt
worden sind);
oder eine Aminosäuresequenz
(SEQ ID
NR. 24; RANTES, umfassend einen Aminosäureaustausch von Glutaminsäure zu Glutamin
an Position 66 und umfassend eine Deletion von zwei Aminosäuren am
N-Terminus).
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Vorzugsweise
ist das RANTES, welches als funktioneller Teil in dem Chemokinkonstrukt
der vorliegenden Erfindung angewandt werden soll, durch eine DNA
codiert, umfassend die Nucleinsäuresequenz
die Nucleinsäuresequenz:
die Nucleinsäuresequenz:
oder die
Nucleinsäuresequenz:
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Wie
in den angefügten
Beispielen erklärt,
sind die Chemokinkonstrukte, die geändertes und/oder mutiertes
RANTES umfassen, in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung noch funktionell. Zum Beispiel kann RANTES,
das eine N-terminate Deletion von zwei Aminosäuren umfasst, angewandt werden.
Doch sogar eine Deletion von drei Aminosäuren im RANTES-Teil führt zu einem
funktionellen, erfinderischen Chemokinkonstrukt. Die Konstrukte
der Erfindung sowie die geänderten
Konstrukte, die unter anderem funktionelle Fragmente von RANTES
umfassen, können
durch hierin vorstehend und in den angefügten Beispielen beschriebene
Tests auf Funktionalität
untersucht werden. Darüber
hinaus kann ein Chemokinkonstrukt der vorliegenden Erfindung ein geändertes
RANTES-Molekül
umfassen, wie das Leu-RANTES (Polo et al., 2000, Eur. J. Immunol.
30, 3190–3198).
-
Der
Linker, der in den Chemokinkonstrukten der Erfindung verwendet werden
soll, ist vorstehend beschrieben worden. Vorzugsweise betrifft die
Erfindung ein Chemokinkonstrukt, in dem der Linker zwischen (VH)
Anti-CD4 oder (VL) Anti-CD4 und RANTES zwischen 3 und 30 Aminosäuren und
stärker
bevorzugt zwischen 5 und 15 Aminosäuren umfasst. Der Polypeptidlinker
zwischen (VH) Anti-CD4 und (VL) Anti-CD4 umfasst vorzugsweise zwischen
5 und 30 Aminosäuren,
vorzugsweise zwischen 7 und 20 Aminosäuren, stärker bevorzugt zwischen 8 und
20 Aminosäuren,
stärker
bevorzugt zwischen und stärker
bevorzugt zwischen 8 und 18 Aminosäuren und am meisten bevorzugt
zwischen 13 und 17 Aminosäuren.
Vorzugsweise kann ein hydrophiler, flexibler Peptidlinker in dem
Chemokinkonstrukt der Erfindung angewandt werden. In diesem Zusammenhang
sind die bevorzugten Aminosäuren:
Gly, Ser, Thr und Val.
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Anzuwendende
Linker in den Chemokinkonstrukten umfassen vorzugsweise die Aminosäuresequenz Gly
Gly Gly Gly Ser (SEQ ID NR.: 51). Wie hierin vorstehend besprochen
und wie in den angefügten
Beispielen erklärt,
können
die Linker jedoch auch Multimere der Gly/Ser-Sequenz umfassen, wie
(Gly4Ser)2 (SEQ
ID NR.: 53).
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
die erfinderischen Chemokinkonstrukte auch (weiters) eine Markierung
umfassen. Diese Markierungen sind in Reinigungsverfahren nach der
Synthese der erfinderischen Konstrukte besonders nützlich oder
können
als Marker zum Einsatz gelangen. Solche Markierungen umfassen Myc-Markierungen,
FLAG-Markierungen, HA-Markierungen, HIS-Markierungen und ähnliche.
Vorzugsweise haben diese Markierungen eine Aminosäurelänge im Bereich
von einer bis 30 Aminosäuren.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein Chemokinkonstrukt, umfassend eine Aminosäuresequenz
-
-
-
Vorzugsweise
ist das erfinderische Chemokinkonstrukt durch eine Nucleinsäuresequenz
codiert
oder durch
ein Nucleinsäuremolekül, umfassend
die folgende Nucleinsäuresequenz:
-
-
-
Die
Erfindung stellt auch Chemokinkonstrukt bereit, worin das Chemokinkonstrukt,
wie hierin vorstehend festgelegt, weiters ein zusätzliches
Cytokin oder Chemokin umfasst, welches mit dem Anti-CD4-scFv-Teil verbunden
ist. In diesem Zusammenhang sind unter anderem Chemokine bevorzugt,
die im Stande sind, an HIV-Hilfsrezeptoren wie CXCR4 oder CMV-US
28 zu binden. Die meisten primären
klinischen Isolate von Immunschwächeviren
von Primaten verwenden CCR5 zum Eintreten (Feng et al., Science
272, 872–877
(1996); Choe et al., Cell 85, 1135–1148 (1996); Deng et al, Nature
381, 661–666
(1996); Dragic et al., Nature 381, 667–673 (1996); Doranz et al.,
Cell 85, 1149–1158
(1996); Alkhatib et al., Science 272, 1955–1958 (1996)). Für die meisten
HIV-1-Isolate, die übertragen
werden und die während
der frühen
Jahre der Infektion vorherrschen, ist CCR5 ein obligater Hilfsrezeptor
und wenige Personen, die in der CCR5-Expression genetisch defizient
sind, sind relativ resistent gegen die HIV-1-Infektion (Connor et
al., J. Exp. Med. 185, 621–628
(1997); Zhang et al., Nature 383, 768 (1996); Björndal et al., J. Virol. 71,
7478–7487
(1997); Dean et al., Science 273, 1856–1862 (1996); Liu et al., Cell
86, 367–377
(1996); Paxton et al., Nature Med. 2, 412–417 (1996); Samson et al.,
Nature 382, 722–725
(1996)). HIV-1-Isolate, die sich später im Laufe der Infektion
entwickeln, verwenden oft andere Chemokinrezeptoren, oft CXCR4 zusätzlich zu
CCR5. Spezifische weitere Hilfsrezeptoren gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen, aber sind nicht limitiert auf, CXCR3, CXCR4, CXCR5, CCR1,
CCR2, CCR3, CCR4, CCR5, CCR6, CCR7, CCR8, CCR9, XCR1, CCR10 und
CX3CR1. Chemokine und/oder Chemokinliganden, die an die Rezeptoren
binden, sind im Fachgebiet wohlbekannt und dargestellt, unter anderem offenbart
in Murphy et al., (2000), Pharm. Reviews 52, 145–176. Die Chemokine/Liganden
sind vorzugsweise von Primaten, stärker bevorzugt menschliche
Chemokine/Liganden.
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Demgemäß umfassen
diese Chemokine oder „Rezeptorliganden", z.B. für CCR2,
die Chemokine MIP1alpha, MCP-1 und MCP-2, für CCR3 die Chemokine MCP-2,
Eotaxin, Eotaxin3, Eotaxin4, LKN1, MPIF-2 und LD78beta, für CCR5 die
Chemokine RANTES, MIP1alpha, MIP1beta, MCP-2 und LD78beta, für CCR8 die Chemokine
I-309, MIPbeta und
TARC, für
CXCR6 den Ligand CXCL16, für
CX3CR1 das Fractalkin und für CMV-US28
das MCP-1, MIP-1alpha und MIP-1beta. Jedoch ist auch vorhergesehen,
dass ein weiters RANTES oder ein funktionelles Fragment davon mit
dem Anti-DC4-scFv-Teil der vorliegenden Erfindung verbunden werden
kann. In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung können
auch verkürzte
oder veränderte
Versionen dieser Liganden/Chemokine, in dem hierin beschriebenen
erfinderischen „doppeltem
Chemokinkonstrukt" verwendet
werden. Ein besonders bevorzugtes zusätzliches Chemokin, das mit
dem Anti-CD4-scFv-Teil verbunden werden soll, ist SDF-1 oder ein
funktionelles Fragment davon. SDF-1 ist der Ligand, der im Stande
ist, an den HIV-Hilfsrezeptor CXCR4 zu binden, der von T-tropischen
HIV-1-Stämmen
verwendet wird. SDF-1 ist in verschiedenen Formen vorhanden, einer
Alpha- und einer Beta-Form, welche beiden in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung angewandt werden können.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung darüber
hinaus ein Chemokinkonstrukt bereit, welches die Strukturdomänenform
von (a) RANTES-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4-Linker-SDF-1; (b) SDF-1-Linker-(VL)
Anti-CD4-Linker-(VH)-Anti-CD4-Linker-RANTES
oder (c) SDF-1-Linker-(VH) Anti-CD4-Linker-(VL) Anti-CD4-Linker-RANTES hat.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Polynucleotid, welches nach Expression
ein wie hierin festgelegtes Chemokinkonstrukt codiert. Vorzugsweise
ist dieses Polynucleotid (a) ein Polynucleotid, umfassend das Nucleinsäuremolekül, welches
im Besonderen das wie in SEQ ID NR: 18, SEQ ID NR: 20 oder SEQ ID
NR: 30 dargestellte Polypeptid codiert; (b) ein Polynucleotid, umfassend
das Nucleinsäuremolekül, wie in
SEQ ID NR: 17, SEQ ID NR: 19 oder SEQ ID NR: 29 dargestellt; oder
(c) ein Polynucleotid, welches unter stringenten Bedingungen mit
dem komplementären
Strang eines Polynucleotids von (a) oder (b) hybridisiert.
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Hinsichtlich
der Polynucleotide/Nucleotidsequenzen, die unter (c) vorstehend
charakterisiert sind, versteht sich der Begriff „Hybridisieren" in diesem Zusammenhang
als Bezug nehmend auf konventionelle Hybridisierungsbedingungen,
vorzugsweise solche wie Hybridisierung in 50% Formamid/6 × SSC/0,1%SDS
und 100 μg/ml
ssDNA, wobei die Temperaturen für
die Hybridisierung über
37°C liegen
und die Temperaturen für das
Waschen in 0,1 × SSC/0,1%SDS über 55°C liegen.
Besonders bevorzugt bezieht sich der Begriff „Hybridisieren" auf stringente Hybridisierungsbedingungen
zum Beispiel solche wie in Sambrook et al., „Molecular Cloning: A Laboratory
Manual", Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York, 1989, beschrieben.
Es ist vorgesehen, dass die vorstehend unter (c) charakterisierten
Polynucleotide höchst
homolog zu den Polynucleotiden sind, wie sie in (a) und/oder (b)
festgelegt sind und eine Homologie von mindestens 95%, stärker bevorzugt
von mindestens 97% und am meisten bevorzugt 99% mit den Polynucleotiden
von (a) und/oder (b) aufweisen.
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Polynucleotide,
wie sie unter (c) definiert und charakterisiert sind, können daher
Polypeptide codieren, die zu den Polypeptiden, wie sie in (a) und
(b) definiert sind, hoch homolog sind. Der Fachmann kann das Vermögen solcher
homologer Polypeptide CCR5 zu internalisieren leicht überprüfen, zum
Beispiel bei Zellen, die mit einem Immunschwächevirus von Primaten infiziert
sind, wie HIV-1, oder bei Zielzellen, die an immunologischen Erkrankungen
oder, wie sie hierin offengelegt sind, beteiligt sind. Der Fachmann
kann leicht die in vitro-, in vivo- und ex vivo-Experimente der angefügten Beispiele
einsetzen, um die Bindungs- und/oder Depletionseigenschaften solcher
Konstrukte zu bestätigen.
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Darüber hinaus
können
die Polynucleotide/Nucleinsäuremoleküle zum Beispiel
Schwefelesterbindungen und/oder Nucleotidanaloge enthalten. Diese Änderungen
können
zur Stabilisierung der Nucleinsäuremoleküle gegen
Endo- und/oder Exonucleasen in der Zelle nützlich sein. Die Nucleinsäuremoleküle können durch einen
entsprechenden Vektor transkribiert werden, welcher ein chimäres Gen
enthält,
das die Transkription des Nucleinsäuremoleküls in der Zelle erlaubt.
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Das
Polynucleotid/Nucleinsäuremolekül in der
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinant
hergestelltes chimäres
Nucleinsäuremolekül sein,
das jede der zuvor erwähnten
Nucleinsäuremoleküle, entweder
allein oder in Kombination, umfasst.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Polynucleotide, die mit geeigneten,
im Fachgebiet bekannten Kontrollsequenzen der Expression fusioniert
sind, um eine ordentliche Transkription und Translation der Polypeptide
sicherzustellen. Die Polypeptide können z.B. DNA, cDNA, RNA oder
synthetisch hergestellte DNA oder RNA oder auf rekombinante Weise
hergestellte chimäre
Nucleinsäuremoleküle sein,
die jedwede dieser Polynucleotide, entweder allein oder in Kombination,
umfassen. Vorzugsweise ist das Polynucleotid Teil eines Vektors.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft einen Vektor, umfassend die zuvor erwähnten Polynucleotide.
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Der
Begriff „Vektor" definiert gemäß der im
Fachgebiet bekannten Definition ein Vehikel, durch welches ein fremdes
Nucleotid in einen Organismus transferiert werden kann.
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Vorzugsweise
sind die Vektoren Expressionsvektoren, welche die Expression eines
Peptids, welches durch das Polynucleotid codiert wird, ermöglichen.
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Solche
Vektoren können
weitere Gene wie zum Beispiel Markergene umfassen, welche die Selektion des
Vektors in einer geeigneten Wirtszelle und unter geeigneten Bedingungen
erlauben. Vorzugsweise ist das Polynucleotid der Erfindung funktionell
mit Kontrollsequenzen der Expression verbunden, um dadurch eine
Expression in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen zu ermöglichen.
Die Expression des Polynucleotids umfasst die Transkription des
Polynucleotids in eine mRNA, die translatiert werden kann. Regulatorische
Elemente, welche die Expression in eukaryontischen Zellen, vorzugsweise
Säugerzellen,
garantieren, sind dem Fachmann gut bekannt. Sie umfassen normalerweise
regulatorische Sequenzen, welche die Transkriptionsinitiation garantieren
und wahlweise Poly-(A)-Signale,
welche die Termination der Transkription und Stabilisierung des
Transkripts garantieren. Zusätzliche
regulatorische Elemente können
Enhancer der Transkription sowie auch der Translation und/oder normalerweise
damit verbundene oder heterologe Promotorregionen einschließen. Mögliche regulatorische
Elemente, die die Expression in prokaryontischen Wirtszellen erlauben, umfassen
z.B. in E. coli den PL-, lac-, trp- oder tac-Promotor und Beispiele
für regulatorische
Elemente, die die Expression in eukaryontischen Wirtszellen erlauben,
sind der AOX1- oder GAL1-Promotor
in Hefe oder der CMV-, SV40,- RSV-Promotor (Rous-Sarcoma-Virus),
CMV-Enhancer, SV40-Enhancer oder ein Globin-Intron in Säuger- und
anderen tierischen Zellen. Neben Elementen, die für die Initiation
der Transkription verantwortlich sind, können solche regulatorischen
Elemente auch Transkriptions-Terminationssignale,
wie zum Beispiel die SV40-poly-A-Stelle oder die tk-poly-A-Stelle stromabwärts vom
Polynucleotid umfassen. Darüber
hinaus, abhängig
davon welches Expressionssystem verwendet wird, können Leader-Sequenzen
zu der codierenden Sequenz des Polypeptid/Chemokinkonstruktes der
Erfindung hinzugefügt
werden, die im Stande sind, das Polypeptid in ein zelluläres Kompartiment
zu lenken oder in das Medium auszuscheiden, und diese sind im Fachgebiet
gut bekannt, siehe auch z.B. die angefügten Beispiele. Die Leader-Sequenz(en) ist (sind)
in geeigneter Phase mit Translations-, Initiations- und Terminations-Sequenzen
zusammengebaut und vorzugsweise ist eine Leader-Sequenz im Stande die Sekretion des
translatierten Proteins oder eines Teils davon in den periplasmatischen
Raum oder ein extrazelluläres
Medium zu lenken. Wahlweise kann die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein,
einschließlich
eines N-terminalen
Identifikationspeptids codieren, welches geeignete Eigenschaften
vermittelt, z.B. Stabilisierung oder vereinfachte Reinigung des
exprimierten rekombinanten Produkts; siehe vorstehend. In diesem
Zusammenhang sind im Fachgebiet geeignete Expressionsvektoren bekannt,
wie zum Beispiel der Okayama-Berg-cDNA-Expressionsvektor
pcDV1 (Pharmacia), pCDM8, pRc/CMV, pcDNA1, pcDNA3 (Invitrogen) oder
pSPORT1 (GIBCO BRL).
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Vorzugsweise
werden die Kontrollsequenzen der Expression eukaryontische Promotorsysteme
in Vektoren sein, die im Stande sind eukaryontische Wirtszellen
zu transformieren oder transfizieren, aber Kontrollsequenzen für prokaryontische
Wirte können
auch verwendet werden. Wurde der Vektor erst einmal in einen geeigneten
Wirt inkorporiert, wird der Wirt unter entsprechenden Bedingungen
gehalten, die für
einen hohen Expressionsgrad der Nucleotidsequenz geeignet sind,
und wie erwünscht
kann die Gewinnung und Reinigung des Polypeptids/Chemokinkonstruktes
der Erfindung folgen; siehe z.B. die angefügten Beispiele.
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Wie
vorstehend beschrieben, kann das Polynucleotid, welches das Polypeptid/Chemokinkonstrukt
der Erfindung codiert, alleine oder als Teil eines Vektors verwendet
werden, um das Polypeptid der Erfindung in Zellen zu exprimieren,
für z.B.
Gentherapie, um mit HIV-Infektion verwandte Erkrankungen zu behandeln.
Die Polynucleotide oder Vektoren, welche die DNA-Sequenzen) enthalten,
die eine beliebige der vorstehend beschriebenen Polypeptide codiert
(codieren), werden in die Zellen eingeführt, welche wiederum das Polypeptid von
Interesse produzieren. Gentherapie, die darauf basiert therapeutische
Gene durch ex vivo- oder in vivo-Verfahren in Zellen einzuführen, ist
eine der wichtigsten Anwendungen von Gentransfer. Passende Vektoren,
Verfahren oder Gentransfer- Systeme
für in
vitro- oder in vivo-Gentherapie werden in der Literatur beschrieben
und sind dem Fachmann bekannt; siehe z.B. Giordano et al., Nature
Medicine 2 (1996), 534–539; Schaper & Ito, Circ. Res.
79 (1996), 911–919;
Anderson, Science 256 (1992), 808–813; Verma, Nature 389 (1994),
239; Isner et al., Lancet 348 (1996), 370–374; Muhlhauser et al., Circ.
Res. 77 (1995), 1077–1086; Onodera
et al., Blood 91 (1998), 30–36;
Verma et al., Gene Ther. 5 (1998), 692–699; Nabel et al., Ann. N.
Y. Acad. Sci. 811 (1997), 289–292;
Verzeletti et al., Hum Gene Ther. 9 (1998), 2243–51; Wang & Finer, Nature Medicine 2 (1996),
714–716;
WO 94/29469; WO 97/00957, US 5,580,859; US 5,589,466; oder Schaper & Ito, Current
Opinion in Biotechnology 7 (1996), 635–640 und darin zitierte Referenzen.
Die Polynucleotide und Vektoren der Erfindung können für die direkte Einführung oder
für die
Einführung
durch Liposomen oder viralen Vektoren (z.B. adenoviral, retroviral)
in die Zelle ausgelegt sein. Vorzugsweise ist die Zelle eine Keimbahnzelle, embryonische
Zelle oder Eizelle oder davon abgeleitet, besonders bevorzugt ist
die Zelle eine Stammzelle. Ein Beispiel für eine embryonische Stammzelle
kann unter anderem eine Stammzelle sein, wie sie in Nagy et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90 (1993), 8424–8428, beschrieben ist.
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In Übereinstimmung
mit dem vorstehend Erwähnten
betrifft die vorliegende Erfindung Vektoren, im Besonderen Plasmide,
Cosmide, Viren und Bacteriophagen, die herkömmlich in der Gentechnik verwendet
werden und welche ein Polynucleotid umfassen, das ein Polypeptid/Chemokinkonstrukt
der Erfindung codiert. Vorzugsweise ist der Vektor ein Expressionsvektor
und/oder ein Gentransfer- oder Targeting-Vektor. Expressionsvektoren,
die von Viren wie zum Beispiel Retroviren, Vaccinia-Virus, Adeno-assoziiertem
Virus, Herpesviren oder Rinder-Papillomvirus abgeleitet werden,
können
für den
Transfer der Polynucleotide oder Vektoren der Erfindung in angesteuerte
Zellpopulationen verwendet werden. Verfahren, die dem Fachmann gut
bekannt sind, können
verwendet werden, um rekombinante Vektoren zu konstruieren; siehe
zum Beispiel die Verfahren, die in Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1989) N. Y.
und Ausubel, Current Protocolls in Molecularbioloy, Green Publishing
Assosiates and Wiley Interscience, N. Y. (1989), beschrieben sind.
Wahlweise können
die Polynucleotide und Vektoren der Erfindung, zum Transfer in Zielzellen
in Liposomen rekonstituiert werden. Die Vektoren, welche die Polynucleotide
der Erfindung enthalten, können
durch wohl bekannte Verfahren, welche je nach Art des zellulären Wirtes
variieren, in eine Wirtszelle transferiert werden. Zum Beispiel
wird Calciumchlorid-Transfektion herkömmlicherweise für prokaryontische
Zellen benützt,
wohingegen eine Calciumphosphat-Behandlung oder Elektroporation
für andere zelluläre Wirte
verwendet werden kann; siehe Sambrook et. al. vorstehend. Sobald
sie exprimiert sind, können die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung gemäß den Standardverfahren des
Fachgebietes, einschließlich Ammoniumsulfat-Fällung, Affinitätssäulen, Säulenchromatography,
Gel-Elektrophorese und ähnlichem,
gereinigt werden; siehe Scopes, „Protein Purification", Springer-Verlag,
N. Y. (1982). Im Wesentlichen reine Polypeptide von mindestens etwa
90 bis 95% Homogenität
werden bevorzugt und eine Homogenität von 98 bis 99% oder mehr
wird für
pharmazeutische Verwendungen am meisten bevorzugt. Sobald sie gereinigt
sind, teilweise oder bis zur Homogenität, wie gewünscht, können die Polypeptide dann therapeutisch
(einschließlich extrakorporal)
oder in der Entwicklung und Durchführung von Testverfahren verwendet
werden.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zelle, die das vorstehend
beschriebene Polynucleotid oder den vorstehend beschriebenen Vektor
enthält.
Demgemäß betrifft
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung eine Zelle, die mit dem zuvor erwähnten Polynucleotid transfiziert
ist. Vorzugsweise ist die Zelle eukaryontisch, besonders bevorzugt
eine Säugerzelle,
wenn unter anderem therapeutische Verwendungen des Polypeptides
vorgesehen sind. Besonders bevorzugte Zellen sind CHO-Zellen wie
CHO DHFR–-Zellen,
CHO K1-Zellen, X63- oder HEK 293-Zellen. Andere Zellen als Säugerzellen
wie Insektenzellen, z.B. SP-2-Zellen, können jedoch angewandt werden.
Natürlich
können
auch Hefe und andere weniger bevorzugte prokaryontische, z.B. bakterielle
Zellen, Verwendung finden, besonders wenn das produzierte Polypeptid
als ein Forschungsinstrument verwendet wird.
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Das
Polynucleotid oder der Vektor der Erfindung, der in der Wirtszelle
vorhanden ist, kann entweder im Genom der Wirtszelle integriert
sein, oder es/er kann extrachromosomal beibehalten werden.
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Der
Begriff „prokaryontisch" soll alle Bakterien
einschließen,
die mit DNA- oder RNA-Molekülen zur
Expression eines Polypepeptides der Erfindung transformiert oder
transfiziert werden können.
Prokaryontische Wirte können
Gram-negative sowie auch Gram-positive Bakterien wie zum Beispiel
E. coli, S. typhimurium, Serratia marcescens und Bacillus subtilis
einschließen.
Der Begriff „eukaryontisch" soll Hefe, höhere Pflanzen, Insekten-
und vorzugsweise Säugerzellen
einschließen.
Abhängig
vom in einem rekombinanten Herstellungsverfahren zum Einsatz gelangten
Wirt können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung glykosyliert oder nicht
glycosyliert sein. Polypeptide der Erfindung können auch am Anfang einen Methionin-Aminosäurerest einschließen. Ein
Polynucleotid, welches ein Polypeptid der Erfindung codiert, kann
verwendet werden, um den Wirt unter Verwendung eines beliebigen
Verfahrens, das einem Durchschnittsfachmann allgemein bekannt ist,
zu transformieren oder transfizieren. Ganz besonders bevorzugt ist
die Verwendung eines Plasmids, eines Vektors oder eines Virus, welches(r)
die codierende Sequenz des Polynucleotids der Erfindung enthält, und
damit genetisch verbunden ist eine N-terminale FLAG-Markierung und/oder C-terminate
His-Markierung. Vorzugsweise beträgt die Länge der FLAG-Markierung etwa
4 bis 8 Aminosäuren,
besonders bevorzugt 8 Aminosäuren.
Verfahren zur Herstellung von fusionierten, funktionell verknüpften Genen
und deren Expression in z.B. Säugerzellen
und Bakterien, sind im Fachgebiet gut bekannt (Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, N. Y., 1989). Die darin beschriebenen genetischen
Konstrukte und Verfahren können
zur Expression des Polypeptids der Erfindung in eukaryontischen
oder prokaryontischen Wirten verwendet werden. Im Allgemeinen werden
Expressionsvektoren, die Promotorsequenzen enthalten, welche die
effiziente Transkription des inserierten Polynucleotids erleichtern, in
Verbindung mit dem Wirt verwendet. Der Expressionsvektor enthält üblicherweise
einen Replikationsursprung, einen Promotor und einen Terminator
sowie auch spezifische Gene, die im Stande sind, eine phänotypische
Selektion der transformierten Zellen bereitzustellen. Darüber hinaus
können
transgene Tiere, vorzugsweise Säuger,
die Zellen der Erfindung umfassen, zur Massenproduktion des Polypeptids
der Erfindung verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Verfahren zur Erzeugung
des vorstehend beschriebenen Chemokinkonstruktes, umfassend die
Züchtung
einer vorstehend beschriebenen Zelle der Erfindung unter Bedingungen,
die zur Expression des Polypeptids geeignet sind, und die Isolierung
des Konstruktes von der Zelle oder dem Kulturmedium.
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Der
transformierte Wirt kann in Fermentern gezüchtet werden und gemäß den im
Fachgebiet bekannten Verfahren kultiviert werden, um optimales Zellwachstum
zu erzielen. Die Polypeptide der Erfindung können dann vom Wachstumsmedium,
zellulären
Lysaten oder zellulären
Membranfraktionen isoliert werden. Die Isolierung und Reinigung
der z.B. (mikrobiell) exprimierten Polypeptide/Chemokinkonstrukte
der Erfindung kann durch jedwede herkömmliche Mittel erfolgen, wie
zum Beispiel präparative
chromatographische Trennungen und immunologische Trennungen wie
zum Beispiel jene, die die Verwendung von monoclonalen oder polyclonalen
Antikörpern
einschließen,
die z.B. gegen eine Markierung des Polypeptid/Chemokinkonstruktes
der Erfindung gerichtet sind oder, wie in den angefügten Beispielen
beschrieben, sind.
-
Folglich
erlaubt die vorliegende Erfindung die rekombinante Herstellung von
Polypeptid/Chemokinkonstrukten, umfassend Bindungsstellen, die Affinität und Spezifität für ein Epitop
des CD4- bzw. CCR5-Antigens (Rezeptor für RANTES) und wahlweise eine
weitere Funktion aufweisen.
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Abhängig von
der Wirtszelle können
Renaturierungs-Verfahren benötigt
werden, um eine ordentliche Konformation zu erlangen. Falls nötig, können im
Erstreben, die Bindung zu optimieren, Punkt-Substitutionen unter
Verwendung herkömmlicher
Kasetten-Mutagenese oder anderer Proteinmanipulations-Methodik,
wie sie hierin offenbart ist, gemacht werden. Die Erzeugung der
Polypeptide der Erfindung kann auch vom Wissen um die Aminosäuresequenz
(oder korrespondierende DNA- oder RNA-Sequenz) von bioaktiven Proteinen
wie zum Beispiel Enzymen, Toxinen, Wachstumsfaktoren, Zelldifferenzierungsfaktoren,
Rezeptoren, anti-Metaboliten, Hormonen oder verschiedenen Cytokinen
oder Lymphokinen abhängen.
Solche Sequenzen sind in der Literatur dokumentiert und über computerisierte
Datenbanken erhältlich.
-
Darüber hinaus
können
die Konstrukte der Erfindung, wie in den angefügten Beispielen dokumentiert, in
der Behandlung von immunologischen Erkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen,
allergischen Erkrankungen, entzündlichen
Erkrankungen und AIDS (HIV-Infektion) verwendet werden.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit, umfassend die/das
zuvor erwähnte(n)
Polypeptid(e)/Chemokinkonstrukt(e), die Polynucleotide oder die
Vektoren der Erfindung.
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Der
Begriff Zusammensetzung im Zusammenhang mit dieser Erfindung umfasst
mindestens ein Polynucleotid, einen Vektor, Wirt, ein Antikörperkonstrukt
und/oder Chemokinkonstrukt, wie hierin beschrieben. Die Zusammensetzung
umfasst wahlweise weiterhin andere Moleküle entweder alleine oder in
Kombination, wie z.B. Moleküle,
die im Stande sind das Immunsystem zu modulieren und/oder zu beeinträchtigen.
Die Zusammensetzung kann in fester, flüssiger oder gasförmiger Form
vorliegen und kann unter anderem in Form eines Pulvers oder von
Pulvern, einer Tablette oder von Tabletten, einer Lösung oder
von Lösungen
oder eines Aerosols oder von Aerosolen vorliegen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung mindestens zwei, vorzugsweise drei,
stärker
bevorzugt vier, am meisten bevorzugt Verbindungen, wie in der Erfindung
beschrieben.
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Vorzugsweise
ist diese Zusammensetzung ein Arzneistoffe, wahlweise weiterhin
umfassend einen pharmazeutisch verträglichen Trägerstoff, ein pharmazeutisch
verträgliches
Verdünnungsmittel
und/oder einen pharmazeutisch verträglichen Excipienten.
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Der
Begriff „Arzneistoffe", wie gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet, umfasst mindestens die wie hierin identifizierte
Verbindung wie zum Beispiel ein Polypeptid/Chemokinkonstrukt, wahlweise
weitere Moleküle,
entweder alleine oder in Kombinaltion, z.B. Moleküle wie Cytokine,
Chemokine, Immunoglobuline oder Lymphokine und wahlweise Hilfsmittel.
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Beispiele
von geeigneten pharmazeutischen Trägerstoffen sind im Fachgebiet
gut bekannt und schließen
phosphatgepufferte Salzlösungen,
Wasser, Emulsionen wie zum Beispiel Öl/Wasser Emulsionen, verschiede
Arten von Benetzungsmittel, sterile Lösungen usw. ein. Zusammensetzungen,
die solche Trägerstoffe umfassen,
können
durch wohlbekannte herkömmliche
Verfahren formuliert werden. Diese Arzneistoffe können dem
Individuum in einer geeigneten Dosis verabreicht werden. Die Verabreichung
von geeigneten Zusammensetzungen kann über verschiedene Wege, z.B.
durch intravenöse,
intraperitoneale, subcutane, intramuskuläre, topische oder intradermale
Verabreichung, durchgeführt
werden. Intravenöse
Verabreichung ist besonders bevorzugt. Der Dosierungsplan wird durch
den behandelnden Arzt und klinische Faktoren bestimmt sein. Wie im
medizinischen Fachgebiet gut bekannt ist, häng: die Dosierung jedes einzelnen
Patienten von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe des Patienten,
Körperoberfläche, dem
Alter, der jeweiligen zu verabreichenden Verbindung, dem Geschlecht,
der Zeit und dem Weg der Verabreichung, der generellen Gesundheit
und anderen Arzneimitteln, die gleichzeitig verabreicht werden.
Im Allgemeinen sollte der Dosierungsplan als eine regelmäßige Verabreichung
des Arzneistoffes im Bereich von 1 μg bis 10 mg Einheiten pro Tag
sein. Wenn der Dosierplan eine kontinuierliche Infusion vorsieht,
sollte auch sie jeweils im Bereich von 1 μg bis 10 mg Einheiten pro Kilogramm
des Körpergewichts
pro Minute sein. Eine mehr bevorzugte Dosis für kontinuierliche Infusion
könnte
aber im Bereich von 0,01 μg
bis 10 mg Einheiten pro Kilogramm des Körpergewichts pro Stunde sein.
Besonders bevorzugte Dosierungen werden hierin nachstehend vorgetragen.
Der Fortschritt kann durch periodische Bewertungen überwacht
werden. Die Dosierungen werden variieren, aber eine bevorzugte Dosierung
für intravenöse Verabreichung
von DNA sind ungefähr
106 bis 1012 Kopien
des DNA-Moleküls.
Die Zusammensetzungen der Erfindung können lokal oder systemisch
verabreicht werden. Die Verabreichung wird generell parenteral,
z.B. intravenös,
sein; eine externe Verabreichung wird jedoch auch vorhergesehen.
DNA kann auch direkt an die Zielstelle verabreicht werden, z.B.
durch biolitischen Transfer in eine interne oder externe Zielstelle
oder mittels Katheder an eine Stelle in einer Arterie. Präparate für parenterale
Verabreichungen schließen
sterile wässrige
und nicht wässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen ein. Beispiele von nicht wässrigen
Lösungsmitteln
sind Propylenglycol, Polyethylenglycol, pflanzliche Öle wie zum
Beispiel Olivenöl
und injizierbare organische Ester wie zum Beispiel Ethyloleat. Wässrige Trägerstoffe
schließen
Wasser, alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Salzlösungen und gepufferte Medien,
ein. Parenterale Vehikel schließen
Natriumchloridlösungen,
Ringer-Dextrose, Dextrose und Natriumchlorid, lactathaltige Ringer-Lösung oder
fette Öle
ein. Intravenöse
Vehikel schließen
Flüssigkeits-
und Nährstoffergänzungen,
Elektrolytergänzungen
(wie jene, die auf Ringer-Dextrose aufgebaut sind) und ähnliche
ein. Konservierungsmittel und andere Zusatzmittel wie zum Beispiel
Bakteriostatika, Antioxidantien, chelatierende Stoffe und inerte
Gase und ähnliche können auch
vorhanden sein. Außerdem
kann das Arzneistoffe der vorliegenden Erfindung proteinartige Trägerstoffe
wie zum Beispiel Serumalbumin oder Immunoglobuline vorzugsweise
menschlichen Ursprungs, umfassen. Darüber hinaus wird vorgesehen,
dass das Arzneistoffe der Erfindung, abhängig von der vorgesehenen Verwendung
des Arzneistoffes, weitere biologisch aktiven Stoffe umfassen kann.
Solche Stoffe können
Arzneistoffe sein, die auf das Immunsystem wirken, Arzneistoffe,
verwendet für
antivirale Behandlung, im Besonderen in der HIV-Behandlung (zum Beispiel HAART) und
AIDS-Behandlung, und/oder entzündungshemmende
Arzneistoffe. Es wird zum Beispiel vorgesehen, dass Patienten so
früh wie
möglich
mit HAART behandelt werden, bis die virale Belastung für mehrere
Wochen bis Monate unter das Erkennungsniveau gefallen ist. Frühe Behandlung
von infizierten Patienten mit HAART verhindert die Transition der
viralen Stämme
von der Verwendung von CCR5 auf andere Chemokine wie CXCR4 (Connor et
al., (1997) J. Exp. Med. 185 621–628). Konstrukte, wie in der
vorliegenden Erfindung offenbart, können zusätzlich zu HAART intravenös, subkutan
und/oder in die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit
verabreicht werden. Andere Stoffe zur Kombination mit den erfinderischen
Konstrukten könnten
unter anderem bispezifische Antikörper umfassen, wie in Brühl et al.
(J. Immunol 2001, 166, 2420–2426)
beschrieben.
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Es
wird bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die verschiedenen
Polynucleotide und Vektoren der Erfindung entweder alleine oder
in jedweder Kombination unter Verwendung von Standardvektoren und/oder
Gentransfer-Systemen
und wahlweise zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Trägerstoff
oder Excipient, verabreicht werden. Im Anschluss an die Verabreichung
können
die Polynucleotide oder Vektoren stabil in das Genom der Testperson
integriert werden. Vorzugsweise ist diese Testperson ein Mensch.
-
Andererseits
können
virale Vektoren verwendet werden, die spezifisch für bestimme
Zellen oder Gewebe sind und in den Zellen bestehen bleiben. Geeignete
pharmazeutische Trägerstoffe
und Excipienten sind im Fachgebiet gut bekannt. Die gemäß der Erfindung
erzeugten Arzneistoffe können
zur Vorbeugung oder Behandlung oder Verzögerung verschiedener Arten
von immunologischen Erkrankungen verwendet werden, welche mit Entzündungen
im Zusammenhang stehen, im Besonderen entzündlichem Darmleiden, entzündlichem Nierenleiden,
entzündlichen
Gelenkserkrankungen, wie (chronische) Arthritis. Darüber hinaus
kann das Arzneistoffe der vorliegenden Erfindung angewandt werden,
um Zellen zu eliminieren, die latent mit einem Virus infiziert sind,
vorzugsweise mit einem Immunschwächevirus
von Primaten, stärker
bevorzugt mit HIV-1. Diese HIV-Infektionen
umfassen bestimmte Infektionen von T-Zell-topischen und dual-topischen
Varianten von HIV.
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Eine
therapeutisch effektive Dosis bezieht sich auf die Menge einer Verbindung,
welche die Symptome oder Bedingungen verbessert. Die therapeutische
Wirksamkeit und Toxizität
solcher Verbindungen kann durch pharmazeutische Standardverfahren
in Zellkulturen oder Testtieren bestimmt werden, z.B. ED50 (die Dosis, die therapeutisch in 50% der
Population effektiv ist) und LD50 (die Dosis,
die in 50% der Population letal ist). Das Dosis-Verhältnis zwischen
therapeutischem und toxischem Effekt ist der therapeutische Index
und kann als das Verhältnis
LD50/ED50 ausgedrückt werden.
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Darüber hinaus
ist es möglich
das Polynucleotid oder den Vektor der Erfindung zur Erzeugung von
Zusammensetzungen für
Gentherapie zu verwenden.
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Geeignete
Gentransfer-Systeme können
unter anderem Liposomen, Rezeptorvermittelte Transfersysteme, nackte
DNA und virale Vektoren wie zum Beispiel Herpesviren, Retroviren,
Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren einschließen. Der Transfer von Nucleinsäuren für Gentherapie
zu einer spezifischen Stelle im Körper kann unter Verwendung
von biolistischen Transfersystemen wie zum Beispiel dem von Williams
und Kollegen beschriebenen (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88 (1991),
2726–2729)
durchgeführt
werden. Weitere Verfahren für
den Transfer von Nucleinsäuren
umfassen Partikel-vermittelten Gentransfer, wie z.B. in Verma et
al., Gene Ther. 15 (1998), 692–699
beschrieben.
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Es
sollte klar sein, dass die eingeführten Polynucleotide und Vektoren
das Genprodukt nach Einführung
in die Zelle exprimieren und vorzugsweise während der Lebenszeit der Zelle
in diesem Zustand verbleiben. Zum Beispiel können Zelllinien, die Polynucleotide
unter der Kontrolle geeigneter regulatorischer Sequenzen stabil
exprimieren, gemäß Verfahren,
die dem Fachmann gut bekannt sind, hergestellt werden. Anstatt Expressionsvektoren
zu verwenden, die einen viralen Replikationsursprung enthalten,
können
Wirtszellen mit Polynucleotiden der Erfindung und einem selektierbaren
Marker, entweder auf dem selben oder auf verschiedenen Plasmiden,
transformiert werden. Gefolgt von der Einführung von Fremd-DNA, kann den
veränderten
Zellen erlaubt werden, für
1–2 Tage
in einem angereicherten Medium zu wachsen, und dann werden sie auf
selektives Medium umgestellt. Der Marker im rekombinanten Plasmid,
auf den selektiert werden kann, verleiht Resistenz gegen die Selektion
und gestattet die Selektion von Zellen, die ein stabil integriertes
Plasmid in ihren Chromosomen haben und wachsen, um Foci zu bilden,
die dann cloniert und zu Zelllinien ausgeweitet werden können.
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Etliche
Selektionsysteme können
verwendet werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
die Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase (Wigler et al., Cell 11
(1977), 223–232),
Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltranferase (Szybalska, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 48 (1962), 2026) und Adenin-Phosphoribosyltransferase
(Lowy et al, Cell 22 (1980), 817–823), jeweils in tk–-,
hgprt–-
bzw. aprt–-Zellen.
Ferner kann Antimetaboliten-Resistenz verwendet werden, als die
Basis der Selektion von dhfr, die Methotrexat-Resistenz verleiht
(Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77 (1980), 3567–3570; O'Hare et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78 (1981), 1527–1531), gpt, das Mycophenolsäure-Resistenz
verleiht (Mulligan & Berg,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78 (1981), 2072–2076); neo, das gegen das
Aminoglycosid G-418 Resistenz verleiht (Colbere-Garapin et al.,
J. Mol. Biol. 150 (1981), 1–14);
hygro, das Hygromycin-Resistenz verleiht (Santerre et al., Gene
30 (1984), 147–156);
oder Puromycin (pat, Puromycin-N-Acetyl-Transferase). Weitere Gene,
auf die selektiert werden kann, sind beschrieben worden, zum Beispiel
trpB, das den Zellen erlaubt Indol anstatt von Tryptophan zu verwenden,
hisD, das den Zellen erlaubt Histinol anstatt von Histidin zu verwenden
(Hartman & Mulligan,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 (1988), 8047–8051); und ODC (Ornithin-Decarboxylase),
die gegen das Ornithin-Decarboxylase-Inhibitor
2-(Difluoromethyl)DL.Ornithin, DMFO, Resistenz verleiht, (McCologue,
1987, In: Current Communications in Molecular Biology, Cold Spring
Harbor Laboratory, Herausgeber).
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Chemokinkonstruktes,
eines Polynucleotids oder eines Vektors der Erfindung zur Erzeugung
eines Arzneistoffes für
die Behandlung einer HIV-Infektion oder von AIDS.
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Die
anti-HIV-Behandlung kann HAART umfassen. HAART-Therapie besteht
aus einem Cocktail von drei Klassen antiviraler Arzneistoffe. Diese
Klassen sind nucleosidale reverse Transkriptaseinhibitoren (NRTI), nicht-nucleosidale
reverse Transkriptaseinhibitoren (NNRTI) und Proteaseinhibitoren
(PI). Üblicherweise
werden 2 bis 4 Arzneistoffe aus vorzugsweise mehr als einer Klasse
kombiniert, um die Virusbelastung auf fast nicht mehr nachweisbare
Werte zu vermindern.
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Die
Behandlung von immunologischen Erkrankungen kann entzündungshemmende
Stoffe und immunsuppressive Stoffe umfassen. Entzündungshemmende
Stoffe können
aus der Gruppe, bestehend aus Azathioprin, Cyclophosphamid, Glucocorticoide
wie Prednison und Corticosteroide, ausgewählt werden. Immunsuppressive
Stoffe können
Cyclosporin A, Tacrolimus (FK506), Sirolimus (Rapamycin) umfassen.
Protein-Arzneistoffe können
Calcineurin, Beta-Interferon, monoclonale Anti-TNF-alpha-Antikörper (Remicad)
umfassen. Dosierung und Verwendung von entzündungshemmenden Stoffen und
immunsuppressiven Stoffen werden unter anderem in Fauci et al.,
sic, beschrieben. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind dem Fachmann
bekannt und unter anderem vorstehend hierin beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Chemokinkonstruktes,
eines Polynucleotids oder eines Vektors der Erfindung für die Erzeugung
eines Arzneistoffes zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen und/oder
Autoimmunerkrankungen, welche umfassen, aber nicht beschränkt sind
auf: entzündliches
Nierenleiden, entzündliches
Darmleiden, multiple Sklerose, Hauterkrankungen, allergische Reaktionen,
Diabetes, Transplantatabstoßungen
und Arthritis.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Arzneistoffes,
umfassend die Formulierung des Polypeptid/Chemokinkonstruktes, eines
Polynucleotids oder eines Vektors der Erfindung in einer pharmazeutisch
verträglichen
Form. Darüber
hinaus ist vorgesehen, dass das Polypeptid/Chemokinkonstrukt durch
Peptidomimetika modifiziert sein kann. Verfahren für die Herstellung
und Verwendung von peptidomimetischen kombinatorischen Banken sind
im Stand der Technik beschrieben, zum Beispiel Ostresh et al., Methods
in Enzymology 267 (1996), 210–234,
Dorner et al., Bioorg. Med. Chem. 4 (1996), 709–715, Beeley, Trends Biotechnol.
12 (1994), 213–216,
oder al-Obeidi et al., Mol. Biotechnol. 9 (1998), 205–223.
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Das
Arzneistoffe der Erfindung kann einem Patienten durch jedes für die spezielle
Verbindung geeignete Verfahren, z.B. oral, intravenös, parenteral,
transdermal, transmucosal oder durch einen chirurgischen Eingriff
oder Implantation (z.B. mit der Verbindung in Form einer festen
oder halbfesten biologisch kompatiblen und resorbierbaren Matrix)
auf oder in der Nähe
der Stelle verabreicht werden wo der Effekt der Verbindung erwünscht ist.
Therapeutische Dosen werden von einem Fachmann als geeignet festgelegt,
siehe vorstehend.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Änderung einer Verbindung, die
durch das Verfahren der Erfindung als eine Hauptverbindung identifiziert
wurde, um zu erreichen (i) geänderte
Wirkungsstelle, geändertes
Spektrum der Aktivität,
geänderte
Organspezifität
und/oder (ii) verbesserte Wirksamkeit und/oder (iii) verminderte
Toxizität
(verbesserter therapeutischer Index) und/oder (iv) verminderte Nebenwirkungen und/oder
(v) geänderter
Beginn der therapeutischen Aktivität, geänderte Dauer des Effekts und/oder
(vi) geänderte
pharmakokinetische Parameter (Resorption, Verteilung, Metabolismus
und Ausscheidung) und/oder (vii) geänderte physikalisch-chemische
Parameter (Löslichkeit,
Hygroskopizität,
Farbe, Geschmack, Geruch, Stabilität, Zustand) und/oder (viii)
verbesserte generelle Spezifität,
Organ/Gewebespezifität
und/oder (ix) verbesserte Anwendungsform und verbesserter Anwendungsweg,
durch (i) Veresterung von Carboxylgruppen oder (ii) Veresterung
von Hydroxylgruppen mit Kohlensäuren
oder (iii) Veresterung von Hydroxylgruppen in z.B. Phosphate, Pyrophosphate
oder Sulfate oder Halb-Succinate
oder (iv) Bildung von pharmazeutisch verträglichen Salzen oder (v) Bildung
von pharmazeutisch verträglichen
Komplexen oder (vi) Synthese von pharmazeutisch aktiven Polymeren
oder (vii) Einführung
von hydrophilen Resten oder (viii) Einführung/Austausch von Substituenten
auf Aromaten oder Seitenketten, Veränderung von Substituenten-Mustern
oder (ix) Veränderung
durch Einführung
von isosterischen oder bioisosterischen Resten oder (x) Synthese
homologer Verbindungen oder (xi) Einführung verzweigter Seitenketten
oder (xii) Umformung von Alkyl-Substituenten in cyclische Analoge.
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Die
verschiedenen vorstehend aufgezählten
Schritte sind im Fachgebiet generell bekannt. Sie schließen ein
oder beruhen auf quantitativer Struktur-Aktivitäts-Beziehungs (QSAR)-Analysen (Kubinyi, „Hausch-Analysis
and Related Approaches",
VCH Verlag, Weinheim, 1992) kombinatorische Biochemie, klassische
Chemie und andere (siehe zum Beispiel Holzgrabe und Bechtold, Deutsche
Apotheker Zeitung 140 (8), 813–823,
2000).
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Arzneistoffes, umfassend die Schritte der Formulierung des
Polypeptid/Chemokinkonstruktes, eines Polynucleotids oder eines
Vektors der Erfindung oder verbessert gemäß des hierin vorstehend festgelegten
Verfahrens mit einem pharmazeutisch verträglichem Trägerstoff und/oder Verdünnungsmittel.
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Die
Figuren zeigen
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1: MC-1
MAk induziert CCR5 Endocytose in CHO-Zellen
-
CCR5
exprimierende CHO-Zellen wurden mit MC-1 und MC-4 für 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden auf Eis gelegt, mit 15 μg MC-1 oder
MC-4 inkubiert, mit kaltem PBS gewaschen und mit FITC-konjugiertem
Anti-Maus-Ig-Antikörper gefärbt. Nach
dem Waschen wurden die Zellen mittels Durchflusscytometrie analysiert.
Die Zelloberflächenexpression
von CCR5 wurde mittels Durchflusscytometrie unter Verwendung einer
sättigenden
Konzentration von beiden Antikörpern
für RANTES-induzierte
CCR5-Modulation nach unten nachgewiesen. MC-1 induzierte auf CHO-Zellen, ähnlich zu
RANTES, eine 50% Verminderung des Zelloberflächen-CCR5 (siehe 3),
hatte aber nur einen schwachen Effekt auf PBMC (nicht gezeigt).
Die Ergebnisse wurden für
die Fluoreszenz von unstimulierten Zellen (100%) und für die Hintergrundfluoreszenz (0%)
normalisiert. Alle Experimente wurden mindestens zweimal mit ähnlichen
Ergebnissen wiederholt.
-
2: Dimerisierung
wird für
die von MC-1 induzierte Endocytose von CCR5 benötigt
-
CCR5
exprimierende CHO-Zellen wurden mit scFv-MC-1 (3 μg/ml) für 45 Minuten
bei 4°C
oder 37°C inkubiert,
zweimal mit kaltem PBS gewaschen und mit anti-His- Antikörper bei
4°C oder
37°C, wie
angezeigt, inkubiert. Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde mittels Durchflusscytometrie mit PE-markiertem Anti-Maus-Antikörper gemessen.
Die Fluoreszenz wurde für
Zellen, die jeweils bei 4°C
mit scFv MC-1 und Anti-His-Antikörper
inkubiert wurden (100%) und für
die Hintergrundfluoreszenz (0%) normalisiert.
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3: MC-4
hemmt die durch Chemokine vermittelte CCR5-Endocytose
-
CCR5
exprimierende CHO-Zellen wurden mit Medium (0 μg/ml) oder MC-4 (15 μg/ml oder
1,5 μg/ml) für 20 Minuten
auf Eis vorinkubiert und dann mit RANTES oder AOP-RANTES für 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde mittels Durchflusscytometrie unter Verwendung des
Antikörpers
MC-4 (15 μg/ml
auf Eis) und FITC-konjugierten sekundären Antikörpern gemessen. Die Fluoreszenz wurde
als 100% in der Abwesenheit von Chemokinen und 0% für die Hintergrundsfluoreszenz
normalisiert. Alle Experimente wurden mindestens zweimal wiederholt.
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4: Schema
der RM- und MR-Konstrukte
-
Moleküle, die
ein scFv-Anti-CD4 und RANTES in N- oder C-terminaler Position vereinen.
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5: Bindung
von RM und MR an CCR5, wie durch Liganden-Kompetitionstests gezeigt
-
Mit
CCR5 oder CXCR4 stabil transfizierte CHO-Zellen wurden für 4 Stunden
auf Eis mit einem von mehreren Inhibitoren (RM, MR, RANTES oder
CD4-scFV) und 1 nM 125I-RANTES co-inkubiert.
Die relative Bindung von 125I-RANTES wird
als (spezifische Bindung [Inhibitor]/spezifische Bindung [Medium])
berechnet. Alle Inkubationen wurden in dreifacher Ausführung durchgeführt. Fehlerleisten
zeigen die Standardabweichung an.
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6:
Bindung von RM und MR an CD4 auf T-Zellen
-
PBMC
wurden für
1 Stunde auf Eis mit den Konstrukten RM und MR in verschiedenen
Konzentrationen inkubiert. FACS-Analyse wurde mit anti-6 × His-Antikörper (Dianova)
oder einem Antikörper
gegen RANTES (VL-1) durchgeführt,
gefolgt von einer Inkubation mit PE-markiertem Kaninchen-Anti-Maus-F(ab)- Fragmenten. Die konzentrationsabhängige Bindung
von RM und MR an CD4+-T-Zellen
wird in 6B gezeigt.
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7:
Gleichzeitige Bindung von RM und MR an CCR5 und CD4 auf menschlichen
T-Zellen
-
Von
RM und MR induzierte Internalisierung von CCR5 auf T-Zellen wird
in 7A bzw. 7B gezeigt.
Menschliche PBMC wurden für
30 Minuten bei 37°C
mit verschiedenen Konzentration von RM (7A), MR
(7B) und RANTES inkubiert und auf Eis für 1 Stunde
mit einer Kombination von direkt-konjugierten Antikörpern gegen
CCR5, CD8 und CD4 gefärbt.
Mittelkanal-Fluoreszenz (MCF) von CCR5 wurde auf CD4 und CD8 positiven
T-Zellen durch FACS-Analyse quantifiziert. Die relative Oberflächenexpression
von CCR5 wurde als [MCF(exprimiert)-MCF(negative Kontrolle)]/[(MCF(Medium)-MCF
negative Kontrolle)].
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8:
Bindung von RM und MR an CD4 auf T-Zellen – Blockierung der Anti-CD4-mAk-Bindung
-
Die
Hemmung der CD4-FITC-mAk-Bindung an CD4+-T-Zellen durch RM oder
MR wird in 8A gezeigt. PBMC wurden mit
verschiedenen Konzentrationen an RM, MR oder RANTES (RANTES nicht
gezeigt) für
1 Stunde auf Eis vorinkubiert. Ohne die Zellen zu waschen, wurden
CD4-FITC-Antikörper
(Immunotech) hinzugefügt
und die Bindung von CD4-FITC wurde mittels FACS-Analyse nachgewiesen.
Die Mittelkanal-Fluoreszenz (MCF) der CD4-FITC-Bindung wurde quantifiziert.
Die relative Bindung von CD4-FITC wurde als [MCF(Inhibitor)-MCF
negative Kontrolle)]/[MCF(Medium)-MCF negative Kontrolle)] berechnet
(8A). Konzentrationsabhängige Blockierung von CD4 durch
RM und MR wird in 8B gezeigt.
-
9: Modulation
der CCR5-Expression auf CHO-Zellen nach unten, induziert durch RM
-
CHO-Zellen,
die CCR5 oder beides, CCR5 und CD4, exprimierten, wurden für 30 Minuten
bei 37°C mit
verschiedenen Konzentrationen von RANTES (10 nM oder 15 nM) oder
RM (5 nM, 1,6 nM oder 0,6 nM) oder Medium als Kontrolle inkubiert.
Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde mittels FACS-Analyse durch Färbung der Zellen mit Kaninchen-Antiserum
gegen CCR5 und FITC-markiertem Ziege-Anti- Kaninchen-Antikörper gemessen. Prä-Immunserum
wurde als negative Kontrolle verwendet.
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10:
Bindung von RM und MR an CCR5, wie durch die Internalisierung von
CCR5 gezeigt
-
Die
Internalisierung von CCR5 auf Monocyten und auf CD8+-T-Zellen wird
in 10A bzw. 10B gezeigt. Menschliche PBMC werden über Nacht
gezüchtet,
um die Expression von CCR5 auf Monocyten zu induzieren. Die Zellen
wurden für
30 Minuten auf 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen von RM, MR und RANTES inkubiert
und die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde dann mittels FACS-Analyse
unter Verwendung des MC-1-Antikörpers
(5 μg/ml),
gefolgt von PE-konjugiertem
Kaninchen-Anti-Maus-F(ab)2-Fragmenten, quantifiziert. Die Zellen
wurden mit direkt-konjugiertem CD8-Cychrom- und CD14-APC-Antikörpern (Immunotech)
gefärbt.
Monocyten und CD8+-T-Zellen wurden durch Expression von CD14 und
CD8 sowie durch ihre Lichtstreuungseigenschaften identifiziert.
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11:
Internalisierung von CCR5 auf menschlichen PBMC nach dem Auswaschen
der Chemokinkonstrukte und RANTES
-
PBMC
wurden für
30 Minuten auf Eis mit verschiedenen Konzentrationen von RANTES,
RM und Medium als Kontrolle vorinkubiert und dann dreimal bei 4°C gewaschen.
Die Zellen werden auf 37°C
aufgewärmt und
für 30
Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde auf CD4+- und CD8+-T-Zellen mittels FACS-Analyse durch Färbung der
Zellen mit MC-1 oder IgG1-Isotop-Kontrolle
und FITC-markiertem mAk gegen Maus-IgG1 quantifiziert. Nach dem
Waschen wurden die Zellen durch mit Phycoerythrin-Cyanin5 markiertem
CD8 und mit Allo-Phycocyanin markierten CD3-Antikörpern gefärbt. Lymphocyten
wurden durch ihre Vorwärts-
und Seitwärts-Lichtstreulichteigenschaften
kontrolliert. CD8+-T-Zellen
wurden durch Expression von CD8 und CD3 identifiziert. CD4+-T-Zellen
wurden durch Expression von CD3 und der Abwesenheit von CD8 identifiziert.
-
12:
Blockierung der Infektion mit M-tropischen HIV-1 Stämmen durch
das RM-Konstrukt, das MR-Konstrukt und ein Gemisch aus MR, RANTES
und Anti-CD4-scFv
-
Isolierte
PBMC wurden über
Nacht mit 20 E/ml IL-2 gezüchtet.
Zellen wurden mit RANTES oder RM oder MR bei Konzentrationen von
20 nM (12A), 4 nM (12B) oder PBS als Kontrolle vorinkubiert. Nach 3
Std. wurde HIV-1-Virus hinzugefügt.
Zwei M-tropische Stämme,
SF162 und BAL, wurden verwendet sowie ein T-tropischer Stamm IIIB.
RT-Aktivität
wurde nach 8 Tagen der Infektion gemessen. RT-Aktivität von PBMC, die
nicht mit HIV-1 infiziert waren, wurde gemessen, um einen negativen
Kontrollwert zu erhalten. Die relative RT-Aktivität wurde
als [RT(Inhibitor)-RT-(negative Kontrolle)] : [RT(PBS-Kontrolle) – RT(negative
Kontrolle)] berechnet. Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung
an.
-
Die
HIV-Infektions-Blockierungsaktivität der MR- und RM-Konstrukte
wurde mit der HIV-Infektions-Blockierungsaktivität der Kombination aus RANTES
und Anti-CD4-scFv
(12C) verglichen. PBMC wurden vom Gesamtblut gesunder
Spender durch Ficoll-Dichtezentrifugation isoliert und über Nacht
mit 20E/ml IL-2 gezüchtet.
Die Zellen wurden mit Inhibitoren bei Konzentrationen von jeweils
20 nM vorinkubiert. Nach 3 Std. wurde der M-topische HIV-1-Virus
SF 162 hinzugefügt.
Nach Inkubation für
9 Tage wurde die RT-Aktivität
mit einem handelsüblichen
Kit gemäß den Empfehlungen
des Herstellers gemessen. Alle Inkubationen wurden in vierfacher
Ausführung
durchgeführt.
Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung an.
-
13:
RM und MR inhibieren MLR nicht
-
PBMC
von zwei verschiedenen Spendern wurden für 14 Tage entweder in Medium
alleine oder in Medium, das RM (10 nM) oder MR (10 nM) enthielt,
co-inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen und mit einer Kombination
von direkt-konjugierten Antikörpern
(CD3-FITC, CD25-PE, CD3-Tricolor, CD3-FITC, HLA-DR-PE, CD3-Tricolor) gefärbt und
mittels FACS analysiert.
-
14:
RM und MR induzieren keine Apoptose von menschlichen PBMC
-
PBMC
wurden für
24 Std. in Medium alleine oder in Medium, das RM (10 nM) oder MR
(10 nM) enthielt, inkubiert. Die Zellen wurden mit Annexin V-FITC
und Propidium-Jodid
gefärbt
und mittels FACS analysiert. Die Anzahl an apoptotischen Zellen
(Annexin V FITC positiv und Propidium-Jodid negativ) wurde mittels Cell-Quest-Analyse-Software
quantifiziert.
-
Die
Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
-
Beispiel 1
-
Ein
neuer Satz an Anti-CCR5-mAks und ihre funktionellen Eigenschaften
wurden bestimmt. Die Fähigkeit
der mAks Rezeptoraktivierung zu vermitteln sowie ihr Einfluss auf
Rezeptor-Trafficking wurde untersucht. MC-1 induzierte eine dosisabhängige Regulation
des CCR5-Zelloberflächen-Rezeptors
auf CHO-Zellen nach unten (1). Im Gegensatz
zu CHO-Zellen induzierte MC-1 nur sehr schwache Endocytose des CCR5-Rezeptors
auf PBMC (nicht gezeigt). Im Besonderen war für die Internalisierung von
CCR5 mit MC-1-Antikörper
Dimerisierung von CCR5 notwendig.
-
Herstellung und Epitopkartierung
von Anti-CCR5-mAks
-
Mäuse wurden
mit CHO-Zellen immunisiert, die menschlichen CCR5 exprimierten.
Zwei CCR5 spezifische mAks (MC-1 und MC-4) wurden isoliert und weiter
charakterisiert (Mack et al. 1998). Wie durch Durchflusscytometrie
gezeigt, banden beide Antikörper
mit hoher Affinität
an CCR5. Beide mAks färbten
CCR5 auf monocytären
und lymphocytären
Populationen von frisch isolierten menschlichen PBMCs.
-
MC-1 fördert die Rezeptorendocytose
durch CCR5-Dimerisierung
-
Die
Fähigkeit
der hierin vorstehend beschriebenen monoclonalen Antikörper, CCR5-Internalisierung
in CHO-Zellen zu induzieren, wurde mittels FACS-Analyse untersucht.
5 × 105 CHO-Zellen, die CCR5 exprimierten, wurden
für 30
Minuten bei 37°C
mit Chemokinen oder mAks inkubiert. Die Zellen wurden dann auf Eis gestellt,
mit 15 μg
MC-1 oder MC-4 für
1 Stunde inkubiert, mit kaltem PBS gewaschen und mit FITC-konjugiertem
Anti-Maus-Ig-Ak (F313, Dako) gefärbt.
Die Zellen wurden gewaschen und auf einem FACSCalibur (Becton Dickinson)
analysiert. Wie in 1 gezeigt wird, induzierte MC-1
eine dosisabhängige
Modulation des Zelloberflächenrezeptors
nach unten. Wie mittels FACS-Analyse gemessen, induzierten 5 μg/ml MC-1
eine 50% Verminderung des Zelloberflächen-CCR5, ähnlich zum Grad der Modulation
nach unten, der mit 100 nM RANTES erhalten wird. Keine maßgebliche
Endocytose wurde beobachtet, wenn Zellen mit MC-1 auf Eis inkubiert wurden
(Daten nicht gezeigt). Die Inkubation von Zellen mit MC-4 bei 37°C hatte keinen
Effekt (1).
-
Um
zu testen, ob die Rezeptorendocytose, die durch MC-1 gefördert wird,
die Auswirkung der von MC-1 induzierten Dimerisation ist, wurden
die funktionellen Eigenschaften einer monovalenten Version von MC-1
mittels Durchflusscytometrie untersucht. Die leichte und schwere
variable Domäne
von MC-1 wurden durch PCR-Amplifizierung
unter Verwendung von Pfu-Polymerase (Orlandi et al., 1989) cloniert.
Wie vorher beschrieben, wurden die zwei Domänen durch einen Linker verbunden,
der (Gly4Ser)3 (SEQ ID NR.: 54) codierte und ein C-terminales Ende,
das 6 Histidine codierte, wurde hinzugefügt, um die Reinigung zu erleichtern. Das
einkettige Fragment wurde in den periplasmatischen Raum von E. coli
exprimiert und durch Ni-NTA
(Qiagen), wie beschrieben (Mack et al., 1995), gereinigt. Ein einkettiges,
mit Poly-Histidin markiertes Fragment von MC-1 (scFv-MC-1) band
CCR5 weiterhin mit hoher Affinität
(Daten nicht gezeigt). Die durch scFv-MC-1 geförderte CCR5-Internalisierung wurde mittels FACS-Analyse
quantifiziert. CCR5+-CHO-Zellen wurden für 45 Minuten mit 3 μg/ml an scFV-MC-1,
wie angegeben, auf Eis oder bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurden
zweimal mit kaltem PBS gewaschen und mit 4 μg/ml Anti-His-Ak (Dianova) für 45 Minuten,
wie angegeben, auf Eis oder bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurden
wieder mit kaltem PBS gewaschen und mit PE-markiertem Kaninchen-Anti-Maus-F(ab)2 (Dako) gefärbt und auf einem FACSCalibur
unter Verwendung von CellQuest-Software analysiert. Die CCR5-Oberflächenexpression
von Zellen, die auf Eis mit beiden, scFv-MC-1 und anti-His mAk, inkubiert
worden waren, wurde als Kontrolle (100% Fluoreszenz) verwendet.
Wie in 2 gezeigt, hat die Inkubation der Zellen mit scFv-MC-1
bei 37°C,
gefolgt von Anti-His-Antikörper
auf Eis, die Oberflächenexpression
von CCR5 nicht maßgeblich
reduziert; das weist darauf hin, dass monovalenter MC-1 die CCR5-Modulation nach unten
nicht induzieren konnte. Wenn scFv-MC-1 und Anti-His-mAk jedoch
beide bei 37°C
inkubiert wurden, verminderte sich die CCR5-Oberflächenfluoreszenz um 50%, ein
Indikation dafür,
dass Querverknüopfung
von scFv-MC-1 den Effekt der parentalen divalenten Antikörper wiederherstellen
kann. Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse, dass die durch MC-1
induzierte Rezeptor-Dimerisation für die CCR5-Internalisierung
nötig ist.
-
MC-4 inhibiert CCR5-Endocytose
-
Es
wurde untersucht, ob CCR5-spezifische Antikörper die durch Chemokine vermittelte
Internalisierung von CCR5 hemmen könnten. Zellen wurden mit MC-4 vorinkubiert,
dann mit Chemokinen bei 37°C
und die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde mittels Durchflusscytometrie gemessen. CCR5-exprimierende CHO-Zellen wurden auf
Eis mit Medium oder MC-4 für
20 Minuten inkubiert. Die Zellen wurden dann mit RANTES oder AOP-RANTES
für 30
Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen, mit 15 μg/ml MC-4, gefolgt von FITC-konjugiertem
Anti-Maus Ig-Ak (F313, Dako), inkubiert. Wie beschrieben, war AOP-RANTES in
der Vermittlung der CCR5-Internalisierung wirksamer als RANTES (3)
und induzierte 50% oder 90% Rezeptor-Modulation nach unten bei 1
bzw. 100 nM. MC-4 hemmte die RANTES (100 nM)-induzierte CCR5-Endocytose
um mehr als 75% (3). In der Anwesenheit von MC-4
(1,5 μg/ml)
wurde eine 10-fach höhere
Konzentration von AOP-RANTES benötigt,
um 50% Rezeptor-Modulation nach unten zu induzieren (3).
Ein stärkerer
Effekt wurde beobachtet, wenn eine höhere MC-4-Konzentration verwendet wurde.
-
Beispiel 2: Konstruktion
von bifunktionalen Chemokinkonstrukten (4)
-
RNA
wurde vom Hybridom MT-413 isoliert und unter Verwendung von Oligohexameren
(Roche) und Superscript reverse Transcriptase (Gibco) revers in
cDNA transkribiert. Die VH-Domäne
von MT-413 wurde unter Verwendung der Primer 1 (SEQ ID NR.: 31)
und Primer 2 (SEQ ID NR.: 32) durch PCR, mit Pfu-Polymerase (Stratagene) amplifiziert.
Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung des PCR-Script-Amp-Clonierungs-Kits
(Stratagene) in den PCR-Script-Vektor subcloniert. Sequenz 1 (SEQ
ID NR.: 33) wurde erhalten. Die VL-Domäne von MT-413 wurde unter Verwendung des Primers
3 (SEQ ID NR.: 34) und Primers 4 (SEQ ID NR.: 35) durch PCR mit
Pfu-Polymerase (Stratagene) amplifiziert. Das PCR-Produkt wurde in
den PCR-Script-Vektor unter Verwendung des PCR-Script-Amp-Clonierungs-Kits
(Stratagene) subcloniert. Sequenz 2 (SEQ ID NR.: 36) wurde erhalten.
Ein einkettiges Fv-Fragment wurde vom Antikörper MT-413 in der Reihenfolge
von VL-VH durch Fusions-PCR hergestellt: zu diesem Zweck wurde die
VL-Domäne
(Sequenz 2) (SEQ ID NR.: 36) mit dem Primer 5 (SEQ ID NR.: 37) und
Primer 6 (SEQ ID NR.: 38) amplifiziert und die VH-Domäne (Sequenz
1) wurde mit dem Primer 7 (SEQ ID NR.: 39) und Primer 8 (SEQ ID
NR.: 40) amplifiziert. Anschließend
wurde mit beiden PCR-Produkten eine Fusions-PCR-Reaktion durchgeführt und
im Leserahmen mit EcoRV und Sal1 in einen periplasmatischen Expressionsvektor
subcloniert, welcher schon die OmpA-Signalsequenz, gefolgt von einer
FLAG-Sequenz und einer EcoRV-Restriktionsstelle, enthielt. Sequenz
3 (SEQ ID NR: 41) wurde erhalten. Das MR-Konstrukt wurde durch Fusions-PCR
hergestellt. Zu diesem Zweck wurde das MT-413-VL-VH- scFv mit dem
Primer 5 (SEQ ID NR.: 37) und Primer 9 (SEQ ID NR.: 42) amplifiziert
und eine RANTES-cDNA (SEQ ID NR.: 13) wurde mit dem Primer 10 (SEQ
ID NR.: 43) und Primer 11 (SEQ ID NR.: 44) amplifiziert. Anschließend wurde
mit beiden PCR-Produkten eine Fusions-PCR-Reaktion durchgeführt und im Leserahmen mit EcoRV
und Sal1 in einen periplasmatischen Expressionsvektor subcloniert,
welcher schon die OmpA-Signalsequenz,
gefolgt von einer FLAG-Sequenz und einer EcoRV-Restriktionsstelle, enthielt. Das MR-Konstrukt
(SEQ ID NR.: 19) wurde erhalten und im periplasmatischen Raum von
E. coli exprimiert.
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Ein
einkettiges Fv-Fragment vom Antikörper MT-413 in der Reihenfolge
VH-VL wurde durch Fusions-PCR erzeugt: für diesen Zweck wurde die VH-Domäne (Sequenz
1) (SEQ ID NR.: 33) mit dem Primer 12 (SEQ ID NR.: 45) und Primer
9 (SEQ ID NR.: 42) amplifiziert und die VL-Domäne (Sequenz 2) (SEQ ID NR.: 36)
wurde mit dem Primer 13 (SEQ ID NR.: 46) und Primer 14 (SEQ ID NR.:
47) amplifiziert. Anschließend wurde
mit beiden PCR-Produkten eine Fusions-PCR-Reaktion durchgeführt und im Leserahmen mit EcoRV und
Sal1 in einen periplasmatischen Expressionsvektor subcloniert, welcher
schon die OmpA-Signalsequenz, gefolgt
von einer FLAG-Sequenz und einer EcoRV-Restriktionsstelle, enthielt.
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Für die Herstellung
des RM-Konstruktes wurde eine PCR-Fragment von RANTES-cDNA (SEQ ID NR.: 13)
mit dem Primer 15 (SEQ ID NR.: 48) und Primer 16 (SEQ ID NR.: 49)
hergestellt. Das PCR-Produkt wurde im Leserahmen mit FspI und BspE1
in einen periplasmatischen Expressionsvektor subcloniert, welcher
bereits eine OmpA-Signalsequenz
mit einer FspI Restriktionsstelle enthielt. Ein PCR-Fragment, hergestellt
von (MT-413-scFv-VH-VL), siehe vorstehend, mit dem Primer 17 (SEQ
ID NR.: 50) und Primer 14 (SEQ ID NR.: 47), wurde in diesen Vektor
mit BspE1 und Sal1 subcloniert, resultierend in dem RM-Konstrukt
(SEQ ID NR.: 17), und im periplasmatischen Raum von E. coli exprimiert.
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Diese
Konstrukte wurden auch in Säuger-CHO-Zellen
produziert, was zu funktionellen RM- und MR-Molekülen führte. Weitere
Zelllinien sind vorgesehen (CHO K1, HEK293, X63, SP2-Zellen, Hefe).
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Die
Konstrukte wurden durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung der Bindung von His-Markierung an immobilisierte
2
+-Metallionen wie zum Beispiel Ni
2+ gereinigt. Liste
der Primer:
Sequenz
1 (SEQ ID NR.: 33)
Nucleotide 1–59
= Leader Sequenz
2 (SEQ ID NR.: 36)
Sequenz
3 (SEQ ID NR.: 41)
Nucleotide 1–24
= Flag-Epitop
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Beispiel 3: Bindung von
RM und MR an CCR5, wie durch Liganden-Kompetitionstest gezeigt
-
CHO-Zellen,
die mit CCR5 oder CXCR4 stabil transfiziert worden waren, wurden
für 4 Stunden
auf Eis mit einem von mehreren Inhibitoren (RM, MR, RANTES oder
CD4-scFv) und 1
nM 125I-RANTES co-inkubiert. Nach dem Waschen
mit PBS wurde die an Zellen gebundene Radioaktivität mit einem
Gamma-Zähler
gemessen. Die an Zellen gebundene Radioaktivität auf CXCR4+-CHO-Zellen wurde
von der an Zellen gebundenen Radioaktivität auf CCR5+-CHO-Zellen für jede Konzentration
des Inhibitors, subtrahiert. Die relative Bindung von 125I-RANTES
wird als (spezifische Bindung [Inhibitor]/spezifische Bindung [Medium])
berechnet. Alle Inkubationen wurden in dreifacher Ausführung durchgeführt. Fehlerbalken
zeigen die Standardabweichung an (5).
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Beispiel 4: Spezifische
Bindung der Chemokinkonstrukte RM und MR an CD4 auf T-Zellen
-
PBMC
wurden für
1 Std. auf Eis mit den Konstrukten RM und MR in verschiedenen Konzentrationen inkubiert.
Nach dem Waschen mit PBS wurden die zell-gebundenen Konstrukte mit
einem Antikörper
gegen 6 × His
(Dianova) oder einem Antikörper
gegen RANTES (VL-1) gefolgt von Inkubation mit PE-markiertem Kaninchen-Anti-Maus-F(ab)-Fragmenten
(Dako R439) nachgewiesen. Die Bindung von RM und MR an CD4 auf T-Zellen
wurde mittels FACS-Analyse nachgewiesen (6A). Die
konzentrationsabhängige
Bindung von RM und MR an CD4+-T-Zellen wird in 6B gezeigt.
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Beispiel 5: Gleichzeitige
Bindung von RM und MR an CCR5 und CD4 auf menschlichen T-Zellen
-
Menschliche
PBMC wurden für
30 Minuten bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen von RM (7A), MR
(7B) und RANTES inkubiert. Die Zellen wurden auf
Eis für
1 Std. mit einer Kombination von direkt konjugierten Antikörpern gegen
CCR5, CD8 und CD4 (CCR5-PE, Pharmigen, CD8-Cychrome, Immunotech,
and CD4-APC, Immunotech) gefärbt.
CD4+- und CD8+-T-Zellen wurden durch Expression von CD4 und CD8
sowie auch durch ihre Lichtstreuungseigenschaften identifiziert.
Mittelkanal-Fluoreszenz (MCF) von CCR5 wurde auf CD4 und CD8 positiven
T-Zellen mittels FACS-Analyse quantifiziert. Die relative Oberflächenexpression
von CCR5 wurde als [MCF(exprimiert)-MCF negative Kontrolle)]/[MCF(Medium)-MCF(negative Kontrolle)]
berechnet.
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Beispiel 6: Blockierung
der Bindung von Anti-CD4 Antikörpern
durch Chemokinkonstrukte
-
PBMC
wurden mit verschiedenen Konzentrationen von RM, MR oder RANTES
für 1 Std.
auf Eis vorinkubiert. Ohne die Zellen zu waschen, wurden CD4-FITC-Antikörper (Immunotech)
in einer Verdünnung
von 1:20 hinzugefügt
und für
1 Stunde auf Eis inkubiert. Bindung von CD4-FITC wurde mittels FACS-Analyse
nachgewiesen und die Mittelkanal-Fluoreszenz (MCF) der CD4-FITC-Bindung
wurde quantifiziert. Relative Bindung von CD4-FITC wurde als [MCF(Inhibitor)-MCF(negative Kontrolle)]/[MCF(Medium)-MCF(negative
Kontrolle)] (8A) berechnet. Konzentrations-abhängige Blockade
von CD4 durch RM und MR wird in 8B gezeigt.
-
Beispiel 7: Modulation
der CCR5-Expression auf CHO-Zellen, induziert durch Chemokinkonstrukte,
nach unten
-
CHO-Zellen,
die CCR5 oder beide, CCR5 und CD4, exprimierten, wurden für 30 Minuten
bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen von RANTES oder RM (RANTES-Anti-CD4)
oder Medium als Kontrolle inkubiert. Die Oberflächenexpression von CCR5 wurde
mittels FACS-Analyse gemessen. Zu diesem Zweck wurden die Zellen
mit einem Antiserum gegen CCR5, das in Kaninchen hergestellt wurde,
gefärbt,
gefolgt durch FITC-markierten Ziege-Anti-Kaninchen-Antikörper. Als
negative Kontrolle wurden Zellen, statt dem Antiserum, mit Prä-Immunserum
gefärbt.
CCR5-Oberflächenexpression
wurde, wie beschrieben, berechnet (Mack M, Schloendorff, Methods
Mol. Biol. 2000; 138, 191–195)
(9).
-
Beispiel 8: Internalisierung
von CCR5 auf menschlichen PBMC, induziert durch Chemokinkonstrukte
-
Menschliche
PBMC wurden über
Nacht gezüchtet,
um die Expression von CCR5 auf Monocyten zu induzieren. Die Zellen
wurden für
30 Minuten bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen von RM, MR und RANTES inkubiert.
Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde dann mittels FACS-Analyse (10)
quantifiziert. Zu diesem Zweck wurden die Zellen auf Eis mit dem
Antikörper
MC-1 (5 μg/ml)
gefärbt,
gefolgt von PE-konjugiertem Kaninchen-Anti-Maus-F(ab)2-Fragmenten. Nach
Inkubation für
10 Minuten mit Mausserum (10%) wurden die Zellen mit direkt konjugiertem
CD8-Cychrome- und CD14-APC-Antikörpern
(Immunotech) gefärbt.
Monocyten und CD8+-T-Zellen wurden durch Expression von CD14 und
CD8 sowie auch durch ihre Lichtstreuungseigenschaften identifiziert.
-
Beispiel 9: Internalisierung
von CCR5 auf menschlichen PBMC nach dem Auswaschen der Chemokinkonstrukte
und RANTES
-
PBMC
wurden für
30 Minuten auf Eis mit verschiedenen Konzentrationen von RANTES,
RM und Medium als Kontrolle vorinkubiert und dann dreimal bei 4°C gewaschen.
Die Zellen wurden auf 37°C
erwärmt
und für
30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Oberflächenexpression
von CCR5 wurde auf CD4+- und CD8+-T- Zellen mittels FACS-Analyse quantifiziert.
Zu diesem Zweck wurden Zellen mit dem CCR5-Antikörper MC-1 (10 μg/ml) oder
IgG1-Isotyp-Kontrolle für
1 Std. auf Eis gefärbt,
gefolgt von einem FITC-markierten mAk gegen Maus-IgG für 1 Std.
auf Eis. Nach dem Waschen wurden die Zellen mit Phycoerythrin-Cyanin5-markierten CD8- und Allo-Phycocyanin-markierten
CD3-Antikörpern
gefärbt.
Die Analyse wurde auf einem FACScalibur mit CellQuest-Software durchgeführt (11). Lymphocyten wurden durch ihre Vorwärts- und
Seitwärts-Lichtstreuungseigenschaften
kontrolliert. CD8-T-Zellen wurden durch Expression von CD8 und CD3
identifiziert. CD4+-T-Zellen
wurden durch Expression von CD3 und Abwesenheit von CD8 identifiziert.
Die CCR5-Oberflächenexpression
wurde, wie beschrieben, berechnet (Mack M, Schloendorff D. Downmodulation
and Recycling of Chemokine receptors. Methods Mol Biol 2000; 138,
191–195).
-
Beispiel 10: Blockierung
der Infektion mit M-tropischen HIV-1-Stämmen durch das RM-Konstrukt,
MR-Konstrukt und eine Mischung aus RANTES und Anti-CD4-scFv
-
PBMC
wurden von Gesamtblut eines gesunden Spenders durch Ficoll-Dichtezentrifugation
isoliert und über
Nacht mit 20E/ml IL-2 gezüchtet.
Die Zellen wurden mit Inhibitoren bei Konzentrationen von 20 nM (12A) oder 4 nM (12B)
gezüchtet.
Nach 3 Std. wurde HIV-1-Virus hinzugefügt. Zwei M-tropische Stämme, SF162
und BAL, wurden verwendet, sowie auch ein T-tropischer Stamm, IIIB.
Nach Inkubation für
8 Tage wurde die RT-Aktivität
mit einem handelsüblichen
Kit gemäß den Empfehlungen
des Herstellers gemessen. Alle Inkubationen wurden in vierfacher
Ausführung
durchgeführt
und zumindest dreimal wiederholt. Die relative RT-Aktivität wurde,
wie in 12 beschrieben, berechnet.
Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung an.
-
Die
HIV-Infektion-blokierende Aktivität der MR- und RM-Konstrukte
wurde mit der HIV-Infektion-blockierenden Aktivität des Gemisches
von RANTES und Anti-CD4-scFv
(12C) verglichen. PBMC wurden aus Gesamtblut von
gesunden Spendern durch Ficoll-Dichtezentrifugation isoliert und über Nacht
mit 20 E/ml IL-2 gezüchtet.
Die Zellen wurden mit Inhibitoren bei Konzentrationen von jeweils
20 nM vorinkubiert. Nach 3 Std. wurden der M-tropische HIV-1-Virus
SF 162 hinzugefügt.
Nach Inkubation für
9 Tage wurde die RT-Aktivität
mit einem handelsüblichen
Kit gemäß den Empfehlungen
des Herstellers gemessen. Alle Inkubationen wurden in vierfacher
Ausführung
durchgeführt.
-
Überraschenderweise
waren die Fusionsproteine MR und RM wesentlich wirksamer in der
Blockierung der M-tropischen HIV-1-Infektion als die Kombination
aus RANTES und Anti-CD4-scFv. Das beweist, dass die räumliche
Nähe von
RANTES und anti-CD4-scFv für
die Verbesserung der HIV-Blockierung wichtig ist.
-
Beispiel 11: RM- und MR-Konstrukte
inhibieren MLR nicht
-
PBMC
wurden durch Ficoll-Dichtezentrifugation von Leukocytenmanschetten
gesunder Spender erhalten. PBMC von zwei verschiedenen Spendern
wurden für
14 Tage entweder in Medium alleine (RPMI 1640 mit 10% durch Hitzeinaktiviertes
FCS und Pen/Strep) oder in Medium, das RM (10 nM) oder MR (10 nM)
enthielt, coinkubiert. Die Zellen wurden gewonnen, einmal gewaschen
und mit einer Kombination aus direkt konjugierten Antikörpern gefärbt. Diese
waren entweder CD3-FITC
(Becton-Dickinson), CD25-PE (Becton-Dickinson) und CD3-Tricolor
(Caltag) oder CD3-FITC (Becton-Dickinson), HLA-DR-PE (Becton-Dickinson)
und CD3-Tricolor
(Caltag). Die Zellen wurden mittels Durchflusscytometrie unter Verwendung
von CellQuest-Analyse-Software analysiert (13).
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Beispiel 12: RM und MR
induzieren die Apoptose von menschlichen PBMC nicht
-
PBMC
wurden für
24 Std. in Medium alleine (RPMI 1640 mit 10% durch Hitze inaktiviertes
FCS und Pen/Strep) oder in Medium, das RM (10 nM) oder MR (10 nM)
enthielt, inkubiert. Die Zellen wurden gewonnen und mit Annexin
V-FITC und Propidium-Jodid gefärbt.
Die Zellen wurden mittels Durchflusscytometrie analysiert und die
Zahl an apoptotischen Zellen (Annexin V-FITC positiv, Propidium-Jodid
negativ) wurde durch CellQuest-Analyse-Software quantifiziert (14).
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Beispiel 13: Ein in vivo-Test
zur Analyse der Blockierung der HIV-Infektion
-
Für diesen
veranschaulichenden Test werden SCID-Mäuse (Mäuse mit schwerem kombiniertem
Immunodefekt) ausgewählt,
die für
die Einpflanzung von menschlichen hämatolymphoiden Zellen geeignet
sind (z.B. NOD/LtSz-Rag1null- oder NOD/LtSz-scid-Mäuse, beschrieben in Shultz
et al. (2000) J Immunol. 164: 2496–507). Die Mäuse werden
2–3 Wochen
nach der Einpflanzung von menschlichen PBMC durch i.p. Injektion
mit H1-Virus infiziert. Ein paar Stunden vor der HIV-Infektion oder
nach der Infektion werden die Inhibitoren RANTES-AntiCD4 (RM), AntiCD4-RANTES
(MR), RANTES alleine, Anti-CD4 alleine oder eine Kombination von
RANTES und Anti-CD4-scFv i.p. oder i.v. in verschiedenen Zeitintervallen
(von zweimal täglich
bis zu jedem dritten Tag) und verschiedene Mengen (von 1 μg bis zu
500 μg pro
Maus) bis zum Ende des Experimentes injiziert. Drei, vier oder acht
Wochen nach der HIV-1-Infektion
werden die Mäuse
getötet
und Blut- und Milzproben werden gesammelt. Die Proben werden mittels
Durchflusscytometrie auf den Prozentanteil an menschlichen CD45+-Zellen
und durch PCR auf die Anwesenheit von HIV-1-DNA und -RNA analysiert.
Aliquote von 200 μl
Plasma werden bei –80°C für anschließende quantitative
HIV-1-RNA-Analyse unter Verwendung von Amplicor-RNA-PCR-Kits (Roche Diagnostic Systems)
eingefroren. Proben von 100 μl
Gesamtblut und Milzzellen werden für DNA wiederaufbereitet und
bei –80°C eingefroren.
Diese Proben werden später
quantitativ (Milz) oder qualitativ (Blut) unter Verwendung des Amplicor-PCR-Assay-Systems
für DNA
analysiert.
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