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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
den letzten Jahren wurde eine größer werdende
Familie von Leukozyt-aktivierenden Faktoren/chemischen Lockstoffen
für Leukozyten
beschrieben, die als Chemokine bezeichnet werden (Oppenheim, J.J.
et al., Annu. Rev. Immunol., 9: 617–648 (1991); Schall und Bacon,
Curr. Opin. Immunol., 6: 865–873
(1994); Baggiolini, M., et al., Adv. Imunol., 55: 97–179 (1994)).
Mitglieder dieser Familie werden durch viele Zelltypen als Antwort
auf frühe
Entzündungsmediatoren,
wie beispielsweise auf IL-1β oder
TNFα, hergestellt
und abgesondert. Die Chemokin Superfamilie umfasst zwei Hauptzweige:
Die α-Chemokine
(oder CXC Chemokine) und die β-Chemokine
(CC Chemokine). Der α-Chemokin-Zweig
enthält
Proteine, wie beispielsweise IL-8, Neutrophiler bzw. neutrophile
Granulozyten aktivierendes Peptid-2 (NAP-2), Melanom-Wachstumsstimulierungsaktivität (MGSA/gro
oder GROα)
und ENA-78, von denen jedes vorwiegend auf Neutrophile anziehende
und aktivierende Effekte aufweist. Die Mitglieder des β-Chemokin-Zweigs
beeinflussen andere Zelltypen, wie beispielsweise Monozyten, Lymphozyten,
Basophile und Eosinophile bzw. eosinophile Leukozyten (Oppenheim; J.J.
et al., Annu. Rev. Immunol., 9: 617–648 (1991); Baggiolini, M.,
et al., Adv. Imunol., 55: 97–179
(1994); Miller und Krangel, Crit. Rev. Immunol., 12: 17–46 (1992);
Jose, P.J., et al., J. Exp. Med., 179: 881–118 (1994); Ponath, P.D.,
et al., J. Clin. Invest., 97: 604–612 (1996)) und enthalten
Proteine, wie beispielsweise die chemotaktischen Monozyt-Proteine
1–4 (MCP-1,
MCP-2, MCP-3 und MCP-4), RANTES und Makrophagen Entzündungsproteine
(MIP-1α,
MIP-1β).
Vor kurzem wurde eine neue Klasse von membrangebundenen Chemokinen identifiziert,
die als CX3C Chemokine bezeichnet werden (Bazan, J.F., et al., Nature
385: 640–644
(1997)). Chemokine können
eine Auswahl an pro-entzündlichen
Effekten an Leukozyten vermitteln, wie beispielsweise Auslösen von
Chemotaxis, Degranulation, Synthese von Lipidmediatoren und Integrin-Aktivierung (Oppenheim,
J.J. et al., Annu. Rev. Immunol., 9: 617–648 (1991); Baggiolini, M.,
et al., Adv. Imunol., 55: 97–179 (1994);
Miller, M.D. und Krangel, M.S., Crit. Rev. Immunol., 12: 17–46 (1992)).
Kürzlich
wurde gezeigt, dass bestimmte β-Chemokine
eine HIV-1 Infektion von humanen T-Zelllinien in vitro unterdrücken (Cocchi,
F., et al., Science (Wash. DC), 270: 1811–1815 (1995)).
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Chemokine
binden an 7-mal die Membran durchspannende (7TMS) G-Protein gekoppelte
Rezeptoren (Murphy, P.M., Annu. Rev. Immunol., 12: 593–633 (1994)).
Einige bekannte Rezeptoren für
die CC oder β-Chemokine
beinhalten CCR1, das MIP-1α bindet,
und RANTES (Neote, K., et al., Cell, 72: 415–425 (1993); Gao, J.L., J.
Exp. Med., 177: 1421–1427
(1993)), CCR2, das Chemokine einschließlich MCP-1, MCP-2, MCP-3 und MCP-4
bindet (Charo, I.F., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 2752–2756 (1994);
Myers, S.J., et al., J. Biol. Chem., 270: 5786–5792 (1995); Gong et al.,
J. Biol Chem 272: 11682–11685
(1997); Garcia-Zepeda et al., J. Immunol. 157: 5613–5626 (1996)),
CCR3, das Chemokine einschließlich
Eotaxin, RANTES und MCP-3 bindet (Ponath, P.D., et al., J. Exp.
Med., 183: 2437–2448
(1996)), CCR4, von dem gefunden wurde, dass es als Antwort auf MCP-1,
MCP-1α und
RANTES Signale abgibt (Power, C.A., et al., J. Biol. Chem., 270:
19495–19500 (1995))
und CCR5, von dem gezeigt wurde, dass es als Antwort auf MCP-1α, MCP-1β und RANTES
Signale abgibt (Boring, L., et al., J. Biol. Chem., 271 (13): 7551–7558 (1996);
Raport, C.J., J. Biol. Chem., 271: 17161–17166 (1996); and Samson,
M. et al., Biochemistry, 35: 3362–3367 (1996)).
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CCR2
wird auf der Oberfläche
von mehreren Leukozyten-Subpopulationen exprimiert und scheint in zwei
leicht unterschiedlichen Formen (CCR2a und CCR2b) aufgrund von alternativem
Spleißen
der mRNA, die die carboxyterminale Region kodiert, exprimiert zu
werden (Charo et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 2752–2756 (1994)).
MCP-1 wirkt auf Monozyten, Lymphozyten und Basophile und induziert
Chemotaxis, Freisetzung von Granula, plötzlichen starken O2-Verbrauch
(respiratory burst), und Freisetzung von Histamin und Cytokin. In
Studien wurde angedeutet, dass MCP-1 mit der Pathologie von Erkrankungen
wie beispielsweise rheumatoider Arthritis, Arteriosklerose, granulomatösen Erkrankungen
und multipler Sklerose in Verbindung steht (Koch, J. Clin. Invest.
90: 772–79
(1992); Hosaka et al., Clin. Exp. Immunol. 97: 451–457 (1994); Schwartz
et al., Am. J. Cardiol. 71(6): 98–14B (1993); Schimmer et al.,
J. Immunol. 160: 1466–1471
(1998); Flory et al., Lab. Invest. 69: 396–404 (1993); Gong et al., J.
Exp. Med. 186: 131–137
(1997)). Zusätzlich
kann CCR2 als Co-Rezeptor für
HIV wirken (Connor et al., J. Exp. Med. 185: 621–628 (1997)).
Daher können CCR2-Rezeptorantagonisten
eine neue Klasse wichtiger therapeutischer Mittel darstellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Antikörper (Immunglobulin) oder ein
funktionales Fragment davon (beispielsweise ein Antigen-bindendes
Fragment), das an einen Säugetier
CC-Chemokin Rezeptor 2 bindet (auch als CCR2, CKR-2, MCP-1RA oder
MCP-1RB bezeichnet)
oder an Regionen des Rezeptors (anti-CCR2). In einer Ausführungsform
weist der Antikörper
der vorliegenden Erfindung oder ein Fragment davon eine Spezifität für einen
humanen oder Rhesus CCR2 oder einer Region davon auf. In einer weiteren
Ausführungsform
blockiert der Antikörper
oder das Fragment der Erfindung das Binden eines Liganden (beispielsweise
MCP-1, MCP-2, MCP-3, MCP-4) an den Rezeptor und inhibiert die mit
dem Binden des Liganden an den Rezeptor verbundenen Funktionen (beispielsweise
den/die Leukozyten-Verkehr bzw. Leukozyten-Wanderung (trafficking).
Wie vorstehend beschrieben, können
beispielsweise Antikörper
der vorliegenden Erfindung und Fragmente davon, die an den humanen
oder Rhesus CCR2 oder an eine Region davon binden, die Bindung eines
Chemokins (beispielsweise MCP-1, MCP-2, MCP-3, MCP-4) an den Rezeptor
blockieren und die mit dem Binden des Liganden an den Rezeptor verbundenen
Funktionen inhibieren. In einer Ausführungsform ist der Antikörper ein
monoklonaler Antikörper
(mAb) LS132.1D9 (1D9) oder ein Antikörper, der mit 1D9 um die Bindung
an den humanen CCR2 oder an eine Region von dem humanen CCR2 konkurriert.
Funktionale Fragmente der vorstehenden Antikörper sind auch vorgesehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
bindet der Antikörper
oder das funktionale Fragment der vorliegenden Erfindung den humanen
CCR2 oder an eine Region davon und inhibiert das Binden des HI-Virus
(HIV) an den Rezeptor, dabei inhibiert er die mit dem Binden des
HI-Virus an den Rezeptor verbundenen Funktionen (beispielsweise
Freisetzung des HIV-Antigens und Infektiösität). In einer Ausführungsform
ist der Antikörper der
monoklonale Antikörper
1D9 oder ein Antikörper,
der mit 1D9 um die Bindung an den humanen CCR2 oder an eine Region
von dem humanen CCR2 konkurriert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen Antikörper oder funktionales Fragment
davon (beispielsweise ein Antigen-bindendes Fragment), der an einen
Säugetier-CCR2
oder an einer Region des Rezeptors bindet und eine erhöhte Fluoreszenz-Markierungsintensität von CCR2
oder von Zusammensetzungen bereitstellt, die CCR2 relativ zu anderen
anti-CCR2 Antikörpern umfassen.
In einer Ausführungsform
ist der Antikörper
der monoklonale Antikörper
1D9 oder LS132.8G2 (8G2) oder ein Antikörper, der mit 1D9 oder 8G2
um den humanen CCR2 oder um eine Region des humanen CCR2 konkurrieren
kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein humanisiertes Immunglobulin
oder Antigen-bindendes Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
worin das Immunglobulin eine Antigen-bindende Region nicht humaner
Herkunft (beispielsweise eines Nagetiers) aufweist und mindestens
eine Region eines Immunglobulins humaner Herkunft (beispielsweise
eine humane Gerüstregion,
eine humane konstante Region des Gammatyps). In einer Ausführungsform
kann das vorstehend beschriebene humanisierte Immunglobulin oder
Fragment davon mit 1D9 um die Bindung an CCR2 konkurrieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Antigen-bindende Region des humanisierten Immunglobulins
abgeleitet vom monoklonalen Antikörper 1D9 (beispielsweise ein
Immunglobulin, das die variablen Regionen der leichten und schweren
Ketten umfasst, wie in 7 (Seq. ID Nr. 9) bzw. in 8 (Seq.
ID Nr. 10) gezeigt).
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So
kann beispielsweise das humanisierte Immunglobulin oder das Antigen-bindende
Fragment davon eine Antigen-bindende Region umfassen, die mindestens
eine für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Region bzw. einen Komplementaritätsbestimmenden
Bereich (CDR) nicht humaner Herkunft umfasst und eine Gerüstregion
bzw. Gerüstbereich
(FR), die von einer humanen Gerüstregion
abgeleitet ist. In einer Ausführungsform
umfasst das humanisierte Immunglobulin, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
eine leichte Kette, die mindestens eine von einem Antikörper nicht
humaner Herkunft abstammende CDR aufweist, die CCR2 bindet, und
eine FR, die von einer leichten Kette humaner Herkunft abstammt
(beispielsweise von HF-21/28), und eine schwere Kette, die eine
von einem Antikörper
nicht humaner Herkunft abstammende CDR umfasst, die CCR2 bindet,
und eine FR, die von einer schweren Kette humaner Herkunft abstammt
(beispielsweise von 4B4'CL).
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst die leichte Kette drei CDRs, die von der leichten Kette
des 1D9 Antikörpers
abstammen, und die schwere Kette umfasst drei CDRs, die von der
schweren Kette des 1D9 Antikörpers
abstammen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch leichte Ketten von humanisiertem
Immunglobulin und Antigen-bindende Fragmente davon (beispielsweise
umfassend CDR1, CDR2 und CDR3 der leichten Ketten des 1D9 Antikörpers und
eine humane leichte Ketten FR) und schwere Ketten von humanisiertem
Immunglobulin und Antigen-bindende Fragmente davon (beispielsweise
umfassend CDR1, CDR2 und CDR3 der schweren Ketten des 1D9 Antikörpers und
eine humane schwere Ketten FR). In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die hier beschriebenen humanisierten schweren
und leichten Ketten (beispielsweise eine humanisierte leichte Kette,
die die variable Region der in 7 (Seq.
ID. Nr. 9) gezeigten leichten Kette umfasst, eine humanisierte schwere
Kette, die die variable Region der in 8 (Seq.
ID. Nr. 10) gezeigten schweren Kette umfasst).
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Bindungsspezifität für CCR2 aufweisendes, humanisiertes
Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment davon, das eine schwere
Kette und eine leichte Kette umfasst, worin die leichte Kette mindestens
eine von dem monoklonalen Maus Antikörper 1D9 abstammende verantwortliche Region
für die
Erkennung eines Antigens und eine von der leichten Kette des humanen
Antikörpers
HF-21/28 abstammende Gerüstregion
aufweist, und worin die schwere Kette mindestens eine von dem monoklonalen Maus
Antikörper
1D9 abstammende und für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Region und eine von
der schweren Kette des humanen Antikörpers 4B4'CL abstammende Gerüstregion aufweist. In einer
Ausführungsform
umfasst die leichte Kette drei von der leichten Kette des 1D9 Antikörpers abstammende
und für die
Erkennung eines Antigens verantwortliche Regionen und die schwere
Kette umfasst drei von der schweren Kette des 1D9 Antikörpers abstammende
und für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Regionen. In einer
weiteren Ausführungsform
sind die für
die Erkennung eines Antigens verantwortlichen Regionen, die von der
leichten Kette von 1D9 abstammen, die Aminosäuren 24–39 der Seq. ID. Nr. 9, die
Aminosäuren
55–61 der
Seq. ID. Nr. 9 und Aminosäuren
94–102
der Seq. ID. Nr. 9, und die für
die Erkennung eines Antigens verantwortlichen Regionen, die von
der schweren Kette abstammen, sind Aminosäuren 31–35 der Seq. ID. Nr. 10, Aminosäuren 50–68 der
Seq. ID. Nr. 10 und Aminosäuren
101–106
der Seq. ID. Nr. 10.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein humanisiertes Immunglobulin oder
Antigen-bindendes
Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist und eine leichte
Kette und eine komplementäre
schwere Kette umfasst, worin die leichte Kette eine variable Region
umfasst, die die Seq. ID. Nr. 12 umfasst. Die Erfindung betrifft
auch ein humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment
davon, das eine Bindungs spezifität
für CCR2
aufweist und eine schwere Kette und eine komplementäre leichte
Kette umfasst, worin die schwere Kette eine variable Region umfasst,
die die Seq. ID. Nr. 17 umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes
Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist und eine schwere
Kette und eine leichte Kette umfasst, worin die leichte Kette eine
variable Region umfasst, die die Seq. ID. Nr. 12 umfasst, und worin
die schwere Kette eine variable Region umfasst, die die Seq. ID.
Nr. 17 umfasst. In einer Ausführungsform
kann das humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment
davon mit dem Maus Antikörper
1D9 um die Bindung an CCR2 konkurrieren. In einer weiteren Ausführungsform
inhibiert das humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes
Fragment davon die Bindung eines Liganden an CCR2. Die Erfindung
betrifft weiterhin isolierte Nukleinsäuremoleküle, die eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ein humanisiertes Immunglobulin der vorliegenden Erfindung
codiert (beispielsweise einen Einzelketten-Antikörper), sowie isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
eine Sequenz umfassen, die eine leichte Kette eines humanisierten
Immunglobulins (beispielsweise die Nukleotide 52–390 von Seq. ID. Nr. 95 umfassend)
oder eine schwere Kette (beispielsweise die Nukleotide 58–411 von
Seq. ID. Nr. 96 umfassend) der vorliegenden Erfindung codiert. Beispielsweise
stellt die vorliegende Erfindung ein Gen bereit (beispielsweise
ein fusioniertes Gen), dass eine leichte oder schwere Kette eines humanisierten
Immunglobulins codiert, die eine erste Nukleinsäuresequenz umfasst, die eine
von dem monoklonalen Maus Antikörper
1D9 abstammende Antigen-bindende Region codiert, und eine zweite
Nukleinsäuresequenz,
die mindestens einen Bereich einer konstanten Region von einem Immunglobulin
humanen Ursprungs codiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Konstrukt, das ein
Nukleinsäuremolekül umfasst,
das ein humanisiertes Immunglobulin mit einer Bindungsspezifität für CCR2 oder
eine Kette eines derartigen Immunglobulins codiert. Beispielsweise
wird ein Expressionsvektor bereitgestellt, der ein Gen umfasst (beispielsweise
ein fusioniertes Gen), das eine leichte Kette eines humanisierten
Immunglobulins codiert, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die eine
von einer leichten Kette eines nicht-humanen Antikörpers mit
Bindungsspezifität
für CCR2
abstammende CDR codiert und eine von einer leichten Kette humaner
Herkunft abstammende Gerüstregion.
Ein Expressionsvektor, der ein Gen umfasst, das eine schwere Kette
eines humanisierten Immunglobulins codiert, die eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine von einer schweren Kette eines nicht-humanen Antikörpers mit
Bindungsspezifität
für CCR2
abstammende CDR codiert und eine von einer schweren Kette humaner
Herkunft abstammende Gerüstregion,
ist ein weiteres Beispiel eines derartigen Konstrukts.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Wirtszelle, die ein Nukleinsäuremolekül der vorliegenden Erfindung
umfasst, einschließlich
ein oder mehrere Konstrukte, die ein Nukleinsäuremolekül der vorliegenden Erfindung
umfassen. In einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Wirtszelle, die eine erste rekombinante
Nukleinsäure
umfasst, die eine leichte Kette eines humanisierten Immunglobulins
codiert, und eine zweite rekombinante Nukleinsäure, die eine schwere Kette
codiert, worin die erste Nukleinsäure eine von der leichten Kette
des Maus Antikörpers
1D9 abstammende CDR codierende Nukleotidsequenz umfasst und eine
von einer leichten Kette humaner Herkunft abstammende Gerüstregion,
und die zweite Nukleinsäure
eine von der schweren Kette des Maus Antikörpers 1D9 abstammende CDR codierende
Nukleotidsequenz umfasst und eine von einer schweren Kette humaner
Herkunft abstammende Gerüstregion.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Anfertigung eines humanisierten Immunglobulins
bereit, das das Halten einer Wirtszelle der vorliegenden Erfindung
unter den für
die Expression des humanisierten Immunglobulins angebrachten Bedingungen
umfasst, wobei (eine) Kette(n) des humanisierten Immunglobulins
exprimiert wird (werden) und ein humanisiertes Immunglobulin hergestellt
wird. Das Verfahren kann weiterhin den Schritt des Isolierens des
humanisierten Immunglobulins umfassen.
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Die
humanisierten Immunglobuline der vorliegenden Erfindung können weniger
immunogen sein, als deren Maus oder nicht-humanen Gegenstücke. Deshalb
können
die hier beschriebenen humanisierten Immunglobuline als therapeutische
Mittel in Menschen verwendet werden, beispielsweise zur Steuerung
des Lymphozyten Homings an lymphoide Schleimgewebe, dabei reduzieren
sie die Entzündungsantworten.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein humanisiertes Immunglobulin der
vorliegenden Erfindung für
die Verwendung in der Diagnose oder der Therapie (einschließlich der
Prophylaxe). In einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein humanisiertes Immunglobulin der vorliegenden
Erfindung für
die Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen, die mit Leukozyteninfiltration
in Geweben in Verbindung gebracht werden, beispielsweise in der
Behandlung von Entzündungserkrankungen,
Autoimmunerkrankungen, Abstoßungsreaktion,
HIV Infektion und Monozyten-vermittelte Störungen, wie beispielsweise
Arteriosklerose.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines humanisierten Immunglobulins
der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
von Erkrankungen, die mit Leukozyteninfiltration in Geweben in Verbindung
gebracht werden, beispielsweise in der Behandlung von Entzündungserkrankungen,
Autoimmunerkrankungen, Monozyten-vermittelte Störungen, wie beispielsweise
Arteriosklerose, Abstoßungsreaktion
oder HIV Infektion.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Inhibition
der Interaktion einer Zelle, die einen Säugetier CCR2 trägt (beispielsweise
humanen, nicht-humanen
Primaten oder Maus), mit einem Liganden davon, umfassend dem in
Kontakt bringen der Zelle mit einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder funktionalen
Fragments davon, der an ein Säugetier
CCR2 oder an einen Bereich von CCR2 bindet. Geeignete Zellen schließen Granulozyten,
Leukozyten, wie beispielsweise Monozyten, Makrophagen, Basophile,
und Eosinophile, Mastzellen und Lymphozyten, einschließlich T-Zellen
(beispielsweise CD8+ Zellen, CD4+ Zellen, CD25+ Zellen, CD45RO+
Zellen) und andere Zellen, die CCR2 exprimieren, wie beispielsweise
eine rekombinante CCR2 exprimierende Zelle (beispielsweise transfizierte
Zellen) ein. In einer besonderen Ausführungsform ist der Antikörper 1D9
oder ein Antikörper,
der mit 1D9 um die Bindung an humanen CCR2 oder an einen Bereich
des humanen CCR2 konkurrieren kann.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inhibition der Interaktion
einer Zelle, die einen Säugetier
CCR2 trägt,
mit einem Chemokin, umfassend dem in Kontakt bringen der Zelle mit einer
wirksamen Menge eines Antikörpers
oder funktionalen Fragment davon, der an ein CCR2 oder an einen Bereich
des Rezeptors bindet. In einer Ausführungsform des Verfahrens ist
der Antikörper
oder das Fragment davon jeglicher oder mehrere von 1D9, einem Antigen-bindendes
Fragment von 1D9 oder einem Antikörper oder einem Fragment davon,
das eine Epitopspezifität
aufweist, die mit der von 1D9 übereinstimmt
oder ihr ähnlich
ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Inhibition
einer mit der Bindung eines Chemokins an CCR2 in Verbindung stehenden
Funktion, umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
Antikörpers
oder funktionalen Fragments davon, der/das an ein Säugetier
CCR2 Protein oder an einen Bereich des Rezeptors bindet. In einer
Ausführungsform
des Verfahrens ist der Antikörper
oder das funktionale Fragment davon jeglicher oder mehrere von 1D9,
einem Antigen-bindendes Fragment von 1D9 oder einem Antikörper oder
einem Fragment davon, das eine Epitopspezifität aufweist, die mit der von
1D9 übereinstimmt
oder ihr ähnlich
ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Ermittlung der
Expression eines Säugetier
CCR2 oder eines Bereichs des Rezeptors durch eine Zelle. Gemäß dem Verfahren
wird eine Zusammensetzung, die eine Zelle oder Fraktion davon (beispielsweise
Membranfraktion) umfasst, mit einem Antikörper oder funktionalen Fragment
davon (beispielsweise 1D9 oder 8G2) in Verbindung gebracht, der/das
an ein Säugetier
CCR2 Protein oder Bereich des Rezeptors unter Bedingungen bindet,
die für
die Bindung des Antikörpers
daran angemessen sind, und die Bildung eines Komplexes zwischen
dem Antikörper oder
Fragment und dem Protein oder Bereich davon wird nachgewiesen. Der
Nachweis des Komplexes, direkt oder indirekt, deutet auf die Gegenwart
des Rezeptors auf der Zelle hin. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Kit zur Verwendung in dem Nachweis der Gegenwart von CCR2
oder eines Bereichs davon in einer biologischen Probe, das einen
Antikörper
oder funktionales Fragment davon umfasst, der/das an einen Säugetier CC-Chemokin
Rezeptor 2 oder einen Bereich des Rezeptors bindet, und ein oder
mehrere ergänzende
Reagenzien, die für
den Nachweis der Gegenwart eines Komplexes zwischen dem Antikörper oder
Fragment und dem Protein oder Bereich davon geeignet sind.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Verfahren zur Ermittlung zusätzlicher
Liganden oder anderer Substanzen, die an ein Säugetier CCR2 Protein binden,
einschließlich
Inhibitoren und/oder Promotoren der Säugetier CCR2 Funktion. Beispielsweise
können
Mittel, die die gleiche oder eine ähnliche Bindungsspezifität wie die
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung oder des funktionalen Fragments davon
aufweisen, durch einen Konkurrenz-Assay mit dem Antikörper oder
Fragment ermittelt werden. Daher umfasst die vorliegende Erfindung
auch Verfahren zur Ermittlung von Liganden oder anderen Substanzen,
die den CCR2 Rezeptor binden, einschließlich Inhibitoren (beispielsweise
Antagonisten) oder Promotoren (beispielsweise Agonisten) der Rezeptorfunktion.
In einer Ausführungsform
werden Zellen, die natürlich
das CCR2 Rezeptorprotein exprimieren, oder geeignete Wirtszellen,
die zur Expression eines CCR2 Rezeptors oder einer durch eine in
die Zellen eingeführte
Nukleinsäure
codierte Variante entwickelt wurden, in einem Assay verwendet, um
die Wirksamkeit von Liganden, Inhibitoren oder Promotoren der Rezeptorfunktion
zu ermitteln und zu bewerten. Derartige Zellen sind auch zur Bewertung
der Funktion des exprimierten Rezeptorproteins oder Polypeptids
nützlich.
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Daher
betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Ermittlung und zum
Nachweis eines Mittels, das an einen Säugetier CCR2 oder an eine Ligand-bindende
Variante davon bindet, umfassend das Kombinieren eines zu testenden
Mittels, eines Antikörpers
oder Antigen-bindendes Fragment der vorliegenden Erfindung (beispielsweise
monoklonaler Antikörper
1D9, ein Antikörper,
der eine Epitopspezifität
aufweist, die die gleiche oder ähnlich
der von 1D9 ist, Antigen-bindende Fragmente von 1D9, monoklonaler
Antikörper
8G2, ein Antikörper,
der eine Epitopspezifität
aufweist, die die gleiche oder ähnlich
der von 8G2 ist und Antigen-bindende Fragmente von 8G2) und einer
Zusammensetzung, die ein Säugetier
CCR2 Protein oder eine Ligand-bindende Variante davon umfasst. Die
vorstehenden Verbindungen können
unter den für
die Bindung des Antikörpers oder
des Antigen-bindenden Fragments an das Säugetier CCR2 Protein oder an
eine Ligand-bindende Variante davon geeigneten Bedingungen kombiniert
werden, und die Bindung des Antikörpers oder Fragments an das
Säugetier
CCR2 Protein oder an die Ligand-bindende Variante wird gemäß der hier
beschriebenen Verfahren oder anderen geeigneten Verfahren entweder
direkt oder indirekt nachgewiesen oder erfasst. Eine Abnahme in
der Menge des Komplexes, der relativ zu einer geeigneten Kontrolle
gebildet wird (beispielsweise in der Abwesenheit des zu testenden
Mittels), deutet darauf hin, dass das Mittel an den Rezeptor oder
die Variante bindet. Die ein Säugetier
CCR2 Protein oder eine Ligand-bindende Variante davon umfassende
Zusammensetzung kann eine Membranfraktion einer Zelle sein, die
ein rekombinantes CCR2 Protein oder eine Ligand-bindende Variante
davon trägt.
Der Antikörper
oder das Fragment davon kann mit einer Markierung wie beispielsweise
einem Radioisotop, einer Spin-Markierung (spin label), Antigen-Markierung,
Enzym-Markierung, mit fluoreszenten Gruppen und chemilumineszenten
Gruppen markiert werden. Diese und ähnliche Assays können zum
Nachweis von Mitteln verwendet werden, einschließlich von Liganden (beispielsweise
Chemokine, die mit CCR2 Wechselwirken) oder anderen Substanzen,
einschließlich
Inhibitoren und Promotoren der Rezeptorfunktion, die an CCR2 binden
können
und mit den hier beschriebenen Antikörpern um die Bindung an den
Rezeptor konkurrieren.
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Erfindungsgemäß können Liganden,
Inhibitoren oder Promotoren der Rezeptorfunktion in einem geeigneten
Assay ermittelt und für
therapeutische Zwecke weiter bewertet werden. Inhibitoren der Rezeptorfunktion
können
zur Inhibition (reduzieren oder verhindern) der Rezeptoraktivität verwendet
werden, und Liganden und/oder Promotoren können dort wo es angedeutet
ist zur Einleitung (auslösen
oder erhöhen)
der normalen Rezeptorfunktion verwendet werden. Die vorliegende
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Arteriosklerose und Abstoßungsreaktionen
oder HIV-Infektionen bereit, umfassend die Verabreichung einer Inhibitor-
oder Rezeptorfunktion (beispielsweise Chemokinbindung oder HIV-Bindung)
an ein Individuum (beispielsweise ein Säugetier, wie beispielsweise
ein Mensch). Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur
Stimulation der Rezeptorfunktion durch Verabreichung eines neuen
Liganden oder Promotor an ein Individuum bereit, und stellt einen
neuen Ansatz zur selektiven Stimulation der Leukozytenfunktion bereit,
der beispielsweise in der Behandlung von infektiösen Erkrankungen und Krebs
nützlich
ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inhibition der HIV-Infektion
einer Zelle, die einen Säugetier
CCR2 oder einen Bereich davon exprimiert, das ein in Verbindung
bringen der Zelle mit einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder
funktionalen Fragments davon umfasst, das an einen Säugetier
CCR2 oder Bereich des Rezeptors bindet und die HIV-Bindung und Infektion
inhibiert. In einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung ist
der Antikörper
oder das funktionale Fragment davon jeglicher von 1D9, einem Antikörper, der
eine Epitopspezifität
aufweist, die die gleiche oder ähnlich
der von 1D9 ist, einem Antikörper
der mit 1D9 um die Bindung an humanen CCR2 konkurrieren kann und
Antigen-bindende Fragmente davon.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Inhibition
(beispielsweise behandeln) von HIV in einem Patienten, das die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder funktionalen Fragments
davon an den Patienten umfasst, der/das an einen Säugetier
CCR2 oder einen Bereich des Rezeptors bindet und die Bindung von
HIV an den CCR2 Rezeptor inhibiert. Der anti-CCR2 Antikörper oder
das Fragment kann allein oder in Kombination mit einem oder mehreren
zusätzlichen
therapeutischen Mitteln verabreicht werden, beispielsweise mit einem
oder mehreren Antikörpern,
die einen Co-Rezeptor für
die HIV-Infektion binden und die Bindung an den Co-Rezeptor inhibieren,
wie beispielsweise ein anti-CCR3, anti-CCR5 und/oder anti-CXCR4
Antikörper.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Verhindern oder Inhibieren
einer HIV-Infektion in einem Individuum, das die Verabreichung einer
wirksamen Menge eines Antikörpers oder
funktionalen Fragments davon an das Individuum umfasst, der/das
an CCR2 bindet und eine HIV-Bindung an CCR2 inhibiert. Gemäß dem Verfahren
schließt
die Verhinderung einer HIV-Infektion eine Behandlung ein, um eine
Infektion von neuen Zellen in einem infizierten Individuum zu verhindern
(reduzieren oder eliminieren) oder um eine Infektion in einem Individuum
zu verhindern, das eventuell HIV ausgesetzt ist, eventuell ausgesetzt
gewesen ist oder ausgesetzt gewesen ist. Beispielsweise können Individuen,
wie beispielsweise ein HIV-infiziertes Individuum, ein Fötus einer
HIV-infizierten Frau oder ein Arbeiter im Gesundheitssystem, gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung behandelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Inhibition
des Leukozytentrafficking in einem Patienten, das die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder funktionalen Fragments davon
an den Patienten umfasst, der/das an einen Säugetier CCR2 oder einen Bereich
des Rezeptors bindet und die mit der Bindung eines Liganden an den
Rezeptor in Verbindung stehenden Funktionen inhibiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Inhibition
oder Behandlung von CCR2-vermittelten Störungen, wie beispielsweise
von entzündlichen
Störungen,
das die Verabreichung einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder
funktionalen Fragments davon an den Patienten umfasst, der/das an
einen Säugetier
CCR2 oder einen Bereich des Rezeptors bindet und CCR2-vermittelte
Funktionen inhibiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen wie hier beschriebenen
Antikörper
oder Fragment davon (beispielsweise monoklonalen Antikörper 1D9
oder Antigen-bindendes Fragment davon) zur Verwendung in der Therapie
(einschließlich
Prophylaxe) oder der Diagnose, und die Verwendung eines derartigen
Antikörpers
oder Fragments zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
einer CCR2-vermittelten Störung
oder anderen Erkrankung oder einem wie hier beschriebenen entzündlichen
Zustand.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die 1A–1O sind
FACS (Fluoreszenz aktiviertes Zellscanning) Histogrammprofile, die
zeigen, dass mAbs 1D9 und 8G2 CCR2-Transfektanten färben, nicht
aber CCR5 oder CCR1-Transfektanten. L1/2 (hier auch als L1.2 bezeichnet)
Maus pre-B Lymphom Wirtszellen wurden wie angedeutet mit CCR2, CCR5 und
CCR1 transfisziert und mit Antikörpern
mit unterschiedlichen Rezeptorspezifitäten gefärbt. Die Färbung wurde durch Fluß-Cytometrie
analysiert.
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Die 2A–2L sind
FACS Punktausdrucke (dot plots), die die Expression von CCR2 auf
den meisten Monozyten, einer Lymphozyten-Subpopulation und einer
kleinen Untermenge von Granulozyten zeigen. Vollblut-Zellen wurden
mit einem der drei anti-CCR2 mAbs gefärbt (5A11, erzeugt durch Verwenden
eines Peptids, das aus den ersten 32 Aminosäuren des CCR2 Aminoterminus
besteht, als Immunogen, und 1D9 und 8G2, erzeugt wie hier beschrieben
durch Verwenden von CCR2b L1/2 Zelltransfektanten als Immunogen).
Die Färbung
wurde durch Fluß-Cytometrie
analysiert und die Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten Populationen
wurden unter Verwendung der Vorwärts-
und Seiten-Lichtstreuung
gerastert bzw. gegated. Die X-Achse zeigt die Vorwärts-Lichtstreuung
(ein Maß für die Zellgröße) und
die Y-Achse die Fluoreszenzintensität der Färbung für CCR2. Das Niveau der Negativkontroll-Färbung ist
durch eine Linie angedeutet.
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3A–3I sind
FACS Punktausdrucke, die zeigen, dass mAb 1D9 eine IgE positive
Population im peripheren Blut (Basophile) unter der Verwendung einer
zwei-Farben Färbung
für IgE
und CCR2 färbt.
Vollblut-Zellen wurden zuerst entweder mit einem Negativkontroll-Antikörper (anti-Flag),
einem anti-CCR2 Antikörper
1D9 oder einem anti-CXCR1 Antikörper
wie angedeutet gefärbt
und durch ein anti-Maus-FITC Konjugat nachgewiesen. Wie angedeutet
wurde eine zweite Färbung
entweder mit PBS oder einem biotinylierten Antikörper gemacht, der spezifisch
für IgE
oder CD 16 ist, und mit einem Streptavidin-Phycoerythrin nachgewiesen. Die Färbung wurde
durch Fluß-Cytometrie
analysiert.
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4 erläutert, dass
mAb 1D9 die Bindung von [125I]MCP-1 an THP-1
Zellmembranen inhibiert. 3,0 μg des
THP-1 Membranproteins wurde mit 0,1 nM [125I]MCP-1
in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von 1D9 oder dem
Isotypen angepassten anti-CXCR3 Antikörper 1C6 inkubiert. Die Menge
der gebundenen Tracer wurde durch die Trennung von freien und gebundenen
Tracern durch Filtration und Szintillationszählung nachgewiesen. Die Daten
wurden zur Bestimmung des IC50-Wertes durch
nicht-lineare Regression unter Verwendung einer 4-Parameter logistischen
Gleichung mit der Kaleida- Graph
Software analysiert.
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5 erläutert, dass
mAb 1D9 die [125I]MCP-1 Bindung an frisches
human PBMC inhibiert. Frisch isolierte mononukleare Zellen (500.000)
aus peripherem Blut wurden mit 0,1 nM [125I]MCP-1
in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von 1D9 oder dem
Isotypen angepassten anti-CXCR3 Antikörper 1C6 inkubiert. Die Menge
der gebundenen Tracer wurde durch die Trennung von freien und gebundenen
Tracern durch Filtration und Szintillationszählung nachgewiesen. Die Daten
wurden zur Bestimmung des IC50-Wertes durch nicht-lineare
Regression unter Verwendung einer 4-Parameter logistischen Gleichung
mit der KaleidaGraph Software analysiert.
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6A und 6B sind
Graphen, die aufzeigen, dass mAb 1D9 die MCP1-induzierte Chemotaxis von
frischem PBMC inhibiert, aber nicht die RANTES-induzierte Chemotaxis. 6A zeigt das Ergebnis eines Chemotaxis Assays
von PBMC bis 10 nM MCP-1 ohne Antikörper oder 0,1 bis 10 μg/ml von
1D9 oder des unspezifischen Maus IgG2a. Die spontane unspezifische
Migration ist auch angedeutet. 6B zeigt
das Ergebnis eines Chemotaxis Assays von PBMC bis 10 nM RANTES ohne
Antikörper
10 μg/ml
1D9 10 μg/ml
des unspezifischen Maus IgG2a. Die spontane unspezifische Migration
in Abwesenheit von RANTES ist auch angedeutet.
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7 zeigt
die Aminosäuresequenz
(Seq. ID. Nr. 9) der variablen Region Kappa der leichten Kette des
Maus 1D9 Antikörpers.
Die CDRs sind durch Fettschrift hervorgehoben.
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8 zeigt
die Aminosäuresequenz
(Seq. ID. Nr. 10) der variablen Region der schweren Kette des Maus
1D9 Antikörpers.
Die CDRs sind durch Fettschrift hervorgehoben.
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9 erläutert die
kanonischen Klassen von CDRs in der VK Region
des Maus Antikörpers
1D9. "Chothia kanonische
Klassen" deutet
darauf hin, wo die kanonischen Klassen verwendet wurden, wie sie
durch Chothia und seine Kollegen definiert wurden (Chothia and Lesk,
J. Mol. Biol. 197: 901(1987); Chothia et al., Nature 34: 877 (1989);
Tramontane et al., J. Mol. Biol. 215: 175 (1990); and Chothia et
al., J. Mol. Biol. 227: 799 (1992)), während "Martin kanonische Klassen" darauf hindeutet,
wo die durch Martin und Thornton definierten kanonischen Klassen
verwendet wurden (Martin and Thornton, J. Mol. Biol. 263: 800 (1996)).
FR-Reste sind durch Fettschrift hervorgehoben.
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10 erläutert
die kanonischen Klassen von CDRs in der Maus 1D9 VH Region. "Chothia kanonische Klassen" deutet darauf hin,
wo die kanonischen Klassen verwendet wurden, wie sie durch Chothia
und seine Kollegen definiert wurden (Chothia and Lesk, J. Mol. Biol.
197: 901(1987); Chothia et al., Nature 34: 877 (1989); Tramontane
et al., J. Mol. Biol. 215: 175 (1990); and Chothia et al., J. Mol.
Biol. 227: 799 (1992)), während "Martin kanonische
Klassen" darauf
hindeutet, wo die durch Martin und Thornton definierten kanonischen Klassen
verwendet wurden (Martin and Thornton, J. Mol. Biol. 263: 800 (1996)).
FR-Reste sind durch Fettschrift hervorgehoben.
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11 zeigt die Aminosäuresequenzen von verschiedenen
Versionen der humanisierten 1D9 VK Region
(Seq. ID. Nr. 12–15
bzw. 107). Dort wo die Reste der 1D9 VK Region
(Seq. ID. Nr. 9) und die humane HF-21/28 VK Region
(Seq. ID. Nr. 11) übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt. Dort wo eine Aminosäure
in den HF-21/28
FRs in die humanisierte 1D9 VK Region gewechselt
ist, ist sie durch Fettschrift hervorgehoben. Die CDRs sind durch
die Verwendung der Nomenklatur [=L1=] beschrieben. Die verwendete
Nummerierung entspricht Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U.S. Department of Health and Human Services,
U.S. Government Printing Office (1991).
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12 zeigt die Aminosäuresequenzen von verschiedenen
Versionen der humanisierten 1D9 VH Region
(Seq. ID. Nr. 17–20).
Dort wo die Reste der 1D9 VH Region (Seq.
ID. Nr. 10) und die humane 4B4'CL
VH Region (Seq. ID. Nr. 16) übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt. Dort wo eine Aminosäure
in der 4B4'CL in
die humanisierte 1D9 VH Region gewechselt
ist, ist sie durch Fettschrift hervorgehoben. Die CDRs sind durch
die Verwendung der Nomenklatur [=H1=] beschrieben, während [
] einen Teil des H1 Struktur-Loops anzeigt. Die verwendete Nummerierung
entspricht Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U.S. Department of Health and Human Services,
U.S. Government Printing Office (1991).
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13 zeigt einen Vergleich eines Bereichs der Maus
1D9 VK Region (Seq. ID. Nr. 21) mit Maus
Keimbahn VK Gensequenzen (Seq. ID. Nr. 22–33). "Identische Reste" bezeichnet die Anzahl
an identischen Resten in einer Maus Keimbahn VK Region
verglichen mit einer Maus 1D9 VK Region.
Dort wo die Reste der 1D9 VK Region und
die Maus Keimbahn VK Regionsequenzen übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt.
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14 zeigt einen Vergleich eines Bereichs der Maus
1D9 VH Region (Seq. ID. Nr. 34) mit Maus
Keimbahn VH Gensequenzen (Seq. ID. Nr. 35–53). "Identische Reste" bezeichnet die Anzahl
an identischen Resten in einer Maus Keimbahn VH Region
verglichen mit einer Maus 1D9 VH Region.
Dort wo die Reste der 1D9 VH Region und
die Maus Keimbahn VH Regionsequenzen übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt.
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15 zeigt einen Vergleich eines Bereichs der Maus
1D9 VK Region (Seq. ID. Nr. 9) mit den 17
am meisten homologen humanen VK Aminosäuresequenzen
(Seq. ID. Nr. 54–70). "ID" bezeichnet die Identität der humanen
VK Sequenzen verglichen mit der Maus 1D9
VK Region in Prozent. Dort wo die Reste
der 1D9 VK Region und die humane VK Region übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt. "S" bezeichnet die Aminosäureposition auf
der Oberfläche
der FV Domäne. "C" deutet
auf Reste hin, die sich innerhalb des Kerns der FV Domäne befinden.
Reste innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR werden durch Großbuchstaben
definiert, während
solche, die sich weiter entfernt befinden, mit Kleinbuchstaben beschrieben
werden. Die CDRs selbst werden durch Verwendung der Nomenklatur
==L1== beschrieben. "v" bezeichnet die Vernier-Reste
(Foote und Winter, J. Mol. Biol. (1992), 224: 487), die sich in
den FRs befinden. Diese Reste in den humanen VK Region
Sequenzen, die unterstrichen sind, unterscheiden sich von ihrem
nächsten
humanen VK Keimlinien Gen. Die verwendete
Nummerierung entspricht Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U.S. Department of Health and Human Services,
U.S. Government Printing Office (1991).
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16 zeigt einen Vergleich der Maus 1D9 VK Region mit den 17 am meisten homologen
humanen VK Aminosäuresequenzen. "ID" bezeichnet die Identität der humanen
VK Sequenzen verglichen mit der Maus 1D9
VK Region in Prozent. "Oberfläche" bezeichnet die Anzahl von identischen
Resten auf der Oberfläche. "Kern" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb des Kerns der FV Domäne. "CDR" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb der CDRs. "FR" bezeichnet
die Anzahl von identischen Resten innerhalb der FRs. "FR Oberfläche" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten, die oberflächenexponiert sind. "FR Kern" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten, die innerhalb des Kerns der FV Domäne angeordnet
sind. "FR Nahe CDR" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten unter den FR Aminosäuren innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR. "Vernier" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten unter den 14 Vernier Aminosäuren (Foote
and Winter, J. Mol. Biol. 224: 487 (1992)). "VK" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb des VK Gens. "J Kette" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb des J Ketten Gens. "L1 Len" bis "L3 Len" definiert die Anzahl
von Resten in jeder CDR, während "L1 Klasse" bis "L3 Klasse" die kanonischen
Klassen der CDR nach Martin und Thornton beschreibt (Martin and
Thornton, J. Mol. Biol. 263: 800 (1996)).
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17A–17B zeigen einen Vergleich der Maus 1D9 VH Region (Seq. ID. Nr. 10) mit den 24 am meisten
homologen humanen VH Aminosäuresequenzen
(Seq. ID. Nr. 71–94). "ID" bezeichnet die Identität der humanen
VH Sequenzen verglichen mit der Maus 1D9
VH Region in Prozent. Dort wo die Reste
der 1D9 VH Region und die humane VH Region übereinstimmen,
ist ein Punkt [.] gezeigt. Dort wo keine Aminosäure an einer spezifischen Resteposition
anwesend ist, ist ein Strich [–]
gezeigt. "S" bezeichnet die Aminosäureposition auf
der Oberfläche
der FV Domäne. "C" deutet
auf Reste hin, die sich innerhalb des Kerns der FV Domäne befinden.
Reste innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR werden durch Großbuchstaben
definiert, während
solche, die sich weiter entfernt befinden, mit Kleinbuchstaben beschrieben
werden. Die CDRs selbst werden durch Verwendung der Nomenklatur
==H1== beschrieben. "v" bezeichnet die Vernier-Reste
(Foote and Winter, J. Mol. Biol. (1992), 224: 487), die sich in
den FRs befinden. Diese Reste in den humanen VH Region
Sequenzen, die unterstrichen sind, unterscheiden sich von ihrem
nächsten
humanen VH Keimlinien Gen. Die verwendete
Nummerierung entspricht Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U.S. Department of Health and Human Services,
U.S. Government Printing Office (1991).
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18A–18B zeigen einen Vergleich der Maus 1D9 VH Region mit den 24 am meisten homologen
humanen VH Aminosäuresequenzen. "ID" bezeichnet die Identität der humanen
VH Sequenzen verglichen mit der Maus 1D9
VH Region in Prozent. "Oberfläche" bezeichnet die Anzahl von identischen
Resten auf der Oberfläche. "Kern" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb des Kerns der FV Domäne. "CDR" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb der CDRs. "FR" bezeichnet
die Anzahl von identischen Resten innerhalb der FRs. "FR Oberfläche" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten, die oberflächenexponiert sind. "FR Kern" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten, die innerhalb des Kerns der FV Domäne angeordnet
sind. "FR Nahe CDR" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten unter den FR Aminosäuren innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR. "Vernier" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten unter den 14 Vernier Aminosäuren (Foote
and Winter, J. Mol. Biol. 224: 487 (1992)). "VH" bezeichnet die Anzahl von
identischen Resten innerhalb des VH Gens. "J Kette" bezeichnet die Anzahl
von identischen Resten innerhalb des J Ketten Gens. "H1 Größe" bis "H3 Größe" definiert die Anzahl
von Resten in jeder CDR, während "H1 Klasse" und "H2 Klasse" die kanonischen
Klassen der CDR nach Martin und Thornton beschreibt (Martin and
Thornton, J. Mol. Biol. 263: 800 (1996)).
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19A–19C zeigen einen Abgleich bzw. ein Alignment von
Aminosäuresequenzen,
die zur Gestaltung der ersten (1D9RKA) und
zweiten (1D9RKB) humanisierten Version der
variablen Region Kappa der leichten Kette des 1D9 Antikörpers geführt haben.
Aminosäuren,
die an einer bestimmten Resteposition identisch mit dem Maus 1D9
sind, sind in Spalte 7 nicht gezeigt; "–" bedeutet, dass sich
an dieser Stelle keine Aminosäure
befindet. Fett geschriebene Drucktypen bezeichnen Positionen in
FRs und CDRs, an denen der humane Aminosäurerest durch den entsprechenden
Maus-Rest ersetzt wurde. "Δ" bezeichnet die Anzahl
der Ersetzungen/Auswechselungen in den humanen FRs von 1D9RKA. "Maus
1D9 VK" bezeichnet
die Aminosäuresequenz
der VK Region der variablen Region Kappa
der leichten Kette von Maus 1D9. "Maus κ-II" bezeichnet die Konsensussequenz
der Maus VK Regionen der Kabat Untergruppe κ-II. "Human κ-II" bezeichnet die Konsensussequenz
der humanen VK Regionen der Kabat Untergruppe κ-II. "HF-21/18" bezeichnet die Aminosäuresequenz
der variablen Region der leichten Kette des humanen HF-21/28 Antikörpers (Chastagner
et al., Gene 101 (2): 305–6
(1991)). Die Nummer in Klammern (005056) ist die Kabat Datenbank
ID-Nummer. "Oberfläche oder
Kern" bezeichnet
die Position der Aminosäure
im Verhältnis
zu dem Rest der Reste in beiden Ketten der variablen Regionen des
Antikörpers.
Reste innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR werden durch Großbuchstaben
definiert. "1D9RKA" bezeichnet
die Aminosäuresequenz
der ersten Version der humanisierten 1D9 VK Region. "1D9RKB" bezeichnet die Aminosäuresequenz
der zweiten Version der humanisierten 1D9 VK Region.
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20A–20C zeigen das Alignment von Aminosäuresequenzen,
die zu der Gestaltung der ersten (1D9RHA)
und zweiten (1D9RKB) humanisierten humanen
Version der variablen Region Kappa der leichten Kette des 1D9 Antikörpers geführt haben.
Aminosäuren,
die an einer bestimmten Resteposition identisch mit dem Maus 1D9
sind, sind in Spalte 7 nicht gezeigt; "–" bedeutet, dass sich
an dieser Stelle keine Aminosäure befindet.
Fett geschriebene Drucktypen bezeichnen Positionen in FRs und CDRs,
an denen der humane Aminosäurerest
durch den entsprechenden Maus-Rest ersetzt wurde. "Δ" bezeichnet die Anzahl der Ersetzungen/Auswechselungen
in den humanen FRs von 1D9RHA. "Maus 1D9 VH" bezeichnet
die Aminosäuresequenz der
VH Region der variablen Region Kappa der
schweren Kette von Maus 1D9. "Maus
IIIc" bezeichnet
die Konsensussequenz der Maus VH Regionen
der Kabat Untergruppe IIIc. "Human
III" bezeichnet
die Konsensussequenz der humanen VH Regionen
der Kabat Untergruppe III. "4B4'CL" bezeichnet die Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Kette des humanen 4B4'CL Antikörpers (Sanz
et al., Journal of Immunology 142: 883 (1989)). Die Nummer in Klammern
(000490) ist die Kabat Datenbank ID-Nummer. "Oberfläche oder Kern" bezeichnet die Position
der Aminosäure
im Verhältnis
zu dem Rest der Reste in beiden Ketten der variablen Regionen des
Antikörpers.
Reste innerhalb von 5 × 10–10 m
(5 Å)
einer CDR werden durch Großbuchstaben
definiert. "1D9RHA" bezeichnet
die Aminosäuresequenz
der ersten Version der humanisierten 1D9 VH Region. "1D9RHB" bezeichnet die Aminosäuresequenz
der zweiten Version der humanisierten 1D9 VH Region.
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21 zeigt die Nukleotidsequenz, die komplementäre und die
codierte Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Kette des Maus Antikörpers 1D9.
Die Leitsequenz und ein Bereich der konstanten Region sind auch
gezeigt. Die erläuterte
Nukleotidsequenz ist Seq. ID. Nr. 96, die komplementäre Sequenz
ist Seq. ID. Nr. 99 und die Aminosäuresequenz ist Seq. ID. Nr.
100.
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22 zeigt die Nukleotidsequenz, die komplementäre und die
codierte Aminosäuresequenz
der variablen Region Kappa der leichten Kette des Maus Antikörpers 1D9.
Die Leitsequenz und ein Bereich der konstanten Region sind auch
gezeigt. Die erläuterte
Nukleotidsequenz ist Seq. ID. Nr. 95, die komplementäre Sequenz
ist Seq. ID. Nr. 101 und die Aminosäuresequenz ist Seq. ID. Nr.
102.
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23 zeigt die Nukleotidsequenz der humanisierten
schweren Kette 1D9RHA. Die angedeuteten
Enzymstellen wurden zum Klonieren in den Vektor pLKTOK41 zugefügt. Der
Vektor weist auch humane Leitregionen und konstante Regionen auf.
Die erläuterte
Nukleotidsequenz ist Seq. ID. Nr. 97, die komplementäre Sequenz
ist Seq. ID. Nr. 103 und die Aminosäuresequenz ist Seq. ID. Nr.
104.
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24 zeigt die Nukleotidsequenz der humanisierten
leichten Kette 1D9RKA. Die angedeuteten
Enzymstellen wurden zum Klonieren in den Vektor pLKTOK41 zugefügt. Der
Vektor weist auch humane Leitregionen und konstante Regionen auf.
Das eingeklammerte Y bezeichnet einen Rest, der sich in Aspartat
wandelt, wenn er in die Eco RV Klonierungsstelle von pLKTOK41 kloniert
wird. Die erläuterte
Nukleotidsequenz ist Seq. ID. Nr. 98, die komplementäre Sequenz
ist Seq. ID. Nr. 105 und die Aminosäuresequenz ist Seq. ID. Nr.
106.
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25 erläutert
einen Vergleich der Fähigkeiten
von dem Maus mAb 1D9 mit denen einer humanisierten Version des mAb
1D9 (schwere Kette von 1D9RHAVH,
leichte Kette von 1D9RKAVK),
die Bindung von [125I]MCP-1 an ganze THP-1
Zellen zu inhibieren. Datenpunkte für Maus 1D9 (mus-1D9) sind als
geschlossene Dreiecke gezeigt. Datenpunkte für die humanisierte Version
von 1D9 (hum-1D9) sind als geschlossene Quadrate gezeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Antikörper (anti-CCR2) oder funktionales
Fragment davon, der/das an den Säugetier
CC-Chemokin Rezeptor 2 (CCR2, CKR-2, MCP-1RA oder MCP-1RB) oder an einen Bereich
davon bindet. In einer Ausführungsform
weist der Antikörper
eine Spezifität
für einen
humanen oder Rhesus CCR2 oder Bereich davon auf. In einer Ausführungsform
sind die Antikörper
(Immunglobuline) gegen einen isolierten und/oder rekombinanten Säugetier
CCR2 oder Bereich davon (beispielsweise Peptid) oder gegen eine
Säugetier
CCR2 exprimierende Wirtszelle gezüchtet. In einer bevorzugten
Ausführungsform
binden die Antikörper
spezifisch humane(n) CCR2 Rezeptor(en) (beispielsweise CCR2a und/oder
CCR2b) oder einen Bereich davon, und in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
weisen die Antikörper
eine Spezifität
für einen
natürlich
vorkommenden oder endogenen humanen CCR2 auf. Wie hier verwendet,
bezieht sich "CC-Chemokin Rezeptor
2" ("CCR2") auf CC-Chemokin
Rezeptor 2a und/oder CC-Chemokin Rezeptor 2b. Antikörper oder
funktionale Fragmente davon, die eine oder mehrere für einen
Säugetier
CCR2 charakteristische Funktionen inhibieren können, wie eine Bindungsaktivität (beispielsweise
Liganden-, Inhibitoren- und/oder Promotorenbindung), eine Signalaktivität (beispielsweise
Aktivierung eines Säugetier
G Proteins, Induktion einer schnellen und dauerhaften Erhöhung der
Konzentration von cytosolisch freiem Calcium [Ca2+]i) und/oder
Stimulation einer zellularen Antwort (beispielsweise Stimulation
von Chemotaxis, Exocytose oder Freisetzung von Entzündungsmediatoren
durch Leukozyten, Integrin Aktivierung) werden auch durch die vorliegende
Erfindung umfasst, wie ein Antikörper,
der die Bindung eines Liganden (d.h. eines oder mehrerer Liganden)
an CCR2 und/oder mehrere durch CCR2 als Antwort auf einen Liganden
vermittelte Funktionen inhibiert. In einer Ausführungsform beispielsweise können die
Antikörper
oder funktionalen Fragmente davon die Interaktion eines Rezeptors
mit einem natürlichen
Liganden, wie MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder MCP-4 inhibieren (reduzieren
oder verhindern). In einer weiteren Ausführungsform kann ein Antikörper oder
funktionales Fragment davon, der/das an CCR2 bindet, die Bindung
von MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder MCP-4 und/oder HIV an den Säugetier
CCR2 (beispielsweise humaner CCR2, nicht-humaner Primaten CCR2,
Maus CCR2) inhibieren. Die Antikörper
oder funktionalen Fragmente davon der vorliegenden Erfindung können Funktionen
inhibieren, die durch humanen CCR2 vermittelt werden, einschließlich Leukozyten-trafficking,
Eintritt von HIV in eine Zelle, T-Zellen Aktivierung, Freisetzten
von Entzündungsmediatoren
und/oder Leukozyten Degranulation. Vorzugsweise können die
Antikörper
oder funktionalen Fragmente davon CCR2 mit einer Affinität von mindestens
ungefähr
0,1 × 10–9 M
binden, vorzugsweise mit mindestens ungefähr 1 × 10–9 M
und mehr bevorzugt mit mindestens ungefähr 3 × 10–9 M.
In einer bestimmten Ausführungsform
zeigen die Antikörper
oder funktionalen Fragmente davon eine Inhibition der Chemokin-induzierten
(beispielsweise MCP-1 induzierten) Chemotaxis von Zellen (beispielsweise
PBMC) bei weniger als ungefähr
150 μg/ml,
vorzugsweise bei weniger als ungefähr 100 μg/ml, mehr bevorzugt bei weniger
als ungefähr
50 μg/ml
und am meisten bevorzugt bei weniger als ungefähr 20 μg/ml.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die Antikörper
der Erfindung oder funktionalen Fragmente davon die Bindung eines
CCR2 Liganden (beispielsweise eines Chemokins) an CCR2 mit einer IC50 von weniger als ungefähr 1,0 μg/ml inhibieren, vorzugsweise
von weniger als ungefähr
0,05 μg/ml
und mehr bevorzugt von weniger als ungefähr 0,005 μg/ml.
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Monoklonale
Maus-Antikörper,
die für
CCR2 spezifisch sind und als 1D9 und 8G2 bezeichnet werden, wurden
wie hier beschrieben hergestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform
binden die Antikörper
der vorliegenden Erfindung humanen CCR2 und weisen eine Epitopspezifität auf, die
die gleiche oder ähnlich
der von hier beschriebenen Maus 1D9 oder 2G8 Antikörpern ist.
Antikörper
mit einer Epitopspezifität,
die die gleiche oder ähnlich
der des monoklonalen Maus Antikörpers
1D9 ist, können
durch ihre Fähigkeit
identifiziert werden, mit dem monoklonalen Maus Antikörper 1D9
um die Bindung an humanen CCR2 zu konkurrieren (beispielsweise an
Zellen, die den humanen CCR2 tragen, wie Transfektanten, die CCR2
tragen, CD8+ Zellen, CD4+ Zellen, CDR45RO+ Zellen, CD25+ Zellen,
Monozyten, dendritische Zellen, Makrophagen und Basophile). Gleichermaßen können Antikörper mit
einer Epitopspezifität,
die die gleiche oder ähnlich
der des monoklonalen Maus Antikörpers
8G2 ist, durch ihre Fähigkeit
identifiziert werden, mit dem monoklonalen Maus Antikörper 8G2
um die Bindung an humanen CCR2 zu konkurrieren. Unter Verwendung
von Rezeptor-Chimären
(Rucker et al., Cell 87: 437–446
(1996)) wurde die Bindungsstelle von mAb 1D9 und 8G2 der aminoterminalen
Domäne des
humanen CC-Chemokin Rezeptors 2 zugeordnet, spezifisch einem Epitop,
das von dem Protein ungefähr Aminosäure 1 bis
ungefähr
Aminosäure
30 umfasst. Unter Verwendung dieser oder ähnlicher geeigneter Methoden
konnten Antikörper
identifiziert werden, die eine Epitopspezifität aufweisen, die die gleiche
oder ähnlich der
eines Antikörpers
der vorliegenden Erfindung ist. Die mAbs 1D9 und 8G2 weisen eine
Epitopspezifität
für die
aminoterminale Domäne
des CCR2 Rezeptors auf, beispielsweise von ungefähr Aminosäure Nummer 1 bis ungefähr Aminosäure Nummer
30 des Rezeptorproteins. Daher betrifft die Erfindung einen Antikörper oder funktionales
Fragment davon, der/das an die aminoterminale Domäne oder
an einen Bereich davon eines Säugetier
CC-Chemokin Rezeptors 2 bindet, und insbesondere ein Epitop, das
von dem Säugetier
CC-Chemokin Rezeptor 2 ungefähr
Aminosäure
1 bis ungefähr
Aminosäure
30 umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch einen bispezifischen Antikörper oder
funktionales Fragment davon (beispielsweise F(ab')
2), der/das
die gleiche oder eine ähnliche
Epitopspezifität
aufweist, wie mindestens zwei der hier beschriebenen Antikörper (siehe
beispielsweise
U.S. Patent Nr.
5,141,736 (Iwasa et al.),
U.S.
Patent Nr. 4,444,878 ,
5,292,668 ,
5,523,210 (alle von Paulus
et al.) und
U.S. Patent Nr. 5,496,549 (Yamazaki
et al.). Beispielsweise kann ein bispezifischer Antikörper der
vorliegenden Erfindung die gleiche oder eine ähnliche Epitopspezifität wie mAb
1D9 und 8G2 aufweisen, so bindet er beispielsweise die aminoterminale
Domäne
des Säugetier
CCR2 Proteins oder einen Bereich davon.
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Hybridom
Zelllinien, die erfindungsgemäße Antikörper produzieren,
wurden am 17. Juli 1998 im Auftrag von LeukoSite, Inc., 215 First
Street, Cambridge, MA 02142, U.S.A. (jetzt Millennium Pharmaceuticals, Inc.,
75 Sidney Street, Cambridge, MA 02139, U.S.A.), bei der American
Type Culture Collection, 10801 University Boulevard, Manassas, Virginia
20110, U.S.A., unter den Zugangsnummern HB-12549 (1D9) und HB-12550
(8G2) hinterlegt. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die unter
den ATCC Zugangsnummern HB-12549 und HB-12550 hinterlegten Hybridom
Zelllinien, sowie die von den unter den ATCC Zugangsnummern HB-12549
und HB-12550 hinterlegten Hybridom Zelllinien produzierten Antikörper.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
polyklonal oder monoklonal sein, und die Bezeichnung "Antikörper" soll beide Antikörper, polyklonale
und monoklonale, umfassen. Weiterhin versteht sich, dass die hier
beschriebenen Verfahren, die 8G2 verwenden, auch funktionale Fragmente
(beispielsweise Antigen-bindende Fragmente) von 8G2, Antikörper, die
die gleiche oder eine ähnliche
Epitopspezifität
wie 8G2 aufweisen und Kombinationen davon, verwenden können, wahlweise
in Kombination mit Antikörpern
oder Fragmenten, die eine Epitopspezifität aufweisen, die nicht die
gleiche oder ähnlich
der von 8G2 ist; gleichermaßen können Verfahren,
die 1D9 verwenden, auch funktionale Fragmente (beispielsweise Antigen-bindende
Fragmente) von 1D9, Antikörper,
die die gleiche oder eine ähnliche
Epitopspezifität
wie 1D9 aufweisen, und Kombinationen davon, verwenden, wahlweise
in Kombination mit Antikörpern
oder Fragmenten, die eine Epitopspezifität aufweisen, die nicht die
gleiche oder ähnlich
der von 1D9 ist. Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
gegen ein angemessenes Immunogen gezüchtet werden, wie gegen ein
isoliertes und/oder rekombinantes Säugetier CCR2 Protein oder Bereich
davon oder gegen synthetische Moleküle, wie synthetische Peptide.
In einer bevorzugten Ausführungsform
können
Zellen, die einen Rezeptor exprimieren, wie transfizierte Zellen,
als Immunogene verwendet werden oder in einem Screen für einen
Antikörper,
der den Rezeptor bindet.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung und Fragmente davon sind in den hier beschriebenen
therapeutischen, diagnostischen und Untersuchungsverfahren nützlich.
Die vorliegende Erfindung umfasst einen Antikörper oder funktionales Fragment
davon der vorliegenden Erfindung (beispielsweise mAb 1D9 oder 8G2 oder
Antigen-bindendes Fragment davon) zur Verwendung in der Therapie
(einschließlich
Prophylaxe) oder der Diagnose (beispielsweise von bestimmten hier
beschriebenen Erkrankungen oder Zuständen), und die Verwendung derartiger
Antikörper
oder funktionalen Bereichen davon zur Herstellung eines Medikaments
für die
Verwendung in der Behandlung von hier beschriebenen Erkrankungen
oder Zuständen.
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Die
Herstellung eines immunisierenden Antigens und die polyklonale und
monoklonale Antikörperproduktion
kann wie hier beschrieben durchgeführt werden oder unter der Verwendung
anderer geeigneter Methoden. Eine Vielfalt an Verfahren wurde beschrieben
(siehe beispielsweise Kohler et al., Nature, 256: 495497 (1975)
und Eur. J. Immunol. 6: 511–519
(1976); Milstein et al., Nature 266: 550–552 (1977); Koprowski et al.,
U.S. Patent No. 4,172,124 ;
Harlow, E. and D. Lane, 1988, Antibodies: A Laboratory Manual, (Cold
Spring Harbor Laboratory: Cold Spring Harbor, NY); Current Protocols
In Molecular Biology, Vol. 2 (Supplement 27, Summer '94), Ausubel, F.
M. et al., Eds., (John Wiley & Sons:
New York, NY), Chapter 11, (1991)). Im Allgemeinen kann ein Hybridom
durch Fusionieren einer geeigneten unsterblich gemachten Zelllinie
(beispielsweise eine Myelom Zelllinie wie SP2/0) mit Antikörper produzierenden
Zellen hergestellt werden. Die Antikörper produzierenden Zellen,
vorzugsweise die der Milz oder der Lymphknoten, werden aus Tieren
erhalten, die mit dem Antigen von Interesse immunisiert wurden.
Die fusionierten Zellen (Hybridome) können unter Verwendung von selektiven
Kulturbedingungen isoliert werden und durch Begrenzen der Verdünnung kloniert
werden. Zellen, die die Antikörper
mit den gewünschten
Bindungseigenschaften herstellen, können mittels eines geeigneten Assays
selektiert werden (beispielsweise mittels ELISA).
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Es
können
andere geeignete Verfahren zur Herstellung oder Isolierung von Antikörpern, die
CCR2 binden, einschließlich
humane oder künstliche
Antikörper,
verwendet werden, einschließlich
beispielsweise Verfahren, die einen rekombinanten Antikörper (beispielsweise
Einzelkette Fv oder Fab) aus einer Bank (library) selektieren oder
Verfahren, die auf die Immunisierung von transgenen Tieren (beispielsweise
Mäusen)
angewiesen sind, und die in der Lage sind, ein Repertoire an humanen
Antikörpern
herzustellen (siehe beispielsweise Jakobovits et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 90: 2551–2555
(1993); Jakobovits et al., Nature, 362: 255–258 (1993); Lonberg et al.,
U.S. Patent No. 5,545,806 ;
Surani et al,
U.S. Patent No.
5,545,807 ).
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Einzelketten
Antikörper
und chimärische,
humanisierte oder primatisierte (CDR-veredelte) Antikörper, sowie chimärische oder
CDR-veredelte Einzelketten Antikörper
und ähnliche,
die Bereiche umfassen, die von verschiedenen Arten abgeleitet sind,
werden auch von der vorliegenden Erfindung und der Bezeichnung "Antikörper" umfasst. Die unterschiedlichen
Bereiche dieser Antikörper
können
chemisch durch herkömmliche Methoden
zusammengefügt
werden oder sie können
als ein zusammenhängendes
Protein unter Verwendung von Genmanipulationsmethoden hergestellt
werden. Beispielsweise können
Nukleinsäuren,
die eine chimärische
oder humanisierte Kette codieren, zur Herstellung eines zusammenhängenden
Proteins exprimiert werden. Siehe beispielsweise Cabilly et al.,
U.S. Patent Nr. 4,816,567 ;
Cabilly et al.,
European
Patent Nr. 0,125,023 B1 ; Boss et al.,
U.S. Patent Nr. 4,816,397 ; Boss et
al.,
European Patent
Nr. 0,120,694 B1 ; Neuberger, M.S. et al.,
WO 86/01533 ; Neuberger, M.S. et al.,
European Patent Nr. 0,194,276
B1 ; Winter,
U.S. Patent Nr.
5,225,539 ; Winter,
European
Patent Nr. 0,239,400 B1 ; und Queen et al.,
U.S. Patent Nr. 5,585,089 ,
5,698,761 und
5,698,762 . Siehe auch Newman, R. et
al., BioTechnology, 10: 1455–1460
(1992), betreffend den primatisierten Antikörper und Ladner et al.,
U.S. Patent Nr. 4,946,778 und
Bird, R.E. et al., Scierace, 242: 423–426 (1988)) betreffend die
Einzelketten Antikörper.
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Zusätzlich können auch
funktionale Fragmente von Antikörpern,
einschließlich
Fragmente von chimärischen,
humanisierten, primatisierten oder Einzelketten Antikörpern hergestellt
werden. Funktionale Fragmente der vorstehenden Antikörper behalten
mindestens eine Bindungsfunktion und/oder Modulationsfunktion des Gesamtlängen Antikörpers, von
dem sie abgeleitet sind. Bevorzugte funktionale Fragmente behalten
eine Antigen-bindende Funktion eines entsprechenden Gesamtlängen Antikörpers (beispielsweise
die Fähigkeit,
einen Säugetier
CCR2 zu binden). Besonders bevorzugte funktionale Fragmente behalten
die Fähigkeit,
eine oder mehrere charakteristische Funktionen eines Säugetier
CCR2 zu inhibieren, wie eine Bindungsaktivität, eine Signalaktivität und/oder
eine Stimulation einer zellulären
Antwort. Beispielsweise kann in einer Ausführungsform ein funktionales
Fragment die Interaktion von CCR2 mit einem oder mehrerer seiner
Liganden (beispiels weise MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder MCP-4) inhibieren
und/oder eine oder mehrere Rezeptor-vermittelte Funktion(en) inhibieren,
wie Leukozyten-trafficking, Eintritt von HIV in eine Zelle, T-Zellen
Aktivierung, Freisetzten von Entzündungsmediatoren und/oder Leukozyten-Degranulation.
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Von
der Erfindung sind beispielsweise Antikörperfragmente erfasst, die
in der Lage sind, an einen Säugetier
CCR2 zu binden, oder Bereiche davon, einschließlich aber nicht begrenzt auf
Fv, Fab, Fab' und
F(ab')2. Derartige
Fragmente können
beispielsweise durch enzymatische Spaltung oder durch rekombinante
Methoden hergestellt werden. Beispielsweise kann die Spaltung von
Papain oder Pepsin Fab bzw. F(ab')2 Fragmente erzeugen. Antikörper können auch
in einer Vielzahl verkürzter
Formen unter Verwendung von Antikörpergenen hergestellt werden,
in die ein oder mehrere Stop-Codons in 5'-Richtung von der natürlichen
Stop-Stelle eingefügt
wurden. Beispielsweise kann ein chimärisches Gen, das einen Bereich
einer schweren Kette von F(ab')2 codiert, so gestaltet sein, dass es die
DNA-Sequenz enthält, die
die CH1 Domäne und die Gelenk-(Hinge-)Region
der schweren Kette codiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein humanisiertes Immunglobulin oder
Antigen-bindendes
Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist und eine Antigen-bindende
Region nicht-humanen Ursprungs (beispielsweise Nagetier) und mindestens
einen Bereich eines Immunglobulins humanen Ursprungs (beispielsweise
eine humane Gerüstregion,
eine humane konstante Region oder Bereich davon) umfasst. In einer
Ausführungsform
enthält
das humanisierte Immunglobulin eine CCR2 bindende Antigen-bindende Region nicht-humanen
Ursprungs und eine konstante Region, abgeleitet von einer humanen
konstanten Region. In einer anderen Ausführungsform umfasst das CCR2
bindende humanisierte Immunglobulin eine für die Erkennung eines Antigens
verantwortliche Region nicht-humanen Ursprungs und eine variable
Gerüstregion
humanen Ursprungs und wahlweise eine konstante Region humanen Ursprungs.
Beispielsweise kann das humanisierte Immunglobulin eine schwere
Kette und eine leichte Kette umfassen, wobei die leichte Kette eine
von einem CCR2 bindenden Antikörper
nicht-humanen Ursprungs abgeleitete und für die Erkennung eines Antigens
verantwortliche Region und eine Gerüstregion umfasst, die von einer
leichten Kette humanen Ursprungs abgeleitet ist, und wobei die schwere
Kette eine von einem CCR2 bindenden Antikörper nicht-humanen Ursprungs
abgeleitete und für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Region und eine Gerüstregion
umfasst, die von einer schweren Kette humanen Ursprungs abgeleitet
ist.
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In
einer Ausführungsform
kann das humanisierte Immunglobulin mit dem monoklonalen Maus Antikörper 1D9
oder 2G8 um die Bindung an den humanen CCR2 konkurrieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
leitet sich die Antigen-bindende Region des humanisierten Immunglobulins
ab von (a) dem monoklonalen Antikörper 1D9 (beispielsweise wie
in einem humanisierten Immunglobulin, das CDR1, CDR2 und CDR3 der leichten
Kette von 1D9 oder CDR1, CDR2 und CDR3 der schweren Kette von 1D9
umfasst) oder von (b) dem monoklonalen Antikörper 8G2 (beispielsweise wie
in einem humanisierten Immunglobulin, das CDR1, CDR2 und CDR3 der
leichten Kette von 8G2 oder CDR1, CDR2 und CDR3 der schweren Kette
von 8G2 umfasst). Chimärische
oder CDR-veredelte Einzelketten Antikörper werden auch durch den
Begriff humanisiertes Immunglobulin erfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine leichte Kette eines humanisierten
Immunglobulins oder Antigen-bindendes Fragment davon oder eine schwere
Kette eines humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindendes
Fragment davon. In einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine humanisierte leichte Kette, die eine
leichte Ketten CDR (beispielsweise eine oder mehrere CDRs) nicht
humanen Ursprungs und eine humane leichte Ketten Gerüstregion
umfasst. In einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine schwere Kette eines humanisierten
Immunglobulins, die eine schwere Ketten CDR (beispielsweise eine
oder mehrere CDRs) nicht humanen Ursprungs und eine humane leichte
Ketten Gerüstregion
umfasst. Die CDR kann von einem nicht-humanen Immunglobulin abgeleitet
sein.
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Natürlich vorkommende
Immunglobuline weisen eine gemeinsame Kernstruktur auf, in der zwei
identische leichte Ketten (ungefähr
24 kDa) und zwei identische schwere Ketten (ungefähr 55 oder
70 kDa) einen Tetramer bilden. Der aminoterminale Bereich jeder
Kette ist als die variable (V) Region bekannt und kann von den mehr
konservierten konstanten (C) Regionen des Restes jeder Kette unterschieden
werden. Innerhalb der variablen Region der leichten Kette gibt es
einen C-terminalen Bereich, der als J Region bekannt ist. Innerhalb der
variablen Region der schweren Kette gibt es zusätzlich zu der J Region eine
D Region. Die meisten der Aminosäuresequenzänderungen
beschränken
sich auf drei voneinander getrennte Orte in den V Regionen, die als
hypervariable Regionen oder für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Regionen (CDRs), die
direkt an der Antigenbindung beteiligt sind, bekannt sind. Fortschreitend
von dem Aminoterminus werden diese Regionen als CDR1, CDR2 bzw.
CDR3 bezeichnet. Die CDRs werden an ihrem Platz durch mehr konservierte Gerüstregionen
(FRs) gehalten. Fortschreitend von dem Aminoterminus werden diese
Regionen als FR1, FR2, FR3 bzw. FR4 bezeichnet. Die Lokalisierungen
der CDR und FR Regionen und ein Nummerierungssystem wurden durch
Kabat et al. definiert (Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunological
Interest, 5. Ausgabe, U.S. Department of Health and Human Services,
U.S. Government Printing Office (1991)).
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Humanisierte
Immunglobuline können
abhängig
von dem Isotyp der schweren Kette in Klassen und Unterklassen unterteilt
werden. Die Klassen enthalten IgG, IgM, IgA, IgD und IgE, in denen
die schweren Ketten dem γ, μ, α, δ bzw. ε Typ entsprechen.
Unterklassen enthalten IgG1, IgG2, IgG3, IgG4, IgA1 und OgA2, in denen
die schweren Ketten dem γ1, γ2, γ3, γ4, α1 bzw. α2 Typ entsprechen.
Humane Immunglobulinmoleküle aus
einer ausgewählten
Klasse oder Unterklasse können
entweder κ oder λ leichte
Ketten enthalten. Siehe beispielsweise Cellular and Molecular Immunology,
Wonsiewicz, M.J., Ed., Chapter 45, pp. 41–50, W. B. Saunders Co, Philadelphia,
PA (1991); Nisonoff, A., Introduction to Molecular Immunology, 2nd Ed., Chapter 4, pp. 45–65, Sinauer Associates, Inc.,
Sunderland, MA (1984).
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Der
hier verwendete Begriff "Immunglobulin" schließt ganze
Antikörper
und biologisch funktionale Fragmente davon ein. Derartige biologisch
funktionale Fragmente behalten mindestens eine Antigen-bindende Funktion
eines entsprechenden Gesamtlängen
Antikörpers
(beispielsweise die Spezifität
des Antikörpers
1D9 für
CCR2) und vorzugsweise behalten sie die Fähigkeit, die Interaktion von
CCR2 mit einem oder mehreren seiner Liganden (beispielsweise HIV,
MCP-1, MCP-2, MCP-3, MCP-4) zu inhibieren. Beispiele von biologisch funktionalen
Antikörper
Fragmenten, die verwendet werden können, schließen Fragmente
ein, die in der Lage sind, CCR2 zu binden, wie Einzelketten Antikörper, Fv,
Fab, Fab' und F(ab')2 Fragmente.
Derartige Fragmente können
durch enzymatische Spaltung oder durch rekombinante Methoden hergestellt
werden. Beispielsweise kann die Spaltung von Papain oder Pepsin
Fab bzw. F(ab')2 Fragmente erzeugen. Antikörper können auch
in einer Vielzahl verkürzter
Formen unter Verwendung von Antikörpergenen hergestellt werden,
in die ein oder mehrere Stop-Codons in 5'-Richtung von der natürlichen
Stop-Stelle eingefügt wurden.
Beispielsweise kann ein chimärisches
Gen, das einen Bereich einer schweren Kette von F(ab')2 codiert,
so gestaltet sein, dass es die DNA-Sequenz enthält, die die CH, Domäne und Gelenk-(Hinge-)Region
der schweren Kette codiert. Der hier verwendete Begriff ein Antigen-bindendes
Fragment einer schweren oder leichten Kette eines humanisierten
Immunglobulins soll ein Fragment bezeichnen, das an ein Antigen
bindet, wenn es mit einer komplementären Kette gepaart wird. D.h.
ein Antigen-bindendes Fragment einer leichten Kette eines humanisierten
Immunglobulins wird ein Antigen binden, wenn es mit einer schweren
Kette (beispielsweise Maus, chimärisch, humanisiert)
gepaart wird, die eine variable Region umfasst, und ein Antigen-bindendes
Fragment einer schweren Kette eines humanisierten Immunglobulins
wird ein Antigen binden, wenn es mit einer leichten Kette (beispielsweise
Maus, chimärisch,
humanisiert) gepaart wird, die eine variable Region umfasst.
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Der
hier verwendete Begriff "humanisiertes
Immunglobulin" bezieht
sich auf ein Immunglobulin, das Bereiche von Immunglobulinen unterschiedlichen
Ursprungs umfasst, worin mindestens ein Bereich von humanem Ursprung
ist. Beispielsweise kann der humanisierte Antikörper Teile mit der erforderlichen
Spezifität umfassen,
die von einem Immunglobulin nicht-humanen Ursprungs abgeleitet sind,
wie von einer Maus, und von Immunglobulinsequenzen humanen Ursprungs
(beispielsweise von einem chimärischen
Immunglobulin), die chemisch miteinander durch herkömmliche
Methoden (beispielsweise synthetisch) verbunden wurden oder als
zusammenhängendes
Polypeptid hergestellt wurden, das unter Verwendung von Genmanipulationsmethoden
(beispielsweise kann die einen Bereich des chimärischen Antikörpers codierende
DNA zur Herstellung einer zusammenhängenden Peptidkette exprimiert
werden) hergestellt wurde. Ein weiteres Beispiel eines humanisierten
Immunglobulins der vorliegenden Erfindung ist ein Immunglobulin,
das eine oder mehrere Immunglobulinketten enthält, die eine von einem Antikörper nicht-humanen
Ursprungs abgeleitete CDR und eine von einer leichten und/oder schweren
Kette humanen Ursprungs abgeleitete Gerüstregion (beispielsweise CDR-veredelte
Antikörper
mit oder ohne Änderungen
in der Gerüstregion)
umfasst/umfassen. Chimärische
oder CDR-veredelte Einzelketten Antikörper werden auch durch den
Begriff humanisiertes Immunglobulin umfasst. Bezogen auf Einzelketten
Antikörper
siehe beispielsweise Cabilly et al.,
U.S.
Patent No. 4,816,567 ; Cabilly et al.,
Europäisches Patent Nr. 0,125,023
B1 ; Boss et al.,
U.S.
Patent Nr. 4,816,397 ; Boss et al.,
European Patent Nr. 0,120,694 B1 ;
Neuberger, M.S. et al.,
WO 86/01533 ;
Neuberger, M.S. et al.,
European
Patent Nr. 0,194,276 B1 ; Winter,
U.S. Patent Nr. 5,225,539 ; Winter,
European Patent Nr. 0,239,400
B1 ; Padlan, E.A. et al.,
European Patent Application Nr. 0,519,596 A1 .
Siehe auch, Ladner et al.,
U.S.
Patent Nr. 4,946,778 ; Huston,
U.S. Patent Nr. 5,476,786 ; und Bird,
R.E. et al., Science, 242: 423–426
(1988)).
-
So
können
beispielsweise humanisierte Immunglobuline hergestellt werden, indem
synthetische und/oder rekombinante Nukleinsäuren zur Herstellung von Genen
(beispielsweise cDNA), die die gewünschte humanisierte Kette codieren,
verwendet werden. Beispielsweise können Nukleinsäuresequenzen
(beispielsweise DNA), die die humanisierten variablen Regionen codieren,
hergestellt werden, indem PCR Mutationsverfahren verwendet werden,
um die DNA-Sequenzen zu verändern,
die eine humane oder humanisierte Kette codieren, wie eine DNA-Matrize
(template) einer zuvor humanisierten variablen Region (siehe beispielsweise Kamman,
M., et al., Nucl. Acids Res., 17: 5404 (1989); Sato, K., et al.,
Cancer Research, 53: 851–856
(1993); Daugherty, B.L. et al., Nucleic Acids Res., 19 (9):2471–2476 (1991);
und Lewis, A.P. and J.S. Crowe, Gene, 101: 297–302 (1991)). Unter Verwendung
dieser oder anderer geeigneter Verfahren können auch Varianten leicht
hergestellt werden. In einer Ausführungsform können klonierte
variable Regionen mutagenisiert werden und es können Sequenzen selektiert werden,
die Varianten mit der gewünschten
Spezifität
codieren (beispielsweise aus einer Phagenbank; siehe beispielsweise
Krebber et al.,
U.S. 5,514,548 ;
Hoogenboom et al.,
WO 93/06213 ,
published April 1
st, 1993)).
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Die
Antigen-bindende Region des humanisierten Immunglobulins (der nicht-humane
Bereich) kann von einem Immunglobulin nicht-humanen Ursprungs (bezeichnet
als Spender-Immunglobulin)
abgeleitet sein, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist. So kann beispielsweise
eine geeignete Antigen-bindende Region von dem monoklonalen Maus
Antikörper
1D9 abgeleitet sein. Andere Quellen schließen aus nicht-humanen Quellen
abgeleitete CCR2-spezifische Antikörper mit ein, wie von Nagetieren
(beispielsweise Maus, Ratte), Hasen/Kaninchen, Schweinen, Ziegen
oder nicht-humanen Primaten (beispielsweise Affen). Zusätzlich können andere
polyklonale oder monoklonale Antikörper hergestellt werden, wie
Antikörper,
die an das gleiche oder an ein ähnliches
Epitop wie der 1D9 Antikörper
binden (beispielsweise Kohler et al., Nature, 256: 495–497 (1975);
Harlow et al., 1988, Antibodies: A Laborstory Manual, (Cold Spring
Harbor, NY); und Current Protocols in Molecular Biology, Vol. 2
(Supplement 27, Summer 1994), Ausubel et al., Eds. (John Wiley & Sons: New York,
NY), Chapter 11 (1991)).
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Beispielsweise
können
Antikörper
gegen ein entsprechendes Immunogen in einem geeigneten Säugetier
(beispielsweise in einer Maus, Ratte, einem Kaninchen oder Schaf)
gezüchtet
werden. Beispiele von geeigneten Immunogenen sind CCR2-tragende
Zellen, CCR2-enthaltende Membranfraktionen und immunogenische Fragmente
von CCR2. Antikörper
produzierende Zellen (beispielsweise ein Lymphozyt) können beispielsweise
aus den Lymphknoten oder der Milz eines immunisierten Tieres isoliert
werden. Die Zellen können dann
mit einer geeigneten unsterblich gemachten Zelle (beispielsweise
mit einer Myelom-Zelllinie) fusioniert werden; dabei wird ein Hybridom
gebildet. Fusionierte Zellen können
durch die Anwendung von selektiven Kulturbedingungen isoliert werden.
Zellen, die Antikörper
mit der gewünschten
Spezifität
produzieren, können durch
einen geeigneten Assay (beispielsweise ELISA) selektiert werden.
Auch können
Immunglobuline nicht-humanen
Ursprungs, die eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweisen, aus Antikörperbanken
erhalten werden (beispielsweise aus einer Phagenbank, die nicht-humane
Fab-Moleküle
umfasst).
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Antigen-bindende Region des humanisierten Immunglobulins eine
CDR nicht-humanen Ursprungs. In dieser Ausführungsform umfasst das eine
Bindungsspezifität
für CCR2
aufweisende humanisierte Immunglobulin mindestens eine CDR nicht-humanen
Ursprungs. Beispielsweise können
die CDRs von den variablen Regionen der leichten und schweren Ketten
der Immunglobuline nicht-humanen Ursprungs abgeleitet sein, so dass
ein humanisiertes Immunglobulin im Wesentlichen die schwere Ketten
CDR1, CDR2 und/oder CDR3 und/oder die leichte Ketten CDR1, CDR2
und/oder CDR3 von einem oder mehreren Immunglobulinen nicht-humanen
Ursprungs enthält
und wobei das sich daraus ergebende humanisierte Immunglobulin eine
Bindungsspezifität
für CCR2
aufweist. Vorzugsweise sind alle drei CDRs einer ausgewählten Kette
im Wesentlichen die gleichen, wie die CDRs der entsprechenden Kette
eines Spenders, und mehr bevorzugt sind alle drei CDRs der leichten
und schweren Ketten im Wesentlichen die gleichen, wie die CDRs der
entsprechenden Spenderkette. In einer Ausführungsform betrifft die Erfindung
ein Bindungsspezifität
für CCR2
aufweisendes Immunglobulin, das eine humanisierte leichte Kette
oder Antigen-bindendes Fragment davon umfasst, die/das CDR1, CDR2
und CDR3 der leichten Kette des 1D9 Antikörpers und eine schwere Kette,
beispielsweise eine humane schwere Kette, aufweist. Die Erfindung
schließt
auch ein Bindungsspezifität
für CCR2
aufweisendes Immunglobulin ein, das eine humanisierte schwere Kette
oder Antigen-bindendes Fragment davon umfasst, das/die CDR1, CDR2
und CDR3 der schweren Kette des 1D9 Antikörpers und eine leichte Kette,
beispielsweise eine humane leichte Kette, aufweist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Bindungsspezifität für CCR2 aufweisendes Immunglobulin,
das eine leichte und eine schwere Kette umfasst, worin die leichte
Kette mindestens eine CDR eines Antikörpers nicht-humanen Ursprungs
(beispielsweise 1D9) und eine Gerüstregion und konstante Regionen
humanen Ursprungs (beispielsweise Seq. ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr.
13, Seq. ID. Nr. 14, Seq. ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107) aufweist,
und worin die schwere Kette eine variable Region nicht-humanen Ursprungs
(beispielsweise von 1D9) und eine konstante Region humanen Ursprungs
aufweist. Die Erfindung stellt auch Antigen-bindende Fragmente dieser Immunglobuline
bereit. Die Erfindung betrifft auch ein Bindungsspezifität für CCR2 aufweisendes
Immunglobulin, das eine leichte und eine schwere Kette umfasst,
worin die leichte Kette mindestens eine variable Kette nicht-humanen
Ursprungs (beispielsweise von 1D9) und eine konstante Region humanen Ursprungs
aufweist, und worin die schwere Kette mindestens eine CDR eines
Antikörpers
nicht-humanen Ursprungs
(beispielsweise 1D9) und eine Gerüstregion und konstante Regionen
humanen Ursprungs (beispielsweise Seq. ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr.
18, Seq. ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20) aufweist. Die Erfindung
stellt auch Antigen-bindende Fragmente dieser Immunglobuline bereit.
-
Der
Bereich humanen Ursprungs des humanisierten Immunglobulins oder
der Immunglobulinkette (der humane Bereich) kann von jedem geeigneten
humanen Immunglobulin oder Immunglobulinkette abgeleitet sein. So
kann beispielsweise eine humane konstante Region oder ein Bereich
davon, wenn sie/er vorhanden ist, von den κ oder λ leichten Ketten und/oder den γ (beispielsweise γ1, γ2, γ3, γ4), μ, α (beispielsweise α1, α2), δ oder ε schweren
Ketten von humanen Antikörpern
abgeleitet sein, einschließlich
der Allelvarianten. Eine besondere konstante Region (beispielsweise
IgG1), Variante oder Bereiche davon kann/können selektiert werden, um
Effektorfunktionen zuzuschneidern. So kann beispielsweise eine mutierte
konstante Region (Variante) in ein Fusionsprotein aufgenommen werden,
um die Bindung an Fc-Rezeptoren und/oder die Fähigkeit Komplement zu fixieren
zu verringern (siehe beispielsweise Beispiel 3, siehe auch Winter
et al.,
GB 2,209,757 B ;
Morrison et al.,
WO 89/07142 ;
Morgan et al.,
WO 94/29351 ,
Dezember 22, 1994).
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Humane
Gerüstregionen
(beispielsweise von der variablen Region der leichten Kette), wenn
sie vorhanden sind, sind vorzugsweise von einer variablen Region
eines humanen Antikörpers
abgeleitet, die eine Sequenzähnlichkeit
mit der analogen oder äquivalenten
Region (beispielsweise der variablen Region der leichten Kette)
des Spenders der Antigenbindenden Region aufweist. Andere Quellen
von Gerüstregionen
für Bereiche
humanen Ursprungs eines humanisierten Immunglobulins schließen human
variable Konsensussequenzen ein (siehe beispielsweise Kettleborough,
C.A. et al., Protein Engineering 4: 773–783 (1991); Carter et al.,
WO 94/04679 , veröffentlicht
3. März
1994)). So kann beispielsweise die zum Erhalten des nicht-humanen
Bereichs verwendete Sequenz des Antikörpers oder der variablen Region
mit den humanen Sequenzen verglichen werden, wie in Kabat et al.,
Sequences of Proteins of Immunological Interest, 5. Ausgabe, U.S.
Department of Health and Human Services, U.S. Government Printing
Office (1991) beschrieben. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Gerüstregionen
eines humanisierten Immunglobulins von einer humanen variablen Region
abgeleitet, die eine Gesamtsequenzübereinstimmung von mindestens
ungefähr 60%,
vorzugsweise eine Gesamtsequenzübereinstimmung
von mindestens ungefähr
70% und am meisten bevorzugt eine Gesamtsequenzübereinstimmung von mindestens
ungefähr
85% mit der variablen Region des nicht-humanen Spenders (beispielsweise
Maus Antikörper
1D9) aufweist. Ein humaner Bereich kann auch von einem humanen Antikörper abgeleitet
sein, der eine Sequenzübereinstimmung
von mindestens ungefähr
65% und vorzugsweise eine Sequenzübereinstimmung von mindestens
ungefähr
70% innerhalb des verwendeten bestimmten Bereichs (beispielsweise
FR) aufweist, wenn er mit dem äquivalenten
Bereich (beispielsweise FR) des nicht-humanen Spenders verglichen
wird.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das humanisierte Immunglobulin mindestens eine der von einer oder
mehreren Kette(n) des Antikörpers
humanen Ursprungs abgeleiteten Gerüstregionen (FR). Daher kann die
FR eine von einem oder mehreren Antikörper(n) humanen Ursprungs abgeleitete
FR1 und/oder FR2 und/oder FR3 und/oder FR4 enthalten. Vorzugsweise
enthält
der humane Bereich einer ausgewählten
humanisierten Kette FR1, FR2, FR3 und FR4, die von einer variablen
Region humanen Ursprungs (beispielsweise von einer humanen Immunglobulinkette,
von einer humanen Konsensussequenz) abgeleitet sind.
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Die
Immunglobulinbereiche nicht-humanen und humanen Ursprungs zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung weisen Sequenzübereinstimmungen mit Immunglobulinen
oder Immunglobulinbereichen, von denen sie abgeleitet sind, oder
mit Varianten davon auf. Derartige Varianten schließen Mutanten
ein, die sich durch die Addition, Deletion oder Substitution von
einem oder mehreren Resten unterscheiden. Wie vorstehend angedeutet
ist, sind die CDRs nicht humanen Ursprungs im Wesentlichen die gleichen
wie in dem nicht-humanen
Spender, und vorzugsweise sind sie mit den CDRs des nicht-humanen
Spenders identisch. Wie in Beispiel 2 beschrieben ist, können Änderungen
in der Gerüstregion
erfolgen, wie bei solchen, bei denen ein Rest der Gerüstregion
humanen Ursprungs gegen einen Rest der entsprechenden Position des
Spenders substituiert wird. Es können
eine oder mehrere Mutationen in der Gerüstregion erfolgen, einschließlich Deletionen,
Insertionen und Substitutionen von einer oder mehreren Aminosäure(n).
Viele solcher Substitutionen sind in der Gestaltung der humanisierten
1D9 Antikörper
in Beispiel 2 beschrieben. Es können
für einen
ausgewählten
humanisierten Antikörper
oder eine Kette Mutationen der Gerüstregion wie hier beschrieben
entworfen werden. Vorzugsweise können
die humanisierten Immunglobuline CCR2s mit einer Affinität aufweisen, die
gleich der oder besser als die des nicht-humanen Spenders ist. Varianten können durch
eine Vielzahl an geeigneten Verfahren hergestellt werden, einschließlich durch
Mutagenese von nicht-humanen Spender- oder humanen Empfängerketten.
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Die
humanisierten Immunglobuline der vorliegenden Erfindung weisen eine
Bindungsspezifität
für humanen
CCR2 auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das humanisierte
Immunglobulin der vorliegenden Erfindung mindestens ein funktionales
Charakteristikum des Maus Antikörpers
1D9 auf, wie Bindungsfunktion (beispielsweise eine Spezifität für CCR2,
die die gleiche oder eine ähnliche
Epitopspezifität
aufweist) und/oder inhibitorische Funktion (beispielsweise die Fähigkeit,
eine CCR2-abhängige
Funktion in vitro und/oder in vivo zu inhibieren, wie die Fähigkeit,
die Bindung einer CCR2-tragenden Zelle an einen Liganden davon (beispielsweise
ein Chemokin) zu inhibieren). Daher können bevorzugte humanisierte
Immunglobuline die Bindungsspezifität des Maus Antikörpers 1D9,
die Epitopspezifität
des Maus Antikörpers
1D9 (beispielsweise können
sie mit Maus 1D9, einem chimärischen
1D9 Antikörper
oder mit dem humanisierten 1D9 um die Bindung an CCR2 konkurrieren
(beispielsweise auf einer CCR2-tragenden Zelle)) und/oder die inhibitorische Funktion
von dem Maus Antikörper
1D9 aufweisen.
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Die
Bindungsfunktion eines humanisierten Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
kann durch standardmäßige immunologische
Verfahren erfasst werden, beispielsweise durch Assays, die die Bildung
eines Komplexes zwischen humanisiertem Immunglobulin und CCR2 überwachen
(beispielsweise eine CCR2 umfassende Membranfraktion auf einer CCR2-tragenden
Zelle, eine humane Zelllinie oder rekombinante Wirtszelle, die eine
CCR2-codierende Nukleinsäure
umfasst und CCR2 exprimiert). Es können auch Bindungs- und/oder
Adhäsionsassays
oder andere geeignete Verfahren in den Verfahren zur Identifizierung
und/oder Isolierung von humanisierten Immunglobulinen (beispielsweise
aus einer Bank) mit der erforderlichen Spezifität (beispielsweise ein Assay,
der die Adhäsion
zwischen einer CCR2-tragenden Zelle und einem Liganden davon (beispielsweise
HIV, MCP-1, MCP-2, MCP-3, MCP-4) überwacht) oder andere geeignete Verfahren
verwendet werden.
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Die
Immunglobulinbereiche nicht-humanen und humanen Ursprungs zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung schließen leichte Ketten, schwere
Ketten und Bereiche von leichten und schweren Ketten ein. Diese
Immunglobulinbereiche können
von Immunglobulinen (beispielsweise durch de novo Synthese) erhalten oder
abgeleitet werden oder es können
Nukleinsäuremoleküle, die
ein Immunglobulin oder eine Kette davon mit der gewünschten
Eigenschaft (beispielsweise CCR2 Bindung, Sequenzähnlichkeit)
aufweisen, hergestellt und exprimiert werden. Humanisierte Immunglobuline
humanen und nicht-humanen
Ursprungs, die die gewünschten
Bereiche umfassen (beispielsweise Antigen-bindende Region, CDR, FR, C Region),
können
durch die Verwendung von synthetischen und/oder rekombinanten Nukleinsäuren zur
Herstellung von Genen (beispielsweise cDNA), die die gewünschte humanisierte
Kette codieren, hergestellt werden. Zur Herstellung eines Bereichs
einer Kette können
ein oder mehrere Stop-Codons in die gewünschten Positionen eingeführt werden. So
können
beispielsweise Nukleinsäure-(beispielsweise
DNA) Sequenzen, die neu gestaltete humanisierte variable Regionen
codieren, unter Verwendung von PCR Mutationsverfahren zur Veränderung
bestehender DNA-Sequenzen hergestellt werden (siehe beispielsweise
Kamman, M., et al., Nucl. Acids Res. 17: 5404 (1989)). Es können PCR-Primer,
die für
die neuen CDRs codieren, an eine DNA Matrize einer vorher humanisierten
variablen Region hybridisiert werden, die auf einer gleichen oder
sehr ähnlichen
humanen variablen Region basiert (Sato, K., et al., Cancer Research
53: 851–856
(1993)). Falls eine ähnliche
DNA-Sequenz als Matrize nicht zur Verfügung steht, kann eine Nukleinsäure aus
synthetischen Oliginukleotiden erstellt werden, die eine Sequenz
umfasst, die eine Sequenz einer variablen Region codiert (siehe
beispielsweise Kolbinger, F., Protein Engineering 8: 971–980 (1993)).
Eine Signalpeptid codierende Sequenz kann auch in die Nukleinsäure aufgenommen
werden (beispielsweise während
der Synthese, nach dem Einbringen in einen Vektor). Falls die natürliche Signalpeptidsequenz
nicht zur Verfügung
steht, kann eine Signalpeptidsequenz eines anderen Antikörpers verwendet
werden (siehe beispielsweise Kettleborough, C.A., Protein Engineering
4: 773–783
(1991)). Durch die Verwendung dieser Verfahren, der hier beschriebenen
Verfahren oder anderer geeigneter Verfahren können Varianten leicht hergestellt
werden. In einer Ausführungsform
können
die klonierten variablen Regionen mutagenisiert werden und Sequenzen,
die die Varianten mit der gewünschten
Spezifität codieren,
können
selektiert werden (beispielsweise aus einer Phagenbank, siehe beispielsweise
Krebber et al.,
U.S. 5,514,548 ;
Hoogenboom et al.,
WO 93/06213 ,
veröffentlicht
1. April, 1993)).
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Die
Erfindung betrifft eine leichte Kette eines humanisierten Immunglobulins
oder eines Antigen-bindenden Fragments davon, worin die leichte
Kette oder das Antigen-bindende
Fragment davon eine Aminosäuresequenz
aufweist, die mindestens einen funktionalen Bereich der Aminosäuresequenz
der variablen Region der leichten Kette von Seq. ID. Nr. 9 umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Aminosäuresequenz
mindestens einen, vorzugsweise zwei und mehr bevorzugt drei der
CDRs von Seq. ID. Nr. 9. Die Erfindung betrifft auch eine schwere
Kette eines humanisierten Immunglobulins oder ein Antigen-bindendes Fragment
davon, worin die schwere Kette oder das Antigen-bindende Fragment davon eine Aminosäuresequenz
aufweist, die mindestens einen funktionalen Bereich der Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Kette von Seq. ID. Nr. 10 umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Aminosäure sequenz
mindestens einen, vorzugsweise zwei und mehr bevorzugt drei der
CDRs von Seq. ID. Nr. 10. Es soll darauf hingewiesen werden, dass
alle hier beschriebenen Maus Sequenzen von Mus musculus abgeleitet sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann eine leichte Kette eines humanisierten Immunglobulins
oder eines Antigen-bindenden Fragments davon mit einer Bindungsspezifität für CCR2 eine
Aminosäuresequenz
umfassen, die aus der Gruppe ausgewählt wurde bestehend aus Seq.
ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr. 13, Seq. ID. Nr. 14, Seq. ID. Nr. 15 und
Seq. ID. Nr. 107. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann eine schwere Kette eines humanisierten Immunglobulins
oder Antigen-bindenden Fragments davon mit einer Bindungsspezifität für CCR2 eine
Aminosäuresequenz
umfassen, die aus der Gruppe ausgewählt wurde bestehend aus Seq.
ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr. 18, Seq. ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20.
In einer besonderen Ausführungsform
kann ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides umfassen,
eine leichte Kette oder Antigen-bindendes Fragment davon mit einer
Bindungsspezifität
für CCR2,
die/das eine Aminosäuresequenz umfasst,
die aus der Gruppe ausgewählt
wurde bestehend aus Seq. ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr. 13, Seq. ID. Nr. 14,
Seq. ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107 und eine schwere Kette oder
Antigen-bindendes Fragment davon mit einer Bindungsspezifität für CCR2,
die/das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt wurde bestehend aus Seq.
ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr. 18, Seq. ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein humanisiertes Immunglobulin mit einer
Bindungsspezifität
für CCR2,
das eine leichte Kette, die die Aminosäuresequenz von Seq. ID. Nr.
12 und eine komplementäre
schwere Kette oder ein Antigen-bindendes Fragment des humanisierten
Immunglobulins umfasst, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
In einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein humanisiertes Immunglobulin mit einer
Bindungsspezifität
für CCR2,
das eine schwere Kette umfasst, die die Aminosäuresequenz von Seq. ID. Nr.
17 und eine komplementäre
leichte Kette oder ein Antigen-bindendes Fragment des humanisierten
Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist, umfasst. Eine komplementäre leichte
oder schwere Kette ist eine, die in der Lage ist, sich mit einer
ausgewählten
schweren bzw. leichten Kette zu verbinden, was zu der Fähigkeit
eines Immunglobulins führt,
welches die komplementären
schweren und leichten Kette umfasst, eine Bindungsspezifität für CCR2 aufzuweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein humanisiertes Immunglobulin mit einer
Bindungsspezifität
für CCR2,
das eine leichte Kette umfasst, die die Aminosäuresequenz von Seq. ID. Nr.
12 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 17 umfasst, oder ein Antigen-bindendes Fragment des
humanisierten Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 12 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 18, Seq. ID. Nr. 19 und Seq.
ID. Nr. 20, oder ein Antigen-bindendes
Fragment des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 13 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr. 18, Seq.
ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20, oder ein Antigen-bindendes Fragment des Immunglobulins,
das eine Bindungsspezifität
für CCR2
aufweist. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 14 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr. 18, Seq.
ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20, oder ein Antigen-bindendes Fragment des Immunglobulins,
das eine Bindungsspezifität
für CCR2
aufweist. In einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 15 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 17, Seq. ID. Nr. 18, Seq.
ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20, oder ein Antigen-bindendes Fragment des Immunglobulins,
das eine Bindungsspezifität
für CCR2
aufweist. In einer alternativen Ausführungsform umfasst ein humanisiertes
Immunglobulin der Erfindung beides, eine leichte Kette, die die
Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 15 umfasst, und eine schwere Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 107, Seq. ID. Nr. 18,
Seq. ID. Nr. 19 und Seq. ID. Nr. 20, oder ein Antigen-bindendes Fragment
des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 13, Seq. ID. Nr. 14, Seq.
ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107, und eine schwere Kette, die die
Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 17 umfasst, oder ein Antigen-bindendes Fragment
des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist. In einer alternativen
Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr. 13, Seq.
ID. Nr. 14, Seq. ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107, und eine schwere
Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 18 umfasst, oder ein Antigen-bindendes Fragment
des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist. In einer weiteren
Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr. 13, Seq.
ID. Nr. 14, Seq. ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107, und eine schwere
Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 19 umfasst, oder ein Antigen-bindendes Fragment
des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfasst ein humanisiertes Immunglobulin der Erfindung beides, eine
leichte Kette, die die Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Seq. ID. Nr. 12, Seq. ID. Nr. 13, Seq.
ID. Nr. 14, Seq. ID. Nr. 15 und Seq. ID. Nr. 107, und eine schwere
Kette, die die Aminosäuresequenz
von Seq. ID. Nr. 20 umfasst, oder ein Antigen-bindendes Fragment
des Immunglobulins, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
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In
einer Ausführungsform
kann die leichte Kette des humanisierten Immunglobulins oder das
Antigen-bindende Fragment davon, die/das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
durch ein Nukleinsäuremolekül codiert
sein, das die Seq. ID. Nr. 98 umfasst. In einer anderen Ausführungsform
kann die schwere Kette des humanisierten Immunglobulins oder das
Antigen-bindende Fragment davon, die/das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
durch ein Nukleinsäuremolekül codiert
sein, das die Seq. ID. Nr. 97 umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch ein chimärisches
Immunglobulin oder ein Antigen-bindendes
Fragment davon, die/das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist und die/das
eine variable Region einer leichten Kette nicht-humanen Ursprungs
und eine humane konstante Region (beispielsweise eine konstante
Region einer leichten Kette) umfasst. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein chimäres
Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist
und das eine variable Region einer schweren Kette nicht-humanen
Ursprungs und eine humane konstante Region (beispielsweise eine
konstante Region einer schweren Kette) umfasst. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst das chimärische
Immunglobulin oder Antigen-bindende Fragment davon, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist,
eine variable Kettenregion einer leichten Kette nicht-humanen Ursprungs
und eine variable Region einer schweren Kette nicht-humanen Ursprungs
und umfasst weiter eine humane konstante Region (beispielsweise
eine konstante Region einer humanen leichten Kette und/oder eine
konstante Region einer humanen schweren Kette).
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NUKLEINSÄUREN UND KONSTRUKTE
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte und/oder rekombinante
(einschließlich
beispielsweise hauptsächlich
reine) Nukleinsäuremoleküle, die
Nukleinsäuresequenzen
umfassen, die ein humanisiertes Immunglobulin oder eine leichte
oder schwere Kette eines humanisierten Immunglobulins der vorliegenden
Erfindung codieren.
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Die
hier als "isoliert" bezeichneten Nukleinsäuremoleküle sind
Nukleinsäuremoleküle, die
von den Nukleinsäuren
der genomischen DNA oder der zellulären RNA von ihrer Quelle des
Ursprungs entfernt wurden (beispielsweise wie sie in Zellen vorkommen
oder in einem Gemisch aus Nukleinsäuren, wie in einer Bank), und
sie enthalten Nukleinsäuremoleküle, die
durch hier beschriebene Verfahren erhalten wurden, einschließlich reine
Nukleinsäuremoleküle, Nukleinsäuremoleküle, die
durch chemische Synthese, durch Kombinationen von biologischen und
chemischen Verfahren hergestellt wurden und rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die isoliert
wurden (siehe beispielsweise Daugherty, B.L. et al., Nucleic Acids
Res., 19 (9): 2471–2476
(1991); Lewis, A.P. und J.S. Crowe, Gene, 101: 297–302 (1991)).
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Die
hier als "rekombinant" bezeichneten Nukleinsäuremoleküle sind
Nukleinsäuremoleküle, die
durch rekombinante DNA-Verfahren hergestellt wurden, einschließlich der
Nukleinsäuremoleküle, die
durch Verfahren erzeugt wurden, die auf ein Verfahren der künstlichen
Rekombination angewiesen sind, wie der Polymerase Kettenreaktion
(PCR) und/oder Klonierung in einen Vektor durch Verwenden von Restriktionsenzymen. "Rekombinante" Nukleinsäuremoleküle sind
auch solche, die aus Rekombinationsereignissen entstehen, die durch
die natürlichen
Mechanismen der Zelle auftreten, die aber nach dem Einfügen von
Nukleinsäuren
in die Zellen, die zum Ermöglichen
eines gewünschten Rekombinationsereignis
gestaltet wurden, ausgewählt
wurden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch besonders isolierte und/oder
rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die
eine Nukleotidsequenz umfassen, die ein humanisiertes 1D9 Immunglobulin
(beispielsweise ein humanisiertes Immunglobulin der vorliegenden
Erfindung, in dem der nicht-humane Bereich von dem monoklonalen
Maus Antikörper
1D9 abgeleitet ist) oder eine Kette davon codiert. In einer Ausführungsform
umfasst die leichte Kette drei für
die Erkennung eines Antigens verantwortliche Regionen, die von der
leichten Kette des 1D9 Antikörpers
abgeleitet sind, und die schwere Kette umfasst drei für die Erkennung
eines Antigens verantwortliche Regionen, die von der schweren Kette
des 1D9 Antikörpers
abgeleitet sind. Derartige Nukleinsäuremoleküle beinhalten beispielsweise
(a) ein Nukleinsäuremolekül, das eine
Sequenz umfasst, die ein Polypeptid codiert, das die Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Kette eines humanisierten 1D9
Immunglobulins (beispielsweise die variable Region der schweren
Kette aus 8 und 21)
(beispielsweise Nukleotide 58–411
von Seq. ID. Nr. 96) umfasst; (b) ein Nukleinsäuremolekül, das eine Sequenz umfasst,
die ein Polypeptid codiert, das die Aminosäuresequenz der variablen Region
der leichten Kette eines humanisierten 1D9 Immunglobulins (beispielsweise
die variable Region der schweren Kette aus den 7 und 22) (beispielsweise
Nukleotide 52–390
von Seq. ID. Nr. 95) umfasst; (c) ein Nukleinsäuremolekül, das eine Sequenz umfasst,
die mindestens einen funktionalen Bereich des variablen Bereichs
der leichten oder schweren Kette eines humanisierten Immunglobulins
codiert (beispielsweise einen Bereich, der für die Antigenbindung eines
die Kette umfassenden humanisierten Immunglobulins ausreichend ist).
Aufgrund der Degenerierung des genetischen Codes kann eine Vielzahl
an Nukleinsäuren
hergestellt werden, die ein ausgewähltes Polypeptid codieren.
In einer Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure
die Nukleotidsequenz der variablen Region, wie in 21 dargelegt oder im Wesentlichen dargelegt ist,
oder wie in 22 dargelegt oder im Wesentlichen
dargelegt ist, einschließlich
doppel- oder einzelsträngigen
Polynukleotiden. (Obwohl verschiedene Figuren Polypeptide erläutern können, die
größer sind
als die variablen Regionen (beispielsweise enthalten sie eine Signalpeptid-codierende
Sequenz oder einen Bereich einer codierenden Sequenz für eine konstante
Region), soll der Bezug auf die variable Region einer besonderen
Figur den Bereich der variablen Region der gezeigten Sequenz enthalten).
Wie vorstehend erläutert
wurde, können
isolierte und/oder rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die diese Kriterien erfüllen, Nukleinsäuremoleküle umfassen,
die Sequenzen codieren, die zu Sequenzen auf dem humanisierten Antikörper 1D9
oder zu Varianten davon identisch sind.
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Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung können
in der Herstellung von humanisierten Immunglobulinen, die eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweisen,
verwendet werden. So kann beispielsweise ein Nukleinsäuremolekül (beispielsweise
DNA), das ein humanisiertes Immunglobulin der vorliegenden Erfindung
codiert, in ein geeignetes Konstrukt (beispielsweise einen Vektor)
zur weiteren Veränderung
von Sequenzen oder zur Herstellung des codierten Polypeptids in
einer geeigneten Wirtszelle eingefügt werden.
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TARGETING-MOLEKÜLE
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Die
Erfindung betrifft auch Targeting-Moleküle, die die Interaktion einer
CCR2-exprimierenden
Zelle mit einer Zielzelle herbeiführen können. Das Targeting-Molekül enthält einen
ersten Bindungsanteil, der an Säugetier
CCR2 binden kann, und einen zweiten Bindungsanteil, der ein auf
der Oberfläche
einer Zielzelle exprimiertes Molekül binden kann. Bevorzugte Zielzellen
schließen
Tumorzellen und Virus-infizierte Zellen ein. Eine Vielzahl von Molekülen, die
stärker
oder gleichmäßig auf
Tumorzellen exprimiert sind (beispielsweise Tumorantigene wie Lewis
Y, HER-2/neu, Disialoganglliosid G3, carcinoembryogenes Antigen,
CD30) und/oder Virus-infizierte Zellen (beispielsweise virale Antigene,
wie Influenza Virus Hemagglutinin, Epstein-Barr Virus LMP-1, Hepatitis
C Virus E2 Glykoprotein, HIV gp160, HIV gp120), sind im Stand der
Technik bekannt. Das Targeting-Molekül kann jeden geeigneten zweiten
Bindungsanteil enthalten, der an ein auf einer gewünschten Zielzelle
exprimiertes Molekül
bindet (siehe beispielsweise Ring,
U.S.
Patent Nr. 5,948,647 , auf dessen gesamte Lehre hier Bezug
genommen wird). Geeignete Bindungsanteile schließen beispielsweise Proteine
und Peptide (einschließlich
posttranslational veränderte
Formen, beispielsweise glycosylierte, phosphorylierte, lipidierte),
Zucker, Lipide, peptidmimetische, kleine organische Moleküle, Nukleinsäuren und
andere Mittel ein, die Säugetier
CCR2 oder ein auf einer Oberfläche
einer Zielzelle exprimiertes Molekül binden. Geeignete Bindungsanteile
können
durch Verwendung jedes geeigneten Verfahrens identifiziert werden,
wie durch die hier beschriebenen Bindungs-Assays.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der erste Bindungsanteil beispielsweise ein humanisiertes Immunglobulin
der Erfindung sein, das einen Säugetier
CCR2 oder Antigen-bindendes Fragment davon (beispielsweise Fab,
Fv, Fab', F(ab)'2)
bindet. Der zweite Bindungsanteil kann beispielsweise ein Antikörper (beispielsweise
ein zweites humanisiertes Immunglobulin) oder Antigen-bindendes
Fragment davon sein, der/das an ein auf einer Zielzelle exprimiertes
Molekül
oder Antigen-bindendes Fragment davon bindet. Falls das Targeting-Molekül einen
ersten Bindungsanteil umfasst, der ein humanisiertes anti-CCR2 Immunglobulin oder
Antigen-bindendes Fragment davon ist, ist es bevorzugt, dass das
humanisierte anti-CCR2 Immunglobulin die Bindung eines Liganden
an CCR2 nicht inhibiert.
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Der
erste Bindungsanteil kann direkt oder indirekt mit dem zweiten Bindungsanteil
durch eine Vielzahl an geeigneten Verbindungen verbunden werden.
So können
die Bindungsanteile beispielsweise Teil eines zusammenhängenden
Polypeptids (beispielsweise eines Fusionsproteins) sein, wenn der
erste Bindungsanteil und der zweite Bindungsanteil Proteine oder
Peptide sind. Wenn das Targeting-Molekül ein Fusionsprotein ist, können der
erste und zweite Bindungsanteil auf dem Polypeptid in jeder geeigneten
Konfiguration angeordnet sein. Die ersten und zweiten Bindungsanteile
können
indirekt durch einen (beispielsweise einen oder mehrere) Peptid-Linker
oder direkt aneinander durch eine Peptidbindung verbunden werden.
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Wenn
die Bindungsanteile nicht Teil eines zusammenhängenden Polypeptids sind, können sie
direkt durch eine chemische Bindung verbunden werden, die durch
die Reaktion einer funktionalen Gruppe (oder eines aktiven Derivats
davon) auf dem ersten Bindungsanteil mit einer zweiten funktionalen
Gruppe (oder eines aktiven Derivats davon) auf dem zweiten Bindungsanteil
gebildet wird. So können
beispielsweise zwei Thiole zur Bildung einer Disulfidbindung reagieren
und ein Amin kann mit einer Carboxylsäure oder einem Acylhalogenid
zur Bildung eines Amids reagieren. Eine Vielzahl anderer geeigneter
Reaktionen, die verwendet werden können, sind im Stand der Technik
bekannt (siehe beispielsweise Hermanson, G.T., Bioconjugate Techniques, Academic
Press: San Diego, CA (1996)). Die Bindungsanteile können indirekt
durch einen geeigneten Linker verbunden werden (beispielsweise einen
Peptid-Linker). Allgemein enthält
ein Linker zwei reaktive Gruppen, die zur Bildung einer Bindung
mit dem ersten Bindungsanteil und/oder dem zweiten Bindungsanteil
reagieren können.
Linker, die zwei unterschiedliche reaktive Gruppen enthalten (beispielsweise
ein heterobifunktionaler Linker), können zum selektiven Konjugieren
des ersten Bindungsanteils an den zweiten Bindungsanteil verwendet
werden. Es sind viele Linker bekannt, die zur Bildung von Konjuagten
zwischen Proteinen, Nukleinsäuren,
Peptiden, Vitaminen, Zuckern, Lipiden, kleinen organischen Molekülen und
anderen geeigneten Mitteln geeignet sind (siehe beispielsweise
U.S. Patent Nr. 5,856,571 ,
5,880,270 ; Hermanson, G.T.,
Bioconjugate Techniques, Academic Press: San Diego, CA (1996)).
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Vorzugsweise
sind die unabhängigen
Aktivitäten
der Bindungsanteile (beispielsweise Bindungsaktivitäten, chemoattraktans
Aktivität)
der Targeting-Moleküle
nicht wesentlich verschieden von den Aktivitäten der Bindungsanteile als
getrennt molekulare Einheiten. So kann beispielsweise das Targeting-Molekül mit einer
Affinität
an CCR2 binden, die innerhalb eines Faktors von ungefähr 1000,
vorzugsweise innnerhalb eines Faktors von 100, mehr bevorzugt innerhalb
eines Faktors von 10 liegt oder die im Wesentlichen die gleiche
ist, wie die Affinität
des freien Antikörpers
oder des Antigen-bindenden Fragments, wenn der erste Bindungsanteil
ein humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment
davon ist. Targeting-Moleküle
mit diesen bevorzugten Eigenschaften können durch Verwenden jedes
geeigneten Verfahrens hergestellt werden. Das resultierende Targeting-Molekül kann dann
auf Bindung (beispielsweise durch ELISA) und auf Chemoattraktans
getestet werden.
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In
einer Ausführungsform
ist das Targeting-Molekül
ein bispezifischer humanisierter Antikörper oder bispezifisches Antigen-bindendes
Fragment davon (beispielsweise F(ab')2), der/das
eine Spezifität
für Säugetier
CCR2 und für
ein auf einer Zielzelle exprimiertes Molekül aufweist (beispielsweise
Tumorantigen, virales Antigen). Bispezifische Antikörper können durch
Triome und Hybrid-Hybridome sezerniert werden. Die Überstände von
Triomen und Hybrid-Hybridomen können
unter Verwendung von geeigneten Assays (beispielsweise ELISA) auf
bispezifische Antikörper
getestet werden, und bispezifische Antikörper können unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren aufgereinigt werden. Diese Antikörper können dann gemäß den hier
beschriebenen Verfahren humanisiert werden. Daher stellt die Erfindung
ein Targeting-Molekül
bereit, das ein humanisierter bispezifischer Antikörper ist,
der eine Bindungsspezifität
für CCR2
und für
ein auf einer Zielzelle exprimiertes Molekül aufweist, oder ein bivalentes
Antigen-bindendes Fragment des bispezifischen Antikörpers ist. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herbeiführen einer Interaktion
einer CCR2-tragenden Zelle mit einer Zielzelle in einem Patienten,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
Targeting-Moleküls
an einen Patienten umfasst, das ein humanisierter bispezifischer
Antikörper
ist, der eine Bindungsspezifität
für CCR2
und für
ein auf einer Zielzelle exprimiertes Molekül aufweist, oder ein bivalentes
Antigen-bindendes Fragment des bispezifischen Antikörpers ist.
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VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON HUMANISIERTEN
IMMUNGLOBULINEN, DIE EINE SPEZIFITÄT FÜR CCR2 AUFWEISEN
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines humanisierten Immunglobulins,
das eine Bindungsspezifität
für CCR2
aufweist. Das humanisierte Immunglobulin kann beispielsweise durch
die Expression einer oder mehrerer rekombinanter Nukleinsäuren beispielsweise
in einer Wirtszelle erhalten werden, die ein humanisiertes Immunglobulin
codieren, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist.
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Konstrukte
oder Expressionsvektoren, die für
die Expression eines humanisierten Immunglobulins mit einer Bindungsspezifität für CCR2 geeignet
sind, werden auch bereitgestellt. Die Konstrukte können in
eine geeignete Wirtszelle eingebracht werden, und Zellen, die ein
erfindungsgemäßes humanisiertes
Immunglobulin exprimieren, können
hergestellt und in Kulturen gehalten werden. Geeignete Wirtszellen
können
prokaryotisch sein, einschließlich
Bakterienzellen wie E. coli, B. subtilis und/oder andere geeignete
Bakterien, oder eukaryotisch, wie Pilz- oder Hefezellen (beispielsweise
Pichiapastoris, Aspergillus Arten, Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe, Neurospora crassa), oder andere niedere eukaryotische Zellen
und Zellen höherer
Eukaryoten, wie solche von Insekten (beispielsweise Insektenzellen
(
WO 94/26087 , O'Connor, veröffentlicht
24. November, 1994)) oder von Säugetieren
(beispielsweise, COS Zellen, wie COS-1 (ATCC Zugangsnummer CRL-1650)
und COS-7 (ATCC Zugangsnummer CRL-1651), CHO (beispielsweise ATCC
Zugangsnummer CRL-9096), 293 (ATCC Zugangsnummer CRL-1573), HeLa (ATCC
Zugangsnummer CCL-2), CV1 (ATCC Zugangsnummer CCL-70), WOP (Dailey
et al., J. Virol. 54: 739–749
(1985)), 3T3, 293T (Pear et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.,
90: 8392–8396
(1993)), NSO Zellen, SP2/0, HuT78 Zellen, und ähnliche (siehe beispielsweise
Ausubel, F.M. et al., eds. Current Protocols in Molecular Biology,
Greene Publishing Associates and John Wiley & Sons Inc., (1993)).
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Wirtszellen,
die ein Bindungsspezifität
für CCR2
aufweisendes humanisiertes Immunglobulin herstellen, können wie
folgt hergestellt werden. Beispielsweise kann eine Nukleinsäure, die
alles oder einen Teil der codierenden Sequenz für das gewünschte humanisierte Immunglobulin
codiert, in einen Nukleinsäurevektor eingefügt werden,
beispielsweise in einen DNA-Vektor wie ein Plasmid, Virus oder in
ein für
die Expression geeignetes Replikon. Es steht eine Vielzahl an Vektoren
zur Verfügung,
einschließlich
Vektoren, die in einfacher oder vielfacher Kopie erhalten bleiben
oder die in das Wirtszellenchromosom integriert werden.
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Geeignete
Expressionsvektoren können
eine Anzahl an Verbindungen enthalten, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf eine oder mehrere der folgenden Verbindungen: einen Replikationsstartpunkt,
ein wählbares
Markergen, ein oder mehrere Expressionssteuerelemente, wie ein Transkriptionssteuerelement
(beispielsweise ein Promotor, ein Enhancer, Terminator) und/oder
ein oder mehrere Translationssignale, eine Signalsequenz oder Leitsequenz
für das
Membran-Targeting oder für
die Sekretion. In einem Konstrukt kann die Signalsequenz durch den
Vektor oder durch eine andere Quelle bereitgestellt werden. So können beispielsweise die
Transkriptions- und/oder Translationssignale eines Immunglobulins
zur Steuerung der Expression verwendet werden.
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Ein
Promotor kann für
die Expression in einer geeigneten Wirtszelle bereitgestellt werden.
Promotoren können
konstitutiv oder induzierbar sein. Beispielsweise kann ein Promotor
operativ mit einer Nukleinsäure verbunden
sein, die ein humanisiertes Immunglobulin oder eine Immunglobulinkette
codiert, so dass er die Expression des codierten Polypeptids steuert.
Es sind viele geeignete Promotoren für prokaryotische (beispielsweise
lac, tac, T3, T7 Promotoren für
E. coli) und eukaryotische (beispielsweise Hefe Alkoholdehydrogenase (ADH1),
SV40, CMV) Wirte erhältlich.
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Zusätzlich umfassen
die Expressionsvektoren typischerweise einen wählbaren Marker zur Selektion von
Vektor-tragenden Wirtszellen, und im Falle eines replizierbaren
Expressionsvektors einen Replikationsstartpunkt. Gene, die Produkte
codieren, die Antibiotika- oder Chemikalienresistenz gewähren, sind
gebräuchliche
Selektionsmarker und können
in prokaryotischen (beispielsweise β-Laktamase-Gen (Ampicillin Resistenz),
Tet-Gen für Tetracyclin
Resistenz) und eukaryotischen (beispielsweise Neomycin (G418 oder
Geneticin), gpt (Mycophenolsäure),
Ampicillin oder Hygromycin Resistenzgene) Zellen verwendet werden.
Dihydrofolsäurereduktase
Markergene erlauben die Selektion mit Methotrexat in vielen Wirten.
Gene, die das Genprodukt von auxotrophen Markern des Wirts (beispielsweise
LEU2, URA3, HIS3) codieren, werden häufig als Selektionsmarker in
Hefe verwendet. Die Verwendung von viralen (beispielsweise Baculovirus)
oder Phagen-Vektoren und Vektoren, die in der Lage sind, sich in
das Genom der Wirtszelle zu integrieren, werden auch in Betracht
gezogen. In einer Ausführungsform
ist der Vektor pLKTOK38. Die vorliegende Erfindung betrifft auch Zellen,
die diese Expressionsvektoren tragen.
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Ein
Expressionsvektor umfasst ein fusioniertes Gen, das eine leichte
Kette eines humanisierten Immunglobulins codiert, wobei das Gen
eine Nukleotidsequenz umfasst, die eine von einer leichten Kette
eines nicht-humanen Antikörpers
mit Bindungsspezifität
für CCR2
abstammende CDR codiert, und eine von einer leichten Kette humanen
Ursprungs abgeleitete Gerüstregion.
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Daher
beinhaltet die Erfindung einen Expressionsvektor, der ein Gen umfasst,
das eine leichte Kette eines humanisierten Immunglobulins codiert,
wobei das Gen eine Nukleotidsequenz umfasst, die eine von einer
leichten Kette eines nicht-humanen Antikörpers mit Bindungsspezifität für CCR2 abstammende
CDR codiert, und eine von einer leichten Kette humanen Ursprungs
abgeleitete Gerüstregion.
Die Erfindung betrifft auch einen Expressionsvektor, der ein Gen
umfasst, das eine schwere Kette eines humanisierten Immunglobulins
codiert, wobei das Gen eine Nukleotidsequenz umfasst, die eine von
einer schweren Kette eines nicht-humanen Antikörpers mit Bindungsspezifität für CCR2 abstammende
CDR codiert, und eine von einer schweren Kette humanen Ursprungs
abgeleitete Gerüstregion.
In einer Ausführungsform
ist der nicht-humane Antikörper
der Maus Antikörper
1D9. Die Erfindung schließt
auch Wirtszellen ein, die die Expressionsvektoren der Erfindung
umfassen. Die Erfindung betrifft auch ein isoliertes oder rekombinantes
Gen, das eine leichte oder schwere Kette eines humanisierten Immunglobulins
codiert, das eine erste Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine von dem monoklonalen Maus Antikörper 1D9
abgeleitete Antigen-bindende Region codiert, und eine zweite Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens einen Teil einer konstanten Region eines Immunglobulins humanen
Ursprungs codiert.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Wirtszelle (beispielsweise eine, die
ein humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment
davon exprimiert, das eine Bindungsspezifität für CCR2 aufweist), die ein erstes
rekombinantes Nukleinsäuremolekül umfasst, das
eine leichte Kette eines humanisierten Immunglobulins oder ein Fragment
davon codiert, und ein zweites rekombinantes Nukleinsäuremolekül, das eine
schwere Kette eines humanisierten Immunglobulins oder ein Fragment
davon codiert, wobei das erste Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz umfasst,
die eine von der leichten Kette des Maus Antikörpers 1D9 abgeleitete CDR codiert
und eine von einer leichten Kette humanen Ursprungs abgeleitete
Gerüstregion,
und wobei das zweite Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz
umfasst, die eine von der schweren Kette des Maus Antikörpers 1D9
abgeleitete CDR codiert und eine von einer schweren Kette humanen
Ursprungs abgeleitete Gerüstregion.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines
humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindenden Fragments davon,
umfassend dem Halten einer Wirtszelle der Erfindung unter Bedingungen,
die für
die Expression eines humanisierten Immunglobulins angemessen sind,
wobei humanisierte Immunglobulinketten exprimiert werden und ein
Bindungsspezifität
für CCR2
aufweisendes humanisiertes Immunglobulin oder Antigen-bindendes Fragment
davon hergestellt wird. Das Verfahren kann weiterhin den Schritt
des Isolierens des humanisierten Immunglobulins oder des Antigen-bindenden
Fragments davon umfassen.
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So
kann beispielsweise ein Nukleinsäuremolekül (d.h.
ein oder mehrere Nukleinsäuremolekül(e)), das die
schweren und die leichten Ketten eines humanisierten Immunglobulins
mit Bindungsspezifität
für CCR2 oder
ein Konstrukt (d.h. ein oder mehrere Konstrukt(e)) codiert, das
(ein) derartige(s) Nukleinsäuremolekül(e) umfasst,
in eine geeignete Wirtszelle durch ein Verfahren eingebracht werden,
das für
die bestimmte Wirtszelle angemessen ist (beispielsweise Transformation,
Transfektion, Elektroporation, Infektion), so dass das/die Nukleinsäuremolekül(e) operativ
mit einem oder mehreren Expressionssteuerelement(en) verbunden ist/sind (beispielsweise
in einem Vektor in einem Konstrukt, das durch Prozesse in der Zelle
erzeugt wurde und das in das Wirtszellen Genom integriert wurde).
Wirtszellen können
unter Bedingungen gehalten werden, die für die Expression geeignet sind
(beispielsweise in der Gegenwart eines Inducers, geeigneten Medien,
die mit angemessenen Salzen ergänzt
wurden, Wachstumsfaktoren, Antibiotika, Nahrungsergänzungsmittel,
usw.), wobei das codierte Polypeptid/die codierten Polypeptide hergestellt
wird/werden. Falls erwünscht,
kann das codierte Protein (beispielsweise humanisierter Antikörper 1D9)
aus beispielsweise den Wirtszellen, dem Medium oder aus Milch isoliert
werden. Dieses Verfahren umfasst die Expression in einer Wirtszelle
eines transgenen Tieres (siehe beispielsweise
WO 92/03918 , GenPharm International,
veröffentlicht
am 19. März,
1992).
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Es
können
Fusionsproteine hergestellt werden, in denen ein humanisiertes Immunglobulin
oder eine Immunglobulinkette in einer N-terminalen Position, einer
C-terminalen Position oder in einer intern in dem Fusionsprotein
gelegenen Position mit einem nicht-Immunglobulinanteil (d.h. ein Anteil,
der nicht in natürlich
vorkommenden Immunglobulinen vorkommt) verbunden ist. So können beispielsweise
einige Ausführungsformen durch
die Insertion einer Immunglobulinsequenzen codierenden Nukleinsäure in einen
geeigneten Expressionsvektor, wie in einen pET Vektor (beispielsweise
pET-15b, Novagen), einen Phagenvektor (beispielsweise pCANTAB 5
E, Pharmacia) oder in einen anderen Vektor (beispielsweise pRIT2T
Protein A Fusionsvektor, Pharmacia), hergestellt werden. Das resultierende
Konstrukt kann zur Expression in eine geeignete Wirtszelle eingebracht
werden. Nach der Expression können
einige Fusionsproteine aus einem Zelllysat mittels einer geeigneten
Affinitätsmatrix
isoliert oder aufgereinigt werden (siehe beispielsweise Current
Protocols in Molecular Biology (Ausubel, F.M. et al., Hrsg., Vol.
2, Suppl. 26, Seiten 16.4.1–16.7.8
(1991)).
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THERAPEUTISCHE VERFAHREN UND ZUSAMMENSETZUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung stellt humanisierte Immunglobuline bereit,
die (1) CCR2 in vitro und/oder in vivo binden können und/oder (2) eine Aktivität oder Funktion
von CCR2 verändern
können,
wie (a) die Bindungsfunktion (beispielsweise die Fähigkeit
von CCR2 einen Liganden zu binden) und/oder (b) das Leukozyten-trafficking,
einschließlich
der Rekrutierung und/oder Akkumulation von Leukozyten in Geweben.
Vorzugsweise sind die humanisierten Immunglobuline in der Lage,
CCR2 selektiv in vitro und/oder in vivo zu binden und CCR2-vermittelte
Interaktionen zu inhibieren. In einer Ausführungsform kann ein humanisiertes
Immunglobulin CCR2 binden und die Bindung von CCR2 an einen oder
mehrere seiner Liganden (beispielsweise HIV, MCP-1, MCP-2, MCP-3,
MCP-4) inhibieren. Die humanisierten Immunglobuline der vorliegenden
Erfindung sind in einer Vielzahl von Verfahren mit Anwendungen in
der Forschung, Diagnose und Therapie anwendbar. So können sie
zum Nachweisen, Isolieren und/oder Aufreinigen von CCR2 oder Varianten
davon (beispielsweise durch Affinitäts-Aufreinigung oder durch
andere geeignete Verfahren) und zur Untersuchung der CCR2 Struktur
(beispielsweise der Konformation) und Funktion verwendet werden.
Die humanisierten Immunglobuline der vorliegenden Erfindung können auch
in Diagnoseanwendungen (beispielsweise in vitro, ex vivo) oder zur
Veränderung
der CCR2 Funktion in therapeutischen (einschließlich in prophylaktischen)
Ansätzen
verwendet werden.
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So
können
beispielsweise die humanisierten Immunglobuline der vorliegenden
Erfindung zum Nachweisen und/oder Messen des Niveaus von CCR2 in
einer Probe (beispielsweise Gewebe oder Körperfluide, wie entzündliche
Exsudate, Blut, Serum, Innereien-Fluide, auf Zellen, die CCR2 tragen)
verwendet werden. Beispielsweise kann eine Probe (beispielsweise
Gewebe und/oder Körperfluid)
von einem Individuum erhalten werden und ein geeignetes immunologisches
Verfahren kann zum Nachweis und/oder zur Erfassung der CCR2-Expression
angewandt werden, einschließlich
Verfahren wie der enzymgekoppelte Immunadsorptionstest (ELISA),
einschließlich
Chemilumineszenz-Assays, Radioimmuno-Assays und Immunohistologie. In einer Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Nachweis eines bestimmten CCR2 in einer Probe
bereitgestellt, was das in Kontakt bringen einer Probe mit einem
humanisierten Immunglobulin der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen
umfasst, die für
die spezifische Bindung des humanisierten Immunglobulins an CCR2
und für den
Nachweis der gebildeten Antikörper-CCR2-Komplexe
geeignet sind. In einer Anwendung des Verfahrens können humanisierte
Immunglobuline zur Analyse von normalen und entzündeten Gewebe (beispielsweise von
einem Menschen) auf CCR2 Reaktivität und/oder Expression (beispielsweise
immunohistologisch) verwendet werden, um Verbindungen zwischen bestimmten
Bedingungen und der erhöhten
CCR2 Expression (beispielsweise in betroffenen Geweben) nachzuweisen.
Die humanisierten Immunglobuline der vorliegenden Erfindung erlauben
immunologische Verfahren der Bewertung der Gegenwart von CCR2 in
normalem Gewebe, verglichen mit entzündlichem Gewebe, durch die
das Vorhandensein einer Erkrankung, ein Fortlaufen einer Erkrankung
und/oder die Wirksamkeit einer anti-CCR2 Integrin Therapie in entzündlichen
Geweben bewertet werden kann.
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Die
humanisierten Immunglobuline der vorliegenden Erfindung können auch
zur Veränderung
(beispielsweise Inhibition (reduzieren oder verhindern)) der Bindungsfunktion
und/oder des durch CCR2 vermittelten Leukozyten- (beispielsweise
Lymphozyten, Monozyten) trafficking verwendet werden. So können beispielsweise
humanisierte Immunglobuline, die die Bindung von CCR2 an einen Liganden
(d.h. an einen oder an mehrere Liganden) inhibieren, bei der Behandlung
von Erkrankungen, die mit Leukozyten (beispielsweise Lymphozyten,
Monozyten) Infiltration von Geweben assoziiert sind, gemäß dem Verfahren
verabreicht werden. Zusätzlich
können
humanisierte Immunglobuline, die die Bindung von CCR2 an einen Liganden
(d.h. an einen oder an mehrere Liganden) inhibieren, gemäß dem Verfahren
bei der Behandlung von HIV verabreicht werden. Zur Behandlung einer
derartigen Erkrankung wird einem Individuum (beispielsweise einem
Säugetier
wie einem Menschen oder anderen Primaten) eine wirksame Menge eines
humanisierten Immunglobulins der vorliegenden Erfindung (d.h. eins
oder mehrere) verabreicht.
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Das
humanisierte Immunglobulin wird in einer wirksamen Menge verabreicht,
die die Bindung von CCR2 an einen seiner Liganden inhibiert. In
der Therapie ist eine wirksame Menge ausreichend, um den erwünschten
therapeutischen (einschließlich
den prophylaktischen) Effekt zu erzielen (wie eine Menge, die ausreicht,
um CCR2-vermittelte Bindungen und Signalisierungen zu reduzieren
oder zu verhindern). Das humanisierte Immunglobulin kann in Einzeldosen
oder in Mehrfachdosen verabreicht werden. Die Dosierung kann durch
bekannte Verfahren bestimmt werden und kann von beispielsweise dem
Alter, der Empfindlichkeit, der Toleranz und dem allgemeinen Wohlbefinden
des Individuums abhängig
sein. Geeignete Dosierungen für
Antikörper
können
von ungefähr
0,1 mg/kg Körpergewicht
bis zu ungefähr
10,0 mg/kg Körpergewicht
und Behandlung reichen.
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Gemäß dem Verfahren
kann das humanisierte Immunglobulin einem Individuum (beispielsweise
einem Menschen) allein oder in Verbindung mit anderen Mitteln verabreicht
werden. Ein humanisiertes Immunglobulin kann vor, zusammen mit oder
nach der Verabreichung des zusätzlichen
Mittels verabreicht werden. Daher schließt die Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen mit ein, die ein humanisiertes Immunglobulin oder
Antigen-bindendes Fragment davon der Erfindung und einen geeigneten
Träger
umfassen. In einer Ausführungsform
wird mehr als ein humanisiertes Immunglobulin verabreicht, das die
Bindung von CCR2 an seine Liganden inhibiert. In einer weiteren
Ausführungsform
wird ein zusätzlicher
monoklonaler Antikörper
zu dem humanisierten Immunglobulin der vorliegenden Erfindung verabreicht.
In noch einer weiteren Ausführungsform
kann ein zusätzlicher
pharmakologisch aktiver Inhaltsstoff (beispielsweise eine anti-Entzündungszusammensetzung
wie Sulfasalazin, eine weitere nicht-steroide anti-Entzündungszusammensetzung
oder eine steroide anti-Entzündungszusammensetzung)
in Verbindung mit einem humani sierten Immunglobulin der vorliegenden
Erfindung verabreicht werden.
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Eine
Vielzahl an Verabreichungswegen ist möglich, abhängig von der zu behandelnden
Erkrankung oder dem zu behandelnden Zustand, einschließlich, aber
nicht zwingend begrenzt auf parenteral (beispielsweise intravenöse, intraarterielle,
intramuskuläre,
subkutane Injektionen), oral (beispielsweise diätetisch), topisch, inhalativ
(beispielsweise intrabronchiale, intranasale oder orale Inhalation,
intranasale Tropfen) oder rektal. Die parenterale Verabreichung
ist die bevorzugte Art der Verabreichung.
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Die
Formulierung wird entsprechend des gewählten Verabreichungsweges (beispielsweise
Lösung, Emulsion)
variieren. Eine angemessene Zusammensetzung, die den zu verabreichenden
humanisierten Antikörper
umfasst, kann in einem physiologisch akzeptablen Vehikel oder Träger hergestellt
werden. Für
Lösungen
oder Emulsionen schließen
geeignete Träger
beispielsweise wässrige
oder alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich salzige und gepufferte
Medien, ein. Parenterale Vehikel können Natriumchloridlösungen,
Ringers Dextrose, Dextrose und Natriumchlorid, laktierte Ringerlösungen oder
nichtflüchtige Öle einschließen. Intravenöse Vehikel
können
verschiedene Additive, Präservative
oder Fluide, nahrhafte oder elektrolytische Regenerierer (Replenisher)
einschließen
(siehe allgemein Remington's Pharmaceutical
Sciences, 17th Edition, Mack Publishing
Co., PA, 1985). Für
Inhalationen kann die Zusammensetzung gelöst und in einem für die Verabreichung
geeigneten Spender (beispielsweise ein Zerstäuber, Vernebler oder Druckzerstäuberspender)
geladen werden.
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Daher
schließt
die Erfindung ein Verfahren der Inhibition einer HIV-Infektion einer
Zelle ein, das das in Kontakt bringen einer Zelle mit einer wirksamen
Menge einer Zusammensetzung umfasst, die ein humanisiertes Immunglobulin
oder Antigen-bindendes Fragment davon der Erfindung umfasst. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung von HIV oder
zur Inhibition einer HIV-Infektion in einem Patienten, was die Verabreichung
einer Zusammensetzung an den Patienten umfasst, die eine wirksame
Menge eines humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindendes
Fragment davon der Erfindung umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Inhibition einer mit der
Bindung eines Chemokins an den Säugetier
CCR2 assoziierten Funktion oder einem funktionalen Bereich von CCR2,
was das in Kontakt bringen einer CCR2 oder einen Bereich davon umfassenden Zusammensetzung
mit einer wirksamen Menge eines humanisierten Immunglobulins oder
Antigen-bindenden Fragments davon der Erfindung umfasst, wobei das
humanisierte Immunglobulin die Bindung des Chemokins an den Säugetier
CCR2 inhibiert und eine oder mehrere mit der Bindung des Chemokins
an CCR2 assoziierte Funktionen inhibiert. Das Chemokin kann beispielsweise aus
der Gruppe ausgewählt
werden bestehend aus MCP-1, MCP-2, MCP-3, MCP-4 und Kombinationen
davon.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Inhibition des Leukozyten-trafficking
in einem Patienten, was die Verabreichung einer Zusammensetzung
an den Patienten umfasst, die eine wirksame Menge eines humanisierten
Immunglobulins oder Antigen-bindenden Fragments davon der Erfindung
umfasst, die an den Säugetier
CCR2 bindet und die Bindung eines Liganden an den Rezeptor inhibiert.
Beispielsweise kann der Ligand ein Chemokin (beispielsweise MCP-1,
MCP-2, MCP-3, MCP-4) oder HIV sein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Inhibition der Interaktion
einer ersten CCR2 exprimierenden Zelle mit einem Liganden (beispielsweise
eine zweite Zelle, die einen Liganden von CCR2 exprimiert), was das
in Kontakt bringen der ersten Zelle mit einer wirksamen Menge eines
humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindenden Fragments davon
der Erfindung umfasst, wobei insbesondere das Immunglobulin oder Fragment
die Bindung des Liganden an CCR2 inhibiert. So kann die Zelle beispielsweise
aus der Gruppe ausgewählt
werden, bestehend aus Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten, T-Zellen,
Basophilen und Zellen, die eine rekombinante Nukleinsäure umfassen,
die CCR2 oder einen Bereich davon codieren. In einer Ausführungsform
ist der Ligand ein Chemokin (beispielsweise MCP-1, MCP-2, MCP-3,
MCP-4). In einer weiteren Ausführungsform
ist der Ligand HIV.
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Die
Erfindung enthält
auch ein Verfahren der Behandlung einer CCR2-vermittelten Störung in
einem Patienten, was die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindenden Fragments davon
der Erfindung an den Patienten umfasst, das an Säugetier CCR2 bindet. Die Störung kann
eine Allergie, Atheromatose, Anaphylaxie, Malignität, chronische
und akute entzündliche
Störungen,
allergische Reaktionen vermittelt durch Histamin und IgE, Schock
und rheumatoide Arthritis, Arteriosklerose, multiple Sklerose, Stenose,
Restenose, Transplantatsabstoßung,
fibröse
Erkrankungen, Asthma und entzündliche
Glomerulopathien einschließen,
ist darauf aber nicht begrenzt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren der Inhibition einer Restenose
in einem Patienten, was die Verabreichung einer wirksamen Menge
eines humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindenden Fragments
davon der Erfindung an den Patienten umfasst, das an Säugetier
CCR2 bindet. Die Erfindung schließt auch ein humanisiertes Immunglobulin
oder Antigen-bindendes Fragment davon der Erfindung für die Verwendung
in der Therapie oder der Diagnose oder für die Verwendung in der Behandlung
einer CCR2-vermittelten Erkrankung oder Störung ein. Die Erfindung schließt auch
die Verwendung eines humanisierten Immunglobulins oder Antigen-bindenden
Fragments davon der Erfindung zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung einer CCR2-vermittelten Erkrankung ein.
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Anti-idiotypische
Antikörper
werden auch bereitgestellt. Anti-idiotypische Antikörper erkennen
antigenische Determinanten, die mit den Antigen-Bindestellen eines
anderen Antikörpers
assoziiert sind. Anti-idiotypische Antikörper können gegen zweite Antikörper durch
Immunisieren eines Tieres derselben Art und vorzugsweise desselben
Stammes hergestellt werden, wie das Tier, das zur Herstellung des
zweiten Antikörpers verwendet
wurde. Siehe beispielsweise
U.S.
Patent Nr. 4,699,880 .
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die unter den ATCC Zugangsnummern
HB-12549 und HB-12550
hinterlegten Hybridom-Zelllinien, sowie die von den unter den ATCC
Zugangsnummern HB-12549 und HB-12550 hinterlegten Hybridom-Zelllinien
produzierten Antikörper.
Die Zelllinien der vorliegenden Erfindung haben einen anderen Nutzen,
als den für
die Herstellung der monoklonalen Antikörper. So können die Zelllinien der vorliegenden
Erfindung beispielsweise mit anderen Zellen zur Herstellung zusätzlicher
Hybridome fusioniert werden (wie mit einer geeigneten Chemikalie
markierte humane Myelom-, Maus Myelom-, humane Maus Heteromyelom-
oder humane lymphoblastoide-Zellen), und sind daher für den Transfer
von Genen vorgesehen, die die monoklonalen Antikörper codieren. Zusätzlich können die
Zelllinien als Quelle für
Nukleinsäuren
verwendet werden, die die anti-CCR2 Immunglobulinketten codieren,
die isoliert und exprimiert werden können (beispielsweise nach dem
Transfer in andere Zellen unter Verwendung jeglicher geeigneter
Methoden (siehe beispielsweise Cabilly et al.,
U.S. Patent Nr. 4,816,567 ; Winter,
U.S. Patent Nr. 5,225,539 )).
So können
beispielsweise Klone isoliert werden (beispielsweise durch PCR),
die eine reorganisierte anti-CCR2 leichte oder schwere Kette umfassen
oder es können
cDNA Banken aus mRNA hergestellt werden, die aus den Zelllinien
isoliert wurde, und es können
cDNA Klone isoliert werden, die eine anti-CCR2 Immunglobulinkette
codieren. Daher können
Nukleinsäuren
erhalten werden, die die schweren und/oder leichten Ketten der Antikörper oder
Bereiche davon codieren, und in Einklang mit rekombinanten DNA Methoden
zur Herstellung des spezifischen Immunglobulins, der Immunglobulinkette
oder von Varianten davon (beispielsweise humanisierte Immunglobuline)
in einer Vielzahl an Wirtszellen oder in einem in vitro Translationssystem
verwendet werden. Beispielsweise können die Nukleinsäuren, einschließlich cDNAs
oder Derivate davon, die Varianten wie ein humanisiertes Immunglobulin
oder eine Immunglobulinkette codieren, in geeignete prokaryotische
oder eukaryotische Vektoren (beispielsweise Expressionsvektoren)
gebracht werden und in eine geeignete Wirtszelle durch ein geeignetes
Verfahren (beispielsweise Transformation, Transfektion, Elektroporation,
Infektion) eingebracht werden, so dass die Nukleinsäure operativ
mit einem oder mehreren Expressionssteuerelementen (beispielsweise
in dem Vektor oder im Wirtszellgenom integriert) verbunden wird.
Zur Herstellung können Wirtszellen
unter Bedingungen gehalten werden, die für die Expression geeignet sind
(beispielsweise in Gegenwart eines Inducers, geeignete mit angemessenen
Salzen ergänzte
Medien, Wachstumsfaktoren, Antibiotika, Nahrungsergänzungen
usw.), wobei das codierte Polypeptid hergestellt wird. Falls erwünscht kann
das codierte Protein wiedererlangt und/oder isoliert werden (beispielsweise
aus den Wirtszellen, dem Medium oder aus Milch). Somit ist klar,
dass das Verfahren der Herstellung die Expression in einer Wirtszelle
eines transgenen Tieres umfasst (siehe beispielsweise
WO 92/03918 , GenPharm International,
veröffentlicht
am 19. März, 1992).
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Wie
hier beschrieben können
Antikörper
und funktionale Fragmente davon der vorliegenden Erfindung die Bindung
eines Liganden an CCR2 blockieren (inhibieren) und/oder die mit
der Bindung des Liganden an CCR2 assoziierten Funktionen inhibieren.
Wie im Folgenden beschrieben wird, können verschiedene Verfahren
zur Bewertung der Inhibition des Bindens eines Liganden an CCR2
und/oder der Funktion, die mit dem Binden des Liganden an den Rezeptor
assoziiert wird, verwendet werden.
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BINDUNGS-ASSAYS
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Wie
hier verwendet bezeichnet "Säugetier
CCR2 Protein" natürlich vorkommende
oder endogene Säugetier
CCR2 Proteine und Proteine, die eine Aminosäuresequenz aufweisen, die die
gleiche ist, wie die des natürlich
vorkommenden oder endogenen entsprechenden Säugetier CCR2 Proteins (beispielsweise
rekombinante Proteine). Entsprechend enthält der hier definierte Begriff
voll entwickelte Rezeptorproteine, polymorphe oder allelische Varianten
und andere Isoformen des Säugetier
CCR2 (beispielsweise hergestellt durch alternatives Spleißen oder
andere zelluläre
Prozesse), und modifizierte oder unmodifizierte Formen der vorstehenden
(beispielsweise glycosylierte, unglycosylierte). Es können Säugetier
CCR2 Proteine und/oder rekombinante Proteine (einschließlich synthetisch
hergestellte Proteine) isoliert werden. Natürlich vorkommende oder endogene
Säugetier
CCR2 Proteine schließen
Wildtyp Proteine wie voll entwickelte CCR2s, polymorphe oder allelische
Varianten und andere Isoformen ein, die natürlich in Säugern (beispielsweise Menschen, nicht-humane
Primaten) vorkommen, wie die CCR2a und CCR2b Formen des Rezeptorproteins,
die durch alternatives Spleißen
des Carboxy-Terminus des Proteins hergestellt werden. Derartige
Proteine können
beispielsweise aus einer Quelle wiedererlangt oder isoliert werden,
die natürlich
Säugetier
CCR2 herstellt. Diese Proteine und Säugetier CCR2 Proteine, die
die gleiche Aminosäuresequenz
wie natürlich
vorkommendes oder endogenes entsprechendes Säugetier CCR2 aufweisen, werden
durch den Namen des entsprechenden Säugetiers benannt. Beispielsweise
wird das Protein als humanes CCR2 Protein bezeichnet, wenn das entsprechende
Säugetier
ein Mensch ist (beispielsweise wird ein rekombinantes humanes CCR2
in einer geeigneten Wirtszelle hergestellt).
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"Funktionale Varianten" von Säugetier
CCR2 Proteinen schließen
funktionale Fragmente, funktionale Mutantenproteine und/oder funktionale
Fusionsproteine ein (beispielsweise hergestellt durch Mutagenese und/oder
rekombinante Methoden). Im Allgemeinen schließen Fragmente oder Bereiche
von Säugetier
CCR2 Proteinen solche ein, die eine Deletion (d.h. eine oder mehrere
Deletionen) einer Aminosäure
(d.h. einer oder mehrerer Aminosäuren)
relativ zu dem voll entwickelten Säugetier CCR2 Protein aufweisen
(wie N-terminale, C-terminale oder interne Deletionen). Fragmente
oder Bereiche, in denen nur zusammenhängende Aminosäuren entfernt
wurden oder in denen nicht-zusammenhängende Aminosäuren relativ
zu dem voll entwickelten Säugetier
CCR2 Protein entfernt wurden, sind auch vorgesehen.
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Im
Allgemeinen schließen
Mutanten von Säugetier
CCR2 Proteinen natürliche
oder künstliche
Varianten des Säugetier
CCR2 Proteins ein, die sich durch die Addition, Deletion und/oder
Substitution von einem oder mehreren zusammenhängenden oder nicht-zusammenhängenden
Aminosäureresten
(beispielsweise Rezeptor-Chimären)
unterscheiden. Derartige Mutationen können beispielsweise in konservierten
Regionen, nicht-konservierten Regionen (verglichen mit anderen CXC
und/oder CC Chemokin Rezeptoren), extrazellulären, cytoplasmatischen oder
Transmembranen-Regionen liegen.
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Im
Allgemeinen umfassen Fusionsproteine Polypeptide, die eine Säugetier
CCR2 (beispielsweise humanes CCR2) als einen ersten Anteil umfassen,
der über
eine Peptidbindung mit einem zweiten Anteil verbunden ist, der nicht
in natura in dem Säugetier
CCR2 vorkommt. Daher kann der zweite Anteil eine Aminosäure, ein
Oligopeptid oder ein Polypeptid sein. Der erste Anteil kann sich
am N-Terminus, C-Terminus oder innerhalb des Fusionsproteins befinden.
In einer Ausführungsform
umfasst das Fusionsprotein einen Affinitätsliganden (beispielsweise
ein Enzym, ein Antigen, Epitop-Etiketten bzw. tags) als den ersten
Anteil und ein zweiter Anteil umfasst eine Linkersequenz und humanes
CCR2 oder einen Bereich davon.
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Ein "funktionales Fragment
oder Bereich", "funktionale Mutante" und/oder "funktionales Fusionsprotein" eines Säugetier
CCR2 Proteins bezieht sich auf ein isoliertes und/oder rekombinantes
Protein oder Polypeptid, das mindestens eine Funktionseigenschaft
des hier beschriebenen Säugetier
CCR2 Proteins aufweist, wie eine Bindungsaktivität, eine Signalaktivität und/oder
eine Fähigkeit
zur Stimulierung einer zellulären
Antwort. Bevorzugte funktionale Varianten können einen Liganden binden
(d.h. einen oder mehrere Liganden wie MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder
MCP-4) und werden hier als "Ligand-bindende Varianten" bezeichnet.
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In
einer Ausführungsform
weist eine funktionale Variante des Säugetier CCR2 mindestens ungefähr 85% Sequenzübereinstimmung
mit dem Säugetier
CCR2 auf, vorzugsweise mindestens ungefähr 90% Sequenzübereinstimmung
und mehr bevorzugt mindestens ungefähr 95% Sequenzübereinstimmung
mit dem Säugetier
CCR2. Die Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
des Säugetier
CCR2a und CCR2b werden in
U.S.
Patent Nr. 5,707,815 beschrieben. Die Sequenzübereinstimmung
kann mittels eines geeigneten Programms unter angemessenen Parametern,
wie den voreingestellten Parametern, bestimmt werden, wie mit dem
Blastx Programm (Version 1.4). In einer Ausführungsform sind die Parameter
für die
Blastx Suche die Ergebnismatrix (scoring matrix) BLOSUM62, W = 3.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst eine funktionale Variante eine Nukleinsäuresequenz, die sich von dem
natürlich
vorkommenden Nukleinsäuremolekül unterscheidet,
die aber aufgrund der Degenerierung des genetischen Codes einen
Säugetier
CCR2 oder einen Bereich davon codiert.
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Eine
Zusammensetzung, die ein isoliertes und/oder rekombinantes Säugetier
CCR2 oder eine funktionale Variante davon umfasst, kann unter Bedingungen
gehalten werden, die für
die Bindung geeignet sind, und das Säugetier CCR2 oder die Variante
wird mit einem Antikörper
oder zu testenden Fragment in Kontakt gebracht und die Bindung wird
direkt oder indirekt erfasst oder gemessen. In einer Ausführungsform
werden Zellen verwendet, die CCR2 natürlich exprimieren oder Zellen,
die eine rekombinante Nukleinsäuresequenz umfassen,
die ein Säugetier
CCR2 oder eine Variante davon codiert. Die Zellen werden unter Bedingungen gehalten,
die für
die Expression des Rezeptors angemessen sind. Die Zellen werden
mit einem Antikörper
oder Fragment unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die für die Bindung
geeignet sind (beispielsweise in einem geeigneten Bindungspuffer),
und die Bindung wird durch standardmäßige Methoden erfasst. Zur
Bestimmung der Bindung wird das Ausmaß der Bindung relativ zu einer
geeigneten Kontrolle bestimmt (beispielsweise verglichen mit dem
in Abwesenheit des Antikörpers
bestimmten Hintergrund, verglichen mit der Bindung eines zweiten
Antikörpers
(d.h. einem Standard), verglichen mit der Bindung eines Antikörpers an
nicht-transfizierte Zellen). Eine zelluläre Fraktion, wie eine Membranfraktion,
die einen Rezeptor enthält,
oder Liposomen, die einen Rezeptor umfassen, kann an Stelle von
ganzen Zellen verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
ist der Antikörper
mit einem geeigneten Marker markiert (beispielsweise mit einem fluoreszenten
Marker, Isotopenmarker, Antigen- oder Epitopmarker) und die Bindung
wird durch Erfassen des Markers bestimmt. In einer weiteren Ausführungsform
kann der gebundene Antikörper
durch einen markierten zweiten Antikörper erfasst werden. Die Spezifität der Bindung
kann durch Konkurrenz oder Verdrängung
bewertet werden, beispielsweise unter Verwendung von unmarkierten
Antikörpern
oder Liganden als Konkurrenten.
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Bindungs-Inhibitions-Assays
können
auch dazu verwendet werden, Antikörper oder Fragmente davon zu
identifizieren, die an CCR2 binden, und die Bindung einer weiteren Verbindung
wie einem Liganden (beispielsweise MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder
MCP-4) an CCR2 oder an eine funktionale Variante zu inhibieren.
Beispielsweise kann ein Bindungs-Assay
durchgeführt
werden, in dem eine Reduktion in der Bindung eines Liganden von
CCR2 (in Gegenwart eines Antikörpers)
erfasst oder gemessen wird, verglichen mit der Bindung des Liganden
in Abwesenheit des Antikörpers.
Eine Zusammensetzung, die einen isolierten und/oder rekombinanten
Säugetier
CCR2 oder ein funktionales Fragment davon umfasst, kann mit dem
Liganden und dem Antikörper
gleichzeitig oder nacheinander in jeder Reihenfolge in Kontakt gebracht
werden. Eine Reduzierung in dem Ausmaß der Bindung des Liganden
in Gegenwart des Antikörpers
deutet auf eine Inhibition der Bindung durch den Antikörper hin.
Beispielsweise kann die Bindung des Liganden reduziert oder beseitigt
werden.
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In
einer Ausführungsform
wird die direkte Inhibition der Bindung eines Liganden (beispielsweise
eines Chemokins wie MCP-1) an einen Säugetier CCR2 oder an eine Variante
davon durch einen Antikörper
oder durch ein Fragment überwacht.
Beispielsweise kann die Fähigkeit
eines Antikörpers überwacht
werden, die Bindung von 125I-markiertem
MCP-1, 125I-markiertem MCP-2, 125I-markiertem
MCP-3 oder 125I-markiertem MCP-4 an Säugetier
CCR2 zu inhibieren. Ein derartiger Assay kann unter Verwendung von
geeigneten Zellen durchgeführt
werden, die CCR2 oder eine funktionale Variante davon tragen, wie
isolierte Blutzellen (beispielsweise T-Zellen, PBMC) oder geeignete
Zelllinien, die natürlich
CCR2 exprimieren, oder eine Nukleinsäure enthaltende Zelllinie,
die ein Säugetier
CCR2 codiert oder beispielsweise eine Membranfraktion dieser Zellen.
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Andere
Verfahren der Identifizierung der Gegenwart eines CCR2-bindenden
Antikörpers
sind verfügbar,
wie andere geeignete Bindungs-Assays oder Verfahren, die Ereignisse überwachen,
die durch Rezeptorbindung ausgelöst
werden, einschließlich
signalisierende Funktion und/oder Stimulation einer zellulären Antwort
(beispielsweise Leukozyten-trafficking).
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Es
sollte klar sein, dass der inhibitorische Effekt der Antikörper der
vorliegenden Erfindung in einem Bindungs-Assay bewertet werden kann.
Die Konkurrenz zwischen Antikörpern
für die
Rezeptorbindung kann in dem Verfahren ebenfalls bewertet werden.
So identifizierte Antikörper
können
weiter bewertet werden, um zu bestimmen, ob sie nach der Bindung
andere Funktionen von CCR2 inhibieren und/oder zur Bewertung ihrer therapeutischen
Nützlichkeit.
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SIGNALISIERUNGS-ASSAYS
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Die
Bindung eines Liganden oder Promotors, wie ein Agonist, an CCR2
kann zum Signalisieren durch den G Protein-gekoppelten Rezeptor
führen,
und die Aktivität
der G Proteine sowie anderer intrazellulärer Signalmoleküle wird
stimuliert. Die Induktion der Signalfunktion durch eine Verbindung
(beispielsweise durch einen Antikörper oder Fragment davon) kann
durch Verwenden jedes geeigneten Verfahrens überwacht werden. Ein derartiges
Verfahren kann zur Identifizierung von Antikörper Agonisten von CCR2 verwendet
werden. Die inhibitorische Aktivität eines Antikörpers oder
Fragments davon kann durch Verwenden eines Liganden oder Promotors
in dem Assay bestimmt werden, und die Fähigkeit des Antikörpers die
durch einen Liganden oder Promotor induzierte Aktivität zu inhibieren
kann bewertet werden.
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Die
Aktivität
des G Proteins, wie die Hydrolyse von GTP zu GDP, oder spätere Signalereignisse,
die durch Rezeptorbindung ausgelöst
werden, wie die Induktion einer schnellen und dauerhaften Erhöhung der Konzentration
von (cytosolisch) freiem Calcium [Ca2+]i,
können
durch die im Stand der Technik bekannten Verfahren oder andere geeignete
Verfahren bewertet werden (siehe beispielsweise Neote, K. et al.,
Cell, 72: 415–425
1993); Van Riper et al., J. Exp. Med., 177: 851–856 (1993); Dahinden, C.A.
et al., J. Exp. Med., 179: 751–756
(1994)).
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So
kann beispielsweise der funktionale Assay von Sledziewski et al.,
der an G Protein gekoppelte Hybridrezeptoren verwendet, zur Überwachung
der Fähigkeit
eines Liganden oder eines Promotors verwendet werden, Rezeptoren
zu binden und ein G Protein zu aktivieren (Sledziewski et al.,
U.S. Patent Nr. 5,284,746 ; dessen
Lehre hier durch Referenzen aufgenommen wurde).
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Derartige
Assays können
in Gegenwart des zu bewertenden Antikörpers oder Fragments davon durchgeführt werden,
und die Fähigkeit
des Antikörpers
oder Fragments davon, die durch den Liganden oder Promotor induzierte
Aktivität
zu inhibieren, wird durch Verwenden von bekannten Verfahren und/oder
hier beschriebenen Verfahren bestimmt.
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CHEMOTAXIS UND ASSAYS DER ZELLULÄREN STIMULATION
-
Chemotaxis-Assays
können
auch verwendet werden, um die Fähigkeit
eines Antikörpers
oder funktionalen Fragments davon zu bewerten, die Bindung eines
Liganden an Säugetier
CCR2 oder an eine funktionale Variante davon zu blockieren und/oder
Funktionen zu inhibieren, die mit der Bindung des Liganden an den Rezeptor
assoziiert sind. Diese Assays basieren auf der funktionalen Migration
von Zellen in vitro und in vivo, was durch eine Verbindung induziert
wird. Die Chemotaxis kann wie in den Beispielen beschrieben bewertet werden,
beispielsweise in einem Assay unter Verwendung einer 96-well Chemotaxis-Platte
oder unter Verwendung anderer anerkannter Verfahren zur Bewertung
der Chemotaxis. So wurde beispielsweise die Verwendung eines in
vitro transendothelialen Chemotaxis-Assays durch Springer et al.
beschrieben (Springer et al.,
WO
94/20142 , veröffentlicht
am 15. September, 1994, die Lehre wurde hier durch Referenzen aufgenommen; siehe
auch Berman et al., Immunol. Invest. 17: 625–677 (1988)). Eine Migration über das
Endothel in Kollagengele wurde auch beschrieben (Kavanaugh et al.,
J. Immunol., 146: 4149–4156
(1991)). Es können
auch beispielsweise stabile Transfektanten von Maus L1-2 pre-B Zellen oder
von anderen geeigneten Wirtszellen, die in der Lage sind, Chemotaxis
durchzuführen,
verwendet werden.
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Im
Allgemeinen überwachen
Chemotaxis Assays die gerichtete Bewegung oder Migration einer geeigneten
Zelle (wie eine Leukozyte (beispielsweise Lymohozyte, Eosinophile,
Basophile)) in oder durch eine Barriere (beispielsweise Endothel,
ein Filter) in Richtung des erhöhten
Niveaus einer Verbindung, von einer ersten Oberfläche der
Barriere zu einer abgewandten zweiten Oberfläche. Membranen oder Filter
stellen praktische Barrieren bereit, so dass die gerichtete Bewegung
oder Migration einer geeigneten Zelle in oder durch einen Filter
in Richtung des erhöhten
Niveaus einer Verbindung, von einer ersten Oberfläche des
Filters zu einer abgewandten zweiten Oberfläche des Filters, überwacht
wird. In einigen Assays ist die Membran mit einer Substanz beschichtet,
wie ICAM-1, Fibronektin oder Kollagen, um die Adhäsion zu
unterstützen.
Derartige Assays stellen eine in vitro Annäherung an die Leukozyten Zielsuche
bzw. "homing" bereit.
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Beispielsweise
kann man die Inhibition der Migration von Zellen in einem geeigneten
Behälter
(einem Aufbewahrungsmittel) erfassen oder messen, von einer ersten
Kammer in oder durch eine mikroporöse Membran in eine zweite Kammer,
die einen zu testenden Antikörper
enthält
und die von der ersten Kammer durch die Membran abgetrennt ist.
Es wird eine geeignete Membran ausgewählt, die eine geeignete Porengröße zur Überwachung
der spezifischen Migration als Antwort auf eine Verbindung aufweist,
einschließlich beispielsweise
Nitrozellulose, Polykarbonat. Beispielsweise können Porengrößen von
ungefähr
3–8 μm und vorzugsweise von
ungefähr
5–8 μm verwendet
werden. Die Porengröße auf einem
Filter kann gleich sein oder innerhalb eines Bereichs geeigneter
Porengrößen liegen.
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Zur
Bewertung der Migration und Inhibition der Migration kann die Strecke
der Migration in dem Filter, die Anzahl der Zellen, die den Filter überqueren
und an der zweiten Oberfläche
des Filters haften bleiben und/oder die Anzahl der Zellen, die sich
in der zweiten Kammer ansammeln, durch standardmäßige Methoden (beispielsweise
Mikroskopie) bestimmt werden. In einer Ausführungsform sind die Zellen
mit einem nachweisbaren Marker markiert (beispielsweise mit Radioisotopen,
fluoreszenten Markierungen, Antigen- oder Epitopmarkierungen), und die Migration
kann in Gegenwart und Abwesenheit des Antikörpers oder des Fragments durch
Bestimmung der Gegenwart der Markierung, die auf der Membran haftet
und/oder in der zweiten Kammer vorliegt, durch angemessene Verfahren
(beispielsweise durch Erfassen der Radioaktivität, Fluoreszenz, Immunoassays)
bewertet werden. Das Ausmaß der
durch einen Antikörper
Agonisten induzierten Migration kann relativ zu einer geeigneten
Kontrolle bestimmt werden (beispielsweise verglichen mit der Hintergrundmigration,
bestimmt in Abwesenheit des Antikörpers, verglichen mit dem Ausmaß der Migration,
die durch eine zweite Verbindung (d.h. einen Standard) induziert
wurde, verglichen mit der durch Antikörper induzierten Migration
nicht-transfizierter Zellen).
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In
einer Ausführungsform,
insbesondere für
T-Zellen, in der Monozyten oder Zellen ein Säugetier-CR2 exprimieren, kann
die transendotheliale Migration überwacht
werden. In dieser Ausführungsform
wird die Migration durch eine Endothelzellschicht bewertet. Zur
Herstellung der Zellschicht können
Endothelzellen auf einem mikroporösen Filter oder einer Membran
kultiviert werden, die wahlweise mit einer Substanz wie Kollagen, Fibronektin
oder anderen Proteinen der extrazellulären Matrix beschichtet ist,
um das Anheften von Endothelzellen zu unterstützen. Vorzugsweise werden Endothelzellen
kultiviert, bis eine konfluente Monoschicht gebildet wurde. Eine
Vielzahl an Säugetier
Endothelzellen steht für
die Monoschichtbildung zur Verfügung,
einschließlich
beispielsweise Venen-, Arterien- oder mikrovaskuläres Endothel,
wie humane Nabelvenen Endothelzellen (Clonetics Corp., San Diego,
CA). Zur Bewertung der Chemotaxis als Antwort auf einen besonderen Säugetier rezeptor
werden Endothelzellen des gleichen Säugetiers bevorzugt, jedoch
können
auch Zellen von heterologen Säugetier-Arten
oder -Gattungen verwendet werden.
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Im
Allgemeinen wird der Assay durch Erfassen der gerichteten Migration
von Zellen in oder durch eine Membran oder Filter durchgeführt, in
Richtung der erhöhten
Niveaus einer Verbindung, von einer ersten Oberfläche des
Filters zu einer abgewandten zweiten Oberfläche des Filters, wobei der
Filter eine Endothelzellschicht auf einer ersten Oberfläche enthält. Die
gerichtete Migration findet von dem ersten Gebiet, das an die erste
Oberfläche
angrenzt, in oder durch die Membran in Richtung einer Zusammensetzung
statt, die auf der abgewandten Seite des Filters liegt. Die Konzentration
der in dem an die zweite Oberfläche
angrenzenden Gebiet vorliegenden Verbindung ist höher, als
die in dem an die erste Oberfläche
angrenzenden Gebiet.
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In
einer Ausführungsform,
die zum Testen auf einen Antikörperinhibitor
verwendet wird, kann eine Zusammensetzung, die Zellen umfasst, die
in der Lage sind zu migrieren und einen Säugetier CCR2 zu exprimieren,
in der ersten Kammer angeordnet werden. in der zweiten Kammer wird
eine Zusammensetzung angeordnet, die einen oder mehrere Liganden
oder Promotoren umfasst, die in der Lage sind, die Chemotaxis von
den Zellen in der ersten Kammer zu induzieren (die eine Chemoattraktans-Funktion
aufweisen). Vorzugsweise wird, kurz bevor die Zellen in der ersten
Kammer angeordnet werden oder gleichzeitig mit den Zellen, eine
Zusammensetzung vorzugsweise in der ersten Kammer angeordnet, die
den zu testenden Antikörper
umfasst. Antikörper
oder funktionale Fragmente davon, die in diesem Assay Rezeptoren
binden können
und die Induktion der Chemotaxis der Säugetier CCR2 exprimierenden
Zellen durch einen Liganden oder Promotor inhibieren können, sind
Inhibitoren der Rezeptorfunktion (beispielsweise Inhibitoren der
stimulierenden Funktion). Eine Reduzierung in dem Ausmaß der durch
einen Liganden oder Promotor induzierten Migration in Gegenwart
des Antikörpers
oder des Fragments deutet auf inhibitorische Aktivität hin. Separate
Bindungsstudien (siehe oben) konnten zur Bestimmung, ob die Inhibition
ein Ergebnis der Bindung des Antikörpers an den Rezeptor ist oder
ob sie über
einen anderen Mechanismus stattfindet, durchgeführt werden.
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In
vivo Assays, die die Leukozyteninfiltration in ein Gewebe als Antwort
auf die Injektion einer Verbindung (beispielsweise Chemokin oder
Antikörper)
in das Gewebe überwachen,
werden im Folgenden beschrieben (siehe Model der Entzündung).
Diese Modelle des in vivo "homings" messen die Fähigkeit
von Zellen auf einen Liganden oder Promotor durch Emigration und
Chemotaxis zu einem Ort der Entzündung
zu antworten und sie bewerten die Fähigkeit eines Antikörpers oder
Fragments davon diese Emigration zu blockieren.
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Zusätzlich zu
den beschriebenen Verfahren können
die Effekte eines Antikörpers
oder Fragments auf die stimulierende Funktion von CCR2 durch Überwachen
der durch einen aktiven Rezeptor induzierten zellulären Antwort
unter Verwendung von geeigneten Wirtszellen, die den Rezeptor enthalten,
bewertet werden.
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IDENTIFIZIERUNG WEITERER LIGANDEN, INHIBITOREN
UND/ODER PROMOTOREN DER SÄUGER CCR2-FUNKTION
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Die
vorstehend beschriebenen Assays, die zur Bewertung der Bindung und
Funktion der erfindungsgemässen
Antikörper
und Fragmente eingesetzt werden können, Lösung angepasst werden, um weitere
Liganden oder andere Substanzen, die an Säuger CCR2 oder funktionelle
Varianten davon binden können,
sowie Inhibitoren und/oder Promotoren der Säuger CCR2-Funktion zu identifizieren.
So können
beispielsweise Mittel mit der gleichen oder vergleichbaren Bindungsspezifität, wie die
eines erfindungsgemässen
Antikörpers oder
ein funktioneller Bereich davon, durch einen kompetitiven Assay
mit dem Antikörper
oder Bereich davon identifiziert werden. Die vorliegende Erfindung
umfasst daher auch Verfahren zur Identifizierung von Liganden des
Rezeptors oder anderer Substanzen, die an ein Säuger-CCR2-Protein binden, sowie Inhibitoren
(beispielsweise Antagonisten) oder Promotoren (beispielsweise Agonisten)
der Rezeptorfunktion. In einer Ausführungsform werden Zellen, die
ein Säuger
CCR2-Protein oder eine funktionelle Variante davon tragen (beispielsweise
Leukozyten, Zelllinien oder geeignete Wirtszellen, die verändert wurden,
um ein Säuger-CCR2-Protein oder
eine funktionelle Variante davon, die von einer in die Zellen eingebrachten
Nukleinsäure
codiert werden, exprimieren) in einem Assay eingesetzt, um die Wirkamkeit
von Liganden oder anderen Substanzen, die den Rezeptor binden, einschließlich Inhibitoren
oder Promotoren der Rezeptorfunktion, zu identifizieren und zu bewerten.
Derartige Zellen sind auch nützlich,
die Funktion des exprimierten Rezeptorproteins oder Polypeptids
zu bewerten.
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Erfindungsgemäss können Liganden
und andere Substanzen, die Rezeptoren binden, Inhibitoren oder Promotoren
der Rezeptorfunktion in einem geeigneten Assay identifiziert werden
und weiter auf einen therapeutischen Effekt bewertet werden. Inhibitoren
der Rezeptorfunktion können
dazu verwendet werden, um die Rezeptoraktivität zu inhibieren (zu reduzieren
oder zu verstärken),
und Liganden und/oder Promotoren können dazu verwendet werden,
eine normale Rezeptorfunktion bei Bedarf zu induzieren (auszulösen oder
zu verstärken).
Die vorliegende Erfindung liefert daher ein Verfahren zur Behandlung
entzündlicher
Erkrankungen, einschließlich
Autoimmunerkrankung und Gewebeabstossung, welche umfasst, Verabreichen
eines Inhibitors der Rezeptorfunktion an ein Individuum (beispielsweise
einen Säuger).
Die vorliegende Erfindung liefert weiter ein Verfahren zur Stimulierung
der Rezeptorfunktion durch Verabreichen eines neuen Liganden oder
Promotor der Rezeptorfunktion an ein Individuum, wodurch eine neue
Vorgehensweise zur selektiven Stimulierung der Leukozytenfunktion
bereitgestellt wird, welche beispielsweise bei der Behandlung infektiöser Erkrankungen
und Krebs nützlich
sind.
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Wie
hier verwendet bezeichnet der Begriff "Ligand" eines Säuger-CCR2-Proteins eine bestimmte
Klasse an Substanzen, die an ein Säuger-CCR2-Protein binden, einschließlich natürlicher
Liganden und synthetische und/oder rekombinante Formen natürlicher
Liganden. Infektiöse
Mittel mit einem Tropismus für
CCR2-positive Säugerzellen
(beispielsweise Viren, wie HIV) können darüber hinaus an ein Säuger-CCR2-Protein
binden. Ein natürlicher
Ligand eines bestimmten Säugerrezeptors
ist von einem Säuger
abgeleitet, der der gleiche ist, wie der des Säuger-CCR2-Proteins (beispielsweise
ein Chemokin, wie MCP-1, MCP-2, MCP-3 und/oder MCP-4). In einer
bevorzugten Ausführungsform
erfolgt eine Ligandenbindung eines Säuger-CCR2-Proteins mit hoher
Affinität.
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Wie
hier verwendet ist "Inhibitor" eine Substanz, die
mindestens eine funktionelle Eigenschaft eines Säuger-CCR2-Proteins (beispielsweise
ein humanes CCR2) inhibiert (verringert oder verhindert), wie Bindungsaktivität (beispielsweise
Ligandenbindung, Promotorbindung, Antikörperbindung), Signalisierungsaktivität (beispielsweise
Aktivierung eines Sauger-G-Proteins, Induzierung eines schnellen
und transienten Anstiegs der Konzentration an cytosolischem freiem
Calcium [Ca2+]i), und/oder eine zelluläre Antwortsfunktion
(beispielsweise Stimulierung der Chemotaxis, Exozytose oder Freisetzung
von Entzündungsmediatoren
durch Leukozyten). Ein Inhibitor ist darüber hinaus eine Substanz, die
das Eindringen von HIV in eine Zelle inhibiert. Der Ausdruck Inhibitor
bezeichnet weiter Substanzen, einschließlich Antagonisten, die Rezeptor
binden (beispielsweise ein Antikörper, ein
Mutant eines natürlichen
Liganden, organische Moleküle
mit geringen Molekulargewicht, andere kompetitive Inhibitoren der
Ligandenbindung), und Substanzen, die Rezeptorfunktion ohne daran
zu binden inhibieren (beispielsweise ein anti-idiotypischer Antikörper).
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Wie
hier verwendet ist ein "Promotor" eine Substanz, die
mindestens eine funktionelle Eigenschaft eines Säuger-CCR2-Proteins (beispielsweise
humanes CCR2) fördert
(erhöht
oder steigert), wie eine Bindungsaktivität (beispielsweise Liganden-,
Inhibitor und/oder Promotor-Bindung), eine Signalisierungsaktivität (beispielsweise
Aktivierung eines Säuger
G-Proteins, Induktion eines schnellen und transienten Anstiegs der
Konzentration an cytosolischem freiem Calcium [Ca2+]i),
und/oder eine zelluläre
Antwortsfunktion (beispielsweise Stimulierung der Chemotaxis, Exozytose
oder Freisetzung von Entzündungsmediatoren
durch Leukozyten). Der Ausdruck Promotor betrifft darüber hinaus
Substanzen Substanzen, einschließlich Agonisten, die Rezeptor
binden (beispielsweise ein Antikörper,
ein Homolog eines natürlichen
Liganden von einer anderen Spezies), und Substanzen, die die Rezeptorfunktion,
ohne daran zu binden, fördern
(beispielsweise durch Aktivierung eines assoziierten Proteins).
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Agonist ein anderer als ein Homolog eines natürlichen
Liganden.
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Die
Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Nachweis oder zur Identifizierung
eines Mittels, das an einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor
oder eine Liganden-bindende Variante davon bindet, einschließlich Liganden,
Inhibitoren, Promotoren und anderen Substanzen, die an einen Säuger-CCR2-Protein
oder funktionelle Variante davon binden. Gemäß dem Verfahren können ein
zu testendes Mittel, ein erfindungsgemässer Antikörper oder Antigen-bindendes Fragment
davon (beispielsweise 8G2, 1D9, ein Antikörper mit einer Epitopspezifität, die gleich
oder vergleichbar ist zu der von 8G2 oder 1D9, und Antigen-bindende
Fragmente davon), und eine Zusammensetzung, welche einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor 2 oder eine
Liganden-bindende Variante davon kombiniert werden. Die vorstehend
aufgeführten
Komponenten werden unter Bedingungen kombiniert, die geeignet sind,
um den Antikörper
oder das Antigen-bindende Fragment davon an einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor 2 oder eine
Liganden bindende Variante davon zu binden, wobei eine Bindung des
Antikörpers
oder Fragments an den Sauger-CC-Chemokin-Rezeptor 2 oder die Liganden
bindende Variante gemäß den hier
beschriebenen Verfahren oder anderen geeigneten Methoden entweder
direkt oder indirekt erfasst oder gemessen wird. Eine Abnahme der Menge
an gebildetem Komplex relativ zu einer geeigneten Kontrolle (beispielsweise
in der Abwesenheit eines zu testenden Mittels) zeigt an, dass das
Mittel den Rezeptor oder die Variante bindet. Die einen Sauger-CC-Chemokin-Rezeptor
2 oder eine Liganden bindende Variante davon enthaltende Zusammensetzung
kann eine Membranfraktion sein oder eine einen rekombinanten Sauger-CC-Chemokin-Rezeptor
2 oder eine Liganden bindende Variante davon tragende Zelle sein.
Der Antikörper
oder das Fragment davon kann mit einem Marker markiert sein, wie
einem Radioisotop, Spin-Marker, Antigen- oder Epitop-Marker, Enzym-Marker,
einer fluoreszenten Gruppe und einer chemilumineszenten Gruppe.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis oder zur Identifizierung eines
Mittels, das an einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor
2 oder eine Liganden bindende Variante davon bindet, welches umfasst,
Kombinieren eines zu testenden Mittels, eines erfindungsgemässen Antikörpers oder eines
Antigen bindenden Fragments davon (beispielsweise 1D9, 8G2, ein
Antikörper
mit einer Epitopspezifität, die
gleich oder vergleichbar ist zu/mit der von 1D9 oder 8G2, oder ein
Antigen bindendes Fragment davon), und einer Zelle, die einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor
2 oder eine Liganden bindende Variante davon trägt. Die vorstehend aufgeführten Komponenten
werden unter Bedingungen kombiniert, die geeignet sind, um den Antikörper oder
das Antigen bindende Fragment davon an das CCR2-Protein oder eine
Liganden bindende Variante davon zu binden, wobei eine Bindung des
Antikörpers
oder Fragments an den Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor
2 oder die Liganden bindende Variante gemäß den hier beschriebenen Verfahren
oder anderen geeigneten Methoden entweder direkt oder indirekt erfasst
oder gemessen wird. Eine Abnahme der Menge an gebildetem Komplex
relativ zu einer geeigneten Kontrolle (beispielsweise in der Abwesenheit
eines zu testenden Mittels) zeigt an, dass das Mittel den Rezeptor
oder die Variante bindet. Der Antikörper oder das Fragment davon
kann mit einem Marker markiert sein, wie einem Radioisotop, Spin-Marker,
Antigen- oder Epitop-Marker, Enzym-Marker, einer fluoreszenten Gruppe
und einer chemilumineszenten Gruppe. Diese und ähnliche Assays können dazu
verwendet werden Mittel zu erfassen, einschließlich Liganden (beispielsweise Chemokine
oder HIV-Stämme,
die mit CCR2 interagieren) oder andere Substanzen, einschließlich Inhibitoren oder
Promotoren der Rezeptorfunktion, die CCR2 binden und mit dem hier
beschriebenen Antikörper
zur Bindung an den Rezeptor konkurrieren.
-
Die
vorstehend beschriebenen Assays können allein oder in Kombination
mit jedem anderen geeigneten Verfahren dazu verwendet werden, Liganden
oder Substanz, die an ein Säuger-CCR2-Protein
binden, Inhibitoren und Promotoren eines Säuger-CCR2-Proteins oder eine
Variante zu identifizieren. Die erfindungsgemässen in vitro Verfahren können für eine Durchmusterung
mit hohem Durchsatz angepasst werden, bei dem eine große Anzahl
an Proben verarbeitet werden (beispielsweise ein Format mit 96 Vertiefungen).
Zellen, die Säuger-CCR2 (beispielsweise
humanes CCR2) bei Niveaus exprimieren, die für eine Durchmusterung mit hohem
Durchsatz geeignet sind, können
verwendet werden, und sind daher bei der Identifizierung und/oder
Isolierung von Liganden oder anderen, Rezeptor-bindenden Substanzen,
und Inhibitoren oder Promotoren des Säuger-CCR2-Proteins, besonders
nützlich.
Eine Expression kann auf eine Vielzahl von Wegen überwacht werden.
So kann beispielsweise eine Expression unter Verwendung von erfindungsgemässen Antikörpern überwacht
werden, die einen Rezeptor oder einen Bereich davon binden. Darüber hinaus
können
im Handel erhältliche
Antikörper
verwendet werden, um eine Expression eines Antigen- oder Epitop-tagged
Fusionsproteins nachzuweisen, welches umfasset, ein Rezeptorprotein
oder Polypeptid (beispielsweise FLAG-tagged Rezeptoren), und ein
gewünschtes
Niveau exprimierende Zellen nachzuweisen.
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Eine
Nukleinsäure,
die das Säuger-CCR2-Protein
oder eine funktionelle Variante davon codiert, können in einen Expressionssystem
eingebracht werden, um ein Rezeptorprotein oder Polypeptid herzustellen. Ein
isoliertes und/oder rekombinantes CCR2-Protein oder eine Variante,
wie einen Rezeptor, der in stabil oder transient mit einem eine
rekombinante einen Sauger-CCR2-Protein oder Variante davon kodierende
Nukleinsäure
umfassenden Konstrukt transfizierten Zellen exprimiert wird, oder
eine den Zellrezeptor enthaltende Zellfraktion (beispielsweise eine
Membranfraktion aus transfizierten Zelle, Liposomen mit Rezeptor)
können
in Tests auf Rezeptorfunktion verwendet werden. Der Rezeptor kann
nach Bedarf weiter gereinigt werden. Die Untersuchung auf Rezeptorfunktion
kann in vitro oder in vivo erfolgen.
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Ein
isoliertes oder rekombinantes Säuger-CCR2-Protein
oder eine funktionelle Variante davon, wie humanes CCR2 kann in
dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, bei dem der Effekt
einer Verbindung durch Überwachung
der Rezeptorfunktion, wie hier beschrieben oder unter Verwendung
anderer geeigneter Techniken bewertet werden. So können beispiels weise
stabile oder transiente Transfektanten (beispielsweise mit Baculovirus
infizierte Sf9-Zellen,
stabile Transfektanten von Maus L1/2 Pre-B-Zellen) in Bindungs-Assays verwendet
werden. Stabile Transfektanten von Jurkat-Zellen oder anderen geeigneten
Zellen, die zur Chemotaxis befähigt
sind, können
in Chemotaxis-Assays verwendet werden (beispielsweise Maus L1/2
Pre-B-Zellen).
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Gemäß dem erfindungsgemässen Verfahren
können
die Verbindungen einzeln durchmustert werden, oder ein oder mehrere
Verbindungen können
gemäß den hier
beschriebenen Verfahren simultan untersucht werden. Wird ein Gemisch
von Verbindungen untersucht, dann können die durch diese Verfahren
ausgewählten
Verbindungen (nach Bedarf) getrennt und durch geeignete Verfahren
(beispielsweise PCR, Sequenzieren, Chromatographie, Massenspektrosopie)
identifiziert werden. Die Anwesenheit einer oder mehrerer Verbindungen
(beispielsweise eines Liganden, Inhibitors, Promotors) in einer
Test-Probe kann darüber
hinaus mit diesen Verfahren ebenfalls bestimmt werden.
-
Grosse
Kombinationsbanken von Verbindungen (beispielsweise organische Verbindungen,
rekombinante oder synthetische Peptide, "Peptidoide", Nukleinsäuren), die durch eine chemische
Kombinationssynthese oder anderen Verfahren hergestellt wurden,
können
getestet werden (siehe beispielsweise Zuckerman, R.N. et al., J.
Med. Chem., 37: 2678–2685
(1994) und die hier angeführten
Druckschriften; siehe auch, Ohlmeyer, M. H. J. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90: 1092210926 (1993) und DeWitt, S. H. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90: 6909–6913
(1993), betreffend mit einem Tag versehene Verbindungen; Rutter,
W. J. et al.
U.S.P. Nr. 5,010,175 ;
Huebner, V. D. et al.,
U.S.P.
Nr. 5,182,366 ; und Geysen, H. M.,
U.S.P. Nr. 4,833,092 ). Wenn Verbindungen,
die aus einer Kombinationsbank durch das vorliegende Verfahren gewählt wurden,
einzigartige Tags tragen, ist eine Identifizierung einzelner Komponenten
mittels chromatgraphischer Verfahren möglich.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird eine Phagen-Display-Methodologie verwendet. So können beispielsweise
ein Säuger-CCR2-Protein
oder eine funktionelle Variante, ein Antikörper oder ein funktioneller
Bereich davon der vorliegenden Erfindung, und ein Phage (beispielsweise
ein Phage oder eine Sammlung von Phagen, wie eine Bank), der ein
Polypeptid darbietet unter Bedingungen kombiniert werden, die zur
Bindung des Antikörpers
oder Bereichs davon an das Säuger-CCR2-Protein
oder der Variante davon geeignet sind (beispielsweise in einem geeigneten
Bindungspuffer). Ein Phage, der mit dem Antikörper oder Bereich davon konkurrieren
kann und an das Säuger-CCR2-Protein
oder die Variante davon bindet, kann unter Verwendung von Standard-Techniken
oder anderen geeigneten Verfahren erfasst oder ausgewählt werden.
Ein gebundener Phage kann von dem Rezeptor unter Verwendung eines
geeigneten Elutionspuffers getrennt werden. So kann beispielsweise
eine Änderung
der Ionenstärke
oder des pH-Wertes zu einer Freisetzung des Phagen führen. Alternativ
kann der Elutionspuffer eine Freisetzungskomponente umfassen, oder
Komponenten, die ausgestaltet sind, eine Bindung von Verbindungen
zu unterbrechen (beispielsweise ein oder mehrere Verbindungen, die eine
Bindung des dem Rezeptor angebotenen Peptids unterbindet, wie ein
Ligand, Inhibitor und/oder Promotor, der kompetitiv eine Bindung
inhibiert). As Auswahlverfahren kann wahlweise wiederholt werden
oder ein anderer Auswahlschritt kann dazu verwendet werden, um einen
den Rezeptor bindenden Phagen weiter anzureichern. Das dargebotene
Polypeptid kann charakterisiert werden (beispielsweise durch Sequenzieren
der Phagen-DNA). Die identifizierten Polypeptide können hergestellt
und weiter auf Bindung untersucht werden, und auf Inhibitor- oder Promotor-Funktion.
Analoge derartiger Peptide, die eine erhöhte Stabilität oder andere wünschenswerte
Eigenschaften aufweisen, können
hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
können
von Phagen exprimierte und dargebotene Fusionsproteine hergestellt
werden, die ein Hüllprotein
mit einem N-terminalen Peptid umfassen, das durch eine Nukleinsäure mit zufälliger Sequenz
codiert wird. Geeignete Wirtszellen, die ein Säuger-CCR2-Protein oder eine
Variante, und einen anti-CCR2-Antikörper oder funktionellen Bereich
davon umfassen, werden mit dem Phagen kombiniert, gebundener Phage
wird ausgewählt,
gewonnen und charakterisiert (siehe beispielsweise Doorbar, J. und
G. Winter, J. Mol. Biol. 244 (1994), 361, die ein Phagendarbiet-Verfahren
erläutern,
bei dem ein G-Protein gekoppelter Rezeptor zum Einsatz kommt).
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Andere
Quellen potentieller Liganden oder andere Substanzen, die daran
binden, oder Inhibitoren und/oder Promotoren des humanen CCR2-Proteins
umfassen, ohne darauf begrenzt zu sein, Varianten von CCR2-Liganden,
einschließlich
natürlich
vorkommender, synthetischer oder rekombinanter Varianten von MCP-1,
MCP-2, MCP-3 und/oder MCP-4, Substanzen, wie andere Chemoattraktoren
oder Chemokine, Varianten davon, organische Moleküle mit geringem
Molekulargewicht, andere Inhibitoren und/oder Promotoren (beispielsweise
anti-CCR2-Antikörper,
Antagonisten, Agonisten), andere G-Protein-gekoppelte Rezeptorliganden,
Inhibitoren und/oder Promotoren (beispielsweise Antagonisten oder
Agonisten), und lösliche
Bereich eines Säuger-CCR2-Rezeptors,
wie ein geeignetes Rezeptorpeptid oder Analog, das die Rezeptorfunktion
inhibieren kann (siehe beispielsweise Murphy, R.B.,
WO 94/05695 ).
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ENTZÜNDUNGSMODELLE
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In
vivo Modelle der Entzündung
sind verfügbar
und können
dazu verwendet werden, die Auswirkungen von erfindungsgemäßen Antikörpern und
Fragmenten in vivo als therapeutische Mittel zu bewerten. So kann beispielsweise
eine Leukozyteninfitration nach intradermaler Injektion eines Chemokins
und eines Antikörpers oder
Fragments, der/das mit Säuger-CCR2
reaktiv ist, in ein geeignetes Tier, wie Kaninchen, Maus, Ratte, Meerschweinchen
oder Rhesus-Makaken überwacht
werden (siehe beispielsweise Van Damme, J. et al., J: Exp. Med.,
176: 59–65
(1992); Zachariae, C. O. C. et al., J. Exp. Med. 171: 2177–2182 (1990);
Jose, P. J. et al., J Exp. Med. 179: 881–887 (1994)). IN einer Ausführungsform
werden Haut-Biopsien histologisch auf Infiltration von Leukozyten
(beispielsweise Eosinophilen, Granulozyten) bewertet. In einer anderen
Ausführungsform
werden markierte Zellen (beispielsweise stabil transfizierte Zellen,
die CCR2 exprimieren, mit beispielsweise 111In
markiert), welche zur Chemotaxis und Extravasion befähigt sind,
einem Tier verabreicht. So kann beispielsweise ein zu bewertender
Antikörper
oder zu bewertendes Fragment entweder vor, gleichzeitig mit oder
nachdem ein Ligand einem Test-Tier verabreicht wurde, verabreicht
werden. Eine Abnahme des Ausmaßes
der Infiltration in Anwesenheit des Antikörpers im Vergleich zu dem Ausmaß der Infiltration
in Abwesenheit von Inhibitor zeigt Inhibition an.
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DIAGNOSTISCHE UND THERAPEUTISCHE ANWENDUNGEN
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper und
Fragmente sind in einer Vielzahl von Anwendungen nützlich, einschließlich Forschung,
Diagnostik und therapeutischen Anwendungen. In einer Ausführungsform
werden die Antikörper
mit einem geeigneten Marker markiert (beispielsweise einem fluoreszierenden
Marker, chemilumineszenten Marker, Isotop-Marker, Antigen- oder
Epitop-Marker oder Enzym-Marker). Sie können beispielsweise zur Isolierung
und/oder Reinigung des Rezeptors oder Bereich davon verwendet werden
und zur Untersuchung der Rezeptor-Struktur (beispielsweise der Konformation)
und -Funktion.
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Darüber hinaus
können
die verschiedenen erfindungsgemäßen Antikörper dazu
verwen det werden CCR2 nachzuweisen, oder die Expression von Rezeptor,
beispielsweise auf T-Zellen
8bwCD8+-Zellen, CD45RO+-Zellen), Monozyten und/oder mit einem Rezeptorgen
transfizierte Zellen zu erfassen. Sie sind daher auch in Anwendungen
nützlich,
wie Zellsortierung (beispielsweise Strömungszytometrie, Fluoreszenz-aktivierte
Zellsortierung), für
diagnostische oder Forschungs-Zwecke.
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Die
erfindungsgemäßen anti-CCR2-Antikörper sind
bei diagnostischen Anwendungen nützlich.
Ein anti-CCR2-Antikörper
oder Fragment davon kann dazu verwendet werden, die Expression dieses
Rezeptors in mit HIV infizierten Individuen zu überwachen, vergleichbar zu
der Art und Weise, in der anti-CD4 als ein diagnostischer Indikator
des Erkrankungsstadiums verwendet wurde.
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Typischerweise
führen
diagnostische Assays zu einem Nachweis der Bildung eines Komplexes,
der von der Bindung eines Antikörpers
oder Fragments davon an CCR2 herrührt. Für diagnostische Zwecke können die
Antikörper
oder Antigen-bindenden Fragmente markiert oder nicht markiert werden.
Die Antikörper oder
Fragmente können
direkt markiert werden. Eine Vielzahl von Markern können eingesetzt
werden, einschließlich,
ohne darauf begrenzt zu sein, Radionuklide, Fluoromere, Enzyme,
Enzymsubstrate, Enzymkofaktoren, Enzyminhibitoren und Liganden (beispielsweise
Biotin, Haptene). Zahlreiche geeignete Immunassays sind dem Durchschnittsfachmann
bekannt, siehe beispielsweise
US-P-3,817,827 ;
3,850,752 ;
3,901,654 und
4,098,876 ). Wenn die Antikörper oder
Fragment nicht markiert sind, dann können sie unter Verwendung geeigneter
Mittel erfaßt
werden, wie beispielsweise in Agglutinierungs-Assays. Nicht markierte
Antikörper
oder Fragmente können
darüber
hinaus in Kombination mit anderen (d.h. ein oder mehreren) geeigneten
Reagenzien verwendet werden, die zur Erfassung von Antikörper eingesetzt
werden, wie beispielsweise einem markiertem Antikörper (beispielsweise
ein zweiter Antikörper),
der mit dem ersten Antikörper
reaktiv ist (beispielsweise anti-idiotypische Antikörper oder
andere Antikörper,
die für
das nicht-markierte Immunglobulin spezifisch sind) oder einem anderen
geeigneten Reagenz (beispielsweise markiertes Protein A).
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In
einer Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Antikörper oder
Fragmente in Enzym-Immunassays verwendet werden, worin der betreffende
Antikörper
oder das Fragment, oder zweite Antikörper an ein Enzym konjugiert
sind. Wir eine biologische Probe, die Säuger-CCR2-Protein umfaßt, mit
den betreffenden Antikörpern
kombiniert, dann erfolgt eine Bindung zwischen den Antikörpern und
dem CCR2-Protein. In einer Ausführungsform
wird eine Probe mit Säuger-CCR2-Protein
exprimierenden Zellen, wie humanes Blut, mit den betreffenden Antikörpern kombiniert,
wobei zwischen den Antikörpern
und den humanes CCR2-Protein mit einem von dem Antikörper erkannten
Epitop tragenden Zellen eine Bindung erfolgt. Diese gebundenen Zellen
können
von nicht-gebundenen Reagenzien getrennt werden und die Anwesenheit
des Antikörper-Enzym-Konjugats,
das spezifisch an die Zellen gebunden ist, kann bestimmt werden,
beispielsweise durch in Kontakt bringen der Probe mit einem Substrat
des Enzyms, das eine Farbe oder andere erfaßbare Änderung erzeigt, wenn das Enzym
darauf wirkt. In einer anderen Ausführungsform können die
betreffenden Antikörper nicht
markiert sein, wobei ein zweiter, markierter Antikörper zugesetzt
werden kann, von dem der betreffende Antikörper erkannt wird.
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Kits
zur Verwendung beim Nachweis der Anwesenheit eines Säuger-CCR2-Proteins
in einer biologischen Probe kann ebenfalls hergestellt werden. Derartige
Kits umfassen einen Antikörper
oder ein funktionelles Fragment davon, das an einen Säuger-CC-Chemokin-Rezeptor 2 oder einen
Bereich des Rezeptors bindet, sowie ein oder mehrere Hilfsreagenzien,
die zur Erfassung der Anwesenheit eines Komplexes zwischen dem Antikörper oder
Fragment und CCR2 oder einem Bereich davon geeignet sind. Die erfindungsgemäßen Antikörperzusammensetzungen
können
in lyophilisierter Form entweder allein oder in Kombination mit
weiteren Antikörpern,
die für
andere Epitope spezifisch sind, bereitgestellt werden. Die Antikörper, die
markiert oder nicht-markiert sein können, können in den Kits zusammen mit
weiteren Inhaltsstoffen (beispielsweise Puffern, wie Tris, Phosphat
und Carbonat, Stabilisierungsmitteln, Exzipienten, Bioziden und/oder
inerten Proteinen, beispielsweise bovinem Serumalbumin) vorgesehen
sein. So können
beispielsweise Antikörper
als ein lyophilisiertes Gemisch mit den zugesetzten Inhaltsstoffen
bereitgestellt werden, oder die zugesetzten Inhaltsstoffe können separat
zur Kombination durch den Verwender bereitgestellt werden. Im Allgemeinen
werden diese zugesetzten Materialien in weniger als etwa 5 Gew.-%
vorhanden sein, bezogen auf die Menge an aktivem Antikörper, und
werden gewöhnlich
in einer gesamtmenge von mindestens etwa 0,001 Gew.-%, bezogen auf
die Antikörperkonzentration
vorhanden sein. Wird ein zweiter Antikörper verwendet, der den mononklonalen
Antikörper
binden kann, dann kann ein derartiger Antikörper in dem Kit bereitgestellt
werden, beispielsweise in einem separaten Gefäß oder Behälter. Der zweite Antikörper ist,
wenn vorhanden, gewöhnlich
markiert und kann in analoger Art und Weise mit den vorstehend aufgeführten Antikörperformulierungen
formuliert werden.
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In
vergleichbarer Art und Weise betrifft die Erfindung auch ein Verfahren
zum Erfassen und/oder Quantifizieren der Expression eines Säugers-CCR2
oder eines Bereichs des Rezeptors, durch eine zelle, worin eine Zusammensetzung,
die eine Zelle oder Fraktion davon umfaßt (beispielsweise eine Membranfraktion)
mit einem Antikörper
oder funktionalem Fragment davon in Kontakt gebracht wird (beispielsweise
1D9 und/oder 8G2), der an Säuger
CCR2 oder einen Bereich des Rezeptors unter Bedingungen bindet,
die für
eine Bindung des Antikörpers
oder Fragments davon geeignet sind, wobei eine Bindung überwacht
wird. Ein Nachweis des Antikörpers,
mit dem die Bildung eines Komplexes zwischen dem Antikörper und
CCR2 oder einem Bereich davon angezeigt wird, zeigt die Anwesenheit
des Rezeptors an. Eine Bindung des Antikörpers an die Zellen kann beispielsweise
wie vorstehend unter der Überschrift "Bindungsassays" aufgeführt, bestimmt
werden. Das Verfahren kann dazu verwendet werden, eine Expression
von CCR2 auf Zellen eines Individuums (beispielsweise in einer Probe,
wie einer Körperflüssigkeit,
wie Blut, Speichel, oder einer anderen geeigneten Probe) zu erfassen.
Das Expressionsniveau von CCR2 auf der Oberfläche von T-Zellen oder Monozyten
kann darüber hinaus
ebenso bestimmt werden, beispielsweise durch Strömungscytometrie, und das Expressionsniveau (beispielsweise
die Färbungsintensität) kann
mit der Neigung zu einer Erkrankung, dem Fortschreiten oder dem
Risiko korrelliert werden.
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Chemokin-Rezeptoren
fungieren bei der Migration von Leukozyten durch den Körper, insbesondere zu
Stellen der Entzündung.
Ein herauswandern von Zellen aus den Gefässen zu Stellen der Entzündung wird durch
ein 3-Schritt-Verfahren reguliert, welches Interaktionen von Leukozyten-
und Endothelial-Zelladhäsionsproteinen
und Zell-spezifischen Chemoattraktoren und aktivierenden Faktoren
beinhaltet (Springer, T. A., Cell, 76: 301–314 (1994); Butcher, E. C.,
Cell, 67: 1033–1036
(1991); Butcher, E. C. und Picker, L. J., Science (Wash. DC), 272:
6066 (1996)). Diese sind: (a) Interaktion mit geringer Affinität zwischen
Leukozyten-Selektinen und Endothelialzell-Kohlenhydraten; (b) Interaktion
mit hoher Affinität
zwischen Leukozyten-Chemoattraktant-Rezeptoren und Chemoattraktant/aktivierenden
Faktoren; und (c) eine enge Bindung zwiscen Leukozyten-Integrinen
und Endothelialzellen-Adäsionsproteinen
der iImmunglobulin-Superfamilie. Unterschiedliche Leuko zyten-Untergruppen
exprimieren unterschiedliche Repertoires von Selektinen, Chemoattraktant-Rezeptoren
und Integrinen. Darüber
hinaus ändert
eine Entzündung
die Expression von Endothelial-Adhäsionsproteinen und die Expression
von Chemoattraktoren und Leukozyten aktivierenden Faktoren. Als
Folge gibt es eine große
Vielfalt bei der Regulierung der Selektivität der Leukozyten-Rekrutierung
zu extravaskulären
Stellen. Der zweite Schritt ist von Bedeutung, da davon ausgegangen
wird, dass die Aktivierung der Leukozyten-Chemoattraktor-Rezeptoren den Übergang
von dem Selektin-vermittelten Zell-Rollen zu der Integrin-vermittelten
engen Bindung bewirkt. Dieses führt
dazu, dass die Leukozyten bereit sind, zu pervaskulären Stellen zu
wandern. Der Interaktion Chemoattraktor/Chemoattraktor-Rezeptor ist für eine transendotheliale
Wanderung und Lokalisierung innerhalb eines Gewebes ebenfalls von
Bedeutung (Campbell, J. J., et al., J. Cell Biol. 134: 255–266 (1996);
Carr, M. W., et al., Immunity, 4: 179–187 (1996)). Diese Wanderung
wird durch einen Konzentrationsgradienten von Chemoattraktoren geführt, der
auf den Kern der Entzündung
hinläuft.
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CCR2
besitzt beim Leukozyten-Verkehr eine wichtige Rolle. Es ist wahrscheinlich,
dass CCR2 ein Schlüssel-Chemokin-Rezeptor
für T-Zellen
oder T-Zelluntergruppen ist oder für die Wanderung von Monozyten zu
bestimmten Stellen der Entzündung,
und so können
monoklonale anti-CCR2-Antikörper
dazu verwendet werden T-zell- oder Monozyten-Migration zu inhibieren (zu reduzieren
oder zu verhindern), insbesondere die, die mit T-Zell Dysfunktion
assoziiert sind, wie Autoimmunerkrankungen, oder allergischen reaktionen
oder mit Monozyten-vermittelten Störungen, wie Atherosklerose.
Infolgedessen können
die erfindungsgemäßen Antikörper und
Fragmente dazu verwendet werden, die Rezeptorfunktion bei der Forschung
und therapeutischen Anwendungen zu modulieren. So können beispielsweise
die hier beschriebenen Antikörper
und funktionellen Fragmente als Inhibitoren fungieren, um (a) Bindung
(beispielsweise eines Liganden, eines Inhibitors oder eines Promotors)
an den Rezeptor zu inhibieren (zu reduzieren oder zu verhindern),
(b) eine Rezeptorsignalfunktion zu inhibieren, und/oder (c) eine
stimulierende Funktion zu inhibieren. Antikörper, die als Inhibitoren der Rezeptorfunktion
wirken, können
Liganden- oder Promotoren-Bindung direkt oder indirekt (beispielsweise duch
Bewirken einer Konformationsänderung)
blockieren. So können
beispielsweise Antikörper
die Rezeptorfunktion durch Inhibierung einer Bindung eines Liganden,
oder durch Desensitivierung (mit oder ohne Inhibierung der Bindung
eines Liganden) inhibieren. Antikörper, die Rezeptor binden,
können
weiter als Agonisten der Rezeptorfunktion dienen, eine Rezeptorfunktion
auslösen
oder stimulieren, wie als Signalisierungsfunktion und/oder Stimulierungsfunktion
eines Rezeptors (beispielsweise Leukozyten-Wanderung) bei Bindung
des Rezeptors.
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Die
vorliegende Erfindung liefert daher ein Verfahren zur Inhibierung
von Leukozytenwanderung in einem Säuger (beispielsweise einem
humanen Patienten), welches umfasst, Verabreichen einer wirksamen Menge
eines erfindungsgemässen
Antikörpers
oder eines funktionellen Fragments an einen Säuger. Die Verabreichung eines
erfindungsgemässen
Antikörpers
oder funktionellen Fragments kann zu einer Verbesserung oder Eliminierung
des Erkrankungszustandes führen.
-
Der
erfindungsgemässe
Antikörper
oder ein funktionelles Fragmente davon kann weiter dazu verwendet
werden Störungen
zu behandeln, bei denen die Aktivierung des CCR2-Rezeptors durch Bindung von Chemokinen
impliziert ist. So können
beispielsweise die Antikörper
oder funktionellen Fragmente davon (beispielsweise 19 und/oder 8G2
oder funktionelle Fragmente davon) zur Behandlung von Allergie,
Atherogenese, Anaphylaxe, Maligne Erkrankungen, chronische und akute
Entzündung,
Histamin und IgE-vermittelte allergische Reaktionen, Schock und
rheumaoide Artrithis, Atherosklerose, multiple Sklerose, Stenose,
Restenose, Allograftabstossung, fibrotische Erkrankung, Asthma und
entzündliche
Glomerulopathien.
-
Erkrankungen
oder Zustände
von Menschen oder anderen Spezien, die mit Inhibitoren der CCR2-Rezeptor-Funktion
behandelt werden können
(einschließlich
Antikörper
oder geeignete Fragmente davon) umfassen, ohne darauf begrenzt zu
sein:
- • Entzündliche
oder allergische Erkrankungen und zustande, einschließlich allergische
Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma, allergische Rhinits, hypersensitive
Lungenerkrankungen, hypersensitive Pneumonitis, interstitielle Lungenerkrankungen
(ILD) (beispielsweise idiopathische pulmonäre Fibrose, oder mit rheumatischer
Arthritis assoziierte ILD, systemischer Lups erythematosus, Ankylosis
spondylitis, systemische Sklerose, Sjogren's Syndrom, Polymyositis oder Dermatomyositis;
chronisch obstruktive Lungenerkrankung; Anaphylaxis oder hypersensitive
Antworten, Arzneimittelallergien (beispielsweise gegen Penicillin,
Cephalosporine), Insektenstich-Allergien, entzündliche Darmerkrankungen, wie
Crohn's-Erkrankung, und
ulcerative Colitis; Spndyloarthropathien, Scleroderma, Psoriasis und
entzündliche
Dermatosen, wie Dermatitits, Ekzem, atopische Dermatitis, allergische
Kontaktdermatitis, urticaria, Vaskulitis (beispielsweise nektrotisierende,
kutane und hypersensitive Vaskulitis);
- • Autoimmunerkrankungen,
wie Arthritis (beispielsweise rheumatoide Arthritis, jvenile rheumatoide
Arthritis, Psoriatische Arthritis) multiples Sklerose, systemischer
Lupus erythematosus, Myasthenia gravis, juvenile anfängliche
Diabetes, Nephritides, wie Glomerulonephritis, autoimmun Thyroiditis,
Behcet's Erkrankung;
- • Gewebeabstossung
(beispielsweise bei Transplantation), einschließlich Allograft-Abstossung oder Transplantat
gegen Wirt Erkrankung, und Organtransplantat-assoziierte Arteriosklerose;
- • Aterosklerose;
- • Krebs
mit Leukozyteninfiltration der Haut oder Organe;
- • Stenose
oder Restenose der Gefässe,
insbesondere der Arterien, beispielsweise der Koronarartere, wie Stenose
oder Restenose, die von einer Gefäßbehandlung herrühren (beispielsweise
chirurgische, therapeutische oder mechanische Behandlung), sowie
neointimale Hyperplasie. So kann beispielsweise Restenose, die gewöhnlicherweise
eine Verengung der Lumenöffnung
des Gefässes
bewirkt, von einer Gefäß-Verletzung
herrühren,
einschließlich,
ohne darauf begrenzt zu sein, die, die von Gefäßtransplantations-Verfahren,
Angioplastie, einschließlich
durch einen Baloon durchgeführte
Angioplastie, Atherectomie, Laser oder andere geeignete Verfahren
(beispielsweise perkutane translumenale Koronarangioplastie (PTCA)),
Stent-Anordnung (beispielsweise mechanische oder biologische endovaskuläre Stent-Anordnung),
Gefäß-Bypass-Verfahren
oder Kombinationen davon, sowie anderen zur Behandlung stenotischer oder
verschlossener Blutgefäße herrühren;
- • Andere
Erkrankungen oder Zustände
(einschließlich
CCR2-vermittelter Erkrankungen oder Zustände), bei denen unerwünschte entzündliche
Antworten inhibiert werden sollen, können behandelt werden, einschließlich, ohne
darauf begrenzt zu sein, Reperfusions-Verletzung, bestimmte hematologische
bösartige Tumore,
Cytokin-induizerte Toxizität
(beispielsweise septischer Schock, endotoxischer Schock), Polymyositis,
Dermatomyositis und Granulomatöse
Erkrankungen, einschließlich
Sarcoidosis.
-
Erkrankungen
oder Zustände
von Menschen und anderen Spezien, die mit Promotoren der CCR2-Rezeptor-Funktion
behandelt werden können
(einschließlich
Antikörper
oder Fragmente davon), umfassen, ohne darauf begrenzt zu sein:
- • Immunsuppression,
wie die in Individuen mit Immundefizienzsyndromen, wie AIDS, Individuen,
die einer Radiotherapie, Chemotherapie, Therapie für Autoimmunerkrankungen
oder anderer Arzneimitteltherapie (beispielsweise Corticosteroid-Therapie)
unterworfen wurden, welche eine Immunsuppression hervorruft, und
Immunsuppression aufgrund congenitaler Defizienz der Rezeptorfunktion
oder aufgrund anderer Ursachen.
-
Erfindungsgemäße anti-CCR2-Antikörper können die
Bindung einer oder mehrerer Chemokine blockieren, wodurch die stromabwärts gelegene
Kaskade einer oder mehrerer Vorfälle,
die zu den vorstehend aufgeführten
Störungen
führen,
blockiert wird.
-
Antikörper oder
funktionelle Fragment davon, die CCR2-Antagonisten sind, können als
Therapeutika für
AIDS, sowie für
bestimmte entzündliche
Erkrankungen verwendet werden. HIV-1 und HIV-2 sind etiologische
Mittel des eworbenen Immundefizienz-Syndroms in Menschen. AIDS geht
teilweise auf eine Depletion von CD4+ T-Lymphozyten in mit HIV-infizierten Individuen
zurück.
HIV infiziert hauptsächlich
T-Lymphozyten, Monozyten/Makrophagen, dentritische Zellen und im
zentralen Nervensystem, Mikroganglien. Alle diese Zellen exprimieren
das CD4-Glycoprotein, das für
HIV-1 und HIV-2 als Rezeptor dient. Ein effizientes Eindringen von
HIV in Zielzellen hängt
von der Bindung des viralen äußeren Glycoproteins,
gp120, an die aminoterminale CD4-Domäne ab. Nach Virusbindung vermitteln
die HIV-Hüllglycoproteine
die Fusion viraler und Wirts-Zellmembranen, um den Eintrittsprozess
zu vervollständigen.
Eine von den HIV-1 Hüllglycoproteinen
vermittelte Membranfusion infizierter Zellen fürht zu einer Zell-Zell-Fusion,
was zur Syncytia-Bildung führt.
-
Kürzlich wurden
zusätzlich
zu CD4 Wirtszellfaktoren vorgeschlagen, die die Effizienz von HIV-Hüllglycoprotein-vermittelter
Membranfusion bestimmen. Es wurde gezeigt, dass der 7-Transmembranrezeptor (7TMR)
mit der Bezeichnung HUMSTSR, LESTR oder "Fusin" bei einer Reihe von CD-4 exprimierenden
Zellen die Infektion und durch im Labor angepaßte HIV-Hüll-Glycoproteine vermittelte
Zellfusion unterstützt
(Feng, Y., et al. Science (Wash. D.C.) 272 (1986), 872–877). Antikörper gegen
HUMSTER bockierte Zellfusion und Infektion durch im Labor angepaßte HIV-1
Isolate blockierte Zellfusion, jedoch nicht Makrophagen tropischer
primäre
Viren in vitro (Feng, Y., et al. Science (Wash. D.C.) 272 (1986),
872–877).
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Die
Fähigkeit
von Chemokinrezeptoren und verwandet Molekülen, eine Infektion primärer klinischer HIV-Isolate
zu erleichtern, wurde kürzlich
von mehreren Gruppen berichtet (sie beispielsweise Bates, P., Cell, 86:
1–3 (1996);
Choe, H., et al., Cell, 85: 1135–1148 (1996); Doranzet al.,
Cell 85: 1149–1158
(1996)). Diese Studien zeigen, dass die Involvierung verschiedener
Meitglieder der Chemokin Rezeptor-Familie in frühen Stufen der HIV-1 Infektion
hilft, viralen Tropismus und β-Chemokin
Inhibierung primärer
HIV-1 Isolate zu erklären.
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Die
vorliegende Erfindung liefert weiter ein Verfahren zur inhibierung
einer HIV-Infektion
einer Zelle (beispielsweise eine Neuinfektion und/oder Syncytia-Bildung),
welche einen Säuger-CCR2
oder einen Bereich davon exprimiert, umfassend, Inkontaktbringen
der Zelle mit einer Zusammensetzung, die eine wirksame Menge eines
Antikörpers
oder funktionellen Fragments davon umfasst, der/das an ein Säuger-CCR2-Rezeptor oder
einen Bereich davon bindet.
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Die
Zusammensetzung kann weiter ein oder mehrere Mittel umfassen, die
gegen HIV wirksam sind, einschließlich, ohne darauf begrenzt
zu sein, anti-CCR3-Antikörper,
anti-CCR5-Antikörper und
anti-Fusin-Antikörper.
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Verschiedene
Verfahren können
dazu verwendet werden, eine Bindung von HIV an eine Zelle zu bewerten,
und/oder eine Infektion einer Zelle durch HIV in der Anwesenheit
von erfindungsgemässen
Antikörpern.
So können
beispielsweise Assays, mit denen eine Bindung von gp120 oder eines
Teils davon an den Rezeptor bewertet werden, HIV-Infektion und Syncytia-Bildung
verwendet werden (siehe beispielsweise Choe, H., et al. Cell, 85:
1135–1148
(1996)). Die Fähigkeit
des erfindungsgemässen
Antikörpers
zur Inhibierung dieser Abläufe
kann unter Verwendung dieser oder anderer geeigneter Verfahren bewertet
werden.
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Darüber hinaus
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von
HIV in einem Patienten, welches umfasst, Verabreichen einer Zusammensetzung
an einen Patienten, welches eine wirksame Menge eines Antikörpers oder
funktionellen Fragments umfasst, der/das an einen Säuger-CCR2
oder Bereich des Rezeptors bindet. Noch einmal, die Zusammensetzung
kann weiter ein oder mehrere zusätzliche
Mittel umfassen, die gegen HIV wirksam sind, einschließlich, ohne
darauf begrenzt zu sein, anti-CCR3-Antikörper, anti-CCR5-Antikörper und anti-Fusin-Antikörper. Eine
therapeutische Verwendung des Anti körpers zur Behandlung von HIV
umfasst eine prophylaktische Verwendung (beispielsweise zur Behandlung
eines Patienten, der an HIV ausgesetzt war oder nicht). So können beispielsweise
Mitglieder des Gesundheitssystems, die an HIV ausgesetzt sein können oder
ausgesetzt waren (beispielsweise über einen Nadelstich) gemäß dem Verfahren
behandelt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Behandlung eines
dem Virus nach ungeschütztem
sexuellen Kontakt oder Versagen des Schutzes ausgesetztem Patienten.
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Bei
AIDS scheint eine Behandlung mit mehreren Arzneimitteln meistversprechend.
Ein anti-Chemokin-Rezeptor-Antagonist, der HIV-Infektion inhibiert,
kann zu der Arzneimittelbehandlung zugegeben werden, insbesondere
zum Blockieren der Virusinfektion neuer Zellen. Die Verabreichung
eines erfindungsgemässen Antikörpers oder
Fragments in Kombination mit einem oder mehreren therapeutischen
Mitteln, wie Nucleosidanalogen (beispielsweise AZT, 3TC, ddI) und/oder
Proteaseinhibitoren ist vorgesehen und liefert einen wichtigen Zusatz
zu einer HIV-Behandlung. In einer Ausführungsform wird ein humanisierter
monoklonaler anti-CCR2-Antikörper
zusammen mit einem (d.h. einen oder mehreren) therapeutischen Mittel
zur Reduzierung der viralen Last von Patienten durch Verhinderung
der Fusion und/oder Infektion neuer Zellen eingesetzt. Ein derartiger
Antikörper
kann darüber
hinaus zur Verhinderung perinataler Infektion eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Verhinderung einer HIV-Infektion in einem Individuum, welche umfasst,
Verabreichen einer wirksamen Menge eines Antikörpers oder funktionellen Fragments
an das Individuum, der/das an CCR2 bindet. Gemäß dem Verfahren beinhaltet
eine Verhinderung einer HIV-Infektion Behandlung, um eine Infektion
neuer Zellen in einem infizierten Individuum zu verhindern (zu reduzieren
oder zu eliminieren), oder um eine Infektion in einem Individuum,
der einer HIV-Infektion ausgesetzt sein kann, konnte oder war, zu
verhindern. So können
beispielsweise Individuen, wie ein mit HIV infiziertes Individuum,
ein Fötus
einer mit HIV infizierten Frau, oder ein Mitarbeiter des Gesundheitssystems
gemäß den erfindungsgemässen Verfahren
behandelt werden.
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VERABREICHUNGSARTEN
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Ein
oder mehrere erfindungsgemässe
Antikörper
oder Fragmente können
einem Individuum über
eine geeignete Route verabreicht werden, entweder allein oder in
Kombination mit (vor, gleichzeitig mit oder danach) einem anderen
Arzneimittel oder Mittel, oder vor, gleichzeitig mit oder nach einem
chirurgischen, mechanischen oder therapeutischem Engriff verabreicht
werden. So können
die erfindungsgemässen
Antikörper auch
zusammen mit anderen monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern verwendet
werden (beispielsweise zusammen mit Antikörpern, die andere Chemokin-Rezeptoren
binden, einschließlich,
ohne darauf begrenzt zu sein CCR3 und CCR5), oder mit existierenden
Blutplasmaprodukten, wie im Handel erhältlichem gamma Globulin und
Immunglobulinprodukten, die bei der prophylaktischen oder therapeutischen
Behandlung verwendet werden. Die Antikörper oder Fragmente der vorliegenden
Erfindung können
als separat verabreichte Zusammensetzungen verwendet werden, die
zusammen mit Antibiotika und/oder antimikrobiellen Mitteln gegeben werden.
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Eine
wirksame Menge eines Antikörpers
oder Fragments (d.h. ein oder mehrere Antikörper oder Fragmente) wird verabreicht.
Eine wirksame Menge ist eine Menge, die ausreichend ist, bei den
Bedingungen der Verabreichung den gewünschten therapeutischen (einschließlich prophylaktischen)
Effekt zu erzielen, wie ein Menge, die ausreichend ist, eine CCR2-Funktion
zu inhibieren, und damit eine entzündliche Antwort zu inhibieren,
oder eine Menge, die ausreihend ist, eine CCR2-Funktion zu fördern, wie
angezeigt. Der Antikörper oder
das Fragment kann in einer Einzeldosis oder mehreren Dosen verabreicht
werden. Die Dosierung kann anhand in Stand der Technik bekannter
Verfahren bestimmt werden und ist abhängig von beispielsweise dem gewählten Antikörper oder
Fragment, dem Alter des Subjekts, der Sensitivitä und Toleranz gegenüber Arzneimitteln,
und dem allgemeinen Zustand. Antikörper und Antigen-bindende Fragmente
davon, wie humane, humanisierte und chimäre Antikörper und Antigen-bindende Fragmente,
können
häufig
mit geringerer Frequenz verabreicht werden als andere Typen an Therapeutika.
So kann beispielsweise eine wirksame Menge eines Antikörpers von
etwa 0,01 mg/kg bis etwa 5 oder 10 mg/kg täglich, wöchentlich, zwei-wöchentlich
oder monatlich reichen.
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Eine
Vielzahl von Routen sind möglich,
einschließlich,
ohne notwendigerweise darauf beschränkt zu sein, oral, dietätisch, topisch,
parenteral (beispielsweise über
intravenöse,
intraarterielle, intramuskuläre,
subkutane Injektion oder Infusion), Inhalation (beispielsweise intrabronchiale,
intraokulare, intranasale oder orale Inhalation, intranasale Tropfen)
je nach der zu behandelnden Erkrankung oder dem zu behandelnden
Zustand. Andere geeignete Verfahren der Verabreichung können weiter
wiederaufladbare oder biologisch abbaubare Einrichtungen und polymere
Einrichtungen mitlangsamer Freisetzung umfassen. Die erfindungsgemässen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
weiter als ein Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Mitteln
verabreicht werden.
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Die
Formulierung eines zu verabreichenden Antikörpers oder Fragments wird in
Abhängigkeit
von dem Verabreichungsweg und der gewählten Formulierung (beispielsweise
Lösung,
Emulsion, Kapsel) ab. Eine geeignete pharmazeutische Zusammensetzung,
die einen zu verabreichenden Antikörper oder ein funktionelles Fragment
davon umfasst, kann in einem physiologisch annehmbaren Vehikel oder
Träger
hergestellt werden. Ein Gemisch von Antikörpern und/oder Fragmenten kann
ebenfalls verwendet werden. Für
Lösungen
oder Emulsionen umfassen geeignete Träger beispielsweise wässrige oder
alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Kochsalzlösung und
gepufferte Medien. Parenterale Vehikel können Natriumchloridlösung, Ringer's Dextrose, Dextrose
und Natriumchlorid, Lactatsringer oder fixierte Öle. Eine Vielzahl geeigneter
wässriger
Träger
sind dem Fachmann bekannt, einschließlich Wasser, gepuffertes Wasser, gepufferte
Kochsalzlösung,
Polyole (beispielsweise Glycerin, Propylenglycol, flüssiges Polyethylenglycol), Dextroselösung und
Glycin. Intravenöse
Träger
können
verschiedene Additive, Preservative, oder Fluide, Nährstoff
oder Elektrolyt-Ergänzungsmittel
beinhalten (siehe allgemein, Remington's Pharmaceutical Science, 16th Ausgabe,
Mack, Hrsg. 1980). Die Zusammensetzungen können wahlweise nach Bedarf
pharmazeutisch annehmbare Hilfssubstanzen enthalten, um sich physiologischen
Bedingungen anzupassen, wie pH einstellende Substanzen und Puffermittel
und Toxizität
einstellende Mittel, beispielsweise Natriumacetat, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Calciumchlorid und Natriumlactat. Die erfindungsgemässen Antikörper und
Fragmente können
zur Lagerung lyophilisiert werden und in einem geeigneten Träger vor
Verwendung gemäß im Stand der
Technik bekannten Lyophilisierungs- und Wiederherstellungs-Techniken
wiederhergestellt werden. Die optimale Konzentration des/der aktiven
Inhaltsstoffs(e) in ein gewählten
Medium kann gemäß dem Fachmann wohlbekannter
Verfahren empirisch bestimmt werden, und wird von der schlussendlich
gewünschten
pharmazeutischen Formulierung abhängigen. Zur Inhalation kann
der Antikörper
oder das Fragment solubilisiert und in einen geeigneten Dispenser
zur Verabreichung geladen werden (beispielsweise einen Atomizator,
Vernebler oder unter Druck gesetzten Aerosol-Dispenser).
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele erläutert, die
in keiner Weise beschränkend
sein sollen. Die Lehren aller hier angeführten Dokumente, werden hier
unter Bezugnahme mit aufgenommen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
-
Materialien
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Die
folgenden Materialien wurden aus den angegebenen Quellen erhalten:
PE-konjuguerter
anti-CD16, PE-konjugiertes Streptavidin, und biotinyliertes anti-Mensch-IgE wurden
von Pharmingen (San Diego, CA) erhalten. FITC-konjugiertes Ziegen
anti-Maus-IgG wurde von Jackson Immunoresearch Laboratories (West
Grove, PA) erhalten. FACS-Lysispuffer wurde von Becton Dickenson
(Mountain View, CA) erhalten und [125I]-MCP-1 wurde von NEN (Boston, MA) erhalten.
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Zellen, Zellinien und Gewebekultur
-
Die
Maus pre-B-Lymphomzellinie L1/2 wurde in RPMI-1640, ergänzt mit
10% fötalem
Clone I (Gibco BRL, Gaithersburg, MD), 50 Einheiten/ml Penicillin
(Gibco BRL), 50 μg/ml
Streptomycin (Gibco, BRL), 2 mM L-Glutamin (Gibco, BRL) und 55 μM β-Mercaptoethanol
(Gibco, BRL) gehalten. Andere Zellinien umfassten Transfektanen
von L1/2 Zellen, die CCR1 exprimieren (Campbell, J. et al. (1996)
J. Cell. Bio., 134: 255–266), oder
CCR5 (WU et al., Nature 384: 179–183 (1996)) und in dem vorstehend
aufgeführten
Kulturmedium, ergänzt
mit 800 μg/l
aktivem G418, gezüchtet
wurden. THP-1 Zellen (ATCC Nr. TIB202) wurden gemäß ATCC-Instruktionen
gezüchtet.
PBMC wurden aus heparinisiertem Blut, wie in Ponath et al. J. Clin.
Invest, 97: 604–612 (1996)
beschrieben gereinigt.
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Herstellung von CCR2b Expressionskonstrukt
und stabilen Transfektanten
-
Der
codierende Bereich des humanen CCR2b (Charo et al. (1994) Proc.
Ntl. Acd. Sci. USA, 91: 275) wurde mittels RT-PCR Amplifizierung
wie beschrieben (Qin S. et al. (1996) Eur. J. Immunol. 26: 640–647) erhalten.
cDNA wurde unter Verwendung von Oligo (dT) Priming hergestellt und
eine Amplifizierung der codierenden CCR2b-Region wurde durch nested
PCR mit den folgenden Primer-Sätzen
erreicht, die den Positionen der CCR2b-Sequenz wie gezeigt entsprechen (GenBank
Hinterlegungsnr. U03905; Charo et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
91: 2752–2756
(1994)).
- 1) 5'primer: 5'-TGAGACAAGCCACAAGCTGAAC-3'
(Nukleotide
11 bis 32; SEQ. ID. Nr: 1);
3'Primer: 5'-TCTGTATTAGTACACACAGCCC-3'
(Nukleotide
1301 bis 1280; SEQ. ID. Nr: 2);
- 2) 5'Primer:
5'-ATGCTGTCCACATCTCGTTCTCGG-3'
(Nukleotide
81 bis 104; SEQ. ID. Nr: 3);
- 3'Primer: 5'-TTATAAACCAGCCGAGACTTCCTGCTC-3'
(Nukleotide
1164 bis 1137; SEQ. ID. Nr: 4).
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Der
CCR2B cDNA codierende Bereich wurde modifiziert, um die CD5-Signalpeptid-Leadersequenz (aruffo
et al., Cell 61: 1303–1313
(1990)). Die bestimmte Aminosäuresequenz
dieses Peptid ist: NH2-Met-Pro-Met-Gly-Ser-Leu-Gln-Pro-Leu-Ala-Thr-Leu-Tyr-Leu-Leu-Gly-Met-Leu-Val-Ala-Ser-Val-Leu-Ala...
(SEQ ID NO: 5).
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Unter
Verwendung von PCR mit der CCR2b cDNA als Template und zwei überlappende
5'-Primer, die eine
BamHI-Restriktionsschnittstelle enthält, codieren die CD5-Signalpeptidsequenz
und die aminoterminae Sequenz von CCR2b und einen 3'-Primer, der intern
in der CCR2 codierenden Region angeordnet ist.
5'CD5 Seq 1 Primer
5'-GGGGATCCAGAAACCATGCCCATGGGGTCTCTGCAACCGCTGGCCACCTTGTACCTGCTG-3' (SEQ. ID. Nr: 6)
5'CD5 Seq 2 Primer
5'-GCCACCTTGTACCTGCTGGGGATGCTGGTCGCTTCCGTGCTAGCGATGCTGTCCACATCTCGTTC-3' (SEQ. ID. Nr: 7)
3'CCR2AB2 Primer-5'-GACGACCAGCATGTTGCC-3' (SEQ. ID. Nr: 8;
U03905 Nucleotide 272 bis 255)
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Das
amplifizierte 278 Basenpaar Fragment wurde mit BamHI und Apa1 verdaut
und das so erhaltene 209 Basenpaar Fragment wurde in die Apa1 Stelle
an Position 206 der CCR2b cDNA (Genbank Hinterlegungsnummer U03905)
inseriert, um das endogene 5' Basenpaarfragment
von CCR2 zu ersetzen. Die so erhaltene Sequenz, die ein CCR2b mit
der CD5 Signalpeptid-Leadersequenz, die unmittelbar vor dem Rezeptorstart
Methionin ist, codiert, wurde in die BamHI und XhoI-Stellen von
pcDNA3 (Invitrogen, San Diego, Ca) inseriert, um das Säuger-Expressionsplasmid
pCD5MCRPB zu bilden. Das CD5-CCR2b- Fragment wurde in die BamHI-NotI-Stelle
von pCDEF3 cloniert (Goldman et al., (1996) Biotechniques 21: 1013–1015) und
ieses Konstrukt wurde als CCR2bDEF3 bezeichnet. In diesem Expressionsvektor
wurde die Expression des inserierten Gens durch den EF-1α-Promotor angebtrieben.
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50
ml L1/2-Zellen wurden bei 4 × 105 Zellen/ml am Tag vor der Elektroporation
ausgesäät. Am Tag
der Elektroporation wurden die Zellen, die zu einer Dichte von 1 × 106/ml gewachsen waren aus ihrem Medium zentrifugiert
und in 800 μl
Raumtemperatur warmen Elektroporationspuffer resuspendiert. (Zajac
et al., DNA 7: 509–513).
120 mM L-Glutaminsäure
(Sigma), 7 mM Mg Acetat (EM Science), 4,3 mM Glucose (Sigma), 17 mM
K Pipes, pH 6,9 (Sigma), 1 mM EGTA (Sigma), 5 mM ATP, pH 7,0 (Sigma).
25 μg ScaI
linearisierte, Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol extrahierte und
mit Isopropanol ausgefällte
CCR2bDEF3 Plasmid DNA wurde in eine Elektroporationsküvette mit
einem 0,4 cm Spalt überführt. Die
resuspendierten Zellen wurden zu der Küvette zugesetzt und ein einzelner
Puls bei 450 V, 960 μFd
angelegt. Die Zellen wurden dann aus der Küvette in eine T-75 Flasche überführt, die
15 ml L1/2 Wachstumsmedium enthielten (vorstehend beschrieben und
für 3 Tage
gezüchtet;
zu diesem Zeitpunkt wurden die Zellen aus ihrem Medium zentrifugiert
und in L1/2 Wachstumsmedium resuspendiert, das zusätzlich mit
1 mM Natriumpyruvat (Gibco BRL) und 0,8 mg/ml aktivem G418 (Gibco
BRL) ergänzt
war).
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AUSWAHL VON ZELLEN, DIE CCR2 EXPRIMIEREN
MITTELS CHEMOTAXIS
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Die
transfizierten Zellen wurden 11 Tage wachsen gelassen, worauf sie
in frischem Wachstumsmedium 1:20 geteilt wurden. Am Tage 16 wurden
die Zellen mittels Chemotaxis ausgewählt. 600 μl 1 nM MCP-1 in RPMI 1640, ergänzt mit
0,5% BSA (RPMI/BSA), wurden in eine untere Kammer überführt und
1 × 106 CCR2bDEF3-Zellen in 100 μl RPMI/BSA
wurden in die obere Kammer einer 3,0 Mikropore Chemotaxisplatte mit
24 Vertiefungen (Becton Dickenson) überführt. Die Zellen wurden vier
Stunden der Chemotaxis überlassen und
20 min in einer 37 °C,
5% CO2 Inkubator mit hoher Luftfeuchtigkeit,
worauf die obere Kammer entfernt wurde. Diese Inkubationszeit wurde
zum Zeitpunkt des Experiments gewählt, da sie ausreichend lang
war für
die auf MCP-1 antwortende Zellen eine Chemotaxis zu durchlaufen,
jedoch kurz genug, um den Hintergrund gering zu halten. Sekundäre Auswahl
von CCR2b exprimierenden Zellen durch FACS-Sortierung
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Die
Zellen, die mittels Chemotaxis durch die Membran gelangten und in
die untere Kammer, wurden gezüchtet
und weiter durch steriles FACS-Sortieren aufgereinigt. 10 Mio CCR2bDEF3
Zelllen wurden aus ihrem Medium zentrifugiert, in 2,5 ml PBS (+Ca,
Mg), das mit 1% Hitze-inaktiviertem fötalem Kälberserum ("HI FCS") (Gibco BRL) und 2,5 ml steril filtriertem
anti-CCR2b aminoterminalem Peptid Antikörper-Überstand 5A11 ergänzt war,
resuspendiert. Die Zellen und der Antikörper wurden vermischt und auf
Eis 30 min inkubieren gelassen. Die Zellen wurden dann zweimal mit
PBS (+) (Gibco BRL) gewaschen, und in 5 ml steril filtriertem, 1:250
verdünntem
FITC-konjugiertem, Affinitäts-aufgereinigtem
F(ab1)2 Ziegen-anti-Maus
IgG (Jackson ImmunoResearch Laboraties) in PBS (+), ergänzt mit
1% HI FCS, resuspendiert. Die Zellen wurden für 30 min auf Eis im Dunklen
inkubiert, dann zweimal mit PBS (+) (Gibco BRL) gewaschen. Die Zellen
wurden auf FACSCAlibur® sortiert und die hellsten
4% der Zellen wurden gewonnen (FL1 ≥ 3 × 102).
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Die
sortierten Zellen wurden wachsen gelassen und sie wurden unter Verwendung
des gleichen Protokolls, wie vorstehend erneut sortiert. Die hellsten
1% der Zellen wurden gewonnen (FL1 ≥ 3 × 103)
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HERSTELLUNG MONOKLONALER ANTIKÖRPER
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Zur
Herstellung mAk gegen CCR2b wurden Transfektanten kontinuierlich überwacht,
um sicherzustellen, dass das Niveau der Expression nicht nach unten
abdriftete. FACS-Färbung
wurde periodisch durchgeführt,
um die Expression des Rezeptors auf den Transfektanten sicherzustellen,
wobei der anti-CCR2-Antikörper-Überstand
5A11 mit Ziegen-anti-Maus
IgG FITC als zweiter Antikörper
verwendet wurde.
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20
Mio CCR2bDEF3.L1/2 Zellen wurden in RPMI 1640 gewaschen (Gibco BRL)
und in RPMI 1640 plus 0,2 mg/ml Mitomycin C für 30 min bei 37 °C inkubiert.
Die Zellen wurden dann zweimal mit PBS(+) gewaschen und 2 × 107 Zellen
in 0,5 ml PBS(+) wurden intraperitoneal in weibliche C57 BL/6 Mäuse injiziert.
Dies wurde zwei weitere Male in 2 Wochen Intervallen wiederholt.
Beim 4. Mal wurden 2 × 107 Zellen in 0,25 ml resuspendiert und intravenös injiziert.
3 Tage nach der intravenösen
Injektion wurden die Mäuse
geopfert und die Milz wurde entfernt und die Zellen mit der SP2/0-Zellinie
wie beschrieben fusioniert (Current protocols in Immunology, John
Wiley and Sons, New York, 1992).
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Dieser
Satz Mäuse
wurde zuvor mehrmals mit 2 unterschiedlichen Zellinien, sowie einem
synthetischen Peptid immunisiert, wobei jedoch aus mehreren Fusionen
keine Antikörper
erzeugt wurden, die CCR2 positive Zellen anfärbten. Die vorstehend aufgeführten 4 Immunisierungen
mit der CCR2bDEF3.L1/2-Zelllinie, die große Mengen an CCR2 exprimiert,
war für
den Erhalt des beschriebenen Antikörpers von Bedeutung.
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AUSWAHL EINZELNER ZELLKLONE VON CCR2-TRANSFEKTANTEN
DURCH LIMITIERENDE VERDÜNNUNG
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Nachdem
die Maus die letzte Injektion erhalten hat, wurden die zweimal sortierten
Zellen erneut wachsen gelassen und sie wurden dann durch limitierende
Verdünnung
weiter gereinigt. Die Zellen wurden bei 1 und 9,5 Zellen pro Vertiefung
in Platten mit 96 Vertiefungen verdünnt. Subklonierte Zellen aus
der 0,5 Zellen pro Vertiefung wurden wachsen gelassen und auf CCR2b-Expression
durch indirekte Immunofluoreszenz FACS-Analyse unter Verwendung
des anti-CCR2-Antikörper-Übertsandes
5A11 mit Ziegen-anti-Maus-IgG FITC als den zweiten Antikörper untersucht.
Das Verfahren war das gleiche, wie vorstehend beschrieben, mit der
Maßgabe,
dass das Färbevolumen
100 μl betrug.
4 Positive wurden ausgewählt
und eingefroren.
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IDENTIFIZIERUNG VON POSITIVEN MONOKLONALEN
ANTIKÖRPERN
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Eine
Immunfluoreszenz-Färbeanlyse
unter Verwendung von FACScan® (Becton Dickinson & Co., Mountain
View. CA) wurde ingesetzt, um die monoklonalen Antikörper zu
identifizieren, die mit dem CCR2b-Rezeptor reaktiv waren. Hybridomkultur-Überstände wurden
in einem Format mit 96 Vertiefungen unter Verwendung eines Ziegen-anti-Maus
IgG FITC als den zweiten Antikörper
untersucht. CCR2bDEF3.L1/2 Zellen wurden dazu verwendet, monoklonale
Antikörper
zu identifizieren, die mit CCR2b reaktiv waren, und nicht-transfizierte
L1/2-Zellen wurden dazu verwendet, monoklonale Antikörper zu
eliminieren, die mit anderen Zelloberflächenproteinen reaktiv waren.
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FACS-FÄRBUNG – GEZÜCHTETE ZELLEN
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Zum
Anfärben
gezüchteter
Transfektanten-Zellinien wurden 0,5 × 106 Zellen
in 50 μl
in PBS + 1% FCS in einer Polystyrolplatte mit 96 Vertiefungen mit
einem V-förmigen
Boden resuspendiert. 50 μl
primärer
Antikörper-Überstand
oder HAT-Meiudm (negative Kontrolle) wurden zugesetzt du die Proben
wurden bei 4 °C
für 30 min
inkubiert. 100 μl
PBS wurden zugesetzt und die Zellen wurden mittels Zentrifugation
pelletiert und einmal mit PBS gewaschen. Das pellet wurde in 100 μl PBS + 1%
FCS, enthaltend FITC konjugierter Ziegen-anti-Maus IgG-Antikörper resuspendiert
(eine 1:250 Verdünnung)
und für
30 min bei 4 °C
im Dunklen inkubiert. Die Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen,
in PBS resuspendiert, und mittels Strömungscytometrie mit einem FacScan-Cytometer
unter Verwendung der CellQuest-Software (Becton Dickenson) analysiert.
Die Zellen wurden mit 1% PBS/1% Formaldehyd fixiert, wenn Sie nicht
am gleichen Tag analysiert wurden. Die monoklonalen Antikörper 1D9
und 8G2 färben
CCR2-Transfektanten, jedoch nicht CCR1- oder CCR5-Transfektanten (1A–1O).
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FACS-FÄRBUNG – GESAMTBLUT
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100 μl Gesamtblut
wurde mit 100 μl
1D9 Antikörper
Hybridomüberständen oder
HAT-Medium (negative
Kontrolle) vermischt und bei 4 °C
für 30
min inkubiert. Nach einer Waschung mit PBS wurden 100 μl Ziegen-anti-Maus
IgG-Antikörper
(eine 1:250 Verdünnung)
zu jeder Probe zugesetzt und für
30 min bei 4 °C
im Dunklen inkubiert. Die Proben wurden dann einmal mit PBS gewaschen,
wenn eine Färbung
mit einer zweiten farbe erfolgen sollte, andernfalls noch zweimal
in PBS gewaschen. Für
eine Anfärbung
mit 2 färben
wurden 5 μl
Mausserum zu den Zellpellets nach einer einzigen Waschung zugegeben,
gemischt und für
5 min bei 4 °C im
Dunklen inkubiert. Zweite primäre
Antikörper
(oder PBS als negative Kontrolle) wurden zugesetzt (10 μl anti CD16,
100 μl 1:200
Verdünnung
von anti IgE) und für
30 min bei 4 °C
im Dubklen inkubiert. Die Proben wurden dann einmal mit PBS gewaschen
und in 100 μl
Strepatavidin PE resuspendiert (1:200 + 1% BSA) und für 15 min
bei 4 °C
im Dunklen inkubiert. Erythrozyten wurden durch Zugabe von 2 ml
FACS Lysispuffer zu jeder Probe und inkubieren bei Raumtemperatur
im Dunklen für
15 min lysiert, bis die Proben klar waren. Die Zellen wurden mittels
Zentrifugation pellettiert und der gesamte Überstand wurde bis auf 200 μl abgesaugt.
Die Proben wurden mittels Strömungscytometrie
auf einem FacScan-Cytometer unter Verwendung der CellQuest-Softare
(Becton Dickenson) analysiert. CCR2b wird auf den meisten Monozyten
exprimiert, einer Subpopulation von Lymphozyten und einer Untergruppe
von Granulozyten (2A–2L).
CCR2b wird auf einer IgE-positiven Population im peripheren Blut
(Basophilen) exprimiert.
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MCP-1 BINDUNGSASSAY
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Bindung
von MCP-1 wurde in einem Endvolumen von 0,1 ml 50 mM Hepes pH 7,4,
1 mM CaCl2, 5 mM MgCl2, 0,02% Natriumazid,
0,5% BSA (HBB), enthaltend entweder 2,5 μg THP-1 membranprotein oder 500.000
PBMC und 0,1 mM [125I]-MCP-1. Kompetitionsbindungsexperimente wurden
durchgeführt,
indem unterschiedlichen Konzentrationen an nicht-markiertem MCP-1,
1D9-Antikörper
oder einer negativen Kontrolle IgG2a eingeschlossen wurden. Eine
nicht-spezifische Bindung wurde nach Zusatz eines 2500-fachen Überschusses
von nicht-markiertem MCP-1 bestimmt. Die Proben wurden für 60 min
bei Raumtemperatur inkubiert, und gebundener und freier Marker wurde
mittels Filtration durch GF/B-Filterplatten mit 96 Vertiefungen,
die vorher in 0,3% Polyethylenimin getränkt waren, abgetrennt. Die
Filter wurden in HBB gewaschen, das weiter mit 0,5 M NaCl ergänzt war,
getrocknet, und die Menge an gebundener Radioaktivität wurde
durch Flüssigkeitsscintillationszählung bestimmt.
Der mAb 1D9 inhibiert [125I] Bindung an
THP-1-Zellmembrane mit einem IC50 von etwa
0,004 μg/ml
(etwa 0,02 nM; 4) und an frische PBMC mit
einem IC50 von 0,04 μg/ml
(etwa 0,2 mM; 5).
-
CHEMOTAXIS VON PBMC
-
Die
Chemotaxis wurde unter Verwendung einer Chemotaxisplatte mit 96
Vertiefungen und einer Porengrösse
von 3 μm
(Neuroprobe, Cabin John, MD) untersucht. Gemäß Standardverfahren unter Verwendung einer
Ficoll-Hypaque-Dichtegradientenzentrifugation isolierte PBMC wurden
mit PBS/0,5% BSA gewaschen und dann in Chemotaxis-Assaymedium (HBSS/10
mM HEPES/0,5% Fettsäure-freies
BSA) in einer Endkonzentration von 10 × 106 Zellen/ml
resuspendiert. Die Zellen wurden in Chemotaxisassaymedium bei Raumtemperatur
für 20
min mit unterschiedlichen Konzentrationen des anti-CCR2-Antikörpers, 1D9,
oder nicht-spezifischem Maus-IgG2a inkubiert. Die gleichen Verdünnungen
des Antikörpers
wurden mit Chemokin vermischt und 30 μl des Gemisches wurde auf den
Boden einer jeden Vertiefung der Chemotaxisplatte zugesetzt. Die Böden der
Vertiefungen waren mit der Membran bedeckt, und 25 μl des Zell-und-Antikörper-Gemisches
wurden zu dem oberen Bereich des Filters gegeben. Die platten wurden
bei 37 °C
in 5% CO2 Inkubator für etwa 80 min inkubiert. Nach
Beendigung der Wanderung wurde die Membran entfernt worauf die Platte
mit den Vertiefungen mit Böden
für 30
min bei –80 °C inkubiert
wurden, um den Inhalt einzufrieren. Die Platten wurden bei 37 °C für 10 min
aufgetaut. 6 μl
einer 1:400 Verdünnung
eines CyQuant-Reagenzes (Molecular Probes, Eugene, OR) in einem
vom Hersteller bereitgestellten Lysispuffer wurden zu jeder Vertiefung
gegeben und die Zellmigration wurde quantifiziert, wie durch Fluoreszenzidentität angezeigt,
die unter Verwendung eines CytoFlour Fluoreszenzplatten-Lesegeräts bei 485ex/535em
bestimmt wurde. Der mAk 1D9 inhibiert MCP-1-induziete Chemotaxis,
jedoch nicht RANTES induzierte Chemotaxis, frischer PBMC (6A und 6B).
Eine Inhibierung von MCP-1 induzierter Chemotaxis frischer PBMC
wurde mit 10 μg/ml
(~ 40 mM) gezeigt.
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BEISPIEL 2
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HUMANISIERUNG DES MONOKLONALEN ANTIKÖRPERS 1D9
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Der
monoklonale 1D9-Antikörper
ist in Menschen höchstewahrscheinlich
Immunogen und ruft ggf. eine Mensch-anti-Maus-Antikörper-Reaktion
(HAMA) hervor. Diese HAMA Antwort führt gewöhnlich zu einer schnellen Klärung des
monoklonalen Maus-Antikörpers
aus dem Körper,
was jeden therapeutischen Effekt, den der monoklonale Antikörpers 1D9
haben könnte,
begrenzt. Aus diesem Grunde wurde in einem Versuch die Immunogenität dieses
Antikörpers
in Menschen zu reduzieren und dessen therapeutisches Potential zu maximieren
die Humanisierung des monoklonalen Maus-Antikörpers 1D9 vorangetrieben. Die
folgenden Beispiele liefern eine detaillierte Analyse der Aminosäuresequenzdaten
von 1D9, des Aufbaus eines molekularen Modells der Maus 1D9 Fv-Domäne,
und der aufbau-Strategie
für eine
erfolgreiche Humanisierung des Maus-Antikörpers. Dies Aufbau-Strategie
führt zu
einem Aufbau einer Anzahl an humanisierten Versionen von sowohl
dem variablen leichten kappa-Kette (VK)
Bereich und dem variablen Bereich (VH) der
schweren Kette. Insgesamt umfaßte
der humanisierte VH-Bereich bis zu 16 Aminosäureänderungen
in den FRs des gewählten humanen
VH-Bereichs. Diese Änderungen wurden zwischen vier
Versionen der humanisierten des humanisierten VH-Bereichs
aufgeteilt. Darüber
hinaus wurden 12 Aminosäureänderungen
in den FRs des gewählten
humanen VK-Bereichs in die vier Versionen
des humanisierten VK-Bereichs, der ebenfalls
mitaufgenommen wurde, eingeschlossen.
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SEQUENZANALYSE DES VARIABLEN BEREICHS
DER MAUS 1D9 KAPPA LEICHTEN KETTE
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Die
Aminosäuresequenz
des 1D9 VK-Bereich (7) wurde
mit anderen variablen Bereichen der Maus leichten kappa-Kette verglichen
und weiter wurden die variablen Bereiche in die Kabat-Datenbank
unterteilt (Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U. S. Department of Health and Human Services,
U. S. Government Printing Office (1991)). Aus dieser Analyse wurde
gefunden, dass der 1D9 VK-Bereich der Maus-Konsesnus-Sequenz
der Maus kappa-Untergruppe II (Identität = 79,46%, Ähnlichkeit
= 82,14%) am meisten ähnelt.
Werden nur die FRs des variablen Bereichs der 1D9 kappa leichten
Kette in der Maus Untergruppe II verlichen, dann steigt die prozentuale
Identität
auf 87,5%, während
die prozentuale Ähnlichkeit
auf 88,75 anstieg. Darüber
hinaus zeigt der Maus 1D9 VK-Bereich eine
gute homologie zur Translation des Maus 70/3 VK-Keimbahngens (13). ZUsammengefasst zeigt der vorstehend aufgeführte Beweis deutlich,
dass die 1D9-Equenz für
den Maus VK-Bereich typisch ist.
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SEQUENZANALYSE DES MAUS 1D9 VARIABLEN
BEREICH DER SCHWERE KETTE
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Eine
vergleichbare Analyse des 1D9 VH-BereichS
(8) zeigt, dass sie am besten zu der Konsensussequenz
der Maus schweren Kette Untergruppe III in der Kabat-Datenbank paßte (Kabat
et al., Sequences of Proteins of immunological interest, 5. Ausgabe,
U. S. Department of Health and Human Services, U. S. Government
Printing Office (1991)). Eine Identität zwischen dem variablen Bereich
der Maus schweren Kette wurde mit 70,94% bestimmt, während die Ähnlichkeit
auf 76,07% berechnet wurde. Werden nur die FRs des 1D9 VH-Bereichs mit der Maus-Untergruppe IIIc
verglichen, dann stieg die prozentuale Identität auf 75,86%, während die Ähnlichkeit
auf 80,46% anstieg. Der Maus 1D9 VH-Bereich
zeigte unter anderem weiter eine gute Homologie zu einer Translation
des Maus MLR-RF24BG VH-Keimbahngens (14). Der vorstehend aufgeführte Beweis bestätigte daher,
dass die 1D9-Sequenz für
einen Maus VH-Bereich typisch ist.
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MOLEKULARES GESTALTEN DER 1D9-DOMÄNE
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Zur
Unterstützug
beim Aufbau der humanisierten variablen Bereiche des 1D9-Antikörpers, wurde
einer Reihe molekularer Modelle des Maus 1D9 Fv-Bereichs und acht
CDR-Propf-Varianten
erstellt. Dies wurde unter Verwendung der AbM Molekularmodell-Packung,
die von Oxford Molecular Limited (OML) geliefert und angewendet
wurde, erreicht. Antikörper-Röntgenstrahlenkristallstrukturen
waren von der Brookhaven Datenbank verfügbar und wurden formattiert,
so dass diese zur Modellierung mit AbM verwendet werden konnten.
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Die
FRs des 1D9 variablen Bereichs wurden auf FRs aus ähnlichen,
struktur-gelösten
Immunglobulin varablen Bereichen modelliert. Während identische Aminosäure-Seitenketten
in deren ursprünglicher
Orientierung gehalten wurden, wurden nicht passende Seitenketten
wie in dem ursprünglichen
1D9 Fv ersetzt. Die Rückgrat-Atome
der FRs des Fab Bv04-01 VK-Bereichs wurde
für das
Modell des Fv-Gerüstbereichs
von 1D9 für
die VK- und VH-Ketten (Brookhaven
PDB-Code 1nbv, aufgelöst
auf 2,0 Å.
Die Sequenz von Fab Bv04-01 war eine gute Anpassung für die Sequenzen
des variablen Bereichs des Maus 1D9 und deren humanisierten Varianten.
Die Identitäten
zwischen Fab Bv04-0 und dem Maus 1D9 und humanisierten Sequenzen
reichten von 76% bis 78% für
VK-Sequenzen und von 74% bis 84% für VH-Sequenzen. Eine Untersuchung von AbM mit bekannten
Strukturen zeigte, dass die FR-Gerüsthomologie bei der Qualität eines
jeden Models ein wichtiger Faktor ist, da die Verwendung von FR-Strukturen,
die zu einer zu modellierenden Sequenz nur schlecht paßt, die
Position und Orientierung von CDR-Loops erheblich und nachteilig
beeinflussen kann.
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Für die Rückgrat-Strukturen
der CDrs L1, L2, L3 H1 und H2 wurden die Konformationen für all der
Modelle aus kanonischen Klassen genommen, die von AbM ohne Modifizerung
verwendet werden, wobei die in den 9 und 10 genommenen
Klassen verwendet wurden.
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Für die Rückgratstruktur
des L1-Loops (der L1-Schleife) wurde die Loop-Konformation des Maus
1D9 VK-Bereichs aus der kanonischen Klasse
4 von AbM genommen. Diese kanonische Klasse basiert auf den von Cothia
seinen Kollegen beschriebenen (Chothia and Lesk, J., Mol. Biol.
197: 901 (1987); Chothia et al., Nature 34: 877 (1989); Tramontano
et al., J. Mol. Biol. 215: 175 (1990); und Chothia et al., J. Mol.
Biol. 227: 799 (1992)), wired jedoch dahingehend modifiziert, dass
Strukturen berücksichtigt
wurden, die seit der Veröffentlichung
der ursprünglichen
Artikel verfügbar
geworden sind. Eine Untersuchung des Verhaltens von AbM-Vorhersagen
für bekannte
Loop-Strukturen zeigte, dass CDR-Loops, die auf diese Art und Weise
erzeugt wurden, gewöhnlich
sehr genau modelliert werden, d.h. bis innerhalb 14,5 × 10–10 m,
(1–1,5 Å) Abweichung.
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Der
H3-Loop in dem 1D9 VH-Bereich ist bei 6
Aminosäuren
Länge vergleichbar
kurz. Er wurde unter Verwendung einer Suche nach Rückgrat-Strukturen
aus Röntgenstrahlen-Strukturen in der
Brookhaven Datenbank modelliert. Für kurze Loops wie diesen gibt
es ausreichend Loop-Konformationen aus bekannten Röntgenstrahlen-Strukturen,
um den für
den Loop verfügbaren
Konformationsraum zu saturieren. Eine Untersuchung der von AbM gemachten
Vorhersagen mit den Strukturen neuer Antikörper, bei denen die Struktur
in den vom Programm verwendeten Datenbanken nicht beinhaltet ist,
zeigt, dass für
CDR H3-Loops dieser grösse
die genauigkeit wahrscheinlich mindestens 2,0 × 10–10m
(2,0 Å)
beträgt.
Nach Einstellen des gesamten Modells auf sterische Hinderungen wurde
es einer Energie-Minimierung
unterworfen, wie im MAKROMODEL implementiert, um unerwünschte Atom- Kontakte zu verhindern
und van der Waals und elektrostatische Interaktionen zu optimieren.
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Aufbau der humanisierten 1D9 VK-Antikörpervarianten
-
Der
erste Schritt beim Aufbau der humanisierten variablen Bereiche des
1D9-Antikörpers
war die Auswahl des humanen variablen Bereichs der kappa leichten
Kette, die als Basis für
den humanisierten 1D9 VK-Bereich dient.
Als Unterstützung
für dieses
Verfahren wurde der 1D9 VK-Bereich ursprünglich mit
der Konsensus-Sequenz der vier Untergruppen für den humane variablen Bereich
der kappa leichten Kette, wie von Kabat definiert verglichen (Kabat
et al., Sequences of Proteins of immunological interest, 5. Ausgabe,
U.S. Department of Health and Human Services, U. S. Government Printing
Office (1991)). Die Maus 1D9 variable Bereich der leichten Kette
war fast vergleichbar zu der Konsensussequenz der humanen kappa
leichten Kette Untergruppe II, mit der sie eine 76,2%-ige Identität über den
gesamten variablen Bereich, und eine 82,5%-ige Identität mit den
FRs alleine aufwies. Bei Bestimmung der Ähnlichkeit stiegen diese Werte
auf 79,7 allgemein und auf 85,0% in den FRs alleine an. Somit schien
sie gut zu den Sequenzen des variablen Bereichs der humanen kappa
leichten Kette aus der kappa Untergruppe II zu passen.
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Die
Maus 1D9 VK wurde dann mit allen aufgezeichneten Beispielen einzelner
Sequenzen der öffentlich
zugänglichen,
humanen variablen Bereichen verglichen. Die 15 zeigt
die besten 17 Passungen zu dem Maus 1D9 VK-Bereich,
die über
diese Analyse identifiziert wurden. Allgemein, der Suchalgorithmus
wählte den
humanen VK-Bereich Antikörper 036521 (Rheinnecker et
al., Journal of Immunology, 157 (7): 2989–97 (1996)) als die beste Passung
zu der Maus 1D9 VK-Bereich aus (16). Eine Übersicht
der ursprünglichen Offenbarung
für diesen
Antikörper
zeigte, dass Maus-Oligonukleotid-Primer verwendet wurden, um die
Gene von dem Hybridom zu erhalten. D.h., dass dieser Antikörper in
der Tat ein Maus-Antikörper
und kein humaner Antikörper
ist, wie aus der Kabat-Datenbank hervorgeht. Infolgedessen war die
nächst
beste Passung zu dem Maus 1D9 VK-Bereich
anhand der Datenbanksuche der humane VK-Bereich
des Antikörpers
HF-21/28 (Kabat Datenbank ID Nummer 005056; Chastagner et al., Gene.
101(2): 305–6
(1991)). Die humane Sequenz wies eine allgemeine Identität zu dem
1D9 VK-Bereich von 79,3% auf und 85,0% innerhalb
der FRs alleine. Bei Messung im Hinblick auf die Ähnlichkeit
stiegen diese Werte auf 83,99% allgemein und 87,5% in den FRs alleine an.
Darüber
hinaus waren die Schlüssel
FR Aminosäuren
in dem HF-21/28 Bereich konservativer beibehalten als in den anderen Kandidaten
für die
variablen Bereich der humanen leichten kappa Ketten. In der Folge
wurde der variable Bereich FR der HF-21/28 leichten Kette als die
humane Akzeptorsequenz für
die Humanisierung des variablen Bereichs der 1D9 leichten kappa
Kette.
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Unglücklicherweise
war der letzte Rest in Fr4 (bei Position 107 gemäß dem Kabat Nummerierungssystem)
des humanen HF-21/28 VK-Bereichs durch die
Kabat-Datenbank oder die Autoren, die diese Sequenz eines variablen
Bereichs ursprünglich
isolierten, nicht definiert. Es wurde daher entschieden, die am
häufigsten aufgefundene
Aminosäure
an dieser Stelle in den von der Kabat humane kappa leichte Kette
Untergruppe k-II beschriebenen Sequenzen des variablen Bereichs,
zu inserieren (Kabat et al., Sequences of Proteins of immunological
interest, 5. Ausgabe, U. S. Department of Health and Human Services,
U. S. Government Printing Office (1991)). Infolgedessen wurde Lysin
an Position 107 in FR4, basierend auf einer Analyse der Kabat-Datenbank,
zugefügt,
wobei gefunden wurde, dass 87,5% der Sequenzen in der Kabat humane
kappa leichte Kette Untergruppe k-II ein Lysin an dieser Stelle
aufwies. Dies wurde dann die Basis der ersten humanisierten Version
de 1D9 leichten kappa kette (1D9RKA), welche
im Wesentlichen die CDRs des 1D9 VK-Bereichs
und die FRs des HF-21/28-Bereichs umfaßten.
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Der
nächste
Schritt in diesem Aufbauverfahren bestand darin, die Aminosäuresequenzen
der humanen Akzeptor HF-21/28 VK-Bereich-FRs zu studieren, um zu
bestimmen, ob diese Aminosäurereste
eine Bindung an das Antigen ggf. nachteilig beeinflussen. Dies könnte direkt
durch Interaktion mit dem Antigen, oder indirekt durch Ändern der
Konformation oder Orientierung der CDR-Loops erfolgen. Dies war
ein schwieriger Prozess, der nur dadurch möglich wurde, dass ein Modell
der 1D9 variablem Bereiche verfügbar
wurden, d.h. beide, die VK- und VH-Bereiche. Nichtsdestotrotz wurde dann jede
Aminosäure
in den Maus 1D9 FRs, die eine Antigenbindung möglicherweise beeinflussen könnte, auf
Umwandlung in dem humanisiertem 1D9-Antikörper berücksichtigt. Bei der Entscheidung,
welche Maus-Reste beibehalten werden sollten, wurden die folgenden Punkte
angesprochen:
- • Es war von großer Bedeutung,
dass die kanonischen Strukturen der hypervariablem Loops (Chothia
und Lesk, J. Mol. Biol. 197: 901 (1987); Chothia et al., Nature
34: 877 (1989); Tramontane et al., J. Mol. Biol. 215: 175 (1990);
und Chothia et al., J. Mol. Biol. 227: 799 (1992)) konserviert waren.
In der Folge war es wichtig, in den humani sierten 1D9 variablen
Bereichen alle der Maus FR-Reste, die teil dieser kanonischen Strukturen
waren, beizubehalten (9 und 10).
- • Die
Sequenzen der variablen Bereiche des 1D9-Antikörpers wurden mit ähnlichen
Sequenzen von anderen Maus-Antikörpern
verglichen, um unübliche
oder seltene Reste, die ggf. eine wichtige Rolle bei der Antigenbindung
zeigten, zu identifizieren. Dies wurde dann unter Verwendung des
Maus-Modells der 1D9 Gene der variablen Bereiche untersucht.
- • Eine
direkte Analyse des Modells wurde erstellt, um zu versuchen oder
vorherzusagen, ob jeder der anderen Maus FR-Reste, der nicht in
dem humanisierten FRs vorhanden ist, eine Antigenbindung in eine
Art und Weise beeinflussen könnte.
- • Vergleiche
der einzelnen humanen Akzeptorsequenzen für die variablen Bereiche der
leichten kappa Kette und der schweren Kette zu der Konsensussequenz
der humanen variablen Bereiche Untergruppe, zu denen die Akzeptorsequenzen
gehören,
wurden ebenfalls angestellt. Die Identifizierung jeder idiosyncratischen
Aminosäure
in den humanen Donorsequenzen war wichtig, da diese eine Antigenbindung
negativ beeinflussen könnten.
- • Da
die ausgewählten
humanen variablen Bereiche der leichten und schweren Kette von zwei
unterschiedlichen humanen Antikörpern
abgeleitet wären,
sollte eine sorgfältige
Analyse der Interdomänen-Packungsreste
der variablem Bereiche der Donor und der Akzeptor eichten kappa
Kette durchgeführt
werden (Chothia et al., J. Mol. Biol. 186: 651 (1985)). Dies, da
jede Falschpackung in diesem Bereich einen dramatischen Effekt auf
die Antigenbindung ausüben
könnte,
unabhängig
von der Konformation der CDR-Loopstrukturen
des humanisierten 1D9-Antikörpers
-
Obwohl
zwischen den FRs dem Donor Maus 1D9-VK-Bereich
und dem Akzeptor humanen HF-21/28 VK-Bereich
Unterschiede in 12 Aminosäuren
bestand, wurden lediglich 2 Mausreste als ausreichend wichtig für eine Bindungsaffinität erachtet,
um diese in den humanisierten FRs zu bewahren. Die erste der FR-Änderungen,
die in 1D9RKB eingebracht wurde, war an
Stelle 36 lokalisiert. Dieser Rest ist ein Vernier-Rest (Foote und
Winter, J. Mol. Biol. 224: 487 (1992)) und soll eine Schlüsselstruktur
bestimmender Rest für
die L1-Loopstruktur
sein, wie von Chothia und seinen Mitarbeitern definiert wurde (Chothia
und Lesk, J. Mol. Biol. 197: 901 (1987); Chothia et al., Nature
34: 877 (1989),; Tramontano et al., J. Mol. Biol. 215: 175 (1990);
und Chothia et al., J. Mol. Biol. 227: 799 (1992)). Obwohl beide
reste hydrophob sin dist das humane Phe voluminöser an dieser Stelle und die
Röntgenstrahlenstrukturen
mit Leu und Phe an dieser Stelle zeigen, dass bei Vorhandensein
von Phe, eine sterische Behinderung dazu führt, dass die Seitenkette bei
34 Asn in die entgegengesetzte Richtung zeigt. Dies wurde daher
für eine
erfolgreiche Humanisierung der 1D9 leichten kappa Kette als wichtig
erachtet.
-
Die
zweite Änderung,
die in der humanisierten Version von 1D9RKB eingeführt wurde,
bestand im Rest 37, d.h. G1n37Leu. Obwohl dies eine konservative Änderung
war, erfolgte dies in einer hoch konservierten region an der Basis
von CDR1. Es wurde davon ausgegangen, dass durch Bewahren dieses
Maus-Leu-Restes in dieser Version die Affinität des humanisierten Antikörpers erhalten
bleibt.
-
Zwei
andere Versionen des humanisierten VK-Bereichs
wurden zum Aufbau ebenfalls berücksichtigt, um
die Konsequenzen auf die Struktur und die Bindungsaffinität der Manipulation
der FRs des humanisierten 1D9-Antikörpers zu erforschen. 1D9RKC war im Wesentlichen identisch zu 1D9RKB, mit der Maßgabe der Mutation Gin100Gly.
Es gibt einen dramatischen Unterschied bei dem Molekülvolumen
zwischen diesen beiden Resten, und diese Version wurde daher hergestellt,
um diese Änderung
der FRs der umgestalteten leichten kappa Kette auf die Antikörper-Struktur
und die allgemeine Affinität
des Antikörpers
zu erforschen. ID9RKD enthielt die in 1D9RKC beschriebene Modifizierung und zusätzlich die
FR-Änderung
Gln17His. Obwohl Gln und His eine ähnliche Grösse aufweisen und beide schwach
polar sind, ist der Mausrest (His) an dieser Stelle bei allen Maus
VK-Sequenzen äußerst selten
(0,07% insgesamt, wobei dies nicht in der Maussequenzen der Kabat-Untergruppe
II zu verzeichnen ist) und wurde in humanen VK-Sequenzen
nie verzeichnet. Im Gegensatz dazu kommt der Rest Gln an dieser
Stelle häufiger
vor in sowohl Maussequenzen (16,16% insgesamt, und 6,12% in Maussequenzen
der Kabat-Untergruppe II) als auch Menschsequenzen (5,00% insgesamt
und 39,7% in der humanen Sequenzen der Kabat Untergruppe II). Die
einfache Seltenheit des His an dieser Stelle weist darauf hin, dass
es für
eine Bindung wichtig sein kann, obwohl kein klarer Beweis vorhanden
ist, um dies aus den molekularen Modellierungsdaten zu stützen. Eine
Beschreibung der Aminosäuresequenz
aller humanisierten 1D9-Antikörper
VK-Bereichsvarianten, die vorstehend aufgeführt sind, sind
in 11 gegeben.
-
AUFBAU HUMANISTERER 1D9 VH-ANTIKÖRPER-VARIANTEN
-
Erneut
ist der erste Schritt beim Aufbau des humanisierten VH-Bereichs
des Maus 1D9-Antikörpers die Auswahl
des Akzeptor varliablen Bereich der humanen schweren Kette, der
als die Basis für
den humanisierten 1D9-VH-Bereich dienen
würde.
Wird der 1D9 VH-Bereich ursprünglich mit
der Konsensussequenz der drei Untergruppen der humanen variablen
Bereiche der schweren Kette verglichen wurde gefunden, dass dieser mit
der Konsensussequenz für
die human schwere kette der Untergruppe III am ähnlichsten war, mit einer allgemeinen
Identität
von 69,231% und einer 78,161% Identität zwischen den FRs alleine.
Ei bewertung im Hinblick auf die Ähnlichkeit stiegen diese Werte
auf 74,359% insgesamt und auf 82, 759% innerhalb der FRs allein.
-
Der
Maus 1D9 VH-Bereich wurde dann mit allen
aufgezeichneten Beispielen einzelner Sequenzen öffentlich verfügbarer humaner
variablen Bereiche verglichen. Die 17A–B zeigten
die besten 24 Passungen zu dem Maus 1D9 VH-Bereich,
die durch diese Analyse identifiziert wurden. Ein allgemeiner Suchalgorithmus waählte den
humanen VH-Bereich des Antikörpers 4B4'CL (Kabat Datenbank
ID Nr. 000490; Sanz et al., Journal of Immunology. 142: 883 (1989))
als beste Pssung zu dem 1D9 VH-Bereich aus.
Der VH-Bereich dieses Klons wies eine allgemeine
identität
zu dem 1D9 VH-Bereich von 67,2% auf, einem
Wert, der auf 80,95 anstieg, wenn die FRs alleine verglichen wurden
(18A–B).
D.h. erneut, obwohl dieser humane FR nicht der homologste zu den
möglichen
humanen Akzeptor VH-Sequenzen war, wurde
er die Basis der humanisierten Version der 1D9 schweren Kette.
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Der
nächste
Schritt in dem Aufbauverfahren bestand darin, die Aminosäuresequenzen
des humanen Akzeptor 4B4'CL
VH-Bereichs zustudieren, um festzustellen,
ob eine dieser Aminosäuresequenz
ggf. eine Bindung an das Antigen nachteilig beeinflußt. Erneut
waren die Molekularen Modelle, erstellt durch OML, in diesem Aufbauverfahren
von Bedeutung, aus dem eine Anzahl von Aminosäuren in den Maus 1D9 VH-Bereich FRs zur Umwandlung in die erste
(1D9RHA) und nachfolgende Versionen des
humanisierten Antikörpers
identifiziert wurden (12 und 20A–C). Es
gab 16 Aminosäure-Unterschiede
zwischen den FRs des Donor Maus-1D9 und den humanen Akzeptor 4B4'CL VH-Bereichen,
wobei bis zu 5 Mausreste zur Konservierung in den humanisierten
FRs berücksichtigt
wurden (12).
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1D9RHA bestand aus den CDRs des Maus 1D9-Antikörper VH-Bereichs, die in die FRs des humanen 4B4'CL-Antikörper VH-Bereich genetisch inseriert wurden. 1D9RHB war identisch zu der Version 1D9RHA außer
zwei FR1-Mutationen, Thr28Ser und Asn30Ser. Diese Änderungen
wurden erstellt, da Sie Vernier-Aminosäuren darstellten, wie von Foote
und Winter definiert (J. Mol. Biol. 224: 487 (1992)), die für die H1-Loopkonformation
von Bedeutung sind. Die Reste 27–30 werden als teil des H1-Loops
selbst angesehen, so dass Sie für
die richtige Konformation und Orientierung dieses Loops sogar noch
bedeutungsvoller sind, was deren Konservierung sogar noch mehr rechtfertigt.
Diese zwei Reste stellten daher die Summe der Änderungen dar, die an den FRs
der humanen 4B4'CL
VH-Sequenz in ID9RHB vorgenommen
wurden. 1D9RHC war identisch zu der Version
1D9RHB mit der Maßgabe, dass er zwei weitere Änderungen
an den Positionen Gly49Ala und Phe67Tyr aufwies. Der Rest an Position
49 wurde jedoch als ein Vernier-Rest identifiziert (Foote und Winter, J.
Mol. Biol. 224: 487 (1992)), was für die hypervariable H2-Loopstruktur
wichtig ist, so dass entschieden wurde, den Maus Ala-Rest in dieser
Version beizubehalten. Die Position des Restes 67 war ebenfalls
eine Vernierrest-Position, die für
den Erhalt der CDR-Loopkonformation
als wichtig identifiziert wurde. Tyr ist in humanen VH-Sequenzen äußerst selten
aufzufinden (0,08% insgesamt und wurde zuvor an dieser Position
nicht in Aminosäure
VH-Bereichen aufgefunden. In der Folge muss
diese durch somatische Mutation hervorgerufen sein. Somit wurde
aufgrund seiner zu CDR2 gemäß dem molekularen
Modell nahen Position und dessen Vernier-Status entschieden, den
Maus Tyr-Rest an dieser Position beizubehalten. 1D9RHD war
identisch zu 1D9RHC mit der Maßgabe einer
Thr93Val-Mutation.
Dieser Rest wurde als für
beide, VH/VK, wichtiger
Packungsrest identifiziert. Darüber
hiaus stützt
seine versteckte Position zwischen CDR-Loops H1 und H3 gemäß dem molekularen
Modell die Entscheidung, den Maus Val-Rest an dieser Position konserviert
zu lassen. Eine Beschreibung der Aminosäuresequenzen aller vorstehend
beschriebener humanisierten VH-Bereichs-Varianten
ist in 12 gegeben.
-
INHIBIERUNG DER MCP-1 BINDUNG DURCH DIE
HUMANISIERTE VERSION VON 1D9
-
25 erläutert
die Fähigkeit
des Maus mAb 1D9 und einer humanisierten Version von mAb 1D9, die die
1D9RHAVH schwere
Kette (12) und die die 1D9RHAVK leichte Kette
(11) umfasst, die Bindung von [125I]-MCP-1
an ganze THP-1 Zellen zu inhibieren. 0,5 × 106 THP-1
Zellen wurden in 50 mM HEPES, 1 mM CaCl2,
5 mM MgCl2, 0,1% BSA, 0,05% Natriumazid
(Bindungspuffer) mit unterschiedlichen Verdünnungen der Antikörperproben
für 10
Minuten bei 37 °C
inkubiert. Ein gleiches Volumen von [125I]-MCP-1
in Bindungspuffer wurde zu einer Endkonzentration von 0,1 nM dazugegeben
und für
weitere 30 Minuten bei 37 °C
inkubiert. Die Zellen wurden verdünnt und mit einem gleichen
Volumen Bindungspuffer mit 0,5 M NaCl (Waschpuffer) gevortext und
durch Zentrifugation (Labortischzentrifuge, 7000 Upm, 2 Minuten)
wurde ein Pellet gebildet. Nach Entfernen des Überstands wurde das Pellet
in 200 μl
Waschpuffer gevortext und wie zuvor zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Die Zellen wurden in 100 μl Waschpuffer resuspendiert
und auf einem Gamma-Zähler
(Cobra, Packard Instruments) gezählt.
Die Datenanalyse wurde unter Verwendung der Software Graphpad durchgeführt.
-
Obwohl
diese Erfindung insbesondere mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
gezeigt und beschrieben wurde, sollte dem Fachmann klar sein, dass
verschiedene Veränderungen
in Form und Detail vorgenommen werden können, ohne von dem Geltungsbereich
der Erfindung abzuweichen, der durch die anhängigen Ansprüche umfasst
wird.
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