-
Diese
Erfindung betrifft Weichlötwerkstoffe und
insbesondere Weichlötwerkstoffe,
die im wesentlichen bleifrei sind.
-
Viele
herkömmliche
Weichlötwerkstoffe
enthalten Blei als einen Hauptbestandteil derselben. Solche Weichlötwerkstoffe
weisen häufig
wünschenswerte
physikalische Eigenschaften auf, und die Verwendung von Blei enthaltenden
Weichlötwerkstoffen
ist über
mehrere Industriezweige weit verbreitet, einschließlich solcher,
die sich mit der Herstellung von gedruckten Schaltplatten beschäftigen.
Beispielswiese wird ein Weichlötwerkstoff
der 63 % Zinn und 37 % Blei enthält,
häufig
bei Schwalllötverfahren verwendet.
-
Jedoch
gibt es zunehmende Forderungen nach bleifreien Weichlötwerkstoffen,
beispielsweise aufgrund von Umweltbedenken, und es erscheint wahrscheinlich,
daß innerhalb
der nächsten
wenigen Jahre es eine rechtliche Grundlage in mehreren Ländern für Weichlötwerkstoffe,
die bei der Herstellung von zahlreichen Gegenständen verwendet werden, geben
wird, wenig oder kein Blei zu enthalten.
-
Vorangehende
Ansätze,
um bleifreie Weichlötwerkstoffe
zuzubereiten, hatten begrenzten Erfolg. Herkömmliche bleifreie Weichlötwerkstoffe
weisen im allgemeinen unerwünschte
physikalische Eigenschaften auf, einschließlich schlechter Benetzungseigenschaften,
geringer Fluidität,
schlechter Kompatibilität
mit vorhandenen Komponentenbeschichtungen und übermäßigen Schlicker. Ein besonderes Problem,
welches bei der Verwendung von bleifreien Weichlötwerkstoffen erkannt worden
ist, ist die Frage der Kehlenanhebung, wo eine Kehle des Weichlötwerkstoffs
an dem Rand eines durchplattierten Loches in einer gedruckten Schaltplatte
dazu tendiert, sich von dem darunter liegenden Material zu trennen, beispielsweise
einer Nickel/Gold-Beschichtung. Ein weiteres Problem ist die Tatsache,
daß bleifreie Weichlötwerkstoffe
dazu tendieren, eine hohe Auflösungsrate
für Kupfer
aufzuweisen, so daß Kupfer
in den bleifreien Weichlötwerkstoff
aus Komponenten und Schaltplatten in Kontakt mit dem Weichlötwerkstoff
ausbleichen.
-
Als
ein Ergebnis haben einige Hersteller gefunden, daß vorhandene
Lötverfahren,
welche über viele
Jahre wirksam funktioniert haben, nun beträchtlich angepasst werden müssen, um
der Verwendung von bleifreien Weichlötwerkstoffen Rechnung zu tragen.
Zusätzlich
müssen
die vorhandenen Materialien, die bei der Herstellung von gedruckten
Schaltplatten verwendet werden, vielleicht ersetzt werden, um mit
der Verwendung von bleifreien Weichlötwerkstoffen kompatibel zu
sein. Diese Anpassung der Verfahren und Materialien wird allgemein
als eine schlechte Verwendung von Ressourcen betrachtet, insbesondere
wenn der Standard von Gegenständen,
die unter Verwendung von bekannten bleifreien Weichlötwerkstoffen
hergestellt werden, wie oben angegeben, häufig beträchtlich unterhalb demjenigen
liegt, der unter Verwendung von herkömmlichen bleihaltigen Weichlötwerkstoffen
erreichbar ist.
-
Beispiele
von bleifreien Weichlötwerkstoffen auf
Zinnbasis, welche Silber, Kupfer, Indium umfassen, sind in WO 97
09455 A, WO 97 43456 A oder
JP 09155586
A offenbart.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen bleifreien Weichlötwerkstoff
bereitzustellen, welcher in der Lage ist, als ein mehr oder weniger
direkter Ersatz für
herkömmliche,
Blei enthaltende Weichlötwerkstoffe
zu dienen.
-
Im
folgenden sind die Anteile und Prozentanteile in Gew.-% ausgedrückt.
-
Demzufolge
stellt die Erfindung einen im wesentlichen bleifreien Weichlötwerkstoff
bereit, der 91,3 % Zinn, 4,2 % Silber, 4,0 % Indium und 0,5 % Kupfer
umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform
umfasst der Weichlötwerkstoff
91,39 % Zinn, 4,1 % Silber, 4,0 % Indium, 0,5 % Kupfer und 0,01
% Phosphor.
-
In
einer weiteren Erscheinung der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zum Herstellen eines im wesentlichen bleifreien Weichlötwerkstoffs bereitgestellt,
umfassend den Schritt eines Mischens von Zinn, Silber, Indium und
Kupfer, so daß der
Anteil an Zinn in dem Weichlötwerkstoff
91,3 % ist; der Anteil an Silber in dem Weichlötwerkstoff 4,2 % ist; und der
Anteil an Indium in dem Weichlötwerkstoff
4,0 % ist; und der Anteil an Kupfer in dem Weichlötwerkstoff 0,5
% ist.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen eines Weichlötwerkstoffs gemäß der Erfindung
umfasst den Schritt eines Mischens von Zinn, Silber, Indium, Kupfer
und Phosphor, so daß:
der Anteil an Zinn in dem Weichlötwerkstoff
91,39 % ist; der Anteil an Silber in dem Weichlötwerkstoff 4,1 % ist; der Anteil
an Indium in dem Weichlötwerkstoff
4,0 % ist; der Anteil an Kupfer in dem Weichlötwerkstoff 0,5 % ist; und der Anteil
an Phosphor in dem Weichlötwerkstoff
0,01 % ist.
-
Eine
weitere Erscheinung der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zum Löten
bereit, umfassend den Schritt eines Verwendens eines Weichlötwerkstoffs,
der 91,3 % Zinn, 4,2 % Silber, 4,0 % Indium und 0,5 % Kupfer umfasst.
-
Günstigerweise
umfasst das Verfahren den Schritt eines Verwendens eines Weichlötwerkstoffs, der
91,39 % Zinn, 4,1 % Silber, 4,0 % Indium, 0,5 % Kupfer und 0,01
% Phosphor umfasst.
-
Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren den Schritt eines Schwall-Lötens unter
Verwendung des im wesentlichen bleifreien Weichlötwerkstoffs.
-
Damit
die vorliegende Erfindung leichter verstanden werden kann, werden
Beispiele derselben nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben werden, in denen:
-
1 eine Tabelle von Benetzungszeiten,
in Sekunden, bei einer Vielzahl von Temperaturen, für eine Auswahl
von unterschiedlichen Weichlötwerkstoffen,
einschließlich
eines Weichlötwerkstoffes,
der die Erfindung verkörpert,
ist;
-
2 eine graphische Darstellung
der Daten ist, die in der Tabelle aus 1 ausgedrückt sind;
-
3 eine Tabelle der maximalen
Benetzungsstärke,
bei einer Vielzahl von Temperaturen, für eine Auswahl von unterschiedlichen
Weichlötwerkstoffen,
einschließlich
eines Weichlötwerkstoffes,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, ist;
-
4 eine graphische Darstellung
der Daten ist, die in der Tabelle aus 3 ausgedrückt sind;
-
5 eine Tabelle ist, welche
die physikalischen Eigenschaften zeigt, einschließlich des
thermischen Expansionskoeffizienten, einer Auswahl an Weichlötwerkstoffen,
einschließlich
eines Weichlötwerkstoffs,
der die folgende Erfindung verkörpert;
-
6 eine graphische Darstellung
der thermischen Expansionsdaten ist, die in der Tabelle aus 5 ausgedrückt sind;
-
7 eine Tabelle der mechanischen
Eigenschaften, einschließlich
der Zugfestigkeit und der Umformfestigkeit, für eine Auswahl an unterschiedlichen
Weichlötwerkstoffen,
einschließlich
eines Weichlötwerkstoffes,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, ist;
-
8 eine graphische Darstellung
der Zugfestigkeits- und Umformfestigkeitsdaten ist, die in der Tabelle
aus 7 ausgedrückt sind;
-
9 eine Tabelle der Ergebnisse
ist, die in Kehlenanhebungstests erhalten wurden, die an einer Auswahl
von unterschiedlichen bleifreien Weichlötwerkstoffen durchgeführt wurden,
einschließlich
eines Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert;
-
10A und 10B zwei Paare von Mikrofotographiebildern
auf zwei unterschiedlichen Maßstäben sind,
welche Paarbilder jeweils Kehlen des Weichlötwerkstoffs zeigen, der die
Erfindung verkörpert,
anhaftend an Nickel/Gold- und OSP-Beschichtungen (Polymerbeschichtungen
auf einem Kupfersubstrat);
-
11 eine Tabelle ist, welche
die Auflösungsrate
von Kupfer in verschiedene Arten von Weichlötwerkstoff zeigt, einschließlich eines
bleifreien Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert;
-
12 eine graphische Darstellung
der Daten ist, die in der Tabelle aus 11 ausgedrückt sind;
und
-
13 eine Tabelle ist, welche
das Niveau des Schlickers, gezeigt von verschiedenen Weichlötwerkstoffen,
zeigt, einschließlich
eines bleifreien Weichlötwerkstoffes,
der die vorliegende Erfindung verkörpert.
-
Wie
oben beschrieben, leiden herkömmliche bleifreie
Weichlötwerkstoffe
unter mehreren Nachteilen, einschließlich schlechter Benetzungseigenschaften,
geringer Fluidität,
schlechter Kompatibilität
mit vorhandenen Komponentenbeschichtungen, Kehlenanhebung, hohen
Kupferauflösungsraten
und übermäßigem Schlicker,
wenn sie mit herkömmlichen Weichlötwerkstoffen
verglichen werden, die Blei enthalten.
-
Jedoch
ist nun gefunden worden, daß der Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, beträchtlich verbesserte Eigenschaften
aufweist, wenn er mit bekannten bleifreien Weichlötwerkstoffen
verglichen wird. Tatsächlich
sind die Eigenschaften der Weichlötwerkstoffe, welche die vorliegende
Erfindung verkörpern,
mit herkömmlichen Weichlötwerkstoffen,
die Blei enthalten, bezüglich Benetzbarkeit,
Fluidität,
Kompatibilität
mit vorhandenen Komponentenbeschichtungen, Kehlenanhebung, Kupferauflösungsraten
und Schlicker vergleichbar.
-
Um
die vorteilhaften Eigenschaften von Weichlötwerkstoffen, welche die vorliegende
Erfindung verkörpern,
zu demonstrieren, wurden fünf Tests
durchgeführt,
die unten beschrieben werden. Diese Tests wurden durchgeführt an der
Ausführungsform
des Weichlötwerkstoffs
der vorliegenden Erfindung, welcher hierin ALLOY 349 genannt wird, und
umfasst 91,39 % Zinn, 4,2 % Silber, 4,0 % Indium, 0,5 % Kupfer und
0,01 % Phosphor.
-
Test 1: Benetzbarkeit
-
Der
erste Test betraf die Benetzbarkeit einer Probe des Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, verglichen mit Proben
einer Auswahl von bekannten Weichlötwerkstoffen, nämlich acht
vorhandenen bleifreien Weichlötwerkstoffen und
einem herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff.
-
Die
neun bekannten Weichlötwerkstoffe
waren wie folgt:
-
- 1. Ein Blei enthaltender Weichlötwerkstoff
der Zusammensetzung: 63 % Sn; 37 % Pb.
- 2. Ein erster bleifreier Weichlötwerkstoff der Zusamensetzung:
99,3 % Sn; 0,7 % Cu.
- 3. Ein zweiter bleifreier Weichlötwerkstoff der Zusammensetzung:
96,5 % Sn; 3,5 Ag.
- 4. Ein dritter bleifreier Weichlötwerkstoff (hierin VIROMET
217 genannt) der Zusammensetzung: 88,3 % Sn; 3,2 % Ag; 4,5 % Bi;
4,0 % In.
- 5. Ein vierter bleifreier Weichlötwerkstoff (hierin VIROMET
411 genannt) der Zusammensetzung: 92 % Sn; 2 % Cu; 3 % Ag; 3 % Bi.
- 6. Ein fünfter
bleifreier Weichlötwerkstoff
(hierin VIROMET 513 genannt) der Zusammensetzung:92,8 % Sn; 0,7
% Cu; 0,5 % Ga; 6 % In.
- 7. Ein sechster bleifreier Weichlötwerkstoff der Zusammensetzung:
93,5 % Sn; 3,5 % Ag; 3,0 % Bi.
- 8. Ein siebter bleifreier Weichlötwerkstoff der Zusammensetzung:
95,5 % Sn; 4,0 % Ag; 0,5 % Cu.
- 9. Ein achter bleifreier Weichlötwerkstoff der Zusammensetzung:
96,0 % Sn; 2,5 % Ag; 1,0 % Bi; 0,5 % Cu.
-
Ein
erster Aspekt des ersten Tests umfasst die Messung der Benetzungszeit,
basierend auf dem ANSI/J Std-003 Standard, für die Weichlötwerkstoffe unter
Betrachtung bei einer Vielzahl von Temperaturen im Bereich von 235°C bis 265°C. In diesem
Test wurde ein Kupferprobenkörper
in einer Menge jedes geschmolzenen Weichlötwerkstoffs eingetaucht. Eine
Feinkraftmeßvorrichtung
wurde mit dem Kupferprobenkörper
verbunden und so angeordnet, daß vertikale
Kräfte
auf den Probenkörper
gemessen und aufgezeichnet werden konnten.
-
Die
Variation der vertikalen Kraft auf den Kupferprobenkörper während des
Eintauchens desselben in die geschmolzenen Weichlötwerkstoffe liegt
an zwei Hauptfaktoren. Der erste von diesen, die Auftriebskraft,
ergibt sich aus der Aufwärtskraft,
die auf den Probenkörper
ausgeübt
wird aufgrund der Verdrängung
des Weichlötwerkstoffs,
welche gleich ist zu dem Gewicht des Weichlötwerkstoffs, das durch den
Probenkörper
verdrängt
wird. Da das Volumen des Teils des Probenkörpers, der in dem Weichlötwerkstoff
eingetaucht wurde, und die Dichte des Weichlötwerkstoffs bekannt sind, kann
diese Aufwärtskraft
berechnet und berücksichtigt
werden.
-
Der
zweite Faktor ist eine Kraft, die auf den Probenkörper aufgrund
des Wechsels im Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche des
Weichlötwerkstoffs und
der Oberfläche
des Probenkörpers
wirkt. Die Benetzungszeit in jedem bestimmten Falle wurde als die Zeit
definiert, die aufgenommen wurde für die Benetzungskraft, die
auf dem Probenkörper
wirkt, um gleich null zu sein.
-
Die
Ergebnisse des ersten Aspekts des ersten Tests sind in 1 gezeigt. Zusammenfassend zeigte
der Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, eine Benetzungszeit,
bei jeder der Temperaturen, die mit derjenigen vergleichbar war,
die für
den herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
gezeigt wurde. Zusätzlich
zeigte der Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, eine Benetzungszeit,
welche im allgemeinen geringer war als diejenigen, die durch irgendeinen
der anderen bleifreien Weichlötwerkstoffe
gezeigt wurden. Die Benetzungszeit ist ein Maß für die Schnelligkeit, mit welcher
ein Weichlötwerkstoff
an einer Substanz anhaftet, und eine niedrige Benetzungszeit ist
selbstverständlich
eine wünschenswerte
Eigenschaft für
einen Weichlötwerkstoff.
Somit kann erkannt werden, daß der
Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, insgesamt besser in
dem ersten Aspekt des ersten Testsabschnitts als irgendeiner der
existierenden bleifreien Weichlötwerkstoffe
war.
-
Die
Ergebnisse des ersten Aspekts des ersten Tests sind in graphischer
Form in 2 gezeigt. Es
wird erkannt werden aus diesem Graph, daß die Ergebnisse, welche die
Leistungen des herkömmlichen,
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoffs
und des Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, darstellen, einander
eng folgen, wenn sie mit denjenigen verglichen werden, welche die
Leistungen der anderen bleifreien Weichlötwerkstoffe darstellen.
-
Ein
zweiter Aspekt des ersten Tests umfasst die Messung der maximalen
Benetzungskraft 2 Sekunden nach dem Eintauchen des Probenkörpers in die
jeweiligen Weichlötwerkstoffe.
Die Benetzungskraft ist, wie oben beschrieben, die Haftkraft zwischen
dem Weichlötwerkstoff
und dem Probenkörper.
Eindeutig stellt die Benetzungskraft ein nützliches Anzeichen der Stärke bereit,
mit welcher ein Weichlötwerkstoff
an einem Substrat anbindet, und eine hohe Benetzungskraft ist eine
wünschenswerte Eigenschaft
für einen
Weichlötwerkstoff.
-
Die
Ergebnisse des zweiten Aspekts des ersten Tests sind in 3 gezeigt. Um diese Ergebnisse zusammenzufassen,
zeigte der Weichlötwerkstoff der
die vorliegende Erfindung verkörpert,
eine maximale Benetzungskraft 2 Sekunden nach Eintauchen des Probenkörpers darin,
bei jeder der betrachteten Temperaturen, die vergleichbar war mit
derjenigen, die durch den herkömmlichen,
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
gezeigt wurde, obwohl sie etwas niedriger war. Während einige der vorhandenen
bleifreien Weichlötwerkstoffe
eine Benetzungskraft zeigten, die bei einigen Temperaturen näher an derjenigen
des herkömmlichen
bleihaltigen Weichlötwerkstoffs
war, erzeugte lediglich VIROMET 217 leicht bessere Gesamtergebnisse,
und der Weichlötwerkstoff
der vorliegenden Erfindung zeigte eine Benetzungskraft, die nahe
zu derjenigen des er herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoffs
bei allen der betrachteten Temperaturen war. Diese Eigenschaft des
Weichlötstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, ermöglicht es dem Weichlötwerkstoff
der Erfindung, sich in einer ähnlichen
Art und Weise wie herkömmliche
Blei enthaltende Weichlötwerkstoffe
unter einer Vielzahl von Temperaturbedingungen zu verhalten, oder
wo ein Löten
unter variierenden Temperaturbedingungen stattfindet.
-
Die
Ergebnisse des zweiten Aspekts des ersten Tests sind in graphischer
Form in 4 gezeigt, welche
klar zeigen, daß die
Ergebnisse für
den Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, denjenigen, die den
herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
darstellen, wenigstens so nahe folgen wie die besten derjenigen,
welche die anderen bleifreien Weichlötwerkstoffe darstellen.
-
Aus
den Ergebnissen des ersten Tests kann erkannt werden, daß der Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, sehr ähnliche
Eigenschaften bezüglich
Benetzbarkeit wie der herkömmliche
Blei enthaltende Weichlötwerkstoff
zeigt. Selbstverständlich
macht diese Ähnlichkeit
der physikalischen Eigenschaften den Weichlötwerkstoff welcher die vorliegende
Erfindung verkörpert,
zur Verwendung als ein Ersatz für
den herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
geeignet.
-
Test 2: Mechanische Eigenschaften
-
Ein
zweiter Test verglich die mechanischen Eigenschaften des Weichlötwerkstoffs
der vorliegenden Erfindung mit den mechanischen Eigenschaften eines
herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoffs.
In diesem zweiten Test wurden verschiedene mechanische Tests gemäß dem ASTM
Standard durchgeführt,
um die Eigenschaften von ALLOY 349, dem Weichlötwerkstoff, der die vorliegende
Erfindung verkörpert,
mit einem herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
mit der Zusammensetzung 63 % Sn/37 % Pb und sieben anderen vorhandenen
bleifreien Weichlötwerkstoffen
mit den folgenden Zusammensetzungen zu vergleichen:
-
- 1. Ein erster bleifreier Weichlötwerkstoff
99,3 % Sn; 0,7 % Cu.
- 2. Ein zweiter bleifreier Weichlötwerkstoff: 96, 5 % Sn; 3,5
Ag.
- 3. Ein dritter bleifreier Weichlötwerkstoff (hierin VIROMET
217 genannt): 88,3 % Sn; 3,2 % Ag; 4,5 % Bi, 4,0 % In.
- 4. Ein vierter bleifreier Weichlötwerkstoff (hierin VIROMET
HF genannt): 92,8 % Sn, 0,7 % Cu; 0,5 % Ga; 6 % In.
- 5. Ein fünfter
bleifreier Weichlötwerkstoff:
93,5 % Sn; 3,5 % Ag; 3,0 % Bi.
- 6. Ein sechster bleifreier Weichlötwerkstoff: 95,5 % Sn; 4,0
% Ag; 0,5 % Cu.
- 7. Ein siebter bleifreier Weichlötwerkstoff: 96 % Sn; 2,5 %
Ag; 0,5 % Cu; 1,0 % Bi.
-
Ein
erster Aspekt dieses zweiten Tests schloss das Bestimmen der Schmelztemperatur,
des thermischen Expansionskoeffizienten (CTE) und der spezifischen
Dichte (SG) der Weichlötwerkstoffe
im Test ein. Die Ergebnisse dieses ersten Aspekts des zweiten Tests
sind in 5 tabelliert
und in graphischer Form in 6 veranschaulicht.
-
Wie
aus der Tabelle und dem Graph entnommen werden kann, erwies sich
der ALLOY 349 Weichlötwerkstoff
der vorliegenden Erfindung, einen thermischen Expansionskoeffizienten
aufzuweisen, welcher sehr nahe ist zu demjenigen des herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoffs,
so daß jede
Furcht vor einer Inkompatibilität
zwischen der Erfindung und vorhandenen Komponenten und Platten beträchtlich
vermindert ist.
-
Ein
zweiter Aspekt des zweiten Tests schloss das Messen der Zugfestigkeit,
der Last bei maximaler Beanspruchung, der Umspannfestigkeit und
dem Young'schen
Modul verschiedener Weichlötwerkstoffe
ein. Die Ergebnisse dieser Tests sind vollständig in der Tabelle von 7 ausgedrückt, während 8 graphisch die Zugfestigkeit
und Umspannfestigkeit jeder der Legierungen zeigt.
-
Wie
aus 7 und 8 erkannt wird, zeigen die Ergebnisse
dieses Tests, daß der
ALLOY 349 Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, eine bessere Festigkeit
und ein besseres Young'sches
Modul aufweist, verglichen mit dem herkömmlichen Blei enthaltenden
Weichlötwerkstoff, wodurch
angezeigt wird, daß Kehlverbindungen,
die aus der Legierung gemäß der Erfindung
hergestellt werden, potentiell viel stärker sein können, als Verbindungen, die
aus dem herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
hergestellt werden.
-
Test 3: Kehlenanhebung
-
Die
zunehmende Verwendung von bleifreien Weichlötwerkstoffen in den verschiedenen
Industriezweigen hat gezeigt, daß es eine Tendenz für das Auftreten
eines Kehlenanhebens gibt, wenn bleifreie Weichlötwerkstoffe in dem Kontext
von gedruckten Schaltplatten mit durchplattierten Löchern verwendet werden,
unter Verwendung sowohl von OSP- als auch Ni/Au-Beschichtungen.
-
In
einem dritten Test wurde das Auftreten solcher Kehlenhebungen für eine Auswahl
von bleifreien Weichlötwerkstoffen
getestet, nämlich
dem ALLOY 349 Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, und den folgenden sechs
vorhandenen bleifreien Weichlötwerkstoffen:
-
- 1. Ein erster bleifreier Weichlötstoff VIROMET 217.
- 2. Ein zweiter bleifreier Weichlötwerkstoff. 92,3 % Sn; 3,2
% Ag; 0,5 % Bi; 4,0 %.
- 3. Ein dritter bleifreier Weichlötwerkstoff: 89,8 % Sn; 3,2
% Ag; 1,0 % Bi, 6,0 % In.
- 4. Ein vierter bleifreier Weichlötwerkstoff 88,8 % Sn; 3,2 %
Ag; 2,0 % Bi; 6,0 % In.
- 5. Ein fünfter
bleifreier Weichlötwerkstoff:
94,5 % Sn; 4,0 % Ag; 0,5 % Cu; 1,0 % Bi.
- 6. Ein sechster bleifreier Weichlötwerkstoff: 96,5 % Sn; 3,5
% Ag.
-
Die
Ergebnisse dieses dritten Tests sind in 9, 10A und 10B veranschaulicht, wobei 9 die Ergebnisse in tabellarischer
Form zeigt. 10A und 10B zeigen Mikrofotographien
mit zwei unterschiedlichen Maßstäben der
Kehlenverbindungen, die gebildet werden unter Verwendung des ALLOY 349
Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, auf Ni/Au- bzw. OSP-Beschichtungen.
Diese Ergebnisse zeigen klar, daß die Verwendung eines Weichlötwerkstoffs,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, die Eliminierung von
Kehlenanhebungsdefekten in dem Kontext von OSP- und Nickel/Goldbeschichteten
Löchern
in gedruckten Schaltplatten ermöglicht.
-
Test 4: Kuperauflösungsrate
-
Ein
vierter Test wurde durchgeführt,
um die Kupferauflösungsrate
in einem bleifreien Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, mit einem herkömmlichen
Blei enthaltenden Weichlötwerkstoff
(63 % Sn/37 % Pb) und drei vorhandenen bleifreien Weichlötwerkstoffen
wie folgt zu vergleichen:
-
- 1. Ein erster bleifreier Weichlötwerkstoff:
VIROMET 217.
- 2. Ein zweiter bleifreier Weichlötwerkstoff 99,3 % Sn; 0,7 %
Cu.
- 3. Ein dritter bleifreier Weichlötwerkstoff 95,5 % Sn; 4,0 %
Ag; 0,5 % Cu.
-
Der
Test wurde durchgeführt
durch Eintauchen eines bekannten Gewichts einer mit Flußmittel überzogenen
Kupferplatte in den geschmolzenen Weichlötwerkstoff, und die Konzentration
des Kupfers in dem Weichlötwerkstoff
wurde anschließend unter
Verwendung einer induktiv gekoppelten Plasmaausrüstung gemessen. Die Rate der
Kupferauflösung
wurde dann auf der Basis der Konzentration des Kupfers gemessen,
welches in dem Weichlötwerkstoff
gefunden wurde, gegenüber
dem Gewicht des Kupfers, das in den Weichlötwerkstoff eingetaucht wurde.
-
Die
Ergebnisse dieses vierten Tests sind in 11 und 12 ausgedrückt, welche
die Ergebnisse in tabellarischer Form bzw. in graphischer Form zeigen.
Wie aus 11 und 12 erkannt werden wird, weist
die Legierung, welche die vorliegende Erfindung verkörpert, eine
leicht höhere
Rate der Kupferauflösung
als der herkömmliche
Blei enthaltende Weichlötwerkstoff
auf, hat jedoch ebenfalls eine der niedrigsten Kupferauflösungsraten,
die in den getesteten bleifreien Weichlötwerkstoffen gefunden werden.
-
Test 5: Schlicker
-
Ein
fünfter
Test betraf die Geeignetheit des Weichlötwerkstoffs der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung in einer Schwalllötmaschine. In einem Beispiel
des Schwalllötens
wird eine Schaltplatte gerade oberhalb der Oberfläche einer
Menge des geschmolzenen Weichlötwerkstoffs
in einem Topf gehalten. Ein Schwall wird dann verursacht, um sich über der
Oberfläche
des geschmolzenen Weichlötwerkstoffs
zu propagieren, von ausreichender Amplitude, daß der Scheitelpunkt des Schwalls
in Kontakt mit der Oberfläche
der Schaltplatte kommt. Der Schwall ist so breit wie die Schaltplatte
(oder die Bereiche derselben, die ein Löten erfordern), und wenn der
Schwall über
die Oberfläche
des geschmolzenen Weichlötwerkstoffs
propagiert kommen alle Teile der nach unten gerichteten Oberfläche der
Schaltplatte mit dem geschmolzenen Weichlötwerkstoff in Berührung.
-
Bei
Verwendung vorhandener bleifreier Weichlötwerkstoffe sind die Gehalte
an Schlicker, die in dem Topf nach mehreren Verwendung vorhanden sind,
in einigen Fällen
als inakzeptabel hoch gefunden worden.
-
Ein
fünfter
Test wurde durchgeführt,
um das Ausmaß des
Schlickers zu bestimmen, wenn der ALLOY 349 Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, verwendet wurde, verglichen
mit dem herkömmlichen
63 % Sn/37 % Pb Weichlötwerkstoff
und mit drei anderen vorhandenen bleifreien Weichlötwerkstoffen,
wie folgt:
-
- 1. Ein erster bleifreier Weichlötwerkstoff:
VIROMET 217.
- 2. Ein zweiter bleifreier Weichlötwerkstoff: 99,3 % Sn; 0,7
% Cu.
- 3. Ein dritter bleifreier Weichlötwerkstoff: 95,5 % Sn; 4,0
% Ag; 0,5 % Cu.
-
In
diesem Test wurde der zu testende Weichlötwerkstoff in einem Topf aus
geschmolzenem Weichlötwerkstoff
in einer simulierten herkömmlichen Schwalllötmaschine
verwendet. Keine Veränderung der
Maschine wurde durchgeführt,
um der Verwendung des Weichlötwerkstoffs Rechnung
zu tragen, und die Schwalllötmaschine
wurde verwendet, um Schaltplatten auf die gleiche Art und Weise
wie für herkömmliche
Zinn/Blei-Weichlötwerkstoffe
zu löten. Die
Schwalllötmaschine
wurde in einer normalen Luftumgebung bei einer Topftemperatur von
245°C betrieben,
wobei die Platten über
der Oberfläche
des Topfes mit einer Geschwindigkeit von 1,4 bis 1,8m/Min. gefördert wurden.
Am Ende jeder von vier aufeinanderfolgenden 15-minütigen
Betriebsperioden wurde der Schlicker in dem Topf entfernt und gewogen,
um die Menge an Schlicker, die durch das Schwalllötverfahren
in jeder Periode hergestellt wurde, zu bestimmen. Die Gewichte wurden
dann aufsummiert, um ein Maß der
Geschwindigkeit der Schlickerproduktion pro Stunde zu ergeben. Die
Ergebnisse dieses fünften
Tests sind in 13 tabelliert,
welche klar demonstriert, daß der
Weichlötwerkstoff,
der die vorliegende Erfindung verkörpert, Schlicker zu einem Grad
produziert, welcher geringer ist als alle bis auf einen der anderen
bleifreien Weichlötwerkstoffe und
geringer ist als der Schlicker, der für den herkömmlichen Blei enthaltenden
Weichlötwerkstoff
gefunden wird.
-
Wie
aus den obigen Ergebnissen entnommen werden kann, stellt die vorliegende
Erfindung einen bleifreien Weichlötwerkstoff bereit, der sehr
geeignet ist zur Verwendung als ein direkter Ersatz für herkömmliche
Blei enthaltende Weichlötwerkstoffe aufgrund
der vergleichbaren Charakteristika der Benetzbarkeit, Fluidität, Kompatibilität mit vorhandenen Komponentenbeschichtungen,
Kehlenanhebung und Schlicker, die von dem Weichlötwerkstoff der vorliegenden
Erfindung gezeigt werden.
-
Folglich
kann die Notwendigkeit für
Hersteller, um vorhandene Maschinen, Verfahren oder Komponentenbeschichtungen
zu ersetzen, um der Verwendung eines bleifreien Weichlötwerkstoffs
Rechnung zu tragen, eliminiert oder wesentlich vermindert werden
durch Verwendung eines Weichlötwerkstoffs, der
durch die vorliegende Erfindung verkörpert wird. Als ein Ergebnis
kann das Verfahren zum Umwandeln der Herstellereinrichtungen auf
die Verwendung von bleifreien Weichlötwerkstoffen deutlich einfacher und ökonomisch
rentabler gemacht werden als bislang angenommen.
-
In
der vorliegenden Erfindung bedeutet "umfassen" "einschließen oder
bestehen aus" und "umfassend" bedeutet "einschließend oder
bestehend aus".