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Die
vorliegende Erfindung betrifft 5H-Pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-5-yl)phenylmethanon-Derivate als
Inhibitoren der viralen Replikation des HIV-Virus, Verfahren zu
ihrer Herstellung sowie pharmazeutische Zusammensetzungen, ihre
Verwendung als Medizin und diagnostische Kits, die sie enthalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Kombinationen der in Rede
stehenden HIV-Inhibitoren mit anderen antiretroviralen Mitteln.
Sie betrifft ferner ihre Verwendung bei Assays als Referenzverbindungen
oder als Reagentien. Die erfindungsgemäßen Verbindungen eigenen sich
zur Verwendung zur Verhinderung oder Behandlung von HIV-Infektion und zur
Behandlung von AIDS.
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Die
Zahl der an HIV/AIDS erkrankten Personen belief sich im Dezember
2001 auf ungefähr
40 Millionen, darunter mehr als 37 Millionen Erwachsene und etwa
2,7 Millionen Kinder im Alter unter 15 Jahren. Die Zahl der neu
mit HIV infizierten Personen stieg im Jahr 2001 alleine auf 5 Millionen
an, wohingegen es im Jahr 2001 3 Millionen AIDS-Sterbefälle gab.
Bei der gegenwärtigen
Chemotherapie für
diese mit HIV/AIDS infizierten Personen werden Inhibitoren der viralen
Fusion sowie von RT-Enzymen (RT = reverse transcriptase) und Proteaseenzymen
eingesetzt. Angesichts des Auftauchens von HIV-Stämmen, die
gegenüber
der gegenwärtigen
Generation von Fusions-, RT- und Proteaseinhibitoren resistent sind,
besteht zunehmender Bedarf an der Entwicklung neuer antiviraler
Mittel mit neuen Wirkmechanismen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verbindungen der Formel (I)
und die N-Oxide, stereoisomeren
Formen und Salze davon,
wobei
a für null, 1, 2, 3, 4 oder 5 steht;
R
1 für
Wasserstoff, C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
2-10-Alkinyl,
C
3-12-Cycloalkyl, Het, Aryl oder durch einen
Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C
3-12-Cycloalkyl,
Amino und mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C
1-10-Alkyl steht, wobei die Substituenten
an der Aminogruppe jeweils individuell unter C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
3-12-Cycloalkyl, Het und Aryl ausgewählt sind;
R
2 für
Wasserstoff, C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
2-10-Alkinyl,
C
3-12-Cycloalkyl, Het, Aryl oder durch einen
Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C
3-12-Cycloalkyl,
Amino und mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C
1-10-Alkyl steht, wobei die Substituenten
an der Aminogruppe jeweils individuell unter C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
3-12-Cycloalkyl, Het und Aryl ausgewählt sind;
oder
R
1 und R
2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen
gesättigten oder
teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch C
1-10-Alkyl,
C
2-10-Alkenyl, C
2-10-Alkinyl, C
3-12-Cycloalkyl, C
1-6-Alkyloxycarbonyl,
Het, Aryl oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C
3-12-Cycloalkyl, Amino und
mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C
1-10-Alkyl substituiert
sein kann, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
3-12-Cycloalkyl, Het und Aryl ausgewählt sind;
R
3 für
Carboxyl, Halogen, Nitro, C
1-10-Alkyl, C
3-12-Cycloalkyl, Polyhalogen-C
1-10-alkyl,
Cyano, Amino, mono- oder disubstituiertes Amino, Aminocarbonyl,
mono- oder disubstituiertes Aminocarbonyl, C
1-10-Alkyloxy, C
1-10-Alkylthio,
C
1-10-Alkylsulfonyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl oder Piperazinyl,
das gegebenenfalls durch C
1-10-Alkyl substituiert
ist, steht, wobei die Substituenten an jeder der Aminogruppen jeweils
individuell unter C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl, C
3-12-Cycloalkyl, Het und
Aryl ausgewählt
sind;
Aryl für
gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe
bestehend aus C
1-10-Alkyl, Polyhalogen-C
1-10-alkyl, C
1-10-Alkyloxy,
C
1-10-Alkylthio, C
1-10-Alkylsulfonyl,
Nitro, Cyano, Halogen, C
3-7-Cycloalkyl, C
1-10-Alkylcarbonyl, Carboxyl, C
1-10-Alkyloxycarbonyl,
Amino, mono- oder disubstituiertem Amino, Aminocarbonyl, mono- oder
disubstituiertem Aminocarbonyl substituiertes Phenyl steht, wobei
die Substituenten an jeder der Aminogruppen jeweils individuell
unter Phenyl, C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
3-7-Cycloalkyl,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl oder Piperazinyl, das
gegebenenfalls durch C
1-10-Alkyl substituiert
ist, ausgewählt sind;
Het
für einen
5- oder 6-gliedrigen aromatischen, gesättigten oder teilweise gesättigten,
monocyclischen oder bicyclischen Heterocyclus mit einem oder mehreren
Heteratomen, die jeweils individuell unter Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ausgewählt
sind, steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch einen oder,
sofern möglich,
mehr als einen Substituenten aus der Gruppe bestehend aus C
1-10-Alkyl, Polyhalogen-C
1-10-alkyl, C
1-10-Alkyloxy, C
1-10-Alkylthio,
C
1-10-Alkylsulfonyl, Nitro, Cyano, Halogen,
C
3-7-Cycloalkyl, C
1-10-Alkylcarbonyl, Carboxyl,
C
1-10-Alkyloxycarbonyl, Amino, mono- oder disubstituiertem
Amino, Aminocarbonyl, mono- oder disubstituiertem Aminocarbonyl
substituiert sein kann, wobei die Substituenten an jeder der Aminogruppen
jeweils individuell unter Phenyl, C
1-10-Alkyl,
C
2-10- Alkenyl,
C
3-7-Cycloalkyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl oder Piperazinyl, das gegebenenfalls durch C
1-10-Alkyl substituiert ist, ausgewählt sind.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht der Begriff "Halogen" als Gruppe oder
Teil einer Gruppe allgemein für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Der als Präfix verwendete Begriff "Polyhalogen" bedeutet mit einem oder
mehreren Halogenatomen substituiert. Beispiele für die Verwendung von Polyhalogen
als Präfix
sind zum Beispiel Polyhalogen-C1-10-alkyl,
Polyhalogen-C1-6-alkyl, Polyhalogen-C1-4-alkyl und dergleichen. Besonders interessante
Polyhalogenalkylgruppen sind Difluormethyl und Trifluormethyl.
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Der
Begriff C1-4-Alkyl als Gruppe oder Teil
einer Gruppe steht für
gerad- und verzweigtkettige gesättigte einwertige
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispiele
für derartige
C1-4-Alkylreste
sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl
und dergleichen.
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Der
Begriff C1-6-Alkyl als Gruppe oder Teil
einer Gruppe bedeutet gerad- und verzweigtkettige gesättigte einwertige
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele
für derartige
C1-6-Alkylreste sind
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
2-Methylbutyl, Pentyl, Isoamyl, Hexyl, 3-Methylpentyl und dergleichen.
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Der
Begriff C1-10-Alkyl als Gruppe oder Teil
einer Gruppe steht für
gerad- und verzweigtkettige gesättigte
einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
derartige C1-10-Alkylreste sind die Beispiele für C1-6-Alkylreste und Heptyl, Octyl, Nonyl,
Decyl, 3-Ethylheptyl und dergleichen.
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C2-6-Alkenyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
steht für gerad-
und verzweigtkettige einwertige Kohlenwasserstoffreste mit mindestens
einer Doppelbindung und 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele für derartige
C2-6-Alkenylreste
sind Ethenyl, Propenyl, 1-Butenyl, 2-Butenyl, Isobutenyl, 2-Methyl-1-butenyl,
1-Pentenyl, 2-Pentenyl,
1-Hexenyl, 2-Hexenyl, 3-Hexenyl, 3-Methyl-2-pentenyl und dergleichen.
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C2-10-Alkenyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
steht für
gerad- und verzweigtkettige einwertige Kohlenwasserstoffreste mit
mindestens einer Doppelbindung und 2 bis 10 Kohlenstoffatomen. Beispiele
für derartige
C2-10-Alkenylreste
sind die Beispiele für
C2-6-Alkenyl und 2-Heptenyl, 3-Heptenyl,
3-Octenyl, 4-Octenyl, 4-Nonenyl,
4-Decenyl und dergleichen.
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C2-6-Alkinyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
bedeutet gerad- und verzweigtkettige einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit mindestens einer Dreifachbindung und 2 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
derartige C2-6-Alkinylreste sind Ethinyl,
Propinyl, 1-Butinyl, 2-Butinyl,
Isobutinyl, 2-Methyl-1-butinyl, 1-Pentinyl, 2-Pentinyl, 1-Hexinyl, 2-Hexinyl, 3-Hexinyl,
3-Methyl-2-pentinyl
und dergleichen.
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C2-10-Alkinyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
steht für
gerad- und verzweigtkettige einwertige Kohlenwasserstoffreste mit
mindestens einer Dreifachbindung und 2 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
derartige C2-10-Alkinylreste sind die Beispiele
für C2-6-Alkinyl und 2-Heptinyl, 3-Heptinyl, 3-Octinyl,
4-Octinyl, 4-Noninyl, 4-Decinyl und dergleichen.
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Der
Begriff C3-7-Cycloalkyl als Gruppe oder
Teil einer Gruppe steht für
carbocyclische oder spirocarbocyclische einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Grundgerüst des Carbocyclus oder Spirocarbocyclus.
Beispiele für derartige
C3-7-Cycloalkylreste sind Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Spiro[2,4]heptanyl, Cycloheptyl und dergleichen.
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Der
Begriff C3-12-Cycloalkyl als Gruppe oder
Teil einer Gruppe steht für
carbocyclische oder spirocarbocyclische einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen im Grundgerüst des Carbocyclus oder Spirocarbocyclus.
Beispiele für
derartige C3-12-Cycloalkylreste sind die
Beispiele für
C3-7-Cycloalkyl und Cyclooctyl, Cyclononyl,
Spiro[4,4]nonyl, Spiro[4,5]decyl, Spiro[5,5]undecyl, Cyclododecyl,
Spiro[5,6]dodecyl und dergleichen.
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Beispiele
für 5-
oder 6-gliedrige Heterocyclen, die durch Het definiert sind, sind
u. a. Pyridin, Pyrimidin, Pyridazin, Pyrazin, Triazin, Imidazol,
Thiazol, Oxazol, Oxadiazol, Thiadiazol, Isothiazol, Isoxazol, Pyrazol,
Furan, Thiophen, Pyrrol, Chinolin, Isochinolin, Benzoxazol, Isobenzoxazol,
Benzothiazol, Isobenzothiazol, Benzimidazol, Benzotriazol, Tetrahydrochinolin,
Tetrahydroisochinolin, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Thiomorpholin,
Pyrrolidin, Homopiperidin, Homopiperazin, Tetrahydrofuran und Tetrahydrothienyl.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung soll der Begriff C(=O) eine Carbonylgruppe
definieren, und der Begriff S(=O)2 soll
eine Sulfonylgruppe definieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
steht der Begriff Hydroxy für
-OH, der Begriff Nitro für
-NO2, der Begriff Cyano für -CN, der
Begriff Thio für
-S und der Begriff Oxo für
=O.
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Wann
immer bei der Definition der Verbindungen der Formel (I) die Begriffe "ein oder mehrere
Substituenten" oder "substituiert" verwendet werden,
soll damit angegeben werden, daß ein
oder mehrere Wasserstoffatome an dem in den "ein oder mehrere Substituenten" oder "substituiert" verwendenden Begriffen
angegebenen Atom durch eine Auswahl aus der angegebenen Gruppe ersetzt
ist, mit den Maßgaben,
daß die
normale Wertigkeit des angegebenen Atoms nicht überschritten wird und daß die Substitution
eine chemisch stabile Verbindung ergibt, d. h. eine Verbindung,
die robust genug ist, um die Isolierung bis zu einem brauchbaren Reinheitsgrad
aus einer Reaktionsmischung und die Formulierung zu einem Therapeutikum
zu überstehen.
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Für die therapeutische
Verwendung handelt es sich bei den Salzen der erfindungsgemäßen Verbindungen
um diejenigen, in denen das Gegenion pharmazeutisch oder physiologisch
unbedenklich ist. Es können
jedoch auch Salze mit einem pharmazeutisch nichtannehmbaren Gegenion
Anwendung finden, zum Beispiel bei der Herstellung oder Reinigung
einer pharmazeutisch unbedenklichen erfindungsgemäßen Verbindung.
Alle Salze, ob sie nun pharmazeutisch unbedenklich sind oder nicht,
fallen in den Schutzbereich der vorlegenden Erfindung.
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Die
pharmazeutisch unbedenklichen oder physiologisch verträglichen
Säureadditionssalzformen,
die die erfindungsgemäßen Verbindungen
zu bilden vermögen,
können
zweckmäßigerweise
unter Verwendung der entsprechenden Säuren, wie zum Beispiel anorganischer
Säuren
wie Halogenwasserstoffsäuren,
z. B. Salzsäure
oder Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dergleichen; oder organischer Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure, Propansäure, Hydroxyessigsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Cyclaminsäure, Salicylsäure, p-Aminosalicylsäure, Pamoasäure und
dergleichen, hergestellt werden.
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Umgekehrt
kann man die Säureadditionssalzformen
durch Behandlung mit einer entsprechenden Base in die freie Basenform
umwandeln.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
die ein saures Proton enthalten, können auch durch Behandlung
mit entsprechenden organischen und anorganischen Basen in ihre nichttoxische
Metall- oder Aminadditionssalzform umgewandelt werden. Beispiele
für entsprechende
Basensalzformen sind die Ammoniumsalze, die quartären Ammoniumsalze,
die Alkali- und Erdalkalimetallsalze, z. B. die Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Magnesium-, Calciumsalze und dergleichen, Salze mit organischen
Basen, z. B. die Benzathin-, N-Methyl-D-glucamin-, Hydrabaminsalze,
und Salze mit Aminosäuren,
wie zum Beispiel Arginin, Lysin und dergleichen.
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Umgekehrt
können
die Basenadditionssalzformen durch Behandlung mit einer entsprechenden
Säure in
die freie Säureform
umgewandelt werden.
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Der
Begriff "Salze" umfaßt auch
die Hydrate und die Lösungsmitteladditionsformen,
die die erfindungsgemäßen Verbindungen
zu bilden vermögen.
Beispiele für
derartige Formen sind z. B. Hydrate, Alkoholate und dergleichen.
Der Begriff "Salze" umfaßt auch
die Quarternisierung der Stickstoffatome der in Rede stehenden Verbindungen.
Ein basischer Stickstoff kann mit einem beliebigen dem Durchschnittsfachmann
bekannten Mittel, einschließlich
zum Beispiel Niederalkylhalogeniden, Dialkylsulfaten, langkettigen
Halogeniden und Arylalkylhalogeniden, quarternisiert werden.
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Die
N-Oxidformen der in Rede stehenden Verbindungen sollen die Verbindungen
umfassen, in denen ein oder mehrere Stickstoffatome zum sogenannten
N-Oxid oxidiert sind.
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Die
in Rede stehenden Verbindungen können
auch in ihren tautomeren Formen existieren. Derartige Formen sind
zwar in der obigen Formel nicht explizit angegeben, sollen jedoch
in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen.
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Wann
immer in der vorliegenden Patentanmeldung die Begriffe "in Rede stehende
Verbindungen" "erfindungsgemäße Verbindungen", "Verbindungen der
Formel (I)" oder ähnliche
Begriffe verwendet werden, soll dies die Verbindungen der Formel
(I), ihre N-Oxide, ihre stereoisomeren Formen, ihre Salzformen oder
eine beliebige Untergruppe davon umfassen.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin a für null, 1 oder 2 steht, insbesondere
worin a für
null oder 1 steht.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I), worin
R1 für
Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C2-6-Alkinyl, C3-7-Cycloalkyl,
Het, Aryl oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl, Amino und
mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-6-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-6-Alkyl oder C3-7-Cycloalkyl ausgewählt sind;
insbesondere worin R1 für C1-6-Alkyl,
C3-7-Cycloalkyl, Het, Aryl oder durch einen
Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl
und mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-6-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-6-Alkyl ausgewählt sind.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin R2 für Wasserstoff,
C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl,
C2-10- Alkinyl,
C3-12-Cycloalkyl, oder durch einen Substituenten
aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl,
Amino und mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-10-Alkyl steht, wobei die Substituenten
an der Aminogruppe jeweils individuell unter C1-6-Alkyl
ausgewählt
sind;
insbesondere worin R2 für Wasserstoff,
C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl oder durch
einen Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Aryl substituiertes
C1-6-Alkyl steht.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin R1 und
R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an
das sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen gesättigten
oder teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl,
C2-6-Alkinyl, C3-7-Cycloalkyl,
C1-6-Alkyloxycarbonyl,
Het, Aryl oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl, Amino und
mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-6-Alkyl
substituiert sein kann, wobei die Substituenten an der Aminogruppe
jeweils individuell unter C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C3-6-Cycloalkyl, Het und
Aryl ausgewählt
sind;
insbesondere worin R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen gesättigten
oder teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl
oder durch Aryl substituiertes C1-6-Alkyl
substituiert sein kann; speziell worin R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen Heterocyclus aus der Gruppe bestehend aus
Piperazinyl Homopiperazinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl, Morpholinyl,
Thiomorpholinyl, Pyrrolidinyl, Indolinyl, 1,2,3,4-Tetrahydrochinolinyl,
1,2,3,4-Tetrahydroisochinolinyl
bilden, welcher gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl, C2-6-Alkinyl,
C3-7-Cycloalkyl,
C1-6-Alkyloxycarbonyl, Het, Aryl oder durch einen Substituenten
aus der Gruppe Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl, Amino
und mono- oder disubstituiertes C1-6-Alkyl substituiert
sein kann, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C3-7-Cycloalkyl, Het und Aryl ausgewählt sind;
und
noch spezieller worin R1 und R2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus
aus der Gruppe bestehend aus Piperazinyl, Homopiperazinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Pyrrolidinyl, Indolinyl,
1,2,3,4-Tetrahydrochinolinyl, 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolinyl bilden, welcher
gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl oder durch Aryl substituiertes
C1-6-Alkyl substituiert sein kann.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin R3 für Carboxyl,
Halogen, Nitro, C1-6-Alkyl, C3-7-Cycloalkyl, Polyhalogen-C1-4-alkyl, Cyano, Amino, mono- oder disubstituiertes
Amino, Aminocarbonyl, mono- oder disubstituiertes Aminocarbonyl, C1-6-Alkyloxy, C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl oder Piperazinyl,
das gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl substituiert
ist, steht, wobei die Substituenten an jeder der Aminogruppen jeweils
individuell unter C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl,
C3-7-Cycloalkyl,
Het und Aryl ausgewählt
sind;
insbesondere worin R3 für Halogen,
Nitro, C1-6-Alkyl, C3-7-Cycloalkyl, Polyhalogen-C1-4-alkyl, Cyano, C1-6-Alkyloxy, C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl,
Piperidinyl, Morpholinyl steht.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin Aryl für gegebenenfalls durch eine
oder mehrere Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus C1-6-Alkyl, Polyhalogen-C1-6-alkyl,
C1-6-Alkyloxy, C1-6- Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl, Nitro, Cyano, Halogen,
C3-7-Cycloalkyl, C1-6-Alkylcarbonyl,
Carboxy, C1-6-Alkyloxycarbonyl, Amino, mono- oder
disubstituiertem Amino, Aminocarbonyl, mono- oder disubstituiertem
Aminocarbonyl substituiertes Phenyl steht, wobei die Substituenten
an jeder der Aminogruppen jeweils individuell unter Phenyl, C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl,
C3-7-Cycloalkyl,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl oder Piperazinyl, das
gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl substituiert
ist, ausgewählt
sind;
insbesondere worin Aryl für gegebenenfalls durch einen,
zwei oder drei Substituenten aus der Gruppe bestehend aus C1-6-Alkyl, C1-6-Alkyloxy,
Nitro, Cyano, Halogeno, Amino, mono- oder disubstituiertem Amino
substituiertes Phenyl steht, wobei die Substituenten an jeder der
Aminogruppen jeweils unabhängig
voneinander unter C1-6-Alkyl ausgewählt sind.
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Interessante
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, worin Het für einen 5- oder 6-gliedrigen
aromatischen, gesättigten
oder teilweise gesättigten, monocyclischen
oder bicyclischen Heterocyclus mit einem oder mehreren Heteroatomen,
die jeweils individuell unter Stickstiff, Sauerstoff oder Schwefel
ausgewählt
sind, steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch einen oder,
sofern möglich,
mehr als einen Substituenten aus der Gruppe bestehend aus C1-6-Alkyl, Polyhalogen-C1-6-alkyl,
C1-6-Alkyloxy, C1-6-Alkylthio,
C1-6-Alkylsulfonyl, Nitro, Cyano, Halogen,
C3-7-Cycloalkyl, C1-6-Alkylcarbonyl,
Carboxy, C1-6-Alkylcarbonyl, Amino, mono-
oder disubstituiertem Amino, Aminocarbonyl, mono- oder disubstituiertem
Aminocarbonyl substituiert sein kann, wobei die Substituenten an
jeder der Aminogruppen jeweils individuell unter Phenyl, C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C3-7-Cycloalkyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl oder Piperazinyl, das gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl substituiert ist, ausgewählt sind;
insbesondere
worin Het für
einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen, gesättigten oder teilweise gesättigten, monocyclischen
oder bicyclischen Heterocyclus mit einem oder mehreren Heteroatomen,
die jeweils individuell unter Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel
ausgewählt
sind, steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl substituiert sein kann;
speziell
worin Het für
einen Heterocyclus aus der Gruppe bestehend aus Pyridinyl, Pyrimidinyl,
Pyrazinyl, Pyridazinyl, Triazinyl, Pyranyl, Pyrrolyl, Furanyl, Thienyl,
Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, Imidazolyl, Tetrahydrofuranyl,
Tetrahydrothienyl, Imidazolinyl, Dioxolanyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl, Piperazinyl, Homopiperazinyl, Dioxanyl, Morpholinyl,
Thiomorpholinyl steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch
einen oder, sofern möglich,
mehr als einen Substituenten aus der Gruppe bestehend aus C1-6-Alkyl, Polyhalogen-C1-6-alkyl,
C1-6-Alkyloxy,
C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl,
Nitro, Cyano, Halogen, C3-7-Cycloalkyl, C1-6-Alkylcarbonyl, Carboxy, C1-6-Alkyloxycarbonyl,
Amino, mono- oder disubstituiertem Amino, Aminocarbonyl, mono- oder
disubstituiertem Aminocarbonyl substituiert sein kann, wobei die
Substituenten an jeder der Aminogruppen jeweils individuell unter
Phenyl, C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C3-7-Cycloalkyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl
oder Piperazinyl, das gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl
substituiert ist, ausgewählt
sind;
noch spezieller worin Het für einen Heterocyclus aus der
Gruppe bestehend aus Pyridinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl,
Triazinyl, Pyranyl, Pyrrolyl, Furanyl, Thienyl, Oxazolyl, Isoxazolyl,
Thiazolyl, Isothiazolyl, Imidazolyl, Tetrahydrofuranyl, Terahydrothienyl,
Imidazolinyl, Dioxolanyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl,
Piperazinyl, Homopiperazinyl, Dioxanyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl
steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl
substituiert ist.
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Weitere
interessante Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel
(I) oder eine beliebige Untergruppe davon, worin Het für einen
Heterocyclus aus der Gruppe bestehend aus Pyridinyl, Furanyl, Thienyl,
Tetrahydrofuranyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl steht, wobei der Heterocyclus
gegebenenfalls durch einen oder sofern möglich, mehr als einen Substituenten
aus der Gruppe bestehend aus C1-6-Alkyl,
Polyhalogen-C1-6-alkyl, C1-6-Alkyloxy,
C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl,
Nitro, Cyano, Halogen, C3-7-Cycloalkyl,
C1-6-Alkylcarbonyl, Carboxyl, C1-6-Alkylcoxycarbonyl,
Amino, mono- oder disubstituiertem Amino, Aminocarbonyl, mono- oder
disubstituiertem Aminocarbonyl substituiert sein kann, wobei die
Substituenten an jeder der Aminogruppen jeweils individuell unter
Phenyl, C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C3-7-Cycloalkyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Homopiperidinyl oder Piperazinyl, das gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl substituiert ist, ausgewählt sind;
insbesondere worin Het für
einen Heterocyclus aus der Gruppe bestehend aus Pyridinyl, Furanyl,
Thienyl, Tetrahydrofuranyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl steht, wobei
der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl
substituiert sein kann.
-
Eine
interessante Gruppe von Verbindungen sind diejenigen Verbindungen
der Formel (I), wobei eine oder mehrere der folgenden Einschränkungen
zutreffen:
- 1. a steht für null oder 1;
- 2. R1 steht für C1-10-Alkyl,
C3-12-Cycloalkyl, Het, Aryl oder durch einen
Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C3-12-Cycloalkyl
und mono- oder disubstituiertem
Amino substituiertes C1-10-Alkyl, wobei die
Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell unter C1-10-Alkyl ausgewählt sind;
- 3. R2 steht für Wasserstoff, C1-10-Alkyl,
C2-10-Alkenyl
oder durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl;
- 4. R1 und R2 bilden
gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
5- bis 12-gliedrigen gesättigten
oder teilweise gesättigten Heterocyclus,
welcher gegebenenfalls durch C1-10-Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl
oder durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl
substituiert sein kann;
- 5. R3 steht für Halogen, Nitro, C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl, Polyhalogen-C1-10-alkyl, Cyano, C1-10-Alkyloxy, C1-10-Alkylthio, C1-10-Alkylsulfonyl,
Piperidinyl, Morpholinyl;
- 6. Aryl steht für
gegebenenfalls durch einen oder mehrere aus der Gruppe bestehend
aus C1-10-Alkyloxy, Halogen, mono- oder
disubstituiertem Amino substituiertes Phenyl, wobei die Substituenten
an jeder der Aminogruppen jeweils individuell unter C1-10-Alkyl
ausgewählt
sind;
- 7. Het steht für
einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen, gesättigten oder teilweise gesättigten,
monocyclischen oder bicyclischen Heterocyclus mit einem oder mehreren
Heteratomen, die jeweils individuell unter Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ausgewählt
sind, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-10-Alkyl,
substituiert sein kann.
-
Besondere
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten Verbindungen
gemäß obiger
Definition, worin die -C(=O)-NR
1R
2-Gruppe in der para-Position an dem Phenylring
steht, der an die 2-Position des 1,9b-Dihydro-5-oxa-3,3a-diazacyclopenta[a]naphtalin-Gerüsts (das
auch als 1,10b-Dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-Gerüst bezeichnet wird)
gebunden ist, wie in der nachstehenden Figur durch die Verbindung
der Formel (Ia) dargestellt
-
Besondere
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder eine
beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten Verbindungen
gemäß obiger
Definition, worin a für
null oder 1 steht und R3 für Halogen,
Nitro, C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl,
Polyhalogen-C1-10-alkyl, Cyano, C1-10-Alkyloxy, C1-10-Alkylthio, C1-10-Alkylsulfonyl,
Piperidinyl, Morpholinyl steht.
-
Besondere
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder (Ia)
oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten Verbindungen
gemäß obiger
Definition, worin R1 für C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl, Het, Aryl oder durch einen
Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Het, Aryl, C3-12-Cycloalkyl
und mono- oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-10-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-10-Alkyl ausgewählt sind; R2 für Wasserstoff,
C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl oder
durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl steht;
oder R1 und R2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen
gesättigten
oder teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch C1-10-Alkyl,
C1-6-Alkyloxycarbonyl oder durch Aryl substituiertes
C1-10-Alkyl substituiert sein kann.
-
Bevorzugte
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder (Ia)
oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten und
besonderen Verbindungen gemäß obiger
Definition, worin
a für
null oder 1 steht;
R1 für C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl,
Het, Aryl oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C3-12-Cycloalkyl und mono-
oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-10-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-10-Alkyl ausgewählt sind;
R2 für Wasserstoff,
C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl
oder durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl
steht; oder
R1 und R2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen
gesättigten oder
teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl oder durch Aryl substituiertes
C1-10-Alkyl substituiert sein kann;
R3 für
Halogen, Nitro, C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl,
Polyhalogen-C1-10-alkyl, Cyano, C1-10-Alkyloxy, C1-10-Alkylthio, C1-10-Alkylsulfonyl, Piperidinyl oder Morpholinyl
steht.
-
Bevorzugte
Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) oder (Ia)
oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten und
besonderen Verbindungen gemäß obiger
Definition, worin
a für
null oder 1 steht;
R1 für C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl,
Het, Aryl oder durch einen Subsituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C3-12-Cycloalkyl und mono-
oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-10-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-10-Alkyl ausgewählt sind;
R2 für Wasserstoff,
C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl
oder durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl
steht; oder
R1 und R2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 12-gliedrigen
gesättigten oder
teilweise gesättigten
Heterocyclus bilden, welcher gegebenenfalls durch C1-10- Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl oder
durch Aryl substituiertes C1-10-Alkyl substituiert
sein kann;
R3 für Halogen, Nitro, C1-10-Alkyl, C3-12-Cycloalkyl,
Polyhalogen-C1-10-alkyl, Cyano, C1-10-Alkyloxy, C1-10-Alkylthio, C1-10-Alkylsulfonyl, Piperidinyl oder Morpholinyl
steht;
Aryl für
gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe
bestehend aus C1-10-Alkyloxy, Halogen, mono- oder disubstituiertem
Amino substituiertes Phenyl steht, wobei die Substituenten an jeder
der Aminogruppen jeweils individuell unter C1-10-Alkyl
ausgewählt
sind;
Het für
einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen, gesättigten oder teilweise gesättigten,
monocyclischen oder bicyclischen Heterocyclus mit einem oder mehreren
Heteratomen, die jeweils individuell unter Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ausgewählt
sind, steht, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-10-Alkyl substituiert sein kann.
-
Besonders
bevorzugte Verbindungen sind diejenigen Verbindungen der Formel
(I) oder (Ia) oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten
und besonderen Verbindungen gemäß obiger
Definition, worin
a für
null oder 1 steht;
R1 für C1-6-Alkyl, C3-7-Cycloalkyl,
Het, Aryl oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend
aus Het, Aryl, C3-7-Cycloalkyl und mono-
oder disubstituiertem Amino substituiertes C1-6-Alkyl
steht, wobei die Substituenten an der Aminogruppe jeweils individuell
unter C1-6-Alkyl ausgewählt sind;
R2 für Wasserstoff,
C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl
oder durch einen Substituenten aus der Gruppe bestehend aus Aryl substituiertes
C1-6-Alkyl steht; oder
R1 und
R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an
das sie gebunden sind, einen Heterocyclus aus der Gruppe bestehend
aus Piperazinyl, Homopiperazinyl, Piperidinyl, Homopiperidinyl,
Morpholinyl, Thio morpholinyl, Pyrrolidinyl, Indolinyl, 1,2,3,4-Tetrahydrochinolinyl,
1,2,3,4-Tetrahydroisochinolinyl bilden, wobei der Heterocyclus gegebenenfalls
durch C1-6-Alkyl, C1-6-Alkyloxycarbonyl
oder durch Aryl substituiertes C1-6-Alkyl
substituiert sein kann;
R3 für Halogen,
Nitro, C1-6-Alkyl, C3-7-Cycloalkyl,
Polyhalogen-C1-4-alkyl, Cyano, C1-6-Alkyloxy, C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfonyl, Piperidinyl oder Morpholinyl
steht;
Aryl für
gegebenenfalls durch einen, zwei oder drei Substituenten aus der
Gruppe bestehend aus C1-6-Alkyl, C1-6-Alkyloxy,
Nitro, Cyano, Halogen, Amino, mono- oder disubstituiertem Amino
substituiertes Phenyl steht, wobei die Substituenten an jeder der
Aminogruppen jeweils individuell unter C1-6-Alkyl
ausgewählt
sind;
Het für
einen Heterocyclus aus der Gruppe bestehend aus Pyridinyl, Furanyl,
Thienyl, Tetrahydrofuranyl, Pyrrolidinyl und Piperidinyl steht,
wobei der Heterocyclus gegebenenfalls durch C1-6-Alkyl
substituiert sein kann.
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Andere
besonders bevorzugte Verbindungen sind die Verbindungen der Formel
(I) oder (Ia) oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten,
besonderen und bevorzugten Verbindungen gemäß obiger Definition, worin
R1 für
Cyclopentyl steht und R2 für Wasserstoff
steht.
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Andere
besonders bevorzugte Verbindungen sind die Verbindungen der Formel
(I) oder eine beliebige Untergruppe davon, wie die interessanten,
besonderen und bevorzugten Verbindungen gemäß obiger Definition, worin
a für 1
steht und R3 für Halogen, Cyano, C1-4-Alkyl,
C1-4-Alkylthio, Morpholinyl, C1-4-Alkyloxy,
Nitro, C1-4-Alkylsulfonyl oder Trifluormethyl
steht.
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Ganz
besonders bevorzugte Verbindungen sind
4-[5-(4-Fluorbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo-[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-[(4-methoxyphenyl)-methyl]-N-methylbenzamid;
4-[5-(4-Cyanobenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo-[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Propylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo-[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Methylsulfanylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Ethylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo-[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-tert.-Butylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Nitrobenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo-[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Methansulfonylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
4-[5-(4-Trifluormethylbenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid;
oder
ein N-Oxid, eine stereoisomere Form oder ein Salz davon.
-
Aufgrund
der Tatsache, daß es
sich bei den Verbindungen der Formel (I) um Inhibitoren der Replikation von
HIV handelt, eignen sich die Verbindungen der Formel (I) zur Verwendung
bei der Behandlung von Warmblütern,
insbesondere Menschen, die mit HIV infiziert sind. Zu den mit HIV
assoziierten Leiden, die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen verhindert
oder behandelt werden können,
gehören
AIDS, ARC (AIDS-related complex), progressive generalisierte Lymphadenopathie (PGL)
sowie durch Retroviren verursachte chronische Erkrankungen des ZNS,
wie beispielsweise durch HIV vermittelte Demenz und Multiple Sklerose.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
daher als Medizin gegen die oben erwähnten Leiden oder bei einem
Verfahren zur Behandlung der oben erwähnten Leiden verwendet werden.
Die Verwendung als Medizin oder das Behandlungsverfahren umfaßt die systemische
Verabreichung einer wirksamen therapeutischen Menge einer Verbindung
der Formel (I) an mit HIV infizierte Warmblüter, insbesondere mit HIV infizierte Menschen.
Dementsprechend können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der Herstellung eines zur Behandlung von mit HIV-Infektion assoziierten
Leiden geeigneten Arzneimittels verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung der HIV-Übertragung
oder HIV-Infektion oder einer mit HIV-Infektion assoziierten Erkrankung von
Warmblütern,
insbesondere Menschen, und insbesondere der Übertragung oder Infektion über Geschlechtsverkehr
oder ähnlichen
intimen Kontakt zwischen Partnern. Daher betrifft die Erfindung
auch ein Verfahren zur Verhinderung von HIV-Übertragung
oder HIV-Infektion oder einer mit HIV-Infektion assoziierten Erkrankung, bei
dem man einem Warmblüter,
insbesondere einem Menschen, eine wirksame präventive Menge einer Verbindung
der Formel (I) verabreicht, und insbesondere Übertragung und Infektion über Geschlechtsverkehr
oder ähnlichen
intimen Kontakt zwischen Partnern.
-
Der
Begriff stereochemisch isomere Formen von erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie er vorstehend verwendet wird, definiert alle möglichen
Verbindungen, die aus den gleichen, durch die gleiche Abfolge von
Bindungen verbundenen Atomen aufgebaut sind, aber unterschied liche
dreidimentionale Strukturen aufweisen, die nicht gegeneinander austauschbar
sind, die die erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen können.
Sofern nicht anders erwähnt
oder angegeben, umfaßt
die chemische Bezeichnung einer Verbindung das Gemisch aller möglichen
stereochemisch isomeren Formen, die die Verbindung besitzen kann.
Dieses Gemisch kann alle Diastereomere und/oder Enantiomere der
zugrundeliegenden Molekularstruktur der Verbindung enthalten. Alle
stereochemisch isomeren Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen sollen sowohl in
reiner Form als auch im Gemisch miteinander in den Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung fallen.
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Reine
stereoisomere Formen der hier aufgeführten Verbindungen und Zwischenprodukte
sind als Isomere definiert, die von anderen enantiomeren oder diastereomeren
Formen der gleichen zugrundeliegenden Molekularstruktur der Verbindungen
oder Zwischenprodukte weitgehend frei sind. Insbesondere bezieht
sich der Begriff "stereoisomerenrein" auf Verbindungen
oder Zwischenprodukte mit einem Stereoisomerenüberschuß von mindestens 80% (d. h.
mindestens 80% eines Isomers und höchstens 20% der anderen möglichen Isomere)
bis zu einem Stereoisomerenüberschuß von 100%
(d. h. 100% eines Isomers und gar kein anderes), insbesondere Verbindungen
oder Zwischenprodukte mit einem Stereoisomerenüberschuß von 90% bis 100%, noch weiter
bevorzugt mit einem Stereoisomerenüberschuß von 94% bis 100% und gang
besonders mit einem Stereoisomerenüberschuß von 97% bis 100%. Die Begriffe "enantiomerenrein" und "diastereomerenrein" sind analog zu verstehen,
aber dann in bezug auf den Enantiomerenüberschuß bzw. den Diastereomerenüberschuß des in
Rede stehenden Gemischs.
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Reine
stereoisomere Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen und Zwischenprodukte
sind nach an sich bekannten Verfahren erhältlich. So können beispielsweise
Enantiomere durch selektive Kristallisation ihrer diastereomeren
Salze mit optisch aktiven Säuren
voneinander getrennt werden. Alternativ dazu können Enantiomere durch chromatographische
Techniken unter Verwendung chiraler stationärer Phasen getrennt werden.
Die reinen stereochemisch isomeren Formen können auch aus den entsprechenden
reinen stereochemisch isomeren Formen der entsprechenden Ausgangsstoffe
erhalten werden, vorausgesetzt, daß die Reaktion stereospezifisch
verläuft.
Ist ein spezielles Stereoisomer gewünscht, so wird diese Verbindung
vorzugsweise nach stereospezifischen Herstellungsverfahren synthetisiert.
Bei diesen Verfahren kommen vorteilhafterweise enantiomerenreine
Ausgangsstoffe zum Einsatz.
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Die
diastereomeren Racemate der erfindungsgemäßen Verbindungen sind nach
herkömmlichen
Verfahren erhältlich.
Geeignete physikalische Trennverfahren, die vorteilhafterweise eingesetzt
werden können, sind
beispielsweise selektive Kristallisation und Chromatographie, z.
B. Säulenchromatographie.
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Die
Verbindungen können
ein oder mehrere asymmetrische Zentren enthalten und somit als verschiedene
stereoisomere Formen existieren. Die absolute Konfiguration jedes
asymmetrischen Zentrums, das in den Verbindungen vorliegen kann,
kann durch die stereochemischen Deskriptoren R und S angegeben werden,
wobei diese Rund S-Notation den in Pure Appl. Chem. 1976, 45, 11–30, beschriebenen
Regeln entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung soll auch alle Isotope von Atomen, die in
den in Rede stehenden Verbindungen auftreten, umfassen. Zu Isotopen
gehören
diejenigen Atome, die die gleiche Ordnungszahl, aber verschiedene
Massenzahlen aufweisen. Als allgemeines Beispiel und ohne Einschränkung gehören zu den
Isotopen von Wasserstoff Tritium und Deuterium. Zu den Isotopen
von Kohlenstoff gehören
C-13 und C-14.
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Die
günstigen
Eigenschaften der in Rede stehenden Verbindungen bezüglich ihrer
Fähigkeit
zur Inhibierung der HIV-Virusreplikation können mit Hilfe eines Antivirusreplikationsassays
gezeigt werden, bei dem die laufende Replikation eines Wildtyp-HIV-Virus
in MT4-Zellen über die
spezifische Wechselwirkung von HIV-tat mit an GFP gekoppelte LTR-Sequenzen
(MT4-LTR-EGFP-Zellen)
direkt gemessen wird. Mit Hilfe des obigen Antivirusreplikationsassays
wurde auch gefunden, daß die
in Rede stehenden Verbindungen die Replikation einer Palette von
gegenüber
reverser transkriptaseresistenten Viren, gegenüber proteaseresistenten Viren
oder gegenüber
reverser transkriptase- und proteaseresistenten Viren (sogenannte
mehrfachresistente Viren) inhibieren.
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Bezüglich des
Wirkmechanismus, durch den die in Rede stehenden Verbindungen die
virale Replikation inhibieren, wurde bei einem Zugabezeitversuch
gezeigt, daß die
in Rede stehenden Verbindungen die frühe Phase des Virusreplikationsprozesses
inhibieren. Zugabezeitversuche liefern einen Anhaltspunkt dafür, zu welchem
Zeitpunkt eine Testverbindung die virale Replikation in einer zellulären Umgebung
inhibiert. Insbesondere wurden erfindungsgemäße Testverbindungen zu verschiedenen
Zeitintervallen zu HIV-1-infizierten, HIV-1-LTR-Luziferasereportergen exprimierenden
MT4-Zellen (MT4-LTR-Luc)
oder HIV-1-LTR-EGFP-Reportergen exprimierenden MT4-Zellen (MT4-LTR-EGFP)
gegeben. Der erste Zeitpunkt zur Zugabe einer Testverbindung war
30 Minuten nach Virussynchronisation.
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Des
weiteren wurde gefunden, daß die
in Rede stehenden Verbindungen in einem Eintrittsreporterassay (ERA),
bei dem die Inhibierung der Zelle-Zelle-Fusion zwischen einer andauernd
HIV exprimierenden Zellinie (Effektorzellinie) und einer CD4 und
CXCR4 exprimierenden Zellinie (Zielzellinie) mit LTR-EGFP mittels FACS- Auslesung gemessen
wird, wenig oder gar keine Aktivität aufweisen.
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Zur
Messung der Toxizität
der in Rede stehenden Verbindungen kann ein Toxizitätsassay
verwendet werden, bei dem eine verringerte Expression des GFP-Reporterproteins
(MT4-CMV-EGFP-Zellen) als Marker für die zelluläre Toxizität einer
Testverbindung dient.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind im allgemeinen durch die in Schema 1 dargestellte Synthesesequenz
erhältlich. Schema
1
-
In
Schema 1 kann das Zwischenprodukt der Formel 1.2 durch Kupplung
eines Amins der Formel NH(R
1)(R
2)
und einer Benzoesäure
der Formel 1.1 hergestellt werden. Diese Kupplungsreaktion kann
in einem geeigneten unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel
wie Acetonitril, Dichlormethan, Tetrahydrofuran oder einem beliebigen
anderen Lösungsmittel,
das die Reagentien solubilisiert, in Gegenwart eines Kupplungsmittels
wie EDCI (Ethyldimethylaminopropylcarbodiimid) und HOBt (Hydroxybenzotriazol)
oder einem funktionellen Äquivalent
davon durchgeführt
werden. Die Zwischenprodukte der Formel 1.2 können dann in Gegenwart einer
geeigneten Base wie Mineralbase wie Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid
in einem geeigneten Lösungsmittelsystem
wie beispielsweise einer Mischung aus einem Alkohol und Wasser,
z. B. einer Mischung aus Ethanol und Wasser, mit einem Salicylaldehyd
der Formel 1.3 kondensiert werden. Alternativ dazu kann eine organische
Base wie Pyrrolidin in einem geeigneten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
oder Dichlormethan verwendet werden. Die Variable "PG" in Zwischenprodukt
1.3 soll für
eine Schutzgruppe für
die Hydroxygruppe, wie beispielsweise Methoxymethyl, tert-Butyoxymethyl,
Tetrahydropyranyl oder Methoxyethoxymethyl (MEM) stehen. Bei Verwendung
der geschützten
Salicylaldehyde der Formel 1.3 werden bessere Ausbeuten beobachtet.
Eine besonders gut geeignete Schutzgruppe ist beispielsweise MEM.
In Schema 2 ist die Reaktionsprozedur zur Herstellung eines Zwischenprodukts
der Formel 1.3, worin es sich bei der Schutzgruppe um MEM handelt,
dargestellt. Bei dem resultierenden Zwischenprodukt der obigen Kondensationsreaktion
handelt es sich um ein Chalcon der Formel 1.4 (auch in J. Med. Chem,
2000, 43, 4868–4876,
beschrieben). Das geschützte
Chalcon der Formel 1.4 kann in sauren Medien entschützt werden,
beispielsweise durch Verwendung von Salzsäure in einem entsprechenden
Lösungsmittel
wie beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder einem Alkohol,
wobei man ein Zwischenprodukt der Formel 1.5 erhält. Das Zwischenprodukt 1.5
kann dann mit Hydrazin in einem geeigneten mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel
wie beispielsweise Dioxan, Toluol oder einem Alkohol wie Ethanol
weiter umgesetzt werden, wobei man das Dihydropyrazol der Formel
1.6 erhält
(J. Ind. Chem. Soc., 1989, 66, 893–896). Die Verbindung der Formel
(I) kann dann durch Kupplung des Dihydropyrazols der Formel 1.6
mit einem entsprechenden Glyoxal der Formel 1.7 in einem geeigneten
Lösungsmittel
wie Toluol oder Dioxan und in Gegenwart einer katalytisch wirksamen
Menge einer Säure wie
para-Toluolsulfonsäure
hergestellt werden. Schema
2
-
Die
Herstellung von Zwischenprodukt der Formel 1.3 mit MEM als Schutzgruppe
ist durch Umsetzung von Salicylaldehyd 2.1, das im Handel erhältlich ist,
mit Chlormethoxymethoxyethan in Gegenwart einer Base wie Natriumhydrid
oder Kaliumhydrid und in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels
wie N,N-Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran erhältlich. Schema
3
-
Die
Herstellung eines Glyoxals der Formel 1.7 kann ausgehend von einem
Zwischenprodukt der Formel 3.1 auf die in J. Het. Chem. 1987, 24,
441–451
beschriebene Art und Weise oder in Analogie dazu durchgeführt werden.
Insbesondere kann das Acetyl der Formel 3.1 in einem Lösungsmittel
wie Dioxan unter Verwendung von Selenoxid als Oxidationsmittel zu
einem Glyoxal der Formel 1.7 oxidiert werden.
-
Verbindungen
der Formel (I) sind auch durch die in Schema 4 dargestellte Synthesesequenz
erhältlich. Schema
4
-
Gemäß Schema
4 kann ein Zwischenprodukt der Formel 4.1 in Gegenwart einer geeigneten
Base wie einer Mineralbase wie Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid
und in einem geeigneten Lösungsmittelsystem wie
beispielsweise einem Alkohol oder einer Mischung aus einem Alkohol
und Wasser, z. B. einer Mischung aus Ethanol und Wasser, mit einem
Salicylaldehyd der Formel 4.2 kondensiert werden. Diese Kondensation ergibt
ein Chalcon der Formel 4.3. Dieses Chalcon der Formel 4.3 kann dann
in einem geeigneten mit Wasser mischbaren Lösungsmittel wie beispielsweise,
Dioxan, Toluol oder einem Alkohol wie Ethanol mit Hydrazin umgesetzt
werden, wobei man ein Dihydropyrazol der Formel 4.4 erhält. Die
Zwischenprodukte der Formel 4.5 können durch Kopplung des Dihydropyrazols
der Formel 4.4 und eines entsprechenden Glyoxals der Formel 1.7
in einem geeigneten Lösungsmittel
wie Toluol, N,N-Dimethylformamid
oder Dioxan und in Gegenwart einer katalytisch wirksamen Menge einer
Säure wie
para-Toluolsulfonsäure hergestellt
werden. Danach kann die Benzoesäure
der Formel 4.5 in einem entsprechenden unter den Reaktionsbedingungen
inerten Lösungsmittel wie
Acetonitril, Dichlormethan, Tetrahydrofuran oder einem beliebigen
anderen Lösungsmittel,
das die Reagentien solubilisiert, und in Gegenwart eines Kupplungsmittels
wie beispielsweise EDCI oder HOBt oder eines funktionellen Äquivalents
davon mit einem Amin der Formel NH(R1)(R2) gekuppelt werden, wobei man eine Verbindung
der Formel (I) erhält.
-
Bei
den obigen Präparationen
können
die Reaktionsprodukte aus dem Reaktionsmedium isoliert und gegebenenfalls
nach in der Technik allgemein bekannten Verfahrensweisen, wie zum
Beispiel Extraktion, Kristallisation, Destillation, Triturieren
und Chromatographie, weiter gereinigt werden.
-
Die
gemäß den oben
beschriebenen Verfahren hergestellten Verbindungen der Formel (I)
können
als Gemisch von stereoisomeren Formen, insbesondere in Form von
racemischen Gemischen von Enantiomeren, substituiert werden, welche
sich nach an sich bekannten Trennmethoden voneinander trennen lassen.
Die racemischen Verbindungen der Formel (I) können durch Umsetzung mit einer
geeigneten chiralen Säure
in die entsprechenden diastereoisomeren Salzformen umgewandelt werden.
Die diastereoisomeren Salzformen werden danach getrennt, beispielsweise
durch selektive oder fraktionierte Kristallisation, wonach die Enantiomere
daraus mit Alkali freigesetzt werden. Man kann die enantiomeren
Formen der Verbindungen der Formel (I) auch mittels Flüssigkeitschromatographie
unter Verwendung einer chiralen stationären Phase trennen. Die reinen stereochemisch
isomeren Formen sind auch aus den entsprechenden reinen stereochemisch
isomeren Formen der entsprechenden Ausgangsstoffe erhältlich,
vorausgesetzt, daß die
Reaktion stereospezifisch verläuft.
Ist ein spezielles Stereoisomer gewünscht, so wird die Verbindung
nach stereospezifischen Herstellungsverfahren synthetisiert. Bei
diesen Verfahren kommen vorteilhafterweise enantiomerenreine Ausgangsstoffe zum
Einsatz.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
somit in Tieren, vorzugsweise in Säugetieren und insbesondere
in Menschen als Pharmazeutika an sich, in Mischungen miteinander
oder in Form von pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft des weiteren pharmazeutische Zubereitungen,
die als Wirkbestandteile eine wirksame Dosis mindestens einer der
Verbindungen der Formel (I) zusätzlich
zu gängigen
pharmazeutisch unbedenklichen Träger-
und Hilfsstoffen enthalten. Die pharmazeutischen Zubereitungen enthalten normalerweise
0,1 bis 90 Gew.-% der Verbindung. Die pharmazeutischen Zubereitungen
können
auf eine dem Fachmann an sich bekannte Art und Weise hergestellt
werden. Zu diesem Zweck bringt man mindestens eine erfindungsgemäße Erfindung
zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutischen Träger- und/oder
Hilfsstoffen und gegebenenfalls in Kombination mit anderen pharmazeutisch
wirksamen Verbindungen in eine geeignete Verabreichungsform oder
Dosierungsform, die dann als Pharmazeutikum in der Humanmedizin
oder Veterinärmedizin
eingesetzt werden kann.
-
Pharmazeutika,
die eine erfindungsgemäße Verbindung
enthalten, können
oral, parenteral, z. B. intravenös,
rektal, durch Inhalation oder topisch verabreicht werden, wobei
die bevorzugte Verabreichung vom Einzelfall, z. B. dem speziellen
Verlauf der zu behandelnden Erkrankung abhängt. Bevorzugt ist die orale
Verabreichung.
-
Der
Fachmann ist aufgrund seines Fachwissens mit den Hilfsstoffen, die
für die
gewünschte
pharmazeutische Formulierung geeignet sind, vertraut. Neben Lösungsmitteln,
Gelbildnern, Suppositoriengrundstoffen, Tablettenhilfsstoffen und
anderen Wirkstoffträgern
kommen auch Antioxidantien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Antischaummittel,
Geschmacksverbesserer, Konservierungsmittel, Lösungsvermittler, Mittel zur
Erzielung eines Depoteffekts, Puffersubstanzen oder Farbmittel in
Betracht.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch bei der Inhibierung von ex-vivo-Proben, die HIV enthalten oder
von denen vermutet wird, daß sie
HIV ausgesetzt sind, Verwendung finden. Somit können die in Rede stehenden
Verbindungen bei der Inhibierung von in einer Körperflüssigkeitsprobe, die HIV enthält oder von
der vermutet wird, daß sie
HIV enthält
oder diesem ausgesetzt ist, vorliegendem HIV verwendet werden.
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Außerdem kann
die Kombination einer antiretroviralen Verbindung und einer erfindungsgemäßen Verbindung
als Medizin verwendet werden. Somit betrifft die vorliegende Erfindung
auch ein Produkt, das (a) eine erfindungsgemäße Verbindung und (b) eine
andere antiretrovirale Verbindung enthält, als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei der Behandlung
von retroviralen Infektionen. Somit können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Bekämpfung
oder Behandlung von HIV-Infektionen oder der mit HIV-Infektionen assoziierten
Infektion und Erkrankung, wie AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome)
oder ARC (AIDS Related Complex) in Kombination mit zum Beispiel
Bindungsinhibitoren, wie zum Beispiel Dextransulfat, Suramine, Polyanionen,
löslichem
CD4, gp 120-Binder wie BMS378806, anti-CD4-Ab-Verbindungen wie PRO-542
oder TNX-355; Fusionsinhibitoren, wie zum Beispiel T20, T1249, Corezeptor-Bindungsinhibitoren,
wie zum Beispiel AK-602, SCH-C, SCH-D, AMD 3100 (Bicyclamen), AMD-070,
TAK 779, TAK 220, UK-427-857, PRO-140; RT-Inhibitoren, wie zum Beispiel
Foscarnet und Prodrogs; Nukleosid-RTIs, wie zum Beispiel AZT, 3TC, DDC,
DDI, D4T, Abacavir, FTC, Emtricitabin, DAPD, dOTC; Nukleotid-RTIs, wie zum Beispiel
PMEA, PMPA, Tenofovir; NNRTIs, wie zum Beispiel Nevirapin, Delavirdin,
Efavirenz, Tivirapin, Lovirid, Etravirin, Dapivirin, R278474, MKC-442, UC 781, Capravirin,
DPC 961, DPC963, DPC082, DPC083, Calanolid A, SJ-3366, TSAO, 4''-desaminiertem TSAO; RNAse-H-Inhibitoren,
wie zum Beispiel SP1093V, PD126338; TAT-Inhibitoren, wie zum Beispiel
RO-5-3335, K12, K37; Integrase-Inhibitoren, wie zum Beispiel L 708906,
L 731988; Protease-Inhibitoren, wie zum Beispiel Darunavir, Ampenavir,
Ritonavir, Nelfinavir, Saquinavir, Indinavir, Lopinavir, Lasinavir,
Atazanavir, BMS 186316, DPC 681, DPC 684, Tipranavir, AG1776, DMP
450, L 756425, PD178390, PNU 140135; Glycosylierungsinhibitoren,
wie zum Beispiel Castanospermin, Desoxynojirimycin, verabreicht
werden.
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Von
besonderem Interesse sind Produkte, die (i) eine Verbindung der
Formel (I) und (ii) Darunavir und (iii) Ritanovir enthalten, als
Kombinationspräparat
für die
gleichzeitige, getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei
der Behandlung von retroviralen Infektionen.
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Von
besonderem Interesse sind Produkte, die (i) eine Verbindung der
Formel (I) und (ii) Etravirin enthalten, als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei der Behandlung
von retroviralen Infektionen.
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Von
besonderem Interesse sind Produkte, die (i) eine Verbindung der
Formel (I) und (ii) Dapivirin enthalten, als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei der Behandlung
von retroviralen Infektionen.
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Von
besonderem Interesse sind Produkte, die (i) eine Verbindung der
Formel (I) und (ii) R278474 enthalten, als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei der Behandlung
von retroviralen Infektionen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch in Kombination mit Immunmodulatoren (z. B. Bropirimin, gegen
menschliches alpha-Interferon gerichteter Antikörper, IL-2, Methionin-Enkephalin,
Interferonalpha und Naltrexon) oder mit Antibiotika (z. B. Pentamidinisothiorat)
zur Linderung, Bekämpfung
oder Eliminierung von HIV-Infektion und deren Symptomen verabreicht
werden.
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Für eine orale
Verabreichungsform werden erfindungsgemäße Verbindungen mit geeigneten
Additiven, wie zum Beispiel Trägerstoffen,
Stabilisatoren oder inerten Verdünnungsmitteln,
gemischt und mit Hilfe der üblichen
Verfahren in die geeigneten Verabreichungsformen, wie Tabletten,
Dragees, Hartkapseln, wäßrige, alkoholische
oder ölige
Lösungen,
gebracht. Beispiele für
geeignete inerte Träger
sind Gummi arabicum, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, Kaliumphosphat,
Lactose, Glucose oder Stärke,
insbesondere Maisstärke.
In diesem Fall kann die Zubereitung sowohl als Trocken- als auch
als Feuchtgranulat durchgeführt
werden. Geeignete ölige
Trägerstoffe
oder Lösungsmittel
sind pflanzliche oder tierische Öle,
wie Sonnenblumenöl oder
Lebertran. Geeignete Lösungsmittel
für wäßrige oder
alkoholische Lösungen
sind Wasser, Ethanol, Zuckerlösungen
oder Mischungen davon. Als weitere Hilfsstoffe für andere Verabreichungsformen
kommen auch Polyethylenglycole und Polypropylenglycole in Betracht.
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Für die subkutane
oder intravenöse
Verabreichung werden die Wirkstoffe, gegebenenfalls mit den dafür üblichen
Substanzen, wie Lösungsvermittlern,
Emulgatoren oder weiteren Hilfsstoffen, in Lösung, Suspension oder Emulsion
gebracht. Die Verbindungen können
auch lyophilisiert werden, wobei die erhaltenen Lyophilisate zum
Beispiel zur Herstellung von Injektions- oder Infusionspräparaten
verwendet werden können.
Geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Wasser, physiologische Kochsalzlösungen oder
Alkohole, z. B. Ethanol, Propanol, Glycerin, daneben auch Zuckerlösungen wie
Glucose- oder Mannitlösungen,
oder alternativ dazu Mischungen der verschiedenen aufgeführten Lösungsmittel.
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Geeignete
pharmazeutische Formulierungen zur Verabreichung in Form von Aerosolen
oder Sprays sind beispielsweise Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen
der Verbindungen oder ihrer physiologisch verträglichen Salze in einem pharmazeutisch
unbedenklichen Lösungsmittel,
wie Ethanol oder Wasser, oder einer Mischung derartiger Lösungsmittel.
Gegebenenfalls kann die Formulierung zusätzlich andere pharmazeutischen
Hilfsstoffe, wie Tenside, Emulgatoren und Stabilisatoren, sowie
ein Treibmittel enthalten. Eine derartige Präparation enthält den Wirkstoff üblicherweise
in einer Konzentration von ungefähr
0,1 bis 50 Gew.-%, insbesondere von ungefähr 0,3 bis 3 Gew.-%.
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Zur
Erhöhung
der Löslichkeit
und/oder Stabilität
der Verbindungen in pharmazeutischen Zusammensetzungen kann der
Einsatz von α-, β- oder γ-Cyclodextrinen
oder deren Derivaten von Vorteil sein Die Löslichkeit und/oder Stabilität der Verbindungen
in pharmazeutischen Zusammensetzungen kann auch durch Cosolventien
wie Alkohole verbessert werden. Bei der Herstellung von wäßrigen Zusammensetzungen
sind die Additionssalze der in Rede stehenden Verbindungen aufgrund
ihrer erhöhten
Wasserlöslichkeit
offensichtlich besser geeignet.
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Entsprechende
Cyclodextrine sind α-, β- oder γ-Cyclodextrine (CDs)
oder Ether und gemischte Ether davon, wobei eine oder mehrere der
Hydroxylgruppen der Anhydroglucose-Einheiten des Cyclodextrins durch -Alkyl,
insbesondere Methyl, Ethyl oder Isopropyl, z. B. statistisch methyliertes β-CD; Hydroxyalkyl,
insbesondere Hydroxyethyl, Hydroxypropyl oder Hydroxybutyl; Carboxyalkyl,
insbesondere Carboxymethyl oder Carboxyethyl; Alkylcarbonyl, insbesondere
Acetyl; Alkyloxycarbonylalkyl oder Carboxyalkyloxyalkyl, insbesondere Carboxymethoxypropyl
oder Carboxyethoxypropyl; Alkylcarbonyloxyalkyl, insbesondere 2-Acetyloxypropyl, substituiert
sind. Als Komplexbildner und/oder Lösungsvermittler sind β-CD, statistisch
methyliertes β-CD, 2,6-Dimethyl-β-CD, 2-Hydroxyethyl-β-CD, 2-Hydroxyethyl-γ-CD, 2-Hydroxypropyl-γ-CD und (2-Carboxymethoxy)propyl-β-CD, und
insbesondere 2-Hydroxypropyl-β-CD
(2-HP-β-CD)
besonders hervorzuheben.
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Unter
dem Begriff gemischter Ether sind Cyclodextrinderivate zu verstehen,
in denen mindestens zwei Cyclodextrin-Hydroxylgruppen mit verschiedenen
Gruppen, wie zum Beispiel Hydroxypropyl und Hydroxyethyl, verethert
sind.
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Ein
interessanter Weg zur Formulierung der in Rede stehenden Verbindungen
in Kombination mit einem Cyclodextrin oder einem Derivat davon ist
in der
EP-A-721 331 beschrieben
worden. Bei den darin beschriebenen Formulierungen handelt es sich
zwar um solche mit antimykotischen Wirkstoffen, die jedoch gleichermaßen für die Formulierung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
interessant sind. Die darin beschriebenen Formulierungen eignen
sich besonders gut für
die orale Verabreichung und enthalten ein Antimykotikum als Wirkbestandteil,
eine ausreichende Menge eines Cyclodextrins oder eines Derivats
davon als Lösungs vermittler,
ein wäßriges saures
Medium als flüssigen
Massenträger
und ein alkoholisches Cosolvens, das die Herstellung der Zusammensetzung
stark vereinfacht. Die Formulierungen können auch durch Zugabe von
pharmazeutisch annehmbaren Süßstoffen
und/oder Geschmacksstoffen schmackhafter gemacht werden.
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Andere
zweckmäßige Wege
zur Verbesserung der Löslichkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen in
pharmazeutischen Zusammensetzungen werden in
WO-94/05263 ,
PCT-Anmeldung Nr.
PCT/EP98/01773 ,
EP-A-499299 und
WO 97/44014 , auf die alle
hiermit Bezug genommen wird, beschrieben.
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Insbesondere
können
die in Rede stehenden Verbindungen in einer pharmazeutischen Zusammensetzung
formuliert werden, die eine therapeutisch wirksame Menge von aus
einer festen Dispersion, die (a) eine erfindungsgemäße Verbindung
(b) und ein oder mehrere pharmazeutisch annehmbare wasserlösliche Polymere
enthält,
bestehenden Teilchen umfaßt.
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Der
Begriff "eine feste
Dispersion" definiert
ein System in einem festen Zustand (im Gegensatz zu einem flüssigen oder
gasförmigen
Zustand) mit mindestens zwei Komponenten, wobei eine Komponente
mehr oder weniger gleichmäßig in der
anderen Komponente bzw. den anderen Komponenten dispergiert ist.
Wenn die Komponenten so dispergiert sind, daß das System chemisch und physikalisch
einheitlich oder homogen ist oder aus einer Phase gemäß der thermodynamischen
Definition besteht, wird eine derartige feste Dispersion als "eine feste Lösung" bezeichnet. Feste
Lösungen
sind bevorzugte physikalische Systeme, da die Komponenten darin
in der Regel für
die Organismen, an die sie verabreicht werden, leicht bioverfügbar sind.
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Unter
dem Begriff "eine
feste Dispersion" fallen
auch Dispersionen, die weniger homogen sind als feste Lösungen.
Derartige Dispersionen sind nicht überall chemisch und physikalisch
einheitlich oder enthalten mehr als eine Phase.
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Bei
dem wasserlöslichen
Polymer in den Teilchen handelt es sich zweckmäßigerweise um ein Polymer mit
einer scheinbaren Viskosität
mit 1 bis 100 mPa·s
in einer 2%igen wäßrigen Lösung bei
20°C.
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Bevorzugte
wasserlösliche
Polymere sind Hydroxypropylmethylcellulosen bzw. HPMC. HPMC mit
einem Methoxysubstitutionsgrad von etwa 0,8 bis etwa 2,5 und einer
molaren Hydroxypropylsubstitution von etwa 0,05 bis etwa 3,0 sind
im allgemeinen wasserlöslich.
Der Methoxysubstitutionsgrad bezieht sich auf die durchschnittliche
Zahl von Methylethergruppen pro Anhydroglucose-Einheit des Cellulosemoleküls. Die
molare Hydroxypropylsubstitution bezieht sich auf die durchschnittliche
Zahl von Molen Propylenoxid, die mit jeder Anhydroglucose-Einheit
des Cellulosemoleküls
reagiert haben.
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Zur
Herstellung der oben definierten Teilchen kann man zunächst eine
feste Dispersion der Komponenten herstellen und diese dann gegebenenfalls
zerkleinern oder mahlen. Es gibt verschiedene Techniken zur Herstellung
fester Dispersionen, u. a. Schmelzeextrusion, Sprühtrocknung
und Lösungsverdampfung.
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Ferner
kann es zweckmäßig sein,
die in Rede stehenden Verbindungen in Form von Nanopartikeln zu formulieren,
an deren Oberfläche
ein Oberflächenmodifizierungsmittel
in einer zur Aufrechterhaltung einer effektiven durchschnittlichen
Teilchengröße von weniger
als 1000 nm ausreichenden Menge adsorbiert ist. Es wird angenommen,
daß als
Oberflächenmodifizierungsmittel
u. a. diejenigen geeignet sind, die an der Oberfläche des
antiretroviralen Mittels physikalisch haften, aber keine chemische
Bindung damit eingehen.
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Geeignete
Oberflächenmodfizierungsmittel
können
vorzugsweise unter bekannten organischen und anorganischen pharmazeutischen
Trägerstoffen
ausgewählt
werden. Zu derartigen Trägerstoffen
gehören
verschiedene Polymere, niedermolekulare Oligomere, Naturprodukte
und Tenside. Bevorzugte Oberflächenmodifizierungsmittel
sind u. a. nichtionische und anionische Tenside.
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Noch
ein weiterer interessanter Weg zur Formulierung der in Rede stehenden
Verbindungen beinhaltet eine pharmazeutische Zusammensetzung, wodurch
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in hydrophile Polymere eingearbeitet werden und diese Mischung als
Beschichtungsfilm auf viele kleine Perlen aufgetragen wird, was
eine Zusammensetzung mit guter Bioverfügbarkeit ergibt, die zweckmäßig hergestellt
werden kann und zur Herstellung von pharmazeutischen Dosierungsformen
für die
orale Verabreichung geeignet ist.
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Die
Perlen umfassen (a) einen zentralen, abgerundeten oder kugelförmigen Kern,
(b) einen Beschichtungsfilm aus einem hydrophilen Polymer und einem
antiretroviralen Mittel und (c) eine Polymerschicht als versiegelnde
Beschichtung.
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Zur
Verwendung als Kerne in den Perlen eignen sich verschiedenste Materialien,
vorausgesetzt, daß sie
pharmazeutisch unbedenklich sind und entsprechende Abmessungen und
eine entsprechende Festigkeit aufweisen. Beispiele für derartige
Materialien sind Polymere, anorganische Substanzen, organische Substanzen
und Saccharide und Derivate davon.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kit oder
einen Behälter,
das bzw. der eine erfindungsgemäße Verbindung
in einer zur Verwendung als Standard oder Reagens in einem Test
oder Assay zur Bestimmung der Fähigkeit
eines potentiellen Pharma zeutikums zur Inhibierung des HIV-Eintritts
und/oder des HIV-Wachstums wirksamen Menge umfaßt. Dieser Aspekt der Erfindung
kann in pharmazeutischen Forschungsprogrammen Anwendung finden.
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Die
Dosierung der zu verabreichenden in Rede stehenden Verbindungen
oder des physiologisch verträglichen
Salzes bzw. der physiologisch verträglichen Salze davon hängt vom
Einzelfall ab und ist wie üblich an
die Gegebenheiten des Einzelfalls anzupassen. Somit hängt sie
natürlich
von der Häufigkeit
der Verabreichung und von der Wirkungsstärke und Wirkdauer der jeweils
für die
Therapie oder Prophylaxe eingesetzten Verbindungen, aber auch von
der Art und Schwere der Infektion und Symptome und vom Geschlecht,
Alter, Gewicht und von der individuellen Ansprechbarkeit des zu
behandelnden Menschen oder Tiers und davon, ob akut oder prophylaktisch
therapiert wird, ab. Üblicherweise
liegt die Tagesdosis einer erfindungsgemäßen Verbindung im Fall der
Verabreichung an einen Patienten mit einem Gewicht mit ungefähr 75 kg
im Bereich zwischen 1 mg und 5 g, vorzugsweise zwischen 10 mg und
2 g, besonders bevorzugt zwischen 20 mg und 1 g. Die Dosis kann
in Form einer Einzeldosis verabreicht oder in mehrere, z. B. zwei,
drei, vier oder noch mehr, Einzeldosen aufgeteilt werden.
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Experimenteller Teil
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Beispiel 1: Synthese von 4-[5-(4-Cyanobenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid
gemäß Schema
1 (Verbindung 44)
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Synthese von 4-Acetyl-N-cyclopentylbenzamid
1.2.a
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Eine
Mischung von 4-Acetylbenzoesäure
1.1.a (10 mmol), Cyclopentylamin (11 mmol), EDCI (11 mmol) und HOBt
(2 mmol) in CH2Cl2 (100
ml) wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von Wasser
zu der resultierenden Reaktionsmischung wurde die organische Schicht
abgetrennt. Die wäßrige Schicht
wurde dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen
Schichten wurden über MgSO4 getrocknet und filtriert, wonach das Lösungsmittel
bis zur Trockne abgedampft wurde. Der Rückstand wurde mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel chromatographiert (Elutionsmittel: CH2Cl2/Methanol: 95/5). Die reinen Fraktionen
wurden gesammelt und durch Abdampfen vom Lösungsmittel befreit, was 90%
1.2.a ergab.
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Synthese von 2-(2-Methoxyethoxymethoxy)benzaldehyd
1.3.a
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Zwischenprodukt
2.1 (20 mmol) wurde in N,N-Dimethylformamid
(150 ml) gelöst.
Die erhaltene Mischung wurde auf 0°C abgekühlt. Nach Zugabe von Natriumhydrid
(30 mmol) wurde die Mischung 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt und
mit Chlormethoxymethoxyethan (20 mol) versetzt. Die Mischung wurde
16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von Wasser
(200 ml) wurde die Mischung mit Dichlormethan extrahiert. Die organische
Schicht wurde abgetrennt, getrocknet (über MgSO4)
und filtriert, wonach das Lösungsmittel
bis zur Trockne abgedampft wurde. Der Rückstand wurde unter Verwendung
von Dichlormethan als Elutionsmittel an Kieselgel filtriert. Durch
Entfernung des Lösungsmittels
wurden 95% Verbindung 1.3.a erhalten.
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Synthese von N-Cyclopentyl-4-{3-[2-(2-methoxyethoxymethoxy)phenyl]acryloyl}benzamid
1.4.a
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Zwischenprodukt
1.2.a (5 mmol) wurde in Ethanol (100 ml) gelöst und dann mit Zwischenprodukt
1.3.a (5 mmol) versetzt. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur gerührt und
tropfenweise mit einer Lösung
von Kaliumhydroxid (10 mmol) in Wasser (50 ml) versetzt. Die Mischung
wurde 12 Stunden auf 80°C
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde Ammoniumchloridlösung (50 ml) zugegeben und
Ethanol entfernt und durch Essigsäureethylester ersetzt. Die
Mischung wurde mit Essigsäureethylester
extrahiert und mit Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Entfernung
des Lösungsmittels
und Reinigung an Kieselgel unter Verwendung von CH2Cl2 und Methanol als Elutionsmittel wurde Produkt
1.4.a (70%) in Form eines Öls
erhalten.
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Synthese von N-Cyclopentyl-4-[3-(2-hydroxyphenyl)acryloyl]benzamid
1.5.a
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Zwischenprodukt
1.4.a (5 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (100 ml) gelöst, wonach
eine Lösung
von Salzsäure
(2 Molar) zugetropft wurde. Die Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Nach Zugabe von Wasser (100 ml) wurde die Mischung mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Kochsalzlösung gewaschen
und über
Magnesiumsulfat getrocknet, wonach das Lösungsmittel bis zur Trockne
abgedampft wurde, was Zwischenprodukt 1.5.a (80%) in Form eines
Pulvers ergab.
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Synthese von N-Cyclopentyl-4-[5-(2-hydroxyphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-3-yl]benzamid
1.6.a
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Zwischenprodukt
1.5.a (4 mmol) wurde in Ethanol (100 ml) gelöst. Die Reaktionsmischung wurde
tropfenweise mit Hydrazin (4,4 mmol) versetzt. Dann wurde die Mischung
4 Stunden bei 70°C
gerührt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mischung filtriert, was Zwischenprodukt
1.6.a in Form eines weißen
Pulvers (90%) ergab.
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Synthese von 4-(2-Oxoacetyl)benzonitril
1.7.a
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Eine
Mischung von Dioxan (75 ml) und Wasser (7,5 ml) wurde mit Selenoxid
(100 mmol) versetzt. Die Mischung wurde bei 50°C gerührt, bis sich das Selenoxid
gelöst
hatte. Dann wurde para-Cyanoacetophenon (100 mmol) zugegeben. Die
Mischung wurde 12 Stunden bei 90°C
gerührt.
Dann wurde die warme Lösung filtriert
und das Lösungsmittel
entfernt. Der erhaltene Rückstand
wurde in Dichlormethan gelöst
und mit Wasser versetzt. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Magnesiumsulfat
getrocknet und vom Lösungsmittel
befreit, was Zwischenprodukt 1.7.a in Form eines Feststoffs (85%)
ergab.
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Synthese von Verbindung 44
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Zwischenprodukt
1.6.a (4 mmol) wurde in Toluol (50 ml) gelöst, wonach Zwischenprodukt
1.7.a (4,4 mmol) und para-Toluolsulfonsäure (5%) zugegeben wurden.
Die Reaktionsmischung wurde 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde Wasser zugegeben und die Mischung mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und filtriert, wonach das Lösungsmittel bis zur Trockne
abgedampft wurde. Der Rückstand wurde
mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel gereinigt (Elutionsmittel: CH2Cl2/Methanol: 95/5). Die Produktfraktionen
wurden gesammelt und durch Abdampfen vom Lösungsmittel befreit, was 85%
Verbindung 44 ergab.
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Beispiel 2: Synthese von 4-15-(4-Cyanobenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo(1,5-c](1,3]benzoxazin-2-yl]-N-cyclopentylbenzamid
gemäß Schema
4 (Verbindung 44)
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Synthese von 4-[3-(2-Hydroxyphenyl)acryloyl]benzoesäure 4.3.a
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- Methode A 4-Acetylbenzoesäure 4.1.a (10 mmol)
wurde
in Ethanol (100 ml) gelöst
und dann mit Salicylaldehyd 4.2 (10 mmol) versetzt. Die Mischung
wurde bei Raumtemperatur gerührt
und tropfenweise mit einer Lösung.
von Kaliumhydroxid (50 mmol) in Wasser (30 ml) versetzt. Dann wurde die
Mischung 12 Stunden auf 80°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde Wasser (100 ml) zugegeben und Ethanol entfernt
und durch Essigsäureethylester
ersetzt. Die Mischung wurde durch Zugabe von wäßriger Salzsäure bis
pH 4 angesäuert.
Dann wurde die Reaktionsmischung mit Essigsäureethylester extrahiert und
die organische Schicht mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Abdampfen
des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel gereinigt (Elutionsmittel: CH2Cl2/Methanol: 80/20), was Zwischenprodukt 4.3.a
in Form eines weißen Pulvers
ergab (20%).
- Methode B 4-Acetylbenzoesäure
4.1.a (10 mmol)
wurde in Tetrahydrofuran (100 ml) gelöst und dann
mit Salicylaldehyd 4.2 (10 mmol) versetzt. Die Mischung wurde bei
Raumtemperatur gerührt
und tropfenweise mit Pyrrolidin (20 mmol) versetzt. Dann wurde die
Mischung 12 Stunden auf 80°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden Wasser (100 ml) und Essigsäureethylester
(100 ml) zugegeben. Die Mischung wurde mit Essigsäureethylester
extrahiert und mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Abdampfen des
Lösungsmittels
wurde der Rückstand
mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel gereinigt (Elutionsmittel: CH2Cl2/MeOH: 80/20), was Zwischenprodukt 4.3.a in
Form eines weißen
Pulvers ergab (35%).
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Synthese von 4-[5-(2-Hydroxyphenyl)-4,5-dihydro-1H-pyrazol-3-yl]benzoesäure 4.4.a
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Zwischenprodukt
4.3.a (33 mmol) wurde in Ethanol (150 ml) gelöst und tropfenweise mit Hydrazin
(134 mmol) versetzt. Die Mischung wurde 4 Stunden bei 70°C gerührt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mischung filtriert, was Zwischenprodukt
4.4.a in Form eines weißen
Pulvers ergab (90%).
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Synthese von 4-[5-(4-Cyanobenzoyl)-1,10b-dihydro-5H-pyrazolo[1,5-c][1,3]benzoxazin-2-yl]benzoesäure 4.5.a
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Zwischenprodukt
4.4.a (5 mmol) wurde in Toluol (50 ml) gelöst, wonach Zwischenprodukt
1.7.a (6 mmol) und para-Toluolsulfonsäure (5%)
zugegeben wurden. Die Mischung wurde 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde Wasser zugegeben und die Mischung mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und vom Lösungsmittel
befreit. Der Rückstand
wurde unter Verwendung von CH2Cl2 und Methanol als Elutionsmittel an Kieselgel gereinigt,
was Zwischenprodukt 4.5.a in Form eines Pulvers (81%) ergab.
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Synthese von Verbindung 44
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Die
Carbonsäure
4.5.a (2,4 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (20 ml) gelöst. Dann
wurden EDCI (2,64 mmol) und HOBT (10%) zugegeben. Die Mischung wurde
10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und mit Cyclopentylamin
(2,64 mmol) versetzt. Dann wurde die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Nach Zugabe von Wasser wurde die Mischung mit Essigsäureethylester
extrahiert, mit Magnesiumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel
befreit. Der rohe Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von Dichlormethan und Methanol als
Elutionsmittel gereinigt, was Verbindung 44 in Form eines Pulvers
(82%) ergab.
-
Die
in den folgenden Tabellen aufgeführten
Verbindungen wurden in Analogie zu den in den Beispielen 1 oder
2 beschriebenen Verfahrensweisen hergestellt. Tabelle
1
Tabelle
2
-
Beispiel 3: Virologische Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Verbindungen
-
Die
Verbindungen wurden in einem zellulären Assay unter Verwendung
der MT4-LTR-EGFP-Zellen auf antivirale Wirkung hin untersucht. Der
Assay zeigte, daß diese
Verbindungen starke Anti-HIV-Wirkung gegen einen Labor-HIV-Wildtyp-Stamm
(HIIV-1-Stamm LAI) und einen mehrfachresistenten HIV-1-Virus (HIV-1-MDR)
aufweisen. Der zelluläre
Assay wurde gemäß der folgenden
Verfahrensweise durchgeführt.
-
HIV-
oder scheininfizierte MT4-LTR-EGFP-Zellen wurden in Gegenwart verschiedener
Konzentrationen des Inhibitors drei Tage inhibiert. Nach Infektion
wird der GFP-Reporter durch das virale tat-Protein aktiviert. Am
Ende des Inkubationszeitraums wurde das GFP-Signal gemessen. In
den Viruskontrollproben (ohne Inhibitor) wurde das maximale Fluoreszenzsignal
erhalten. Die Hemmwirkung der Verbindung wurde an den virusinfizierten
Zellen überwacht
und als CE50- und CE90-Wert
ausgedrückt.
Diese Werte repräsentieren
die zum Schutz von 50% bzw. 90% der Zellen vor Virusinfektion benötigte Menge
der Verbindung. Die Toxizität
der Verbindung wurde an den scheininfizierten Zellen gemessen und
als CC50-Wert ausgedrückt, der die zur Inhibierung
des Wachstums der Zellen um 50% benötigte Konzentration von Verbindung
wiedergibt. Der Selektivitätsindex
(SI) (Verhältnis
CC50/CE50) ist ein
Anhaltspunkt für
die Selektivität
der Anti-HIV-Wirkung des Inhibitors.
-
Tabelle 3
-
Verbindungen
mit einem pCE50-Wert (definiert als der
negative Logarithmus des als CE50 ausgedrückten Ergebnisses)
von mehr als 6 gehören
zur Wirkungsklasse A. Verbindungen mit einem pCE50-Wert
größer gleich
5, aber kleiner gleich 6 gehören
zur Wirkungsklasse B.
-
Verbindungen
mit einem pCE
50-Wert von weniger als 5 gehören zur
Wirkungsklasse C. Für
einige der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde mehr als ein Testlauf durchgeführt. In einem derartigen Fall
wurde der durchschnittliche CE
50-Wert zur
Bestimmung der Aktivitätsklasse
verwendet. Ein leeres Kästchen
in Tabelle 3 bedeutet, daß die
Daten nicht verfügbar
sind.
Verbindung
Nummer | Wirkungsklasse
für HIV-1-LAI-Test | Aktivitätsklasse
für HIV-1-MDR-Test |
1 | B | C |
2 | C | C |
3 | C | C |
4 | B | |
5 | A | C |
6 | A | C |
7 | B | C |
8 | | C |
9 | A | C |
10 | C | C |
11 | C | C |
12 | B | C |
13 | B | C |
14 | C | C |
15 | C | C |
16 | C | C |
17 | A | C |
18 | A | |
19 | B | C |
20 | B | B |
21 | C | C |
22 | A | C |
23 | C | C |
24 | B | B |
25 | B | B |
Verbindung
Nummer | Wirkungsklasse
für HIV-1-LAI-Test | Aktivitätsklasse
für HIV-1-MDR-Test |
26 | B | B |
27 | A | A |
28 | A | A |
29 | B | A |
30 | C | C |
31 | B | B |
32 | C | B |
33 | A | A |
34 | B | C |
35 | | |
36 | A | C |
37 | B | C |
38 | A | B |
39 | A | B |
40 | B | C |
41 | B | C |
42 | B | C |
43 | B | C |
44 | A | A |
45 | A | A |
46 | A | A |
47 | A | A |
48 | B | B |
49 | C | |
50 | A | A |
51 | | A |
52 | A | A |
53 | A | A |
54 | B | B |
55 | A | A |
58 | A | A |
-
Beispiel 4: Zugabezeitversuch
-
MT4-LTR-EGFP-
oder MT4-LTR-Luc-Zellen wurden durch 10 Minuten Zentrifugation bei
1200 g mit hoher Infektionsmultiplizität (MOI) infiziert. Ungebundenes
Virus wurde durch zwei Waschschritte bei 4°C entfernt, um die Infektion
zu synchronisieren. Ab einem Zeitpunkt von 30 Minuten nach der Infektion
wurden parallele Kulturen in Mikrotiterplatten zu verschiedenen
Zeiten mit der Testverbindung versetzt. Im Fall von MT4-LTR-EGFP-Zellen wurden
die Kulturen 24 Stunden nach Infektion mikroskopisch auf Fluoreszenz
hin bewertet und Überstand
gesammelt. Die HIV-Replikation in den Überstandsproben wurde durch
Messung der Konzentration des viralen p24-Antigens unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Kits gemäß der Herstellervorschrift
(NEN) quantifiziert. Wegen der bei dieser Art von Versuchen verwendeten
hohen MOI waren die Inhibitorkonzentrationen mindestens 100 mal
höher als
ihr EC50-Wert
beim zellulären
antiviralen Assay. Im Fall von MT4-LTR-Luc-Zellen wurden mit HIV-1
infizierte HIV-1-LTR-Luciferasereportergen
exprimierende MT4-Zellen in verschiedenen Zeitintervallen mit HIV-Inhibitoren
bei EC90-Konzentration versetzt. 24 Stunden nach der Inkubation
wurde das Luciferasesubstrat zugegeben und das Chemilumineszenzsignal
gemessen. Zu den Zeitpunkten, zu denen die Verbindungen Wirkung
zeigten, war das Luciferasesignal reduziert.
-
Die
geprüften
erfindungsgemäßen Verbindungen
inhibierten die virale Replikation früher als 3 Stunden nach der
Synchronisation.
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Beispiel 5: Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Kapseln
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Der
Wirkstoff, im vorliegenden Fall eine Verbindung der Formel (I) wird
in einem organischen Lösungsmittel
wie Ethanol, Methanol oder Methylenchlorid, vorzugsweise einer Mischung
aus Ethanol und Methylenchlorid, gelöst. Polymere, wie Polyvinylpyrrolidon-Copolymer
mit Vinylacetat (PVP-VA) oder Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC),
typischerweise 5 mPa·s,
werden in organischen Lösungsmitteln
wie Ethanol, Methanol oder Methylenchlorid gelöst. Geeigneterweise wird das
Polymer in Ethanol gelöst.
Die Polymerlösung
und die Verbindungslösung
werden gemischt und anschließend
sprühgetrocknet.
Das Verhältnis
von Verbindung zu Polymer wurde von 1/1 bis 1/6 ausgewählt. Zwischenbereiche
sind 1/1,5 und 1/3. Ein geeignetes Verhältnis ist 1/6. Das sprühgetrocknete
Pulver, eine feste Dispersion, wird anschließend zur Verabreichung in Kapseln
gefüllt.
Die Arzneistoffbeladung einer Kapsel liegt je nach der verwendeten
Kapselgröße im Bereich
zwischen 50 und 100 mg.
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Lacktabletten
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Herstellung des Tablettenkerns
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Eine
Mischung von 100 g Wirkstoff, im vorliegenden Fall eine Verbindung
der Formel (I), 570 g Lactose und 200 g Stärke wird gut vermischt und
danach mit einer Lösung
von 5 g Natriumdodecylsulfat und 10 g Polyvinylpyrrolidon in etwa
200 ml Wasser befeuchtet. Die feuchte Pulvermischung wird gesiebt,
getrocknet und nochmals gesiebt. Dann wurden 100 g mikrokristalline
Cellulose und 15 g hydriertes Pflanzenöl zugesetzt. Das ganze wird
gut vermischt und zu Tabletten verpreßt, was 10 000 Tabletten ergab,
die jeweils 10 mg des Wirkstoffs enthielten.
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Überzug
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Eine
Lösung
von 10 g Methylcellulose in 75 ml denaturiertem Ethanol wird mit
einer Lösung
von 5 g Ethylcellulose in 150 ml Dichlormethan versetzt. Dann werden
75 ml Dichlormethan und 2,5 ml 1,2,3-Propantriol zugesetzt. 10 g
Polyethylenglycol werden geschmolzen und in 75 ml Dichlormethan
gelöst.
Nach Zugabe der letztgenannten Lösung
zu der erstgenannten werden 2,5 g Magnesiumoctadecanoat, 5 g Polyvinylpyrrolidon
und 30 ml konzentrierte Farbsuspension zugesetzt, und das ganze
wird homogenisiert. Die Tablettenkerne werden in einer Beschichtungsvorrichtung
mit der so erhaltenen Mischung überzogen.