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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue aminogruppenhältige Polyetherpolyole
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Diese neuen aminogruppenhältigen Polyetherpolyole
enthalten zumindest eine endständige
Hydroxylgruppe und zumindest eine Amino-Seitengruppe und weisen
Molekulargewichte von etwa 105 bis etwa 35.000 auf. Die neuen Verfahren
umfassen das Umsetzen einer Verbindung, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen
enthält,
mit einem Gemisch aus zwei oder mehreren Epoxiden, worin zumindest
eines davon zumindest ein Halogenatom enthält, in Gegenwart von einem
oder mehreren Doppelmetallcyanid-Katalysatoren zur Bildung eines
Polyetherpolyols, das halogenierte Kohlenstoffatome enthält, und
das Umsetzen dieses Zwischen-Polyetherpolyols mit einer Verbindung,
die ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
Amin enthält.
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Polyetherpolyole
sind auf dem Gebiet der Erfindung für die Herstellung verschiedener
Polyurethane bekannt. Die Polyetherpolyole werden typischerweise
durch Umsetzen eines mehrwertigen Alkohols, wie z. B. Saccharose,
Diethylenglykol, Trimethylolpropan usw., mit einem Alkylenoxid,
wie z. B. Ethylenoxid oder Propylenoxid, in Gegenwart eines alkalischen
Katalysators, wie z. B. Natriumhydroxid, hergestellt. Nach der Umsetzung
wird der alkalische Katalysator typischerweise durch eines von verschiedenen
Verfahren entfernt. Geeignete Verfahren zur Herstellung von Polyetherpolyolen
und die Entfernung von Katalysatorresten sind beispielsweise im
US-Patent 3.000.963 ,
3.299.151 ,
4.110.268 ,
4.380.502 und
4.430.490 beschrieben.
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Andere
bekannte Polyetherpolyole umfassen die so genannten amin-initiierten
Polyetherpolyole sowie die aminoterminierten Polyetherpolyole. Amin-initiierte
Polyether polyole weisen endständige Hydroxylgruppen
und eine oder mehrere Aminogruppen als Teil des Polyether-Rückgrats
auf. Aminoterminierte Polyetherpolyole weisen ein herkömmliches Polyether-Rückgrat auf
und enthalten zumindest etwa 50 Gew.-% Aminogruppen an Endpositionen.
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Amin-initiierte
Polyetherpolyole und Verfahren zu ihrer Herstellung sind bekannt
und beispielsweise in den
US-Patenten
4.877.879 und
5.786.405 und
den japanischen Zusammenfassungen
57168917A und
57168918 beschrieben.
Diese Polyetherpolyole führten
zu vielversprechenden Ergebnissen in Schaumbildungssystemen, die
ohne CFK-Blähmittel
geschäumt
werden. Solche Polyetherpolyole können durch Umsetzung eines
Amins, wie z. B. Ethylendiamins oder Toluoldiamins, mit einem Alkylenoxid,
wie z. B. Ethylenoxid oder Propylenoxid, gebildet werden. Insgesamt
ist dieses Verfahren dem herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung eines Polyetherpolyols sehr ähnlich,
mit der Ausnahme, dass der Initiator eine oder mehrere Aminogruppen
enthält.
Die Umsetzung kann auch mit einem alkalischen Katalysator, wie z.
B. Kaliumhydroxid, katalysiert werden. Der Zusatz von herkömmlichen
Antioxidantien, wie z. B. butyliertem Hydroxyltoluol (BHT), zu den
resultierenden amin-initiierten Polyetherpolyolen ist erforderlich,
um die Farbbildung in den Polyetherpolyolen und den daraus hergestellten Schaumstoffen
zu minimieren.
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Es
sind mehrere Verfahren zur Herstellung von aminoterminierten Polyetherpolyolen
bekannt. Diese umfassen beispielsweise die
US-Patente 3.654.370 ,
3.666.726, 3.691.112 ,
5.043.472 ,
4.902.768 ,
5.015.774 und
5.693.864 . Aminoterminierte Polyetherpolyole
können
beispielsweise durch Umsetzung eines Polyols mit Ammoniak unter
katalysierten Hochtemperaturbedingungen, Umsetzung einer polyfunktionellen
Acetessigsäure
mit einem polyfunktionellen Amin, durch katalytische Aminierung eines
geeigneten Polyols durch Umsetzung des Polyols mit einem primären oder
sekundären
Amin in Gegenwart eines Katalysators, durch Umsetzung eines Polyoxyalkylenpolyols
mit einem primären
Amin in Gegenwart eines geeigneten Katalysators oder durch Umsetzung
eines mehrere Abgangsgruppen aufweisenden Polyethers mit einem primären Amin oder
Ammoniak hergestellt werden.
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Die
US-Patente 4.156.775 und
4.198.269 betreffen quaternäre Ammoniumsalze
von Epihalogenhydrinpolymeren. Diese werden hergestellt, indem zuerst
Epichlorhydrin (d. h. ECH) in Gegenwart von Wasser und BF
3 mit z. B. Diglycidylether von BPA (siehe
Beispiel 1 im 269-Patent) umgesetzt wird, gefolgt von der Herstellung
einer 25%igen Lösung
des Polymers durch Lösung
in Acetonitril, Abkühlung
und Zusatz von wasserfreiem Dimethylamin zur Lösung. Der Nachteil des darin
beschriebenen Alkoxylierungskatalysators ist, dass kationische Alkoxylierungskatalysatoren,
wie z. B. BF
3, stark sauer sind und immer
zyklische Oligomere der Alkylenoxide ergeben, unabhängig von
der Katalysatorkonzentration. Die zyklischen Oligomere sind schwer
vollständig zu
entfernen und verleihen dem resultierenden Polyetherpolyolprodukt
einen starken Geruch, auch wenn die zyklischen Oligomere in Mengen
von nur einigen Teilen je Million Teile (ppm) enthalten sind.
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Vorteile
der hierin beanspruchten Polyetherpolyole umfassen die Möglichkeit,
im gesamten Polyethermolekül
funktionelle Gruppen (z. B. Chlorid, Bromid usw.) zu verteilen,
und das mit nur wenigen oder keinen Nebenprodukten und ohne Abbau
der funktionellen Gruppen während
der Alkoxylierung. Dies erlaubt die Bildung von Polyethern, die
unterschiedliche Mengen an Amino-Seitengruppen enthalten, und Flexibilität in der
Funktionalität
der Aminogruppe selbst (z. B. primäre, sekundäre, tertiäre oder quaternäre Aminogruppen).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Polyetherpolyole mit zumindest einer endständigen Hydroxylgruppe
und zumindest einer Amino-Seitengruppe, die ein Molekulargewicht
von 105 bis 35.000 aufweisen. Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
ein Verfahren zur Herstellung dieser Polyetherpolyole.
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Die
vorliegenden Polyetherpolyole weisen ein Molekulargewicht von 105
bis 35.000 auf und enthalten zumindest eine endständige Hydroxylgruppe und
zumindest eine Amino-Seitengruppe. Diese Polyetherpolyole umfassen
das Reaktionsprodukt von:
- (1) einem Polyetherpolyol,
das halogenierte Kohlenstoffatome enthält, ein Molekulargewicht von 120
bis 25.000 aufweist und 1 bis 10 Hydroxylgruppen enthält, umfassend
das Reaktionsprodukt von:
(a) einer organischen Verbindung,
die 1 bis 10 Hydroxylgruppen (vorzugsweise 2 bis 8 Hydroxylgruppen)
enthält
und ein Molekulargewicht von etwa 32 bis etwa 15.000 (vorzugsweise
etwa 62 bis etwa 5.000) aufweist, und
(b) einem Gemisch aus
zwei oder mehreren Epoxiden, worin zumindest ein Epoxid ein oder
mehrere Halogenatome (vorzugsweise 1 bis 6 Halogenatome und insbesondere
1 bis 2 Halogenatome) enthält,
in Gegenwart von
(c) einem oder mehreren Doppelmetallcyanid-Katalysatoren,
mit
- (2) einer aminogruppenhältigen
Verbindung mit 1 bis 3 primären,
sekundären
und/oder tertiären Aminogruppen
und einem Molekulargewicht von 17 bis 500.
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Die
Umsetzung zwischen dem Polyetherpolyol und der aminogruppenhältigen Verbindung
erfolgte typischerweise bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa
250°C.
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Das
Verfahren zur Herstellung dieser aminogruppenhältigen Polyetherpolyole umfasst:
- (1) das Umsetzen
(a) einer organischen
Verbindung mit 1 bis 10 Hydroxylgruppen (vorzugsweise 2 bis 8 Hydroxylgruppen)
und einem Molekulargewicht von 32 bis 15.000 (vorzugsweise 62 bis
5.000) mit
(b) einem Gemisch aus zwei oder mehreren Epoxiden,
worin zumindest ein Epoxid ein oder mehrere Halogenatome (vorzugsweise
1 bis 6 Halogenatome und insbesondere 1 bis 2 Halogenatome) enthält, in Gegenwart
von
(c) einem oder mehreren Doppelmetallcyanid-Katalysatoren
zur
Bildung eines Polyetherpolyols, das halogenierte Kohlenstoffatome
enthält,
ein Molekulargewicht von 120 bis 25.000 aufweist und 1 bis 10 Hydroxylgruppen
enthält;
und
- (2) das Umsetzen
(a) des unter (1) gebildeten resultierenden
Polyetherpolyols, das halogenierte Kohlenstoffatome enthält,
mit
(b)
einer aminogruppenhältigen
Verbindung, die 1 bis 3 primäre,
sekundäre
und/oder tertiäre
Aminogruppen und ein Molekulargewicht von 17 bis 500 aufweist,
wodurch
ein Polyetherpolyol gebildet wird, das zumindest eine endständige Hydroxylgruppe
enthält, ein
Molekulargewicht von 105 bis 35.000 aufweist und zumindest eine
Amino-Seitengruppe enthält.
Die Umsetzung zwischen dem Polyetherpolyol, das halogenierte Kohlenstoffatome
enthält,
und den aminogruppenhältigen
Verbindungen erfolgte typischerweise bei einer Temperatur von etwa
50 bis etwa 250°C.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete organische Verbindungen,
die Hydroxylgruppen enthalten, umfassen Verbindungen, wie z. B.
Monole, Diole (d. h. Verbindungen, die häufig auch als Kettenverlängerer bezeichnet
werden), Triole (d. h. Verbindungen, die häufig auch als Vernetzer bezeichnet
werden), Tetraole und andere Polyole, Polyetherpolyole, Polyesterpolyole,
Polycarbonatpolyole, Kohlenwasserstoffpolyole, wie z. B. Polybutadienpolyole,
usw.
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Diese
organischen Verbindungen, die Hydroxylgruppen enthalten, enthalten
typischerweise zumindest 1 Hydroxylgruppe, vorzugsweise zumindest 2
Hydroxylgruppen. Typischerweise enthalten diese Verbindungen auch
weniger als oder 10 Hydroxylgruppen, vorzugsweise weniger als oder
8 Hydroxylgruppen. Diese organischen Verbindungen, die Hydroxylgruppen
enthalten, können
auch eine beliebige Anzahl an Hydroxylgruppen enthalten, die zwischen einer
beliebigen Kombination aus die sen Höchst- und Mindestwerten, Grenzen
eingeschlossen, liegt, z. B. 1 bis 10 Hydroxylgruppen, vorzugsweise
2 bis 8 Hydroxylgruppen.
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Das
Molekulargewicht der organischen Verbindungen, die Hydroxylgruppen
enthalten, beträgt typischerweise
zumindest etwa 32, vorzugsweise zumindest etwa 62. Typischerweise
weisen diese Verbindungen auch Molekulargewichte von nicht mehr als
etwa 15.000 und vorzugsweise nicht mehr als etwa 5.000 auf. Die
organischen Verbindungen, die Hydroxylgruppen enthalten, können aber
auch ein Molekulargewicht aufweisen, das zwischen einer beliebigen
Kombination aus diesen Höchst-
und Mindestwerten, Grenzen eingeschlossen, liegt, z. B. etwa 32
bis etwa 15.000, vorzugsweise etwa 62 bis etwa 5.000.
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Bezüglich der
geeigneten Verbindungen, die Hydroxylgruppen enthalten, sind Verbindungen
mit einem höheren
Molekulargewicht solche, die für
die Herstellung von Polyurethanen bekannt sind. Einige Beispiele
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Polyetherpolyole,
Polyesterpolyole, Polycarbonatpolyole usw. Konkret sind typische
Polyetherpolyole üblicherweise
Verbindungen mit höherem
Molekulargewicht und können
beispielsweise durch Polymerisation von Tetrahydrofuran oder Epoxiden,
wie z. B. Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid oder
Epichlorhydrin, in Gegenwart von geeigneten Katalysatoren, wie z.
B. BF3 oder KOH, oder durch chemischen Zusatz
dieser Epoxide, vorzugsweise Ethylenoxid und Propylenoxid, in einem
Gemisch oder nacheinander zu Komponenten, die reaktive Wasserstoffatome
enthalten, wie z. B. Alkohole, erhalten werden. Beispiele für geeignete
Ausgangsmaterialien umfassen die hierin im Folgenden angeführten niedermolekularen
Kettenverlängerer,
Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, Saccharose, Ethanolamin,
Triethanolamin, Anilin, Aminophenol.
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Vorzugsweise
werden Polyetherpolyole verwendet. Bevorzugte Polyether umfassen
beispielsweise Verbindungen, die auf difunktionellen oder trifunktionellen
Ausgangsmaterialien basieren, wie z. B. Propylenglykol, Glycerin,
Trimethlylolpropan usw.
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Geeignete
Polyester, Polythioether, Polyacetale, Polycarbonate und andere
Polyhydroxylverbindungen, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, finden
sich beispielsweise in High Polymers, Band XVI, „Polyurethanes, Chemistry
and Technology„, von Saunders-Frisch,
Interscience Publishers, New York, London, Bd. I, S. 32–42 und
44–54
(1962), und Band II, S. 5–6
und 198–199
(1964); und in Kunststoff-Handbuch, Bd. VII, S. 45–71, Vieweg-Hochtlen,
Carl Hanser Verlag, München
(1966).
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Andere
geeignete Verbindungen umfassen niedermolekulare hydroxylgruppenhältige Verbindungen,
wie z. B. die hierin weiter oben als geeignete Ausgangsmaterialien
für die
Polyetherpolyole angeführten
niedermolekularen Alkohole usw. Diese Verbindungen umfassen Propylenglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Saccharose, sind aber nicht auf Glycerin,
2-Methyl-1,3-propandiol, Ethylenglykol, 1,2- und 1,3-Propandiol,
1,3- und 1,4- und 2,3-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol, 2,2,4-Trimethylpentan-1,3-diol,
Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Gemische daraus, andere tri- und/oder
tetra- und/oder penta- und/oder
höherfunktionelle
Polyole und andere tri- und/oder tetra- und/oder pentafunktionelle
Polyether und tri- und/oder tetra- und/oder pentafunktionelle Polyester, wie
z. B. Polycaprolactontriole, eingeschränkt. Geeignete tri-, tetra-
und/oder pentafunktionelle Polyether umfassen beispielsweise Verbindungen,
die durch Alkoxylierung (vorzugsweise Ethoxylierung und/oder Propoxylierung)
von Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Monoethanolamin
und anderen tri- oder tetra- oder pentafunktionellen Ausgangsverbindungen
hergestellt werden, vorausgesetzt die oben genannten Molekulargewichtsgrenzen und
Hydroxylgruppenzahlen werden erfüllt.
Natürlich ist
es auch möglich,
Gemische aus den oben genannten di-, tri- und tetrafunktionellen
Verbindungen oder Gemische aus anderen Ausgangsverbindungen als
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Polyethern zu verwenden, vorausgesetzt
die oben beschriebenen Molekulargewichts- und Funktionalitätsanforderungen
werden erfüllt.
Bevorzugte Verbindungen umfassen trifunktionelle Polyether, die
durch Alkoxylierung von Glycerin, 2-Methyl-1,3-propandiol, Ethylenglykol,
1,2- und 1,3-Propandiol,
1,3- und 1,4- und 2,3-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol,
Diethy lenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol, 2,2,4-Trimethylpentan-1,3-diol
usw. hergestellt werden. Bevorzugte Diole umfassen beispielsweise
1,4-Butandiol, Dipropylenglykol und Diethylenglykol.
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Andere
geeignete Polyole für
die vorliegende Erfindung umfassen Alkylenoxidaddukte von nichtreduzierenden
Zuckern und Zuckerderivaten, Alkylenoxidaddukte von phosphorigen
und polyphosphorigen Säuren,
Alkylenoxidaddukte von Polyphenolen, aus natürlichen Ölen, wie z. B. Castoröl usw.,
hergestellte Polyole und Alkylenoxidaddukte von Polyhydroxyalkanen,
und zwar andere als die oben beschriebenen.
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Veranschaulichende
Alkylenoxidaddukte von Polyhydroxyalkanen umfassen beispielsweise
Alkylenoxidaddukte von 1,3-Dihydroxypropan, 1,3-Dihydroxybutan,
1,4-Dihydroxybutan,
1,4-, 1,5- und 1,6-Dihydroxyhexan, 1,2-, 1,3-, 1,4- 1,6- und 1,8-Dihydroxyoctan, 1,10-Dihydroxydecan,
Glycerin, 1,2,4-Trihydroxybutan, 1,2,6-Trihydroxyhexan, 1,1,1-Trimethylolethan,
1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Caprolactan, Polycaprolacton,
Xylit, Arabit, Sorbit, Mannit und dergleichen.
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Andere
Polyole, die eingesetzt werden können,
umfassen die Alkylenoxidaddukte von nichtreduzierenden Zuckern,
worin die Alkoxide 2 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen. Nichtreduzierende
Zucker und Zuckerderivate umfassen Saccharose, Alkylglykoside, wie
z. B. Methylglykosid, Ethylglucosid usw., Glykolglucoside, wie z.
B. Ethylenglykolglykosid, Propylenglykolglucosid, Glyceringlucosid,
1,2,6-Hexantriolglucosid usw., sowie Alkylenoxidaddukte der Alkylglykoside,
wie im
US-Patent 3.073.788 geoffenbart,
wobei die Offenbarung durch Verweis hierin aufgenommen ist. Andere
geeignete Polyole umfassen die Polyphenole und vorzugsweise die
Alkylenoxidaddukte davon, worin die Alkylenoxide 2 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweisen. Die Polyphenole, die geeignet sind, umfassen beispielsweise
Bisphenol A, Bisphenol F, Kondensationsprodukte von Phenol und Formaldehyd,
die Novolakharze, Kondensationsprodukte von verschiedenen phenolischen
Verbindungen und Acrolein, einschließlich der 1,1,3-Tris(hydroxyphenyl)propane,
Kondensationprodukte von ver schiedenen phenolischen Verbindungen
und Glyoxal, Glutaraldehyd, andere Dialdehyde, einschließlich der
1,1,2,2-Tetrakis(hydroxyphenol)ethane, usw.
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Geeignete
Epoxide, die ein oder mehrere Halogenatome, vorzugsweise 1 bis 6
und insbesondere 1 bis 2 Halogenatome, enthalten, umfassen beispielsweise,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, Epifluorhydrin, Epichlorhydrin, Epibromhydrin, Epiiodhydrin,
1,1,1,2,3,3-Hexachlor-2,3-epoxypropan, 2-Chlor-3-(chlormethyl)oxiran,
3-Dichlor-2-(chlormethyl)oxiran,
1,2-Epoxy-2,3-dichlorpropan, 1,1,1-Trichlor-2,3-epoxypropan, 1,4-Dichlor-2,3-epoxybutan, 1,1,1-Trichlor-3,4-epoxybutan,
Tetrafluorethylenoxid usw. Epichlorhydrin ist ein bevorzugtes Epoxid
mit Halogenatomen.
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Die
Menge an Epoxiden mit einem oder mehreren Halogenatomen beträgt vorzugsweise
etwa 1 bis etwa 90 Gew.-%, noch bevorzugter etwa 5 bis etwa 80 Gew.-%,
insbesondere etwa 10 bis etwa 70 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-%
des Gesamtgewichts von (1)(a), der organischen Verbindung mit 1 bis
10 Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht von 32 bis 15.000,
und (1)(b), dem Epoxid mit einem oder mehreren Halogenatomen. Die
Summe der Gewichtsprozente von (1)(a) und (1)(b) entspricht 100 Gew.-%.
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Geeignete
Doppelmetallcyanid-Katalysatoren umfassen beispielsweise bekannte
und beispielsweise in den
US-Patenten
5.158.922 und
6.018.017 beschriebene
Doppelmetallcyanid-Katalysatoren, wobei diese Offenbarungen durch
Verweis hierin aufgenommen sind. Im Allgemeinen liegt die Menge
des DMC-Katalysators vorzugsweise im Bereich von etwa 10 ppm bis
etwa 2,0 Gew.-%, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts
von (1)(a), der organischen Verbindung mit 1 bis 10 Hydroxylgruppen
und einem Molekulargewicht von 32 bis 15.000, und (1)(b), dem Epoxid
mit einem oder mehreren Halogenatomen. Noch bevorzugter werden etwa
20 ppm bis etwa 0,8 Gew.-% eines oder mehrerer DMC-Katalysatoren,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts von (1)(a) und (1)(b),
eingesetzt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die organische Verbindung, die Hydroxylgruppen enthält, in Gegenwart
von einem oder mehreren Doppelmetallcyanid- Katalysatoren mit einem Gemisch aus zwei
oder mehreren Epoxiden, worin zumindest ein Epoxid ein oder mehrere
Halogenatome enthält,
umgesetzt. Dies ergibt ein Polyetherpolyol, das halogenierte Kohlenstoffatome
enthält,
ein Molekulargewicht von 120 bis 25.000 aufweist und 1 bis 10 Hydroxylgruppen
enthält.
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Beim
Verfahren zur Herstellung des Polyetherpolyols mit halogenierten
Kohlenstoffatomen wird die organische Verbindung typischerweise
bei Temperaturen von etwa 60 bis 180°C und über einen Zeitraum von etwa
1 bis etwa 10 Stunden in Gegenwart des Alkoxylierungskatalysators
mit dem Alkylenoxid umgesetzt. Vorzugsweise erfolgt diese Umsetzung bei
Temperaturen von etwa 90 bis etwa 140°C über einen Zeitraum von etwa
2 bis etwa 7 Stunden.
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Geeignete
aminogruppenhältige
Verbindungen zur Umsetzung mit dem Polyetherpolyol, das halogenierte
Kohlenstoffatome enthält,
umfassen beispielsweise Amine, wie z. B. primäre Amine, sekundäre Amine,
tertiäre
Amine und Gemische daraus. Diese aminogruppenhältigen Verbindungen weisen typischerweise
ein Molekulargewicht von zumindest etwa 17, vorzugsweise zumindest
etwa 31, auf. Typischerweise weisen dies aminogruppenhältigen Verbindungen
außerdem
ein Molekulargewicht von etwa 500 oder weniger, vorzugsweise etwa
300 oder weniger, auf. Die aminogruppenhältigen Verbindungen können ein
Molekulargewicht im Bereich zwischen jeder beliebigen Kombination
aus diesen Molekulargewichtshöchst-
und -mindestwerten aufweisen, einschließlich beispielsweise 17 bis
500 und vorzugsweise 31 bis 300.
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Weiters
weisen die aminogruppenhältigen Verbindungen
typischerweise zumindest eine Aminogruppe, vorzugsweise 1 oder mehrere
Aminogruppen, auf. Typischerweise weisen diese aminogruppenhältigen Verbindungen
3 oder weniger Aminogruppen, vorzugsweise 2 oder weniger Aminogruppen,
auf. Die aminogruppenhältigen
Verbindungen können
jede beliebige Anzahl an Aminogruppen aufweisen, die im Bereich
zwischen einer beliebigen Kombination aus diesen Höchst- und
Mindestwerten liegt, einschließlich
beispielsweise 1 bis 3 Aminogruppen und vorzugsweise 1 bis 2 Aminogruppen. Geeignete
Aminogruppen für
diese Verbindungen sind aus der aus primären Aminogruppen, sekundären Aminogruppen,
tertiären
Aminogruppen und Gemischen daraus bestehenden Gruppe ausgewählt.
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Einige
Beispiele für
geeignete aminogruppenhältige
Verbindungen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Ammoniak, Butylamin, Anilin, Methoxyanilin, Cyclohexylamin, 2-Ethylhexylamin,
Dimethylamin, Diethylamin, N-Methylanilin, N-Ethylanilin, Trimethylamin, Triethylamin,
Tributylamin, 1,2-Diaminoethan, 1,3-Diaminopropan, 3-(N,N-Dimethylamino)propylamin
und Gemische daraus. Bevorzugt sind Amine mit 3 oder Kohlenstoffatomen.
Noch bevorzugter sind Amine mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen.
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Es
ist auch möglich,
hydroxylhältige
Amine als aminogruppenhältige
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung einzusetzen, vorausgesetzt die obigen Grenzwerte bezüglich Molekulargewicht, Funktionalität und Art
der Aminogruppen werden eingehalten. Diese hydroxylhältigen Amine
sind vorzugsweise frei von Etherfunktionalität oder Etherbrückengruppen.
Einige Beispiele für
geeignete Verbindungen, die als hydroxylhältige Amine eingesetzt werden
können,
umfassen Verbindungen wie Ethanolamin, Isopropanolamin, Aminophenol,
Diethanolamin, N-Methylaminoethanol, N-Methylaminophenol, Triethanolamin,
Tris(hydroxymethyl)aminomethan. Bevorzugt sind Amine mit 3 oder
mehr Kohlenstoffatomen. Insbesondere bevorzugt sind Amine mit 4
oder mehr Kohlenstoffatomen.
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Im
Allgemeinen ist die aminogruppenhältige Verbindung in einer Menge
vorhanden, sodass etwa 0,5 bis etwa 5 mol Amin pro Äquivalent
Halogengruppe im Polyetherpolyol mit halogenierten Kohlenstoffatomen
(d. h. halogenierten Polyetherpolyol) vorhanden sind. Noch bevorzugter
ist die aminogruppenhältige
Verbindung in einer Menge vorhanden, sodass etwa 1,0 bis etwa 4,0
mol Amin pro Äquivalent
Halogengruppe im halogenierten Polyetherpolyol vorhanden sind. Insbesondere
bevorzugt sind etwa 1,5 bis etwa 3,0 mol Amin pro Äquivalent
Halogengruppe im halogenierten Polyetherpolyol.
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Gemäß dem hierin
beanspruchten Verfahren wird das Polyetherpolyol, das halogenierte
Kohlenstoffatome enthält,
mit der aminogruppenhältigen Verbindung
umgesetzt, vorzugsweise in Gegenwart eines oder mehrerer basischer
Katalysatoren. Dieser Teil der Umsetzung findet bei Temperaturen
im Bereich von etwa 50 bis etwa 250°C, vorzugsweise etwa 70 bis
etwa 160°C, über einen
Zeitraum im Bereich von etwa 1 bis etwa 8 Stunden, vorzugsweise etwa
2 bis etwa 6 Stunden, statt. Dieses Verfahren führt zu einer Polyetherpolyolverbindung,
die zumindest eine Amino-Seitengruppen,
vorzugsweise etwa 2 bis 6 Amino-Seitengruppen, enthält und ein
Molekulargewicht von etwa 105 bis etwa 35.000, vorzugsweise etwa
500 bis etwa 15.000, aufweist. Die Aminogruppen in den Polyetherpolyolverbindungen
sind Amino-Seitengruppen. Die Polyetherpolyole mit Amino-Seitengruppen
der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise 1 bis 10 endständige Hydroxylgruppen,
insbesondere 2 bis 8 endständige
Hydroxylgruppen.
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Es
kann von Vorteil sein, das schließlich erhaltene Polyetherpolyol,
das zumindest eine Amino-Seitengruppen enthält, zu neutralisieren. Dies
gilt vor allem, wenn die aminogruppenhältige Verbindung mit 1 bis
3 Aminogruppen primäre
Aminogruppen, sekundäre
Aminogruppen oder Gemische daraus enthält.
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Die
folgenden Beispiele dienen der besseren Veranschaulichung von Details
der Herstellung und Verwendung der Zusammensetzungen dieser Erfindung.
Die Erfindung, die in der obigen Offenbarung dargelegt wurde, ist
durch diese Beispiele weder im Geiste noch im Schutzumfang als eingeschränkt anzusehen.
Für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ist bestimmt offensichtlich, dass Variationen
der Bedingungen und Vorgänge
der folgenden Herstellungsverfahren möglich sind, um diese Zusammensetzungen
herzustellen. Sofern nicht anders angeführt sind alle Temperaturen
in Grad Celsius und alle Teile und Prozente in Gewichtsteilen bzw.
Gew.-% angegeben.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Komponenten wurden in den Arbeitsbeispielen eingesetzt:
Polyol
A: ein PO-Diol mit einem Molekulargewicht von 425 und einer Hydroxylzahl
von 264.
Polyol B: ein PO-Trio) mit einem Molekulargewicht von
700 und einer Hydroxylzahl von 238.
Katalysator A: ein Kaliumhexacyanocobaltat-Katalysator,
der unter dem Namen Arcol Catalyst 3 erhältlich ist.
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Beispiel
1 (nicht Teil der Erfindung): Polyol A (100 g) wurde in einen 500
ml fassenden Kolben zugesetzt, der mit einem Trockeneis-Kühler ausgestattet
war. Ein Katalysator (0,064 g) wurde zugesetzt, und das Polyol wurde
bei 130°C
1 Stunde lang unter Stickstoffspülung
vakuumgestrippt. Dann wurde der Kolben mit Stickstoff gespült und der
Kühler
mit einem Trockeneis/Aceton-Gemisch befüllt. Epichlorhydrin (15 g)
wurde zugesetzt, und das Ganze wurde 15 Minuten lang bei 130°C gerührt, um
den Katalysator zu aktivieren. Weiteres Epichlorhydrin (29 g) wurde über einen
Zeitraum von 20 Minuten zugetropft. Anschließend wurde die Reaktion 6 Stunden
lang bei 130°C
gerührt.
Eine Analyse durch GC und GPC zeigte auf, dass das Produkt aus 24
Gew.-% Epichlorhydrin bestand.
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Beispiel
2: Polyol B (150 g) und ein Katalysator (1,24 g) wurden in einen
1 l fassenden Edelstahl-Druckbehälter
zugesetzt. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei 130°C mit Stickstoff
gespült,
während
ein Vakuum von 10 mmHg erzeugt wurde. Propylenoxid (23 g) wurde
zugesetzt, um den Katalysator zu aktivieren, und gleichzeitig wurde
ein Gemisch aus PO/Epichlorhydrin (592 g/60 g) mit 3 g/min bzw. 0,5
g/min zugesetzt. Das Produkt wurde nach dem Zusatz von Oxid 1 Stunde
lang auf 130°C
erhitzt und dann 30 Minuten lang bei 10 mmHg vakuumgestrippt, um
eine klare Flüssigkeit
mit einer Hydroxylzahl von 54,2 zu erhalten. Eine Analyse des Produkts
zeigt, dass Epichlorhydrin 5,9 Gew.-% der Moleküle ausmachte.
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Beispiel
3: Das in Beispiel 2 erhaltene Polyol (600 g) wurde zusammen mit
99 g Dibutylamin in einen 1 l fassenden Kolben zugesetzt. Das Gemisch wurde
3 Stunden lang auf 150°C
erhitzt, auf 70°C
abgekühlt
und dann mit 30,6 g 50%iger NaOH-Lösung neutralisiert.
Wasser und überschüssiges Dibutylamin
wurden bei 150°C
vakuumgestrippt, und das Produkt wurde filtriert, um ein flüssiges Produkt
mit einer Hydroxylzahl von 50,8 zu erhalten.
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Die
Erfindung wurde oben zwar zum Zwecke der Veranschaulichung im Detail
beschrieben, es versteht sich aber, dass solche Details lediglich
diesem Zweck dienen und dass Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung
Variationen daran vornehmen können.