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Die
Erfindung betrifft die Steuerung oder Bedienung von Lamellenvorhängen von
der Art Jalousie mit horizontalen Lamellen.
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Ein
solcher Lamellenvorhang umfaßt
im allgemeinen eine vertikal entfaltbare Schürze, die aus horizontalen,
von flexiblen Leitern getragenen Lamellen besteht und die mit einer
unteren horizontalen Endstange abgeschlossen ist, deren Position über wenigstens
zwei Kordeln oder Bänder
bestimmt wird, welche geeignet sind, um eine horizontale Ausgangsspindel
eines oberen Gehäuses
oder Moduls gewickelt zu werden, das eine Drehbewegung einer horizontalen
Eingangsspindel in eine weitere Drehbewegung der horizontalen Ausgangsspindel
in eine bestimmte Richtung umwandelt, wie dies aus dem Stand der
Technik wohl bekannt ist.
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Im
allgemeinen trägt
jede Sprosse dieser flexiblen Leiter eine im wesentlichen horizontale
Lamelle, die bezogen auf diese relative Horizontalität schwenkbar
ist, um ihre Ausrichtung einzustellen und um einen Lichtzugang mehr
oder weniger zu verschließen.
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Diese
Art von Lamellenvorhängen
erfordert folglich mehrere getrennte Bedienungselemente, insbesondere
für das
Hochziehen oder Herablassen der horizontalen Endstange sowie für die Ausrichtung der
Lamellen. Herkömmlicherweise
wurden die Bedienungselemente derart getrennt, daß ein Kettchen das
Hochziehen oder das Herablassen der horizontalen Endstange und ein
weiteres Kettchen das Einstellen der Ausrichtung der Lamellen sicherstellt.
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Ein
Nachteil diese Art der Bedienung mittels Kettchen liegt im allgemeinen
darin, daß sich
die Kettchen leicht ineinander verwickeln oder sich verdrillen.
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Es
sind zahlreiche Versuche unternommen worden, um diese Anzahl von
Bedienungselementen auf ein einziges, für den Benutzer praktischeres
Bedienungselement, das vor allem von der Ferne aus über ein
einfaches elektrisches Mittel angewandt werden kann, zu reduzieren.
Beispiele hierfür
sind, unter vielen anderen, in den Dokumenten
EP-A-1 213 438 ,
EP-A-1 156 182 ,
WO-A-01 27431 oder
US-A-5 850 863 zu
finden.
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Keine
der vorgenannten Vorrichtungen ermöglicht das Herablassen oder
das erneute Hochziehen eines solchen Lamellenvorhangs durch den
gleichen einfachen Handgriff des Benutzers.
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Die
Erfindung fällt
in diesen Zusammenhang, und ihr Ziel ist es, die Steuerung oder
Bedienung eines solchen Lamellenvorhangs, insbesondere eines solchen
Lamellenvorhangs vom Typ Horizontaljalousie erheblich zu vereinfachen.
Sie ist jedoch für
andere Arten von Lamellenvorhängen
anwendbar.
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Gemäß der Erfindung
umfaßt
das obere Modul des Lamellenvorhangs einen ersten Planetengetriebezug
und einen zweiten Planetengetriebezug, die in Reihe angeordnet sind,
wobei jeder Getriebezug ein Planetengetriebe mit parallelen Achsen
aufweist und mit einem Kranz in Eingriff ist, der einen drehbaren
Planetenträger
der Achsen enthält.
Der Planetenträger
von einem der Getriebezüge
nimmt das eine der Enden dieser Achsen auf, während der Planetenträger des
anderen der Getriebezüge
das andere Ende dieser Achsen aufnimmt. Die Drehung der Planetenräder von
einem der Getriebezüge
wird gegenüber
derjenigen der Planetenräder
des anderen der Getriebezüge
durch gegenseitigen Eingriff umgekehrt, wobei die Planetenräder des
zweiten drehbaren Planetenträgers über die
horizontale Eingansspindel drehangetrieben werden, während der erste
drehbare Planetenträger
mit der horizontalen Ausgangsspindel drehfest verbunden ist.
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Die
Drehfestlegung von einem der Kränze bestimmt
somit die Drehrichtung der horizontalen Ausgangsspindel.
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Erfindungsgemäß wird die
Drehfestlegung von einem der Kränze
mittels eines Schlittens erzielt, der mit zwei Zahnpaaren versehen
und horizontal verschiebebeweglich ist, so daß nur einer der Kränze festgelegt
wird, während
der andere frei bleibt.
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Zu
diesem Zweck ist der Schlitten vorteilhafterweise mit einem Paar
Klauen fest verbunden, die geeignet sind, die Kränze derart festzulegen, daß nur einer
dieser Kränze
festgelegt wird und daß der
andere frei bleibt.
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Um
die Bedienung zu vereinfachen wird die horizontale Eingangsspindel
durch Ziehen eines Antriebsseils drehgesteuert, dessen eines Ende
in Ruhe auf eine rückgestellte
Antriebsspule gewickelt und in einer bestimmten Richtung drehbeweglich
ist.
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Vorzugsweise
durchquert das Antriebsseil eine Hohlwelle, die an ihrem oberen
Ende einen Exzenternocken trägt
und deren anderes Ende in Ruhe in eine Form einrastet, die an einem
Griff zum Betätigen
des Antriebsseils vorgesehen ist.
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Beim
Lesen der nachfolgenden Beschreibung einer als nicht einschränkend zu
verstehenden bevorzugten Ausführungsform
wird die Erfindung besser verständlich
und werden weitere Ziele, Vorteile und Merkmale dieser klarer hervorgehen;
der Beschreibung sind drei Zeichnungen beigefügt, in denen:
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1 in
der Perspektive und in Explosionsansicht das obere Modul der Vorrichtung
zur Steuerung eines erfindungsgemäßen Lamellenvorhangs zeigt,
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2 in
der Perspektive und in Explosionsansicht die zwei im oberen Modul
der 1 in Reihe angeordneten Planetengetriebezüge zeigt,
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die 3A und 3B auf
schematische Weise das Mittel zur Richtungsänderung der horizontalen Ausgangsspindel
des oberen Moduls der 1 zeigen,
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4 auf
schematische Weise im Längsschnitt
die beiden miteinander verbundenen Planetengetriebezüge des oberen
Moduls zeigt, und
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die 5A und 5B schematisch
und teilweise einen erfindungsgemäßen Lamellenvorhang in der
Ruhestellung bzw. in der Zugstellung zeigen.
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Es
wird nun auf die soeben in kurzen Worten beschriebenen Figuren Bezug
genommen. Der Lamellenvorhang selbst ist jedoch als solcher in den
Figuren nicht dargestellt worden, da er seitens des Fachmannes wohl
bekannt ist. In den 5A und 5B wurde
der Lamellenvorhang aber teilweise in Verbindung mit der Vorrichtung
zur Betätigung
des Lamellenvorhangs dargestellt.
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Ein
Lamellenvorhang umfaßt
im allgemeinen eine vertikal entfaltbare Schürze, die aus horizontalen,
von flexiblen Leitern getragenen Lamellen besteht und die mit einer
unteren horizontalen Endstange abgeschlossen ist, deren Position über wenigstens
zwei Kordeln oder Bänder
bestimmt wird, welche geeignet sind, um eine (in den Figuren nicht
dargestellte) horizontale Ausgangsspindel gewickelt zu werden.
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Ein
oberes Modul, wie es in 1 dargestellt ist, umfaßt eine
Vorrichtung, die eine Drehbewegung einer horizontalen Eingangsspindel 6 in
eine weitere Drehbewegung der horizontalen Ausgangsspindel in eine
bestimmte Richtung umwandelt.
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Dieses
obere Modul ist von einem Gehäuse gebildet,
das einen Boden 8 und einen Deckel 10, welcher
den Mechanismus zum Umwandeln der Drehbewegung enthält, aufweist.
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Dieser
Mechanismus umfaßt
im wesentlichen einen ersten Planetengetriebezug 12, der
mit einem zweiten Planetengetriebezug 14 in Reihe angeordnet
ist.
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Jeder
Planetengetriebezug 12, 14 umfaßt einen
Planetenträger 16, 18,
ein Planetengetriebe 20, 22 sowie einen Kranz 24, 28.
In dem dargestellten Beispiel weist jedes Planetengetriebe 20, 22 drei Zahnräder auf.
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Der
Planetenträger
von einem der Getriebezüge
nimmt das eine Ende der Achsen der Planetengetriebe auf, während der
Planetenträger
des anderen Getriebezuges das andere Ende dieser Achsen aufnimmt.
Die Planetenräder
eines jeden Getriebes weisen einen Bereich gegenseitigen Eingriffs
und außerhalb
dieses Bereichs einen Verzahnungsbereich auf, der natürlich mit
den an der Innenseite des entsprechenden Kranzes 24, 28 vorgesehenen
Zähnen kämmt.
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Selbstverständlich sind
die Achsen der Planetengetriebe 20, 22 parallel
zueinander und drehfest.
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Die
Eingangsspindel 6 dreht sich stets in eine gleiche Richtung
und ist mit dem Getriebe aus zentripetalen Planetenrädern 22 des
zweiten Planetengetriebezuges 14 in Eingriff.
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Der
zweite Planetenträger 18 treibt
die Ausgangsspindel an, um die die vorgenannten Kordeln oder Bänder des
Lamellenvorhangs gewickelt sind. Der zweite Planetenträger 18 ist
geeignet, in die eine oder andere Richtung zu drehen, wie dies zu
sehen sein wird.
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Man
wird verstehen, daß die
Planetenräder eines
Getriebes die Planetenräder
des anderen Getriebes umgekehrt drehend antreiben.
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Wie
zuvor erwähnt,
weist die horizontale Eingangsspindel 6 eine bestimmte
konstante Drehrichtung auf, während
sich die Ausgangsspindel in die eine und andere Richtung drehen
können
muß, um entweder
das Herablassen oder das Hinaufziehen der Schürze des Lamellenvorhangs zu
gewährleisten.
Zu diesem Zweck muß einer
der Kränze 24, 28 gegen
ein Drehen festgelegt werden.
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Die
Wahl der Drehrichtung der Ausgangsspindel ist nun mit der Wahl des
drehfestgelegten Kranzes verbunden.
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Wenn
der Kranz 28 gegen ein Drehen festgelegt ist, während der
Kranz 24 frei drehbar ist, drehen sich die beiden Planetenträger 16, 18 gemeinsam
in der Drehrichtung der Eingangsspindel 6. Wenn umgekehrt
der Kranz 28 frei drehbar ist, während der Kranz 24 festgelegt
ist, drehen sich die beiden Planetenträger 16, 18 entgegen
der Drehrichtung der Eingangsspindel 6.
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Die
Drehfestlegung von einem dieser Kränze wird mittels eines Schlittens 30 erhalten,
der mit zwei Zahnpaaren 32, 34 versehen ist, die
derart angeordnet sind, daß nur
einer der Kränze 24, 28 erfaßt wird, während der
andere frei bleibt. Der Schlitten 30 ist verschiebebeweglich,
um den festgelegten Kranz zu wählen.
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In
der Praxis ist jedes Zahnpaar 32, 34 des Schlittens 30 mit
einer Klaue 40, 42 fest verbunden, die geeignet
ist, jeweils entweder den Kranz 24 oder den Kranz 28 festzulegen,
und dies derart, daß nur einer
der Kränze
festgelegt wird und der andere frei bleibt. Zu diesem Zweck weisen
jede Klaue 40, 42 und jeder Kranz 24, 28 eine
gegenüberliegende,
entsprechend verzahnte radiale Wand auf. Ein zusätzliches Federmittel 9,
das axial auf die Klauen wirkt, ermöglicht, die Synchronisierung
der gegenüberliegenden
verzahnten radialen Wände
zwischen einer Klaue und dem entsprechenden Kranz sicherzustellen.
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Die
Verschiebung des Schlittens 30 wird durch ein Exzenternockenmittel 44 sichergestellt, das
mit einer in dem Schlitten 30 vorgesehenen Öffnung 46 zusammenwirkt.
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Ein
unumkehrbares Radmittel 50, beispielsweise mit Feder, Kugeln
oder Sperrklinke, ist am Ausgang des Mechanismus angeordnet, um
das Herunterfallen der Schürze
des Lamellenvorhangs zwischen zwei Bedienungsschritten zu vermeiden.
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Die
Bedienung der Schürze
des Lamellenvorhangs erfolgt mittels einer Hohlwelle 52,
die den Exzenternocken 44 trägt, der in die Öffnung 46 des beweglichen
Schlittens 30 eingreift. Eine Viertelumdrehung oder eine
halbe Umdrehung dieser Welle 52 bewirkt nun die Bewegung
des Schlittens 30 und infolgedessen den Wechsel des festgelegten
Kranzes und folglich die Änderung
der Drehrichtung der horizontalen Ausgangsspindel. Man verfügt somit über ein
Mittel zum Steuern des Hinaufziehens oder des Herablassens der Schürze des
Lamellenvorhangs.
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Dann
verläuft
ein mit einem Griff 60 fest verbundenes Seil 62 (5B)
innerhalb der Hohlwelle 52, um dem Benutzer als Betätigungsmittel
zu dienen. Das obere Ende des Seils, das über eine bewegliche Rolle 54 mit
horizontaler Achse geführt wird,
ist mit einer Antriebsspule 56 verbunden, welche die durch
den Benutzer auf das Seil 62 ausgeübte Zugkraft mittels eines
(in den Figuren nicht dargestellten) Freilaufs in eine Drehbewegung
der horizontalen Eingangsspindel 6 umwandelt. Ein Federmittel ermöglicht,
die Antriebsspule 56 in ihre Ruhewinkelstellung zurückzustellen.
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Wenn
der Benutzer keinerlei Zug auf das Seil 62 ausübt, gelangt
der durch die Antriebsspule 56 rückgestellte Griff 60 in
Anschlag an die Hohlwelle 52, die in eine an dem Griff 60 vorgesehene
Form 64 einrastet, so daß in dieser Position der Griff 60 und die
Hohlwelle 52 drehverbunden sind.
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In
einer Ausführungsform
liegt die Länge
des auf die Rolle aufrollbaren Endes des Seils in der Größenordnung
von 80 cm.
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Wenn
der Benutzer sich dafür
entschieden hat, daß die
Schürze
des Lamellenvorhangs durch eine einfache Drehung der Welle 52 mit
Hilfe des Griffs 60, den er in einer Hand hält, hochgezogen oder
herabgelassen werden soll, muß er
nur noch einmal oder mehrmals nacheinander an dem die Welle 52 durchlaufenden
Seil 62 ziehen. Nach jedem Ziehen wird das Seil 62 durch
die rückgestellte
Antriebsspule 56 automatisch geschluckt.
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Durch
ein solches lineares Ziehen wird die Antriebsspule 56 gedreht,
die diese Drehbewegung auf die Planetengetriebezüge 12, 14 überträgt, die dann
eine Drehbewegung in die eine oder andere Richtung auf die Ausgangsspindel übertragen
werden.
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Der
Fachmann wird verstanden haben, daß man auf diese Weise eine
Vorrichtung zum Steuern eines Lamellenvorhangs von der Art „Monocommando" erhält, der
sehr einfach zu benutzen, kostengünstig herzustellen ist und
vor allem einen sehr geringen Platzbedarf, beispielsweise von 25 × 25 Millimeter
im Schnitt aufweist, der mit der Verwendung eines herkömmlichen
oberen Lamellenvorhangblechgehäuses
kompatibel ist.
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Die
Besonderheit dieses Mechanismus besteht im wesentlichen darin, daß dem Benutzer
ermöglicht
wird, – ob
er nun den Lamellenvorhang hochziehen oder herablassen möchte – seinen
Griff um das Zugorgan aufrechtzuerhalten, wodurch alle Bedienungsschritte
mit einer einzigen Hand durchgeführt
werden können.
Der Übergang
vom Entfalten zum erneuten Zusammenfalten der Schürze des
Lamellenvorhangs wird somit durch eine einfache Drehung der Betätigungsstange
vollzogen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
waren die horizontale Eingangs- und die horizontale Ausgangsspindel,
aufgrund der Platzbedarfsanforderungen, mit einem 12 Zähne aufweisenden
Ritzel versehen, die zwei mal drei Planetenräder 20, 22 hatten
jeweils 12 Zähne
und die Kränze 24, 28 hatten
36 Zähne.
Mit einer solchen identischen Ausbildung der zwei Planetengetriebezüge 12, 14 erhält man zwei
unterschiedliche Untersetzungsverhältnisse, nämlich eine Untersetzung von
1/4 für
das Zusammenfalten der Schürze
und ein Verhältnis
von 1/2 für
das Entfalten der Schürze.
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So
benötigt
der Benutzer seine Kräfte
lediglich für
das Zusammenfalten, während
er in den Genuß eines
schnelleren und schwerkraftunterstützten Entfaltens kommt.
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Obwohl
das dargestellt und beschrieben wurde, was derzeit als die bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung betrachtet wird, versteht es sich von selbst, daß der Fachmann
hieran verschiedene Änderungen
und Modifikationen vornehmen kann, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung, wie er in den Ansprüchen
definiert ist, zu verlassen.