DE102004035117A1 - Antrieb für eine Aufwickelanordnung eines Behangs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Antrieb (1) für eine Aufwickelanordnung eines Behangs mit einem Antriebselement (4, 25), wobei ein erstes und ein zweites Antriebselement (4, 25) vorgesehen sind, die gegeneinander austauschbar sind und mit denen unterschiedliche Übersetzungen realisiert sind. Dadurch lässt sich der Antrieb auf unterschiedliche Anwendungen anpassen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Antrieb einer Aufwickelanordnung eines Behangs mit einem Antriebselement.
- Behänge, wie beispielsweise Raffrollos, müssen auf- und abgewickelt werden. Dazu ist in der Regel ein Antrieb notwendig. Es ist bekannt, manuell bedienbare Antriebe, wie beispielsweise Perlkettantriebe, oder elektromotorisch betriebene Antriebe zu verwenden. Häufig ist es wünschenswert, eine Aufwickelanordnung unterschiedlichen Verwendungen zuzuführen, wobei bei der einen Anwendung ein schnelleres Auf- und Abwickeln notwendig sein kann als bei einer anderen. Außerdem sollen die Bedienkräfte trotz unterschiedlicher Behanggrößen und -gewichte annähernd gleich bleiben.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Antrieb bereitzustellen, der auf unterschiedliche Anwendungen angepasst werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Antrieb der eingangs genannten Art gelöst, bei dem ein erstes und ein zweites Antriebselement vorgesehen sind, die gegeneinander austauschbar sind, wobei mit dem ersten und zweiten Antriebselement unterschiedliche Übersetzungen realisiert sind.
- Ein derartiger Antrieb kann auf einfache Art und Weise für unterschiedliche Anwendungen angepasst werden. Insbesondere ist es zur Anpassung nur notwendig, das erste gegen das zweite Antriebselement oder umgekehrt auszutauschen.
- Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das erste Antriebselement mit einem Getriebe zusammenwirkt. Somit kann eine Übersetzung realisiert werden, die nicht 1:1 ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass durch das zweite Antriebselement eine Übersetzung von 1:1 realisiert wird.
- Eine besonders platzsparende Anordnung ergibt sich, wenn das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das erste Antriebselement das Sonnenrad des Planetengetriebes aufweist. Vorzugsweise ist das Sonnenrad einstückig, insbesondere materialschlüssig mit dem ersten Antriebselement ausgebildet. Somit ist kein zusätzliches Bauelement für das Sonnenrad notwendig. Zur Änderung der Übersetzung muss lediglich das Antriebselement ausgetauscht werden und müssen die Planeten eingesetzt oder entfernt werden, je nachdem, welcher Zustand bzw. welche Übersetzung hergestellt werden soll.
- Ein stabiles Planetengetriebe kann realisiert werden, wenn mindestens zwei, vorzugsweise vier Planeten vorgesehen sind.
- Vorteilhafterweise ist ein Planetenlagerteil vorgesehen, welches Lagerzapfen aufweist, auf die die Planeten aufgesetzt werden können. Durch die Bewegung der Planeten um das Sonnenrad wird das Planetengetriebe in eine Drehung versetzt. Das zweite Antriebselement kann Ausnehmungen zur Aufnahme der Planetenlagerzapfen des Planetenlagerteils aufweisen. Dies bedeutet, dass für die Realisierung eines Antriebs mit einer Übersetzung die Planeten auf die Planetenlagerzapfen des Planetenlagerteils aufgesetzt werden und mit dem ersten Antriebselement zusammenwirken. Für einen Antrieb ohne Untersetzung bzw. Übersetzung werden die Planeten von den Lagerzapfen einfach entfernt und wird das erste Antriebselement gegen das zweite Antriebselement ausgetauscht. Die Planetenlagerzapfen können mit den Ausnehmungen des Antriebselements zusammenwirken, sodass bei einer Bewegung des Antriebselements das Planetenlagerteil über die Planetenlagerzapfen mitgenommen wird. Die Ausnehmungen bilden dabei Anschläge für die Planetenlagerzapfen.
- Grundsätzlich ist es möglich, dass das Antriebselement durch einen Elektromotor angetrieben ist. Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt jedoch darin, wenn der Antrieb als Zugmittelantrieb ausgebildet ist und das erste und zweite Antriebselement als Antriebsrad des Perlkettenantriebs ausgebildet sind. Somit ist der Antrieb für eine Handbetätigung durch einen Benutzer ausgebildet.
- Der Austausch der Antriebselemente kann auf besonders einfache Art und Weise erfolgen, wenn das jeweilige Antriebselement in einem mehrteiligen, insbesondere zusammensteckbaren Gehäuse angeordnet ist. Zum Austauschen des Antriebselements muss daher das Gehäuse nur geöffnet werden, beispielsweise indem Gehäuseteile getrennt werden, das eine Antriebselement entnommen, das andere Antriebselement eingesetzt und das Gehäuse bzw. die Gehäuseteile wieder zusammengesteckt werden.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn eine Bremseinrichtung vorgesehen ist. Dabei ist die Bremseinrichtung so ausgebildet, dass eine Aufwickelanordnung drehbar ist, wenn der Antrieb über das Antriebselement erfolgt. Sobald von einem Benutzer keine Kraft mehr eingebracht wird, sperrt die Bremseinrichtung, sodass der Behang in seiner Stellung gehalten wird. Wird ein Drehmoment von der Seite der Aufwickelanordnung, d. h. durch das Eigengewicht des Behangs, eingebracht, so sperrt die Bremseinrichtung.
- Besonders einfach kann eine solche Bremseinrichtung realisiert werden, wenn eine Schraubenfeder vorgesehen ist, die mit dem Planetenlagerteil und einem Wellenlagerteil zusammenwirkt. Erfolgt ein Krafteintrag von der Antriebsseite, so wird die Schraubenfeder derart verdreht, dass eine Bewegung der Welle, auf der eine Trommel der Aufwickelanordnung angeordnet ist, möglich ist. Kommt der Krafteintrag jedoch von der anderen Seite, d. h. vom Wellenlagerteil bzw. von der Trommel, so wird die Schraubenfeder aufgeweitet, sodass sie von innen gegen ein drehfest angeordnetes Teil, insbesondere ein zumindest teilweise zylindrisches Teil des Gehäuses drückt und dadurch die Welle festgestellt wird.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
- Ein Ausführungsbeispiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
- Es zeigt:
-
1 eine Explosionsdarstellung eines Antriebs mit einem Planetengetriebe; -
2 eine Explosionsdarstellung des Antriebs ohne Planetengetriebe; -
3 eine perspektivische Ansicht des zusammengebauten Antriebs; -
4 einen Längsschnitt durch den Antrieb; -
5 einen Querschnitt gemäß der Linie V-V der4 . - In der
1 ist eine Explosionsdarstellung des Antriebs1 gezeigt. Der Antrieb1 weist ein erstes und ein zweites Gehäuseteil2 ,3 auf, zwischen denen ein erstes Antriebselement4 angeordnet ist. Das Antriebselement4 ist über eine Perlenkette5 antreibbar. Aufwickelanordnungsseitig weist das erste Antriebselement4 ein Sonnenrad6 auf, das mit Planeten7 zusammenwirkt, die sich in einem Zahnkranz8 an der Innenseite eines zylindrischen Teils9 des Gehäuseteils3 abrollen. Die Planeten7 sind auf Planetenlagerzapfen10 gelagert, die an einem Planetenlagerteil11 angeordnet sind. Durch das Planetengetriebe, das die Bestandteile Sonnenrad6 , Planeten7 und Zahnkranz8 umfasst, wird eine Übersetzung von 3:1 realisiert. Das Planetenlagerteil11 weist eine offene Zylinderwandung12 auf, auf die eine Schraubenfeder13 aufsteckbar ist. Die Schraubenfeder13 wird auf dem Planetenlagerteil11 durch ein Wellenlagerteil14 gehalten. Bei einer durch das Antriebselement4 initiierten Drehbewegung schlägt eine der Anschlagflächen15 ,16 am Ende17 der Schraubenfeder13 und das andere Ende18 an einem Anschlag19 des Wellenlagerteils14 an. Dadurch wird die Schraubenfeder13 so verdreht, dass sich ihr Außendurchmesser verringert und nicht mehr an der drehfesten Zylindermantelfläche20 des Gehäuseteils3 anliegt. Es wird eine Bewegung einer Welle, die in die Wellenaufnahme21 einsteckbar ist, ermöglicht. Wird durch das erste Antriebselement4 jedoch keine Bewegung initiiert, muss eine Drehung der Welle, auf der die Aufwickelanordnung sitzt, verhindert werden. Der Anschlag19 wirkt daher in entgegengesetzter Richtung auf das Ende18 , sodass die Enden17 ,18 der Schraubenfeder13 derart gegeneinander gedreht werden, dass sich das Federelement13 aufweitet und gegen die Mantelfläche20 drückt. Dadurch wird eine Drehung des Wellenlagerteils14 verhindert und der Behang in seiner Stellung arretiert. Die Enden17 ,18 der Schraubenfeder13 sind im Wesentlichen radial nach innen gerichtet. - In der
2 ist eine Explosionsdarstellung des Antriebs1 ohne Planetengetriebe gezeigt. Im Unterschied zur1 ist ein zweites Antriebselement25 vorgesehen, das Stege26 aufweist, zwischen denen Aufnahmen27 gebildet sind, in die die Planetenlagerzapfen10 ragen können. Dies bedeutet, dass das zweite Antriebselement25 unmittelbar mit dem Planetenlagerteil11 zusammenwirkt. Somit wird eine Übersetzung von 1:1 realisiert. Die Planetenlagerzapfen10 schlagen an den Stegen26 an, sodass das Planetenlagerteil11 bei einer Drehbewegung des zweiten Antriebselements25 mitgenommen wird. - In der
3 ist eine perspektivische Ansicht des Antriebs1 im zusammengebauten Zustand gezeigt. Der eigentliche Antrieb ist vollständig innerhalb des Gehäuses, bestehend aus den Gehäuseteilen2 ,3 , angeordnet. Zum Austausch des ersten und zweiten Antriebselements müssen die Gehäuseteile2 ,3 getrennt werden. Dann können das Antriebselement4 ,25 und ggf. die Planeten7 entfernt und das jeweils andere Antriebselement4 ,25 und ggf. die Planeten7 eingesetzt werden. Anstatt die Antriebselemente auszutauschen, kann vorgesehen sein, dass die Antriebe je nach Verwendung des Antriebs bereits werksseitig mit dem richtigen Getriebe zusammengebaut werden. Ab einer bestimmten Behangbreite kann beispielsweise grundsätzlich ein Planetengetriebe eingebaut werden. - In der
4 ist ein Längsschnitt durch den Antrieb1 gezeigt. Das erste Antriebselement4 sitzt auf einem Lagerzapfen30 des ersten Gehäuseteils2 . Es wird von einer Perlenkette5 angetrieben. Das Sonnenrad6 kämmt mit Planeten7 , die auf dem Planetenlagerteil11 gelagert sind. - In der
5 ist ein Schnitt entlang der Linie V-V der4 gezeigt. Hier ist zu sehen, dass vier Planeten7 durch das Sonnenrad6 angetrieben werden und sich in dem Zahnkranz8 abrollen. Die Planeten7 bewegen sich daher um das Sonnenrad6 herum, da der Zahnkranz8 Bestandteil des starren, d. h. nicht drehbeweglichen Gehäuseteils3 ist. Durch die Bewegung der Planeten7 wird das Planetenlagerteil11 in Bewegung gesetzt, sodass eine Welle einer Aufwickelanordnung angetrieben wird.
Claims (11)
- Antrieb (
1 ) einer Aufwickelanordnung eines Behangs mit einem Antriebselement (4 ,25 ), dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes und ein zweites Antriebselement (4 ,25 ) vorgesehen sind, die gegeneinander austauschbar sind, wobei mit dem ersten und zweiten Antriebselement (4 ,25 ) unterschiedliche Übersetzungen realisiert sind. - Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Antriebselement (
4 ) mit einem Getriebe zusammenwirkt. - Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet ist.
- Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Antriebselement (
4 ) das Sonnenrad (6 ) des Planetengetriebes aufweist. - Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe mindestens zwei, vorzugsweise vier Planeten (
7 ) aufweist. - Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Planetenlagerteil (
11 ) vorgesehen ist. - Antrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Antriebselement (
25 ) Ausnehmungen (27 ) zur Aufnahme der Planetenlagerzapfen (10 ) des Planetenlagerteils (11 ) aufweist. - Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb als Zugmittelantrieb, das erste und zweite Antriebselement (
4 ,25 ) als Antriebsrad des Zugmittelantriebs ausgebildet sind. - Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
4 ,25 ) in einem mehrteiligen, insbesondere zusammensteckbaren Gehäuse (Gehäuseteile2 ,3 ) angeordnet ist. - Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bremseinrichtung vorgesehen ist.
- Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung eine Schraubenfeder (
13 ) aufweist, die mit dem Planetenlagerteil (11 ) und einem Wellenlagerteil (14 ) zusammen wirkt.
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