DE602004012622T2

DE602004012622T2 - Chirurgisches klammerinstrument

Info

Publication number: DE602004012622T2
Application number: DE602004012622T
Authority: DE
Inventors: Federico Bilotti
Original assignee: Ethicon Endo Surgery Inc
Current assignee: Ethicon Endo Surgery Inc
Priority date: 2004-09-30
Filing date: 2004-09-30
Publication date: 2009-04-16
Anticipated expiration: 2024-10-01
Also published as: DE602004012622D1; BRPI0419120B8; HK1098939A1; BRPI0419120A; US7735704B2; CN101031246A; EP1793742B1; JP2008514319A; JP4607184B2; CA2583581C; PL1793742T3; ES2303648T3; SI1793742T1; CA2583581A1; CN100522076C; WO2006037352A2; AU2004323848B2; DK1793742T3; PT1793742E; CY1108136T1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein chirurgisches Klammersetzinstrument, das z. B. bei der Diagnose und Therapie aller Pathologien verwendet werden kann, die durch eine gekrümmt geklammerte Resektion behandelt werden.
Ein solches chirurgisches Klammersetzinstrument ist aus WO 01/91646 A1 auf dem die zweiteilige Form des Anspruchs 1 basiert, bekannt. WO 01/91646 A1 offenbart ein chirurgisches Klammersetzinstrument mit einer Klammerbefestigungsanordnung, die sich in dem distalen Endbereich des Klammersetzinstruments befindet, einem Schaft und einem Griff, der sich im proximalen Endbereich des Klammersetzinstruments von dem Schaft erstreckt. Die Klammerbefestigungsanordnung weist eine gebogene Magazineinrichtung auf, die mehrere gebogene offene Klammerreihen mit einer konkaven Seite und einer konvexen Seite enthält. Ein gebogenes Gegenlager ist gegenüber der Magazineinrichtung angeordnet. Das Gegenlager hat eine Klammerumformseite und ist dazu eingerichtet, mit der Magazineinrichtung zum Formen der Enden der aus der Magazineinrichtung austretenden Klammern zusammenzuwirken. Das Gegenlager kann relativ in Bezug auf die Magazineinrichtung von einer beab standeten Position zum Positionieren von Gewebe dazwischen in eine geschlossene Position zum Klemmen des Gewebes bewegt werden. Weiterhin ist ein Messer in der Magazineinrichtung enthalten und auf der konkaven Seite wenigstens einer Klammerreihe positioniert.
Das in WO 01/91646 A1 offenbarte chirurgische Klammersetzinstrument kann zur Resektion von Geweben, z. B. von Polypen, und zum praktisch sofortigen Stoppen einer Blutung verwendet werden. Bei einer chirurgischen Prozedur wird das Klammersetzinstrument z. B. in den Analkanal eingeführt und bis zum Ort des Gewebes bewegt, das resektiert werden soll. Das zu resektierende Gewebe kann durch ein getrenntes Greifinstrument in den Bereich zwischen dem Gegenlager und der Magazineinrichtung gezogen werden, wenn sich die Magazineinrichtung und das Gegenlager in einer beabstandeten oder offenen Position befinden. Danach wird die Magazineinrichtung relativ in Bezug auf das Gegenlager bewegt, um das Gewebe zu klemmen. Wenn die Magazineinrichtung und das Gegenlager die geschlossene Position erreicht haben, kann der Chirurg das Instrument „abfeuern", was bedeutet, dass die Klammern aus der Magazineinrichtung heraus getrieben werden und das Gewebe durchdringen, danach die Enden durch das Gegenlager gebogen werden und das Messer in Richtung auf das Gegenlager bewegt wird, um das Gewebe zu schneiden. Wenn das Instrument zurückgezogen wird, bleibt das gesamte resektierte Gewebe in der Klammerbefestigungsanordnung und kann somit sicher aus dem Körper des Patienten entfernt werden.
Ein besonderer Vorteil des in WO 01/91646 A1 offenbarten chirurgischen Klammersetzinstruments ist die Form der Klammerbefestigungsanordnung, in der die Magazineinrichtung und das Gegenlager in einer Querschnittebene eine allgemein bogenähnliche Form haben. Das lässt eine ungehinderte Sicht auf und ei nen ungehinderten Zugang zu den konkaven inneren Flächen der Magazineinrichtung und des Gegenlagers zu.
In den aus WO 01/91646 A1 bekannten Klammersetzinstrumenten wird das Gegenlager mittels eines Arms gehalten, der sich von einem Ende des Gegenlagers erstreckt und allgemein parallel zur Richtung der Relativbewegung des Gegenlagers in Bezug auf die Magazineinrichtung verläuft. Das andere Ende des Gegenlagers wird nicht gehalten. Somit könnte sich unter Belastung, wenn das zu resektierende Gewebe geklemmt ist, das Gegenlager verformen. Das führt zu einer Fehlausrichtung der Enden der Klammern und der Klammerumformfläche des Gegenlagers. Für kleine Klammersetzinstrumente, die ausgestaltet sind, um durch einen Kanal mit einem kleinen Durchmesser eingeführt zu werden, ist das ein besonderes Problem, da dort nicht genug Platz für einen ausreichend dimensionierten, widerstandsfähigen Haltearm am Ende des Gegenlagers vorhanden ist.
Um diesen Nachteil zu überwinden, ist vorgeschlagen worden, einen Haltestift zu verwenden, der den freien Zugang zu dem Raum zwischen dem Gegenlager und der Magazineinrichtung nicht behindert, der jedoch nach dem Klemmen des Gewebes zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager bewegt wird, um die Magazineinrichtung und das Gegenlager zueinander auszurichten. Ein solcher Haltestift ist in WO 2004/110285 (welche im Sinne des Artikels 54(2) EPC nicht zum Stand der Technik gehört) offenbart. Der Haltestift befindet sich nahe dem freien Ende der Gegenlager-/Magazineinrichtung. In den Fällen, in denen die Länge des zu resektierenden Gewebes kleiner ist als die Bogenlänge der Einrichtung, rufen die bekannten Haltestifte keine Gefahren eines unerwünschten Durchstoßens des Gewebes hervor.
Es ist jedoch möglich, dass das zu resektierende Gewebe länger als die Bogenlänge der Einrichtung ist. In solchen Fällen muss das Klammersetzinstrument mehr als einmal zur Anwendung gebracht werden, wobei das entladene Klammermagazin durch ein geladenes ersetzt wird. Das Problem der derzeitigen Klammersetzinstrumente mit einem Haltestift am freien Ende der Magazineinrichtung ist, dass ihr Haltestift ein Loch in dem Gewebe außerhalb der durch die Messerlänge definierten Resektionslinie hinterlässt.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die klinischen Vorteile eines chirurgischen Klammersetzinstruments, wie es allgemein aus WO 01/91646 A1 bekannt ist, zu vergrößern, ohne seine technische Leistungsfähigkeit zu schmälern.
Das Problem wird durch ein chirurgisches Klammersetzinstrument mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Versionen der Erfindung sind aus den abhängigen Ansprüchen zu erkennen.
Das chirurgische Klammersetzinstrument der vorliegenden Erfindung umfasst eine Klammerbefestigungsanordnung, die eine gebogene Magazineinrichtung und gegenüber der Magazineinrichtung ein gebogenes Gegenlager aufweist. Die Magazineinrichtung weist wenigstens eine gebogene offene Klammerreihe mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende und einer konkaven Seite und einer konvexen Seite auf. Das Gegenlager hat eine Klammerumformseite und ist dazu eingerichtet, mit der Magazineinrichtung zum Formen der Enden der aus der Magazineinrichtung austretenden Klammern zusammenzuwirken. Weiterhin ist eine Bewegungseinrichtung dazu eingerichtet, das Gegenlager relativ in Bezug auf die Magazineinrichtung im Wesentlichen in paralleler Beziehung von einer beabstandeten Position zum Positionieren von Gewebe dazwischen in eine geschlossene Position zum Klemmen des Gewebes zu bewegen. Eine Klammertreibereinrichtung ist dazu eingerichtet die Klammern aus der Magazineinrichtung auf das Gegenlager zu treiben. In der Magazineinrichtung ist ein Messer mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite enthalten. Das Messer befindet sich auf der konkaven Seite wenigstens einer Klammerreihe, wobei die erste Seite des Messers dieser Klammerreihe zugewandt ist. Eine Messerbetätigungseinrichtung ist dazu eingerichtet, das Messer in Richtung auf das Gegenlager zu bewegen. Gemäß der Erfindung weist die Klammerbefestigungsanordnung einen Haltestift auf, der dazu eingerichtet ist, sich zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager zu bewegen, um die Magazineinrichtung und das Gegenlager zueinander auszurichten. Der Haltestift befindet sich auf der zweiten Seite des Messers in einem Zwischenbereich zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende der gebogenen Klammerreihe.
Mit anderen Worten, der Haltestift befindet sich nicht an einem Ende der gebogenen Klammerreihe, sondern in einem Bereich, in dem das Gewebe, das durch den Haltestift bei dessen Bewegung durchstoßen werden könnte, resektioniert wird, wenn das Messer betätigt wird. Daher besteht keine Gefahr, dass gesundes Gewebe oder im Körper des Patienten verbleibendes Gewebe durch den Haltestift verletzt werden. Die Wichtigkeit der Position des Haltestifts ist durch die noch nachfolgende Beschreibung einer Ausführung der Erfindung besser zu verstehen.
Vorzugsweise umfasst das Klammersetzinstrument der vorliegenden Erfindung eine Schafteinrichtung und einen Griff, wobei sich die Klammerbefestigungsanordnung im distalen Endbereich des Klammersetzinstruments befindet und sich der Griff im proximalen Endbereich des Klammersetzinstruments von der Schafteinrichtung erstreckt. In einer bevorzugten Version der Erfindung ist die Klammerbefestigungsanordnung abnehmbar im dista len Endbereich der Schafteinrichtung angebracht. Auf diese Weise kann die Schafteinrichtung, die viele Bauteile der Bewegungseinrichtung, der Klammertreibereinrichtung, der Messerbetätigungseinrichtung und Elemente, die verwendet werden, um den Haltestift zu bewegen, enthalten kann, als eine für einen Patienten bestimmte, nachladbare Einrichtung ausgelegt werden, während die Klammerbefestigungseinrichtung als ein einmalig abfeuerbarer Wegwerfartikel ausgelegt werden kann, der ausgetauscht wird, nachdem seine Klammern abgegeben worden sind. Vorzugsweise kann der Haltestift über ein am Griff angeordnetes Betätigungselement bewegt werden. In einer bevorzugten Ausführung ist die Bewegungsrichtung des Haltestifts im Wesentlichen parallel zur Richtung der Relativbewegung des Gegenlagers in Bezug auf die Magazineinrichtung.
Die Klammerumformseite des Gegenlagers kann allgemein eben sein, wobei jedoch auch andere Formen, zum Beispiel eine wellige Form, vorgesehen sein können.
In einer vorteilhaften Version der Erfindung ist die Klammerbefestigungsanordnung dazu eingerichtet, einen ungehinderten Zugang zu den konkaven inneren Flächen der Magazineinrichtung und des Gegenlagers zuzulassen. Eine solche Ausgestaltung, die allgemein aus WO 01/91646 A1 bekannt ist, erleichtert in hohem Maße die Handhabung des Klammersetzinstruments bei einer chirurgischen Prozedur.
Vorzugsweise haben die Magazineinrichtung und das Gegenlager eine allgemein bogenähnliche Form in einer Querschnittebene, wobei sich der Bogen über einen Winkel im Bereich von 10° bis 350° erstreckt.
In einer vorteilhaften Version der Erfindung wird das Gegenlager mittels eines Arms gehalten, der sich von einem Ende des Gegenlagers erstreckt und allgemein parallel zur Richtung der Relativbewegung des Gegenlagers in Bezug auf die Magazineinrichtung verläuft. Diese Art der Halterung lässt einen großen unbehinderten Bereich zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager zu, hat jedoch allgemein den Nachteil, dass sie weniger steif ist als z. B. eine Ausgestaltung, die einen Haltearm in der Mitte der Magazineinrichtung und des Gegenlagers oder mehr als einen Haltearm verwendet. Dieser Nachteil wird jedoch durch den vorhandenen Haltestift kompensiert, mittels dessen die Magazineinrichtung und das Gegenlager während der Schritte der Prozedur, wenn eine Ausrichtung kritisch ist, ausgerichtet werden, d. h. insbesondere, wenn die Magazineinrichtung und das Gegenlager in Richtung zueinander bewegt werden, um das Gewebe auf eine Dicke zusammenzudrücken, die geklammert werden kann und wenn die Klammern dann aus der Magazineinrichtung „abgefeuert" und durch die Vertiefungen in der Klammerumformfläche des Gegenlagers umgeformt werden.
Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager in der geschlossenen Position einstellbar. So kann zum Beispiel die Bewegungseinrichtung einen einstellbaren Anschlag aufweisen, um zu verhindern, dass die Magazineinrichtung (oder das Gegenlager) sich über die Anschlagposition hinaus bewegt, dass das Gewebe zu stark geklemmt wird, oder es kann eine Reihe von Magazineinrichtungen mit verschiedenen eingebauten Gewebeanschlägen gemäß der Gewebedicke verwendet werden. Es ist weiterhin denkbar, eine Reihe von Magazineinrichtungen zu verwenden, die verschiedene Abmessungen in Längsrichtung aufweisen, die auf den gewünschten Abstand zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager in der geschlossenen Position angepasst sind. Durch das Einstellen des Abstands zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager in der geschlossenen Position kann das Instrument an die Dicke und die Art des zu klammernden und zu resektierenden Gewebes angepasst werden.
In einer vorteilhaften Version des chirurgischen Klammersetzinstruments kann die Magazineinrichtung ein austauschbares Magazin aufweisen, das die Klammern enthält. Auf diese Weise kann ein gebrauchtes Magazin ohne Klammern durch ein neues ersetzt werden, wenn es erforderlich ist. Das ist insbesondere von Vorteil, wenn das Instrument während derselben chirurgischen Prozedur mehrmals verwendet werden soll.
Einige der vorher angeführten Merkmale sind bereits aus WO 01/91646 A1 bekannt, insbesondere eine bogenähnliche Form der Magazineinrichtung und des Gegenlagers und ein Haltearm, der sich von einem Ende des Gegenlagers erstreckt, wodurch ein bequemer Zugang zum Ort des operativen Eingriffs ermöglich wird, z. B. für endoskopische optische Einrichtungen oder zusätzliche chirurgische Instrumente. Der Haltestift der vorliegenden Erfindung erlaubt eine größere Präzision des operativen Eingriffs ohne Gefahr einer Verletzung von Gewebe, das nicht aus dem Patienten in Form einer Probe entnommen zu werden braucht.
Hierbei wird der Ausdruck „Klammer" in einem sehr allgemeinen Sinn verwendet. Er schließt Metallklammern oder Metallklemmen ein, aber auch chirurgische Befestigungselemente, die aus synthetischem Material hergestellt sind, und ähnliche Befestigungselemente. Synthetische Befestigungselemente weisen normalerweise ein Gegenstück (Halteelement) auf, das an dem Gegenlager gehalten wird. In diesem Sinne haben auch die Ausdrücke „Gegenlager" und „Klammerumformseite" eine weitreichende Bedeutung, die im Fall von zweiteiligen synthetischen Befestigungselementen das dem Gegenlager ähnliche Werkzeug und seine Fläche, an der die Halteelemente gehalten werden und ähnliche Einrichtungen einschließt.
Allgemein kann das Klammersetzinstrument gemäß der Erfindung für alle Arten von operativen Eingriffen verwendet werden, die in WO 01/91646 A1 , die hierin durch Bezugnahme einbezogen ist, offenbart sind.
Nachfolgend wird die Erfindung ausführlicher durch eine Ausführung beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
1 eine isometrische Ansicht der Klammerbefestigungsanordnung einer Ausführung des chirurgischen Klammersetzinstruments gemäß der Erfindung, wobei eine bewegbare Magazineinrichtung sich in einer beabstandeten Position von einem Gegenlager befindet,
2 eine isometrische Ansicht wie die in 1, wobei die Magazineinrichtung in Richtung auf das Gegenlager bewegt worden ist, ohne das Gewebe (nicht dargestellt) so stark zusammenzudrücken, dass Gefahren bezüglich der Ausrichtung der Magazineinrichtung mit dem Gegenlager entstehen könnten,
3 eine isometrische Ansicht wie die in 2, wobei ein Haltestift zu einem Gegenstück an dem Gegenlager bewegt worden ist, um die Magazineinrichtung und das Gegenlager bereit für die abschließende Gewebekompression auf die gewünschte Größe und die Klammerabgabe („Abfeuern") auszurichten,
4 eine isometrische Ansicht wie die in 3 aus einem anderen Blickwinkel, wenn der abschließende Gewebespalt erreicht ist und die Klammern abgegeben worden sind, und
5 eine schematische Ansicht der Magazineinrichtung von oben, wobei das Gewebe in den Raum zwischen der Magazineinrichtung und dem Gegenlager gezogen ist (als schraffierte Flä che dargestellt) und wobei der Teil dieses Gewebes, der durch das Klammersetzinstrument resektiert werden soll, als kreuzschraffierte Fläche dargestellt ist.
Das mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete chirurgische Klammersetzinstrument der Ausführung hat eine ähnliche Ausgestaltung wie das ausführlich in WO 01/91646 A1 beschriebene Klammersetzinstrument. Zusätzlich zu diesem Instrument weist das Klammersetzinstrument 1 einen Haltestift zum Ausrichten der Magazineinrichtung und des Gegenlagers auf, wie es vorher erläutert wurde.
Das Klammersetzinstrument 1 weist eine Klammerbefestigungsanordnung 2 auf, die an dem distalen Ende eines Schafts 4 angebracht ist. 1 bis 4 zeigen nur den distalen Teilabschnitt des Schafts 4. In seinem proximalen Bereich ist der Schaft 4 an einem Griff angebracht, der Betätigungselemente für das Ausführen der Funktionen des Klammersetzinstruments 1 aufweist, wie sie im Fachgebiet bekannt sind. Die kraftübertragenden Elemente für das Übertragen der Bewegungen der Betätigungselemente auf die bewegbaren Teile der Klammerbefestigungsanordnung 2 werden in dem Schaft 4 oder in an der Oberfläche des Schafts 4 angeordneten Kanälen geführt. In der vorliegenden Ausführung ist die Klammerbefestigungsanordnung 2 an dem distalen Ende des Schafts 4 befestigt. Es ist jedoch auch eine Ausgestaltung denkbar, bei der die Klammerbefestigungsanordnung abnehmbar angebracht ist.
Die Klammerbefestigungsanordnung 2 weist in ihrem proximalen Bereich einen Klammergehäusebereich 6 und entgegengesetzt zu diesem, in ihrem distalen Bereich, ein Gegenlager 8 auf. Der Klammergehäusebereich 6 hat einen festen Führungsbereich 10, der eine bewegbare Magazineinrichtung 12 führt. An einem seiner Enden wird das Gegenlager 8 durch einen Arm 14 gehalten, der sich von dem Führungsbereich 10 in Längsrichtung, d. h. im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Schafts 4 erstreckt.
Die Magazineinrichtung 12 weist ein Magazin auf, das wenigstens eine, jedoch vorzugsweise (in der Ausführung) vier offene Klammerreihen und ein Messer zum Schneiden von Gewebe aufweist. Die Geometrie und die relative Anordnung davon werden nachfolgend noch ausführlicher anhand von 5 erläutert. Wegen dieser Geometrie weisen die Magazineinrichtung 12 und das Gegenlager 8 eine gekrümmte, bogenähnliche Form auf, wie es aus 1 bis 4 ersichtlich ist. In der vorliegenden Ausführung erstreckt sich der Bogen über einen Winkel von etwas weniger als 90°. Die Geometrie der Klammerbefestigungsanordnung 2 lässt einen ungehinderten Zugang zu den inneren Flächen der Magazineinrichtung 12 und des Gegenlagers 8 zu, d. h. zu der gekrümmten Fläche der Klammerbefestigungsanordnung 2, die in 1 bis 4 sichtbar ist.
Das Gegenlager 8 weist eine Klammerumformseite 16 mit Klammerumformvertiefungen 18 zum Formen der Enden der aus der Magazineinrichtung 12 austretenden Klammern, wenn das chirurgische Klammersetzinstrument „abgefeuert" wird (siehe 1), auf. Die Klammerumformvertiefungen 18 sind in vier bogenähnlichen Reihen angeordnet, um sich an die Geometrie der Klammerreihen anzupassen.
Im mittlere Bereich der konkaven inneren Flächen des Führungsbereichs 10 und der bewegbaren Magazineinrichtung 12 wird parallel zum Schaft 4 ein Haltestift 20 (siehe 3 und 4) verschiebbar in einem Führungselement 22 geführt, das an dem Klammergehäusebereich 6 angebracht ist und eine Betätigungsstange für den Haltestift 20 ist verschiebbar in einem Führungskanal 24, der längsseits des Schafts 4 angebracht ist, aufgenommen. Der Haltestift 20 kann durch ein Betätigungselement, das sich an dem Griff des Klammersetzinstruments 1 befindet (in den Fig. nicht dargestellt) in distaler Richtung bewegt werden. Das distale Ende 26 des Haltestifts 20 hat eine zugespitzte oder sich verjüngende Form (siehe 4). Wenn der Haltestift 20 in distaler Richtung bewegt wird, passt sein Ende 26 in ein Gegenstück 28, das an der konkaven inneren Fläche des Gegenlagers 8 angebracht ist. Das Gegenstück 28 hat eine Bohrung in Längsrichtung, die leicht von dem spitzen oder sich verjüngenden Ende getroffen werden kann, und das sogar dann, wenn das Gegenlager 8 wegen der begrenzten Steifigkeit der Konstruktion etwas in Fehlausrichtung in Bezug auf die Magazineinrichtung 12 gerät.
Wenn der Haltestift 20 weiter in distaler Richtung vorsteht, sind seine Enden korrekt mit der Bohrung in dem Gegenstück 28 ausgerichtet und somit sind auch die Positionen der Klammern in der Magazineinrichtung 12 mit den Klammerumformvertiefungen 18 ausgerichtet.
1 bis 3 zeigen drei Stufen des Betriebs des chirurgischen Klammersetzinstruments 1.
In 1 befindet sich die Magazineinrichtung 12 in einer beabstandeten Position in Bezug auf das Gegenlager 8. In diesem Zustand kann das mittels des Klammersetzinstruments 1 zu resektierende Gewebe zwischen der Magazineinrichtung 12 und dem Gegenlager 8 positioniert werden (siehe auch 5).
Im nächsten Schritt wird die Magazineinrichtung 12 in Richtung auf das Gegenlager 8 bewegt, um das Gewebe leicht zwischen der Magazineinrichtung 12 und dem Gegenlager 8 zu klemmen (siehe 2). In einer vorteilhaften Version der Ausführung kann der abschließende Abstand zwischen der Magazineinrichtung 12 und dem Gegenlager 8 eingestellt werden, um zu verhindern, dass ein übermäßiger Druck auf das Gewebe ausgeübt wird. Die Einzelheiten der Bewegungseinrichtung, die eingerichtet ist, das Gegenlager 8 relativ in Bezug auf die Magazineinrichtung 12 zu bewegen, sind Fachleuten bekannt (siehe auch WO 01/91646 A1 ).
In dem in 2 dargestellten Zustand könnte das Gegenlager 8 in Bezug auf die Magazineinrichtung 12 geringfügig fehlausgerichtet sein, was Probleme hervorrufen könnte, wenn die Klammern umgeformt werden. Daher wird im nächsten Schritt, der in 3 (oder in 4) dargestellt ist, der Haltestift 20 in distaler Richtung bewegt, bis sein Ende 26 mittels des Gegenstücks 28 mit dem Gegenlager 8 ausgerichtet ist. In diesem Zustand kann das Klammersetzinstrument 1 abschließend geschlossen und „abgefeuert" werden, d. h. die Gewebekompressionsbewegung ist abgeschlossen, das Gewebe ist auf die gewünschte Dicke zusammengedrückt und das Betätigungselement zum Austreiben der Klammern aus der Magazineinrichtung 12 wird betätigt.
Wie bereits vorher erwähnt, wird die Geometrie der Klammeranordnung, des Messers und des Haltestifts 20 in 5 dargestellt, die im Wesentlichen eine schematische Ansicht auf die Endfläche 30 der Magazineinrichtung 12 ist.
Die Magazineinrichtung 12 ist mit einer Vielzahl von Schlitzen 32 versehen, die in konzentrischen Bögen angeordnet sind. Jeder Schlitz 32 nimmt eine Klammer auf, deren angespitztes Ende zu der Endfläche 30 weist. In der vorliegenden Ausführung sind vier Klammerreihen vorgesehen, d. h. die Reihen 34 bis 37. Die Schlitze der benachbarten Klammerreihen (Reihen 34, 35 und Reihen 36, 37) sind gegeneinander versetzt. Zwischen den Reihen 35 und 36 zeigt die 5 eine bogenähnliche Messerfüh rung 38, d. h. einen Schlitz der ein bogenförmiges Messer aufnimmt.
Die Reihe 34 hat z. B. ein erstes Ende 40, ein zweites Ende 41, eine konkave (innere) Seite 42 und eine konvexe (äußere) Seite 43. Die erste Seite 44 des Messers (d. h. seine konvexe Seite) weist zu der Reihe 34 hin, während seine zweite Seite 45 (der ersten Seite 44 gegenüberliegend) zu dem Haltestift 20 weist. Somit befindet sich der Haltestift 20 auf der zweiten Seite 45 des durch die Messerführung 38 aufgenommenen Messers in einem Zwischenbereich zwischen dem ersten Ende 40 und dem zweiten Ende 41 der betrachteten gekrümmten Klammerreihe, d. h. der Reihe 34.
5 zeigt einen Zustand, in dem das Gewebe 50 des Patienten mittels einiger Hilfsinstrumente in den Raum zwischen der Magazineinrichtung 12 und dem Gegenlager 8 gezogen ist. Nachdem dieses Gewebe zwischen der Magazineinrichtung 12 und dem Gegenlager 8 geklemmt worden ist, steht der Haltestift 20 wie vorher beschrieben vor. Auf diese Art und Weise durchdringt er das Gewebe 50. Das verursacht für den Patienten keinen Schaden, da sofort danach das Klammersetzinstrument 1 „abgefeuert" wird. Das bedeutet, dass die Klammern ausgetrieben werden und die versetzten Klammerreihen 34 und 35 eine zuverlässige eine zuverlässige Naht bilden, die fast sofort die Blutung stoppt. Die Klammerreihen 36 und 37 bilden eine ähnliche Naht in dem kreuzschraffierten Bereich des Gewebes 50, stärken somit das zu resektierende Gewebe und stoppen ebenfalls die Blutung dieses Bereichs des zu resektierenden Gewebes. Unmittelbar danach wird das Messer aus der Messerführung getrieben und resektiert den kreuzschraffierten Teil des Gewebes 50.
Somit verbleibt das durch den Haltestift 20 verletzte Gewebe nicht im Patienten.
5 stellt auch einen Fall dar, in dem das zu resektierende Gewebe sich über einen Bereich erstreckt, der größer ist als die Bogenlänge des Messers. Der Umfang des zusätzlichen Gewebes ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt und mit der Bezugszahl 52 bezeichnet. Wenn das Klammersetzinstrument 1 verwendet wird, um den gesamten Gewebebereich 50, 52 zu resektieren, muss es mehrmals angewendet werden, z. B. in dem Beispiel zweimal, wobei vor der jeweiligen nächsten Anwendung ein verbrauchtes Klammermagazin gegen ein geladenes Magazin ausgetauscht wird. Trotzdem sichert die Position des Haltestifts 20, dass das durch den Haltestift 20 bei einer gegebenen Anwendung durchstoßene Gewebe während derselben Anwendung resektiert wird.
Bei einem dem Stand der Technik entsprechenden Instrument befindet sich der Haltestift am Ende der Vorrichtung, z. B. in 5 in der mit einem Stern 54 gekennzeichneten Position. In der Situation, in welcher das Klammersetzinstrument mehrmals verwendet wird, besteht eine merkliche Gefahr, dass das durch den Haltestift 54 bei einer gegebenen Anwendung durchdrungene Gewebe bei der nächsten Anwendung nicht resektiert wird und somit verletztes Gewebe in dem Patienten verbleibt.

Claims

Chirurgisches Klammersetzinstrument mit: – einer Klammerbefestigungsanordnung (2), die eine gebogene Magazineinrichtung (12) enthält, die wenigstens eine gebogene offene Klammerreihe (34, 35, 36, 37) mit einem ersten Ende (40) und einem zweiten Ende (41) und mit einer konkaven Seite (42) und einer konvexen Seite (43) aufweist, und die gegenüber der Magazineinrichtung (12) ein gebogenes Gegenlager (8) enthält, das eine Klammerumformseite (16) hat und dazu eingerichtet ist, mit der Magazineinrichtung (12) zum Formen der Enden der aus der Magazineinrichtung (12) austretenden Klammern zusammenzuwirken, – einer Bewegungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, das Gegenlager (8) relativ in Bezug auf die Magazineinrichtung (12) im Wesentlichen in paralleler Beziehung von einer beabstandeten Position zum Positionieren von Gewebe (50) dazwischen in eine geschlossene Position zum Klemmen des Gewebes (50) zu bewegen, – einer Klammertreibereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Klammern aus der Magazineinrichtung (12) auf das Gegenlager (8) zu zu treiben, – einem Messer mit einer ersten Seite (44) und einer zweiten Seite (45) gegenüber der ersten Seite (44), das in der Magazineinrichtung (12) enthalten, ist und sich auf der konkaven Seite (42) wenigstens einer Klammerreihe (34, 35) befindet, wobei die erste Seite (44) des Messers dieser Klammerreihe (34, 35) zugewandt ist, und – einer Messerbetätigungseinrichtung, die zur Bewegung des Messers auf das Gegenlager (8) zu eingerichtet ist, – dadurch gekennzeichnet, dass die Klammerbefestigungsanordnung (2) einen Haltestift (20) aufweist, der dazu eingerichtet ist, sich zwischen der Magazineinrichtung (12) und dem Gegenlager (8) zu bewegen, um die Magazinein richtung (12) und das Gegenlager (8) zueinander auszurichten, wobei sich der Haltestift (20) auf der zweiten Seite (45) des Messers in einem Zwischenbereich zwischen dem ersten Ende (40) und dem zweiten Ende (41) der gebogenen Klammerreihe (34, 35) befindet.
Klammersetzinstrument nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schafteinrichtung (4) und einen Griff, wobei sich die Klammerbefestigungsanordnung (2) im distalen Endbereich des Klammerinstruments (1) befindet und sich der Griff im proximalen Endbereich des Klammersetzinstruments (1) von der Schafteinrichtung (4) erstreckt.
Klammersetzinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammerbefestigungsanordnung abnehmbar im distalen Endbereich der Schafteinrichtung angebracht ist.
Klammersetzinstrument nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Haltestifts (20) über ein am Griff angeordnetes Betätigungselement betätigbar ist.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung des Haltestifts (20) im Wesentlichen parallel zur Richtung der Relativbewegung des Gegenlagers (8) in Bezug auf die Magazineinrichtung (12) ist.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammerbefestigungsanordnung (2) dazu eingerichtet ist, einen ungehinderten Zugang auf konkave innere Flächen der Magazineinrichtung (12) und des Gegenlagers (8) zuzulassen.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammerumformseite (16) des Gegenlagers (8) allgemein eben ist.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Magazineinrichtung (12) und das Gegenlager (8) eine allgemein bogenähnliche Form in einer Querschnittsebene haben, wobei sich der Bogen über einen Winkel im Bereich von 10° bis 350° erstreckt.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (8) mittels eines Arms (14) gehalten ist, der sich von einem Ende des Gegenlagers (8) erstreckt und allgemein parallel zur Richtung der Relativbewegung des Gegenlagers (8) in Bezug auf die Magazineinrichtung (12) verläuft.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Magazineinrichtung (12) und dem Gegenlager (8) in der geschlossenen Position einstellbar ist.
Klammersetzinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Magazineinrichtung (12) ein austauschbares Magazin aufweist, das die Klammern enthält.