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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Schäume,
die durch Polymerisieren von Emulsionen hergestellt werden, welche
Polyelektrolyte enthält.
Die Emulsionen umfassen eine kontinuierliche Ölphase und eine cokontinuierliche
oder diskontinuierliche wässrige
Phase. Die sich ergebenden Schäume
sind als Trennmittel verwendbar.
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STAND DER TECHNIK
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Poröse Polymermaterialien
sind durch Foto- oder
thermische Polymerisierung von Wasser-in-Öl-Emulsionen, die ein relativ hohes Verhältnis von
Wasser- zu Ölphasen
haben, hergestellt worden. Diese Emulsionen, die als Emulsionen
mit hoher innerer Phase (HIPEs) bekannt sind, wenn die Wasserphase
74% oder mehr des Gesamtvolumens ausmacht, umfassen eine polymerisierbare
kontinuierliche Ölphase
und ein Vernetzungsmittel und eine co-kontinuierliche oder diskontinuierliche
wässrige Phase.
Um eine äußerst gleichförmige Struktur
zu erreichen, werden solche Emulsionen durch kontrolliertes Hinzufügen der
wässrigen
Phase zur Ölphase
unter Scherbedingungen in Gegenwart des Emulgators hergestellt.
Siehe zum Beispiel die
US-Patente
Nr. 4,522,953 (Barby et al.),
6,462,100 (Thunhorst et al.),
6,353,037 (Thunhorst et
al.) und
WO 01/21693 .
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Die
sich ergebenden polymerisierten Emulsionen haben ein Schaumstruktur,
die Hohlräume
oder Zellen enthält,
welche durch Poren in den Hohlraumwänden untereinander verbunden
sind. Durch Wählen
der geeigneten Komponenten- und Prozessbedingungen können HIPE-Polymere
mit Hohlraumvolumina von 74% bis zu mehr als 95% erreicht werden. Diese
Materialien besitzen eine hohe Kapazität zum Absorbieren und Zurückhalten
von Flüssigkeiten.
Es sind Modifikationen von HIPE-Polymeren beschrieben worden: Das
US-Patent 4,536,521 (Haq)
offenbart, dass HIPE-Polymere sulfoniert werden können, um
Materialien zu erzeugen, die eine große Kapazität für die Absorption von ionischen
Lösungen
besitzen.
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KURZDARSTELLUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Erzeugung
von Schäumen,
die Polyelektrolyte enthalten, aus Wasser-in-Öl-Emulsionen. Die Schäume können aus
Emulsionen mit hoher interner Phase (HIPEs) hergestellt werden,
wobei die Emulsion durch Einwirkung von aktinischer Strahlung, durch
Erwärmung
oder eine Kombination derselben polymerisiert und vernetzt wird.
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Eine
Erscheinungsform der vorliegenden Erfindung stellt einen Prozess
zur Herstellung eines vernetzten Polymerschaums bereit, umfassend:
a) Mischen einer Ölphase,
die mindestens ein polymerisierbares Monomer und mindestens einen
Initiator umfasst, mit einer wässrigen
Phase, die mindestens einen Polyelektrolyten (zum Beispiel Poly(Natrium-4-styrensulfonat) enthält, um eine
Emulsion zu bilden, wobei die wässrige
Flüssigkeit
eine diskontinuierliche oder co-kontinuierliche Phase mit der kontinuierlichen Ölphase bildet;
b) optional Formen der Emulsion; und c) Einwirkung von aktinischer
Strahlung oder thermischer Energie auf die Emulsion, um einen vernetzten
Polymerschaum zu bilden, der den Polyelektrolyten und die restliche
wässrige
Phase enthält.
Falls gewünscht,
kann die Emulsion ferner poröse
oder nichtporöse
organische oder anorganische Teilchen umfassen, einschließlich Metalloxidteilchen,
einschließlich
oberflächenfunktionalisierten Metalloxidteilchen.
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In
einer weiteren Erscheinungsform stellt die vorliegende Erfindung
einen Prozess zur Herstellung eines vernetzten Polymerschaums bereit,
umfassend: a) Mischen einer Ölphase,
die mindestens ein polymerisierbares Monomer und mindestens einen Initiator
umfasst, mit einer wässrigen
Phase, die mindestens ein polymerisierbares Monomer enthält, das ionische
oder ionisierbare funktionelle Gruppen hat, um eine Emulsion zu
bilden, wobei die wässrige
Flüssigkeit
eine diskontinuierliche oder co-kontinuierliche Phase mit der kontinuierlichen Ölphase bildet;
b) optional Formen der Emulsion; und c) Einwirkung von aktinischer
Strahlung oder thermischer Energie auf die Emulsion, um einen vernetzten
Polymerschaum zu bilden, der den Polyelektrolyten und die restliche wässrige Phase
enthält.
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In
einer weiteren Erscheinungsform stellt die Erfindung einen offenzelligen
Schaum bereit, der Polyelektrolyte hat, die in der zellulären Struktur
des Schaums dispergiert sind. Der Polyelektrolyt kann diskrete Domänen innerhalb
der zellulären
Struktur bilden (d. h. kann ein amorphes Teilchen innerhalb der
Schaumzellen sein), oder kann die Polymermatrix des Schaums bedecken
(d. h. die Wände
der Schaumzellen bedecken). Der Schaum kann als Trennmedium zum
Entfernen verschiedener Elektrolyte aus Lösung verwendet werden. In dieser
Erfindung wird folgendes verwendet:
"HIPE" oder "Emulsion mit hoher
innerer Phase" bedeutet
eine Emulsion, die eine kontinuierliche Ölphase, normalerweise eine Ölphase,
und eine diskontinuierliche oder co-kontinuierliche Phase umfasst,
die nicht mit der Ölphase
mischbar ist, normalerweise eine Wasserphase, wobei die wässrige Phase
mindestens 74 Volumenprozent der Emulsion umfasst;
"Wasser-in-Öl-Emulsion" bedeutet eine Emulsion, die
eine kontinuierliche Ölphase
und eine diskontinuierliche Wasserphase enthält; die Öl- und Wasserphase können in
einigen Fällen
co-kontinuierlich sein;
"Ölphase" bedeutet die kontinuierliche
Phase, die das Monomer oder die organische reaktive Spezies enthält, welche
empfindlich für
die reaktiven, sich ausbreitenden Spezies ist (z. B. diejenigen,
die freie Radikal- oder kationische Zentren haben) und polymerisiert
oder vernetzt werden kann.
"stabil" bedeutet, die Zusammensetzung
und Mikrostruktur der Emulsion ändern
sich über
den Zeitraum nicht wesentlich, der zum Polymerisieren der Emulsion
benötigt
wird; "funktionelle
Gruppe" bedeutet
eine chemische Einheit, die eine Nichtpolymerisierungsreaktion durchlaufen
kann, wie zum Beispiel eine Kondensationsreaktion;
"funktionalisiertes
Metalloxidteilchen" bedeutet
ein Teilchen, das aus kolloidalen Materialien aus der Gruppe Kieselerde,
Zinkoxid, Titandioxid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Vanadiumoxid,
Chromoxid, Eisenoxid, Antimonoxid, Zinnoxid, anderen kolloidalen
Metalloxiden und Mischungen derselben hergestellt ist und so funktionalisiert
ist, dass (a) die Teilchen sich in der Öl- und/oder wässrigen
Phase dispergieren und (b) die chemischen Einheiten, die am Teilchen befestigt
sind, im wesentlichen ein einziges Oxid umfassen können, wie
zum Beispiel Kieselerde, oder einen Kern eines Oxids einer Art (oder
einen Kern eines Materials) umfassen können, auf dem das Oxid einer
anderen Art, ein Aggregat oder ein Agglomerat von zwei oder mehr
Oxiden abgeschieden ist;
"anorganisches
Teilchen" bedeutet
ein Teilchen, das im wesentlichen nicht aus Kohlenstoff besteht
und vorzugsweise eine längste
Abmessung von 10 Mikrometern oder weniger hat und noch besser eine
längste
Abmessung von 2 Mikrometern oder weniger hat
"organisches Teilchen" bedeutet ein Teilchen,
das im wesentlichen aus Kohlenstoff zusammengesetzt ist und vorzugsweise
eine längste
Abmessung von 10 Mikrometern oder weniger hat und noch besser eine längste Abmessung
von 2 Mikrometern oder weniger hat
"Polyelektrolyt" bedeutet ein Oligomer, Polymer oder Copolymer,
das ionische Substituenten hat, wobei eine wässrige Lösung des Oligomers oder (Co)Polymers
einen elektrischen Strom leitet;
"reaktiver grenzflächenaktiver Stoff" bedeutet einen grenzflächenaktiven
Stoff (d. h. Emulgator), der eine ausreichende Reaktivität hat, um
Polymerisationsreaktionen derart zu erfahren, dass er Teil einer
Polymerhauptkette wird;
"offenzellig" bedeutet einen Schaum,
bei dem die Mehrheit der benachbarten Zellen in offener Verbindung
zueinander steht; ein offenzelliger Schaum umfasst Schaumstoffe,
die aus co-kontinuierlichen Emulsionen hergestellt sind, in denen
die Zellstruktur nicht klar definiert ist, bei der es aber miteinander
verbundene Kanäle
gibt, die mindestens einen offen Weg durch den Schaum erzeugen;
"Fenster" bedeutet eine interzelluläre Öffnung;
"Formen" bedeutet Formgebung
zu einer Form und umfasst Gießen,
Beschichten und Verteilen;
"Polymerisieren" oder "Härten" werden in dieser Patentanmeldung austauschbar
verwendet und zeigen eine chemische Reaktion an, bei der Monomere,
Oligomere, Polymere, funktionalisierte Metalloxidteilchen oder andere
reaktive Spezies sich kombinieren, einschließlich Vernetzung, um eine Kette
oder ein Netz zu bilden.
"Vernetzung" bedeutet die Bildung
chemischer Brücken
zwischen Polymerketten;
"Vernetzungsmittel" bedeutet ein Material,
das einer Polymerkette eine Stelle hinzufügt, die eine Verbindung zu
einer weiteren Polymerkette bilden kann;
"kationisch härtbares Monomer" bedeutet ein Monomer,
das eine Polymerisation erfahren kann, bei der die kationischen
Spezies die Polymerisationsreaktion ausbreiten können, und umfasst Monomere,
die z. B. Epoxid- oder Vinyletherkomponenten enthält.
"ethylenisch ungesättigt" bedeutet ein Monomer,
das eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung in seiner Molekülstruktur
hat;
"aktinische
Strahlung" bedeutet
fotochemisch aktive Strahlung, einschließlich Strahlung im nahen Infrarot, sichtbarem
Licht und Ultraviolettlicht und aktinische Strahlung;
"Hohlraum" bedeutet einen offenen
Raum in einem Schaum, wie zum Beispiel Löcher, Zellen und Zwischenräume.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Digitalbild einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
1.
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2 ist
ein Digitalbild einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
6.
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3 ist
ein Digitalbild einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
7.
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4 ist
ein Digitalbild einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
8.
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5 ist
ein Digitalbild einer elektronenmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
11.
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6 ist
ein Digitalbild einer lichtmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
14.
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7 ist
ein Digitalbild einer lichtmikroskopischen Aufnahme von Beispiel
14.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die Ölphase umfasst
ein oder mehrere Monomere, die fotopolymerisiert oder thermisch
polymerisiert werden können.
Das polymerisierbare Material sollte normalerweise ein ethylenisch
ungesättigtes,
im wesentlichen wasserunlösliches
Monomer sein. Geeignete ethylenisch ungesättigte Monomere umfassen zum
Beispiel die (C1-C18)-Alkylacrylate, wie
zum Beispiel Isobutylacrylat, n-Butylacrylat,
Hexylacrylat, Octylacrylat, Isooctylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Isobornylacrylat, Nonylacrylat, Isononylacrylat, Decylacrylat, Dodecyl(lauryl)acrylat,
Isodecylacrylat, Tetradecylacrylat; Aryl- und Alkarylacrylate, wie
zum Beispiel Benzylacrylat und Nonylphenylacrylat, die (C1-C18)-Alkylmethacrylate, wie zum Beispiel Hexylmethacrylat,
Octylmethacrylat, Nonylmethacrylat, Isononylmethacrylat, Decylmethacrylat, Isodecylmethacrylat,
Dodecyl(lauryl)methacrylat, Tetradecylmethacrylat; Acrylamide, wie
zum Beispiel N-Octadecylacrylamid,
und andere substituierte Acrylamide. Andere ethylenisch ungesättigte Monomere,
die mit Acrylaten copolymerisieren, können ebenfalls verwendet werden.
Geeignete Arten von Co-Monomeren umfassen Styrene, Maleimide und Azlactone.
Solche Monomere sind vorzugsweise im wesentlichen in Wasser unlöslich (d.
h. 0,1 g/l oder weniger), jedoch können Monomere, die eine gewisse
Wasserlöslichkeit
aufweisen, durch Reduzieren der effektiven Löslichkeit durch Zusetzen eines
Salzes zur wässrigen
Phase verwendet werden.
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Andere
funktionalisierte Acrylatmonomere können ebenfalls verwendet werden,
einschließlich Polyesteracrylate,
Urethanacrylate und Acrylate von epoxidierten Ölen. Monomere, die anschließend reagierende
funktionalisierte Gruppen in den Schaum aufnehmen, können ebenfalls
einbezogen werden, wie zum Beispiel Acrylate, die nukleophile oder
elektrophile funktionelle Gruppen haben, oder olefinisch ungesättigte Gruppen.
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Die Ölphase kann
auch multifunktionelle Monomere und/oder Oligomere umfassen. Diese
multifunktionellen Materialien können
sowohl als polymerisierbares Material wie auch als Vernetzungsmittel fungieren,
da die Vernetzungsfunktionalität über eine Vernetzungsstelle
auf einem Monomer oder eine Vernetzungsspezies in die Ölphase eingeführt werden kann.
Vernetzungsmittel sind normalerweise vorhanden, um Polymerketten
zusammenzubinden, um eine dreidimensionale Molekülstruktur zu erzeugen. Die
Auswahl der speziellen Art und Menge des Vernetzungsmittels hängen von
den strukturellen, mechanischen und Fluidhandhabungseigenschaften
ab, die in dem sich ergebenden Schaum gewünscht werden. Geeignete Vernetzungsmittel
umfassen Monomere, die zwei oder mehr ethylenisch ungesättigte Gruppen
enthalten, wie zum Beispiel polyfunktionelle Acrylate, Methacrylate,
Acrylamide, Methacrylamide und Mischungen derselben. Diese umfassen
Di-, Tri- und Tetraacrylate sowie Di-, Tri- und Tetraacrylamide; Di-,
Tri- und Tetramethacrylate; Di-, Tri- und Tetramethacrylamide und
Mischungen dieser Monomere. Spezielle Beispiele umfassen Diethylenglycoldiacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat, ethoxyliertes Trimethylolpropantriacrylat,
Urethanacrylate, Epoxyacrylate, Polyesteracrylate, oligomere Diacrylate.
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Geeignete
Acrylat- und Methacrylatvernetzungsmittel können von Diolen, Triolen and
Tetraolen abgeleitet werden, die 1,10-Decandiol, 1,8-Octandiol,
1,6-Hexandiol; 1,4-Butandiol; 1,3-Butandiol; 1,4-But-2-endiol; Ethylenglycol;
Diethylenglycol; Trimethylolpropan; Pentaerythritol; Hydrochinon;
Catechol; Resorcinol; Triethylenglycol; Polyethylenglycol; Sorbitol;
Divinylether und Diepoxide und dergleichen umfassen.
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Vernetzungsmittel,
falls vorhanden, können 1
bis 20 Gewichts-% der Ölphase,
vorzugsweise 5 bis 15 Gewichts-% umfassen.
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Emulgatoren
können
ebenfalls eine Komponente der Ölphase
von Emulsionen in der vorliegenden Erfindung sein. Der Emulgator
kann dasselbe Material wie das polymerisierbare Material sein. Geeignete
Emulgatoren umfassen reaktive grenzflächenaktive Substanzen und nicht-reaktive
grenzflächenaktive
Substanzen. Reaktive grenzflächenaktive Substanzen,
die ethylenisch ungesättigte
Bindungen oder kationisch härtbare
Bindungen haben, können sich
an der Polymerisation und Vernetzung der polymerisierenden Materialien
in der Ölphase
beteiligen und daher Teil der Schaumstruktur werden. Reaktive grenzflächenaktive
Substanzen werden normalerweise nicht-reaktiven grenzflächenaktiven
Substanzen vorgezogen, da sie eine reduzierte Neigung haben, während des
Gebrauchs aus dem sich bildenden Schaum herauszusickern. Dies kann
besonders bei Anwendungen nützlich
sein, bei denen niedrige Pegel von Sickerstoffen aus dem Schaum gefordert werden,
wie zum Beispiel in klinischen Biotests. In einer Wasser-in-Öl-Emulsion
hat der Emulgator vorzugsweise einen HLB-Wert(hydrophiliclipophilic
balance) von 3 bis 9, normalerweise 4 bis 6, je nach dem/den Monomer(en),
das/die verwendet wird/werden.
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Geeignete
Klassen von nichtionischen Emulgatoren für Wasser-in-Öl-Emulsionen
umfassen polyoxyethylenierte Alkylphenole, polyoxyethylenierte geradkettige
Alkohole, polyoxyethylenierte Polyoxypropylenglycole, polyoxyethylenierte
Mercaptane, langkettige Carboxylsäureester, Alkanolaminkondensate,
tertiäre
acetylenische Glycole, polyoxyethylenierte Silikone, N-Alkylpyrrolidone,
Fluorcarbonflüssigkeiten
und Alkylpolyglycoside. Spezielle Emulgatoren, die am besten für Wasser-in-Öl-Emulsionen geeignet
sind, umfassen Sorbitanmonoleat, Glycerolmonoleat, Polyethylenglycoldioleat,
Rizinusöl,
Glycerolmonoricinoleat, Distearyldimethylammoniumchlorid, Dioleyldimethylammoniumchlorid
und Bis-Tridecylsulphosukzinsäure (Natriumsalz).
Kationische und anionische grenzflächenaktive Substanzen können ebenfalls
als Emulgatoren in dieser Erfindung verwendet werden. Mischungen
von Emulgatoren können
auch verwendet werden.
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Geeignete
reaktive Emulgatoren für
die Wasser-in-Öl-Emulsionen
umfassen Methoxypoly(ethylenoxy)ethylacrylat, das 1 bis 40 Oxyethylengruppen hat,
Alkylenpolyalkoxysulfat (MAZON SAM 211-80, BASF, Mount Olive, N.
J., USA) und copolymerisierbare grenzflächenaktive Alkoxy-Substanz
(MAZON SAM-185, BASF, Mount Olive, N. J., USA). Die Emulgatoren,
die in Spalte 20, Zeilen 55 ff. und Spalte 21–22 von
US-Patent Nr. 5,856,366 aufgeführt werden,
können
auch in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Andere
geeignete Emulgatoren umfassen oberflächenfunktionalisierte Nanoteilchen.
Diese Nanoteilchen werden aus kolloidalen Materialien aus der Gruppe
Kieselerde, Zinkoxid, Titandioxid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Vanadiumoxid,
Chromoxid, Eisenoxid, Antimonoxid, Zinnoxid, anderen kolloidalen Metalloxiden
und Mischungen derselben hergestellt und so funktionalisiert, dass
(a) die Teilchen sich in der Öl-
und/oder wässrigen
Phase dispergieren und vorzugsweise (b) die chemischen Einheiten,
die am Teilchen befestigt sind, zur Polymerisation befähigt sind;
diese Teilchen können
im wesentlichen ein einziges Oxid umfassen, wie zum Beispiel Kieselerde, oder
können
einen Kern eines Oxids einer Art (oder einen Kern eines Materials)
umfassen, auf dem das Oxid einer anderen Art abgeschieden ist. Solche
Teilchen werden in den
US-Patenten
Nr. 6,353,037 und
6,462,100 (Thunhorst
et al.) beschrieben. Andere anwendbare oberflächenmodifizierte Teilchen werden in
der veröffentlichen
Anmeldung US 20020128336 (Baran et al.) beschrieben.
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Rühren und
die Art des Emulgators, der verwendet wird, können die Mikrostruktur des
sich bildenden Schaums beeinflussen. Je nach der grenzflächenaktiven
Substanz, die verwendet wird, führt
verstärktes
Rühren
der Emulsion zu unterschiedlichen Zellgrößen und/oder Zahl der Zellfenster.
Emulgatoren umfassen normalerweise bis zu 30 Gewichts des Öls.
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Fotoinitiatoren
können
schnell und effizient auf eine Lichtquelle mit der Bildung von Radikalen, Kationen
und anderen Spezies reagieren, die eine Polymerisationsreaktion
auslösen
können.
Die Fotoinitiatoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, absorbieren vorzugsweise bei Wellenlängen von 200 bis 800 nm, besser
bei 300 bis 800 nm, am besten bei 300 bis 450 nm. Der Fotoinitiator stellt
einen bequemen Auslöser
für die
Polymerisationsreaktion bereit. Wenn der Fotoinitiator sich in der Ölphase befindet,
umfassen geeignete Arten von öllöslichen
Fotoinitiatoren Benzylketale, α-Hydroxyalkylphenone, α-Aminoalkylphenone
und Acylphospinoxide. Spezielle Initiatoren umfassen 2,4,6-[Trimethylbenzoyldiphosphine]oxid
in Kombination mit 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropanl-on
(50:50-Mischung der zwei wird von Ciba Geigy als DAROCUR 4265 verkauft);
Benzyldimethylketal (von Ciba Geigy als IRGACURE 651 verkauft); α-,α-Dimethoxy-α-hydroxyacetophenon
(von Ciba Geigy als DAROCUR 1173 verkauft); 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholino-propan-1-on
(von Ciba Geigy as IRGACURE 907 verkauft); Oligo[2-Hydroxy-2-methyl-1-[4-(1-methylvinyl)phenyl]propanon]
(als ESACURE KIP EM von Lamberti s p a verkauft); bis(2,4,6-Trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid (von
Ciba Geigy als IRGACURE 819 verkauft). Andere geeignete Initiatoren
sind die in
US-Patent Nr. 5,545,676 ,
PCT/US98/04458 und
PCT/US98/04029 offenbarten.
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Fotoinitiatoren
können
zwischen 0,05 und 10,0, vorzugsweise zwischen 0,2 und 10 Gewichts der Ölphase umfassen.
Geringere Mengen an Fotoinitiatoren ermöglichen dem Licht, besser die
Emulsion zu durchdringen, was dafür sorgt, dass die Polymerisation
tiefer in die Schaumschicht eindringt. Wenn jedoch die Polymerisation
in einer sauerstoffhaltigen Umgebung erfolgt, muss genügend Initiator vorhanden
sein, um die Polymerisation auszulösen und die Sauerstoffhemmung
zu überwinden.
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Thermische
Initiatoren können
anstelle von oder zusätzlich
zu Fotoinitiatoren in den Emulsionssystemen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Anwendbare thermische Initiatoren umfassen z.
B. Azo-Verbindungen, Peroxide, Dialkyl- und Diacylperoxide, Hydroperoxide,
Peroxydicarbonate, Peroxyketale, Peroxyester, Peroxycarboxylate, Kaliumpersulfat,
t-Butylperoxyisobutyrat und 2,2'-Azobisisobutyronitril,
2,2'-Azobis(2,4-dimethylpentannitril) und
andere Initiatoren vom Redoxtyp. Der thermisch Initiator könnte entweder
in der Öl-
oder wässrigen Phase
vorliegen und kann unabhängig
vom Fotoinitiator einbezogen werden (in Systemen, die nur zur thermischen
Polymerisation bestimmt sind).
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Die Ölphase kann
inerte Bestandteile enthalten, wie zum Beispiel Polymere, die aufgelöst sind, aber
keine Polymerisation erfahren. Diese Bestandteile können dem
polymerisierten Schaum Festigkeit oder Zähigkeit oder andere wünschenswerte
Eigenschaften verleihen. Geeignete Polymerzusätze umfassen Polyisopren, Polyethylen,
Polypropylen, Polybutadien und acrylische Zähigkeitsmittel. Andere geeignete Ölphasenadditive
umfassen Flammenverzögerungsmittel,
Füllstoffe,
CaCO3, Rußschwarz, Pigmente, Mineralien
und Farbstoffe.
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Die Ölphase kann
auch Materialien umfassen, die nachfolgend reagierende funktionelle
Gruppen in die Schäume
während
ihrer Herstellung aufnehmen. Viele funktionelle Gruppen können mit
vinylhaltigen Monomeren (z. B. Vinyldimethylazlacton) oder Acrylatestern
oder anderen Acrylat- und Methacrylatgruppen (z. B. Hydroxyethylacrylat,
Acrylamid, Butylmethacrylate) aufgenommen werden. Reaktive funktionelle
Gruppen, die aufgenommen werden können, umfassen Carboxylate,
Amine (einschließlich
primären,
sekundären,
tertiären
und quaternären
Aminen und Polyaminen), Sulfhydryle, Azlactone, Aldehyde, Epoxide,
Maleimidisothiocyanate, Isocyanate, Hydroxy- und Hydroxyethylgruppen, Amide
einschließlich
(Acrylamide), Sulfonate, Sulfonamide, Phosphate, Polyphosphate,
Iminodiacetate, verschiedene Bipyridylgruppen, Salicylate, Polyether (einschließlich Kronen-
und Kryptandether) und Cyclodextrane.
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Optional
kann die Ölphase
eine mischbare Flüssigkeit
enthalten, die weder mit den Komponenten der Ölphase noch der wässrigen
Phase reagiert und ferner kein Hilfslösungsmittel für die zwei
Phasen ist (zum Beispiel ein Lösungsmittel,
das die Emulsion nicht zerstört,
oder ein Lösungsmittel,
das die polymerisierte Ölphase
und/oder den Polyelektrolyten nicht auflöst). Das Zusetzen einer nichtpolymerisierbaren
Flüssigkeit
zur Ölphase
kann die Verarbeitung fester Monomere und/oder fester Emulgatoren
ermöglichen.
Monomere können
zum Beispiel aufgelöst
werden und als Flüssigkeiten
polymerisieren, die in einer Ölphase
aufgelöst
sind. Diese Strategie kann auch dabei helfen, die Dichte der sich
bildenden Schäume
zu verringern, und kann die innere Oberfläche (pro Gramm) des sich bildenden
Schaums erhöhen.
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Geeignete
Lösungsmittel
umfassen Ether, die eine Wasserlöslichkeit
von weniger als 0,1 g/100 ml Wasser haben, wie zum Beispiel Ethylpropylether, Dipropylether,
Methyl-t-butylether, Di-t-butylether; zyklische Ether; Alkane; Cycloalkane;
aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel,
wie zum Beispiel Benzen, Toluen, o-Xylen, m-Xylen, p-Xylen; halogenierte
Kohlenwasserstofflösungsmittel;
Lactone, wie zum Beispiel Valerolactone; Ketone, wie zum Beispiel
Cyclopentanon; Sulfone, wie zum Beispiel Tetramethylensulfon, 3-Methylsulfolan,
2,4-Dimethylsulfolan,
Methylsulfon, Ethylsulfon, Propylsulfon, Butylsulfon, Methylvinylsulfon,
2-(Methylsulfonyl)ethanol
und 2,2'-Sulfonyldiethanol;
Amide, wie zum Beispiel Dimethylacetamid; Sulfoxide, wie zum Beispiel Dimethylsulfoxid;
zyklische Karbonate, wie zum Beispiel Propylenkarbonat, Ethylenkarbonat
und Vinylencarbonat; Carboxylsäureester,
wie zum Beispiel Ethylacetat, und andere Lösungsmittel, wie zum Beispiel
Methylenchlorid, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid und Glycolsulfit,
Mischungen solcher Lösungsmittel
und superkritische Lösungsmittel
(wie zum Beispiel CO2).
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Lösungsmittel,
die eine höhere
Wasserlöslichkeit
haben, können
verwendet werden, vorausgesetzt, es werden Salze hinzugefügt, um die
Ionenstärke
der wässrigen
Phase zu erhöhen.
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Die
kontinuierliche Ölphase
umfasst im allgemeinen 5 bis 25 Gewichts der Emulsion. Die Ölphase umfasst
im allgemeinen weniger als 26 Volumen der Emulsion.
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Ein
Polyelektrolyt ist eine makromolekulare Substanz, die bei der Auflösung in
Wasser oder einem anderen ionisierenden Lösungsmittel dissoziiert und
Polyionen (Polykationen oder Polyanionen, mehrfach geladene Ionen)
ergibt – zusammen
mit einer äquivalenten
Menge an Gegenionen kleiner Ladung und entgegen gesetztem Vorzeichen.
Polyelektrolyte, die in Polykationen und Polyanionen dissoziieren,
ohne Ionen mit kleiner Ladung, werden auch als Möglichkeit angesehen. Ein Polyelektrolyt
kann eine mehrwertige Säure,
eine mehrwertige Base, ein mehrwertiges Salz oder ein Polyampholyt
sein. Der Polyelektrolyt kann ein hydrophiles Homopolymer oder ein
hydrophiles Copolymer sein, wobei das Monomer, das das Homopolymer
umfasst, und mindestens ein Monomer, das das Copolymer umfasst,
ionisierbar ist. Obwohl der Polyelektrolyt wasserunlösliche Segmente
enthalten kann, sind die Polyelektrolyte wasserlöslich, d. h., sie bilden wässrige Dispersionen
oder Lösungen.
Alternativ kann die wässrige Phase
ein Monomer umfassen, das eine ionisierte oder ionisierbare funktionelle
Gruppe hat, die bei der Polymerisation den Polyelektrolyten erzeugt.
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Für einen
wasserlöslichen
Polyelektrolyten oder für
ionische oder ionisierbare Monomere können die ionischen oder ionisierbaren
Gruppen kationisch, anionisch oder beides sein. Für Polyelektrolyte,
die wasserunlösliche
Segmente enthalten, können
die ionischen Gruppen kationisch oder anionisch sein, sollten aber
normalerweise alle dieselbe Art von Ladung haben, da die ionischen
wasserlöslichen
Bereiche sich an der Grenzfläche
des Tröpfchens
oder Teilchens organisieren. Die gleichnamigen Ladungen bewirken,
dass die Copolymerdomänen
einander abstoßen,
wodurch sie die Ausflockung der Teilchen hemmen. Die Reduzierung
der Teilchenflockung ist erwünscht,
da die Ausflockung die Emulsionsstabilität und die Gebrauchsdauer verringern
kann. Die abstoßenden
Kräfte
können
dabei helfen, für
Emulsionsstabilität über einen
längeren
Zeitraum zu sorgen, z. B. für
eine Zeit, die ausreicht, die Polymerisation der Emulsion zu bewirken.
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Die
Polymerkette des Polyelektrolyten kann linear oder verzweigt sein.
Der/die Polyelektrolyt(e) umfassen mindestens eine ionisierbare
monomere Komponente, wie zum Beispiel eine saure Gruppe, und sind
in einem wässrigen
Medium elektrolytisch. Beispiele für geeignete monomere Materialien,
die elektrolytische und ionisierbare Komponenten bereitstellen können, umfassen
(ohne darauf beschränkt zu
sein) 2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure (AMPS), Salze von Sulfopropylacrylat,
Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid, β-Carboxyethylacrylat,
Vinylazlacton-Glycolsäure-Addukt,
Natriumstyrensulfonat, Kaliumacrylat, Natriumacrylat, Natriummethacrylat,
Ammoniumacrylat, Natrium-2-acrylamido-2-methylpropansulfonat,
4,4,9-Trimethyl-4-azonia-7-oxa-dec-9-en-1-sulfonat,
N,N-Dialkyl-N-betamethacryloxyethylammoniumpropionatbetain, Trialkylamin(meth)acrylamid,
1,1-Dimethyl-1-(2,3-dihydroxypropyl)aminmethacrylamid
und andere zwitterionische ethylenisch ungesättigte Monomere, die die notwendigen
Löslichkeitsanforderungen
erfüllen,
Mischungen derselben und dergleichen. Bevorzugte ölunlösliche polare
Monomere umfassen auf Grund der leichten Formulierung und erwünschten
Eigenschaften im polymerisierten Zustand oder der Kombinationen derselben
diejenigen, die aus der Gruppe bestehend aus Acrylamid, Natrium-Styrensulfonat,
Natriumacrylat, Natrium-2-acrylamido-2-methylpropansulfonat, Natriummethacrylat
und Mischungen derselben ausgewählt
werden.
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Anwendbare
Co-Monomere, die zur Herstellung der Copolymer-Polyelektrolyte verwendet
werden können,
umfassen alle ethylenisch ungesättigten Monomere,
die mit dem ionisierbaren Monomer copolymerisiert werden können und
die die Stabilität der
Emulsion nicht nachteilig beeinflussen. Beispiele für anwendbare
Co-Monomere umfassen
Olefine, wie zum Beispiel Ethylen und Propylen; Vinylmonomere; Vinylidenmonomere;
monoolefinische und polyolefinische Monomere und heterozyklische
Monomere. Bevorzugte Co-Monomere umfassen substituierte oder unsubstituierte
ethylenisch ungesättigte Carboxylsäuren oder
Derivate derselben. Die Carboxylsäuren können Mono- oder Polycarboxylsäurederivate
sein. Anwendbare Carboxylsäurederivate umfassen
Ester, Amide, Nitrile und Anhydride. Besonders bevorzugte Co-Monomere
umfassen zum Beispiel Alkylacrylate, die 1–4 Kohlenstoffatome haben (z.
B. Butylacrylat).
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Wenn
eine polymerisierbare Mischung zur Herstellung des Polyelektrolyten
in situ verwendet wird, kann die wässrige Phase einen wasserlöslichen Fotoinitiator
umfassen. Wasserlösliche
Fotoinitiatoren, die in der vorliegenden Erfindung anwendbar sind,
sind Fotoinitiatoren, die freie Radikale bei Einwirkung von aktivischer
(normalerweise ultravioletter) Strahlung erzeugen, die als Initiatoren
für die
(Co)Polymerisation des/der Monomers/Monomere wirken und, falls vorhanden,
der (co)polymerisierbaren grenzflächenaktiven Substanz. Anwendbare
wasserlösliche
Fotoinitiatoren umfassen (ohne darauf beschränkt zu sein) diejenigen, die
aus der Gruppe bestehend aus Benzophenonen, die mit einer ionischen Komponente, einer
hydrophilen Komponente oder beiden substituiert ist; Thioxanthonen,
die mit einer ionischen Komponente, einer hydrophilen Komponente
oder beiden substituiert ist, und 4-substituierten(2-Hydroxy-2-propyl)phenylketonen
ausgewählt wird,
wobei der 4-Substituent
eine ionische oder hydrophile Komponente ist. Solche ionischen oder
hydrophilen Komponenten umfassen diejenigen Komponenten, die aus
der Gruppe bestehend aus Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen und Carboxylsäuresalzgruppen
ausgewählt
werden.
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Anwendbare
wasserlösliche
Benzophenone umfassen diejenigen, die aus der Gruppe bestehend aus
4-Trimethylaminomethylbenzophenonhydrochlorid und Benzophenon-natrium-4-methansulfonat
ausgewählt
werden. Anwendbare wasserlösliche
Thioxanthone umfassen diejenigen, die aus der Gruppe bestehend aus
3-(2-Hydroxy-3-trimethylaminopropoxy)thioxanthonhydrochlorid,
3-(3-Trimethylaminopropoxy)thioxanthonhydrochlorid,
Thioxanthon-3-(2-ethoxysulfonsäure)-Natriumsalz
und Thioxanthon-3-(3-propoxysulfonsäure)-Natriumsalz ausgewählt werden.
Anwendbare wasserlösliche
Phenylketone umfassen diejenigen, die aus der Gruppe bestehend aus
(2-Hydroxy-2-propyl)(4-diethylenglycolphenyl)keton,
(2-Hydroxy-2-propyl)(phenyl-4-butancarboxylat)keton,
4-(2-Hydroxethoxy)phenyl-(2-propyl)keton
und ihren wasserlöslichen
Salzen ausgewählt
werden. Ein bevorzugter wasserlöslicher Fotoinitiator
ist 4-Trimethylaminomethylbenzophenonhydrochlorid.
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Die
wässrige
Phase kann 0,05 bis 1 Gewichtsteil eines wasserlöslichen Fotoinitiators, falls verwendet,
und vorzugsweise 0,1 bis 1 Gewichtsteil bezogen auf 100 Gewichtsteile
der gesamten (co)polymerisierbaren Spezies in der wässrigen
Phase umfassen.
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Die
Menge des Polyelektrolyten beträgt
im allgemeinen 40% oder weniger relativ zum Gesamtgewicht des trockenen
Schaums nach dem Entfernen des Wassers. Die Menge des Polyelektrolyten beträgt vorzugsweise
5 bis 30% relativ zum Gesamtgewicht des trockenen Schaums nach dem
Entfernen des Wassers. Die Menge des Polyelektrolyten oder des polymerisierbaren
Monomers, das ionische oder ionisierbare funktionelle Gruppen hat,
beträgt
im allgemeinen 1 bis 10 Gewichts-% der Emulsion.
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Salze
in der wässrigen
Phase können
die Stabilität
der Emulsion durch Minimieren der Neigung der Monomere, Co-Monomere
und Vernetzer erhöhen,
die primär
in der Ölphase
löslich
sind, sich in der wässrigen
Phase abzusondern. Geeignete Salze für eine wässrige Phase umfassen mono-,
di- oder trivalente anorganische Salze, einschließlich wasserlöslicher
Halogenide, z. B. Chloride, Nitrate und Sulfate von Alkalimetallen
und Erdalkalimetallen, wie zum Beispiel Natriumchlorid, Kalziumchlorid,
Natriumsulfat und Magnesiumsulfat, und andere Salze, die im
US-Patent Nr. 5,352,711 beschrieben
werden. Hydrierbare anorganische Salze können ebenfalls in die Schaumstoffe
aufgenommen werden, um die Hydrophilie zu erhöhen. Wässrige Salzlösungen können verwendet
werden, um die Schaumstoffe nach dem Entfernen oder als Teil des
Prozesses des Entfernens einer restlichen wässrigen unmischbaren Phase
aus einem gerade polymerisierten Schaum zu behandeln. Falls vorhanden,
umfassen die Salze vorzugsweise weniger als 0,2 Gewichts-%, besser
weniger als 0,1 Gewichts-% der wässrigen
Phase.
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Falls
gewünscht,
kann die Emulsion ferner eine Menge an wasserdispergierbaren organischen oder
anorganischen Teilchen umfassen. Anwendbare Teilchen sind im allgemeinen
kleiner als 10 μm
im Durchmesser und vorzugsweise 1 bis 2 μm im Durchmesser. Schäume, die
mit dem Zusatz solcher Teilchen hergestellt werden, widerstehen
dem Zusammenfallen beim Trocknen besser und haben verbesserte mechanische
Eigenschaften, wie zum Beispiel Druckfestigkeit und Reißfestigkeit.
Ferner erhöhen die
porösen
Teilchen die Oberfläche,
die für
Trennungen verfügbar
ist. Solche Teilchenzusätze
können auch
oberflächenfunktionalisierte
Zusätze
umfassen, wie zum Beispiel die in
US-Patent
6,353,037 (Thunhorst et al.) beschriebenen. Es ist vorteilhaft,
dass Teilchenzusätze
nach Untersuchungen sich an der Öl-Wasser-Grenzfläche abscheiden,
wenn sie in die wässrige
Phase eingeführt
werden, und anschließend
an der Oberfläche
der Schaumzellen abscheiden, um einen teilchenbeladenen Schaum zu
erzeugen, bei dem zumindest ein Teil der Oberfläche der Teilchen freiliegt.
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Teilchenförmige Zusätze können mit
einer gewünschten
Größenverteilung
erhalten und ohne weitere Modifizierung verwendet werden, oder sie können unter
Verwendung von Verfahren, die den Fachleuten bekannt sind, verarbeitet
oder synthetisiert werden. Beispiele für Verfahren zur Teilchengrößenverringerung
umfassen: Hochschermischung (z. B. Rotor-Stator, Cowles-Schaufelmischer),
Medienmahlung, Kugelmühlenmahlen,
Attritormahlen, Dreiwalzenmahlen, Homogenisierung oder Mikrofluidisierung.
Die Analyse der Teilchengröße wird
normalerweise mit Lichtstreuverfahren oder der Mikroskopie ausgeführt.
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Die
Emulsionen werden normalerweise unter niedrigen Scherbedingungen
hergestellt, d. h. Verfahren, die für eine sanfte Mischung der
kontinuierlichen und dispergierten Phasen sorgen, wie zum Beispiel
Schütteln,
Verwendung eines Impellermischers oder Stiftmischers und Verwendung
eines Magnetrührstabs.
Hohe Scherbedingungen können
zum Beispiel mit einem Rotor-Stator-Mischer erreicht werden. Eigenschaften
von Schaumstoffen der vorliegenden Erfindung, wie zum Beispiel Zellgrößenverteilungen
und die Zahl der Fenster, können
durch die Rührverfahren
oder Rührgeschwindigkeiten,
die zur Herstellung der Emulsionen verwendet werden, beeinflusst
werden. Zellgrößen hängen auch
von Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des/der Monomers/Monomere
und grenzflächenaktiven
Substanz(en), die verwendet werden, und dem Volumenverhältnis der
wässrigen
Phase zur Ölphase
ab.
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Emulsionen
der vorliegenden Erfindung können
durch kontinuierliche oder Chargenprozesse hergestellt werden. Geeignete
Vorrichtungen zur kontinuierlichen Herstellung der Emulsionen umfassen
statische Mischer, Rotor-Stator-Mischer und Stiftmischer. Stärkere Rührung kann
durch Erhöhen der
Rührgeschwindigkeit
oder Verwendung von Vorrichtungen erreicht werden, die zum feineren
Dispergieren des Emulgators in der Emulsion während des Mischprozesses ausgelegt
sind. Chargenprozessemulsionen können
durch Mischen oder Schütteln
der vereinigten Inhaltsstoffe von Hand oder mit der Maschine hergestellt
werden. Stärkere
Rührung
in einem Chargenprozess kann durch Verwendung zum Beispiel eines
angetriebenen Impeller-Mischers oder einer Dreipropeller-Mischschaufel
erreicht werden.
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Die
Mikrostruktur des Schaums kann durch die Menge an Zeit beeinflusst
werden, die zwischen der Herstellung der Emulsion und der Polymerisation vergeht.
Mit der Zeit beginnt normalerweise die Emulsion, sich zu zersetzen,
d. h. die Zellen laufen zusammen und/oder die Zellwände kollabieren.
Ein Schaum, der aus einer gealterten Emulsion hergestellt wird,
kann größere und
weniger Zellen als ein Schaum haben, der von derselben Emulsion
hergestellt ist, aber bald nach der Herstellung polymerisiert wird.
Das Altern der Emulsion kann die Größe, Zahl und den Ort der verbindenden
Fenster beeinflussen, was das Flüssigkeitsaufnahmeverhalten
des sich ergebenden Schaums verändern
kann.
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Das
Zusetzen von Salz zur wässrigen
Phase kann die Zell- und Fensterstruktur verändern, da es das lipophile
oder hydrophobe Monomer aus der wässrigen Phase in die Grenzfläche zwischen
der Öl- und
Wasserphase oder in die Ölphase
drückt,
wodurch die Emulsionsstabilität
verbessert wird, d. h. die Emulsion widersteht dem Aufbrechen in
einzelne Schichten der Öl- und wässrigen
Phase. Salze werden in der vorliegenden Erfindung nicht benötigt, können aber
verwendet werden. Salze werden normalerweise in thermisch polymerisierten
Emulsionen auf Grund der längeren
Polymerisationszeiten bevorzugt, die erforderlich sind.
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Wie
oben erwähnt,
kann eine Reihe von Mischverfahren zur Herstellung der Emulsionen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Für ein gegebenes Öl-Wasser-Phasenverhältnis hat
jedes dieser Mischverfahren das Potential, eine geringfügig andere
Emulsionsstruktur zu erzeugen. Die verschiedenen Mikrostrukturen
sorgen für
unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Druckabfall, Flüssigkeitsströmung, Gewundenheit
des Flüssigkeitsweges, Oberfläche usw.
Die Fähigkeit,
viele verschiedene Mikrostrukturen mit denselben Ausgangsmaterialien herzustellen,
macht diesen Prozess der vorliegenden Erfindung besonders vielseitig.
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Nach
der Bildung der Emulsionen können
sie durch Einwirkung von aktinischer Strahlung, z. B. Ultraviolett-
und sichtbarer Strahlung, oder von thermischer Energie polymerisiert
und vernetzt werden. In einigen Fällen kann das Entfernen der
wässrigen Phase
eine offenzellige Schaumstruktur zurücklassen. Geschlossenzellige
Schaumstoffe können ebenfalls
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden.
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Die
relativen Mengen der wässrigen
und Ölphasenkomponenten,
die zur Bildung der Emulsionen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können
neben vielen anderen Parametern wichtig bei der Bestimmung der strukturellen,
mechanischen und Leistungseigenschaften der sich ergebenden Polymerschaumstoffe
sein. Das Volumenverhältnis von
wässriger
Phase zur Ölphase
kann die Schaumkennwerte beeinflussen, wie zum Beispiel Dichte, Zellgröße, Zellstruktur
und Abmessungen der Fenster, die die Schaumstruktur bilden. Die
Dichte Und Mikrostruktur des Schaums hängen auch von Aspekten des
Emulsionsherstellungsprozesses ab (Rate des Zufügens der wässrigen Phase zur Ölphase,
Rührverfahren,
Polymerisationsbedingungen usw.).
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Einige
der Emulsionen der vorliegenden Erfindung können schnell fotopolymerisiert
werden. Sie können
in weniger als einer Stunde, weniger als 10 Minuten, weniger als
30 Sekunden, weniger als 10 Sekunden oder weniger als 1 Sekunde
polymerisiert werden. Diese schnelle Polymerisation ermöglicht die
Verwendung einer breiten Palette von Zusammensetzungen.
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Da
die Polymerisation mit dem Fotopolymerisationsationsverfahren der
vorliegenden Erfindung schnell ablaufen kann, braucht eine Emulsion
nur für eine
kurze Zeitspanne, z. B. bis zu mehreren Minuten, stabil zu sein.
Die Emulsionen der vorliegenden Erfindung können thermisch polymerisiert
werden, welches normalerweise kein so schneller Prozess wie die
Fotopolymerisation ist, die hierin beschrieben wird. Die thermische
Polymerisation kann innerhalb von Minuten der Erwärmung ablaufen,
oder sie kann mehrere Stunden dauern. Diese längere Polymerisationszeit kann
es ermöglichen,
unterschiedliche Schaumstrukturen dadurch erhalten, dass die Emulsionsstruktur
sich bis zu einem gewissen Umfang vor der Polymerisation destabilisieren
darf. Emulsionen können
sowohl fotopolymerisiert wie auch thermisch polymerisiert werden,
entweder gleichzeitig oder nacheinander.
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Die
Emulsionen können
vor der Polymerisation auf oder in die Materialien gebracht werden,
so dass die Ölphase
der Emulsion in oder um das Material herum polymerisiert, wodurch
das Material in die Schaumstruktur aufgenommen wird. Die aufgenommenen
Materialien können
dem Schaum Festigkeit oder andere erwünschte Eigenschaften verleihen. Geeignete
Materialien umfassen poröse
oder grob verknüpfte
Materialien, wie zum Beispiel gewebte, ungewebte, faserige und teilchenförmige Materialien, einschließlich Leinen-
oder Baumwollstoffen. Die Emulsionen können auch beschichtet, und
polymerisiert, auf nichtporösen
Materialien sein, wie zum Beispiel Papier-, Polymer- oder Metall-
und Mikrostruktursubstraten sein.
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Für Trennanwendungen
ist es nützlich, Membranen
durch Beschichten und Härten
der Emulsion auf oder zwischen porösen oder nichtporösen Stützmaterialien
herzustellen. Anwendbare Formgebungsgeometrien für Trennvorgänge umfassen das Injizieren
und Härten
der Emulsion in Probenherstellungskartenformaten, Mehr-Well-Platten, Probenübertragungsgefäßen (z.
B. Pipettenspitzen), Säulen,
Rohren, Kapillaren oder mikrofluidischen Kanälen oder Wells. Diese Strukturen
können
oberflächenbehandelt
werden, um die Adhäsion
der Emulsion an der Stützgeometrie
zu verbessern. Beispiele für
die Oberflächenbehandlung
umfassen (ohne darauf beschränkt
zu sein) Oxidation, Ozonierung, Sulfonierung, Aminierung, Plasmabehandlung,
Koronabehandlung, Flammenbehandlung, SiO
2-Ablagerung,
gefolgt von einer Säure-
oder Basenbehandlung, chemische Oxidation (wie zum Beispiel Permanganat)
und Silanisierung. Eine besonders nützliche Oberflächenbehandlung
ist die Ablagerung eines diamantenähnlichen Glasfilms, gefolgt
von der Sauerstoffplasmabehandlung, wie zum Beispiel in der mit anhängigen Anmeldung
des Anmelders, U. S. S. N. 09/519449, (veröffentlicht als
WO 2001/66820 ), beschrieben.
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Oberflächen des
Stützmaterials
können ebenfalls
mit Verbindungen behandelt werden, die eine oberflächenreaktive
funktionelle Gruppe haben, welche sich kovalent an die Emulsion
binden kann. Oberflächenreaktive
funktionelle Gruppen umfassen zum Beispiel silan-, carboxylsäure- oder
phosphonsäurehaltige
Verbindungen, die auch eine reaktive funktionelle Gruppe haben,
wie zum Beispiel eine ungesättigte
Gruppe, die kovalent mit den Monomeren der Ölphase reagieren oder dieselben
polymerisieren kann. Die Verbindung wäre vorzugsweise ein organisches
Silan, das Acrylat- oder Methacrylatgruppen enthält (zum Beispiel (Meth)Acryloxypropyltrimethoxysilan).
Diese Silanverbindung kann aus verdünnter (< 2%) Lösung und bei einem pH von –4,5–5,5 gepfropft
werden. Nach der Belichtung kann die Oberfläche gewaschen, getrocknet werden
und die HIPE wird als Schicht auf die Oberfläche aufgetragen und UV-gehärtet.
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Es
wird vorzugsweise Licht im sichtbaren und/oder ultravioletten Bereich
(200 bis etwa 800 nm) verwendet, wenn die Emulsionen der vorliegenden Erfindung
fotopolymerisiert werden. Auf Grund der Neigung von Emulsionen,
Licht zu zerstreuen, wird es bevorzugt, lange Wellenlängen in
diesem Bereich zu verwenden, da sie besser in die Emulsionen eindringen
können.
Die Fotoinitiatoren, die verwendet werden, müssen in der Lage sein, zumindest
einen Teil der Wellenlänge(n)
der Lichtquelle, die verwendet wird, zu absorbieren. Der Fotopolymerisationsprozess
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
die Herstellung von Emulsionen und Schäumen ohne thermische Initiatoren
oder thermischen Initiatorrückstand.
Für einige
Emulsionen kann es jedoch wünschenswert
sein, eine thermische Polymerisation oder eine Kombination von Foto-
und thermischer Polymerisation auszuführen. Die thermische Polymerisation
ist für
Emulsionen geeignet, die Teilchen, Polymere, Metalle, grobe Leinen-
oder Baumwollstoffe, Pigmente, Farbstoffe und andere Komponenten
enthalten, die die Fotopolymerisationsreaktion oder Lichtabsorption
stören
könnten.
Extrem dicke Schaumabschnitte können
thermisch leichter polymerisiert werden. Optional kann die Emulsion
durch Elektronenstrahlen statt durch Polymerisation mit einer Fotoinitiierung
polymerisiert werden.
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Nach
dem Polymerisieren der Emulsion ist die wässrige Phase normalerweise
immer noch im sich ergebenden Schaum vorhanden. Diese restliche wässrige Flüssigkeit
kann durch Trocknen der Schaumstruktur entfernt werden. Geeignete
Trocknungsverfahren umfassen z. B. Vakuumtrocknung, Gefriertrocknung,
Auspressen, Mikrowellentrocknung, Trocknung in einem thermischen
oder Konvektionsofen, Trocknen mit Infrarotlicht, Luftverdrängung oder
eine Kombination dieser Verfahren. Solche Verfahren sollten nicht
den Polyelektrolyten aus den Poren des Schaums entfernen.
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Schaumzellen
und besonders Zellen, die durch Polymerisieren einer monomerhaltigen Ölphase gebildet
werden, die ein relativ monomerfreies Tröpfen der wässrigen Phase (und den Polyelektrolyten)
umgibt, zeigen die Tendenz, im wesentlichen kugelförmig zu
sein. Die Zellgrößen liegen
normalerweise im Bereich von 1 bis 200 μm und sind vorzugsweise kleiner
als 100 μm.
Die HIPE-Schäume
können mehr
als 0 bis mehr als 100 interzelluläre Fenster pro Schaumzelle
haben. Die Fenster haben vorzugsweise Durchmesser von 0,1 bis 25 μm, besser
von 0,1 bis 10 μm.
Geschlossenzellige Schäume
und Schäume,
die einen überwiegend
geschlossenzelligen Charakter haben, haben entweder keine Verbindungen
oder Fenster zwischen den Schaumzellen oder können sehr wenige und kleine
Verbindungen haben.
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Schaummaterialien
der vorliegenden Erfindung, die zwei Hauptparallelflächen haben,
können für eine erfolgreiche
Polymerisation 0,05 bis 10 Millimeter dick sein, vorzugsweise 8
mm oder weniger. Wenn die Fotopolymerisation verwendet wird, sollten die
Emulsionen nicht in eine Form oder Dicke gebracht werden, die die
aktinische Strahlung am Eindringen zumindest bis zur halben Dicke
hindert (daher kann die Emulsion durch Einwirkung auf jede Seite
vollständig
polymerisiert werden). Die zulässige Dicke
hängt von
den Materialien, die verwendet werden, der Art der polymerisierenden
aktinischen Strahlung, der Art des Fotoinitiators und der Menge des
Fotoinitiators, die verwendet wird, ab. Das Verringern der Menge
des Fotoinitiators kann die Lichtabsorption der Emulsion verringern
und kann die Eindringung des Lichtes erhöhen, abhängig von den Lichtstreuungseffekten
der Emulsion. Wenn Streueffekte dominieren, hat das Reduzieren des
Fotoinitiatorpegels nur einen geringen Effekt auf die Lichteindringung.
Schäume,
die dicker als 8 bis 10 mm sind, können durch Fotopolymerisation
einer Folge von Schichten hergestellt werden, wobei jede neue Emulsionsschicht
auf die vorher polymerisierten Schichten gebracht wird und von einer
Dicke ist, die das Eindringen von Licht durch die gesamte Tiefe
ermöglicht.
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Dieser
sequentielle Polymerisationsansatz ist auch für Trennungsanwendungen anwendbar. Emulsionen,
die unterschiedliche Polyelektrolyt-, Ölphasen, Wasserphasen-, Teilchen-,
Rühr-,
Grenzflächensubstanz-,
Alterungs- oder Initiatorbedingungen haben, können geschichtet und sequentiell
polymerisiert werden, um eine Trennstrecke mit erwünschter Chemie,
Gewundenheit, Oberflächengröße oder Strömungskennwerten
zu bewirken. Beispiele umfassen einen Mehrkomponentenseparator,
einen pH-Gradienten, eine asymmetrische Membran und einen Hydrophilie-Hydrophobie-Gradienten.
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Wenn
die Emulsionen thermisch polymerisiert oder mit einer Kombination
von Foto- und thermischen Verfahren polymerisiert werden, können sehr
dicke Proben, z. B. mehrere Zoll dick, erhalten werden, da die thermische
Energie die gesamte Probe durchdringen kann.
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Die
Schäume
können
zu Folien, Platten, Zylindern gemacht und in andere Formen gebracht
werden. Die Dicke eines Gegenstandes kann variieren und kann von
den Prozessbedingungen abhängen, wie
zum Beispiel der Zusammensetzung, Art der Polymerisation und Initiatorart
und -menge. Falls gewünscht,
kann die Emulsion in eine zylindrische Säule gebracht und polymerisiert
werden (wie hierin beschrieben), um eine chromatographische Säule herzustellen.
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Geschichtete
Gegenstände
können
durch Fotopolymerisation durch Schichten der Emulsion mit anderen
polymerisierbaren oder nichtpolymerisierbaren Materialien hergestellt
werden, solange die Materialien, die verwendet werden, ausreichend transparent
für die
Wellenlänge
sind, die vom Fotoinitiator in der Emulsion absorbiert wird, oder
solange der Schaum eine Außenschicht
einer Struktur derart umfasst, dass die Emulsion von einer genügenden Menge
der Strahlung bei der Wellenlänge,
die verwendet wird, vollständig
durchdrungen werden kann. Es ist vorteilhaft, dass die einzelnen
Schichten unterschiedliche Polyelektrolyte bereitstellen können, die unterschiedliche
Funktionsfähigkeiten
haben, um aufeinander folgende Trennungen zu erreichen. Für thermisch
polymerisierte Gegenstände
ist die Lichtabsorption und Transparenz der Schichten kein begrenzender
Faktor. Durch die der Produktion nachgelagerten Prozesse, wie zum
Beispiel das Laminieren, können
auch mehrschichtige Gegenstände
hergestellt werden. Die geschichteten Gegenstände können eine Unzahl verschiedener
Eigenschaften haben, je nach Zusammensetzung, Rohdichte, Zellgrößen, Fenstergrößen der
Schäume
usw.
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Mehrbereichsgegenstände können durch eine
Reihe von Verfahren hergestellt werden. Sie können durch Hinzufügen von
Stücken
aus polymerisiertem Schaum zu einer Emulsion hergestellt werden,
die anschließend
gehärtet
wird. Sie können auch
durch vorsichtiges Mischen von zwei oder mehr Emulsionen vor dem
Härten
hergestellt werden. Drei unterschiedliche Bereiche in dem sich ergebenden Schaum
können
sich hinsichtlich Zusammensetzung, Dichte, Farbe oder anderer Eigenschaften
unterscheiden.
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Wenn
sie zur Absorption oder zum Transport von wässrigen Flüssigkeiten verwendet werden,
sind bevorzugte Polymerschäume
ausreichend hydrophil, um dem Schaum zu ermöglichen, wässrige Flüssigkeiten zu absorbieren.
Der Grad der Hydrophilie kann von den/vom Ausgangsmaterial(ien)
abhängen
Die der Produktion nachgelagerten Prozesse, die im Fachgebiet bekannt
sind, können
auch die Hydrophilie modifizieren. Die Postproduktionsbeispiele
umfassen die Beschichtung mit Lösungen
hydrophiler Polymere oder Copolymere, Beschichtung mit Lösungen oder
Emulsionen von Copolymeren, die hydrophile Blöcke haben, Behandlung mit Sauerstoffplasma, nasschemische
reaktive Verfahren (z. B. Oxidation, Sulfonierung) oder anschließende Reaktionen
mit nicht umgesetzten funktionellen oder polymerisierbaren Gruppen
an der Oberfläche
des Schaums.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung können
hydrophil sein und können
erwünschte
Flüssigkeitshandhabungseigenschaften
haben, wie zum Beispiel gute Dochtwirkung und charakteristische Flüssigkeitsverteilungseigenschaften.
Diese Eigenschaften helfen bei der vertikalen Dochtwirkung, d. h. Flüssigkeitsdochtwirkung
in einer Richtung, die in erster Linie senkrecht zu einer Hauptfläche des Schaumgegenstandes
ist. Dies ist ein wünschenswertes
Verhaltensattribut für
viele absorbierende Schäume,
weil jede aufgesogene Flüssigkeit
schnell von der Auftreffzone wegbewegt werden kann. Schaumgegenstände, die
für eine
vertikale Dochtwirkung sorgen, ermöglichen es einer absorbierten Flüssigkeit,
von der Schaumoberfläche
tiefer in den absorbierenden Kern des Gegenstandes bewegt zu werden.
Diese charakteristischen Eigenschaften helfen beim Transport aufgesogener
Flüssigkeit
weg von der ursprünglichen
Auftreffzone und in den unbenutzten Rest der Schaumstruktur, was
es nachfolgenden Flüssigkeitsströmen zur
anfänglichen
Auftreffzone ermöglicht,
aufgenommen zu werden. Die Schäume
können
auch eine relativ große
Speicherkapazität
sowie eine relativ hohe Flüssigkeitskapazität unter
Last haben, d. h. unter Druckbelastung. Die Sofortschäume können ebenfalls
für die
Konzentrierung von Probenlösungen
durch die absorbierende Dochtwirkung verwendet werden.
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Die
Flüssigkeitshandhabungseigenschaften eines
Schaums können
in Beziehung zur Kapillarstruktur des Schaums gesetzt werden. Schäume, die größere Zellen
und größere Fenster
haben, neigen dazu, Flüssigkeit
schnell aufzunehmen, verteilen aber die Flüssigkeit nicht ausreichend
schnell gegen die Schwerkraft und speichern auch Flüssigkeit
nicht effektiv. Umgekehrt sind Schäume, die kleinere Zellen und
Fenster haben, in der Lage, durch Dochtwirkung Flüssigkeit
gegen die Schwerkraft zu bewegen und die Flüssigkeit dicht zu speichern,
sind aber normalerweise bei der Aufnahme von Flüssigkeit langsamer.
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Schäume der
Erfindung, die unterschiedliche Absorptionseigenschaften haben,
können
geschichtet werden, um einen absorbierenden Gegenstand zu erzeugen,
der Schichten aus Schaum hat, die für die Flüssigkeitsaufnahme und die Verteilung
geeignet sind, abwechselnd mit Schichten aus Schaum, die für die Flüssigkeitsspeicherung
geeignet sind.
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Außerdem können durch
Formgebung und Härten
der Emulsion, während
sie in Kontakt mit einer mikrostrukturierten Oberfläche ist,
strukturierte Schaumgegenstände
erzeugt werden. Nach dem Härten
wird der Schaum von der mikrostrukturierten Oberfläche getrennt,
und der Schaum behält
das geometrische Muster der Oberfläche bei. Diese herkömmlichen
Verfahren werden in
US-Patent
Nr. 5,691,846 beschrieben. Die mikrostrukturierte Oberfläche kann
aus einer breiten Palette von geometrischen Formen gewählt werden,
die Hohlräume,
Kanäle,
Pfosten oder Profile umfassen. Das Muster kann in Abhängigkeit
von der gewünschten
Verwendung des Schaums gewählt
werden.
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Einige
Schäume
der vorliegenden Erfindung können
sich auch zur Verwendung als Filter eignen. Offenzellige Schäume können Fluide
(die Luft und Flüssigkeiten
umfassen) durchlassen, während
die Zellen und Fenster Teilchen einfangen können. Die optimale Schaumstruktur
eines offenzelligen Schaums, einschließlich Zellgrößen und
der Zahl der Fenster, hängt
von dem Fluid, das gefiltert wird, und der Größe der Teilchen ab, die zu
entfernen sind, und davon, ob die Fluide aufgelöste oder lösliche Spezies, die mit dem
Schaum reagieren können,
enthalten oder nicht.
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Ein
Vorteil der in situ-Aufnahme des Polyelektrolyten und/oder von organischen
oder anorganischen Teilchen in den HIPE-Schaum über eine der Produktion nachgelagerte
Oberflächenfunktionalisierung
des HIPE-Schaums ist, dass es unter geeigneten Bedingungen möglich ist,
die inneren Flächen des
Schaums vollständig
zu funktionalisieren. Dadurch können
freiliegende Flächen
der darunter liegenden hydrophoben Matrix minimiert oder eliminiert werden,
wenn es wünschenswert
ist, die unspezifische Bindung in Trennungsanwendungen zu reduzieren.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung sind als Trennmedien besonders geeignet,
wobei die Komponenten einer Lösung
durch eine oder mehrere der folgenden Verfahren getrennt werden:
ein Ionenaustauschmechanismus, gekennzeichnet durch die differentielle
Affinität
der Komponenten zu den Polyelektrolyten und/oder organischen oder
anorganischen Teilchenzusätzen
(falls vorhanden), ein Mischmodusansatz, gekennzeichnet durch die
differentielle Affinität
der Komponenten zu den Polyelektrolyten und absorbierenden hydrophoben
ligandenfunktionalisierten Domänen
auf dispergierten Teilchen oder immobilisierten Polyelektrolyten,
die von den Lösungsmittel-,
pH- und Ionenstärkeeigenschaften
der mobilen Phase abhängen,
wo die Größenausschließung eine
wichtige Rolle auf Grund der differentiellen Diffusionskonstanten
der Komponenten in einer Polyelektrolytschicht innerhalb des Schaums
spielt. Differentielle Affinitäten
können
im Ergebnis von ionischen, hydrophoben oder Affinitäts-(z. B.
Antikörper-Antigen)-Reaktionen
zwischen Analyten in der Probe und den Komponenten des Schaums auftreten.
Die Schaumstruktur ist einzigartig für solche Trennvorgänge geeignet,
da der offenzellige Schaum Kanäle
für die
Fluidströmung
in die Schaummatrix und den Kontakt mit dem Polyelektrolyten und/oder organischen
oder anorganischen Teilchenzusätzen bereitstellt.
Proben können,
ohne Trennung, auch für die
nachfolgende Verarbeitung konzentriert werden.
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Die
offenzellige Struktur des Schaums kann Trennvorgänge und die Sorptions-/Desorptionskinetik
verstärken.
Die offenzellige Struktur ermöglicht
es, dass der Massentransport durch die Matrix über die innere Oberfläche der
Zellen und der Polyelektrolytkomponente hauptsächlich konvektiv ist, wodurch Diffusion
minimiert wird. Im Gegensatz dazu ist bei Ionenaustausch-, Umkehrphasen-
und Affinitätschromatographieharzen
der größte Teil
der Oberfläche
für die
Substanzsorption hauptsächlich
in den Poren verfügbar,
wo das flüssige
Medium im wesentlichen stillsteht, so dass die Diffusion der dominierende Massentransportmechanismus
ist. Diffusion ist der langsame Schritt, der bewirkt, dass die Elutionskurven
sich verbreitern und überlappen,
was die Effizienz von Trennvorgängen
reduziert.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung haben zusätzliche Vorteile im Vergleich
zu chromatographischen Harz- und Kieselerde-Füllmaterialien oder
herkömmlichen
Membranen. Bei Härtung
vor Ort minimieren oder eliminieren die HIPE-basierten Schäume auf Grund der Variationen
von Säulenpackungsungleichförmigkeiten
die Kanalbildungs- und Oberflächengrößenvariationen.
Die Aufnahme von Nanoteilchen führt
zu einem großen
Oberflächenwert,
der für
die Absorption unter Verwendung einer relativ kleinen Masse von
teilchenförmigem
Absorptionsmaterial verfügbar
ist. Diese Struktur führt
zu einer minimalen oder vernachlässigbaren
Abstoßung von
Teilchen, wodurch die Notwendigkeit einer Fritte entfällt. Die
Porenabmessungen innerhalb eines HIPE-basierten Schaums ermöglichen
einen konvektiven Massentransport, der zu geringen Druckabfällen über einer
Membran oder Volumen des HIPE-Schaums führt. Die Schäume der
vorliegenden Erfindung haben auch Vorteile im Vergleich zu Membrantechnologien.
Selektive Medien können
mit weniger Abfall als Membranmaterialien hergestellt werden. Außerdem werden
weniger Komponenten (z. B. kraftschlüssige Ringe, O-Ringe, andere
mechanische Dichtungen) für
den Zusammenbau zu Vorrichtungen benötigt.
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Bei
der Ionenaustauschchromatographie werden die Komponenten einer Mischung
auf der Grundlage von Unterschieden in der Nettoladung durch die
reversible Bindung geladener Spezies getrennt. Die Stärke dieser Bindung
wird durch die Ladungsverteilung auf den Spezies, die getrennt werden
sollen, den pKa der Ionenaustauschmatrix und die Eigenschaften der
wässrigen
Lösung:
pH-Wert und IonenStärke,
bestimmt. Trennmedien, die Kationen trennen (z. B. Kationenaustauschmembranen), sind
durch die Anwesenheit von negativ geladenen Gruppen gekennzeichnet.
Trennmedien, die Anionen trennen (z. B. Anionenaustauschmembranen),
sind durch die Anwesenheit von positiv geladenen Gruppen gekennzeichnet.
Eine Komponente einer Mischung, die sich zum Beispiel an eine Anionenaustauschmembran
bindet, wird normalerweise von der Membran durch Erhöhen des
pH-Wertes der Elutionslösung
oder durch Zufügen
von Anionen gelöst, die
um die Bindung an den positiv geladenen Gruppen konkurrieren. Solch
eine Komponente wird vom Trennmedium vor den Komponenten eluiert,
die eine höhere
negative Nettoladung haben, und nach den Komponenten eluiert, die
eine niedrigere negative Nettoladung haben.
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Ionenaustauschmedien
können
in starken und schwachen Formen durch geeignete Auswahl von Oberflächenchemikalien
hergestellt werden, wodurch vier Klassen von Medien bereitgestellt
werden: starkes Kation, schwaches Kation, schwaches Anion und starkes
Anion. Kationenaustauschmedien können
aus Schäumen
durch Bereitstellung von sauren Gruppen auf dem Polyelektrolyten
erzeugt werden. Geeignete Gruppen umfassen die stark saure Sulfonatgruppe
sowie die schwach sauren Carboxylat-, Carboxymethyl-, Phosphat-,
Sulfomethyl-, Sulfoethyl- und Sulfopropylgruppen. Anionenaustauschmedien
können
aus Schäumen
durch Funktionalisieren des Polyelektrolyten mit basischen Gruppen
hergestellt werden, die von den stark basischen quaternären Ammoniumgruppen
bis zu den schwach basischen Gruppen reichen, wie zum Beispiel Aminoethyl-Diethyaminoethyl-,
Guanidoethyl- und Epichlorhydrintriethanolamingruppen. Dieses Sortiment von Matrizen
ermöglicht
die Nutzung von pKa der Elektrolyte oder des isoelektrischen Punktes
(pI) von Polyampholyten bei der Trennung von geladenen Spezies.
Bei geeigneten Pufferbedingungen und Medienauswahl ist es auch möglich, lokalisierte
Ladungsunterschiede in Polyampholyten mit demselben pI zu unterscheiden.
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Diese
Erfindung gewährt
den Ausblick auf die Verwendung von HIPE-basierten Ionenaustauschmedien
zur Trennung von biologischen Materialien und zum Entfernen von
Radionukliden, Salzen, Metallen, Säuren oder Metallionen, wie
zum Beispiel Kalzium- oder Magnesiumionen, aus wässrigen Lösungen und andere Anwendungen
von Ionenaustauschmedien, die Fachleuten bekannt sind. Biologische
Trennvorgänge
umfassen die Proteinreinigung, Antikörperisolierung, Peptidfraktionierung
und Oligonukleotidabtrennung und -reinigung. Proben, die Proteine,
Peptide oder Antikörper
enthalten, werden unter Bedingungen niedriger Ionenstärke geladen,
und gebundenes Material wird unter Verwendung entweder einer stufenweisen
oder Gradientenelution von Puffer mit höherer Ionenstärke eluiert.
Ein polyampholytisches Molekül,
wie zum Beispiel ein Protein, Antikörper oder Peptid, bindet sich
im allgemeinen an Kationenaustauschmedien, wenn der Puffer-pH-Wert niedriger
als der isoelektrische Punkt (pI) des Moleküls ist, und bindet sich an
Anionenaustauschmedien, wenn der pH-Wert größer als der pI ist. Oligonukleotide
sind negativ geladen, daher können
sie mit Anionenaustauschmedien (z. B. diethylaminoethylfunktionellen
Gruppen) gereinigt oder getrennt werden. Falls gewünscht, kann
die Schaummatrix vor der Verwendung zum Verzögern unspezifischer Interaktionen
blockiert werden, wie zum Beispiel mit nichtionischen grenzflächenaktiven
Substanzen oder Rinderserumalbumin.
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Das
Entfernen von Radionukliden und Metallen kann mit HIPE-basierten
Schäumen
durch mehrere Mittel erreicht werden, je nach dem Komplexierungszustand
der Metallionen in Lösung.
Radionuklide und andere Metallionen können mit komplexierenden Anionen
und grenzflächenaktiven
Substanzen in einer wässrigen
Lösung
reagieren und können
unter schwachen sauren, neutralen oder basischen Bedingungen hydrolysiert
werden. Die folgenden Spezies können
sich in wässriger
Lösung
bilden: hydrierte Komplexe, Komplexe mit dem komplexierenden Anion,
monomolekulare Hydroxokomplexe, Teilchen von kolloidaler Größe und gemischte
Ligandenkomplexe. Die Auswahl einer geeigneten Funktionalisierung
von HIPE-basiertem Schaum zum Entfernen eines teilchenförmigen Ions
wird durch pH-Wert,
Konzentration und Vorhandensein von komplexierenden Ionen bestimmt.
Alternativ können
Polyelektrolyte, die chelatbildende Komponenten (z. B. EDTA, Iminodiessigsäure, Aminchemikalien)
enthalten, in den Schaum aufgenommen werden.
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Das
Entfernen von Säuren
kann mit HIPE-basierten
Anionenaustauschschäumen
ausgeführt
werden, die als immobilisierte Base wirken. Wasserenthärtung, oder
das Entfernen von Kalzium- und Magnesiumionen, und das Entfernen
von Salzen aus organischen Lösungen
kann durch die Verwendung von HIPE-basierten Kationenaustauschschäumen erreicht
werden.
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In
einigen Fällen
ist die Ionenaustauschtrennung allein für die Trennung einer speziellen
chemischen Einheit nicht ausreichend, besonders wenn die Probe Polyampholyte
mit ähnlichen
pI-Werten enthält oder
wenn die interessierende eluierte Komponente nach der Trennung bei
der Vorbereitung auf einen nachfolgenden Verarbeitungs- oder Analyseschritt entsalzt
werden muss. Zusätzliche
Flexibilität
kann durch einen Mischmodustrennungsansatz erreicht werden, bei
dem der Ionenaustausch mit einem Trennverfahren kombiniert wird,
das auf Affinität
oder hydrophoben Wechselwirkungen beruht. Ein Affinitätsmedium
hat Liganden, die sich an spezifische Analyte aus einer komplexen
Probe binden. Beispiele für
diese Liganden umfassen Nickel, welches polyhistidinmarkierte Proteine
bindet, Substrate für
Enzyme und Antigene, die spezifische Antikörper binden können. Gebundene
Analyte werden unter Bedingungen eluiert, die die Dissoziation der
Bindung mit dem Liganden begünstigen.
Hydrophobe Wechselwirkungschromatographie wird mit einem schwach hydrophoben
Medium ausgeführt,
und Polyampholyte werden an die hydrophobe Oberfläche bei
hohen Salzkonzentrationen gebunden, gefolgt von der Elution über einen
sich verringernden Salzgradienten. Umkehrphasenchromatographie wird
mit einem sehr hydrophoben Medium ausgeführt, und Polyampholyte werden
an die hydrophoben Oberflächen
bei einer Salzkonzentration gebunden, gefolgt vom Waschen und der
Elution mit organischen Lösungsmitteln.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung werden leicht modifiziert, um alle diese
Verfahren in Verbindung mit charakteristischen Ionenaustauscheigenschaften
in Einklang zu bringen. Hydrophobe Eigenschaften können durch
Aufnahme von C
8-C
18-Acrylaten
in die Ölphase,
Funktionalisierung der Zellwände über die
Aufnahme dispergierbarer Teilchen mit mäßiger Hydrophobie in die wässrige Phase
(möglicherweise
mit einer grenzflächenaktiven
Substanz als Hilfe bei der Dispergierung) oder Funktionalisierung über hydrophobe
Domänen
im Polyelektrolyten-Homopolymer oder -Copolymer verliehen werden.
Affinitätseigenschaften
können
durch Aufnahme von spezifischen Liganden in die Öl- oder Wasserphase (siehe
z. B.
US 5,405,618 (Buttery
et al.)), Einführung
von Ligandenkomponenten in die grenzflächenaktive Substanz oder Funktionalisierung der
Grenzfläche
mit Teilchen verliehen werden, die mit der geeigneten Ligandenchemikalie
beschichtet sind, welche in der Wasserphase dispergierbar sind.
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Diese
Erfindung gewährt
den Ausblick auf HIPE-basierte Schäume für Mischmodustrennvorgänge für die folgenden
Anwendungen sowie andere Mischmodustrennvorgänge, die den Fachleuten bekannt
sind: Entfernen von Restriktionsenzymen aus doppelsträngiger DNA
nach der Polymerasekettenreaktion, Trennung von pharmazeutischen
Verbindungen, Trennung von anionischen und neutralen Verbindungen
auf demselben Medium, Trennung von kationischen und neutralen Verbindungen
auf demselben Medium, Kapillar-Elektrochromatographie und
auf der Basis der Extraktion Festphasentrennung von geladenen und
ungeladenen Spezies auf demselben Medium.
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Ein
dritter Mechanismus zur Trennung ist einer, bei dem der Polyelektrolyt
als Diffusionsbarriere wirkt, um zu steuern, wie schnell geladene
Spezies durch den Polyelektrolyten zu einem darunter liegenden absorbierenden
Material wandern, als Funktion von Ladungswechselwirkungen, hydrophoben
Reaktionen und sterischer Behinderung. Dieses Konzept ist analog
zur größenauschlussbasierten
Gelfiltration, bei der Spezies mit hohem Molekulargewicht vor Spezies
mit niedrigem Molekulargewicht eluieren, weil Spezies mit hohem
Molekulargewicht großenteils
aus einem porösen
Polymermedium ausgeschlossen werden und die Spezies mit niedrigem
Molekulargewicht in der Lage sind, in das poröse Material zu diffundieren.
In den Schäumen
der Erfindung werden Spezies mit hohem Molekulargewicht mit derselben
Ladung wie der Polyelektrolyt großenteils aus dem Polyelektrolyten
ausgeschlossen. Trotz der elektrostatischen Abstoßung vom
gleichnamig geladenen Polyelektrolyten sind Spezies mit niedrigem Molekulargewicht
in der Lage, durch das Hohlraumvolumen des Polyelektrolyten zu einer
Absorptionsmitteloberfläche
zu dringen, die in den Polyelektrolyten eingebettet ist oder unter
demselben begraben ist. Die Spezies mit niedrigem Molekulargewicht
werden eingefangen und eluieren nicht aus dem Medium, vorausgesetzt,
der Trennvorgang wird bei Bedingungen (z. B. Schaumdicke, Strömungsrate,
Temperatur, Konzentration) ausgeführt, die für alle Spezies mit niedrigem
Molekulargewicht, auf die der Polyelektrolyt trifft, geeignet sind.
Sterische Effekte, elektrostatische Abstoßung, lokale Hydrophilie und
Hohlraumvolumen des Polyelektrolyten als Funktion von pH-Wert, Ionenstärke und
Temperatur bestimmen die Trennung zwischen Spezies mit niedrigem
und hohem Molekulargewicht in derselben Probe.
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Anwendungen
von HIPE-basierten Schäumen
für Trennvorgänge, die
auf dem dritten Mechanismus beruhen, umfassen das Entfernen von
fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen (einschließlich farbstoffmarkierten
Didesoxynuleotidtriphosphaten ddNTPs sowie ihren Abbauprodukten, Diphosphaten,
Monophosphaten und Nukleosiden) aus DNA-Sequenzierungsleitern, die in einer
Sanger-Reaktion erzeugt wurden, sowie dNTPs (Desoxynukleotidtriphosphate)
und Startern aus amplifizierter DNA nach einer Polymerasekettenreaktion (PCR).
Dies wird in der US-Patentanmeldung Serien-Nr. 10/027,222 beschrieben,
die am 20. Dezember 2001 angemeldet wurde und den Titel METHODS
AND DEVICES FOR REMOVAL OF ORGANIC MOLECULES FROM BIOLOGICAL MIXTURFS USING
ANION EXCHANGE (VERFAHREN UND VORRICHTUNGEN ZUM ENTFERNEN VON ORGANISCHEN
MOLEKÜLEN
AUS BIOLOGISCHEN MISCHUNGEN UNTER VERWENDUNG DES ANIONENAUSTAUSCHS)
trägt.
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Wie
bekannt ist, ermöglicht
die PCR die Analyse extrem kleiner Mengen von Nukleinsäure (z.
B. DNA). Kurz gesagt, wird ein Nukleinsäuremolekül (z. B. DNA-Matrize) unter
Verwendung eines Polymeraseenzyms (wie zum Beispiel Taq-DNA-Polymerase) eines Überschusses
an zwei Oligonukleotid-Startern (die den Bereich, der amplifiziert
werden soll, flankieren können
und als Anfangspunkt der Synthese fungieren, wenn sie unter Bedingungen
gebracht werden, bei denen die Synthese eines Starterverlängerungsproduktes,
das komplementär
zu einem Zielnukleinsäurestrang
ist, induziert wird) und freier Desoxynukleotidtriphosphate (dNTPs,
z. B. dGTP, dATP, dCTP und dTTP) wiederholt synthetisiert, was zu
der Amplifizierung einer bestimmten Sequenz um das Millionenfache
oder mehr führt.
Die sich ergebenden Verlängerungs-
oder Amplifizierungsprodukte werden normalerweise als "PCR-Produkte" oder "PCR-Amplicons" bezeichnet.
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Das übliche PCR-Reaktionsprodukt
kann dann in einer Reihe von molekularbiologischen Anwendungen verwendet
werden, einschließlich
zum Beispiel Sequenzierung, Klonen, Gendiagnose und forensischen
Anwendungen.
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In
fluoreszenzbasierten DNA-Sequenzierungsanwendungen,
sollten nichtintegrierte fluoreszenzmarkierte Kettenabbruchsequenzen
(d. h. farbstoffmarkierte Didesoxy-Kettenabbruchsequenzen, wie zum
Beispiel Didesoxynukleotidtriphosphate (ddNTPs)) vorzugsweise vor
der Analyse der DNA-Sequenzfragmente aus der Reaktionsmischung entfernt
werden. Werden sie nicht ausreichend reduziert, führt die
Konzentration von fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzmolekülen zu Farbstoffartefakten
(d. h. anderen farbstoffhaltigen Molekülen, wie zum Beispiel farbstoffmarkierten
Didesoxy-Kettenabbruchsequenzen, wie zum Beispiel Didesoxynukleotiddiphosphaten
(ddNDPs), Didesoxynukleotidmonophosphaten (ddNMPs) und Didesoxynukleosiden),
die die DNA-Sequenzinformationen merklich verbergen können. Die
Sequenzierungsreaktionsreinigung ist ein erwünschter Schritt bei der Vorbereitung
von Proben vor der Sequenzanalyse.
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Üblicherweise
wird das Produkt nach dem Abschluss der PCR- oder der zyklischen Sequenzierungsreaktion
im allgemeinen entweder mit Alkohol- (Ethanol oder Isopropanol)-Ausfällung oder
Gelfiltrationschromatographie gereinigt. Andere Protokolle, die
Polyalkylenglycol- und Biotin-Streptavidinreaktionen
verwenden, sind ebenfalls für
die Sequenzierungsreaktionsreinigung verwendet worden. Ultrafiltrationsmembranen,
Phenol/Chloroformextraktion und enzymatische Behandlungen sind andere
Verfahren, die häufig
zur Reinigung von PCR- und Sequenzierungsreaktionsmischungen verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt also ein Verfahren zur Trennung bereit,
das das Kontaktieren einer Lösung,
die mindestens einen Analyten hat, mit einem porösen, vernetzten Schaum umfasst,
der einen Polyelektrolyten hat, welcher darin dispergiert ist.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Beispiel
1 beschreibt einen Chargenprozess zur Herstellung eines HIPE-Schaums
der vorliegenden Erfindung. Vor der Herstellung der Emulsion wurde
polyelektrolytbeschichtete Tonerde durch Einmischen von Tonerde
(0,5–1,0 μm Baikalox)
in eine 1 gewichts-%ige Lösung
von Poly(Natrium-4-styrensulfonat) (PSSA) in Wasser hergestellt.
Die Mischung konnte über
Nacht stehen und wurde dann vier Mal zentrifugiert und gewaschen,
um überschüssiges PSSA
zu entfernen. Eine Dispersion der beschichteten Tonerdeteilchen
in entionisiertem Wasser wurde dann bei 20 Gewichts-% Feststoffen
bei einem pH-Wert von 5 hergestellt.
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Die
kontinuierliche Ölphase
der Emulsion bestand aus 6,67 g 2-Ethylhexylacrylat (2-EHA, Aldrich
Chemical Co., Milwaukee, WI, USA), 1,03 g Isobornylacrylat (IBOA,
Sartomer Co., Exton, PA, USA), 1,03 g Trimethylolpropantriacrylat
(TM PTA, Sartomer Co.), 1,37 g Sorbitanmonooleat (SMO, Aldrich Chemical
Co.) und 0,16 g Darocur 4265 (Ciba Specialty Chemicals, Hawthorne,
NY, USA). Die Ölphase wurde
bei 500 U/min mit einem rechtwinkeligen Impeller gemischt, während 65
g der Dispersion von PSSA-beschichteter Tonerde tropfenweise mit
einer Rate von etwa einem Tropfen pro Sekunde hinzugefügt wurde,
um eine steife Wasser-in-Öl-Emulsion zu erzeugen.
Die Emulsion wurde dann zwischen zwei Quarzplatten mit einem Abstandsstück gepresst,
um eine Dicke von ca. 0,15 cm beizubehalten. Die Emulsion wurde
dann durch Durchlaufen unter einer ultravioletten Fusion-(Gaithersburg,
MD) F600 Irradiator-Lampe polymerisiert, die mit einer D-Lampe ausgestattet
war, welche bei 100% Leistung im Brennpunkt arbeitete, der ca. 5
cm unter dem Lampengehäuse
lag. Die Lampe war so senkrecht ausgerichtet, dass die Probe im
Brennpunkt bestrahlt wurde. Die Probe wurde dann durch Durchlaufen
unter der Lampe drei Mal auf jeder Seite bei einer Laufgeschwindigkeit
von 9,1 m/min gehärtet.
Nachdem die Emulsion gehärtet
war, wurde sie auf eine silikonbeschichtete Deckfolie übertragen
und zum Trocknen in einen Umluftofen bei 65°C über Nacht gebracht. 1 zeigt
ein rasterelektronenmikroskopisches(SEM-)Bild, das von dem Querschnitt
des Schaums angefertigt wurde.
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Beispiel 2
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
die Tonerdeteilchen mit dem quaternären ammoniumhaltigen Polyelektrolyten, Poly-(Diallylmethylammoniumchlorid),
PDMAc (40 Gewichts-% in Wasser, Aldrich Chemical Co.), funktionalisiert
wurden. Die Tonerdedispersion wurde mit 0,089 g des Polyelektrolyten,
28,49 g Wasser und 3,42 g Tonerde hergestellt. Die Mischung von
Tonerde und Wasser wurde 2 Minuten mit einem akustischen Reiniger
bewegt, um die Dispersion zu erzeugen. Die angegebene Menge an Polyelektrolyt
wurde zugefügt,
und die Mischung wurde drei Stunden lang geschüttelt, woran sich das Zentrifugieren
anschloss. Der Überstand
wurde entfernt und eine gleiche Menge entionisiertes Wasser wurde
vor dem erneuten Suspendieren der Tonerde zugesetzt. Diese Suspension
wurde dann mit entionisiertem Wasser um den Faktor 5,5 verdünnt. 32
g der Suspension wurden dann 5,13 g der Ölphase, die in Beispiel 1 beschrieben
wird, zugefügt.
Nach dem Härten
und Trocknen war der HIPE-Schaum
0,125 Gewichts-% PDMAc und 7,3 Gewichts-% Tonerde.
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Beispiel 3
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 2 hergestellt, außer dass
die Tonerdedispersion mit 0,36 g des Polyelektrolyten, 28,2 g Wasser
und 3,4 g Tonerde hergestellt wurde.
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Beispiel 4
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 2 hergestellt, außer dass
die Tonerdedispersion mit 0,179 g des Polyelektrolyten, 28,4 g Wasser
und 3,42 g Tonerde hergestellt wurde.
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Beispiel 5
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 2 erzeugt, außer dass die Tonerdeteilchen
mit den ionischen Spezies beschichtet wurden, n-Trimethoxysilylpropyl-n,n,n-trimethylammoniumchlorid
(50 Gewichts-% in Wasser, Gelest Inc., Morrisville, PA, USA), die
auf der Oberfläche
der Tonerde polymerisierten. Eine Dispersion wurde mit 0,1474 g
der ionischen Spezies, 28,43 g Wasser und 3,42 g Tonerde hergestellt.
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Um
die Bindungseigenschaften des Schaums zu demonstrieren, wurde der
Schaum in eine Säule
von 4 mm Durchmesser gebracht, die mit einem Haltering oben und
einer Porex-Fritte (Porex Corp., Fairburn, GA, USA) unten zur Stützung ausgestattet
war. 10 Mikroliter einer Sequenzierungsreaktionsmischung mit einem
Viertel der Stärke
wurde unter Verwendung von 2 Mikrolitern von BIGDYE-Mischung (einer
geschützten
Mischung von fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen, Taq-Polymeraseenzym,
dNTPs und Puffer, BIGDYE Kettenabbruchsequenz v 2.0, Applied Biosystems
Inc., Foster City, CA, USA), 200 Nanogramm DNA-Matrize (pGEM 3Z
f+, Promega Corp. Madison, WI) und 1,6 Picomol eines Starters (M13
Vorwärts-Primer, – 20) hergestellt.
Die Mischung wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers in einem GENEAMP PCR System 9700 Thermocycler (Applied
Biosystems, Inc) thermisch wechselnd beansprucht. 5 Mikroliter der
ungereinigten viertelstarken Sequenzierungsreaktionsmischung (die
fluoreszenzmarkierte Kettenabbruchsequenzen und ihre Hydrolyseprodukte, DNA-Matrize,
Taq-Polymerase, Puffer, dNTPs und Starte enthält) wurden durch den Schaum
bei 6000 U/min für
2 Minuten zentrifugiert. Die gereinigten Reaktionen wurden aus der
Säule entfernt
und mit 15 Mikrolitern destilliertes Wasser verdünnt, woran sich die Kapillarelektrophoreseanalyse
anschloss.
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Die
Kapillarelektrophoreseanalyse der Sequenzierungsreaktionen wurde
mit einem Beckman P/ACE MDQ Capillary Electrophoresis-Instrument (Beckman
Coulter, Fullerton, CA, USA) mit einem Fluoreszenzdetektor (488
nm Anregung, 530 bis 700 nm Emission) unter Verwendung einer Quarzgutkapillare
von 75 um Innendurchmesser, 30 cm Länge (20 cm bis zum Detektor)
ausgeführt.
Läufe wurden bei
500 V pro cm (15 kV gesamt) unter Verwendung von 50 millimolarem
trisHCl/l millimolares EDTA (pH 8,5) als Laufpuffer ausgeführt. Die
Probeninjektion erfolgte bei 690 Pascal für 5 Sekunden. Die Bedingungen,
die verwendet wurden, ergaben eine gute Trennung der fluoreszenzmarkierten
Kettenabbruchsequenzen (alle vier ddNTPs, die den vier Basen A, T,
G, C als ein Peak mit einer Retentionszeit von 3,2 Minuten entsprachen)
und der Abbauprodukte (als ein Peak mit einer Retentionszeit von
2,2 Minuten) und der Sequenzierungsleiter (als ein Peak mit einer Retentionszeit
von 4,1 Minuten). Die Sequenzierungsleiter- und Kettenabbruchsequenzkonzentrationen
wurden durch Integrieren der Peakfläche der verschiedenen Analyten
gewonnen. Für
jedes der Beispiele wurde die Grundlinie von den Werten der Analyten
subtrahiert und die sich ergebende Analytenkonzentration wurde als
Prozentsatz der Startsequenzierungsreaktion dargestellt. Die Analyse
zeigte, dass die Konzentration der fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen,
ihrer Abbauprodukte und des DNA-Gehalts auf weniger als 2 der ursprünglichen
Startkonzentration herabgesetzt wurde.
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Beispiel 6
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
die Tonerdedispersion durch eine Dispersion von Polystyrenlatexkugeln
ersetzt wurde. 32 g einer wässrigen
Dispersion, die 0.35 g Polystyrenlatexkugeln (0,1–1,0 μm, Polysciences, Warrington,
PA, USA) enthielten, wurden hergestellt und zu 5,13 g der Ölphase zugefügt, die
in Beispiel 1 beschrieben wurde. Nach dem Härten und Trocknen war der HIPE-Schaum
6,4 Gewichts Polystyren. 2 zeigt ein SEM-Bild, das von
dem Querschnitt des Schaums angefertigt wurde.
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Beispiel 7
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
die Tonerdedispersion durch eine Dispersion von Kaliumkobalthexacyanoferrat-(KCoHex)-Teilchen
ersetzt wurde. Die KCoHex-Teilchen, die eine mittlere Größe von ca.
17 μm hatten,
wurden auf ca. 1–2 μm in einer
Netzsch Mini-Zeta-Medienmühle
zermahlen. Die Mühle
wurde mit 720 g yttriumstabilisiertem Zirkonoxidmedium und 700 g
von 10 Gewichts-% KCoHex in Wasser beladen. Die Mischung wurde kontinuierlich
45 Minuten lang gemahlen und dann auf 1,25 Gewichts-% KCoHex verdünnt. Die
KCoHex-Dispersion wurde dann 5,13 g der Ölphase, die in Beispiel 1 beschrieben wird,
bei einer Rate von ca. 2 Tropfen pro Sekunde zugesetzt. Die Drehzahl
des Mischers, die verwendet wurde, betrug ca. 450 U/min. Beim Zusetzen
der Dispersion wurde die Öllösung sofort
zu einer undurchsichtigen violetten Flüssigkeit und wurde zunehmend viskoser,
während
mehr von der Dispersion zugefügt wurde.
Nach dem Aufnehmen der wässrigen
Phase wurde die Emulsion auf ein PET-Vlies (John-Mansville) mit
einer Gesamtschichtdicke von 1 mm kerbstabbeschichtet. Zum Härten der
Schäume
wurde das beschichtete Vlies sechs Mal bei voller Leistung unter einer
25 cm Kreuznetzbeleuchtungs-Fusion D-Lampe durchgeschickt, wodurch
die abwechselnden Seiten bei jedem Durchlauf mit einer Laufgeschwindigkeit
von ca. 9,1 m/min bestrahlt wurden. Die Schäume wurden dann bei Raumtemperatur
getrocknet. Nach dem Härten
und Trocknen war der HIPE-Schaum 7,34 Gewichts-% KCoHex. 3 zeigt ein
SEM-Bild, das von dem Querschnitt des Schaums angefertigt wurde.
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Beispiel 8
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
keine Tonerdeteilchen verwendet wurden und die wässrige Phase mit 31 g entionisiertem
Wasser, 0,05 g wasserlöslichem
Fotoinitiator (Irgacure 2959, Ciba Specialty Chemicals) und 2,0
g Dimethylaminoethylacrylat (DMAEA), mit Methylchlorid (Ciba Specialty
Chemicals) quaternisiert, hergestellt wurde. Die wässrige Phase
wurde dann zu 5,13 g der Ölphase,
die in Beispiel 1 beschrieben wird, zugefügt.
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Nach
dem Härten
und Trocknen war der HIPE-Schaum 1,9 Gewichts-% DMAEA.
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Um
die Bindungseigenschaften des Schaums zu demonstrieren, wurde der
Schaum in eine Säule
von 4 mm Durchmesser gebracht, die mit einem Haltering oben und
einer Porex-Fritte unten zur Stützung
ausgestattet war. 10 Mikroliter einer viertelstarken Sequenzierungsreaktionsmischung wurde
hergestellt, wie in Beispiel 5 beschrieben. 5 Mikroliter der ungereinigten
viertelstarken Sequenzierungsreaktionsmischung (die fluoreszenzmarkierte
Kettenabbruchsequenzen und ihre Hydrolyseprodukte, DNA-Matrize,
Taq-Polymerase, Puffer, dNTPs und Starte enthält) wurden durch den Schaum
bei 6000 U/min für
2 Minuten zentrifugiert. Die gereinigten Reaktionen wurden aus der
Säule entfernt
und mit 15 Mikrolitern destilliertem Wasser verdünnt, woran sich die Kapillarelektrophoreseanalyse,
wie in Beispiel 5 oben beschrieben, anschloss. Die Analyse zeigte,
dass die Konzentration der fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen,
ihrer Abbauprodukte und des DNA-Gehalts auf weniger als 2 % der ursprünglichen
Startkonzentration herabgesetzt wurde. 4 zeigt
ein SEM-Bild, das von dem Querschnitt des Schaums angefertigt wurde.
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Beispiel 9
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
keine Tonerdeteilchen verwendet wurden und die wässrige Phase mit 32 g entionisiertem
Wasser und 0,052 g PSSA hergestellt wurde. Die wässrige Phase wurde dann zu
5,13 g der Ölphase,
die in Beispiel 1 beschrieben wird, zugefügt. Nach dem Härten und
Trocknen war der HIPE-Schaum 1,0 Gewichts-% PSSA.
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Beispiel 10
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
keine Tonerdeteilchen verwendet wurden und die Ölphase mit 0,51 g Isobornylacrylat,
3,34 g 2-Ethylhexylacrylat, 0,68 g Sorbitanmonooleat, 0,51 g TMPTA
und 0,08 g Darocur 4265 (Ciba Specialty Chemicals) hergestellt wurde.
28,5 g einer Lösung,
die aus 31,915 g Wasser, 0,57 g Acrylsäure und 0,01425 g Irgacure
2959 (Ciba Specialty Chemicals) hergestellt wurde, diente als wässrige Phase.
Nach dem Härten
und Trocknen war der HIPE-Schaum 8,7 Gewichts-% Acrylsäure. 5 zeigt ein
SEM-Bild, das von dem Querschnitt des Schaums angefertigt wurde.
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Beispiel 11
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
39 Gewichts-% Tonerde verwendet wurde. Der Schaum wurde anschließend mit dem
Natriumsalz der Polystyrensulfonsäure (NaPSSA) durch Durchtränken des
Schaums über
Nacht in 40 ml einer 0,1 Gewichts-% Lösung von NaPSSA in Wasser behandelt.
Der Schaum wurde dann mit Wasser mehrere Male gewaschen, um überschüssiges PSSA
zu entfernen. 5 zeigt ein SEM-Bild, das von
dem Querschnitt des Schaums angefertigt wurde.
-
Um
die Bindungseigenschaften des Schaums zu demonstrieren, wurde der
Schaum in eine Säule
von 4 mm Durchmesser gebracht, die mit einem Haltering oben und
einer Porex-Fritte unten zur Stützung
ausgestattet war. 20 Mikroliter der ungereinigten viertelstarken
Sequenzierungsreaktionsmischung (die fluoreszenzmarkierte Kettenabbruchsequenzen
und ihre Hydrolyseprodukte, DNA-Matrize, Taq-Polymerase, Puffer,
dNTPs und Starter enthält) wurden
durch den Schaum bei 6000 U/min für 2 Minuten zentrifugiert.
Die gereinigten Reaktionen wurden aus der Säule entfernt und durch Kapillarelektrophoreseanalyse,
wie in Beispiel 5 oben beschrieben, analysiert. Die Analyse zeigte,
dass die Konzentration der fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen
und ihrer Abbauprodukte auf weniger als 15% der ursprünglichen
Konzentration herabgesetzt wurde und der DNA-Gehalt in Lösung mindestens
40% der Startkonzentration betrug. Der tonerdefunktionalisierte
HIPE-Schaum, der mit PSSA behandelt wurde, sammelte die fluoreszenzmarkierten
Kettenabbruchsequenzen/Abbauprodukte ein, während ein beträchtlicher
Teil der DNA-Sequenzierungsleitern intakt blieb.
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Beispiel 12
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 2 hergestellt und dann in eine
Säule von
4 mm Durchmesser gebracht, die mit einem Haltering oben und einer
Porex-Fritte unten
zur Stützung
ausgestattet war.
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Zur
Demonstration der Bindungseigenschaften des Schaums wurden 5 Mikroliter
der ungereinigten viertelstarken Sequenzierungsreaktionsmischung
(die fluoreszenzmarkierte Kettenabbruchsequenzen und ihre Hydrolyseprodukte,
DNA-Matrize, Taq-Polymerase, Puffer, dNTPs und Starter enthält) durch
den Schaum bei 3300 U/min für
2 Minuten zentrifugiert. Die gereinigten Reaktionen wurden aus der Säule entfernt,
mit 15 Mikrolitern destilliertem Wasser verdünnt und durch Kapillarelektrophoreseanalyse, wie
in Beispiel 5 oben beschrieben, analysiert.
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Die
Ergebnisse der Kapillarelektrophoreseanalyse zeigten, dass die Konzentration
der fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen und ihrer Abbauprodukte
auf weniger als 2% der ursprünglichen
Konzentration herabgesetzt wurde und der DNA-Gehalt in Lösung weniger
als 2% der Startkonzentration betrug. Der mit PDAMc behandelte HIPE-Schaum
sammelte sowohl die fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen/ Abbauprodukte sowie
die DNA-Sequenzierungsleitern ein.
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Beispiel 13
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Der
PDAMc-behandelte HIPE-Schaum (Beispiel 2) wurde anschließend mit
dem Natriumsalz der Polystyrensulfonsäure (Na PSSA) behandelt, um eine
verstärkte
Rückgewinnung
der DNA-Sequenzierungsleitern zu ermöglichen. Der Schaum wurde durch
das Durchfließen
von 20 Mikrolitern einer 1 Gewichts-% wässrigen Lösung des Natriumsalzes von PSSA
durch die Säule
passiviert. Daran schloss sich das Waschen des Schaums in Wasser
an, um überschüssiges PSSA
zu entfernen. 20 Mikroliter von ungereinigter Sequenzierungsreaktion
wurden dann auf den Schaum aufgetragen und bei 3300 U/min 2 Minuten
zentrifugiert. Die gereinigten Reaktionen wurden aus der Säule entfernt
und durch Kapillarelektrophoreseanalyse, wie oben beschrieben, analysiert.
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Die
Ergebnisse der Kapillarelektrophoreseanalyse zeigten, dass die Konzentration
der fluoreszenzmarkierten Kettenabbruchsequenzen und ihrer Abbauprodukte
auf weniger als 5 % der ursprünglichen
Konzentration herabgesetzt wurde und der DNA-Gehalt in Lösung mindestens
40% der Startkonzentration betrug. Der PDAMC-behandelte HIPE-Schaum,
der mit PSSA behandelt wurde, sammelte die fluoreszenzmarkierten
Kettenabbruchsequenzen/Abbauprodukte ein, während ein beträchtlicher
Teil der DNA-Sequenzierungsleitern intakt blieb.
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Beispiel 14
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Ein
HIPE-Schaum wurde wie in Beispiel 1 hergestellt und dann beschichtet/in
Polypropylenkanäle
gefüllt,
die denen in einer Einweg-Mikrofluidvorrichtung
nahe kamen. Der HIPE-Schaum wurde mit einer Glasspritze, die mit
einer Injektionsnadel (Durchmesser 20 Gauge) ausgerüstet war,
in die Polypropylenkanäle
injiziert. Alle überschüssige Emulsion
wurde mit einem Metallspatel abgekratzt. Die Scheibe wurde auf ein
Aluminiumblech gelegt und unter Verwendung einer Ultraviolett-Fusion (Gaithersburg,
MD, USA) F600 Irradiator-Lampe, die mit einer D-Glühlampe ausgestattet
war, gehärtet. Drei
Durchläufe
unter der Glühlampe
wurden ausgeführt,
um eine vollständige
Aushärtung
sicherzustellen. Mikroaufnahmen der Draufsicht der Mikrofluidvorrichtung
und eines Querschnitts durch einen der gefüllten Kanäle werden in den 6 bzw. 7 gezeigt.
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Beispiel 15
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass der HIPE-Schaum der vorliegenden Erfindung zum
Füllen der
Kanäle
einer Mikrofluidvorrichtung verwendet werden kann, die oberflächenbehandelt
sind, um für eine
verstärkte
Verankerung der Schäume
an den Wänden
der Kanäle
der Vorrichtung zu sorgen. Die inneren Oberflächen einer 96-Well-Platte wurden
mit einer diamantähnlichen
Glas-(DLG)-Beschichtung versehen,
die in der PCT-Veröffentlichung
WO 0166820 (David et al.)
beschrieben wird. Die beschichteten Wells wurden in eine Lösung aus
95 Ethanol – 5%
(v/v) Wasser getaucht, die durch Zusetzen von Essigsäure auf
einen pH-Wert von 4,5 – 5,5 eingestellt
wurde, zusammen mit 2 ml 3-Acryloxypropyltrimethoxysilan
(CAS # 4369-14-6, United Chemical Technologies, Inc., Bristol, PA,
USA). Die Wells wurden 12 Stunden in die Lösung getaucht gelassen und
dann 10 Minuten bei 110°C
gehalten. Ein HIPE-Schaum
wurde wie in Beispiel 1 hergestellt und dann beschichtet/in Polypropylenkanäle gefüllt. Der HIPE-Schaum wurde mit
einer Glasspritze, die mit einer Injektionsnadel (Durchmesser 20
Gauge) ausgerüstet
war, in die Polypropylenkanäle
injiziert. Alle überschüssige Emulsion
wurde mit einem Metallspatel abgekratzt. Die Scheibe wurde auf ein
Aluminiumblech gelegt und unter Verwendung einer Ultraviolett-Fusion
(Gaithersburg, MD, USA) F600 Irradiator-Lampe, die mit einer D-Glühlampe ausgestattet war,
gehärtet.
Drei Durchläufe
unter der Glühlampe wurden
ausgeführt,
um eine vollständige
Aushärtung sicherzustellen.
Die diamantähnliche Glas-(DLG)-Beschichtung
ermöglichte
die Bindung des Schaums an das Substrat.