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Die
vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Lactonen als Geruchsmaterialien ebenso wie Duftzusammensetzungen.
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Die
Herstellung von einigen Lacton-Derivaten ebenso wie deren Verwendung
als Geruchsmaterial oder als Duftstoff ist bereits aus der Literatur
bekannt. Obwohl einige der bekannten Lacton-Derivate gute Dufteigenschaften
aufweisen, gibt es noch ein Bedürfnis
für Verbindungen
mit charakteristischen Duftprofilen unterschiedlicher Qualität.
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In
bezug auf Verfahren von verschiedenen Arten von Lactonen ist die
Bayer-Villiger-Oxidation bekannt, gemäß der cyclische Ketone mit
einer Peroxysäure
wie CH3COOOH reagiert werden. Die Addition
des Sauerstoffes an ein solches Peroxid kann in der Gegenwart einer
Lewis-Säure
verbessert werden.
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Die
Herstellung von Lactonen, umfassend eine ungesättigte Alkylester-Gruppe, ausgehend
von beispielsweise Bismalonat ist ebenfalls bekannt (siehe B. Trost
et al., in J. Am. Chem. Soc. 20001, 123, 3687–3696). Diese Reaktion wird
unter Verwendung von Tetrabutylammoniumfluorid in THF unter Rückfluß durchgeführt. Diese
Reaktion führt
zu einer Mischung von α-Lactonen,
und eine weitere Dialkylierung von Lithiumiodid unter Rückflußbedingungen
führt zum
entsprechenden Lactonmethylester.
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Ebenso
bekannt ist die Claisen-Umlagerung und die anschließende Derivatisierung,
unter Erhalt von Lactonen, umfassend eine ungesättigte Alkyl-Gruppe als Seitenkette.
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Die
bekannten Verfahren zur Herstellung von Lactonen haben die folgenden
Nachteile.
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Zur
Durchführung
der Reaktion sind einige spezifische Reaktionsmittel wie Fluorwasserstoffsäure, Methylcyanid
oder Kaliumhexamethyldisilazan notwendig. Demzufolge ist es notwendig,
spezifische Reagentien oder Reduktionsmittel herzustellen. Obwohl
die oben beschriebenen Reaktionen die gewünschten Lactone in guten Ausbeuten
ergeben, ist es insbesondere nachteilig, daß diese Reaktionen nur im Labormaßstab, nicht
jedoch im technischen Maßstab
durchgeführt
werden können.
Darüber
hinaus sind die für
die bekannten Verfahren verwendeten Reaktionsmittel toxisch, entzündbar oder
schwierig herzustellen. Häufig
muß eine niedrige
Temperatur wie weniger als –20°C angewandt
werden.
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Demzufolge
gibt es ein starkes Bedürfnis
für ein
einfaches Verfahren zur Herstellung von Lactonen, das im großen Umfang
angewandt werden kann, wobei dieses Verfahren zu einer guten Ausbeute
der gewünschten
Lactone führt.
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Demgemäß betrifft
diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Lactonen aus den
entsprechenden Aldehyden in der Gegenwart von Reduktionsmitteln,
die nicht toxisch und sicher zu handhaben sind.
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Mehr
spezifisch betrifft diese Patentanmeldung ein Verfahren zur Herstellung
von Lactonen mit der folgenden allgemeinen Formel (I)
worin R
1 und
R
2 oder R
3 und R
4 miteinander kombinieren, unter Bildung
eines Cyclohexenylen-Rings, der ein oder zwei C
1-4-Alkyl-Gruppen als
Substituenten haben kann, und worin die anderen beiden dieser Radikale
jeweils ein Wasserstoffatom bedeuten, wobei das Verfahren die Reaktion
eines Anhydrids der Formel (II):
worin die Radikale R
1 bis R
4 die gleichen
Bedeutungen wie oben aufweisen, mit einem Reduktionsmittel in einem
organischen Lösungsmittel
umfaßt.
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Gemäß einem
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Reduktionsmittel Lithium- oder Natriumborhydrid. Als Lösungsmittel
kann irgendein Lösungsmittel
verwendet werden, das eine Art von Hydridkomplex mit dem Reduktionsmittel
bilden kann, und insbesondere bevorzugt sind Alkohole, die einwertige
oder mehrwertige Alkohole sein können.
Ein besonders geeigneter Alkohol ist ein niedriger Alkohol mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen wie Methanol, Ethanol, Propanol (einschließlich n-Propanol
und Isopropanol) oder Butanol (einschließlich n-Butanol, i-Butanol
und t-Butanol). C1-4-Alkylenglykole wie Ethylenglykol oder
Propylenglykol sind ebenfalls geeignet. Ein besonderer Vorzug wird
Methanol gegeben. Ebenso kann eine Mischung aus den Lösungsmitteln
verwendet werden.
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Die
Reaktion kann bei Raumtemperatur durchgeführt werden, aber der Temperaturbereich
kann ebenfalls den Bereich von 0 bis 40°C umfassen. Bevorzugt wird die
Reaktion unter atmosphärischem
Druck durchgeführt,
aber ein verminderter Druck kann ebenfalls verwendet werden.
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Die
Reaktion des Anhydrides mit dem Reduktionsmittel und dem Lösungsmittel
wird für
eine angemessene Reaktionszeit, die ungefähr 0,5 bis ungefähr 5 Stunden,
bevorzugt 1 bis 3 Stunden unter Rühren durchgeführt wird.
während
der Reaktion erhöht
sich die Temperatur wegen der exothermen Reaktion. Falls erforderlich
kann die Reaktionsmischung durch Rühren über einem Eisbad gekühlt werden.
Nach der Reaktion der Komponenten kann die Mischung über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt
werden.
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Nach
der Reaktion wird eine Mischung aus unterschiedlichen Lactontypen
erhalten, weil die Anhydride zwei Stellen enthalten, die mit dem
Reduktionsmittel reagieren können.
Die Lactone können
dann weiter durch Extraktion und/oder Waschen ebenso wie Trocknen
oder Konzentration verarbeitet werden. Weiterhin kann ein Destillationsschritt
durchgeführt
werden. Die letztgenannten Verfahren sind dem Fachmann gut bekannt.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung können
die Lactone einfach ohne Notwendigkeit der Verwendung von gefährlichen
oder toxischen Reaktionsmittel hergestellt werden.
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Die
durch das Verfahren dieser Anmeldung erhaltenen Lactone sind insbesondere
geeignet als Duftmaterialien oder in Riechzusammensetzungen. Die
Verbindungen gemäß dieser
Erfindung sind Duftstoffe mit unterschiedlich ausgebildetem intensivem
Geruchsprofil mit deutlich unterschiedlichen Qualitäten. Sie
sind gekennzeichnet durch eine beachtliche große Geruchsintensität und Ausfließungsleistung.
Der Nachgeruch (Bewertung nach 24 Stunden) der erfindungsgemäß erzeugten
Lactone ist sehr intensiv.
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Die
mit dem Verfahren dieser Erfindung erzeugten Verbindungen können vorteilhaft
als Strukturelemente für
neue Duftzusammensetzungen verwendet werden. Duftzusammensetzungen
umfassen beispielsweise natürliche,
synthetische oder teilweise synthetisches Duftstoffe, essentielle Öle und Pflanzenextrakte. Der
Prozentsatz, in dem die Verbindungen, erhalten durch das erfindungsgemäße Verfahren
oder die Mischungen davon in Duftzusammensetzungen verwendet werden
können,
ist zwischen 1 und 50 Gew.-%, bezogen auf die Mischung insgesamt.
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Zusammensetzungen
dieser Art können
zur Parfümierung
von Kosmetikpräparaten
wie Cremes, Lotionen, Toilettwassern, Aerosolen und Toilettenseifen
und in der Parfümerie
auf Alkoholbasis eingesetzt werden. Sie können ebenfalls zum Parfümieren von
Industrieprodukten wie Reinigungsmitteln, Textilweichmacher, Textilbehandlungspräparaten
ebenso wie beispielsweise Kerzen wie Stearinkerzen verwendet werden.
Zum Parfümieren
dieser verschiedenen Produkte werden die Zusammensetzungen in Konzentrationen
von 0,05 bis 2 Gew.%, bezogen auf das Produkt insgesamt, zugegeben.
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Die
jeweiligen Anhydride können
durch bekannte Verfahren hergestellt werden, beispielsweise durch die
En-Reaktion von Alkenen mit Maleinsäureanhydrid oder durch die
bekannte Diels-Alder-Reaktion (1,4-Addition) von Itaconsäureanhydrid
mit geeigneten Dienen wie Piperylen, 2-Methyl-l,3-pentadien oder
Isopren. Das resultierende Anhydrid wird dann mit dem geeigneten
Reduktionsmittel in einem Lösungsmittel
zur Herstellung der gewünschten
Lactone reagiert.
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Die
folgenden Beispiele sollen diese Erfindung erläutern, ohne sie auf irgendeine
Art und Weise zu beschränken.
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Beispiel 1
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Reaktion
von Isopren mit Itaconsäureanhydrid:
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- Ausgangsmaterialien: 34 g (0,5 mol) Isopren, 56 g (0,6 mol)
Itaconsäureanhydrid,
250 ml Cyclohexan.
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Die
Komponenten wurden zusammen in einen Autoklaven gegeben und bei
150°C unter
50 bar 3 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre erwärmt. Die Analyse unter Verwendung
der Gaschromatographie ergab 2,4% Reaktionsmittel, 9,3 und 86,1%
Produkte.
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Die
Reaktionsmischung wurde konzentriert und 60 g des Ausgangsmaterials
wurden in einer Kugelrohrdestille destilliert. 40 g des Destillats
wurden erhalten, das weiße
Kristalle erzeugte.
- Analyse: Das IR-Spektrum (DAT-Technik)
zeigt charakteristische Peaks bei Wellenlängen von 894, 943, 989, 1054,
1120, 1164, 1230, 1778, 1840 und 2898 cm–1.
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Das
1H-NMR-Spektrum (in CDCl3, 400 MHz) zeigte
eine Methyl-Gruppe
als breites Singulett bei 1,7 ppm (3H). Die 3 CH2-Gruppen innerhalb
des 5-gliedrigen Rings zeigen 3 Signalgruppen bei 1,8 (Multiplett,
1H), 2,1 (Signalanhäufung,
4H) und 2,6 ppm (breites Dublett, 1H). Die CH2-Gruppe
des Anhydrids zeigt eine Signal-Gruppe bei 2,8 ppm (Dublett vom
Dublett, 2H). Das olefinische Proton zeigt ein breites Signal bei
5,4 ppm (breites Multiplett, 1H).
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Beispiel 2
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Herstellung von 8-Methyl-1-oxaspiro[4.5]dec-7-en-2-on
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38
g (0,17 mol) eines Additionsproduktes von Isopren und Itaconsäureanhydrid
(siehe Beispiel 1); 7,6 g (0,2 mol) Natriumborhydrid und 100 ml
Isopropanol.
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Das
Natriumborhydrid wurde in 100 ml Isopropanol suspendiert und das
Anhydridgemisch wurde in Portionen bei Raumtemperatur für 2 Stunden
unter starken Rühren
zugegeben. Es gab eine starke exotherme Reaktion zwischen diesen
beiden Komponenten und die Temperatur der Reaktionsmischung erhöhte sich
auf 33°C.
Eine milchige Lösung
wurde erhalten, die über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt
wurde. Das Gaschromatogramm zeigte die Bildung von 2 Hauptkomponenten
und 2 Nebenkomponenten.
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Die
Reaktionsmischung wurde in 500 ml einer Eis/Salzsäure-Mischung gegossen
und mit Ether extrahiert. Die organischen Phasen wurden gewaschen,
bis sie neutral wurden, getrocknet, verdampft und unter Verwendung
eines Kugelrohrs destilliert.
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17,2
g 8-Methyl-1-oxaspiro[4,5]dec-7-en-2-on (Mischung aus 4 Isomeren)
wurden erhalten.
- Analyse: Das IR-Spektrum (DAT-Technik)
zeigt charakteristische Banden bei 961, 1011, 1177, 1199, 1376, 1440,
1439, 1771 (Lacton-C=O-Schwingungen) und 2915 cm–1.
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Das
1H-NMR-Spektrum (in CDCl3, 400 MHz) zeigt
eine Methyl-Gruppe
als 2 breite Singuletts bei 1,6 ppm. Die CH2-Gruppe
neben dem Ringsauerstoff zeigt 2 Signalgruppen bei 4,0 (Singulett)
und 4,25 ppm (Dublett vom Triplett). Die C=O-Gruppe neben dem CH2 zeigt
eine Signalgruppe bei 2,3 ppm (Dublett vom Dublett, Intensität 1,8 H).
2 Signalgruppen bei 2,0 und 2,1 ppm entsprechen den 3 CH2-Gruppe des Cyclohexen-Rings. Das olefinische Proton zeigt
2 Signale bei 5,3 (verbreitertes Dublett, 0,8 H) und 5,4 ppm (breites
Dublett, 0,2 H).
- Geruchscharakteristiken: Am Anfang trocken,
grün, Lacton,
Heunote, nach 24 Stunden am Riechstreifen war der Geruch warm, grün, Kokosnuß.
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Beispiel 3
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6,8-Dimethyl-1-oxaspiro[4,5]dec-7-en-2,4-dion
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41
g (0,5 mol) trans-2-Methyl-1,3-pentadien, 56 g (0,6 mol) Itanconsäureanhydrid
und 200 ml Cyclohexan
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Die
Komponenten wurden zusammen in einen Autoklaven gegeben und bei
50 bar und unter Stickstoffatmosphäre 3 Stunden bei 150°C erwärmt. Das
Gaschromatogramm zeigte 8% Edukt und zusätzlich 87% der Produkte. Das
Reaktionsprodukt wurde durch ein Kugelrohr destilliert und 41 g
weiße
Kristalle wurden erhalten.
- Analyse: Das IR-Spektrum (DAT-Technik)
zeigt charakteristische Banden bei 888, 912, 936, 964, 1078, 1119, 1228,
1414, 1451, 1770, 1830 und 2967 cm–1.
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Das
1H-NMR-Spektrum (in CDCl3), 400 MHz zeigt
eine Methyl-Gruppe
in der Form von 2 Dubletts bei 0,95 (1,1 H) und 1,1 ppm (1,9 H).
Die Methyl-Gruppe an der Doppelbindung zeigt zwei breite Singuletts
bei 1,7 ppm (3H). Die CH2-Gruppe innerhalb
des 5-gliedrigen Rings zeigt 2 Signalgruppen bei 2,8 (Singulett,
1,4 H) und 2,65 ppm (Dublett vom Dublett, 0,6 H). Die zwei CH2-Gruppen innerhalb des Cyclohexen-Rings
zeigen 6 Signalgruppen zwischen 1,9 und 2,3 ppm. Eine Signalgruppe
bei 1,8 ppm entspricht dem CH innerhalb des Cyclohexen-Rings an
dem die Methyl-Gruppe sitzt (2 Quadrupletts). Das olefinische Proton
zeigt 2 Signale bei 5,1 (breites Singulett, 0,3 H) und 5,4 ppm (breites
Singulett, 0,7 H).
- Geruchscharakteristik: geruchlos
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Beispiel 4
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Herstellung von 6,8-Dimethyl-1-oxaspiro[4,5]dec-7-en-2-on
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31,4
g (0,14 mol) 6,8-Dimethyl-1-oxaspiro[4,5]dec-7-en-2,4-dion (Beispiel 3),
6,3 g (0,16 mol) Natriumborhydrid, 180 ml Isopropanol.
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Das
6,8-Dimethyl-1-oxaspiro[4,5]dec-7-en-2,4-dion wurde in 180 ml Isopropanol
aufgelöst
und Natriumborhydrid wurde in Portionen bei Raumtemperatur unter
starkem Rühren
innerhalb von 30 Minuten zugegeben. Eine exotherme Reaktion erfolgte
mit den beiden Komponenten, und die Temperatur der Reaktionsmischung
erhöhte
sich auf 55°C.
Eine milchige Lösung
wurde erhalten, die über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt
wurde. Das Gaschromatogramm zeigte die Bildung von 4 Hauptkomponenten
und 2 Nebenkomponenten.
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Die
Reaktionsmischung wurde zu 200 ml der Mischung aus Eis und Salzsäure gegeben
und mit Ether extrahiert. Die organischen Phasen wurden gewaschen,
bis sie neutral wurden, getrocknet, verdampft und 39 g Ausgangsmaterial
wurden unter Verwendung eines Kugelrohrs destilliert.
- Analyse:
Das IR-Spektrum (DAT-Technik) zeigt charakteristische Banden bei
987, 1031, 1151, 1171, 1451, 1771 (Lacton-C=O-Vibrationen) und 2917
cm–1.
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Das
1H-NMR-Spektrum (in CDCl3, 400 MHz) zeigt
4 Dubletts (3H) bei 1 ppm für
eine Methyl-Gruppe innerhalb des Cyclohexen-Rings und zumindest 2 breite Singuletts
bei 1,6 ppm für
die andere Methyl-Gruppe. Die CH2-Gruppe
neben dem Ringsauerstoffatom zeigt Signalgruppen zwischen 3,9 und
4,3 ppm (Multipletts und Dubletts). Die CH2-Gruppe
neben der C=O-Gruppe zeigt Signalgruppen zwischen 2,1 ppm (Multiplett)
und 2,4 ppm (Dublett vom Dublett). 2 Signalgruppen bei 1,5 und 1,7
ppm und 2 ppm (starke Multipletts) entsprechend den 3 CH2-Gruppen des Cyclohexen-Rings. Das olefinische
Proton zeigt 4 Signale zwischen 5,1 und 5,4 ppm (breite Singuletts,
1H).
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Geruchscharakteristiken:
Am Anfang süßlicher
und fruchtiger Geruch, Cumarin-Note, nach 24 Stunden auf einem Riechstreifen
war der Geruch warm, Heunote.