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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Textilfaser auf der Basis einer
Mischung aus zellulosehaltigen Fasern, beispielsweise aus Baumwolle
und abriebfesten technischen Fasern.
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Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere ein Gewebe in "Blue Jeans"-Optik oder allgemeiner mit der Optik
von Baumwollstoff, das für
die Konfektion von Hosen, Blousons, Jacken, Handschuhen usw. bestimmt
ist.
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Gewebe
mit Qualitäten
bei Abriebsbeanspruchungen – beispielsweise
bei Beanspruchungen, denen die Kleidung eines Motorradfahrers ausgesetzt
sind, wenn dieser zu Sturz kommt – ist beim Stand der Technik
bekannt. Dieses Gewebe benötigt allgemein
mindestens zwei verschiedene Schichten: entweder ist eine Komfort-Unterfütterung
angeordnet, um das Tragen direkt auf der Haut zu ermöglichen,
oder ein Coating aus Erzeugnissen mit niedrigem Reibungskoeffizient
(Silikon, Polytetrafluorethylen (PTFE) ...) ist auf einem widerstandsfähigen Material
(Masche oder Gewebe aus Aramiden ...) hergestellt, was bei Arbeitshandschuhen
der Fall ist, die zum Schutz vor Abriebsbeanspruchungen dienen, wobei
diese letzte Lösung
allerdings zwei größere Nachteile
aufweist: die Unbequemlichkeit durch die mangelnde Atmungsaktivität des Verbundes
aufgrund des Coatings und die „industrielle" Optik, die durch
das Coa ting verliehen wird. Ferner ermöglicht dieses Gewebe im Sommer
nur eine schwache Belüftung,
wodurch es zu dieser Jahreszeit relativ unangenehm zu tragen ist.
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Die überwiegende
Mehrheit der anderen beim Stand der Technik bekannten Alternativen
sind Polyamide, die bei einer Temperatur von weniger als 250 °C schmelzen
können.
Ferner sind diese nicht selbstlöschend,
was für
den Träger
der mit diesen Textilien hergestellten Kleidung eine offensichtliche zusätzliche
Gefahr darstellt. Bei einer Abriebsbeanspruchung, beispielsweise
auf dem Motorrad, können
diese Materialien nämlich
lokal schnell ihren Schmelzpunkt erreichen und befinden sich dann
in direktem Kontakt mit der Haut des Benutzers, was sodann zu Verletzungen
und Verbrennungen führt, die
schwer zu pflegen sind (im Falle eines Feuers ist die Gefahr von
Komplikationen noch erhöht).
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Polyester
haben eine gewisse Abriebfestigkeit, weisen jedoch keine ausreichenden
flammhemmenden Eigenschaften auf. Polyethylen besitzt sehr hohe
mechanische Eigenschaften, sein Schmelzpunkt liegt jedoch bei ungefähr 120 °C. Lediglich
die Para- und Meta-Aramide verfügen über mechanische Eigenschaften
und sind flammhemmend, allerdings verschlechtern sich ihre Leistungen
im Beisein von UV-Strahlen. Keramiken könnten diese Eigenschaften in
sich vereinen, allerdings ist ihr Preis noch zu hoch, als dass er
eine wirtschaftlich machbare Verwendung in der Industrie gestattet.
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In
jedem Fall verfügen
all diese Materialien nicht über
ausreichende textile Eigenschaften, sie sind schwer zu einfärben und
fühlen
sich für
den Träger
der Kleidung unangenehm an, was dem Gefühl entspricht, wenn die Haut
mit Kunststoff in Berührung kommt.
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Somit
können
in der Welt der Kleidung für Motorradfahrer
im Allgemeinen und bei Hosen im Besonderen lediglich Überhosen,
Hosen aus mehrlagigem Gewebe oder auch Hosen aus Leder von sich behaupten,
einen Schutz gegen Abrieb zu gewährleisten.
In all diesen Fällen
sind insbesondere im Sommer jeweils Nachteile vorhanden (Unbequemlichkeit,
mangelnde Atmungsaktivität
und Wasserabweisung, schlechtes Erscheinungsbild usw...).
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Das
amerikanische Patent US 4 920 000 schließlich beschreibt
ein einlagiges Gewebe enthaltend zwei Garne, ein sogenanntes „Komfort"-Naturgarn und ein „technisches" Garn mit hoher Abriebfestigkeit
und Temperaturbeständigkeit,
wobei diese beiden Garne in einer Webbindung verwebt sind, die zumindest
zwei unterschiedliche Bereiche in der Dicke des Gewebes bilden,
einen ersten, äußeren, Bereich überwiegend
aus technischem Garn und einen zweiten, inneren, Bereich überwiegend
aus Komfort-Garn, wobei die beiden Bereiche zumindest teilweise
miteinander verschlungen sind. Das in der Erfindung, die in diesem
Patent beschrieben ist, verwendete technische Garn ist eine intensive
Mischung aus verschiedenen natürlichen
und künstlichen
Materialien, die jeweils eine besondere technische Aufgabe erfüllen, wobei
der Umfang des Garns dieselbe Zusammensetzung wie seine Mitte aufweist.
Das auf diese Weise erhaltene technische Garn ist nur teilweise
an der Oberfläche
bedeckt, und der Teil dieses Garns aus synthetischem Material liegt
sehr exponiert, weshalb sich die oben beschriebenen Nachteile, insbesondere
im Hinblick auf das optische Aussehen und den Komfort, der Textilien
auf der Basis von Kunstfasern nicht aufheben lassen. Ferner gestattet ein
technisches Garn nicht das Färben
des Gewebes, da entweder die Farbstoffe von den für die technischen
Fasern verwendeten synthetischen Materialien sehr schlecht zurückgehalten
wer den, oder Polyester und Polyamid verwendet werden, die sich zwar gut
einfärben
lassen, bei denen jedoch der Griff und der Glanz Probleme im Hinblick
auf die Optik des erhaltenen Gewebes sowie im Hinblick auf die technischen
Leistungen, die niedriger sind, bereiten.
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Das
amerikanische Patent
US 6 021
523 beschreibt auch ein einlagiges Gewebe, das sämtliche Merkmale
aus dem Oberbegriff von Anspruch 1 enthält.
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Das
Hauptziel der Erfindung besteht somit darin, ein Gewebe bereitzustellen,
mit dem sich der Abstand zwischen den Leistungen von technischen Textilien
und Textilien, die für
die Bekleidung bestimmt sind, verringern lässt. Zweck der Erfindung ist insbesondere,
ein Gewebe bereitzustellen, mit dem sich die beim Stand der Technik
bekannten technischen Probleme des Gewebes lösen lassen und das somit hervorragende
mechanische Eigenschaften besitzt, insbesondere Feuerfestigkeit,
Beständigkeit gegenüber hohen
Temperaturen und Abriebfestigkeit, das einen Halt der auf ihm aufgetragenen
Farbstoffe zumindest ermöglicht,
der zumindest dem Halt von Geweben aus natürlichem Material – beispielsweise
zellulosehaltigem Material (insbesondere Baumwolle oder Leinen) – entspricht,
und das auch komfortabler als diese letzten zu tragen ist.
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Der
Zweck der Erfindung wird erreicht mit einem einlagigen Gewebe enthaltend
zwei Garne, ein sogenanntes „Komfort"-Garn aus Zellulosematerial und
ein technisches Garn mit hoher Abriebfestigkeit und Temperaturbeständigkeit,
wobei diese beiden Garne verwebt oder verwirkt werden, so dass sie
zumindest zwei unterschiedliche Bereiche in der Dicke des Gewebes
bilden, einen ersten, äußeren, Bereich überwiegend
aus technischem Garn und einen zweiten, inneren, Bereich überwiegend aus „Komfort"-Garn, wobei die
beiden Bereiche zumindest teilweise miteinander verschlungen sind.
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Die
Erfindung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das technische
Garn ein Garn ist, das aus vorzugsweise nicht texturierten Endlosfasern
hergestellt ist, dessen Kern zumindest zu 75%, vorzugsweise zumindest
zu 85%, seiner Oberfläche, mit
einer Beschichtung bedeckt ist, die zumindest teilweise Naturfasern
enthält.
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Dieses
Gewebe besitzt ausgezeichnete mechanische und textile Eigenschaften
(im Sinne der Möglichkeit
der Verwebung einerseits und des Komforts andererseits) und ist
insbesondere für
Motorradfahrer oder Benutzer von Rollbrettern oder „Skateboards", Rollschuhen, Fahrrädern, Schneebrettern oder „Snowboards" bestimmt, indem
es ihnen Schutz, Komfort und Look verleiht.
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Aufgrund
seiner einlagigen Ausgestaltung ist es für die Konfektion von leichten
Kleidungsstücken bestimmt,
die direkt auf der Haut getragen werden können und im Falle eines Sturzes
einen hervorragenden Schutz vor Abrieb bieten. Der Schutz wird durch
die extreme Abriebfestigkeit des technischen Garns gewährleistet,
das vorwiegend im äußeren Bereich
des Gewebes enthalten ist.
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Es
ist hier zu beachten, dass unter abriebfestem Material ein Material
zu verstehen ist, dessen Härte
und Reibungskoeffizient derart beschaffen sind, dass es bei Abriebfestigkeits-Tests unter realen Bedingungen
praktisch mit Wettkampfleder gleichwertig ist, das vom französischen
Motorradverband (Fédération
Française
de Motocyclisme) gemäß der Norm
prEN 13595-2 zugelassen ist.
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So
haben an verschiedenen Textilproben durchgeführte Tests die unten beschriebenen
Ergebnisse aufgezeigt. Das verwendete Verfahren ist nicht exakt
das genormte Verfahren, nähert
sich aufgrund der durchgeführten
Schritte und seiner Reproduzierbarkeit jedoch daran an.
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Bei
37 °C wurden
Proben mit einer Fläche von
80 mm auf 50 mm getestet, die unter einem mit Ballast von ungefähr 10 kg
beladenen Träger
platziert wurden, der in direktem Kontakt mit einem trockenen Straßenbelag
mit mittlerer Körnung
gebracht wird. Der mit Ballast beladene Träger wird bis zum vollständigen Zerreißen sämtlicher
Kettfäden
verschoben. Die unten angegebenen Messungen stellen die Strecken
dar, die von jeder einzelnen Probe vor der vollständigen Zerstörung der
Kettfäden durchlaufen
werden.
- – Französisches
Tuch (Normalmaß gemäß der Norm
EN388 von 1993 des IFTH, unter der Bezeichnung LEM 6), 100% Baumwolle:
25 m
- – Blue
Jeans vom Typ "Levis
501TM", neu, 100% Baumwolle:
12 m
- – Blue
Jeans vom Typ "Levis
501TM", gebraucht, 100%
Baumwolle: 2,5 m
- – Blue
Jeans mit Kettfäden
und Schussfäden,
die, in intensiver Mischung, mit Polyester und KevlarTM verstärkt sind:
15 m
- – Wettkampfleder:
62,5 m
- – Textilie
gemäß der Erfindung,
bestehend aus einem Schussfaden aus Baumwolle und einem Kettfaden
aus gezwirnten Fasern aus Baumwolle/Aramid: 29,5 m
- – Textilie
gemäß der Erfindung
laut Beschreibung in dem nachfolgenden Beispiel, bestehend aus einem
Schussfaden aus Baumwolle und einem Kettfaden aus mit blauer Baumwolle
umsponnenen Endlosfasern aus Aramid: 45 m
- – Textilie
gemäß der Erfindung,
bestehend aus einem Schussfaden aus Baumwolle und einem Kettfaden
aus mit Baumwolle umsponnenen Fasern aus Polyethylen: 65 m.
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Es
lässt sich
somit feststellen, dass, obwohl sie die äußere Optik eines Gewebes aus
100% Baumwolle bewahren, die entsprechend der Erfindung erhaltenen
Textilien Leistungen aufzeigen, die höher als die Leistungen des
Gewebes aus 100% Baumwolle vom Typ Blue Jeans sind, und in bestimmten
Fällen
Leistungen, die fast identisch sind mit den Leistungen, die mit
den vom Französischen Motorradverband
im Wettkampf verwendeten Lederarten erreicht werden.
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Der
Komfort ergibt sich durch eine spezielle Gestaltung vom Typ „Kettköper", der Kettköper lässt sich
erhalten durch die Titrierungen der verwendeten Fäden (im
Kettfaden beispielsweise dicker als im Schussfaden) oder auch durch
die Webbindung selbst (Atlasbindung, Köperbindung, Halb-Natté...), mit
der sich die obigen Eigenschaften mit einer einzigen Gewebelage
verbinden lassen, die dank ihrer äußeren Oberfläche schützt und
sich dank ihrer wasserabweisenden inneren Oberfläche direkt auf der Haut tragen
lässt.
Dieses Gewebe besitzt auch hochgradig thermische Eigenschaften.
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Gemäß einer
ersten, bevorzugten, Ausführungsform
der Erfindung wird das Gewebe durch Weben erhalten, wobei der Schussfaden
das Komfortgarn und der Kettfaden das technische Garn bildet.
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In
diesem Fall ist die verwendete Webbindung vom Typ Kettköper, die
jedoch Garnstränge
mit höchstens
4 Fäden,
vorzugs weise eine 3:1 Köperbindung
(aus 3 Garnsträngen)
oder 2:1 Köperbindung (aus
2 Garnsträngen)
aufweist.
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Unter
den Grundbindungen finden sich nämlich:
Köper,
Atlas und Leinwand. Im vorliegenden Fall eignet sich Leinwand am
wenigsten.
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Wie
Köper bietet
Atlas aufgrund der Möglichkeit,
das Verhältnis
an Kettfäden
an der äußeren Oberfläche des
Stoffes zu dosieren (wobei das gewünschte Ergebnis der Kettköper ist),
beträchtliche Möglichkeiten.
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Köper ist
in seiner 3:1- oder 2:1-Version die Grundbindung des Denim und somit
die ideale Webbindung im Hinblick auf das Erscheinungsbild des Gewebes
für eine
Blue-Jeans-Imitation. Nichtsdestoweniger ist jede Webbindung denkbar,
vorausgesetzt, dass die Kombination dieser letzten und der Titrierungen
von Fäden
das Vorhandensein von Kettfäden
an der äußeren Oberfläche und
das Vorhandensein von Schussfäden
an der inneren Oberfläche bevorzugen.
Das Gewebe kann Schussstretch oder fest sein.
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Ferner
ist es in anderen Fällen
als bei Webbindungen mit 3:1-Köper oder
2:1-Köper
notwendig, neben dem Verhältnis
des äußeren/inneren
Bereichs des Gewebes die Anzahl und die Breite der Garnstränge korrekt
zu prüfen.
Bestimmte Webbindungen gestatten nämlich ein mögliches hohes Vorkommen von
Kettfäden
an der Außenseite
des Gewebes – oder „vorne" –, im Gegenzug jedoch mit sehr
großen Garnsträngen. Es
besteht dann die Gefahr, dass sich ein Faden an einem äußeren Element
verhakt und von diesem gezogen wird, wodurch sich die Struktur des
Gewebes verformt. Dieses Merkmal wird Schiebefestigkeit genannt.
Ein Garnstrang mit höchstens
4 Fäden
wird diesbezüglich
als akzeptabel angesehen.
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Entsprechend
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird das Gewebe durch Wirken erhalten. Solange es
möglich
ist, zwischen den sogenannten „Vorfäden" (technisches Garn)
und den sogenannten „Hinterfäden" (Komfortgarn) zu
unterscheiden, kann das Wirken nämlich
einen ebenso guten Träger
bereitstellen wie das Weben. Wobei es wichtig ist, dass sich aufgrund
seiner im Vergleich zum Hinterfaden hohen Kosten nicht zu viel technisches
Garn – maximal
35% der sichtbaren Fläche des
Gewebes – an
der Hinterseite der Masche befinden. Im Allgemeinen wird dieses
Strickgewebe auf Strickmaschinen mit doppeltem Kopfstück hergestellt;
allerdings erfüllt
die Moltonmasche, die auf einer Strickmaschine mit einfachem Kopfstück hergestellt
ist, mit Leichtigkeit die Bedingungen im Sinne der Leistung und
Kosten (akzeptables Verhältnis
Vorfaden/Hinterfaden). Im Falle der Masche ist die Elastizität aufgrund
der durch das Wirken verliehenen Struktur (kein Faden wird gespannt)
naturgemäß.
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Das
sogenannte Komfort-Garn ist vorteilhafterweise aus zellulosehaltigem
Material, das mit einem Elastikfaden verbunden ist, was ein sogenanntes „Stretchgarn" ergibt. Im Falle
einer Abriebsbeanspruchung beginnt das Gewebe nämlich, sich dank der Elastizität des elastischen
Schussfadens zunächst
zu verformen, was es ermöglicht,
einen Teil der Energie, die von dem Gewebe zum Zeitpunkt der Beanspruchung
aufgenommen wird, zu absorbieren, dann wird die restliche, von der
Reibung des Gewebes auf der Fahrbahn freigesetzte Energie durch
den technischen Kettfaden absorbiert, der dann seinerseits eine
ausreichende Abriebfestigkeit – oder
anders ausgedrückt,
eine ausreichend hohe Kompressionsfestigkeit und einen ausreichend
niedrigen Reibungskoeffizienten – aufweisen muss, um nicht
beschädigt
zu werden.
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Ferner
ist der Kern des abriebfesten technischen Garns vorteilhafterweise
aus einem Material hergestellt, dessen Schmelzpunkt höher als
250 °C, vorzugsweise
höher als
400 °C liegt.
Auch ist Verwendung von Materialien denkbar, die einen extrem hohen
Schmelzpunkt haben wie Meta- oder Para-Aramide. Bei einer Abriebsbeanspruchung,
die zu einer Erhöhung
ihrer Temperatur führt,
verlieren diese Materialien zunächst
ihre mechanischen Eigenschaften und werden dann beschädigt, ohne
zu schmelzen. Es ist auch die Verwendung eines Kerns denkbar, der
bei 130 °C
schmilzt, wie beispielsweise Polyethylen, oder bei 260 °C, wie bestimmte
Nylonarten (Polyamid 6-6), allerdings mit Vorkehrungen bei der Ausgestaltung
wie beispielsweise die Beschichtung dieses Kerns mit Verbundstoffen
mit hohem Schmelzpunkt wie beispielsweise Polytetrafluorethylen
(PTFE).
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Um
zu derartigen mechanischen und thermischen Leistungen zu gelangen,
ist die Wahl des Materials, aus dem der technische Kern besteht,
sehr wichtig und bildet einen ersten Schritt. Vorzugsweise ist dieser
letzte aus einem Material herstellt, das aus der Gruppe der Para-Aramide,
Meta-Aramide, Silikonharze, Fluorharze vom Typ Polytetrafluorethylen (PTFE),
mit Glas (oder Keramik) angereicherter Harze, Aluminiumoxid, Harzen
auf der Basis von Polyethylen oder aus einer Kombination aus diesen
Materialien miteinander gewählt
ist. Es können
auch andere Materialien verwendet werden wie beispielweise Polyamide,
Polyester, Polyethylen, solange diese Materialien eine laut der
Definition im Rahmen der vorliegenden Beschreibung ausreichende
Abriebfestigkeit aufweisen.
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In
einem zweiten Schritt wird wahlweise eine geeignete Struktur für den Kern
des technischen Garns angebracht, die auf unterschiedliche Weise
erhalten werden kann: erstens durch Verzwirnen von Fäden, beispielsweise
einem Faden aus Para-Aramid
oder Glas, der mit einem Faden aus PTFE oder Silikon verzwirnt wird,
beides als Endlosfasern; zweitens durch Verspinnen, Kämmen (d.h.
durch intensive Mischung) dieser Materialien in Form von Endlosfasern;
drittens durch Coating und/oder Imprägnierung (Silikon, PTFE ...)
eines Kerns aus Fasern insbesondere aus Para-Amid oder eine beliebige
Kombination dieser Alternativen miteinander.
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Dieser
komplexe Faden – oder
Kern – wird dann
entweder mit einem Faden umsponnen, der textile Eigenschaften aufweist,
wie beispielsweise Baumwolle, Leinen, Wolle ... (und der im Falle
einer Blue Jeans vorab blau eingefärbt wurde), oder mit einer
pastösen
oder flüssigen
Mischung (PTFE, Silikon ...) und sehr kurzen und farbigen Textilfasern
(Baumwolle, Leinen, Wolle ...) imprägniert oder überzogen, was
die Färbung
und die Optik des Kettfadens bewirkt. Für den Fall, dass im Innern
des Kerns Para-Aramid verwendet wird (dieses Material ist gegenüber UV-Strahlen
sehr anfällig),
kann dieser Vorgang auch die Aufgabe haben, einen UV-Schutzschild
zu bilden.
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Entsprechend
einer ersten Ausführungsform der
Erfindung ist die Beschichtung der technischen Faser durch doppelt-spiralförmige Umspinnung
mit einem Baumwoll- oder Wollfaden hergestellt.
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Entsprechend
einer zweiten, alternativen, Ausführungsform der Erfindung ist
die Beschichtung der technischen Faser durch Coating, mit oder ohne Imprägnierung,
des technischen Garns in einem Bad aus einer Mischung aus Fluorharz,
Silikonharz, Acrylatharz oder gleichwertigem, mit ultrakurzen Naturfasern
gesättigten
Poylmerharz hergestellt. Dieser Vorgang wird direkt auf den Kernfaden
oder die Kernfäden
angewendet, mit dem Ziel:
- – Schlichte aufzutragen (notwendig
für das
Weben und das Verhalten des Verbundes „technischer Faden/Umspinnfaden" für den Fall
eines technischen Garns beispielsweise aus Glasfaser,
- – den
Reibungskoeffizienten des Verbundes zu verringern,
- – flammhemmende
Eigenschaften zu verleihen (insbesondere für den Fall einer Imprägnierung mit
Silikon oder Fluorharz auf einem Kern aus Polyethylen),
- – die
Farbe, die Optik und einige textile Funktionen zu verleihen, beispielsweise
im Falle eines Coatings, das ausgehend von einer Mischung aus Fluorharz
(oder Silikon oder ähnlichen
Produkten ...) hergestellt ist, die mit ultrakurzen und bereits gefärbten Fasern
(aus Baumwolle, Leinen, Wolle ...) gesättigt ist. Es ist zu beachten,
dass dieser Vorgang auch in zwei Takten erfolgen kann: Imprägnierung
des Fadens, dann Sättigung
mit Fasern am Umfang des Verbundes. Eine weitere Alternative, d.h.
die Einfärbung
des Bads, ist ohne Zugabe von Fasern möglich.
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Zum
besseren Verständnis
wird die Erfindung nun beschrieben, indem rein beispielhaft und nicht
erschöpfend
eine besondere Ausführungsform eines
abriebfesten Gewebes gemäß der Erfindung eingehend
dargelegt wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein einlagiges Gewebe enthaltend
zwei Garne, ein sogenanntes „Komfort"-Garn aus Zellulosematerial
und ein technisches Garn mit hoher Abriebfestigkeit und Temperaturbeständigkeit.
In der nun folgenden Beschreibung wird das Komfortgarn aus zellulosehaltigem
Material als Garn aus Baumwolle beschrieben, welche das bevorzugte
Material unter den Zellulosematerialien darstellt, zu denen insbesondere
Baumwolle, Leinen, Viskose oder auch Acetat gehören.
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Unter "einlagigem" Gewebe versteht
man, dass sich mit dem aus einer einzigen Schicht hergestellten
Gewebe dank der innen überwiegenden Schussfäden Komfort
(Komfort des Materials und Elastizität) und dank der außen überwiegenden
Kettfäden
mechanische Festigkeit (Materialfestigkeit und durch das Umspinnen
verliehenes Erscheinungsbild) gleichzeitig bewirken lassen.
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Die
beiden Fäden
sind in einer Webbindung verwebt, die zumindest zwei unterschiedliche
Bereiche in der Dicke des Gewebes bilden, einen ersten, äußeren, Bereich überwiegend
aus technischem Garn und einen zweiten, inneren, Bereich überwiegend
aus Komfort-Garn, wobei die beiden Bereiche zumindest teilweise
miteinander verschlungen sind.
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Dieses
erfindungsgemäße Gewebe
ist insbesondere durch Weben erhalten, wobei der Schussfaden das
Komfortgarn und der Kettfaden das technische Garn bildet. Insbesondere
ist die verwendete Webbindung eine 3:1- oder 2:1-Köperbindung.
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Der
Schussfaden, wie im Falle einer Blue Jeans in weißer Farbe,
besteht aus Baumwollfäden, um
den Komfort zu verleihen, der beim so gut wie täglichen Tragen der mit dem
Gewebe gemäß der Erfindung
hergestellten Kleidungsstücke
verlangt wird. Diese Baumwollfasern sind durch Elasthan ergänzt, um
eine gute Elastizität
und somit eine gute Dehnbarkeit des Gewebes zu erhalten.
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Der
hier verwendete Schussfaden ist ein Garn, das kardiert (oder für eine höhere Zugfestigkeit gekämmt) wurde,
mit 1/12 Nm +/– 100%
titriert (oder für
eine noch höhere
Festigkeit mit 2/24 Nm gezwirnt) wurde und dem Elasthan zugegeben
wurde (1% bis 8% vom Endgewebe).
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Der
Kettfaden, wie im Falle einer Blue Jeans in blauer Farbe, besteht
aus einem umsponnenen technischen Garn. Dieses technische Garn ist
abriebfest, hat einen geringen Reibungskoeffizienten sowie flammhemmende
Eigenschaften. Es handelt sich um Para-Aramid mit 440 Dtex mit nicht
texturierten Endlosfasern (d.h. einem einfachen Kern).
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Gemäß der Erfindung
ist das technische Garn zu mehr als 85% seiner Oberfläche mit
einer Beschichtung bedeckt, die zumindest teilweise Naturfasern
enthält.
Insbesondere ist die Beschichtung durch doppelt-spiralförmige Umspinnung
mit einem Baumwollgarn hergestellt. Was im Sommer dank der Leichtigkeit
des erhaltenen Gewebes und dank seiner guten Fähigkeit, Schweiß zu absorbieren,
einen hervorragenden Komfort ermöglicht
und gleichzeitig das Erscheinungsbild von 100% Baumwolle bewahrt.
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In
diesem Fall ist die Umspinnung als doppelte Beschichtung hergestellt
(2 Fäden
umgeben spiralförmig
den Kern), derart, dass sich eine Bedeckung von mindestens 85% der
Oberfläche
des technischen Garns (sogenannter Kern) ergibt. Die Beschichtungsfäden sind
sehr fein, d.h. mit weniger als 1/80 Nm titriert, und aus Naturfasern,
Baumwolle oder Wolle.
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In
dem hier beschriebenen speziellen Fall ist das Beschichtungsmaterial
eine langfaserige gekämmte
100%ige Baumwolle bei Gewebe, das für Sommerkleidung verwendet
werden soll, oder eine gekämmte
100%ige Wolle bei Gewebe, das für
Winterkleidung verwendet werden soll.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sorgt das Umspinnungsgarn für die Aufnahme
von Farbpartikeln, für
Komfort und Wasserabweisung, aber vor allem für die Dissimulation des tech nischen
Kerns, um den es angeordnet ist, wobei dieser letzte für Abriebfestigkeit
sorgt.
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Nach
dem Weben erfordert die Veredelung keine besondere Aufmerksamkeit;
es ist selbst eine Stückfärbung oder
eine herkömmliche
Oberflächenbehandlung
(Bedruckung, Abperlbeschichtung ...) denkbar.
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Bei
einem Sturz auf dem Motorrad spricht man von einer Abriebsbeanspruchung,
da der Aufschlag den Stoff beschädigt
und seine Temperatur erhöht,
bevor er durch das Rutschen abgerieben wird. Der Internationale
Motorradverband verwendet vielmehr den Begriff „Abrieb durch Aufschlag", was gleichbedeutend
ist.
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Im
Falle des erfindungsgemäßen Gewebes wird
die Energie des Aufschlags zum Teil durch die Beschädigung der
Beschichtung der Kettfäden
absorbiert.
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Wenn
die Kettfäden
dann blank liegen, wird die Rutschenergie dank des geringen Reibungskoeffizienten
und der Härte
der Materialien, aus denen der Kern der Kettfäden (technisches Garn) besteht, abgelenkt.
Andererseits wird die Energie zum Teil auch dank der Nachgiebigkeit
des Gewebes absorbiert, das gewisse Verformungen zulässt. Die
Nachgiebigkeit in Richtung der Schussfäden wird durch die Elastizität der Schussfäden verliehen
und die – wenngleich
geringere – Nachgiebigkeit
in Richtung der Kettfäden
wird durch den Young-Modul des Kernmaterials verliehen, der niedrig
sein muss.
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Dies
hat zur Folge, dass sich das Auftreten eines Lochs in dem Stoff
erheblich verzögert.
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Das
auf diese Weise erhaltene Gewebe ähnelt (für den Fall des Buntgewebes)
stark dem Denim. Die Verwendung eines derartigen Gewebes bietet
den Modeschöpfern
allerdings Möglichkeiten
zu neuer Kreativität;
bei Hosen sogar direkt auf der Haut getragen oder bei Blousons unterfüttert, in
allen denkbaren Färbungen,
buntgewebt und stückgefärbt bietet
es einen wahrhaftigen Schutz beispielsweise bei Motorradstürzen. Außerdem schmilzt
es im Falle eines Feuers oder eines länger andauernden Abriebs nicht
und wird weder durch UV-Strahlen noch durch Kohlenwasserstoffe beschädigt.
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Es
versteht sich von selbst, dass sich die Erfindung nicht auf die
beispielhaft beschriebene Ausführungsform
beschränkt,
sondern ganz im Gegenteil sämtliche
Ausführungsvarianten
umfasst. Somit können
die für
das Weben des Komfortgarns und des technischen Garns verwendeten
Webbindungen variieren, solange die gewählte Webbindung das Vorhandensein
des technischen Garns in dem Bereich des Gewebes, der sich an der
Außenseite
dieses letzten befindet, und gleichzeitig das Überwiegen des Komfortgarns
in dem innen liegenden Bereich des Gewebes bevorzugt. Außerdem gestattet
diese Struktur unterschiedliche Webbindungen in Abhängigkeit
von der Mode (Halb-Natté, Zickzack-Köper usw.).