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PRIORITÄT
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Patentanmeldung Seriennr. 60/526,339,
eingereicht am 1. Dezember 2003, der vorläufigen US-Patentanmeldung Seriennr.
60/516,904, eingereicht am 3. November 2003, der vorläufigen US-Patentanmeldung
Seriennr. 60/515,354, eingereicht am 28. Oktober 2003, und der vorläufigen US-Patentanmeldung
Seriennr. 60/454,299, eingereicht am 12. März 2003.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen
von Desloratadin.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Desloratadin,
bekannt als 8-Chlor-6,11-dihydro-11-(4-piperidyliden)-5H-benzo[5,6]cyclohepta[1,2-b]pyridin,
hat die folgende Struktur:
und ist in dem US-Patent
Nr. 4,659,716 offenbart. Desloratadin wird in den Vereinigten Staaten
derzeit unter dem Namen Clarinex
® vermarktet.
Clarinex wird als ein Antihistaminikum zur Prävention oder Behandlung von allergischen
Reaktionen, die zu Symptomen, wie Niesen, juckenden Augen und Quaddeln,
führen
können,
verordnet. Das '716-Patent
offenbart Verfahren zur Herstellung und Verabreichung von Desloratadin
und dessen pharmazeutisch verträglichen
Salzen. Siehe auch US-Patent
Nr. 4,282,233, in welchem Loratadin offenbart wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die physikalischen Eigenschaften
von Desloratadin im festen Zustand. Diese Eigenschaften können beeinflußt werden,
indem man die Bedingungen, unter denen Desloratadin in fester Form
erhalten wird, kontrolliert. Physikalische Eigenschaften der festen
Form umfassen beispielsweise die Fließfähigkeit des gemahlenen Feststoffs.
Die Fließfähigkeit
beeinflußt
die Einfachheit der Handhabung des Materials während der Verarbeitung zu einem
pharmazeutischen Produkt. Wenn Teilchen der pulverförmigen Verbindung
nicht leicht aneinander vorbeifließen, muß ein Experte auf dem Gebiet
der Formulierung diese Tatsache bei der Entwicklung einer Tabletten-
oder Kapselformulierung berücksichtigen,
was die Verwendung von Gleitmitteln, wie kolloidalem Siliciumdioxid,
Talk, Stärke
oder dreibasigem Calciumphosphat, erforderlich machen kann.
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Eine
weitere wichtige Eigenschaft des festen Zustands einer pharmazeutischen
Verbindung ist ihre Auflösungsrate
in einem wäßrigen Fluid.
Die Auflösungsrate
eines aktiven Inhaltsstoffs im Magensaft eines Patienten kann therapeutische
Konsequenzen haben, da sie der Rate, mit der ein oral verabreichter
aktiver Inhaltsstoff den Blutstrom des Patienten erreichen kann,
eine Obergrenze auferlegt. Die Auflösungsrate ist auch bei der
Formulierung von Sirupen, Elixieren und anderen flüssigen Medikamenten
zu berücksichtigen.
Die feste Form einer Verbindung kann auch deren Verhalten bei der
Kompaktierung sowie ihre Lagerstabilität beeinflussen.
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Diese
praktischen physikalischen Eigenschaften werden durch die räumliche
Anordnung und Orientierung von Molekülen in der Zelleinheit beeinflußt, die
eine bestimmte polymorphe Form einer Substanz definiert. Die polymorphe
Form kann dazu führen,
daß das
Wärmeverhalten
sich von demjenigen des amorphen Materials oder einer anderen polymorphen
Form unterscheidet. Das Wärmeverhalten
wird im Labor mit Techniken, wie Kapillarschmelzpunkt, thermogravimetrische
Analyse (TGA) und Differentialscanningkalorimetrie (DSC), gemessen
und kann verwendet werden, um einige polymorphe Formen von anderen
zu unterscheiden. Eine bestimmte polymorphe Form kann auch zu unterschiedlichen
spektroskopischen Eigenschaften führen, die mittels Pulverröntgenkristallographie,
Festphasen-13C-NMR-Spektrometrie und Infrarotspektrometrie
detektiert werden können.
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In
Beispiel V in dem '716-Patent
wird Desloratadin im festen Zustand hergestellt und es wird folgendes offenbart: "Extrahieren des organischen
Materials mit Chloroform, Waschen mit Wasser und Entfernen des Lösungsmittels.
Triturieren des Rückstands
mit Hexan. Umkristallisieren aus einer großen Menge Hexan nach Entfärbung mit
Kohle unter Erhalt des Produkts, Smp. 151°-152°C."
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In
Beispiel VI, B wird Desloratadin ebenfalls im festen Zustand hergestellt: "Das Material wird
mehrmals mit Chloroform extrahiert, die Chloroformextrakte werden
mit Wasser gewaschen und zur Trockene konzentriert, und der Rückstand
wird mit Petroleumether oder Hexan trituriert unter Erhalt von 11,5
Gramm (93%), Smp. 149°-151°C. Nach Umkristallisation
aus Hexan schmilzt das Produkt bei 150°-151°C." Das Ausgangsmaterial für Beispiel
VI, B ist eine N-Cyanoverbindung, hergestellt gemäß der Offenbarung
in dem US-Patent Nr. 3,326,924.
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Das
US-Patent Nr. 6,506,767 offenbart zwei polymorphe Formen von Desloratadin,
bezeichnet als Formen I und II (syn. Form 1 und Form 2). Die XRPD-Peaks
und das FTIR-Spektrum für
die Formen sind in dem '767-Patent
ebenfalls offenbart.
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Das '767-Patent offenbart: "Wir haben überraschenderweise
herausgefunden, daß bestimmte
alkoholische Lösungsmittel,
z.B. Hexanol und Methanol, zu 100% die polymorphe Form 1 lieferten,
andere jedoch, wie z.B. 3-Methyl-1-butanol und Cyclohexanol, signifikante
Mengen an Form 2 lieferten. Chlorierte Lösungsmittel, z.B. Dichlormethan,
lieferten Form 1 im wesentlichen frei von Form 2, die Verbindungen
waren jedoch verfärbt.
Etherlösungsmittel,
wie Dioxan, lieferten Form 1 im wesentlichen frei von Form 2, wohingegen
andere Alkanether, z.B. Diisopropylether, Form 1 mit signifikanten
Mengen an Form 2 lieferten und Di-n-butylether die Bildung von Form
2 begünstigte.
Ketone, wie Methylisobutylketon, lieferten die kristalline polymorphe
Form 1 im wesentlichen frei von Form 2, Methylbutylketon lieferte
jedoch ein Verhältnis
von Form 1 zu Form 2 von 8:1. Die Verwendung von Methylisobutylketon
ist bevorzugt, um die kristalline polymorphe Form 1 im wesentlichen frei
von Form 2 herzustellen. Es wurde herausgefunden, daß nur Ethylacetat
und Di-n-butylether die kristalline polymorphe Form 2 im wesentlichen
frei von Form 1 lieferten. Die Verwendung von Di-n-butylether ist bevorzugt,
um die kristalline Form 2 im wesentlichen frei von Form 1 zu erzeugen." In den Beispielen
1-3 in dem '767-Patent
wird Form I durch Kristallisation aus Methylisobutylketon hergestellt,
wohingegen in den Beispielen 4 und 5 Form II durch Kristallisation
aus Ethylacetat bzw. Di-n-butylether
hergestellt wird.
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In
dem '767-Patent
wurden auch Stabilitätstests
mit der polymorphen Form I durchgeführt. Laut dem '767-Patent wurde
Form I "bei verschiedenen
Temperaturen (25, 30 und 40°C)
und bei einer relativen Feuchte von 60%, 60% bzw. 75% Stabilitätstests
unterzogen ... Es wurde keine signifikante Veränderung (< 1%) zum anfänglichen % der Probe von Form
I und verwandten Verbindungen beobachtet."
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Das '767-Patent warnt
davor, Gemische der polymorphen Formen von Desloratadin für die Formulierung
zu verwenden. Laut dem '767-Patent "könnte ein solches Gemisch zur
Erzeugung eines [Desloratadins] führen, welches als variables
Gemisch mit variabler Zusammensetzung (d.h. variablen Prozentanteilen
an polymorphen Formen) mit variablen physikalischen Eigenschaften
vorläge,
eine Situation, die im Hinblick auf die strengen GMP-Erfordernisse
inakzeptabel ist."
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Es
besteht auf dem Gebiet ein Bedarf nach zusätzlichen pharmazeutischen Zusammensetzungen
von Desloratadin.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung von Desloratadin, umfassend ein Gemisch der kristallinen
Formen I und II von Desloratadin in einem Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis von
25% zu 75% der einen Form zu der jeweils anderen und einen pharmazeutisch
verträglichen
Hilfsstoff. Das Verhältnis
kann 50% betragen.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung von Desloratadin, bestehend aus den kristallinen
Formen I und II von Desloratadin in einem Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis von
20% zu 40% von Form II, und einem pharmazeutisch verträglichen
Hilfsstoff.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung von Desloratadin, hergestellt nach einem Verfahren,
welches die Stufen umfaßt,
bei denen man ein Gemisch der kristallinen Formen I und II von Desloratadin
in einem Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis
von 20% zu 40% Form II (oder jeweils bis zu 75%) zu Form I herstellt
und das Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen Hilfsstoff vereinigt,
wodurch eine pharmazeutische Zusammensetzung erhalten wird.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein stabiles
Gemisch der kristallinen Formen I und II von Desloratadin in einem
Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis
von 25% zu 75% einer der Formen zu der jeweils anderen.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein stabiles
Gemisch der kristallinen Formen von Desloratadin in einem Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis von
20-40% Form II zu 60-80% Form I.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein stabiles
Gemisch, sowie pharmazeutische Zusammensetzungen aus demselben,
der kristallinen Formen I und II von Desloratadin in einem Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis von
25% zu 75% jeder der Formen, hergestellt nach einem Verfahren, welches folgendes
umfaßt:
- a) Vereinigen von Desloratadinsalz, Toluen
und einer Base unter Erhalt eines Reaktionsgemischs,
- b) Erhitzen des Gemischs, wodurch zwei Phasen erhalten werden,
- c) Trennen der Phasen,
- d) Konzentrieren der abgetrennten organischen Phase,
- e) Lösen
des erhaltenen Konzentrats in einem Toluen-2-propanol-Gemisch, welches
weniger als 20 Volumen-% 2-Propanol enthält,
- f) Kühlen
der Lösung
unter Erhalt einer Aufschlämmung,
- g) Vereinigen der Aufschlämmung
mit kaltem n-Heptan und
- h) Gewinnen eines Gemischs von Desloratadin Formen I und II.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1 zeigt
einen Stabilitätstest
eines Gemischs der polymorphen Formen von Desloratadin.
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2 ist
ein DSC-Thermogramm von Desloratadin Form II nach Mahlen und Sieben.
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3 ist
ein DSC-Thermogramm von Desloratadin Form I nach Mahlen und Sieben.
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4 ist ein DSC-Thermogramm eines 25:75-Gemischs
von Form I und Form II, bezogen auf das Gewicht.
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5 ist ein DSC-Thermogramm eines 50:50-Gemischs
von Form I und Form II, bezogen auf das Gewicht.
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6 ist ein DSC-Thermogramm eines 75:25-Gemischs
von Form I und Form II, bezogen auf das Gewicht.
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7 ist ein DSC-Thermogramm eines 84:16-Gemischs
von Form I und Form II, bezogen auf das Gewicht.
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8 ist ein Vergleich von Pulverröntgenbeugungsmustern
von Desloratadin Form I und Form II und verschiedener Gemische davon.
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9 ist ähnlich
wie 8, veranschaulicht jedoch die
Röntgenbeugungsmuster
nach dem Mahlen.
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10 ist ähnlich wie 8,
veranschaulicht jedoch die Röntgenbeugungsmuster
nach Lagerung bei 100% relativer Feuchte.
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11 ist ähnlich wie 8,
veranschaulicht jedoch die Röntgenbeugungsmuster
nach Lagerung bei 80% relativer Feuchte.
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12 ist ähnlich wie 8,
veranschaulicht jedoch die Röntgenbeugungsmuster
nach Lagerung bei 60% relativer Feuchte.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
er hier verwendet wird, bezieht sich der Begriff Trocknen auf die
Entfernung von Lösungsmittel aus
einem Feststoff durch Aufbringen von Wärme.
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Die
Menge von Form I und Form II wird hier als ein Gewichtsverhältnis relativ
zueinander ausgedrückt, d.h.
(Form I oder II)/Form I plus Form II × 100%.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren, welches für eine Herstellung
von Formulierungen/Zusammensetzungen von Desloratadin in industriellem
Maßstab
geeignet ist. Desloratadin kann als ein Gemisch von polymorphen
Formen so kristallisiert werden, daß das Verhältnis zwischen den polymorphen
Formen konsistent ist. Wie es hier verwendet wird, bezieht sich
ein "konsistentes
Verhältnis" (oder ein konsistentes
Gemisch) auf ein Verhältnis
von Form I im Vergleich zu Form II (Gew./Gew.), welches in einem
Bereich von etwa ± 10%
(Gew./Gew.) zwischen den Chargen liegt, gemessen durch XRPD oder
FTIR.
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In
einer Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung unter Verwendung einer
Lösung
von Desloratadin in Toluen hergestellt. Die Konzentration von Desloratadin
beträgt
vorzugsweise wenigstens 15 Gew.-%. Ein Salz von Desloratadin kann
als Ausgangsmaterial verwendet werden, insbesondere weil die Salzbildung
genutzt werden kann, um das Ausgangsmaterial zu reinigen. Ein geeignetes
Salz ist das Acetatsalz.
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Geht
man von einem Salz aus, so kann das Salz in Abhängigkeit von seiner Löslichkeit
unter Bildung einer Aufschlämmung
in Toluen suspendiert werden. Dann wird eine Base zu der Aufschlämmung zugegeben, um
die freie Säure
zu erhalten, die in Toluen leicht löslich ist, und geht in Lösung. Geeignete
Basen umfassen diejenigen von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen,
wie Kalium-, Natrium- und Calciumoxid/hydroxid/carbonat, bevorzugt
Natrium- oder Kaliumhydroxid.
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Die
Base wird vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung zu dem Toluen zugegeben,
wodurch sich zwei Phasen bilden. Es kann eine 2%-ige bis 6%-ige
Lösung
von Natrium- oder Kaliumhydroxid, bevorzugt eine etwa 4%-ige Lösung verwendet
werden. Die Aufschlämmung
wird vorzugsweise auf eine Temperatur von beispielsweise etwa 40
bis etwa 70°C
erhitzt, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Das resultierende Zwei-Phasen-Reaktionssystem
wird vorzugsweise bis zur vollständigen
Auflösung
bei dieser Temperatur gerührt.
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Die
Reaktion führt
zu einer Neutralisation des Salzes, was zu einer Lösung der
freien Säure
von Desloratadin in Toluen führt.
Nach der Phasentrennung, wie beispielsweise durch physikalische
Mittel unter Verwendung eines Trenntrichters, kann die Toluenlösung von
Desloratadin bei der gleichen Temperatur mit destilliertem Wasser
gewaschen werden, um eine größere Menge
der Säure
zu erhalten, ehe die wäßrige Phase verworfen
wird.
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In
einer Ausführungsform
wird die resultierende Toluenlösung
unter Vakuum oder bei Atmosphärendruck
(Mantel: bevorzugt etwa 55°C
bis etwa 130°C)
zur Trockene konzentriert, obwohl es theoretisch möglich ist,
die Säure
zu präzipitieren,
indem man die Löslichkeit
des Lösungsmittels
reduziert. Das feste Material wird dann in einem Gemisch aus Toluen
und 2-Propanol in einem Verhältnis
von etwa 5:1 bis etwa 15:1, bevorzugter etwa 9:1 gelöst. Die
Zugabe relativ geringer Mengen an 2-Propanol (Antilösungsmittel) zu Toluen manipuliert
das Verhältnis
von Form I und II und ermöglicht
eine leichtere Kristallisation. Ohne 2-Propanol wird im wesentlichen
eher Form II erhalten als ein Gemisch.
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Das
Gemisch wird vorzugsweise beispielsweise auf eine Temperatur von
etwa 50 bis etwa 70°C,
bevorzugter von etwa 60°C
erwärmt,
um seine Löslichkeit
zu steigern. Die warme Lösung
wird dann vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 10°C bis etwa
30°C, bevorzugter
von etwa 20°C
gekühlt.
Das Kühlen
kann langsam über
eine Spanne von einigen Stunden durchgeführt werden. Küh len in
etwa 4 Stunden ist optimal. Nach dem Kühlen wird die resultierende
Aufschlämmung
dann vorzugsweise für
einige Stunden, bevorzugter für
etwa 5 bis etwa 8 Stunden gerührt.
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Diese
Aufschlämmung
wird vorzugsweise erneut auf etwa 45 bis 55°C erhitzt und tropfenweise zu
kaltem n-Heptan bevorzugt bei etwa –5 bis etwa +5°C zugegeben.
Das präzipitierte
feste Material wird dann vorzugsweise mittels Filtration gewonnen
und kann getrocknet werden. Das Trocknen kann bei Umgebungsdruck oder
unter vermindertem Druck durchgeführt werden. In einer Ausführungsform
wird das Trocknen in einem Vakuumofen bei etwa 25-35°C über Nacht
durchgeführt.
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Für einen
Fachmann auf dem Gebiet versteht es sich auch, daß die vorliegende
Erfindung bei der Zugabe eines Antilösungsmittels nicht durch die
Reihenfolge der Zugabe beschränkt
ist. Beispielsweise kann eine Lösung
zu einem Antilösungsmittel
hinzugefügt
werden oder umgekehrt, obwohl in einer Ausführungsform möglicherweise
das eine gegenüber
dem anderen bevorzugt wird. Die Kristallisation einer Verbindung
ist oft besser, wenn eine Lösung
zu dem Antilösungsmittel
zugegeben wird, in der Praxis ist es jedoch häufig bequemer, das Antilösungsmittel
zu der Lösung
zuzugeben. Bei der Zugabe eines Antilösungsmittels zu einem Rückstand
besitzt die Reihenfolge der Zugabe minimale Relevanz. Der Begriff
Vereinigen umfaßt
beide Reihenfolgen der Zugabe.
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Das
verwendete Desloratadin kann aus Loratadin durch Hydrolyse des Carbamats
bevorzugt unter basischen Bedingungen erhalten werden. Loratadin
selbst kann aus N-Methyl-desloratadin hergestellt werden, indem
die N-Methylgruppe von N-Methyl-desloratadin durch die Bildung des
Carbamats durch Reaktion mit einem Halogenformat entfernt wird.
Das verwendete Halogenformat kann ein Alkyl- oder Arylformat sein,
wobei optional Halogen an der ersten und/oder der zweiten Position
des Formats substituiert ist, d.h. 2-Chlorethyl-chloroformat. Das
Carbamat kann in einem wasserfreien C5-
bis C12-Kohlenwasserstoff, wie Toluen, hergestellt
werden. Wenn N-Methyl-desloratadin als Ausgangsmaterial verwendet
wird, kann Loratadin bei der Herstellung von Desloratadin isoliert
werden oder nicht isoliert werden.
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Die
Entfernung der Carbamatgruppe von Loratadin kann mit einer Base
bei erhöhter
Temperatur durchgeführt
werden. Eine bevorzugte Temperatur ist Rückflußtemperatur. Eine bevorzugte
Base ist eine Alkalimetall- oder Erdalkalimetallbase, wie Kalium-
oder Natriumhydroxid. Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist ein C1- bis C4-Alkohol,
wie 2-Propanol.
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Das
Desloratadin aus der Reaktion kann dann als eine polymorphe Form
gewonnen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Reaktionsgemisch
zwischen einer organischen Phase und Wasser aufgeteilt, was dazu
führt,
daß Desloratadin
zur organischen Phase wandert. Das oben beschriebene Verfahren mit
Toluen kann dann verwendet werden, wodurch eine Lösung von
Desloratadin in Toluen hergestellt wird.
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Pharmazeutische
Formulierungen der vorliegenden Erfindung enthalten Desloratadin
Form I und/oder Form II, optional im Gemisch mit (einer) anderen
Formen) von Desloratadin. Das nach den Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellte Desloratadin ist für pharmazeutische Zusammensetzungen
ideal. Zusätzlich zu
dem (den) aktiven Inhaltsstoffen) können die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung einen oder mehrere Hilfsstoffe enthalten.
Hilfsstoffe werden zu einer Reihe von Zwecken zu der Zusammensetzung
hinzugefügt.
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Verdünnungsmittel
vergrößern die
Masse einer festen pharmazeutischen Zusammensetzung und können bewirken,
daß eine
die Zusammensetzung enthaltende pharmazeutische Dosierungsform für den Patienten
und den Pflegenden leichter zu handhaben ist. Verdünnungsmittel
für feste
Zusammensetzungen umfassen beispielsweise mikrokristalline Zellulose
(z.B. Avicel®),
mikrofeine Zellulose, Lactose, Stärke, vorgelatinierte Stärke, Calciumcarbonat,
Calciumsulfat, Zucker, Dextrate, Dextrin, Dextrose, zweibasiges
Calciumphosphatdihydrat, dreibasiges Calciumphosphat, Kaolin, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumoxid, Maltodextrin, Mannitol, Polymethacrylate (z.B. Eudragit®),
Kaliumchlorid, pulverförmige
Zellulose, Natriumchlorid, Sorbitol und Talk.
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Feste
pharmazeutische Zusammensetzungen, die zu einer Dosierungsform,
wie einer Tablette, kompaktiert werden, können Hilfsstoffe enthalten,
deren Funktion darin besteht, daß sie nach der Komprimierung zur
Bindung des aktiven Inhaltsstoffs und anderer Hilfsstoffe aneinander
beitragen. Bindemittel für
feste pharmazeutische Zusammensetzungen umfassen Akaziengummi, Alginsäure, Carbomer
(z.B. Carbopol), Carboxymethylzellulosenatrium, Dextrin, Ethylzellulose,
Gelatine, Guargummi, hydriertes pflanzliches Öl, Hydroxyethylzellulose, Hydroxypropylzellulose
(z.B. Klucel®),
Hydroxypropylmethylzellulose (z.B. Methocel®),
flüssige Glucose,
Magnesiumaluminiumsilicat, Maltodextrin, Methylzellulose, Polymethacrylate,
Povidon (z.B. Kollidon®, Plasdone®),
vorgelatinierte Stärke,
Natriumalginat und Stärke.
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Die
Auflösungsrate
einer kompaktierten festen pharmazeutischen Zusammensetzung im Magen
eines Patienten kann durch die Zugabe eines Sprengmittels zu der
Zusammensetzung gesteigert werden. Sprengmittel umfassen Alginsäure, Carboxymethylzellulosecalcium,
Carboxymethylzellulosenatrium (z.B. Ac-Di-Sol®, Primellose®),
kolloidales Siliciumdioxid, Croscarmellosenatrium, Crospovidon (z.B.
Kollidon®,
Polyplasdone®), Guargummi,
Magnesiumaluminiumsilikat, Methylzellulose, mikrokristalline Zellulose,
Polacrilinkalium, pulverförmige
Zellulose, vorgelatinierte Stärke,
Natriumalginat, Natriumstärkeglycolat
(z.B. Explotab®)
und Stärke.
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Gleitmittel
können
zugegeben werden, um die Fließfähigkeit
einer nicht-kompaktierten festen Zusammensetzung zu verbessern und
die Präzision
der Dosierung zu verbessern. Hilfsstoffe, die als Gleitmittel dienen
können,
umfassen kolloidales Siliciumdioxid, Magnesiumtrisilicat, pulverförmige Zellulose,
Stärke,
Talk und dreibasiges Calciumphosphat.
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Wenn
eine Dosierungsform, wie eine Tablette, durch Kompaktieren einer
pulverförmigen
Zusammensetzung hergestellt wird, wird die Zusammensetzung Druck
von einem Stempel und einer Form unterworfen. Einige Hilfsstoffe
und aktive Inhaltsstoffe haften tendenziell an den Oberflächen von
Stempel und Form an, was dazu führen
kann, daß das
Produkt Löcher
und andere Oberflächenunregelmäßigkeiten
aufweist. Ein Schmiermittel kann zu der Zusammensetzung hinzugefügt werden,
um die Anhaftung zu verringern und die Ablösung des Produkts von der Form
zu erleichtern. Schmiermittel umfassen Magnesiumstearat, Calciumstearat,
Glycerylmonostearat, Glycerylpalmitostearat, hydriertes Castoröl, hydriertes
pflanzliches Öl,
Mineralöl,
Polyethylenglycol, Natriumbenzoat, Natriumlaurylsulfat, Natriumstearylfumarat,
Stearinsäure,
Talk und Zinnstearat.
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Aromastoffe
und Geschmacksverstärker
machen die Dosierungsform für
den Patienten schmackhafter. Übliche
Aromastoffe und Geschmacksverstärker
für pharmazeutische
Produkte, die in die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
aufgenommen werden können,
umfassen Maltol, Vanillin, Ethylvanillin, Menthol, Zitronensäure, Fumarsäure, Ethylmaltol
und Weinsäure.
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Feste
und flüssige
Zusammensetzungen können
auch unter Verwendung irgendeines pharmazeutisch verträglichen
Farbstoffs eingefärbt
werden, um ihr Erscheinungsbild zu verbessern und/oder die Identifizierung des
Produkts und der Dosierungseinheitsmenge für den Patienten zu erleichtern.
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In
flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
Desloratadin und jegliche andere feste Hilfsstoffe in einem flüssigen Träger, wie
Wasser, pflanzlichem Öl,
Alkohol, Polyethylenglycol, Propylenglycol oder Glycerin, gelöst oder
suspendiert.
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Flüssige pharmazeutische
Zusammensetzungen können
Emulgiermittel enthalten, um einen aktiven Inhaltsstoff oder einen
anderen Hilfsstoff, der in dem flüssigen Träger nicht löslich ist, einheitlich in der
gesamten Zusammensetzung zu dispergieren. Emulgiermittel, die in
flüssigen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung von Nutzen sein können, umfassen
beispielsweise Gelatine, Eigelb, Kasein, Cholesterol, Akaziengummi,
Tragantgummi, Carragen, Pektin, Methylzellulose, Carbomer, Cetostearylalkohol
und Cetylalkohol.
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Flüssige pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch ein die Viskosität verbesserndes
Mittel enthalten, um das Mundgefühl
des Produkts zu verbessern und/oder die Auskleidung des Gastrointestinaltrakts
zu beschichten. Solche Mittel umfassen Akaziengummi, Alginsäurebentonit, Carbomer,
Carboxymethylzellulosecalcium oder -natrium, Cetostearylalkohol,
Methylzellulose, Ethylzellulose, Gelatine, Guargummi, Hydroxyethylzellulose,
Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose, Maltodextrin,
Polyvinylalkohol, Povidon, Propylencarbonat, Propylenglycolalginat,
Natriumalginat, Natriumstärkeglycolat,
Stärketragant
und Xanthangummi.
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Süßungsmittel,
wie Sorbitol, Saccharin, Natriumsaccharin, Saccharose, Aspartam,
Fructose, Mannitol und Invertzucker können zugegeben werden, um den
Geschmack zu verbessern.
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Konservierungsmittel
und Cheliermittel, wie Alkohol, Natriumbenzoat, butyliertes Hydroxytoluen,
butyliertes Hydroxyanisol und Ethylendiamintetraessigsäure können in
Mengen, die für
die Aufnahme sicher sind, zugegeben werden, um die Lagerstabilität zu verbessern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine flüssige
Zusammensetzung auch einen Puffer, wie Gluconsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder
Essigsäure,
Natriumgluconat, Natriumlactat, Natriumcitrat oder Natriumacetat,
enthalten. Die Auswahl der Hilfsstoffe und der verwendeten Mengen
kann durch einen Experten auf dem Gebiet der Formulierung auf Basis
seiner Erfahrung und unter Berücksichtigung
von Standardverfahren und Referenzwerken auf dem Gebiet leicht bestimmt
werden.
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Die
festen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen Pulver,
Granulate, Aggregate und kompaktierte Zusammensetzungen. Die Dosen
umfassen Dosen, die für
die orale, bukkale, rektale, parenterale (einschließlich subkutane,
intramuskuläre
und intravenöse),
inhalative und ophthalmische Verabreichung geeignet sind. Obwohl
die am besten geeignete Verabreichungsform in jedem einzelnen Fall
von der Art und der Schwere des behandelten Zustands abhängig ist,
ist der am meisten bevorzugte Verabreichungsweg der vorliegenden
Erfindung der orale. Die Dosen können
in geeigneter Weise in Form von Dosierungseinheiten gegeben und
nach irgendeinem der auf dem Gebiet der Arzneimittel gut bekannten
Verfahren hergestellt werden.
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Dosierungsformen
umfassen feste Dosierungsformen, wie Tabletten, Pulver, Kapseln,
Suppositorien, Duftsäckchen,
Pastillen und Lutschpastillen, sowie flüssige Sirupe, Suspensionen
und Elixiere.
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Die
Dosierungsform der vorliegenden Erfindung kann eine Kapsel sein,
die die Zusammensetzung, vorzugsweise eine pulverförmige oder
granulierte feste Zusammensetzung der Erfindung, in entweder einer harten
oder einer weichen Ummantelung enthält. Die Ummantelung kann aus
Gelatine hergestellt sein und optional einen Weichmacher, wie Glycerin
und Sorbitol, und ein Trübungsmittel
oder einen Farbstoff enthalten.
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Der
aktive Inhaltsstoff und Hilfsstoffe können nach auf dem Gebiet bekannten
Verfahren in Zusammensetzungen und Dosierungsformen formuliert werden.
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Eine
Zusammensetzung für
die Tablettierung oder Kapselfüllung
kann durch Naßgranulation
hergestellt werden. Bei der Naßgranulation
werden einige der oder alle aktiven Inhaltsstoffe und Hilfsstoffe
in Pulverform gemischt und dann in Gegenwart einer Flüssigkeit,
typischerweise Wasser, weiter vermischt, was dazu führt, daß die Pulver
zu Körnchen
zusammenklumpen. Das Granulat wird gesiebt und/oder gemahlen, getrocknet
und dann gesiebt und/oder zur gewünschten Teilchengröße gemahlen.
Das Granulat kann dann tablettiert werden, oder andere Hilfsstoffe,
wie beispielsweise ein Gleitmittel und/oder ein Schmiermittel, können vor
dem Tablettieren zugegeben werden.
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Eine
Tablettierungszusammensetzung kann in herkömmlicher Weise durch Trockenmischen
hergestellt werden. Beispielsweise kann die gemischte Zusammensetzung
der aktiven Inhaltsstoffe und Hilfsstoffe zu einer Perle oder Bahn
kompaktiert und dann zu kompaktierten Körnchen zerkleinert werden.
Die kompaktierten Körnchen
können
anschließend
zu einer Tablette gepreßt
werden.
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Alternativ
zur Trockengranulation kann eine gemischte Zusammensetzung unter
Verwendung von Direktkomprimierungstechniken direkt zu einer kompaktierten
Dosierungsform gepreßt
werden. Die Direktkomprimierung erzeugt eine einheitlichere Tablette
ohne Körnchen.
Hilfsstoffe, die für
die Tablettierung mittels Direktkomprimierung besonders geeignet
sind, umfassen mikrokristalline Zellulose, sprühgetrocknete Lactose, Dicalciumphosphatdihydrat
und kolloidales Silica. Die angemessene Verwendung dieser und anderer
Hilfsstoffe bei der Tablettierung mittels Direktkomprimierung ist
Fachleuten auf dem Gebiet mit Erfahrung und Kenntnissen zu speziellen
Formulierungserfordernissen beim Tablettieren mittels Direktkomprimierung
bekannt.
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Eine
Kapselfüllung
der vorliegenden Erfindung kann jedes der vorgenannten Gemische
und Granulate umfassen, die unter Bezugnahme auf die Tablettierung
beschrieben werden, sie werden jedoch keiner abschließenden Tablettierungsstufe
unterworfen.
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Kapseln,
Tabletten und Lutschpastillen und andere Dosierungseinheitsformen
enthalten vorzugsweise von etwa 2 bis etwa 20 mg Desloratadin, bevorzugter
etwa 2 mg bis etwa 10 mg Desloratadin und am meisten bevorzugt etwa
5 mg Desloratadin.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind im wesentlichen
physikalisch stabil, d.h. im wesentlichen stabil gegen polymorphe
Umwandlungen. Die stabilen Zusammensetzungen können gemäß den akzeptablen GMP-Erfordernissen
hergestellt werden. Die Stabilitätstests
unten zeigen die relative Stabilität der beiden Formen für wenigstens
etwa zwei Monate unter Beschleunigungsbedingungen. Die Gemische
sind physikalisch stabil und sind nach einer Lagerung unter beschleunigten
Alterungsbedingungen (40°C
und 75% relative Feuchte) für
wenigstens 2 Monate zu weniger als 10%, bevorzugt weniger als 5%
und am meisten bevorzugt weniger als 3% polymorpher Veränderung
pro polymorpher Form ausgesetzt. Die Gemische sind bei Lagerung
für wenigstens
2 Monate bei Raumtemperatur und 60% relativer Feuchte ebenfalls
weniger als 10%, bevorzugter weniger als 5% und am meisten bevorzugt
weniger als 1% polymorphen Veränderungen
in jeder polymorphen Form ausgesetzt. Zusätzliche Stabilität kann ihnen
durch die Formulierung von Desloratadin verliehen werden. Die pharmazeutische
Formulierung als ein Gemisch kann stabile Gemische von 25% zu 75% Gewicht/Gewicht
der einen Form im Vergleich zu der anderen, wie beispielsweise 25%
Form I, 50% Form I und 75% Form I und dem Rest von Form II, enthalten.
In einer Aus führungsform
wird ein Gemisch aus 55-65% Form I und 35-45% Form II verwendet.
In einer weiteren Ausführungsform
werden etwa 20 bis 40% Form II verwendet, bevorzugter 24% bis etwa
38%.
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Der
Begriff GMP-Erfordernis bezieht sich auf die Konsistenz zwischen
Chargen. Die die GMP-Erfordernisse
betreffenden physikalischen Eigenschaften sind Stabilität und Löslichkeit.
Die Auflösungsrate
wurde aufgrund einer sehr geringen Löslichkeit von Desloratadin
nicht getestet. Nichtsdestotrotz beträgt die Auflösungsrate des stabilen Gemischs,
wenn es mit dem USP-Paddle-Verfahren bei 50-90 U.p.M. in 900 ml
Wasser gemessen wird, eine Freisetzung von bevorzugt nicht weniger
als 80 Gew.-% des Gemischs nach 30 Minuten. Vorzugsweise liegt die
Löslichkeit
der Chargen im Vergleich miteinander in einem Bereich von etwa ± 10%, bevorzugter
von etwa ± 5%
und am meisten bevorzugt von etwa ± 1-3%.
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Die
Stabilität
von Desloratadin bei relativen Feuchten von 60%, 80% und 100%, die
Stabilität
beim Mahlen und die thermische Stabilität/der Schmelzpunkt in der DSC
wurden überwacht.
Die stabilen Gemische von 25:75, 50:50, 75:25 (die unter die vorliegende
Erfindung fallen) und von 84:16 (Vergleichsgemisch) (Form 1 : Form
2) zeigen keine wesentliche Veränderung
(chemisch: durch Zersetzung, physikalisch: durch Umwandlung in eine
andere polymorphe Form) im XRD-Muster nach Aussetzung an 60%, 80%
und 100% relative Feuchte für
eine Woche. Auch diese stabilen Gemische zeigen keine wesentliche
Veränderung
im XRD-Muster nach Mahlen für
eine Minute. Die Probe wird von Hand für etwa 1 Minute in einem Mörser mit
einem Pistill gemahlen. Die getrennten polymorphen Formen (Form
I und Form II) wurden zum Vergleich ebenfalls überwacht, und es zeigte sich,
daß auch
sie stabil sind. Die Gemische zeigen auch ein wesentliches Fehlen
von chemischer Zersetzung nach Lagerung bei 100% Feuchtigkeit für eine Woche
und nach Mahlen für
1 Minute. Dieses Fehlen von Zersetzung ist vorzugsweise mit XRD
und 3% NMT, bevorzugter 2% NMT und am meisten bevorzugt 3% NMT,
bezogen auf das Gewicht, nicht detektierbar.
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Die
physikalischen Eigenschaften der beiden getrennten polymorphen Formen
(Form I und Form II) wurden mit den physikalischen Eigenschaften
einiger Gemische (25:75, 50:50, 75:25 (die unter die vorliegende Erfindung
fallen) sowie 84:16 (Vergleichsgemisch) Form I : Form II) verglichen.
Es wurde herausgefunden, daß polymorphe
Gemische mit unterschiedlichen polymorphen Zusammensetzungen im
Vergleich zu den getrennten polymorphen Formen (Form I und Form
II) praktisch unveränderliche
physikalische Eigenschaften besitzen. Selbst wenn es zu einer Umwandlung
der polymorphen Formen kommt, bleiben daher die thermischen Eigenschaften
des polymorphen Gemischs im wesentlichen gleich, was für die Formulierung
ideal ist.
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Die
thermische Stabilität
der Gemische von polymorphen Formen ist mit derjenigen der getrennten
polymorphen Formen vergleichbar. Die Schmelztemperaturen der stabilen
Gemische, bestimmt in der DSC, liegen im Bereich von 157-158°C, wohingegen
die getrennten polymorphen Formen in der DSC Schmelztemperaturen
von 156°C
und 158°C
für Form
II bzw. Form I liefern. Die Ähnlichkeit
der Schmelzpunkte der getrennten polymorphen Formen und der stabilen
Gemische zeigt, daß sich
die physikalischen Eigenschaften nicht wesentlich verändern. Die
DSC-Kurven der getrennten polymorphen Formen zeigen ebenfalls kein
exothermes Ereignis der Zersetzung bei einer Temperatur oberhalb
der Schmelztemperatur, und auch die stabilen Gemische zeigen kein
Ereignis der Zersetzung oberhalb der Schmelztemperatur. Dieses Fehlen
einer Zersetzung zeigt, daß die
Gemische wie auch die getrennten polymorphen Formen im wesentlichen
thermisch stabil sind.
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Ein
besonders bevorzugter Bereich für
das Gemisch der vorliegenden Erfindung beträgt 20% zu 40% Form II verglichen
mit Form I.
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Die
stabilen Gemische können
mittels (FTIR) oder Pulverröntgenbeugung
analysiert werden. Beide Techniken können verwendet werden, um polymorphe
Veränderungen
zu überwachen.
Das Röntgenbeugungsverfahren
wird in der Literatur aufgrund seiner Fähigkeit zur Detektion von im
allgemeinen ungefähr
5% an polymorphen Verunreinigungen, in vielen Fällen jedoch auch bis zu etwa
1%, bezogen auf das Gewicht, beschrieben. Bei FTIR ist die Detektionsmenge
jedoch nicht so exakt.
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Instrumente
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Pulverröntgenbeugungsdaten
wurden unter Verwendung eines auf dem Gebiet bekannten Verfahrens unter
Verwendung eines SCINTAG Pulverröntgendiffraktometers
Modell X'TRA, ausgestattet
mit einem Festphasendetektor, erhalten. Kupferstrahlung von 1,5418 Å wurde
verwendet. Ein runder Probenhalter aus Aluminium mit runder Quarzplatte
mit Null-Hintergrund mit einer Kavität von 25 (Durchmesser)·0,5 (Tiefe)
mm wurde verwendet.
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DSC-Analyse
wurde unter Verwendung eines Mettler 821 Stare durchgeführt. Das
Gewicht der Proben betrug etwa 5 mg; die Proben wurden mit einer
Geschwindigkeit von 10°C/Min.
von 30°C
bis 250°C
abgetastet. Der Ofen wurde konstant mit Stickstoffgas bei einer
Fließgeschwindigkeit
von 40 ml/Min. gespült.
Es wurden standardmäßige 40 μl Aluminiumtiegel
verwendet, die mit Deckeln mit 3 Löchern bedeckt waren.
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Die
IR-Analyse wurde unter Verwendung eines Perkin Elmer SPECTRUM ONE
FT-IR Spektrometers im DRIFTt-Modus durchgeführt. Die Proben in dem Intervall
von 4000-400 cm–1 wurden 64-mal mit
einer Auflösung
von 4,0 cm–1 abgetastet.
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In
den folgenden Beispielen hatte der verwendete Vakuumofen einen Druck
von ungefähr
30 mm Hg und der Kühlschrank
hatte eine Temperatur von etwa 5°C.
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BEISPIEL 1
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Herstellung eines Gemischs
von Desloratadin Form I und Form II
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Eine
Aufschlämmung
von Desloratadinacetat (20 Gramm) in Toluen (100 ml) und 3,8%-iger
KOH-Lösung (95,6
ml) wurde erhitzt und in einem Glasreaktor bis zur vollständigen Auflösung bei
60°C gerührt. Nach der
Phasentrennung wurde die Toluenlösung
von Desloratadin mit destilliertem Wasser (60 ml) bei 60°C gewaschen.
Die resultierende Toluenlösung
wurde unter Vakuum (Mantel: 60°C)
zur Trockene konzentriert. Das feste Material wurde in Toluen-2-propanol
9:1 (74 ml) bei 60°C
gelöst.
Die warme Lösung
wurde für
4 Stunden auf 20°C
gekühlt
und bei dieser Temperatur für
8 Stunden gerührt.
Diese Aufschlämmung
wurde erneut auf 45°C
erwärmt.
In einem weiteren Glasreaktor wurde n-Heptan (100 ml) auf 0°C gekühlt. Die
warme Aufschlämmung
von Desloratadin in Toluen wurde tropfenweise zu kaltem n-Heptan
(die Temperatur der Aufschlämmung lag
zwischen 0-12°C)
zugegeben und bei 0°C
für 1 Stunde
gerührt.
Das resultierende kristalline Produkt wurde filtriert und in einem
Vakuumofen bei Raumtemperatur getrocknet. Die Pulverröntgenbeugung
zeigte, daß die Probe
als ein Gemisch der polymorphen Formen I und II (Verhältnis 76-24)
kristallisiert war (13,2 g, 79%, HPLC-Reinheit: 99,9%).
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BEISPIEL 2
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Herstellung eines Gemischs
von Desloratadin Form I und Form II
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Desloratadin
wurde gemäß Beispiel
1 aus Desloratadinacetat hergestellt. Die Pulverröntgenbeugung zeigte,
daß die
Probe als ein Gemisch der polymorphen Formen I und II kristallisiert
war (10,8 g, 65%, HPLC-Reinheit: 99,8%). Das Gemisch aus Form I
und Form II lag im Verhältnis
von 42 zu 38 vor.
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BEISPIEL 3
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Herstellung eines Gemischs
von Desloratadin Form I und Form II
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Eine
Aufschlämmung
von Desloratadinacetat (20 Gramm) in Toluen (100 ml) und 3,8%-iger
KOH-Lösung (75
ml) wurde erhitzt und in einem Glasreaktor bei 60°C bis zur
vollständigen
Auflösung
gerührt.
Nach der Phasentrennung wurde die Toluenlösung von Desloratadin mit destilliertem
Wasser (60 ml) bei 60°C
gewaschen. Die resultierende Toluenlösung wurde unter Vakuum (Mantel:
60°C) zur
Trockene konzentriert. Das feste Material wurde in Toluen-2-propanol
9:1 (50 ml) bei 60°C
gelöst.
Die warme Lösung
wurde für
4 Stunden auf 20°C
gekühlt
und bei dieser Temperatur für
10 Stunden gerührt.
Diese Aufschlämmung
wurde erneut auf 50°C
erwärmt.
Die resultierende Toluenaufschlämmung
wurde unter Vakuum (Mantel: 50°C)
auf die Hälfte
ihres Volumens konzentriert. In einem weiteren Glasreaktor wurde
n-Heptan (100 ml) auf 0°C
gekühlt.
Die warme Aufschlämmung
von Desloratadin in Toluen wurde tropfenweise zu kaltem n-Heptan
(die Temperatur der Aufschlämmung
lag zwischen 0-12°C)
zugegeben und bei 0°C
für 1 Stunde
gerührt.
Das resultierende kristalline Produkt wurde filtriert und in einem
Vakuumofen bei Raumtemperatur getrocknet. Die Pulverröntgenbeugung zeigte,
daß die
Probe als ein Gemisch der polymorphen Formen I und II (64 zu 36%)
kristallisiert war (10,6 g, 63%, HPLC-Reinheit: 99,7%).
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Untersuchung der Stabilität der polymorphen
Formen von Desloratadin
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Das
gewünschte
Gemisch der polymorphen Formen (Form 1 und Form 2) von Desloratadin
wurde mit verschiedenen Verfahren hergestellt, um die Stabilität des Verhältnisses
der polymorphen Formen von Desloratadin zu untersuchen. Die Stabilität des Verhältnisses
des Gemischs der polymorphen Formen von Desloratadin bei zwei verschiedenen
Bedingungen war wie folgt:
- 1) 25°C, 60% relative
Feuchte
- 2) 40°C,
75% relative Feuchte
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In
allen Fällen
wurden die Proben in Polyethylen verpackt und unter den obigen Bedingungen
gelagert.
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Beispiel 1 der Stabilitätstests:
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Umkristallisation
von Desloratadin (3 g) aus Dimethylcarbonat-Diethylcarbonat (1:1)
(35 ml) bei 110°C ergab
ein Gemisch. Die Pulverröntgenbeugungsmessung
zeigte, daß das
Verhältnis
der beiden polymorphen Formen 57:43 (Form 1/Form 2) betrug.
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Die
Stabilitätsuntersuchung
ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 2 der Stabilitätstests:
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Umkristallisation
von Desloratadin (3 g) aus Isopropanol-n-Heptan (1:1) (11 ml) bei
85°C ergab
ein Gemisch. Die Pulverröntgenbeugungsmessung
zeigte, daß das
Verhältnis
der beiden polymorphen Formen 62:38 (Form 1/Form 2) betrug.
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Beispiel 3 der Stabilitätstests:
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Umkristallisation
von Desloratadin (10 g) aus Isopropanol (25 ml) bei 80°C. Die Kühldauer
wurde reguliert. Die Temperatur wurde in 30 Min. auf 0°C abgesenkt,
was ein Gemisch lieferte. Die Pulverröntgenbeugungsmessung zeigte,
daß das
Verhältnis
der beiden polymorphen Formen 74:26 (Form 1/Form 2) betrug.
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Beispiel 4 der Stabilitätstests:
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Umkristallisation
von Desloratadin (10 g) aus Isopropanol (25 ml) bei 80°C. Die Lösung wurde
mit Form II geimpft. Die Kühldauer
wurde reguliert. Die Temperatur wurde in 30 Minuten auf 0°C abgesenkt.
Die Pulverröntgenbeugungsmessung
zeigte, daß das
Verhältnis
der beiden polymorphen Formen 76:24 (Form 1/Form 2) betrug.
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Die
Beispiele werden angegeben, um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern.
Die Beispiele umfassen keine ausführlichen Beschreibungen konventioneller
Verfahren. Solche Verfahren sind Durchschnittsfachleuten auf dem
Gebiet gut bekannt und werden in zahlreichen Veröffentlichungen beschrieben.
Polymorphism in Pharmaceutical Solids, Drugs and the Pharmaceutical
Sciences, Band 95, kann als Leitfaden verwendet werden.