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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbereitung einer
Probe für
die Verwendung in einem Assay. Genauer bezieht sich die Erfindung
auf die Verwendung eines Polyalkylenglycols und magnetischer Teilchen
und eine Salzkonzentration von weniger oder gleich etwa 0,2 M zur
Vorbereitung von Proben für
die anschließende
Verwendung in Assays wie Hybridisierungsassays und Immunoassays.
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STAND DER TECHNIK
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Magnetische
Teilchen, die an spezifische Bindemoleküle gekoppelt sind, wurden zur
Abtrennung von kleinen Molekülen,
Makromolekülen,
Viren, Bakterien und Zellen aus Flüssigkeiten durch einen Vorgang
der spezifischen Bindung verwendet. Magnetische Teilchen ohne immobilisierte
spezifische Binder wurden auch zur Abtrennung von Nukleinsäuren und
Viren durch einen Vorgang der unspezifischen Adsorption verwendet (Lyle
J. Arnold, Jr. et al.,
EP
0 281 390 B1 , 1994; Bitton et al., "Removal of Escherichia coli bacteriophage
T7 by Magnetic Filtration",
Water Research 8:549 (1974); Warren, "New purification procedure for biological
vaccines", Immunization
Jap. Encephalitis conf, Hammon (Hrsg.), Williams & Wilkins, Baltimore
MD, S. 152-154 (1972)). Magnetische Teilchen haben den Vorteil des
Absetzens unter Schwerkraft, wobei der Einsatz eines magnetischen
Feldes dazu dient, den ohnehin schnellen Vorgang zu beschleunigen.
Daher kann eine Abtrennung innerhalb 1-2 Minuten stattfinden, anstelle
der üblichen
stundenlangen Zentrifugationsmaßnahme.
Leider ist unspezifische Adsorption aufgrund von Kompetition an
den unspezifischen Bindungsstellen durch unerwünschte Makromoleküle und kleine
Moleküle
zu schwach und unzuverlässig,
wenn sie bei biologischen Proben verwendet wird.
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Polyalkylenglycole
wie Polyethylenglycol (PEG) wurden extensiv zur Abtrennung von Proteinen
und Viren aus biologischen Proben verwendet (Fried et al., Enzymology
22:238 (1971)). PEG fällt
Proteine durch Binden von Wasser und Ausschließen von Wasser, das Proteine
in Lösung
hält. Die
Art des gefällten
Proteins wird durch die PEG-Konzentration bestimmt. Bei niedrigen
Konzentrationen, wie 4% w/v in Kombination mit ein oder zwei molarem
Salz, werden Viren und Bakteriophagen gefällt. Dies ist ein normales
Verfahren zur Abtrennung und Konzentrierung dieser Mikroorganismen.
Dieser Vorgang erfordert üblicherweise
eine Inkubation bei 4°C
und anschließende
Zentrifugation zum Abscheiden des Niederschlags (Yamamoto et al.,
Virology 40:734 (1971)). WO 2002/055727 lehrt die Aufreinigung von
Nukleinsäuren
aus einer Probe unter Verwendung von PEG als einziges Reagens.
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Die
Kombination von magnetischen Teilchen und PEG ist nicht üblich, obwohl
sie für
die verbesserte Abtrennung von Proteinen vorgeschlagen wurde (Munro
et al., Biotechnology Letters 3:297 (1981)). Die Kombination wird
auch in US-Patent Nr. 5,681,946 nach Reeve für die unspezifische Bindung
von Bakteriophagen und Viren beschrieben, und üblicherweise wird eine hohe
Salzkonzentration (z. B. 2,5 M Natriumchlorid) verwendet. Die Kombination
wird auch im US-Patent Nr. 5,665,554 nach Reeve et al., als ein
Nukleinsäuren
fällendes
Reagens (z. B. Polyethylenglycol in wäßrigem Natriumchlorid) für die Wiedergewinnung
von Material wie Plasmid-DNA
aus einer Lösung,
die genomische DNA und Zelltrümmer
enthält,
beschrieben. Es scheint, daß gefällte Bakteriophagen,
Viren und Plasmid-DNA leicht mit einem unspezifischen Mechanismus
an magnetische Partikel adsorbieren, wodurch der schnelleren und
praktischeren magnetischen Abtrennung ermöglicht wird, normale Zentrifugationstechniken
zu ersetzen. Die oben erwähnten
Abtrennungen wurden für
präparative
aber nicht für
analytische Zwecke durchgeführt.
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Trotz
der Fortschritte in der Technik besteht weiterhin ein Bedarf an
verbesserten analytischen Verfahren. Insbesondere besteht ein Bedarf,
schnellere und genauere Untersuchungs- und Analyseverfahren zur Verfügung zu
stellen. Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit diesem Bedarf,
indem sie ein Verfahren zur Vorbereitung von Proben zur Verwendung
in Assays zur Verfügung
stellt. Die vorliegende Erfindung umfaßt die Verwendung spezifischer
Reagentienkombinationen aus einem Polyalkylenglycol und magnetischen
Teilchen, die besonders bei analytischen Anwendungen wie der Vorbereitung
von Proben zur Untersuchung in Immunoassays und Hybridisierungsassays
verwendbar sind. Im Gegensatz zu den Polyalkylenglycollösungen, die
in bisherigen Nukleinsäure-
und Proteinabtrennungen verwendet wurden, verwendet die vorliegende
Erfindung einen Puffer mit geringer Ionenstärke. Überraschenderweise stellte
sich heraus, daß sowohl
die Minimierung als auch die Vermeidung des Salzes zu besseren Untersuchungsergebnissen
führte,
z. B. haftete der Niederschlag bei hohen Salzkonzentrationen nicht
an den magnetischen Teilchen an. Zusätzlich stellt die verminderte
Salzkonzentration eine universale Probe bereit, die in einer Vielzahl
von Assays verwendet werden kann.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Gesichtspunkt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbereitung
einer Probe für
die Verwendung in einem Assay, welches folgendes umfaßt: (a)
Zugeben eines Polyalkylenglycols und magnetischer Teilchen zu einer
Probe unter Bildung einer Mischung, wobei die magnetischen Teilchen
in der Lage sind, unspezifisch an Protein enthaltende Materialien,
die in der Mischung enthalten sind, zu binden, und wobei die Mischung
eine Salzkonzentration von weniger als oder gleich etwa 0,2 M aufweist,
(b) Fällen
der Protein enthaltenden Materialien aus der Mischung, wenn die
Protein enthaltenden Materialien unspezifisch an die magnetischen
Teilchen gebunden werden, unter Bildung eines Niederschlags und
eines Überstands,
(c) Ver werten des Überstands
und (d) Isolieren des Niederschlags unter Erzeugung einer vorbereiteten
Probe.
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Ein
Gesichtspunkt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbereitung
einer Blutprobe zur Verwendung in einem Assay, welches folgendes
umfaßt:
(a) Zugeben eines Polyalkylenglycols und magnetischer Teilchen zu
einer Blutprobe unter Bildung einer Mischung, wobei die magnetischen
Teilchen in der Lage sind, unspezifisch an Zellen, die in der Mischung
enthalten sind, zu binden, und wobei die Mischung eine Salzkonzentration
von weniger als oder gleich etwa 0,2 M hat, (b) Fällen der
Zellen aus der Mischung, wenn die Zellen unspezifisch an die magnetischen
Teilchen gebunden werden, unter Bildung eines Niederschlags und eines Überstands,
(c) Verwerten des Überstands
und (d) Isolieren des Niederschlags unter Erzeugung einer vorbereiteten
Blutprobe.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Kit, welches bei
der Vorbereitung von Proben für die
Verwendung in einem Assay verwendbar ist, welches folgendes umfaßt: (a)
ein Polyalkylenglycol, (b) magnetische Teilchen, die in der Lage
sind, unspezifisch an Protein enthaltende Materialien zu binden,
die in den Proben enthalten sind, (c) Salz, das eine Konzentration
von weniger als oder gleich etwa 0,2 M hat und (d) Anweisungen zur
Vorbereitung der Proben.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ein Verfahren und Kits, die bei der Vorbereitung von Proben zur
Verwendung in einer Vielzahl von Assays verwendbar sind. Die Zugabe
eines Polyalkylenglycols und magnetischer Teilchen zu einer Blutprobe
unter Bedingungen geringer Salzkonzentration (eine Salzkonzentration
von weniger als oder gleich etwa 0,2 M) sieht eine unspezifische
Bindung von Zellen, die in der Probenlösung enthalten sind, und anschließende Fällung der
gebundenen Zellen vor. Der Überstand
wird verworfen und der Niederschlag isoliert und entweder sofort
in einem Assay verwendet oder zur anschließenden Verwendung unter geeigneten
Lagerbedingungen gelagert.
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Einer
der Vorteile dieses Vorbereitungsverfahrens ist, daß es ein
schnelles Mittel zur Vorbereitung von Proben bereitstellt. Unter
Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren können Proben in wenigen Minuten vorbereitet
werden, im Vergleich zu gewöhnlichen
Zentrifugationstechniken, die bis zu einer Stunde oder mehr erfordern
können,
und eliminieren den Bedarf an kostspieligen Zentrifugationsgeräten. Ein
weiterer Vorteil ist, daß magnetische
Abtrenntechniken einfacher automatisierbar sind.
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Vor
der ausführlichen
Beschreibung von Ausführungsformen
der Erfindung ist es nützlich,
Definitionen darzulegen, die bei der Beschreibung der Erfindung
verwendet werden. Die dargelegten Definitionen beziehen sich nur
auf die Begriffe, wie sie in diesem Patent verwendet werden, und
können
nicht auf die gleichen Begriffe, wie an anderer Stelle verwendet,
angewen det werden, zum Beispiel in der wissenschaftlichen Literatur oder
anderen Patenten oder Anwendungen einschließlich anderer Anwendungen dieser
Erfinder oder gemeinsamen Eigentümern
zugeschrieben. Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
und Beispiele sind erläuternd
und veranschaulichend zur Verfügung
gestellt. Als solches sind sie nicht als Beschränkung des Umfangs der Erfindung,
wie er durch die Ansprüche
definiert wird, zu erachten. Wenn Beispiele angegeben sind, sind
diese überdies
nur beispielhaft und nicht einschränkend beabsichtigt. Zum Beispiel,
wenn angegeben ist, daß ein
Beispiel ein bestimmtes Merkmal "umfaßt", ist beabsichtigt,
einzubeziehen, daß es
dieses Merkmal haben kann, aber nicht daß solche Beispiele auf solche,
die das Merkmal umfassen, beschränkt sind.
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Es
muß beachtet
werden, daß die
Einzahlformen "ein", "eine" und "der", "die", "das", wie sie in dieser Beschreibung
und den angehängten
Ansprüchen
verwendet werden, Mehrzahlreferenzen umfassen, es sei denn, der
Zusammenhang schreibt klar etwas anderes vor. Daher umfaßt zum Beispiel
der Bezug auf "ein
Material" eine Mischung
aus zwei oder mehreren solcher Materialien, ein Bezug auf "ein Detergens" umfaßt Mischungen
aus zwei oder mehrerer solcher Detergenzien, und ähnliches.
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Beim
Beschreiben und Beanspruchen der vorliegenden Erfindung wird die
folgende Terminologie gemäß der unten
angegebenen Definitionen verwendet.
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"Assay" wird hier mit der
Bedeutung eines in vitro Tests verwendet, der an biologischen Proben
(üblicherweise
Blut) durchgeführt
wird, zur Messung des Vorhandenseins (qualitativ) oder der Konzentration
(quantitativ) eines gegebenen Analyten (interessierendes Material)
in vitro.
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"Zelle" wird hierin mit
der Bedeutung von Zellen verwendet, die üblicherweise in Blut gefunden
werden, sowie solche, die in mit einem viralen oder bakteriellen
Organismus infizierten Patienten gefunden werden. Diese umfassen
veranschaulichend und nicht beschränkend Erythrozyten (rote Blutzellen),
Leukozyten (weiße Blutzellen),
einschließlich
polymorphkerniger Leukozyten (Neutrophile, Eosinophile und Basophile)
und einkernige Leukozyten (Monozyten und Lymphozyten), Thrombozyten
(Plättchen),
Immunzellen oder auf eine Linie festgelegte Zellen, Krebszellen,
virale und retrovirale Zellen, Bakteriophagen und andere Bakterienzellen, andere
pathogene Zellen usw.
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"Hybridisierungsassay" wird hierin verwendet
mit der Bedeutung eines Assays, der eine Hybridisierungsreaktion
zur Messung des Vorhandenseins oder Konzentration eines gegebenen
Polynukleotidanalyten verwendet. Beispielhafte Polynukleotidanalyten
umfassen Nukleinsäuren,
Gene, Chromosomen, Plasmide, Genome von Bakterien, Hefen, Viren,
Viroiden, Schimmelpilzen, Pilzen, Pflanzen, Tieren, Menschen und
Teile davon usw. Der Begriff "Nukleinsäure" umfaßt DNA (einschließlich einsträngiger ssDNA,
doppelsträngiger dsDNA
und verzweigter bDNA), RNA (einschließlich t-RNA, m-RNA, r-RNA),
mitochondriale DNA und RNA, Chloroplasten-DNA und RNA, DNA-RNA-Hybride
und Mischungen daraus. Ein Hybridisierung sassay umfaßt veranschaulichend
und nicht beschränkend
bDNA-Assays, Polymerase-Kettenreaktion,
reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion, Sandwich-Hybridisierungsassays,
Nukleinsäuresequenz-Basenvermehrung, RNAse-Schutzassays,
Sequenzieren, Ligationsassays, Primer-Verlängerung usw.
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"Immunoassay" ist hierin verwendet
mit der Bedeutung eines Assays, der eine immunologische Reaktion
zur Messung des Vorhandenseins oder Konzentration eines gegebenen
Analyten (z. B. ein Antigen) verwendet. Immunoassays umfassen veranschaulichend
und nicht beschränkend
Festphasen-ELISA-Immunoassays, Verdrängungsimmunoassays, Sandwich-Assays, Radioimmunoassays,
Fluoreszenzimmunoassays usw.
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"Unspezifische Bindung" wird hierin verwendet
in Bezug auf die nicht-kovalente Bindung von magnetischen Teilchen
an Zellen, die in einer Probenlösung
enthalten sind.
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"Protein enthaltendes
Material" wird hierin
verwendet in Bezug auf Zellen, Immunglobuline, Proteine, Enzyme
usw.
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"Probe" wird hierin verwendet
in Bezug auf eine biologische Probe, die durch ein Assayverfahren
analysiert werden soll, und daher für die Verwendung in den Verfahren
der Erfindung geeignet ist. Die Probe wird üblicherweise von einem Individuum
erhalten, und daher kann das Testmaterial eine feste Gewebeprobe
(z. B. eine Probe eines Gewebes, das aus einer Biopsie erhalten
wurde), eine flüssige
Probe (z. B. eine Blut- oder Urinprobe) oder irgendein anderes Testmaterial
von einem Patienten, das üblicherweise
in der medizinischen Gemeinschaft verwendet wird, z. B. eine Zellkulturprobe
oder Fäkalienprobe,
sein. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die flüssige
Probe eine Körperflüssigkeit,
wie Lymphflüssigkeit,
Zelllysate, Milch, Plasma, Speichel, Sperma, Serum, Rückenmarksflüssigkeit,
Tränen,
Vollblut, Blutfraktionen, Wundproben, die äußeren Abschnitte der Haut und
die Absonderung des respiratorischen, intestinalen und urogenitalen
Trakts, sein. Bevorzugt ist die Probe eine Gewebeprobe, eine Vollblutprobe,
eine Probe weißer
Blutzellen, eine Plasmaprobe, eine Serumprobe, eine Zellkulturprobe,
eine Fäkalienprobe
oder eine Urinprobe.
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PROBENVORBEREITUNGSVERFAHREN
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Vorbereiten von Proben für die Verwendung
in einem Assay, welches folgendes umfaßt:
- (a)
Zugeben eines Polyalkylenglycols und magnetischer Teilchen zu einer
Probe unter Bildung einer Mischung, wobei die magnetischen Teilchen
in der Lage sind, unspezifisch an Protein enthaltendes Material, welches
in der Mischung enthalten ist, zu binden, und wobei die Mischung
eine Salzkonzentration von weniger als oder gleich etwa 0,2 M hat,
- (b) Fällen
des Protein enthaltenden Materials aus der Mischung, wenn das Protein
enthaltende Material unspezifisch an die magnetischen Teilchen gebunden
wird, unter Bildung eines Niederschlags und eines Überstands,
- (c) Verwerfen des Überstands
und
- (d) Isolieren des Niederschlags unter Erzeugung einer vorbereiteten
Probe.
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Zahlreiche
Polyalkylenglycole können
in den Verfahren nach der Erfindung verwendet werden und umfassen
veranschaulichend und nicht einschränkend Polyethylenglycole, Polypropylenglycole
und Polybutylenglycole sowie Kombinationen daraus. Bevorzugte Polyalkylenglycole
sind Polyethylenglycol (PEG)-Polymere, welche Kondensationsprodukte
von Ethylenglycol sind und die allgemeine Formel HO-(CH2CH2-O)x-H aufweisen.
PEG ist leicht von zahlreichen kommerziellen Quellen erhältlich und
wird üblicherweise
als eine Mischung von PEG-Polymeren
unterschiedlichen molekularen Gewichts verkauft. PEG, das ein durchschnittliches
molekulares Gewicht in dem Bereich von etwa 300 bis 30.000 aufweist,
ist besonders gut geeignet für
die Verwendung bei den Verfahren nach der Erfindung, genauer 2.000-15.000,
mit einzelnen molekularen Gewichten von etwa 8.000, die besonders
bevorzugt sind.
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Es
gibt zahlreiche magnetische Teilchen, die geeignet sind für die Verwendung
bei den Verfahren und Kits nach der Erfindung, und umfassen paramagnetische
Teilchen und magnetische Latexperlen.
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Magnetische
Teilchen oder magnetische Kügelchen
sind handelsüblich
von Quellen wie PerSeptive Biosystems, Inc. (Framingham, ME), Bayer
Diagnostics (Medfield, MA), Bangs Laboratories (Carmel, IN) und BioQuest,
Inc. (Atkinson NH) erhältlich.
Beispielhafte Materialien umfassen Eisen, Eisenoxid, Eisennitrid,
Eisencarbid, Nickel und Kobalt sowie Gemische und Legierungen davon.
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Magnetische
Latexkügelchen
sind handelsüblich
von Quellen wie Seradyne erhältlich.
Die magnetischen Teilchen haben üblicherweise
einen mittleren Durchmesser von etwa 0,1-100 μm im Durchmesser, bevorzugt
etwa 1-50 μm,
mehr bevorzugt etwa 1-5 μm.
Die Form der magnetischen Teilchen wird üblicherweise kugelförmig sein,
aber Teilchen mit anderem Aufbau, unregelmäßig, stabähnlich etc., können auch
verwendet werden.
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Obwohl
die Salzkonzentration bevorzugt weniger als oder gleich etwa 0,2
M ist, kann es wünschenswert
sein, Salzkonzentrationen von weniger als oder gleich etwa 0,125
M zu verwenden. Üblicherweise
wird das Verfahren innerhalb akzeptabler Parameter funktionieren,
wenn es eine Salzkonzentration in dem Bereich von etwa 0,01-0,10
M hat. Typische Salze umfassen veranschaulichend und nicht einschränkend NaCl,
MgCl2, LiCl, KCl usw.
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Die
Stufe der Fällung
kann ausschließlich
unter Schwerkraft durchgeführt
werden, da die Komplexe aus Protein enthaltendem Material und magnetischen
Teilchen sich absetzen. Es kann wünschenswert sein, die Geschwindigkeit
dieses Vorgangs durch Anlegen eines magneti schen Feldes am Boden
des Reaktionsgefäßes zu fördern. Daher
kann der Niederschlag isoliert werden, indem den Komplexen der magnetischen
Teilchen ein Absetzen unter Schwerkraft ermöglicht wird oder mit Anwendung
eines magnetischen Feldes zu irgendeinem Zeitpunkt während des
Absetzstadiums. Bei einer anderen Ausführungsform wird ein magnetisches
Feld angelegt, während
der Überstand
verworfen wird, um die Menge des isolierten Niederschlags zu maximieren.
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Die
vorbereitete Probe kann dann sofort in einem Assay verwendet werden
oder für
die anschließende Verwendung
unter geeigneten Lagerungsbedingungen gelagert werden.
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Wenn
die vorbereitet Probe für
die anschließende
Verwendung gelagert werden soll, wird keine weitere Bearbeitung
benötigt.
Nachdem der Überstand
verworfen wurde und der Niederschlag zum Erhalt der vorbereiteten
Probe isoliert wurde, wird die Probe eingefroren. Typische Lagerungsbedingungen
sind bei Temperaturen im Bereich von +4 bis –80°C. Bevorzugte Lagerbedingungen
sind bei einer Temperatur im Bereich von –20 bis –80°C für bis zu 6 Monate und länger.
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Wenn
die vorbereitete Probe sofort in einer Untersuchung verwendet werden
soll, kann es wünschenswert
sein, die Probe weiter zu verarbeiten, üblicherweise die Protein enthaltenden
Materialien von den magnetischen Teilchen zu trennen. Dementsprechend
umfaßt
eine weitere Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung weiterhin folgendes:
- (e) Lösen
der vorbereiteten Probe in einer Lösung unter Erhalt einer Mischung
von ungebundenes Protein enthaltenden Materialien und magnetischen
Teilchen,
- (f) Anlegen eines magnetischen Feldes an die Mischung zum Entfernen
der magnetischen Teilchen,
- (g) Sammeln der Protein enthaltenden Materialien unter Bildung
einer isolierten vorbereiteten Probe.
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Die
Lösung,
die in dieser Lösungsstufe
verwendet wird, kann entweder eine normale Pufferlösung sein oder
eine Lyselösung.
Die Auswahl der Art der Lösung
hängt davon
ab, ob es wünschenswert
ist, die Unversehrtheit irgendeines zellulären Materials in den Protein
enthaltenden Materialien zu erhalten (z. B. zur Verwendung in einem
Immunoassay), oder ob es wünschenswert
ist, die Zellen unter Freisetzung von irgendeiner DNA oder RNA,
die darin enthalten ist, zu zerstören (z. B. zur Verwendung in
einem Hybridisierungsassay).
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Das
Verfahren kann auch die Zugabe eines Detergens umfassen, welches
kationisch, anionisch, ionisch etc. sein kann. Kationische Detergenzien
sind bevorzugt, und beispielhafte kationische Detergenzien umfassen
veranschaulichend und nicht beschränkend quartäre Ammoniumsalze, wie Cetyltrimethylammoniumbromid
und Octadecyltrimethylammoniumsalz. Das Detergens kann mit einer
Konzentration im Bereich von etwa 1-10 mM vorliegen.
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Da
Viren dafür
bekannt sind, sich mit zahlreichen Proteinen in Proben zu verbinden,
erleichtert das Einbeziehen eines Detergens in die Fällungsstufe
eine effizientere Freisetzung von Virus (und anschließenden Nukleinsäuren) von
diesen gebundenen Proteinen, wobei diese in den bDNA-Hybridisierungsassays
zugänglich
gemacht werden. Das Einbeziehen eines Detergens ausschließlich bei
dem bDNA-Assay führte
nicht zu einem höheren
Signals als die Kontrolle, was nahelegt, daß dieses Detergens nicht die
Hybridisierungsreaktion beschleunigt (Pontius und Berg, 1991). Überdies
wird in dem bDNA-Assayprotokoll eine 16-18stündige Hybridisierungsreaktion
verwendet, wodurch jegliche mögliche
Beschleunigung der Hybridisierung beseitigt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Probe eine Blutprobe, und das Verfahren zur
Vorbereitung einer Blutprobe zur Verwendung in einem Assay umfaßt folgendes:
- (a) Zugeben eines Polyalkylenglycols und magnetischer
Teilchen zu einer Blutprobe unter Erhalt einer Mischung, wobei die
magnetischen Partikel in der Lage sind, nicht spezifisch an Zellen
zu binden, die in der Mischung enthalten sind, und wobei die Mischung
eine Salzkonzentration von weniger als oder gleich etwa 0,2 M aufweist.,
- (b) Fällen
der Zellen aus der Mischung, wenn die Zellen unspezifisch an die
magnetischen Teilchen gebunden werden, unter Erhalt eines Niederschlags
und eines Überstands,
- (c) Verwerfen des Überstands
und
- (d) Isolieren des Niederschlags unter Erzeugung einer vorbereiteten
Blutprobe.
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Die
vorbereitete Blutprobe kann wie oben beschrieben gelagert oder weiter
behandelt werden, zu unmittelbaren Verwendung in einem Assay.
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IMMUNOASSAYS
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Die
Erfindung ist als Probenvorbereitungsverfahren für Immunoassays besonders verwendbar.
In diesen Fällen
ist der Analyt üblicherweise
ein Protein. Jegliche in der Technik bekannten Immunoassays, die
Proteine nachweisen können,
können
verwendet werden.
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Im
allgemeinen umfassen Immunoassays Techniken, die die spezifische
Bindung zwischen einem Epitop an einem Molekül und dessen homologem Antikörper zur
Identifizierung und vorzugsweise mengenmäßigen Bestimmung eines Stoffs
in einer Probe nutzen. Daher nutzen die Immunoassays, die zur Messung
von Markerproteinen verwendet werden, die spezifische Bindung zwischen
dem Markerprotein und einem korrespondierenden Antikörper, der
gegen das Markerprotein gerichtet ist. Ein Verfahren zum Nachweis
von Markerproteinen umfaßt
folgendes: Aufbringen der Probe auf einen Objektträger, Zugeben
eines geeigneten markierten Antikörpers, Abwaschen von ungebundenem
markiertem Antikörper
und Prüfen
der Probe mit einer geeigneten Vorrichtung, z. B. Mikroskop, auf
die Anwesenheit von gebundenem Protein.
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Eine
andere Art von Immunoassay umfaßt
trägergebundene
Antikörper,
die gegen ein bestimmtes Markerprotein gerichtet sind, die mit dem
Testmaterial von einem Patienten zur Immobilisierung des bestimmten
Markerproteins in Kontakt gebracht werden. Nachdem ungebundenes
Protein weggewaschen wurde, wird ein zweiter markierter Antikörper, der
gegen ein anderes Epitop an dem Markerprotein gerichtet ist, mit
dem immobilisierten Protein in Kontakt gebracht. Der markierte Antikörper wird
nachgewiesen und mengenmäßig bestimmt.
Spezifische Immunoassays sind dem Fachmann gut bekannt. Zum Beispiel
verwenden Enzymimmunoassays, wie ein enzymgekoppelter Immunadsorbentassay
(ELISA), ein Enzym als die nachweisbare Markierung.
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Für den Proteinanalyt
spezifische Antikörper
können
handelsüblich
erhältlich
sein oder mit in der Technik bekannten Verfahren, wie monoklonale
oder polyklonale Herstellung von Antikörpern, hergestellt werden. Zum
Beispiel wird ein Protein in einen Wirt (z. B. Hase oder Maus) injiziert
und dessen Rückenmark
einige Wochen später
entfernt. Rückenmarkszellen
von dem Wirt werden in der Gegenwart von Ethylenglycol zu Myelomzellen
zugegeben, denen die Hypoxanthin-Guanosin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT) fehlt. In einem Medium, das Hypoxanthin, Aminopterin und
Thymin enthält,
können
nur verschmolzene Zellen überleben,
da unverschmolzene Rückenmarkszellen
nicht in vitro wachsen und nicht fusionierte Myelomzellen ohne HGPRT nicht
in der Lage sind, neue Nukleotide in dem Medium zu erzeugen. Die
fusionierten Zellen können
auf die Herstellung des gewünschten
Antikörpers
getestet werden und anschließend
abgetrennt und kultiviert werden. Das Ergebnis ist ein Vorrat an
Antikörpern,
die gegen das Protein gerichtet sind. Abhängig von der Gestaltung des
Assays, können
die Antikörper
vor der Verwendung markiert werden.
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HYBRIDISIERUNGSASSAYS
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Die
Erfindung ist auch als Probenvorbereitungsverfahren für Hybridisierungsassays,
wie verzweigtkettige DNA (bDNA)-Assays und reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktions
(RT-PCR)-Assays, verwendbar. Solche Assays sind in der Technik gut
bekannt und werden üblicherweise
unter Verwendung handelsüblich
erhältlicher
Kits durchgeführt.
Zum Beispiel ist der Amplicor HCV Monitor-Test (Roche Diagnostics, Molecular
Systems Division, Nutley, NJ) ein RT-PCR-Test zum Nachweis des Vorhandenseins
von HCV-RNA, während
der Quantiplex HCV-RNA 2.0-Test (Bayer Diagnostics) ein bDNA-Test
für HCV-RNA
ist.
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Nukleinsäurehybridisierung
ist ein gut bekanntes Verfahren zum Identifizieren spezifischer
Sequenzen von Nukleinsäuren
oder Polynukleotiden. Im allgemeinen basiert Hybridisierung auf
der Paarung zwischen komplementären
Nukleinsäuresträngen. Einzelsträngige Olinukleotide
mit bekannten Sequenzen können
als Sonden zur Identifizierung von Zielsequenzen von Nukleinsäureanalyten
verwendet werden, indem die Sonden Probenlösungen, die interessierende
Nukleinsäureanalyte
enthalten, ausgesetzt werden. Wenn ein Nukleinsäureanalyt an eine Sonde hybridisiert,
enthält
der Analyt notwendigerweise die Zielsequenz. Zahlreiche Gesichtspunkte
dieses Verfahrens wurden ausführliche
untersucht. Im wesentlichen ermöglichen
alle Abwandlungen von Hybridisierungsassays die Paarung komplementärer Basensequenzen
und die Bildung doppelsträngiger
Moleküle,
und es versteht sich, daß die
Verfahren nach der Erfindung in allen Arten von Hybridisierungsassays
verwendet werden können.
Details einiger dieser Assays werden unten zur Verfügung gestellt.
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Sandwich-Hybridisierungsassays
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Sandwich-Hybridisierungsassays
sind in der Technik gut bekannt. Siehe beispielsweise US-Patent
Nr. 5,124,246, 5,710,264 und 5,849,481 nach Urdea et al. in Kürze: eine
Probe, wie ein Testmaterial von einem Patienten, wird mit Oligonukleotidsonden
unter Hybridisierungsbedingungen in Kontakt gebracht. Die Oligonukleotidsonden
hybridisieren dann an jegliche interessierende mRNA, die in der
Probe vorhanden ist. Die Sonden sind üblicherweise auf einem Trägermaterial
immobilisiert, um komplementäre
mRNA zu erfassen oder zu immobilisieren. Die Probe verbleibt für eine ausreichende
Zeitspanne mit den an ein Trägermaterial
gebundenen Oligonukleotidsonden in Kontakt, zur Sicherstellung,
daß die
Hybridisierung nur an die Oligonukleotidsonden vollständig ist.
Ein Fachmann kann die notwendigen "Inkubations"-Zeiten bestimmen, aber eine Zeit zwischen
etwa 0,25 Stunden bis etwa 3,0 Stunden ist üblich. Nachdem eine ausreichende
Inkubationszeit vergangen ist, wird die Probe zur Entfernung von
unhybridisiertem Material mit einer geeigneten Waschlösung gewaschen.
Waschtechniken sind gut bekannt und/oder können von einem Fachmann leicht
ermittelt werden. Üblicherweise
wird eine Waschflüssigkeit
eingesetzt, die eine Pufferlösung
und möglicherweise
ein Detergens umfaßt.
Die Pufferlösung
kann irgendeine herkömmliche,
in der Technik bekannte Lösung
sein, die geeignet für die
Entfernung von unhybridisiertem Material ist, und enthält üblicherweise
ein oder mehrere Alkalimetallsalze, wie Natriumchlorid und Natriumcitrat
oder Kombinationen davon. Das Detergens kann irgendein Detergens sein,
das für
das Waschen von ungebundenen Oligonukleotidsonden geeignet ist,
wie die nichtionischen auf Polyoxyethylen basierenden Detergenzien,
die unter den Handelsnamen Brij®, Triton®,
Tween®,
Genapol®,
Igepal Ca®,
Thesit® und
Lubrol® verkauft
werden. Diese sind alle handelsüblich
erhältlich
von gewerblichen Lieferanten wie Sigma Corp. (St. Louis, MO). Einer
oder mehrere Waschschritte werden bei Temperaturen in dem Bereich
von etwa 21-60 °C
durchgeführt.
Am besten wird die Waschstufe bei Raumtemperatur ausgeführt.
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Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion
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Reverse
Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR)-Hybridisierungsassays
umfassen die Herstellung von cDNA basierend auf jeglicher mRNA,
die in der Probe vorhanden ist, gefolgt von einer Messung. Solche
Techniken sind in der Technik gut bekannt. Im allgemei nen wird ein Überschuß der vier
Desoxynukleotidtriphosphatmoleküle
(d.h. Desoxyadenosintriphosphat, Desoxycytidintriphosphat, Desoxythymidintriphosphat
und Desoxyguanosintriphosphat) und ein Primer, d.h. ein Oligo-dT-Primer,
zu der Probe zugegeben. Nach der Trennung von dem mRNA-Strang (durch
Denaturierung in einem basischen Medium) ist das entstehende Oligonukleotid
eine einzelsträngige
DNA, die zu der ursprünglichen
mRNA-Sequenz komplementär
ist. Eine DNA-Polymerase kann dann in Gegenwart eines Überschusses
der vier Desoxynukleotidtriphosphatmoleküle und eines Primers zur Schaffung
einer doppelsträngigen
DNA zugegeben werden. Weitere Einzelheiten werden in Gerard et al.,
Mol. Biotechnol. 8(1):61-77
(1997) und Ando et al., J. Clin Microbiol. 35(3):570-577 (1997)
zur Verfügung
gestellt. Danach kann die doppelsträngige DNA zu einzelsträngiger DNA
denaturiert werden, wobei einer der beiden Stränge im wesentlichen eine DNA
ist, die der ursprünglichen
mRNA entspricht. Die DNA ist jedoch weniger anfällig für Zersetzung und kann daher
als ein stabilerer Ersatz für
mRNA bei der Bestimmung der Menge der mRNA in einer Probe verwendet
werden. Eine Vielzahl an Verfahren zum Nachweis von DNA sind bekannt
und können
zum Nachweis und zur Bestimmung der Menge der entsprechenden mRNA,
die ursprünglich
in der Probe vorhanden war, verwendet werden. Wie es geschätzt wird,
können
viele der hier beschriebenen Verfahren zum Nachweisen und Messen
von mRNA für
den Nachweis und Messung von DNA angepaßt werden.
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Transkriptionsvermittelte
Vervielfältigung
-
Transkriptionsvermittelte
Vervielfältigungs
(TMA)-Assays sind insoweit ähnlich
zu RT-PCR-Assays, daß reverse
Transkriptase für
das Erzeugen von cDNA aus der Ziel-mRNA zu einer Probe hinzugegeben
wird. Jedoch wird bei der TMA eine RNA-Polymerase zur Synthese von
RNA-Amplicons unter Verwendung von cDNA als eine Vorlage zugegeben.
Jedes der neu synthetisierten Amplicons tritt wieder in den TMA-Vorgang ein
und dient als Vorlage für
eine neue Runde der Replikation. Daher führt der TMA-Vorgang zu einer
effektiven Vervielfältigung
der mRNA. Die RNA-Amplicons werden dann nachgewiesen und durch markierte
Sonden, die komplementär
zu den RNA-Amplicons sind, gemessen. Ähnliche Assays, die auf TMA
basieren, sind in der Literatur beschrieben. Siehe z. B. Pasternack
et al., J. Clin. Microbiol. 35(3):676-678 (1997).
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Auf Nukleinsäuresequenz
basierende Amplifikation
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Die
auf Nukleinsäuresequenz
basierende Amplifikation oder (NASBA
®) ist
ein homogener Vervielfältigungsvorgang.
Das Verfahren umfaßt
die Zugabe von drei Enzymen (reverse Transkriptase, RNase H und
T7 RNA-Polymerase) und zwei Primern in ein einzelnes Reaktionsgefäß, welches
mRNA aus der Probe enthält. Der
erste Primer enthält
eine 3' endständige Sequenz,
die komplementär
zu einer Sequenz auf der mRNA ist, und eine 5' endständige Se quenz, die von der
T7 RNA-Polymerase erkannt wird. Zusammengenommen führen diese
Reagenzien zur Synthese mehrfacher Kopien von mRNA, die durch Zugabe
einer geeigneten markierten Sonde gemessen werden können. Diese
Art an Assay ist gut bekannt in der Technik und wird beispielsweise
in Davey et al.
EP 0 329 822 beschrieben.
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RNase-Schutzassay
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Bei
RNase-Schutzassays wird eine markierte Oligonukleotidsonde zu der
Probe gegeben, was zu einer Hybridisierung zwischen der markierten
Sonde und jeglicher komplementärer
mRNA führt.
Die Probe wird dann zum Abbau aller verbleibender einzelsträngiger mRNA
mit RNase behandelt. Hybridisierte Teile der Probe werden vor dem
Verdau geschützt.
Nichthybridisierte Bruchstücke
können
von den größeren hybridisierten Komplexen,
die eine Markierung tragen, z. B. durch Elektrophorese getrennt
werden. Die Markierung kann dann gemessen werden. Wird die Probe
im Vergleich zu der mRNA in molarem Überschuß zugegeben, z. B. wenigstens
zweifacher molarer Überschuß, ist das
entstehende Signal proportional zu der Menge der mRNA in der Probe.
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Verzweigte DNA-Assays
-
Verzweigte
DNA (bDNA) wird ausführlich
in Urdea et al., Gene 61:253-264 (1987) beschrieben. Andere exemplarische
bDNA-Assays werden in US-Patent Nr. 4,868,105 nach Urdea et al.,
US-Patent Nr. 5,124,246 nach Urdea et al., US-Patent Nr. 5,132,204
nach Urdea et al., US-Patent Nr. 5,635,352 nach Urdea et al. und
US-Patent Nr. 5,681,702 nach Collins et al. beschrieben. Beispiel
3 veranschaulicht ein solches Protokoll.
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KITS
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Kit, das bei der Vorbereitung von Proben für die Verwendung
in einem Assay verwendbar ist, welches folgendes umfaßt:
- (a) ein Polyalkylenglycol,
- (b) magnetische Teilchen, die in der Lage sind, unspezifisch
an Protein enthaltendes Material, welches in den Proben enthalten
ist, zu binden,
- (c) Salz mit einer Konzentration von weniger als oder gleich
etwa 0,2 M und
- (d) Anweisungen für
die Vorbereitung der Proben.
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Andere
Materialien, die bei der Durchführung
der Assays geeignet sind, können
auch in den Kits enthalten sein, einschließlich Reagenzgläsern, Magneten,
Transferpipetten und ähnliches.
Kits können
Reagenzien, Nukleinsäuresonden,
markierte Analyte und Standardlösungen/-substanzen enthalten.
Kits können
genug Materialien für
ein Assay oder mehrere Assays enthalten, z. B. können Materialien für 10, 25,
50 oder mehr Assays in einem einzigen Kit zur Ver fügung gestellt
werden. Die Kits können
auch Anweisungen für
die Verwendung von einem oder mehreren dieser Reagenzien in einem
der hierin beschriebenen Assays umfassen.
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BEISPIELE
-
Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung wird, sofern nicht anders angegeben,
herkömmliche
Techniken der pharmazeutischen Formulierung, medizinischen Chemie
und ähnlichem,
welche im Stand der Technik sind, gebrauchen. Solche Techniken werden
in der Literatur vollständig
erklärt.
Die Herstellung von zahlreichen Arten von pharmazeutischen Formulierungen
wird z. B. in Remington: The Science and Practice of Pharmacy, neunzehnte
Ausgabe (1995) oben zitiert und Ansel et al., Pharmaceutical Dosage
Forms and Drug Delivery Systems, 6. Ausgabe (Media, PA: Williams & Wilkins, 1995)
beschrieben.
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Die
folgenden Beispiele werden herausgestellt, um dem Fachmann eine
vollständige
Offenbarung und Beschreibung, wie die Bestandteile der Erfindung
zu machen und zu verwenden sind, zur Verfügung zu stellen und sollen
nicht den Umfang dessen, was die Erfinder als ihre Erfindung betrachten,
einschränken.
Es wurden Anstrengungen zur Gewährleistung
von Genauigkeit in Bezug auf Zahlen (z. B. Mengen, Temperatur etc.)
unternommen, aber einige Fehler und Abweichungen sollten in Betracht
gezogen werden. Sofern nicht anders angegeben, sind Anteile als
Anteile pro Gewicht, Temperatur in °C angegeben, und der Druck ist
bei oder in der Nähe
atmosphärischen
Drucks. Alle Bestandteile wurden handelsüblich bezogen, sofern nicht
anders angegeben.
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ABKÜRZUNGEN
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- bDNA
- verzweigtkettige DNA
- BGG
- Rinder-Gammaglobulin
- DS
- Dextransulfat
- HBV
- Hepatitis B-Virus
- HCV
- Hepatitis C-Virus
- HIV
- menschlicher Immunschwächevirus
- Meq
- Millionenäquivalente
- MLP
- magnetische Latexteilchen
- PBMC
- einkernige Zelle im
peripheren Blut
- PBS
- phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
- PBS/Tx-100
- 1X Dulbeccos-Lösung, 0,1
% Tx-100
- PEG
- Polyethylenglycol
- PMP
- paramagnetische Teilchen
- SA
- Streptavidin
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BEISPIEL 1
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Verstärkte Adsorption von mit PEG
gefällten
Proteinen an magnetische Teilchen in salzarmem Medium
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A. BGG-Abtrennung – PEG/NaCl
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Eine
Lösung
von hitzeaggregiertem BGG in PBS wurde durch Erhitzen des BGG auf
60 °C für 20 Minuten
hergestellt. Die Lösung
hatte eine anfängliche
optische Dichte (280 nm) von 0,362 und wurde bei Zugabe von 0,15
ml 17,2% PEG (vol/vol) und 3 M NaCl zu 0,5 ml Proteinlösung stark
trübe.
Die trübe
Mischung wurde für
30 Minuten auf Eis gekühlt
und für
20 Minuten bei 2000 UpM (rpm) zentrifugiert zur Abscheidung des gefällten Proteins.
Dieser Vorgang klärte
die Lösung
vollständig
und die optische Dichte wurde auf 0,03 reduziert, was das Entfernen
des größten Teils
des BGGs aus der Lösung
anzeigte.
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B. BGG-Abtrennung – PEG/NaCl
und PMP
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Das
Experiment zur BGG-Abtrennung wurde wiederholt, außer daß nach der
Zugabe von PEG/NaCl 1 mg PMP zugegeben wurde, gefolgt von magnetischer
Abtrennung. Es wurde nur eine leichte Abnahme an Trübung beobachtet
und keine signifikante Veränderung
der optischen Dichte.
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C. BGG-Abtrennung – PEG und
PMP
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Das
Experiment zur BGG-Abtrennung wurde wiederholt, außer daß NaCl in
der PEG-Lösung weggelassen
wurde. Anfänglich
entwickelte sich der selbe Trübungsgrad,
und bei der Zugabe von 1 mg PMP klärte eine magnetische Abtrennung
die Lösung
vollständig.
Dies deutete an, daß das
gefällte
Protein in Abwesenheit von Salz effizienter an PMP band.
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Ein ähnliches
Experiment wurde unter Verwendung von 20 verschiedenen humanen Seren
anstelle des hitzeaggregierten BGGs durchgeführt. Bei all diesen Seren war
die Klärung
der durch PEG verursachten Trübheit
effizienter in Abwesenheit von NaCl. Eine Klärung wurde unter Verwendung
von PMP oder MLP (Seradyne) erreicht.
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Anschließende Experimente
bDNA-Assays auf HCV und HIV zeigten an, daß die Empfindlichkeit mit PEG/PMP-Mischungen,
die 0,01-0,10 M NaCl enthielten, im Vergleich zu 1 M NaCl 3-5 mal
höher war.
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BEISPIEL 2
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A. Hepatitis B bDNA-Hybridisierungsassay:
Ermittlung der Viruskonzentration unter Verwendung von PEG/PMP mit
und ohne MgCl2 und Dextransulfat, Freisetzung
mit PBS/Tx-100 und Lyselösung
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i. Abfang- und Freisetzungsprotokoll
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Eine
500 μl Serumprobe
wurde mit 150 μl
einer PEG/PMP-Lösung
(1 mg PMP, 17,2% PEG (vol/vol)) gemischt. Die Mischung wurde gevortext
und der Niederschlag abgetrennt. 100 μl des Überstands wurden entfernt und
zur Bestimmung von Ungebundenem aufbewahrt. 10 μl des Überstands wurden auf eine Platte
verbracht, wenn das Virus auf die Platte verbracht wurde. Der verbleibende Überstand
wurde entfernt und verworfen.
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150 μl der Lyselösung oder
PBS/Tx-100 wurden zu dem Niederschlag gegeben, gevortext und bei
63 °C für 30 Minuten
inkubiert. Das PMP wurde abgetrennt. 10 μl des freigesetzten Virus wurden
auf die Platte verbracht.
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ii. Quantifizierung
-
Das
bDNA-Assay wurde dann nach dem Protokoll des Herstellers ausgeführt. Das
verwendete HBV-Kit war MM11225 (Bayer Diagnostics): Die Einsatzmenge
positiven Serums war 375 Meq/Probe. Puffer A war PBS/Tx-100. Puffer
B war Lyselösung. Tabelle
1: Ungebunden
17,2%
PEG (vol/vol) | 98
Meq/Probe |
17,2%
PEG, 0,09% DS | 81
Meq/Probe |
17,2%
PEG, 2% DS | 20
Meq/Probe |
17,2%
PEG, 0,09% DS, 90 mM MgCl2 | 72
Meq/Probe |
Tabelle
2: Freigesetzt
-
B. Hepatitis B bDNA-Hybridisierungsassay
mit Aufkonzentrierungsstufe: Auswertung von 4 Konzentrationen Dextransulfat
in PEG/PMP-Fällungsreagens
und Auswirkung des pH des PBS/Tris/Tx-100-Freisetzungsagens
-
Die
verwendete PBS/Tris-Zusammensetzung war 50 mM Natriumphosphat, 50
mM Tris, 150 mM NaCl, 1 mM Ethylendiamintetraessigsäure, Tetranatriumsalz
und 0,02% NaN
3. Tabelle
3: PEG- und DS-Konzentrationen (% vol/vol)
Tabelle
4: Dextransulfateinsatzmenge (%)
-
BEISPIEL 3
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Hepatitis C bDNA-Hvbridisierungsassay
-
A. Bindung von HCV unter
Verwendung von NH2-MLP, NH2-PMP
und BGG-PMP/PEG-Fällungsprotokoll
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Die
folgenden drei Festphasen (50 mg/ml Vorräte) wurden verwendet: NH
2-MLP (hergestellt durch Koppeln von Bis-Amin
an COOH-MLP (Seradyne)), BGG-PMP und NH
2-PMP. Tabelle
5: PEG/PMP oder MLP-Fällungsprotokoll
-
Das
Serum wurde nach der Zugabe von PEG trübe, da das Protein aus der
Lösung
ausfiel. Der Niederschlag (feste Phase) wurde entfernt. 50 μl unverdünnt und
50 μl einer
10X Verdünnung
(25 μl +
225 μl negatives
Serum) wurden auf die bDNA-Platte überführt. Der Rest des Überstands
wurde entfernt und verworfen.
-
Bei
Proben ohne Festphasenübergang
wurden 125 μl
der Probe und 375 μl
der Lyselösung
in ein Eppendorfreaktionsgefäß eingebracht
und bei 53 °C
für 1 Stunde
inkubiert. 150 μl
wurden dann auf die Platte überführt.
-
500 μl des Lysereagens
wurden zu den festen Phasen gegeben und dann in Eppendorfreaktionsgefäße überführt und
bei 53 °C
für 60
Minuten in einer Eppendorf Mikrozentrifuge inkubiert. Die feste
Phase wurde dann abgetrennt. 150 μl
unverdünnt
und 150 μl
einer 10X Verdünnung
(50 μl +
400 μl Lyselösung) wurden
auf die bDNA-Platte überführt. Der
bDNA-Assay wurde dann nach dem Protokoll des Herstellers ausgeführt. Das verwendete
HCV-Kit war das HCV 2.0 bDNA Kit, MM833 (Bayer Diagnostics). Tabelle
6: Nach der Behandlung im Serum verbleibende RNA
Tabelle
7: Von der Festphasenoberfläche
freigesetzte RNA
B.
Bindung von HCV unter Verwendung von Anti-Hülle- und Anti-Kern-PMP oder
einer PEG/PMP-Fällung Tabelle
8: PEG/PMP-Fällungsprotokoll
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Nach
Zugabe von PEG wurde das Serum trübe, da das Protein aus der
Lösung
ausfiel. Der Niederschlag (feste Phase) wurde entfernt. 50 μl unverdünnt und
50 μl einer
10X Verdünnung
(25 μl +
225 μl negatives
Serum) wurden auf die bDNA-Platte überführt. Der bDNA-Assay wurde nach
dem Protokoll des Herstellers ausgeführt. Tabelle
9: Nach der Behandlung im Serum verbleibende RNA
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BEISPIEL 4
-
Zellassays
-
Die
gleichen oben beschriebenen Vorgehensweisen wurden bei Zellkulturen
(Jurkat) und weißen
Blutzellen angewendet und die Anzahl der abgefangenen Zellen wurde
mikroskopisch gezählt.
Beide Zelltypen wurden mit einer Ausbeute von mehr als 90% abgefangen.
-
A. Aufreinigung von PBMCs
aus 1 ml Vollblut: Materialien/Verfahren
-
- Materialien: 1 ml Gesamtblut, 300 μl PMP/PEG (3,33 mg PMP/8,75%
PEG), Milli-Q Wasser, 10 × PBS
und 1 × PBS
und Vollblut auf Eis.
-
5
ml Vollblut wurde in 45 ml Milli-Q Wasser resuspendiert und für ungefähr 30 Sekunden
invertiert. 5 ml 10 × PBS
wurden zugegeben. Die Mischung wurde bei 1000 g für 10 Minuten
zentrifugiert und der Überstand
abgesaugt. Das Waschen wurde mit 50 ml 1 × PBS wiederholt und dann in
5 ml 1 × PBS
resuspendiert unter Bereitstellung der Zellsuspension. Eine Kontrollteilmenge
wurde durch Einbringen von 1 ml der Zellsuspension in 1,5 Eppendorfreaktionsgefäße (auf
Eis halten) erstellt. 1 ml der Zellsuspension wurde zu 300 μl des PMP/PEG-Reagens
gegeben und die Mischung 5 mal invertiert. Die Mischung wurde dann
auf Magnete gestellt und für
5 Minuten getrennt. Der Überstand
wurde entfernt und in 1,5 ml Eppendorfreaktionsgefäße eingebracht.
Die Kontroll- und Proben-Eppendorfreaktionsgefäße wurden für 10 Minuten bei 2000 g in
einer Eppendorf Zentrifuge zentrifugiert. Die Flüssigkeit wurde abgesaugt und
das Pellet in 100 μl
PBS resuspendiert.
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B. Bewertung des Verfahrens:
Lebendzellzahlbestimmungen
-
10 μl Trypanblau
(4%) wurden in ein Eppendorfreaktionsgefäß eingebracht. 10 μl der resuspendierten Zellen
wurden zugegeben. Die Anzahl der lebenden Zellen wurde in einem
Hämozytometer
(4 Gitter oder 200 Zellen) gezählt.
Die Kontrolle (verdünnt
1:100 in PBS), 10 (× 100)
Zellen/4 Gitter × 1,0·104 hatte eine Lebendzellzahl von 2.500.000
Zellen/ml. Keine lebenden Zellen wurden in dem Überstand des PMP/PEG gezählt. Daher
war die Behandlung mit PMP/PEG nach der Erfindung erfolgreich beim
Entfernen aller Zellen aus der Probe.
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BEISPIEL 4
-
Nachweis von Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(GAPDH) aus hypotonisch lysierten PBMCs mit PMP/PEG
-
Ein
bDNA-Assay für
GAPDH, ein in Zellen gefundenes Haushaltsgen, wurde zur Überwachung
der Linearität
der PMP/PEG-Probenkonzentration verwendet. Ein ml hypotonisch vorbehandelter
einkerniger Zellen aus periphärem
Blut (PBMCs) (5,5·10
4 Zellen/ml) oder Vollblut (WB) wurden in
1 × PBS
auf die unten angegebenen Verhältnisse
verdünnt
und durch das PMP/PEG-Verfahren wie beschrieben konzentriert. Die
entstehende konzentrierte Probe wurde in einem bDNA-Assay auf GAPDH
analysiert. Wie unten gezeigt, sind die Signal/Rauschen-Verhältnisse
(S/N) linear bis hinunter zur geringsten getesteten Verdünnung sowohl
bei PBMCs als auch bei Vollblut, was die breite Anwendbarkeit dieses
Probenvorbereitungsverfahrens mit Vollblut, Zellkulturen etc. belegt. Tabelle
10: GAPDH bDNA S/N-Werte von mit PMP/PEG-konzentrierten PBMCs und
Vollblut