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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren für die Zubereitung einer Probe
durch das Fangen und die selektive Freisetzung von Nukleinsäuren für den Nachweis.
Insbesondere betrifft es ein Verfahren für das Fangen und die Freisetzung
von Nukleinsäuren
für eine
anschließende
Behandlung wie eine Vervielfältigung.
Sie betrifft auch Testkits für
die Verwendung in diesem Verfahren.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Technologie zum Nachweis minimaler Nukleinsäuremengen ist über die
letzten zwei Jahrzehnte rasch vorangeschritten, umfassend die Entwicklung
höchst
anspruchsvoller Vervielfältigungsverfahren
wie der Polymerasekettenreaktion (PCR = „polymerase chain reaction=).
Die Forscher haben ohne weiteres den Wert solcher Technologien erkannt,
um Nukleinsäuren
nachzuweisen, die einen Hinweis auf Erkrankungen und genetische
Merkmale im menschlichen oder tierischen Testproben darstellen.
Die Verwendung von Sonden und Primern in solchen Technologien beruht
auf dem Konzept der Komplementarität, daß bedeutet der Bindung zweier
Stränge
einer Nukleinsäure über Wasserstoffbrückenbindung
zwischen komplementären
Nukleotiden (auch als Nukleotidpaarung bekannt).
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Die
PCR ist ein wesentlicher Fortschritt im Stand der Technik, um den
Nachweis sehr niedriger Konzentration einer Zielnukleinsäure zu erlauben.
Die Details der PCR werden beispielsweise in dem U.S. Patent Nr.
4,683,195 (Mullis et al.), U.S. Patent Nr. 4,683,202 (Mullis) und
U.S. Patent Nr. 4,965,188 (Mullis, et al.) beschrieben, obwohl es
ein sich rasch vergrößernden
Umfang an Literatur in diesem Bereich gibt.
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Um
eine Zielnukleinsäure
effektiv zu vervielfältigen
und nachzuweisen, ist es normalerweise notwendig die Nukleinsäure aus
zellulären
und anderen Trümmern
der Probe zu isolieren. Verschiedene Lyseverfahren sind bekannt,
die das Einfrieren, die Behandlung mit Verdauungsenzymen wie Proteasen
(beispielsweise Proteinase K), das Kochen und die Verwendung verschiedener
Detergenzien (siehe beispielsweise U.S. Ser. No. 178,202, die am
6. April 1998 durch Higuchi eingereicht wurde, und EP-1-0 428 197,
die am 22. Mai 1991 publiziert wurde), Lösungsmittelpräzipitation
und Erhitzungsprotokolle umfassen.
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Zirkulierende
DNA ist im Blutserum und im Plasma nachgewiesen wurden. Nanogrammengen
werden in normalen Personen nachgewiesen (Steinman, C. R., J. Clin.
Invest. 56: 512,515, 1975 und Raptis, L., et al., J. Clin. Invest.
66: 1391-1399, 1980) und erhöhte
Mengen werden in chronischen Autoimmunerkrankungen (Leon, S. A.,
et al., Cancer Res., 37: 646–650,
1977) und in Krebspatienten nachgewiesen (Stroun, M., et al., Eur.
J. Cancer Clin. Oncol. 28: 707–712,
1987; Maebo, A., Jpn. J. Thorac. Dis 28:1085–1091, 1990; Fournie, G. J.,
et al., Cancer Lett., 91: 221–227,
1995; Lin, A., et al., Bio Techniques 24: (6) 937–940; 1998;
und Sorenson, G. D., et al., Cancer Epidemiology, Biomarkers and
Prevention 3: 67–71,
1994). Kürzlich
ist es offensichtlich geworden, daß freie extrazelluläre DNA,
die im Blutserum und im Plasma vorhanden ist, für die Genotypenanalyse (Lin,
A., et al., Bio Techniques 24: (6) 937–940, 1998), für den Nachweis
von Krebs (Mulcahy, H. E., et al., Clin. Cancer Res. 4: 271–275, 1998)
verwendet werden kann und die DNA im mütterlichen Serum kann in der
pränatalen
Diagnostik verwendet werden (Lo Dennis, et al., Am. J. Human. Genet.
62: 768–775,
1998). Die in einem primären
Tumor vorhandenen Mutationen können
auch häufig
unter Verwendung von DNA aus Blutplasma oder von Serum-DNA nachgewiesen
werden (Sorenson, G. D., et al., Cancer Epidemiology, Biomarkers
and Prevention 3: 67–71,
1994; Vasyukhin, V., et al., In Challenges of Modem Medicine, Vol.
5, Biotechnology Today, R. Verna, und A. Shamoo, Herausgeber, 141–150. Aera-Serono
Symposia Publications, Rom; Mulcahy, H. E., et al., supra.; Kopreski,
M. S., et al., Brit. J. Cancer 76: 1293–1299, 1997; Chen, X., et al.
Nature Medicine 2: 1033–1035,
1996; Vasioukin, V., et al., Brit. J. Haematology 86: 774–779, 1994;
und Tada, M., et al., Cancer Res. 53: 2472–2474, 1993). Somit stellt
die im Serum und Plasma vorhandene DNA eine minimal invasive Quelle
für Informationen,
die mit der Krebsdiagnostik, -prognostik und -therapie in Verbindung stehen,
zur Verfügung.
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Um
eine Zielnukleinsäure
effektive zu vervielfältigen
und nachzuweisen, ist es üblicherweise
notwendig, die Nukleinsäuren
von störenden
Substanzen, die in der interessierenden Probe vorhanden sind, abzutrennen.
Mehrere verschiedene Ansätze
sind verwendet worden, um DNA aus Blutserum oder Plasma zu konzentrieren
und zu reinigen. Viele dieser Verfahren beinhalten mehrere Schritte,
die eine Phenol-, Ether- und Chloroformbehandlung, Dialyse, die
Hindurchführung
durch Concanavalin-A-Sepharose, um Polysaccharide zu entfernen,
und dann die Zentrifugation im Cesiumfluoridgradienten (Vasyukhin,
V., et al., supra.) umfassen.
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Kürzlich hat
Quiagen ein System für
die DNA-Konzentration und Reinigung, das auf einem Zentrifugensäulenprotokoll
beruht, kommerzialisiert. Das Quiagen-Protokoll ist komplex und
beinhaltet eine Gesamtzahl von acht Schritten, Behandlung mit Protease,
Inkubation bei 70°C
und erfordert die Verwendung von mindestens drei verschiedenen Puffern
zusätzlich
zu einem Kieselerdezentrifugationssäulenzentrifugationsschritt.
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Kürzlich hat
Goecke et al. (WO 97/34015) über
den Nachweis extrazellulärer
Tumorassoziierte Nukleinsäure
im Blutplasma und Serum unter Verwendung von Nukleinsäurevervielfältigungstestverfahren
berichtet. In ihren bevorzugten Verfahren wird die DNA aus Plasma
und Serum unter Verwendung eines Mehrschrittprotokolls, das eine
anfängliche
Co-Präzipitation
durch Gelatine gefolgt von einer Lösungsmittelbehandlung und Zentrifugation
beinhaltet, co-präzipitiert.
Andere zeitaufwendige und komplexe Protokolle, die die Verwendung von
Glasperlen, Silicapartikeln oder Kieselgur für die Extraktion der DNA aus
Serum oder Plasma beinhalten, werden auch beschrieben.
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Die
Verwendung von schwachbasischen Polymeren für das Fangen und die selektive
Freisetzung von Nukleinsäuren
ist in dem U.S. Patent Nr. 5,622,822 (Ekeze et al.), U.S. Patent
Nr. 5,582,988 (Backus et al.) und U.S. Patent Nr. 5,434,270 (Ponticello,
et al.) beschrieben. Die in den vorangehend erwähnten Patenten beschriebenen
Protokolle beruhen auf der Verwendung eines Zellysierungsmittels
oder eines Zellysierungsschritts. Oberflächen-aktive Substanzen werden
häufig
als Zellysierungsmittel verwendet. Die Verwendung von Oberflächenaktiven
Substanzen und anderer Lysierungsmittel führen zu der Freisetzung von
Nukleinsäuren
aus Zellen und von zellulären
Bestandteilen im Blut; was eine hohe Konzentration von Hintergrund-DNA auslöst.
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Die
WO 97/34015 beschreibt ein Verfahren für den Nachweis und die Isolierung
extrazellulärer
DNA aus Blutplasma. Die Plasmaprobe, die extrazelluläre DNA enthält, wird
zuerst mit einem Phenol:Chloroform:Isoamyl-Extraktionsschritt gefolgt
von einem Gelatinepräzipitationsschritt
der DNA in Gegenwart von Ethanol behandelt. Nach der Zentrifugation
wird die DNA gefriergetrocknet und in destilliertem Wasser für die Vervielfältigungsreaktion
bereit resuspendiert.
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Die
WO 95/16792 beschreibt die Isolierung freizirkulierender DNA aus
Plasma. Die DNA wird nach einem Phenol/Chloroform-Extraktiosschritt
isoliert und eine ConA-Sepharoseaffinitätssäule wird
verwendet.
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Die
EP 707 077 beschreibt die
Verwendung eines schwachbasischen Polymers, das für das Fangen der
DNA bei saurem pH verwendet wird, um ein Verfahren für die Isolierung
von Nukleinsäuren
für die
weitere Behandlung zur Verfügung
zu stellen.
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Anker
P. et al., Gastroenterology, 1997, 112 (4), S. 1114–1120 beschreiben
ein Verfahren für
den Nachweis von K-ras-Mutationen in freizirkulierender DNA aus
dem Plasma von Krebspatienten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
mit der Verwendung von Lysierungsmitteln im Verfahren des Stands
der Technik verbundenen Probleme sind durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ausgeräumt
worden.
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Das
Verfahren dieser Erfindung beinhaltet die Verwendung eines schwachbasischen
Polymers, wie in den oben angeführten
U.S. Patenten beschrieben, für
das Fangen und die selektive Freisetzung der gefangenen Nukleinsäuren von
dem Polymer aber ohne die Verwendung eines Lysierungsschritts oder
eines Lysierungsmittels, wie es unter Verwendung von Verfahren des
Stands der Technik durchgeführt
wird.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung wird ein vereinfachtes, leicht zu verwendendes
Verfahren für
die Wiedergewinnung von DNA aus Blutserum oder Plasma zur Verfügung gestellt.
Das Verfahren beinhaltete die Verwendung eines schwachbasischen
Polymers für
die Bindung von DNA aus einer Probe wie Blutserum oder Plasma. Nach
dem Binden der DNA wird das Polymer unlöslich. Die Polymer-gebundene
DNA wird dann von dem flüssigen
Gemisch, das die nicht erwünschten
löslichen
Substanzen enthält,
abgetrennt. Die DNA wird dann von dem Polymer mittels des Hinzufügens von
Alkali freigesetzt. Somit erfordert das Verfahren der vorliegenden
Erfindung nur drei Schritte: (a) das In-Kontakt-bringen einer Probe
mit Puffer, (b) das In-Kontakt-bringen und die Inkubation des im
Schritt (a) gebildeten Gemischs mit einem schwachbasischem Polymer
und (c) die Freisetzung der im Schritt (b) an das Polymer gebundenen
DNA durch Kontakt mit Alkali. Das Verfahren beseitigt die Notwendigkeit
der Extraktion mit Alkohol oder anderem Lösungsmittel und toxischer Materialien wie
Phenol oder Chloroform und Lysierungsmittel werden nicht verwendet.
Das Verfahren vereinfacht nicht nur die DNA-Wiedergewinnung sondern
führt auch
zu einer verbesserten Ausbeute vervielfältigbarer Ziel-DNA. Obwohl
das Verfahren vorzugsweise im Zusammenhang mit Serum und Blut als
Probe verwendet wird, ist es auf andere Körperflüssigkeiten, die Urin, Gallensäure, Rückenmarksflüssigkeit,
bronchiale Lavage (BAL), Magenwaschungen und Stuhl umfassen, aber
nicht darauf beschränkt
sind, anwendbar. Zusätzlich
können
Proben jedes Typs verwendet werden, umfassend die, die aus tierischen,
menschlichen Umgebungs- und mikrobiellen Proben gesammelt werden.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Vervielfältigung
und den Nachweis von Ziel-DNA unter Verwendung des DNA-Wiedergewinnungsverfahrens,
das hierin oben beschrieben wurde.
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Die
erfinderischen Verfahren der Erfindung umfassen die Schritte:
- A) bei einem pH von weniger als 7 das In-Kontakt-bringen
einer Probe, von der vermutet wird, das sie eine Nukleinsäure enthält, mit
einem wasserlöslichen
schwachbasischen Polymer in einer Menge, die ausreichend ist, um
ein wasserunlösliches
Präzipitat
des schwachbasischen Polymers mit allen in der Probe vorhandenen
Nukleinsäuren
zu bilden,
- B) das Abtrennen des wasserunlöslichen Präzipitats aus der Probe und,
- C) das In-Kontakt-bringen des Präzipitats mit einer Base, um
den pH der Lösung
auf größer als
7 anzuheben und dadurch die Nukleinsäure aus dem schwachbasischen
Polymer freizusetzen,
wobei das schwachbasische Polymer wiederkehrende
Einheiten umfaßt,
die durch die Additionspolymerisation eines oder mehrerer ethylenisch
ungesättigter,
polymerisierbarer Monomere abgeleitet sind, die eine Amingruppe,
die bei saurem pH protoniert werden kann, aufweisen.
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Diese
Erfindung stellt auch ein Verfahren für die Vervielfältigung
und den Nachweis einer Zielnukleinsäure zur Verfügung, das:
- I) Das zur Verfügung stellen einer Zielnukleinsäure unter
Verwendung der Schritte von:
A) bei einem pH von 7 oder weniger
das In-Kontakt-bringen einer Probe, von der vermutet wird, daß sie eine
Nukleinsäure
enthält,
mit einem wasserlöslichen,
schwachbasischem Polymer in einer Menge, die ausreichend ist, um
ein wasserunlösliches
Präzipitat
des schwachbasischen Polymers mit allen in der Probe vorhandenen
Nukleinsäuren
umfassend die Zielnukleinsäure
zu bilden,
B) das Abtrennen des wasserunlöslichen Präzipitats aus der Probe und
C)
das In-Kontakt-bringen des Präzipitats
mit einer Base, um den pH der Lösung
auf größer als
7 anzuheben und dadurch die Nukleinsäuren, die Zielnukleinsäure umfassen,
aus dem schwachbasischen Polymer freizusetzen,
wobei das basische
Polymer, wiederkehrende Einheiten umfaßt, die durch Additionspolymerisation
eines oder mehrerer ethylenisch ungesättigter, polymerisierbarer
Monomere abgeleitet sind, die eine Amingruppe, die bei einem saurem
pH protoniert werden kann, aufweisen,
- II) das Vervielfältigen
der Zielnukleinsäure,
die zwischen den freigesetzten Nukleinsäuren vorhanden ist, und
- III) das Nachweisen der vervielfältigten Zielnukleinsäure umfaßt.
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Ein
Testkit für
die Vervielfältigung
der Zielnukleinsäure
umfaßt
separat verpackt:
- a) ein Vervielfältigungsreaktionsgemisch,
das ein oder mehrere Vervielfältigungsreagenzien
umfaßt,
und
- b) ein schwachbasisches Polymer, das wiederkehrende Einheiten
umfaßt,
die durch Additionspolymerisation eines oder mehrerer ethylenisch
ungesättigter,
polymerisierbarer Monomere abgeleitet sind, die eine Amingruppe,
die bei saurem pH protoniert werden kann, aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein schnelles, einfaches und wirksames
Verfahren für
die selektive Isolierung und das zur Verfügung stellen von Nukleinsäuren für die weitere
Behandlung wie Hybridisierungstestverfahren oder Vervielfältigungsverfahren
zur Verfügung.
Diese Erfindung räumt
die oben erwähnten
Probleme, die mit üblichen
Isolierungsmitteln in Verbindung stehen, die die Verwendung von
Polyethylenimin umfassen, aus. Zusätzlich werden die Probleme,
die durch die Verwendung von Polyethylenimin in Kombination mit einer
fluorierten Oberflächen-aktiven
Substanz des Phosphattyps hervorgerufen werden, auch vermieden,
da die Oberflächen-aktive
Substanz nicht erforderlich ist. Das Probenvorbereitungsverfahren
dieser Erfindung ist nicht beschwerlich und erfordert nur minimale
Schritte, wodurch es leichter automatisiert werden kann. Es kann üblicherweise
innerhalb von 15 Minuten (vorzugsweise innerhalb von 10 Minuten)
ausgeführt
werden.
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Diese
Vorteile werden durch die Verwendung eines „schwachbasischen" Polymers, das kationisch
und bei saurem pH wasserlöslich
ist, das aber bei einem basischem pH, der deutlich über dem
pKa des Polymers liegt, deprotoniert wird, anstelle von Polyethylenimin
zur Verfügung
gestellt. Mit „schwachbasisch" wird gemeint, daß der Polymer
pKa weniger als 7 beträgt
und wahrscheinlicher weniger als 6,5. Somit kann das Polymer bei
niedrigem pH verwendet werden, um Nukleinsäuren auf Grund der ionischen
Wechselwirkung des kationischen Polymers und des anionischen Phosphatrückrats der
Nukleinsäuren
verwendet werden.
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Nach
dem Entfernen des nicht-komplexierten Materials und nach der pH-Anpassung
auf basiche Bedingungen, werden die Nukleinsäuren aus dem schwachbasischem
Polymer des Präzipitats
freigesetzt (oder dekomplexiert) und sind für weitere Behandlungen wie
die Vervielfältigung
erhältlich.
Die Vervielfältigungsverfahren
können
unter basischen Bedingungen ausgeführt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
eine Standardkurve für
DNA dar, wie sie durch TaqMan-Vervielfältigung mit dem β-Actingen
nach 40 PCR-Zyklen bewertet wurde.
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2 stellt
die Ergebnisse von Analysen für
eine K-12-ras-Mutation dar, wie sie durch Gelelektrophorese nach
REMS-PCR in Übereinstimmung
mit Beispiel 7 bestimmt wurde.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere für die Extraktion und den Nachweis
von einem oder mehreren Zielnukleinsäuren, die in einer Probe einer
beliebigen Sorte, die aus Tieren, Menschen, der Umgebung oder mikrobiellen
Proben gesammelt wurden, geeignet. Die so erhaltenen Nukleinsäuren können durch
das Aussetzen dieser gegenüber üblichen
Hybridisierungstestverfahren, deren Verfahren im Stand der Technik
gut bekannt sind (beispielsweise U.S. Patent Nr. 4,994,373), weiter
behandelt werden.
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Die
verbleibende Diskussion wird jedoch auf die bevorzugten Ausführungsformen
gerichtet sein, wobei die Nukleinsäuren Vervielfältigungsverfahren,
insbesondere der PCR, unterzogen werden. Es ist jedoch nicht beabsichtigt,
daß der
Umfang dieser Erfindung, so eingeschränkt werden soll, da auch andere
Vervielfältigungsverfahren
(wie die LCR) verwendet werden können.
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Die
grundsätzlichen
Prinzipien und Bedingungen für
die Vervielfältigung
und den Nachweis von Nukleinsäuren
unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion sind gut bekannt und
die Details davon werden in einer Vielzahl von Publikationen, die
das U.S. Patent Nr. 4,683,195 (Mullis et al.), U.S. Patent Nr. 4,682,202 (Mullis),
U.S. Patent Nr. 4,965,188 (Mullis et al.) und WO-A-91/12342 umfassen,
zur Verfügung
gestellt. Im Hinblick auf diese Lehre im Stand der Technik und die
hierin zur Verfügung
gestellte spezifische Lehre, sollte ein Fachmann keine Schwierigkeiten
bei der Ausführung
der vorliegenden Erfindung durch die Kombination des Vorbereitungsverfahrens
dieser Erfindung mit dem Polymerasekettenreaktionsverfahren oder
mit einem beliebigen anderem im Stand der Technik bekannten Vervielfältigungsverfahren
haben.
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Andere
Vervielfältigungsverfahren,
die in der Ausführung
dieser Erfindung verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, die Ligasekettenreaktion wie beispielsweise EP-A-0 320 308
(im Dezember 1987 publiziert) und EP-A-0 439 182 (im Januar 1990
publiziert) beschrieben.
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Testproben
(„Proben") können Körperflüssigkeiten
oder andere Materialien, die genetische DNA oder RNA enthalten,
umfassen. Die Zielnukleinsäure
kann von jeder geeigneten menschlichen, tierischen, mikrobiellen,
viralen oder Pflanzenquelle extrahiert werden.
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Die
hierin offenbarte Verbesserung erwägt, daß vor dem Kontakt mit dem hierin-
definiertem schwachbasischen Polymer keine Extraktion der Nukleinsäuren aus
der Probe erforderlich ist. Während
der Stand der Technik verschiedene im Stand der Technik bekannte
Lysierungsverfahren lehrt (umfassend die, die durch Laure et al.
in The Lancet S. S38–S40
(3. Sep. 1988), Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, S. 280–281
(1982), Gross-Belland et al. in Eur. J. Biochem. 36, 32 (1973) und
U.S. Patent Nr. 4,965,188 (oben erwähnt) beschrieben wurden). Die
Extraktion von DNA aus Gesamtblut oder Bestandteilen davon wird
beispielsweise in EP-A-0 393 744 (am 24. Oktober 1990 publiziert),
dem U.S. Patent Nr. 5,231,015 (Cummins et al.) und dem U.S. Patent
Nr. 5,334,499 (Burdick et al.) beschrieben; das Lysierungsverfahren
hängt von
der Sorte der Probe, die als Quelle für die Nukleinsäure verwendet
wird ab; ein bevorzugtes Lysierungsverfahren beinhaltet die Erhitzung
der Probe in der Gegenwart einer geeigneten nicht-ionischen Oberflächen-aktiven Substanz
von der eine Vielzahl im Stand der Technik gut bekannt sind.
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Die
Probe, die zuerst verdünnt
und mit einem Puffer unter einem pH von etwa 7,0 gemischt wird,
wird mit einem schwachbasischem Polymer (hierin unten definiert)
in einer Menge gemischt, die ausreichend ist, um alle in der Probe
vorhandenen Nukleinsäuren
zu komplexieren, wobei ein wasserunlösliches Präzipitat gebildet wird. Dieses
Polymer ist bei saurem pH wasserlöslich. Im allgemeinen beträgt die Menge
des vorhandenen Polymers mindestens etwa 0,01 Gew.%, wobei von etwa
0,05 bis etwa 0,5 Gew.% bevorzugt ist. Natürlich würde der Fachmann wissen, wie
er die Menge des Polymers anpassen müßte, um der Menge der Nukleinsäuren Rechnung
zu tragen. Das Mischen kann in jeder geeigneten Weise für bis zu
30 Minuten (im allgemeinen weniger als 5 Minuten) und bei jeder
geeigneten Temperatur (im allgemeinen von 15°C bis 35°C) ausgeführt werden.
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Geeignete
Puffer für
das Mischen mit der Probe umfassen die Puffer, die einen pKa von
weniger als 7, vorzugsweise von weniger als pKa 6,5 aufweisen, umfassend
MES (2-[N-Morpholino)ethansulfonsäure) bei pK
6,1, BIS-TRIS (bis[2-Hydroxyethyl]iminotris-[hydroxymethyl]methan; 2-bis[2-Hydroxyethyl]amino-2-[hydroxymethyl]-1,3-propandiol)
bei pK 6,5, ADA (N-[2-Acetamido]-2-iminodiessigsäure; N- [Carbamoylmethyl]iminodiessigsäure) bei
pK 6,6, ACES (N-[Carbamoylmethyl]-2-aminoethansulfonsäure; N-[2-Acetamido]-2-aminoethansulfonsäure) bei
pK 6,8, PIPES (Piperazin-N,n'-bis[2-ethansulfcid];
1,4-Piperazindiethansulfonsäure)
bei pK 6,8, MOPSO (3-[N-Morpholino]-2-hydroxypropanesulfonsäure) bei
pK 6,9, BIS-TRIS-Propan (1,3-bis[tris(Hydroxymethyl)methylamino]propan
bei pK6,8, PBS (Phosphat-gepufferte Salzlösung) und TRIS (tris(Hydroxymethyl)aminomethan),
das schwachbasische Polymer kann in seiner wasserlöslichen
freien Form oder an einem wasserunlöslichen Substrat, wie einer
Affinitätssäule, befestigt
oder an Polymeren, Glass oder anderen anorganischen Partikeln befestigt,
verwendet werden. Somit kann das Polymer unter üblichen Mitteln (beispielsweise
Absorption, kovalente Bindungen oder spezifische Bindungsreaktionen)
an ein geeignetes Substrat, das Glass, Polymer oder magnetische
Partikel, Filter oder Filme umfaßt, befestigt werden. Wenn
das schwachbasische Polymer selbst bei basischem pH wasserunlöslich ist,
kann es durch Filtration, Zentrifugation, oder andere übliche Mittel
nach dem die Nukleinsäuren
freigesetzt sind, entfernt werden.
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Während sie
an das schwachbasische Polymer gebunden sind, sind die Nukleinsäuren jedoch
nicht nützlich.
Es ist dann notwendig das wasserunlösliche Präzipitat aus dem Rest der Probe,
die beachtenswerte zelluläre
Bruchstücke
und überschüssiges Polymer
enthalten kann, abzutrennen. Diese Abtrennung kann unter Verwendung
verschiedener üblicher
Verfahren, die die Zentrifugation oder die Filtration umfassen,
nach der die Flüssigkeit
verworfen wird, erreicht werden. Die Zentrifügation ist in der Ausführung dieser
Erfindung bevorzugt und kann bei mehr als etwa 1000 × g für 1 Minute
bis 5 Minuten ausgeführt
werden.
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Nach
dem Trennungsschritt kann die Nukleinsäure von dem schwachbasischen
Polymer durch das In-Kontakt-bringen des Präzipitats mit einer Base mit
oder ohne Erhitzung dekomplexiert oder freigesetzt werden. Starke
Basen können
ohne Erhitzung verwendet werden und sie umfassen, sind aber nicht
beschränkt auf,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid, Lithiumhydroxid,
Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, ein tertiäres Amin, (wie Triethylamin,
Diisopropylethylamin und Lutidin), Tricin, Bicin oder jede andere organische
oder anorganische Base, die dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich
wäre. Nützliche
schwächere
Basen umfassen basische Puffer wie tris(Hydroxymethyl)aminomethan
(oder Säureadditionssalze
davon), N,N-bis(2-Hydroxyethyl)glycin, N-tris(Hydroxymethyl)methyl-glycin
und andere im Stand der Technik gut bekannte. Die Erhitzung kann
notwendig sein, wenn schwächere
Basen verwendet werden.
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Solches
Erhitzen kann für
bis zu 15 Minuten (im allgemeinen weniger als 5 Minuten) bei einer
Temperatur, die mindestens etwa 50°C und vorzugsweise von etwa
95 bis etwa 125°C
beträgt,
unter geeignetem Druck ausgeführt
werden. Wie in diesem Paragraph verwendet, bezeichnet „etwa" +/– 0,5°C.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
können
schwächere
Basen mit Erhitzung verwendet werden, um die Nukleinsäuren aus
dem Präzipitat
freizusetzen. Dies stellt eine Lösung
zur Verfügung,
die Nukleinsäure enthalten,
die ohne weitere Behandlung für
die Vervielfältigung
bereit sind. Solche schwächeren
Basen können Puffer
wie tris(Hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid sein.
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In
einigen Ausführungsformen
sind die Polymere, die in solchen Ausführungsformen verwendet werden,
die (unten definierten) die selbst bei basischem pH wasserunlöslich sind.
Solche Polymere können
wenn gewünscht
aus dem System nach der Freisetzung der Nukleinsäuren und vor der Vervielfältigung
entfernt werden.
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Die
sich ergebende Lösung,
die die freigesetzten Nukleinsäuren
enthält,
hat einen basischen pH. In einigen Fällen können die Nukleinsäuren ohne
weitere Behandlung des pHs behandelt werden. In anderen Ausführungsformen,
bei denen eine starke Base verwendet wird, kann der pH der Lösung (im
allgemeinen nach unten) auf etwa 6 bis etwa 9 (vorzugsweise von
etwa 7,5 bis etwa 9) unter Verwendung jeder geeigneten Säure oder
jedes Puffers wie tris(Hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid, N,N-bis(2-Hydroxyethyl)glycin, N-tris(Hydroxymethyl)methylglycin
und andere, die dem Fachmann ohne weiteres erkennbar wären, angepaßt werden.
Die Mengen solcher Materialien, die erforderlich sind, um den gewünschten
pH zu erreichen, würden dem
Fachmann ohne weiteres erkennbar sein. Bei basischem pH kann das
für das
Fangen der Nukleinsäure verwendete
Polymer entweder wasserlöslich
oder wasserunlöslich
sein und Monomere, die für
die zur Verfügungstellung
solcher Eigenschaften erforderlich sind, werden unten beschrieben.
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Das
beschriebene Verfahren des Fangens und des Freisetzten von Nukleinsäuren dieser
Erfindung, wird typischerweise innerhalb von etwa 20 Minuten und
vorzugsweise innerhalb von 10 Minuten ausgeführt.
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Wie
hierin verwendet, wenn nicht anders bemerkt, bezeichnet der Modifikator „etwa" eine Varianz von 110%
der erwähnten
Werte. Wenn im Zusammenhang mit pH-Werten verwendet, bezeichnet „etwa" +/– 0,5 pH-Einheiten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
ein Verfahren für
die Vervielfältigung
den Nachweis einer Zielnukleinsäure:
- I) das zur Verfügung stellen einer Probe, von
der vermutet wird, daß sie
eine Nukleinsäure
enthält
- II) das Unterziehen der Zielnukleinsäure unter die Schritte:
A)
bei einem pH von weniger als 7 das In-Kontakt-bringen der Zielnukleinsäure mit
einem wasserlöslichen, schwachbasischen
Polymer in einer Menge, die ausreichend ist, um ein wasserunlösliches
Präzipitat
des schwachbasischen Polymers mit allen in der Probe vorhandenen
Nukleinsäuren,
die die Zielnukleinsäure umfassen,
zu bilden,
B) das Abtrennen des wasserunlöslichen Präzipitats aus der Probe und
C)
das In-Kontakt-bringen des Präzipitats
mit einer Base, um den pH der Lösung
auf größer als
7 anzuheben und dadurch die Nukleinsäuren, die die Zielnukleinsäure umfassen,
aus dem schwachbasischen Polymer freizusetzen,
wobei das schwachbasische
Polymer wiederkehrende Einheiten umfaßt, die durch Additionspolymerisation eines
oder mehrerer ethylenisch ungesättigter,
polymerisierbarer Monomere abgeleitet sind, eine Amingruppe, die
bei saurem pH protoniert werden kann, aufweist,
- III) ohne weitere Anpassung des pHs, das Vervielfältigen der
freigesetzten Zielnukleinsäure
und
- IV) das Nachweisen der vervielfältigten Nukleinsäure.
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In
dem vorangehenden Verfahren ist es noch weiter bevorzugt, daß das schwachbasische
Polymer bei einem basischen pH wasserunlöslich ist und daß das Verfahren
des weiteren den Schritt der Entfernung des wasserunlöslichen
Polymers nach der Freisetzung der Zielnukleinsäure aber vor deren Vervielfältigung
umfaßt.
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Das
schwachbasische Polymer, daß in
der Ausführung
dieser Erfindung verwendet wird, wird aus einem oder mehreren ethylenisch
ungesättigten,
polymerisierbaren Monomeren zubereitet, wobei eines davon eine Amingruppe
aufweist, die bei saurem pH protoniert werden kann. Somit ist das
Polymer bei saurem pH protoniert, um das Säureadditionssalz des Amins
zu bilden. Bei basischem pH liegt das Polymer als freie Base vor.
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Insbesondere
können „schwachbasische
Gruppen", die einen
Teil eines polymerisierbaren Monomers, das in dieser Erfindung nützlich ist,
ausmachen können,
zyklische Amingruppen oder primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Aminoalkylgruppen, die bei azidem pH protoniert werden können, umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Nützliche
zyklische Amingruppen umfassen Imidazolyl-, Isooxazolyl-, Pyridyl-,
Piperidyl-, Piperazinyl-, Pyrazolyl-, Triazolyl-, Tetrazolyl-, Oxadiazolyl-,
Pyridazinyl-, Pyrimidyl-, Pyrazinyl-, Quinolinyl- und Quinazolinylgruppen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Die bevorzugten Gruppen sind zyklische Gruppen, die aromatisch sind
und die Imidazolylgruppe ist die am meisten bevorzugte. Nützliche
Aminoalkyle oder zyklische Amingruppen sind mit Vinylgruppen des
Monomers unter Verwendung von zweckmäßigen Verknüpfungsgruppen, die Alkylen-,
Amido- oder Estergruppen umfassen, verknüpft und mehrfach Alkylengruppen
können
mit Imino-, Oxy-, Amid-Carbonyl-
oder Estergruppen verknüpft
sein.
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Im
allgemeinen werden nützliche
Polymere für
das Fangen von Nukleinsäuren
aus wiederkehrenden Einheiten, die durch Additionspolymerisation
von:
- a) von etwa 15–100 Gew.% eines wasserlöslichen,
schwachbasischen, ethylenisch ungesättigten polymerisierbaren Monomers,
das mindestens eine Gruppe aufweist, die bei saurem pH protoniert
werden kann und das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Aminoalkyl, Imidazolyl, Isoxazolyl,
Pyridyl, Piperidyl, Piperazinyl, Pyrazolyl, Triazolyl, Tetrazolyl,
Oxadiazolyl, Pyridazinyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Quinolinyl und Quinazoliny,
- b) von 0 bis etwa 35 Gew.% eines nicht-ionischen, hydrophilen,
ethylenisch ungesättigten
polymerisierbaren Monomers und
- c) von 0 bis etwa 85 Gew.% eines nicht-ionischen, hydrophilen,
ethylenisch ungesättigten
polymerisierbaren Monomers.
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Vorzugsweise
besteht das basische Polymer aus wiederkehrenden Einheiten von etwa
20 bis etwa 100 Gew.% von a), von 0 bis etwa 25 Gew.% von b), und
von 0 bis etwa 80 Gew.% von c).
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Eine
spezifischere Klasse von Monomeren, die in a) oben nützlich sind,
sind die, die durch die Struktur (I) wiedergegeben werden:
wobei R
3 Wasserstoff
oder Methyl und X Oxy oder Imino ist. Zusätzlich ist R
4 eine
divalente Kohlenwasserstoffverknüpfungsgruppe,
die in der Kette von 1–8
Kohlenstoff- und Heteroatome aufweisen kann und ein oder mehrere
Alkylengruppen (wie Methylen, Ethylen, n-Propylen, Isopropylen und n-Pentylen)
umfaßt
unter der Voraussetzung, daß wenn
es mehr als eine Alkylengruppe gibt, sie in R
4 mit
einer oder mehreren Carbonyl-, Oxy-, Imino-, Ester- oder Amidogruppen
in einer funktionsfähigen
Kombination verknüpft
sind. Mit „funktionsfähigen Kombinationen" ist gemeint, daß diese
Gruppen mit den Alkylengruppen in jeder chemisch möglichen Konfiguration
kombiniert werden können,
und in Kombination (untereinander verbunden)in chemisch möglichen
Wegen (wie Oxycarbonyl, Kohlenstoffamido und andere dem Fachmann
ohne weiteres erkennbare) verwendet werden können. Es wird auch verstanden,
daß R
4 mit einer Carbonyl-, Oxy-, Imino-, Ester-
oder Amidogruppe abgeschlossen (oder mit R
5 verbunden)
werden kann.
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R5 ist ein zyklisches Amin oder eine primäre, sekundäre oder
tertiäre
Aminoalkylgruppe, wie oben definiert, die bei saurem pH protoniert
werden kann.
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Beispiele
nützlicher
Monomere des Typs (a) umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
1-Vinylimidazol,
2-Methyl-1-vinylimidazol, 2-Vinylpyridin, 1-Hydroxy-6-vinyl-1H-benzotriazol, 2-Aminoethylmethacrylathydrochlorid,
2-Aminoethylacrylatehydrochlorid, N-(3-Aminopropyl)methacrylamid, 2-Vinylquinolin,
N-(3-Imidazolylpropyl)methacrylamide, N-(2-Imidazolylethyl)methacrylamid,
N-(3-Imidazolylpropyl)acrylamid, N-(1,1-Dimethyl-3-N-imidazolylpropyl)acrylamid,
N-(Imidazolylmethyl)acrylamid, 1-Vinylpyrrolidon, 3-(N,N-Dimethylamino)propylmethacrylat
und Säureadditionssalze,
der erwähnten
freien Basen.
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Eine
Klasse neue Monomere des Typs a) dieser Erfindung kann verwendet
werden; um entweder Homopolymere oder Copolymere herzustellen. Diese
Monomere werden durch die Struktur (II) definiert:
wobei
R Wasserstoff oder Methyl bedeutet. Vorzugsweise ist R Methyl. Zusätzlich ist
R
1 verzweigtes oder lineares Alkylen mit
1–3 Kohlenstoffatomen
(wie Methylen, Ethylen, Trimethylen oder Propylen). Vorzugsweise
ist R
1 Alkylen mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen.
Noch bevorzugter ist R
1 Trimethylen.
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Besonders
nützliche
Monomere, die die Struktur II aufweisen, umfassen, sind aber nicht
beschränkt auf,
N-(3-Imidazolylpropyl)methacrylamid, N-(2-Imidazolylethyl)methacrylamid,
N-(3-Imidazolylpropyl)acrylamid, N-(1,1-Dimethyl-3-N-imidazolylpropyl)acrylamid,
N-(timidazolylmethyl)acrylamid
und ihre Säureadditionssalze.
Von den hierin beschriebenen neuen Monomeren ist die erste Verbindung
die am meisten bevorzugte.
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Bevorzugte
Monomere des Typs a) umfassen 1-Vinylimidazol und N-2-Methyl-1-vinylimidazol.
-
Wenn
die Monomere des Typs a) eine niedrige oder keine Wasserlöslichkeit
aufweisen, können
sie auch in der Form von Säureadditionssalzen
(wie Hydrochloride oder Hydrobromide) polymerisiert werden.
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Monomere,
die als Monomere des Typs b) bezeichnet werden, sind die, die hierin
als „hydrophil" definiert sind,
was bedeutet, daß sie,
wenn sie homopolymerisiert sind, Homopolymere zur Verfügung stellen,
die bei pH 7 oder darüber
wasserlöslich
sind. Im allgemeinen weisen solche Monomere hydrophile Gruppen,
wie Hydroxy-, Amin- (primäre,
sekundäre,
tertiäre
und zyklische), Amid-, Sulfonamid- und Polyethylenoxygruppen auf,
aber es ist nicht notwendig, daß sie
solche Gruppen umfassen, wenn der erwähnte Homopolymerwasserlöslichkeitsparameter
erreicht wird.
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Beispielhafte
Monomere des Typs b) umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Acrylamid, 2-Hydroxyethylacrylat, 2,3-Dihydroxypropylacrylat, 2,3-Dihydroxypropylmethacrylat,
Poly(ethylenoxy)ethylmethacrylat (das 2–10 Ethylenoxygruppen aufweist)
und N,N-Dimethylacrylamid.
Ein bevorzugtes Monomer ist Acrylamid.
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Monomere,
die als Monomere des Typs c) bezeichnet werden sind die, die hierin
als „hydrophob" definiert sind,
was die bedeutet, die wenn sie homopolymerisiert sind, Homopolymere
zur Verfügung,
stellen, die bei pH 7 oder darüber
wasserunlöslich
sind unabhängig
von der Sorte von Seitengruppen, die sie vielleicht aufweisen.
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Beispielhafte
Monomere des Typs c) umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Methacrylamid, 2-Hydroxymethacrylat, N-t-Butylmethacrylamid, Ethylacrylat,
Methylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat, Styrol, Vinyltoluol
und andere Vinylaromaten und andere, die für den Fachmann ohne weiteres
ersichtlich wären.
Ein bevorzugtes Monomer ist 2-Hydroxyethylmethacrylat.
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Die
Monomeren des Typs a), b) und c), die nicht neu sind, sind im allgemeinen
ohne weiteres von kommerziellen Quellen erhältlich oder unter Verwendung üblicher
Verfahren und Ausgangsmaterialien herstellbar.
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Die
neuen Monomere der Struktur (II) können allgemein durch Konzentration
von 1-(Aminoalkyl)imidazol
mit einem (Meth)acryloylchlorid unter Verwendung geeigneter Bedingungen,
die dem Fachmann ohne weiteres offensichtlich wären, hergestellt werden. Eine
beispielhafte Zubereitung eines bevorzugten Monomers wird hierin
unten vor den Beispielen zur Verfügung gestellt. Weitere Details über solche
Monomere können
aus der gemeinsam beses senen U.S. Patent Nr. 5,434,270, Ponticello
et al., das mit „Schwachbasische polymerisierbare
Monomere und daraus hergestellte Polymere" betitelt ist, erhalten werden.
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Die
hierin beschriebenen Homopolymere und Copolymere können unter
Verwendung üblicher
Lösungspolymerisationsverfahren,
die im Stand der Technik gut bekannt sind, hergestellt werden, obwohl
es bestimmte bevorzugte Bedingungen gibt, die in den Herstellungsverfahren,
wie sie unten vor den Beispielen zur Verfügung gestellt werden, beispielhaft
dargestellt sind. Das Verhältnis
der verschiedenen Monomere kann angepaßt werden, wie es ein Fachmann
wissen würde,
um Polymere zur Verfügung
zu stellen, die bei einem basischen pH entweder wasserunlöslich oder
wasserlöslich
sind, solange solche Polymere bei saurem pH wasserlöslich bleiben.
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Die
Lösungspolymerisation
beinhaltet im allgemeinen das Auflösen der Monomere in einem geeigneten
Lösungsmittel
(umfassend Wasser oder verschiedene Wasser-mischbare organische
Lösungsmittel)
und das Polymerisieren in der Gegenwart eines geeigneten freien
Radikalinitiators. Das sich ergebende Polymer ist bei saurem pH
wasserlöslich,
so daß es
bei der Verwendung eines Lösungsmittels
wie Aceton präzipitiert, gereinigt
und in Wasser für
die weitere Verwendung wieder aufgelöst werden kann.
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Hierin
beschriebene besonders nützliche
Polymere umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Poly[N-(3-imidazolylpropyl)methacrylamidhydrochlorid-co-acrylamid],
Poly[N-(3-imidazolylpropyl)methacrylamidhydrochlorid-co-2-hydroxyethylmetharylat],
Poly[1-vinylimidazol),
Poly(2-aminoethylmethacrylathydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat),
Poly(1-vinylimidazolhydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat),
Poly[N-(1,1-dimethyl-3-imidazolylpropyl)acrylamid],
Poly[N-2-methyl-1-vinylimidazol) und Säureadditionssalze der freien
Basenpolymere.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die verwendeten Polymere bei basischem pH wasserunlöslich. Solche
Polymere werden unter Verwendung von Monomeren des Typs a) sowie
von Monomeren des Typs c) aber mit beschränkten Mengen (weniger als 15
Gewicht von Monomeren des Typs b)) zubereitet, um die Lösung des
Polymers bei basischen pH zu verhindern. Repräsentative Polymere dieses Typs
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, Poly[N-(3-imidazolylpropyl)-methacrylamidhydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat], Poly(1-vinylimidazol),
Poly(2-aminoethylmethacrylathydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat) und
Poly(1-vinylimidazolhydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat).
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf die Vervielfältigung oder den Nachweis von
einer oder mehreren spezifischen Nukleinsäuresequenzen gerichtet, die
in einer oder mehreren, wie oben erwähnt, freigesetzten Zielnukleinsäuren vorhanden
sind. Darüber
hinaus kann eine Vielzahl von Zielnukleinsäuren unter Verwendung korrespondierender
Primergruppen und Nachweismittel jede spezifische Nukleinsäure gleichzeitig
vervielfältigt
nachgewiesen werden. Mehrere Sequenzen in derselben Nukleinsäure können auch
vervielfältigend nachgewiesen
werden.
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Ein „PCR-Reagenz" bezeichnet jedes
Reagenz, das im allgemeinen für
die PCR als nützlich
erwogen wird, insbesondere eine Gruppe von Primern für jede Zielnukleinsäure, eine
DNA-Polymerase,
ein DNA-Polymerasekofaktor und zwei oder mehr Deoxyribonukleosid-5'-Trisphosphate (dNTP).
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Wie
hierin beim Hinweis auf Primer und Sonden verwendet, bezeichnet
der Begriff „Oligonukleotid" ein Molekül, daß aus vier
oder mehr Deoxyribonukleotiden oder Ribonukleotiden und vorzugsweise
mehr als 10 besteht. Seine genaue Größe ist nicht kritisch, hängt aber
von vielen Faktoren, die die letztliche Verwendung oder Funktion
des Oligonukleotids umfassen, ab. Das Oligonukleotid kann durch
jedes im Stand der Technik bekannte Verfahren abgeleitet werden.
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Der
Begriff „Primer" bezieht sich auf
ein Oligonukleotid, ob natürlich
vorkommend oder synthetisch produziert, das dazu in der Lage ist
als Initiationspunkt der Synthese zu wirken, wenn es unter Bedingungen gebracht
wird, in denen die Synthese eines Primerverlängerungsprodukts das zu einem
Nukleinsäurestrang komplementär ist (das
ein Template ist) induziert wird. Solche Bedingungen umfassen die
Gegenwart von Nukleotiden (wie die vier Standard Deoxyribonukleosid-5'-triphosphate), eine
DNA-Polymerase und einen DNA-Polymerasekofaktor
und eine geeignete Temperatur und pH. Üblicherweise sind dies die
Bedingungen, die im Stand der Technik als „hoch stringente" Bedingungen bekannt
sind, so daß eine
nicht-spezifische Vervielfältigung
minimiert wird. Die Primer müssen
lang genug sein, um die Synthese von Verlängerungsprodukten in Gegenwart
der DNA-Polymerase zu initiieren. Die exakte Größe des Primers wird von der
erwogenen Verwendung, der Komplexität der Zielsequenz, der Reaktionstemperatur
und der Quelle des Primers abhängen.
Im allgemeinen werden die Primer, die in dieser Erfindung verwendet
werden, von 10 bis 60 Nukleotiden aufweisen.
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Primer,
die hierin nützlich
sind, können
von einer Anzahl von Quellen erhalten werden oder unter Verwendung
bekannter Verfahren und einer Vorrichtung, die beispielsweise den
ABI-DNA-Synthesizer
(erhältlich von
Applied Biosystems) oder einem Biosearch 8600 Serie oder 8800 Serie-Synthesizer
(erhältlich
von Milligen-Biosearch, Inc.) umfaßt, und bekannte Verfahren
für deren
Verwendung (beispielsweise in U.S. Patent Nr. 4,965,188 beschrieben)
hergestellt werden. Natürlich
vorkommende Primer, die aus biologischen Quellen isoliert werden,
sind auch nützlich
(wie Restriktionsendonukleaseverdaue). Wie hierin verwendet, bezeichnet
der Begriff „Primer" ein Gemisch aus
Primern. Somit kann jede Gruppe von Primern für eine gegebene Zielnukleinsäure zwei
oder mehr Primer für
jeden gegenüberliegenden
Zielstrang umfassen.
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Einer
oder beide Primer kann (können)
mit derselben oder einen verschiedenen Markierung für den Nachweis
oder das Fangen des vervielfältigten
Produkts markiert werden. Verfahren für die Befestigung von Markierungen
und die Herstellung von Primern sind im Stand der Technik gut bekannt,
beispielsweise wie durch Agrawal et al., Nucleic Acid Res., 14,
S. 6227–45
(1986), U.S. Patent Nr. 4,924,210 (Levenson et al.), das sich auf
Biotinmarkierungen bezieht, U.S. Patent Nr. 4,962,029 (Levenson
et al.), das sich auf Enzymmarkierungen bezieht und den darin erwähnten Verweisen
beschrieben. Nützliche
Markierungen umfassen auch Radioisotope, Elektronen-dichte Reagenzien,
Chromogene, Fluorogene, phosphoreszente Gruppen, Feritin und andere
magnetische Teilchen (siehe U.S. Patent Nr. 4,795,698 von Owen et
al. und U.S. Patent Nr. 4,920,061 von Poynton et al.), chemilumineszente
Gruppen (wie Luminol) und andere spezifisch bindende Spezies (Avidin,
Streptavidin, Biotin, Zucker oder Lectine). Bevorzugte Markierungen
sind Enzyme, Radioisotope und spezifisch bindende Spezies (wie Biotin).
Nützliche
Enzyme umfassen Glukoseoxidase, Peroxidasen, Urikasen, alkalische
Phosphatasen und andere im Stand der Technik bekannte und können an
Oligonukleotiden unter Verwendung bekannter Verfahren befestigt
werden. Die Reagenzien, um ein kolorimetrisches oder chemilumineszentes
Signal solchen Enzymen zur Verfügung
zu stellen, sind wohl bekannt.
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Wenn
die Markierung ein Enzym wie eine Peroxidase ist, werden an einem
Punkt in dem Testverfahren Wasserstoffperoxid und geeignete Farbstoff-bildende
Zusammensetzungen hinzugefügt,
um einen nachweisbaren Farbstoff zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise
umfassen nützliche
Farbstoff zur Verfügung
stellende Reagenzien Tetramethylbenzidin und Derivate davon und
Leukofarbstoffe, wie die wasserunlöslichen Triarylimidazolleukofarbstoffe
(wie in U.S. Patent Nr. 4,089,747 von Bruschi beschrieben) oder
andere Verbindungen, die reagieren, um einen Farbstoff in der Gegenwart
von Peroxidase und Wasserstoffperoxid zur Verfügung zu stellen. Besonders
nützliche
Farbstoff zur Verfügung
stellende Zusammensetzungen werden in EP-A-0 308 236 (am 22. März 1989
publiziert) beschrieben. Chemilumineszente Signale in Antwort auf
eine Peroxidasemarkierung können
auch unter Verwendung geeigneter Reagenzien erzeugt werden.
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Wenn
einer oder beide Primer biotinyliert ist (sind), kann die vervielfältigte Nukleinsäure unter
Verwendung nachweisbar markierten Avidins oder einem Äquivalent
davon (wie Streptavidin) nachgewiesen werden. Beispielsweise kann
Avidin mit einem Enzym konjugiert werden oder ein Radioisotop unter
Verwendung bekannter Technologie aufweisen. Biotin an dem veryielfältigten
Produktkomplexen wird mit de Avidin und einem geeigneten Detektionsverfahren,
um ein radioaktives, kolorimetrisches oder chemilumineszentes Signal
nachzuweisen, verwendet.
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Wie
hierin verwendet ist eine Fänger-„Sonde" ein Oligonukleotid,
das im wesentlichen zu einer Nukleinsäuresequenz von einem oder mehreren
Strängen
der Zielnukleinsäure
komplementär
ist, und das dabei verwendet wird, die vervielfältigte Nukleinsäure unlöslich zu
machen. Das Sondenoligonukleotid wird im allgemeinen an einem geeigneten
wasserunlöslichen
Substrat wie Polymeren oder Glasperlen einer Mikrotiterplattenvertiefung,
einem dünnen
Polymere- oder Zellulosefilm oder anderen Materialien, die dem Fachmann
ohne weiteres offensichtlich sind, befestigt. Das Oligonukleotid
weist im allgemeinen eine Länge
von etwa 12 bis etwa 40 Nukleotide auf, obwohl die Länge nicht
kritisch ist.
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Ein
DNA-Polymeraseenzym ist ein Enzym, das Deoxynukleosidmonophosphatmoleküle an das
3'-Hydroxyende des
Primers und der Vorlage anfügt,
aber dieses Anfügen
findet in einer Vorlagen abhängigen
Weise statt (das bedeutet abhängig
von den spezifischen Nukleotiden in der Vorlage). Viele nützliche
DNA-Polymerasen sind im Stand der Technik bekannt. Vorzugsweise
ist die Polymerase „hitzestabil" was bedeutet, daß sie gegenüber Hitze
insbesonde re den hohen Temperaturen, die für die Denaturierung von DNA-Strängen verwendet
werden, stabil ist. Insbesondere werden die thermostabilen DNA-Polymerasen
bei den hohen Temperaturen, die in der hierin beschriebenen PCR
verwendet werden, nicht wesentlich inaktiviert. Über eine Anzahl thermostabiler
DNA-Polymerasen ist im Stand der Technik berichtet worden, umfassend
die, die im Detail in dem U.S. Patent Nr. 4,965,188 (oben erwähnt) und
in dem U.S. Patent Nr. 4,889,818 (Gelfand et al.) erwähnt werden.
Besonders nützliche
Polymerasen sind die, aus verschiedenen bakteriellen Thermospezies
wie Thermus aquaticus, Thermus thermophilus, Thermus filiformis
oder Thermus flavus erhalten werden. Andere nützliche, thermostabile Polymerasen
werden aus einer Vielzahl anderer mikrobieller Quellen, die Thermococcus literalis,
Pyrococcus furiosus, Thermotoga sp. und die in WO-A-89/06691 (am
27. Juli 1989 publiziert) beschriebenen umfassen, erhalten. Einige
nützliche
Polymerasen sind kommerziell erhältlich.
Eine Anzahl von Verfahren für
die Isolierung natürlich,
auftretender Polymerasen aus Organismen und für die Erzeugung genetisch veränderter
Enzyme unter Verwendung rekombinanter Verfahren, wie in dem in diesem
Paragraph zitiertem Stand der Technik, sind bekannt.
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Ein
DNA-Polymerasekofaktor bezeichnet eine nicht-Proteinverbindung von
dem das Enzym für
seine Aktivität
abhängig
ist. Eine Anzahl solcher Materialen sind bekannte Kofaktoren, die
Mangan- und Magnesiumsalze umfassen. Nützliche Kofaktoren umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Mangan- und Mangnesiumchloride, Sulfate, Acetate und Fettsäuresalze
(beispielsweise Butter-, Capron-, Capryl-, Caprin- und Laurinsäuresalze).
Die kleineren Salze, das bedeutet Chloride, Sulfate und Acetate,
sind bevorzugt.
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Für die PCR
werden auch zwei oder mehr Deoxyribonukleotide-5'-Trisphosphate, wie dATP, dCTP, dGTP,
dUTP order dTTP benötigt. Üblicherweise
werden dATP, dCTP, dGTP und dTTP alle in der PCR verwendet. Analoge
wie dITP und 7-deaza-dGTP sind auch nützlich.
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Bei
der Ausführung
der Erfindung ist auch ein Antikörper,
der für
die DNA-Polymerase spezifisch ist, wobei der Antikörper die
Enzymaktivität
bei Temperaturen unter 50°C
verhindert, aber wobei der Antikörper
bei höheren
Temperaturen inaktiviert wird, nützlich.
Beispielhafte monoklonale Antikörper,
die diese Eigenschaften haben sind in der U.S. Patent Nr. 5,338,671
(Sclaice et al.) beschrieben. Anstelle von Gesamtmolekülen können Antikörperfragmente
verwendet werden, wenn sie vergleichbare Eigenschaften aufweisen.
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Die
hierin beschriebenen PCR-Reagenzien werden in der PCR in geeigneten
Konzentrationen zur Verfügung
gestellt und verwendet, um eine Vervielfältigung der Zielnukleinsäure zur
Verfügung
zu stellen. Die minimalen Mengen der DNA-Polymerase betragen im
allgemeinen wenigstens etwa 1 Einheit/100 μl Lösung, wobei von etwa 4 bis
etwa 25 Einheiten/100 μl
bevorzugt ist. Eine „Einheit" wird hierin als
die Menge der Enzymaktivität
definiert, die erforderlich ist, um 10 mmol Gesamtnukleotide (dNTP)
in eine sich verlängernde
Nukleinsäurekette
in 30 Minuten bei 74°C
aufzunehmen. Die Konzentration jedes Primers beträgt mindestens etwa
0,075 μmol/l
wobei von etwa 0,2 bis etwa 1 μmol/l
bevorzugt ist. Alle Primer sind in etwa derselben Menge (mit Variationen
von 10% für
jeden) vorhanden. Der Kofaktor ist im Allgemeinen in einer Menge
von etwa 1 bis etwa 15 mmol/l vorhanden und jedes dNTP ist im allgemeinen
in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 3,5 mmol/l in dem Reaktionsgemisch
vorhanden. Wie in diesem Paragraph verwendet, bezeichnet der Modifikator „ungefähr" eine Varianz von
+/– 10%
des erwähnten
Wertes.
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Die
PCR-Reagenzien können
einzeln oder in gepufferten Lösungen,
die einen pH im Bereich von etwa 7 bis etwa 9 aufweisen, unter Verwendung
jedes geeigneten Puffers zur Verfügung gestellt werden.
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Da
die Zielnükleinsäure, die
vervielfältigt
und nachgewiesen werden soll, üblicherweise
in ihrer doppelsträngigen
Form vorliegt, müssen
die zwei Stränge
bevor das Primen stattfinden kann, getrennt werden (das bedeutet
denaturiert). Dies kann während
des Extraktionsprozess stattfinden, findet aber bevorzugt in einem
getrennten Schritt danach statt. Das Erhitzen auf eine geeignete
Temperatur (als „erste
Temperatur" oder hierin
als T1 bezeichnet) ist ein bevorzugtes Mittel
für die
Denaturierung. Im allgemeinen liegt diese erste Temperatur im Bereich
von etwa 85°C
bis etwa 100°C
für eine
geeignete Zeit beispielsweise für
1 bis etwa 240 Sekunden (vorzugsweise 1 bis etwa 40 Sekunden). Dieser
erste Denaturierungsschritt kann auch in dem ersten Vervielfältigungszyklus
beinhaltet sein. In solchen Fällen
kann die Denaturierung im ersten Zyklus länger sein (beispielsweise bis
zu 240 Sekunden) wobei spätere
Zyklen viel kürzere
Denaturierungsschritte aufweisen können (beispielsweise bis zu
30 Sekunden).
-
Die
denaturierten Stränge
werden dann mit einer geeigneten Primergruppe durch das Abkühlen des Reaktionsgemischs
auf eine zweite Temperatur T2, die im allgemeinen
innerhalb des Bereiches von etwa 55°C bis etwa 70°C liegt,
angelagert. Es ist gewünscht,
daß das
Kühlen
so schnell wie möglich
durchgeführt
wird, aber mit gegenwärtig
bekanntem Gerät
findet es im allgemeinen über
einen Zeitraum von etwa 5 bis etwa 14 Sekunden und bevorzugter von
etwa 5 bis etwa 20 Sekunden statt.
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Sobald
die denaturierten Stränge
abgekühlt
werden, wird das Reaktionsgemisch, das die PCR-Reagenzien enthält, bei einer dritten Temperatur
T3, im allgemeinen für von 1 bis etwa 120 Sekunden
und vorzugsweise für
von 1 bis etwa 80 Sekunden inkubiert, um die Bildung von Primerverlängerungsprodukten
zu bewirken. Im allgemeinen liegt die dritte Temperatur innerhalb
des Bereiches von etwa 55°C
bis etwa 74°C.
Vorzugsweise liegt sie im Bereich von etwa 62° bis etwa 70°C.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform sind die zweiten
und dritten Temperaturen dieselben und liegen innerhalb eines Bereiches
von etwa 62° bis
etwa 70°C,
Somit werden das Primen und die Primerverlängerung vorzugsweise im selbem
Schritt ausgeführt.
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Somit
umfaßt
ein Vervielfältigungszyklus
die oben beschriebenen Denaturierungs-, Priming-(oder Anlagerungs-) und Primerverlängerungsschritte.
Im allgemeinen werden mindestens 15 solcher Vervielfältigungszyklen
bei der Ausführung
dieser Erfindung ausgeführt,
wobei die maximale Anzahl der Zyklen im Ermessen des jeweiligen
Benutzers liegt. In den meisten Fällen werden 15 bis 50 Vervielfältigungszyklen
in dem Verfahren verwendet, wobei 15 bis 40 Zyklen bevorzugt sind.
Jeder Vervielfältigungszyklus
dauert im allgemeinen von etwa 20 bis etwa 360 Sekunden, wobei eine
Zykluszeit von etwa 30 bis etwa 120 Sekunden bevorzugt ist und von
etwa 30 bis etwa 90 Sekunden noch bevorzugter ist. Längere oder
kürzere
Zykluszeiten können jedoch,
wenn gewünscht,
verwendet werden.
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Wenn
im Zusammenhang mit der Zeit für
einen gegebenen Schritt in dem Vervielfältigungsverfahren verwendet,
bezeichnet der Begriff „etwa" +/– 10% der
Zeitgrenze. Darüber
hinaus bezeichnet der Begriff „etwa", wenn unter Verweis
auf Temperaturen verwendet +/– 0,5°C.
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Der
Nachweis von Vervielfältigungsprodukten
kann unter Verwendung jedes bekannten Verfahrens umfassend Southern-Blottingverfahren,
wie in dem U.S. Patent Nr. 4,965,188 (oben erwähnt) oder durch die Verwendung
von markierten Sonden oder Primern, wie im Stand der Technik bekannt
ist, erreicht werden.
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Alternativ
zu den oben beschriebenen Ausführungsformen
können
die Vervielfältigungsprodukte
unter Verwendung eines markierten Oligonukleotids, das zu einem
der Primerverlängerungsprodukte
komplementär ist,
nachgewiesen werden.
-
Alle
Reagenzien für
die Durchführung
des TaqMan-Testverfahrens wurden von Applied Biosystems, einer Abteilung
der Perkin-Elmer Co., Foster City, CA, umfassend β-Actin-Nachweisreagenzien
(Kat. Nr. 401846), der DNA-Vorlagenreagenzien (Kat. Nr. 401970)
und des TaqMan-PCR-Core-Reagenzkits (Kat. Nr. N808-0228) gekauft.
Die Testverfahren wurden unter Verwendung des PCR-Mastermix und
der Temperaturzyklusprofile für
das β-Actin-TaqMan-Testverfahren,
die vom Hersteller zur Verfügung
gestellt wurden, durchgeführt.
Ein Mikroliter des DNA-Vorlagenreagenzes wurde zu 49 μl PCR- β-Actin-Mastermix
in einem ABI-Prism-7700 Sequence Detection System (Applied Biosystems)
hinzugefügt
und die Fluoreszenz wurde während
der 40 PCR-Zyklen gemessen.
-
Die 1 zeigt
eine Kalibrierungskurve für
verschiedene DNA-Anfangsmengen im Vergleich zu Grenzwertzykluszahl,
welches der Wert ist, der durch das Instrument bestimmt wurde und
die geschätzte
Anzahl der PCR-Zyklen wiedergibt, bei der ein vorgewähltes Fluoreszenzsignal
erhalten werden wird. Somit stellt das TaqMan-Testverfahren für ein β-Actin-Genfragment ein gutes
analytisches Werkzeug für
das Messen der DNA-Konzentration, die in der Probe vorhanden ist,
zur Verfügung.
-
In
den folgenden Beispielen wurde DNA von dem β-Actingen, das in einer einzelnen
Kopie vorhanden ist (pro Zelle), für die angegebenen Proben gemäß dem Verfahren
der Erfindung oder unter Verwendung des angegebenen Verfahrens des
Stands der Technik, das ein Zellysierungsreagenz verwendet, extrahiert.
Die dadurch extrahierte β-Aktin-DNA
wurde unter Verwendung des PCR-Mastermix und thermischer Zyklierungsprofile
und des TaqMan-Nachweises,
nach dem vom Hersteller empfohlenen Verfahren, vervielfältigt.
-
In
den heterogenen Nachweissystemen dieser Erfindung werden die vervielfältigten
Produkte auf einem wasserunlöslichen
Substrat einer bestimmten Art gefangen und andere Materialien in
dem Reaktionsgemisch werden in geeigneter Weise, wie durch Filtration,
Zentrifugation, Waschen oder andere Separationsverfahren entfernt.
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Die
Fängersonden
können
an wasserunlöslichen
Trägern
unter Verwendung bekannter Befestigungsverfahren (umfassend Absorption
und kovalente Reaktion) befestigt werden. Eine solche Technik wird
in der EP-A-0 439 222 (am 18. September 1992 veröffentlicht) beschrieben. Andere
Verfahren werden beispielsweise in U.S. Patent Nr. 4,713,326 (Dattagupta
et al.), U.S. Patent Nr. 4,914,210 (Levenson et al.) und EP-B-0
070 687 (am 26. Januar 1983 publiziert) beschrieben. Nützliche
Separationsmittel umfassen die Filtration durch mikroporöse Polyamidmembranen,
die kommerziell von der Pall Corporation erhältich sind.
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Es
kann jedoch jeder nützliche
feste Träger
verwendet werden, um die Fängersonde
und das mögliche Hybridisierungsprodukt,
umfassend Mikrotiterplatten, Teströhrchen, Bechergläser, magnetische
oder polymere Teilchen, Metalle, Keramiken und Glaswolle, um nur
einige zu nennen, verwendet werden. Besonders nützliche Materialien sind magnetische
oder polymere Teilchen, die reaktive Gruppen aufweisen, die für die kovalente
Befestigung der Fängersonde
nützlich
sind. Solche Artikel weisen im allgemeinen von etwa 0,001 bis etwa
10 μm auf.
Weitere Details über
Beispiele solcher Materialien sind in der U.S. Patent Nr. 4,997,772
(Sutton et al.), U.S. Patent Nr. 5,147,777 (Sutton et al.), U.S.
Patent Nr. 5,155,166 (Danielson et al.) und U.S. Patent Nr. 4,795,698
(Owen et al.) zur Verfügung
gestellt.
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Die
Fängerprobe
kann an einem flachen Träger,
wie einem polymeren Film, Membranen, Filterpapieren oder Harz-beschichtetem
oder -unbeschichtetem Papier befestigt werden. Die Fängersonde;
die an polymeren Teilchen befestigt ist, kann auch auf solchen flachen
Trägern
in einer geeigneten Weise beispielsweise als getrocknete Ablagerung
oder durch Hitzefusion oder mit Klebstoffen befestigt werden. Die
Fängersonde kann
beispielsweise an einem flachen Träger in der abgeschlossenen
Testvorrichtung dieser Erfindung befestigt werden. Andere Details
solcher Materialien werden in der EP-A-0 408 738 (die am 23. Januar
1991 publiziert wurde), der WO 92/16659 (die am 1. Oktober 1992
publiziert wurde) und dem U.S. Patent Nr. 5,173,260 (Sutton et al.)
zur Verfügung
gestellt.
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Die
Fängersonden
können
auf einem geeigneten Träger
in jeder beliebigen Konfiguration beispielsweise in Reihen oder
runden Ablagerungen oder Streifen angeordnet sein.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch in dem, das als „homogene" Vervielfältigungsverfahren bekannt ist,
verwendet werden, wobei die Zielnukleinsäuren ohne die Notwendigkeit
für Fängerreagenzien
nachgewiesen werden. Die Details solcher Testverfahren sind im Stand
der Technik wie in der EP-A-0 487 218 (die am 27. Mai 1992 publiziert
wurde) und der EP-A-0 512 334 (die am 11. November 1992 publiziert
wurde) bekannt.
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Die
Vervielfältigungsreaktionszusammensetzung
kann als eine individuell verpackte Komponente des Testkits, das
für verschiedene
Vervielfältigungstestverfahren
nützlich
ist, enthalten sein. Das Kit kann weitere Reagenzien, Lösungen,
Vorrichtungen und Instruktionen, die in dem Verfahren dieser Erfindung
nützlich
sind, umfassend Fängerreagenzien,
die auf einem wasserunlöslichen
Substrat immobilisiert sind, Waschlösungen, Nachweisreagenzien
und andere Materialien, die dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich
sind, umfassen. Zusätzlich
kann das Testkit ein separat verpacktes schwachbasisches Polymer,
wie hierin oben beschrieben, Puffer, schwache oder starke Basen,
andere Reagenzien, die entweder für die Vervielfältigung
oder die Probenzubereitung oder für beides verwendet werden,
umfassen. Das Testkit kann auch eine Testvorrichtung umfassen, die
ein oder mehrere andere Kitbestandteile enthält. Diese Testvorrichtung ist
vorzugsweise „abgeschlossen" wie dieser Begriff
im Stand der Technik verstanden wird. Andere Kits können das
hierin beschriebene schwachbasische Polymer und ein oder mehrere
Reagenzien (wie Nachweis- oder Fängersonden),
die in Hybridisierungstestverfahren verwendet wurden, umfassen.
-
Die
folgenden Beispiele sind umfaßt,
um die Ausführung
dieser Erfindung zu verdeutlichen und sind in keiner Weise beschränkend gemeint.
Alle Prozentzahlen sind, wenn nicht anders erwähnt, nach Gewicht.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN FÜR
DIE BEISPIELE
-
Herstellung
von N-(3-Imidazolylpropyl)-methacrylamid Dieses Verfahren zeigt
die Zubereitung eines neuen Monomers der Struktur (I), oben wiedergeben,
aber die Zubereitung ist beispielhaft dafür, wie andere Monomere, die
im Umfang dieser Erfindung liegen ohne weiteres zubereitet werden
könnten.
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Ein
Lösungsgemisch
wurde durch das Mischen von Wasser (100 ml), das Natriumhydroxid
(12,8 g, 0,32 mol) enthielt, und Dichlormethan (200 ml), das 1-(3-Aminopropyl)imidazol
(37,5 g, 0,3 mol) enthielt, hergestellt und in einem Eisbad gekühlt. Zu
diesem Gemisch wurde Methacryloylchlorid (34,8 g, 0,3 mol) in Dichlormethan
(100 ml) unter kräftigem
Rühren unter
einer Stickstoffatmosphäre
alles auf einmal hinzugefügt. Hitze
wurde gebildet, wobei sich die Temperatur des Gemisches auf etwa
60°C erhöhte und
das Gemisch wurde für
weitere 10 Minuten heftig gemischt und dann wurde es der organischen
Phase erlaubt, sich abzutrennen. Die Wasserschicht wurde zweimal
mit Dichlormethan (100 ml jedes Mal) extrahiert. Die verbundene
organische Lösung
(die organische Lösungsschicht
und die Extrakte) würden
mit gesättigtem
Natriumchlorid (100 ml) gewaschen über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
wurde entfernt. Der Rückstand
wurde in Chloroform (50 ml) aufgelöst, gefolgt von dem Hinzufügen von
Ethylether (50 ml) bis zum Trübungspunkt.
-
Das
sich ergebende Reaktionsprodukt kristallisierte bei etwa 0°C und wurde
abfiltriert, um einen weißen
Feststoff zu ergeben, der einen Schmelzpunkt von 45° bis 46°C aufwies.
Die Ausbeute betrug 70%.
-
Die
analytischen Daten umfaßten:
m/e (M-193),
1H NMR (DMSO d6) 1,8 (m, 2H, C--CH2--,CH3), 3,02,(m, 2H, N--H2),
3,95 (t; 2H, im-CH2), 5,25 und 5,6 (AB, 2H;
Vinyl-CH2), 6,82 und 7,15 (AB, 2H, 4,5-H
von im), 7,6 (s, 1H, 2-H von im), 7,95 (m, 1H, NH).
-
Herstellung
des Homopolymers
-
Ein
bevorzugtes Homopolymer, das aus einem hierin beschriebenen neuen
Monomer hergestellt wurde, wurde durch das Hinzufügen von
2,2'-Azobis(2-methylpropionitril)
(300 mg) zu einer Lösung
aus n-(3-Imidazolylpropyl)methacrylamid (12,5 g, 0,065 mol) in Wasser
(90 ml) und Isopropanol (10 ml), das unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten
wurde, zubereitet. Die sich ergebende Lösung wurde, während sie
gerührt
wurde, auf 65° bis
70°C in
einem Wasserbad für
3 Stunden erhitzt. Nach etwa 1,5 Stunden dieser Zeit wurde konzentrierte
HCl (3 ml) hinzugefügt
und das Rühren
wurde unter Stickstoff für
die verbleibende Zeit fortgesetzt. Die Lösung wurde dann in einem Rotationsverdampfer
auf etwa 25 ml konzentriert und das sich ergebende Polymerprodukt
wurde in Aceton (über
4 Liter) präzipitiert,
filtriert und in deionisiertem Wasser (80 ml) aufgelöst. Die
Lösung
enthielt 12% Feststoffe.
-
Zubereitung
des ersten Copolymers
-
Poly[N(3-imidazolylpropyl)methacrylamidhydrochlorid-co-acrylamid]
(90:10 Gewichtsverhältnis)
wurde durch das Hinzufügen
von 2,2'-Azobis(2-methylpropionitril)
(400 mg) zu einer Lösung
aus N-(3-Imidazolylpropyl)methacrylamid (18 g, 0,09 mol) und Acrylamid
(2 g, 0,028 mol) in deionisiertem Wasser (120 ml) und Isopropanol
(15 ml), das unter Stickstoffatmosphäre gehalten wurde, zubereitet.
Die Lösung
wurde dann unter Rühren
für 4 Stunden
auf 65–70°C erhitzt,
gefolgt von dem Hinzufügen
von verdünnter
HCl, um den pH auf etwa 2 zu verringern. Das Rühren und das Erhitzen wurden
für eine
weitere Stunde fortgesetzt und der Lösung wurde es dann erlaubt, über Nacht
Raumtemperatur zu erreichen.
-
Die
Lösung
wurde unter Verwendung eines Rotationsverdampfers auf etwa 75 ml
konzentriert und das sich ergebende Dimer wurde in Aceton (etwa
4 Liter) präzipitiert,
filtriert und in deionisiertem Wasser (50 ml) aufgelöst. Eine
weitere Konzentration auf etwa 125 ml wurde ausgeführt, um
Acetonrückstände zu entfernen und
das Polymer war mit 15,5% Feststoffen vorhanden.
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Zubereitung
des zweiten Copolymers
-
Poly[2-aminoethylmethacrylathydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethaycrylat]
(20:80 Gewichtsverhältnis)
wurde durch das Hinzufügen
von 2,2'-Azobis(2-methylpropionitril)
(400 mg) zu einer Lösung
aus 2-Aminoethylmethacrylatehydrochlorid (4 g, 0,02 mol) und 2-Hydroxyethylmethacrylat
(16 g, 0,12 mol) in deionisiertem Wasser (180 ml) und Ethanol (20
ml), das unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten wurde, zubereitet.
Die Lösung
wurde unter Rühren
für 4 Stunden
auf 65–70°C erhitzt.
Das Rühren
und das Erhitzen wurden für
eine weitere Stunde fortgesetzt und der Lösung wurde es dann erlaubt über Nacht
Raumtemperatur zu erreichen.
-
Das
sich ergebende Polymer wurde in Aceton (etwa 4 Liter) präzipitiert,
filtriert und in deionisiertem Wasser (150 ml) aufgelöst. Eine
weitere Konzentration auf etwa 125 ml wurde ausgeführt, um
einen Acetonrückstand
zu entfernen. Das Polymer war mit 5,6% Feststoffen vorhanden.
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Zubereitung
des dritten Copolymers
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Poly[1-vinylimidazol-co-2-hydroxyethylmethacrylat]
(50:50 Gewichtsverhältnis)
wurde durch das Hinzufügen
von 2,2'-Azobis(2-methylpropionitril)
(350 mg) zu einer Lösung
aus 1-Vinylimidazol
(10 g, 0,1 mol) und 2-Hydroxyethylmethacrylat (10 g, 0,077 mol)
in N,N-Dimethylformamid
(160 ml), das unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten wurde, zubereitet.
Die Lösung
wurde unter Rühren
für 7 Stunden
auf 65°– 70°C erhitzt.
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Nach
dem Ruhen bei Raumtemperatur über
Nacht wurde das Polymer in Aceton (etwa 4 Liter) präzipitiert,
filtriert und in deionisiertem Wasser (200 ml), das konzentrierte
HCl (8,5 ml) enthielt, aufgelöst.
Eine Wasserkonzentration wurde durchgeführt, um Restaceton zu entfernen.
Das Polymer war mit 12,4% Feststoffen vorhanden.
-
Die
Zubereitung des vierten Copolymers Poly(1-vinylimidazol-co-2-hydroxyethylmethacrylat)
(25:75 Gewichtsverhältnis)
wurde in einer Weise ähnlich
dem „Dritten
Copolymer" hergestellt.
Die sich ergebende Lösung
enthielt 13,7% Feststoffe.
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Deoxyribonukleotide
(dNTP's), tris(Hydroxymethyl)aminomethanpuffer
und lyophilisierte Kalbsthymus-DNA wurde von Sigma Chemical Co.
erhalten.
-
Die
Gelelektrophorese wurde durch das Hinzufügen des Vervielfältigungsproduktreaktionsgemischs (6,75 μl) zu Agarosegelen
(2,5%), die mit Ethidiumbromid (0,4 mg/ml Endkonzentration) vorgefärbt worden
waren, ausgeführt.
Die Gele wurden bei etwa 8 Volt/cm für etwa 1 Stunde unter Verwendung
eines Elektrophoresepuffers (600 ml), der Ethidiumbromid (0,4 mg/ml
Endkonzentration) enthielt, elektrophoriert. Der Puffer war ein
Gemisch aus tris(Hydroxymethyl)aminomethan, Borat und Ethylendiamintetraessigsäure. Die
sich ergebenden Banden wurden mit üblichen Molekulargewichtsmarkern
verglichen und die Produktbandenintensität (ein 115-mer für HIV1 und
ein 383-mer für
M. tuberculosis) wurde auf einer Skala von 0 bis 5, wobei 0 kein nachweisbares
Signal bedeutet und 5 das höchste
Signal bedeutet, bewertet.
-
Andere
Reagenzien und Materialien wurden entweder von kommerziellen Quellen
erhalten oder unter Verwendung ohne weiteres erhältlicher Ausgangsmaterialien
und üblicher
Verfahren hergestellt.
-
Die
Erfindung ist im Detail mit bestimmtem Verweis auf bevorzugte Ausführungsformen
davon beschrieben worden, aber es wird verstanden werden, daß Veränderungen
und Modifikationen innerhalb des Geistes und des Umfangs der Erfindung
ausgeführt
werden können.
-
BEISPIEL 1 - FANGEN UND
FREISETZEN VON DNA UNTER VERWENDUNG DES SCHWACHBASISCHEN HOMOPOLYMERS
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Ausführung
der Erfindung, um eine Nukleinsäure
unter Verwendung von Poly(1-vinylimidazol) zu fangen und freizusetzen.
-
Verschiedene
Volumen von Poly(1-vinylimidazol) [von einer 1:10 Verdünnung einer
2,4% Stammlösung
(pH 2,3)] wurden mit Kalbsthymus-DNA (100 μl, 0,5 μg/μl) gemischt und gevortext, um
ein Präzipitat
aus Nukleinsäure
und Polymer zu bilden. Das Zentrifugieren wurde dann für 1 Minute
ausgeführt.
Eine weitere Polymermenge (10 μl
der 2,4% Stammlösung)
wurde dann zu jedem Überstand
hinzügefügt und die
sich ergebenden Gemische wurde gevortext und zentrifugiert, um zu
bestimmen, ob die erste Präzipitation
quantitativ war. Die Tabelle I unten zeigt die Mengen des verwendeten
Polymers und die Sorte der für
jede Probe beobachteten Präzipitation.
-
-
Es
wurde beobachtet, daß die
Präzipitation
unter sauren Bedingungen (pH 2,3) auftrat und das 50 μl der 1:10-Verdünnung der
Polymerstammlösung
verwendet werden konnte, um 100 μl
der Kalbsthymus-DNA-Lösung
(0,5 μg/μl) Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO, in nahezu quantitativer Weise zu präzipitieren.
Die Beobachtung wurde auch durch die Verwendung üblicher Gelelektrophoreseverfahren
bestätigt.
-
Experimente
wurden ausgeführt,
um zu bestimmen, wie das Präzipitat
löslich
gemacht werden kann, um dadurch die Nukleinsäure für die spätere Verwendung freizusetzen.
Die Tabelle II unten zeigt die verschiedenen Niederschlagslöslichkeitsbedingungen,
die versucht wurden,, und die sich ergebende Niederschlaggröße. Die
nützlichste
Technik war die Verwendung von Hitze in Kombination mit einem basischem
pH (kein Pellet). Standardgelelektrophorese deutete klar darauf
hin, daß bei
basischem pH das Polymer und die Nukleinsäuren als freie Materialien
vorhanden waren. Somit standen die Nukleinsäuren für die spätere Verwendung wie in der
PCR zur Verfügung.
-
-
Die
Tabelle III unten zeigt die Wirkung des pHs auf die Bildung eines
Präzipitats
zwischen dem Polymer (50 μl
einer 1:10-Verdünnung
der Stammlösung)
und der Kalbsthymus-DNA (100 μl
der 0,5 μg/μl Lösung). Ein
saurer pH war eindeutig für
das wirksame Fangen der Nukleinsäure
durch die Bildung eines Präzipitats (Niederschlags)
erforderlich.
-
-
BEISPIEL 2 - VERGLEICH
DES POLYMERFANGS VON DNA MIT UND OHNE EIN LYSIERUNGSMITTEL
-
Die
DNA-Menge, die aus weißen
Blutzellen freigesetzt wird, die mit einem Lysierungsmittel (Kontrolle) in
Kontakt gebracht wurden, wird mit der Menge verglichen, die aus
Zellen freigesetzt wird, die nicht mit einem Lysierungsmittel (Verfahren
der Erfindung) in Kontakt gebracht wurden, aber anderenfalls identisch
behandelt wurden.
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In
diesem Beispiel wurden 10 ml Blut in eine VACUTAINER CPT Zellzubereitungsröhre (Becton
Dickinson Co., Franklin Lakes, NJ) gezogen und die weißen Blutzellen
(WBZ) wurden mittels Zentrifugation gemäß dem vom Hersteller empfohlenen
Protokoll abgetrennt. Die WBZ-Endkonzentration wurde beruhend auf
Mikroskopie mit 3,5 × 105/ml bestimmt.
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Zweihundert
Mikroliter der WBZ-Suspension wurde in jedes von acht 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen (Eppendorf
North America, Inc., Madison, WI) eingebracht. Die weißen Blutzellen
wurden zentrifugiert und dreimal mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS,
0,15 mol/l NaCl und 0,05 mol/l Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5) gewaschen.
-
KONTROLLE – VERWENDUNG
VON LYSIERUNGSMITTEL
-
Für Proben,
die mit Lysierungsmittel behandelt wurden, wurde der Niederschlag
in jeder von vier getrennten Röhren
wie folgt behandelt: Achtzig Mikroliter Lysierungspuffer (10 mmol/l
Tris-HCl, pH 8,0 und 0,5% TWEEN 20) wurden hinzugefügt, gefolgt
von 10 μl
der thermostabilen Protease Pre-Taq, (1 U/μl Boehringer Mannheim Biochemicals,
Indianapolis, IN) und die Röhrchen
wurden für
5 Minuten auf 100°C
erhitzt. Nach der Hitzebehandlung wurden 10 μl 250 mmol/l NaOH hinzugefügt und die
Röhrchen
wurden erneut auf 105°C
für 10
Minuten erhitzt gefolgt von einer Zentrifugation bei 14.000 rpm
für 2 Minuten.
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VERFAHREN DER ERFINDUNG – KEINE
VERWENDUNG VON LYSIERUNGSITTEL
-
Die
Proben, die nicht mit Lysierungsmittel behandelt wurden, wurden
wie folgt behandelt: Der Niederschlag aus jedem von vier separaten
Röhrchen
wurde in 100 μl
PBS resuspendiert.
-
Die
Proben wurden unter Verwendung der beiden obigen Verfahren identisch
behandelt: Die Röhrchen wurden
bei 14.000 rpm für
2 Minuten zentrifugiert, die Überstandsflüssigkeit
wurde aus jedem Röhrchen
vorsichtig in neue Röhrchen
dekantiert und bei Raumtemperatur vor der Analyse aufbewahrt. Der
DNA-Gehalt wurde für
jedes Röhrchen
unter Verwendung des TaqMan β-Actintestverfahrens
und eines ABI Prism 7700 Sequence Detectors, wie oben beschrieben,
mit Kalibrierung, die auf DNA-Standards beruhte, die von Perkin
Elmer gekauft wurden, analysiert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
IV zusammengefaßt.
-
TABELLE
IV VERGLEICH
DER AUS WEIßEN
BLUTZELLEN FREIGESETZTEN DNA MIT UND OHNE BEHANDLUNG MIT LYSIERUNGSMITTEL
-
Diese
Daten deuten darauf hin, daß in
der Gegenwart des Lysierungsmittels eine etwa 300-fach größere DNA-Menge
aus den weißen
Blutzellen freigesetzt wird. Da nicht erwartet wird, daß DNA aus
weißen Blutzellen
es Mutation, Deletionen und andere spezifische Krebsmarker beinhaltet,
die im Blut aus einem Primärtumor
zirkulieren, erhöht
solche DNA, die nicht mit dem Ziel in Verbindung steht, den nicht-spezifischen Hintergrund
und hat somit eine nachteilige Auswirkung auf das Testverfahren
für entweder
freie zirkulierende DNA in Körperflüssigkeiten,
das auf der spezifischen Veränderung
der DNA beruht, die in Verbindung mit Krebs stehen.
-
BEISPIEL 3 - VERGLEICH
DER ERFINDUNG MIT DEM QIAGEN-KITVERFAHREN FÜR DIE EXTRAKTION VON DNA AUS
SERUM
-
Das
folgende Beispiel demonstriert einen Vergleich des kommerziellen
Qiagen-Kits und des Verfahrens der vorliegenden Erfindung für die Extraktion
von DNA aus demselben Serumpool.
-
Für die Isolierung
von DNA aus Serum oder Plasma beruhend auf dem Verfahren der Erfindung
werden alle anfänglichen
Schritte auf Eis durchgeführt,
um den möglichen
Abbau der DNA durch Serumnukleasen zu minimieren. Der ACES-Puffer
(N-(2-Acetamid)-2-aminoethansulfonsäure) von
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, wurde als eine 250 mmol/l Stammlösung, pH
6,8, zubereitet. Das DNA-Fängerpolymer
Poly(1-vinylimidazolhydrochlorid-co-2-hydroxyethylmethacrylat)
mit einem 76:24-Monomergewichtsverhältnis und
mit 2,4% Feststoffen wurde durch Verfahren, die in U.S. Patent Nr.
5,582,988 beschrieben sind, synthetisiert. Es ist ein lineares Zufallsvinyladditionscopolmyer,
das unter Verwendung üblicher
Lösungscopolymerisation
in N,N-Dimethylformamid
mit einem Azo-Initiator hergestellt wird. Das Copolymer (oder einfach
das Polymer) wurde mit einem Überschuß Wasser
gemischt und konzentrierte HCl wurde hinzugefügt bis eine klare Lösung erhalten
wurde. Die Lösung
wurde dann diafiltriert.
-
Zweihundert
Mikroliter Serum oder Plasma wurden zu einem 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen hinzugefügt gefolgt
von dem Hinzufügen
von 100 μl
der ACES-Pufferstammlösung.
Nach dem Mischen mittels eines Vortexmischers wurden 15 μl der wäßrigen Fängerpolymerlösung zu
dem Röhrchen
hinzugefügt
und die Probe wurde erneut für
5 Sekunden unter Verwendung eines Vortexmixers gemixt. Das Röhrchen wurde
mittels eines Eppendorf Mikrozentrifugenmodells 5415 (Brinkman Instruments,
Westbury, N.Y.) bei Maximalgeschwindigkeit für 2 Minuten zentrifugiert und
die Überstandsflüssigkeit
wurde dekantiert. 100 μl
20 mmol/l NaOH wurden zu dem Röhrchen,
das den Niederschlag enthielt, hinzugefügt und das Röhrchen wurde
mittels eines Vortexmixers gerührt,
gefolgt vom Erhitzen bei 100°C
für 5 Minuten.
Proben wurden entweder bei 4°C
aufbewahrt und unmittelbar nach der Extraktion getestet oder vor
der Verwendung gefroren aufbewahrt.
-
Für den Vergleich
wurde DNA auch aus Serum oder Plasma unter Verwendung des QIAmp
Blood Kits (Kat. 29104) von der Qiagen Corp., Chatsworth, CA, gemäß dem vom
Hersteller empfohlenen Verfahren extrahiert. Die Puffer AL, AW und
AE wurden in dem Kit zur Verfügung
gestellt. 200 μl
des Serums wurden mit 200 μl
0,05 mol/l Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5 und 200 μl Puffer AL und 25 μl Proteinase
K-Lösung
(Lysierungsmittel), die in dem Kit zur Verfügung gestellt wurden, verbunden
und der Inhalt wurde unmittelbar für 15 Sekunden unter Verwendung
eines Vortexmischers gemischt. Nach der Inkubation bei 70°C für 10 Minuten wurden
210 μl Ethanol
hinzugefügt
und die Probe wurde erneut unter Verwendung des Vortexmischers gemischt.
Die DNA wurde mittels einer QIAmp-Spinsäule in ein 2 ml Sam melgefäß extrahiert.
Nach dem Auftragen der Probe wurde das Röhrchen bei 6.000 × g für 1 Minute
zentrifugiert. Das Röhrchen,
das das Filtrat enthielt, wurde verworfen. 500 μl des Puffers AW wurden hinzugefügt und die
Säule wurde
erneut für
1 Minute zentrifugiert und das Röhrchen,
das das Filtrat enthielt wurde verworfen. Die Säule wurde dann ein weiteres Mal
mit dem Puffer AW gewaschen und die DNA wurde dann von der Säule mit
200 μl Puffer
AE oder destilliertem Wasser, das auf 70°C vorgeheizt war, eluiert. Nach
dem Hinzufügen
des Puffers oder des Wassers wurde das Röhrchen bei Raumtemperatur für 1 Minute
inkubiert und dann bei 6.000 × g
für 1 Minute
zentrifugiert.
-
Ein
Vergleich der Schritte in dem Qiagen-Kitverfahren und dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung sind in der Tabelle V gezeigt. Das Qiagen-Kit
erfordert mindestens acht Schritte im Vergleich zum Verfahren der
Erfindung, das drei Schritte erfordert. TABELLE
V VERGLEICH
DER SCHRITTE, DIE AN DER DNA-EXTRAKTION UNTER VERWENDUNG DES VERFAHRENS
DER ERFINDUNG UND DES QIAGENVERFAHRENS BETEILIGT SIND IzMn
(76/24)
Polymerfang | Qiagen-Kit |
1 ACES-Pufferhinzufügung | 1
PBS-Pufferhinzufügung |
2 Polymerhinzufügung | 2
QIAGEN-Proteasebehandlung |
3 DNA-Freisetzung
durch NaOH | 3
Inkubation bei 70°C
für 10
Minuten |
| 4
Ethanolhinzufügung |
| 5
Lade QIAmp-Spinsäulen
und Spin |
| 6
Puffer zum Waschen der Säule,
1 Min. drehen |
| 7
Puffer zum Waschen der Säule,
3 Min. drehen |
| 8
Puffer, um die Säule
zu eluieren |
-
Ein
Vergleich der vervielfältigbaren β-Aktin-DNA
wie durch das TaqMan β-Actin-Protokoll
(acht Wiederholungen) gemessen wird, in der Tabelle IV gezeigt und
deutet auf eine 58%ige Verbesserung der wiedergewinnbaren vervielfältigbaren
DNA unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung (60,6 ng/ml Serum)
im Vergleich zu den Qiagenverfahren (25,3 ng/ml Serum) hin.
-
TABELLE
VI VERGLEICH
DER β-ACTIN-DNA-EXTRAKTION
UNTER VERWENDUNG DES VERFAHRENS DER ERFINDUNG UND DES QIAGENVERFAHRENS
-
BEISPIEL 4 - DIE WIEDERGEWINNUNG
VON β-ACTIN-DNA
AUS SERUM ODER INDIVIDUEN DIE MIT BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS
DIAGNOSTIZIERT WURDEN UND KONTROLLEN UNTER VERWENDUNG VON VERFAHREN
DER ERFINDUNG
-
Dieses
Beispiel stellt die Ergebnisse von Experimenten zur Verfügung, die
eine quantitative Messung der β-Actin-DNA-Menge,
die aus dem Serum normaler und Pankreaskrebspatienten gewonnen wurden,
unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung mit Übereinstimmung
mit den Materialienverfahren des Beispiels 8 hierin zur Verfügung. Die
so aus jeder Probe gewonnene β-Actin-DNA
wurde unter Verwendung des früher
beschriebenen TaqMan- β-Actin-Protokolls
quantifiziert.
-
Wie
in der Tabelle VII unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung
gezeigt, ergab eine Gesamtheit von 8 Replikas aus demselben menschlichen
Pool einen Durchschnitt von 12 ng β-Actin-DNA/ml Serum, wobei die β-Actin-DNA
in dem Serum von 10 verschiedenen Pan kreaskrebspatienten, die unter
Verwendung des Verfahrens der Erfindung gewonnen wurde, stark erhöhte war
(Durchschnitt = 146 ng/ml). Diese Beobachtung der erhöhten β-Aktin-DNA
im Serum von Individuen, die Pankreaskrebs aufweisen, im Vergleich
zu normalen, wird durch mehrere Berichte in der Literatur (4, 9)
unterstützt.
-
TABELLE
VII DIE β-ACTIN-DNA-EXTRAKTION
AUS EINEM NORMALEN SERUMPOOL UND AUS SERUM VON INDIVIDUEN, DIE VON
BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS
BETROFFEN SIND, UNTER VERWENDUNG DES VERFAHRENS DER ERFINDUNG
-
BEISPIEL 5 – VERGLEICH
DES VERFAHRENS DER ERFINDUNG UND DES QIAGEN-VERFAHRENS FÜR DIE WIEDERGEWINNUNG
DER β-ACTIN-DNA
AUS SERUM VON INDIVIDUEN, DIE MIT BAUSPEICHELDRÜSENKREBS DIAGNOSTIZIERT WURDEN
-
In
diesem Beispiel wurde die β-Actin-DNA-Wiedergewinnung
aus 6 Patienten mit bestätigtem
Bauchspeicheldrüsenkrebs
unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung und des Qiagen-Verfahrens
in Übereinstimmung
mit den hier in Beispiel 3 beschriebenen Materialien und Verfahren
verglichen. Im allgemeinen, wie in der Tabelle VIII gezeigt, ergibt
das Verfahren der Erfindung höhere
oder vergleichbare β-Actin-DNA-Mengen wie
durch den TaqMan β-Actin-Test gemessen.
Abhängig
von der Probe reichten die meßbaren
DNA-Konzentrationen von 31 bis 310 ng/ml.
-
TABELLE
VIII VERGLEICH
DER β-ACTIN-DNA-EXTRAKTION
AUS SERUM VON INDIVIDUEN, DIE VON BAUCHSPEICHELDRÜSSENKREBS
BETROFFEN SIND, UNTER VERWENDUNG DES VERFAHRENS DER ERFINDUNG UND
DES QIAGENVERFAHRENS
-
Die
Ergebnisse stellen dem Durchschnitt von 4 Wiederholungen pro Probe
dar mit einer Ausnahme für die
Probe 1 und 2, die den Durchschnitt von 6 Wiederholungen darstellen.
Die Probe 2, die mit dem Qiagen-Protokoll bewertet wurde, stellt
den Durchschnitt von 2 Wiederholungen dar.
-
BEISPIEL 6 - ISOLIERUNG
ZIERKULIERENDER DNA AUS SERUM VON NORMALEN UND KREBSPATIENTEN UNTER
VERWENDUNG DES VERFAHRENS DER ERFINDUNG
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Dieses
Beispiel verdeutlicht die Nützlichkeit
des Verfahrens der Erfindung für
die Isolierung zirkulierender DNA aus dem Serum von 20 Normalen
und 30 Individuen, die eine bestätigte
Krebsdiagnose aufweisen. Die Krebspatientenseren umfaßten 10
bestätigte
Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten
und 20 Darmkrebspatienten (8 Dukes B, 5 Dukes C, und 7 Dukes D).
Die DNA wurde gemäß dem Verfahren
der Erfindung wie in den hierin im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren
isoliert. Die DNA wurde unter Verwendung des TaqMan β-Actin-Testverfahrens quantifiziert.
Der Polymerfang ohne die Verwendung von Lysierungsmitteln erlaubte
es, zirkulierende DNA mit einer minimalen oder ohne Kontamination
mit DNA aus einer unerwünschten
Zellyse und der Entfernung von PCR-Störsubstanzen, die im Serum vorhanden
sein könnten,
zu konzentrieren. Die DNA in jedem Serum wurde mittels des TaqMan-Testverfahrens auf
das β-Actin-Gens
unter Verwendung der hier in 1 gezeigten
Standardkurve quantifiziert.
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Die
Ergebnisse der Analysen auf freie zirkulierende DNA in jeder Probe
werden in den Tabellen IX A und IX B gezeigt und deuten daraufhin,
daß die
DNA-Mengen im Serum aus Krebspatienten im Vergleich zu Serum aus
normalen Individuen erhöht
sind.
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TABELLE
IX A DNA-GEHALT
IM SERUM VON KREBSPATIENTEN
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TABELLE
IX B DNA-GEHALT
IM SERUM NORMALER
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BEISPIEL 7 - NACHWEIS
DER K-RAS MUTATION IM SERUM VON BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBSPATIENTEN
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In
diesem Beispiel wurde eine Ausführungsform
der Erfindung, die das Polymerfangen der DNA aus dem Serum von Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten
beinhaltet, verwendet. Eine Restriktionsertdonukleasen-vermittelte
selektive PCR (REMS = PCR) wurde durchgeführt (Robers, N. J. et al.,
1999, BioTechniques 27: (3) 418–422,
Ward, R. et al., 1998, Am. J. Pa thol. 153 (2): 373–379 und
WO 96/32500) gefolgt von einer Gelanalyse und wurde verwendet, um
die Gegenwart einer K-ras-Mutation im Kodon 12 (K12-ras) nachzuweisen.
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Das
Serum oder Plasma (300 μl)
aus drei Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten
wurde zu getrennten Mikrozentrifugenröhrchen hinzugefügt, gefolgt
von dem Hinzufügen
von 100 μl
250 mmol/l ACES (N-(2-Acetamido)-2-aminoethansulfonsäure)-Puffer
(pH 6,8 bei 23°C).
Fünfzehn
Mikroliter (15 μl)
des Polymers Poly(1-vinylimidazol)-co-2-hydroxyethylmethacrylat
(Gewichtsverhältnis
77/23) wurde hinzugefügt
(siehe U.S. Patent Nrn. 5,434,270; 5,523,368 und 5,582,988) und
die Röhrchen
wurden mittels eines Minivortexers (VWR Scientific, Rochester, N.Y.)
für 10
Sekunden gemischt. Die Röhrchen
wurden dann in einer Eppendorf Mikrozentrifuge, Model 5415, bei
der Maximalgeschwindigkeit für
2 Minuten zentrifugiert. Die Überstandsflüssigkeit wurde
dekantiert und 100 μl
20 mmol/l Natriumhydroxid wurden zu jedem Röhrchen hinzugefügt und der
Niederschlag wurde durch das Mischen und Erhitzen für 10 Minuten
auf 100°C
resuspendiert.
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Jeder
PCR-Mix enthielt drei Primergruppen. Die diagnostischen Primer führten eine
Bstn 1-Restriktionsstelle
in das Wild-Typ ras aber nicht in einer Mutation des ras-Kodons
12 ein. Daher wird ras Wild-Typ-DNA während des PCR-Thermozyklierens
selektiv gespalten und mutierte Sequenzen des ras am Kodon 12 werden angereichert.
Das PCR-Kontrollprimerpaar wird verwendet, um zu bestätigen, daß die PCR
amplifizierbare DNA extrahiert worden ist und das Enzymkontrollprimerpaar
bestätigt,
daß das
Restriktionsenzym während des
Thermozyklierens funktioniert. Die Reaktionsgemische enthielten
12 Einheiten/ 100 μl
rekombinanter Taq-Polymerase und einen 5-fachen Überschuß nach Gewicht (0,842 μl) des Taq-inhibierenden Antikörpers TP4-9.2
(siehe U.S. Patente 5,338,671 und 5,587,287) im Verhältnis zu
Polymerase, 1 mmol/l HT50-Puffer (100 mmol/l Natriumchlorid und
50 mmol/l Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan), pH 8,3, 0,3 μmol/l diagnostische
Primer (siehe unten), 5K15S (SEQ ID NR: 1) und 5K37 (SEQ ID NR:
2), 0,05 μmol/l
PCR-Kontrollprimerpaare, 3K42 (SEQ ID NR: 3) und 5BK5 (SEQ ID NR:
4), 0,1 μmol/l
Enzymkontrollprimerpaare, 5N12A (SEQ ID NR: 5) und 3N13A (SEQ ID
NO: 6), 0,2 mmol/l Gesamtdinukleosidtriphosphate (dNTP), 0,3 Einheiten/μl BsL1 (New
England BioLabs, Beverly, MA), 1 mmol/Dithiothreitol (DTT), 5 mmol/l
Magnesiumchlorid, Probe (typischerweise 3 μl) und deionisiertes Wasser
bis zu einem Endvolumen von 100 μl.
Die Taq-Polymerase und die anti-Taq-Antikörper wurden
kombiniert und für
10–15
Minuten vor dem Hinzufügen
der anderen PCR-Bestandteile inkubiert. Die Thermozyklierungsparameter
waren wie folgt: 1 Zyklus bei 94°C
für 100
Sekunden und 36 Zyklen bei 92°C
für 15
Sekunden und 60°C
für 60
Sekunden. Die Primersequenzen sind wie folgt:
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Die
Proben wurden durch Elektrophorese auf einen 4% w/v NUSieve-Agarosegel
(FMC Bioproducts, Rockland, ME) und mittels eines Stratagene Eagle
Eye II-Videosystems (La Jolla, CA) abgebildet.
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Die 2 zeigt
die Ergebnisse der Analyse für
eine K-12 ras-Mutation wie durch die Gelelektrophorese nach der
REMS-PCR bestimmt. Die Spur 1 zeigt die Ergebnisse für K-562,
welches im Hinblick auf ras Wild-Typ ist. Die Spur 2 zeigt die Ergebnisse
für Calul-DNA,
die heterozygot für
eine K-ras-Mutation im Kodon 12 ist (Capon, D.J. et al. 1983, Nature
403: 507–513)
und einen 10-fachen Überschuß von Wild-Typ K-562-DNA.
Diese Probe zeigt eine starke PCR-Kontrollbande bei 167 bp und eine
starke diagnostische Bande bei 68 bp. Sowohl dem Serum und dem Plasma
aus dem Patienten 1 fehlte eine diagnostische Bande bei 68 bp und
sie waren negativ für
K-ras. Die Gegenwart von PCR-vervielfältigbarer DNA wird durch die PCR-Kontrollbande
bei 167 bp nachgewiesen. Dem Plasma- und Serumproben aus dem Patienten
2 fehlt eine PCR-Kontrollbande bei 167 bp, was darauf hindeutet,
daß es
keine nachweisbare zirkulierende vervielfältigbare DNA in dieser Probe
gibt. Sowohl das Serum und das Plasma aus dem Bauchspeicheldrüsenpatienten
3 waren für
die K-12 ras Mutation positiv, was durch eine Bande bei 68 bp sowie
eine starke PCR-Kontrollbande bei 167 bp aufgezeigt wird. Eine Enzymkontrollbande
bei 126 bp ist bei allen Proben in der 2 abwesend, was
darauf hindeutet, daß das
Restriktionsenzym während
des PCR-Zyklierens aktiv war.
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