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GEBIET DER ERFINDUNG:
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Auffinden von Helicobacter
pylori (H. pylori)-Antigenen und Antigenfragmenten davon im Blut,
was Gesamtblut, Plasma und Serum einschließt. Die im Blut gefundenen
H. pylori-Antigene schließen
H. pylori-DNA, -RNA
oder Fragmente davon oder H. pylori-Proteine/Peptide oder andere
Antigenkomponenten davon ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. H.
pylori-DNA oder Fragmente davon werden durch die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), die Ligase-Kettenreaktion (LCR), durch DNA-Hybridisierung,
durch den Verzweigungs-DNA-Signalverstärkungs-Test oder durch andere
Signalverstärkungsmethoden
detektiert. H. pylori-RNA davon werden durch die PCR, durch die
Hybridisierung oder durch andere Signalverstärkungstests detektiert. H.
pylori-Proteine oder -Peptide oder andere Antigenkomponenten davon
werden durch Immunoassays oder Immunoblotting unter Verwendung eines
Affinitäts-gereinigten Antikörpers gegen
H. pylori detektiert. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch
auf das Diagnostizieren einer H. pylori-Infektion durch Detektion
des H. pylori-Antigens im Blut.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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Helicobacter
pylori (H. pylori) ist ein gramnegatives Bakterium, das die Magenschleimhaut
infiziert und meistens für
die peptische Geschwürerkrankung
(peptische Ulkus-Erkrankung, PUD) verantwortlich. Bis vor kurzem
wurde angenommen, daß Geschwüre und andere
Formen der Dyspepsie mit Streßgraden
oder Eßgewohnheiten
in Beziehung stehen. Kürzlich
haben medizinische Kreise bestätigt,
daß H.
pylori das ursächliche Agens
für bestimmte
Formen von Magenleiden ist, einschließlich von Geschwüren und Magenkrebs.
Die Ausrottung von H. pylori unterstützt das Heilen von Geschwüren und
vermindert das Auftreten von Krebs und PUD deutlich.
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H.
pylori verursacht die meisten Magen- und Duodenalgeschwüre sowie
die peptische Ulkus-Erkrankung (PUD). Die Verknüpfung von H. pylori und PUD
wurde zuerst durch die australischen Mediziner Warren und Marshall
1984 entdeckt und veröffentlicht
(Lancet I: 1311–1344).
Die H. pylori-Infektion wird nun als die häufigste Ursache der Gastritis
anerkannt und ist etiologisch beim Magengeschwür, Duodenalgeschwür, dem Magenadenokarzinom
und dem Primären
B-Zell-Lymphom involviert.
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Es
hat sich gezeigt, daß die
PUD heilbar ist, und zwar ziemlich leicht. Die Ursache von PUD ist
meistens eine Infektion mit H. pylori. Die H. pylori-Infektion wird
jedoch nicht routinemäßig diagnostiziert,
möglicherweise
weil Methoden des Testens der H. pylori-Infektion für Mediziner
nicht zufriedenstellend sind, insbesondere für Erste-Hilfe-Mediziner (d.h.
einem invasiven Biopsietest). Deshalb neigten erst Mediziner dazu,
symptomatische Patienten mit antisekretorischen Mitteln zu behandeln.
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Mediziner
benötigen
einen einfachen, genauen und kostengünstigen Diagnosetest der H.
pylori-Infektion, so daß sie
wissen, wann Patienten zu behandeln sind und wann die Patienten
an einen Gastroenterologen zu überweisen
sind. Die gegenwärtig
verfügbaren
H. pylori-Tests, die in invasive Tests und nicht-invasive Tests unterteilt werden können, sind
jedoch nicht vollständig
zufriedenstellend.
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Die
invasiven Tests benötigen
die Verwendung eines Endoskops, gefolgt von einer Biopsieprozedur. Die
durch die Biopsieprozedur entnommenen Gewebeproben können dann
mittels Kultur-, Histologie- oder Urease-Tests analysiert werden.
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Obgleich
das Kultivieren der Biopsieproben die zuverlässigsten Ergebnisse der H.
pylori-Testung liefern, liegen die Berichte von Erfolgsraten in
einem guten Labor lediglich zwischen 70% und 80% (Han, S. W., et
al., Eur. J. Clin. Microbiol. Infect. Dis. (1995), 14: 349–352). Die
histologische Untersuchung speziell angefärbter Biopsieproben können einen
direkten Beleg von akuten oder chronischen Entzündungsschleimzellen und Läsionen liefern.
Dies erfordert jedoch die Zusammenarbeit von sowohl einem Endoskopisten
und einem Pathologen (Genta, R. M., et al., Hum. Pathol. (1994),
25: 221–226).
Ureaseschnelltests detektieren den Anstieg im pH aufgrund von Ammoniak,
der durch die H. pylori Urease erzeugt wurde, die Harnstoff in Ammoniak und
Kohlendioxid spaltet. Dies erfordert jedoch eine hohe Bakteriendichte,
und alles, was die Bakterienlast verringert, kann zu einem falsch-negativen
Ergebnis führen
(Cutler, A. F., Am. J. Med. (1996), 100: 35S–39S).
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Seit
1990 sind eine Reihe nicht-invasiver Tests entwickelt worden, um
das Vorliegen einer H. pylori-Infektion zu detektieren. Der Harnatmungstest
zum Beispiel basiert auf der Urease-Aktivität des Organismus, die mit 13C oder 14C markierten
Harnstoff in nicht-radioaktives 13CO2 oder radioaktives 14CO2 spaltet. Der Harnstoffatmungstest wird
zur Bestätigung
der Ausrottung von H. pylori vier Wochen nach der Therapie breit
empfohlen.
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Die
US-Patentnummern 5716791, 5871942 und 5932430 offenbaren Immunoassays
zum Nachweisen von H. pylori-Antigenen in Stuhlproben unter Verwendung
eines polyklonalen Antikörpers,
der aus der Sensibilisierung von Tieren mit H. pylori-Zellen (d.h.
dem ATCC-Stamm 43504) erhalten wurde. Der Antikörper wird über DEAE-(Diethylaminoethyl-Cellulose)-Säule gereinigt.
Obgleich berichtet wurde, daß der
Stuhlantigentest zufriedenstellend ist, hat sich die Sammlung und
Prozessierung der Stuhlproben als schwierig und unangenehm erwiesen.
Viele Patienten sträuben
sich, dem Mediziner aufgrund des starken Geruchs und dem Fehlen
einer bequemen Sammelvorrichtung Stuhlproben bereitzustellen.
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Das
serologische Testen von Serum auf H. pylori-Antikörper unter
Verwendung eines ELISA ist ein anderer weit verbreiteter Test. Beispiele
der letzteren Techniken können
in dem US Patent Nr. 5262156 und dem EP-Patent Nr. 0329570 gefunden
werden. Es gab mehrere Hauptantigene, die beim Nachweis von H. pylori-Antikörpern identifiziert
und in Immunoassays verwendet wurden. Diese Assays haben jedoch
nicht die Spezifität
und die Empfindlichkeit gezeigt, die bei der Serodiagnose erwünscht sind
(Newell, D. G., et al., Serodian. Immunother. Infec. Dis., (1989),
3: 1–6).
Eines der Probleme rührt
von der Kreuz-Reaktivität
her. Dies deshalb, weil die dominanten Antigene im H. pylori (z.B.
das angebliche Flagellenprotein, das ein Molekulargewicht von 60
Da aufweist) nicht spezifisch für
H. pylori sind. Einige dieser Antigene können in anderen Bakterien wie
C. jeuni und C. coli gefunden werden. Ein zweites Problem, das beim
Aufbau von Immunoassays für
H. pylori zum Tragen kam, ist die Stammvariation. Substantielle
Unterschiede in den Antigenen sind in verschiedenen Stämmen von
H. pylori beobachtet worden. Diese Probleme schließen den
Aufbau eines Assays um die Verwendung eines einzigen Antigens herum
aus. Ein Weg, der zur Verbesserung der Spezifität und Selektivität von Antikörper-Immunoassays
für H.
pylori unternommen wurde, bestand in der Verwendung einer Mischung
von Antigenen aus verschiedenen H. pylori-Stämmen, die mit bestimmten Antigenfragmenten
angereichert waren. Ein ELISA, der H. pylori-Antikörper in
Blutseren detektiert, ist kommerziell erhältlich. Dieser Assay verwendet ein
bakterielles Gesamtzell-Lysat als dem Antigen.
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Es
gibt andere Nachteile der Verwendung eines ELISA, der Antigene zum
Nachweisen des Auftretens von H. pylori-Antikörpern im Serum anwendet. Speziell
bleibt der Antikörpertiter
in menschlichem Serum für eine
ausgedehnte Dauer hoch (in einigen Fällen sogar zwölf Monate),
nachdem die Infektion behandelt wurde.
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Folglich
bedeutet ein positiver Test unter Verwendung dieses ELISA nicht
notwendigerweise, daß der Patient
laufend infiziert ist und eine Behandlung der H. pylori-Infektion
benötigt.
Wenn sie mit einem positiven ELISA konfrontiert sind, ordnen behandelnde
Mediziner häufig
eine Magenbiopsie an, um die Anwesenheit der Bakterien zu bestätigen, bevor
eine Antibiotikatherapie begonnen wird. Deshalb beseitigt der Antigen-basierte ELISA
nicht den Bedarf für
die invasive Prozedur.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen nicht-invasiven
und sehr genauen diagnostischen Test der H. pylori-Infektion zu
schaffen. Im Verlauf der Untersuchung werden H. pylori-Antigene
im Blut gefunden, die in Form von DNA oder Fragmenten davon oder
von Proteinen/Peptiden oder antigenen Komponenten davon im Blut
existierend vorliegen, einschließlich Gesamtblut, Plasma und
Serum. Somit werden spezielle Methoden zum Nachweisen dieser H.
pylori-Antigene ausgestaltet, um den Beleg dafür zu liefern, daß antigene
Fragmente von H. pylori im Blut existieren. Diese Methoden schließen die
Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), die Ligase-Kettenreaktion (LCR) und die DNA-Hybridisierung
zum Nachweisen von Nukleinsäurefragmenten
von H. pylori unter Verwendung von Primern oder Oligonukleotiden,
die für
H. pylori spezifisch sind, und/oder DNA-Sonden, die aus H. pylori-Stämmen stammen,
ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Zusätzlich werden Immunoassays
und Immunblotten ebenfalls zum Nachweis von Proteinen/Peptiden oder
irgendwelchen antigenen Komponenten von H. pylori unter Verwendung
eines Affinitäts-gereingten Antikörpers gegen
H. pylori entwickelt.
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Der
Artikel von J.-J. Lu et al. in Journal of Clinical Microbiology,
März 1999,
S. 772–774
berichtet über einen
Vergleich von fünf
PCR-Methoden zum Detektieren von Helicobacter pylori-DNA im Magengewebe.
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Die
WO 00 29432 A1, die einen Stand der Technik gemäß Artikel 158(2) und 54(3)
und (4) EPÜ darstellt,
offenbart den Nachweis von H. pylori-Antigenen im Blut unter Verwendung
von Antikörpern.
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Bisher
gab es keinen Bericht bezüglich
der Existenz von H. pylori-Antigenen im Blut. Die vorliegende Erfindung
ist die erste, die nachweist, daß H. pylori-Antigene nicht
nur im Blut existieren, sondern auch durch die in den folgenden
Abschnitten gezeigten Methoden nachgewiesen werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweisen von Helicobacter
pylori (H. pylori) gemäß irgendeinem
der Ansprüche
1, 4, 7, 11 und 17 bereit. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
Verfahren zum Nachweisen von H. pylori-Antigenen bereit, die im Blut des Patienten
vorliegen und die durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die
Ligase-Kettenreaktion (LCR), die DNA-Hybridisierung, die RNA-Hybridisierung,
den Verzweigungs-DNA-Test, das Immunblotten, und durch Immunoassay
nachgewiesen werden können.
Die vorliegende Erfindung stellt ebenso diagnostische Kits zum Nachweisen
von H. pylori in einer Serumprobe gemäß den Ansprüchen 30 bis 34 sowie eine Vorrichtung
für einen
immunochromatographischen Assay gemäß Anspruch 36 zur Verfügung. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
zu den jeweiligen obigen Ansprüchen
festgelegt.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck "Antigene" schließt im breiten
Sinne jegliche Substanzen ein, die direkt oder indirekt in der Lage
sind, unter passenden Bedingungen eine spezifische Immunantwort
zu induzieren und mit Produkten der Immunantwort, das heißt mit spezifischen
Antikörpern
oder spezifisch sensibilisierten T-Lymphozyten oder mit beidem zu
reagieren. Beispiele dieser Substanzen schließen Proteine/Peptide, Polysaccharide,
Lipide und Poly- oder Oligonucleotide ein, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
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Es
gibt insbesondere zwei spezielle Arten von H. pylori-Antigenen, die im
Blut nachgewiesen werden können.
Die erste Art bezieht sich auf Polynucleotide oder Oligonucleotide,
die chromosomale DNA, RNA oder Fragmente davon aus H. pylori sind.
Diese Art von H. pylori kann durch die Methoden der Polymerase-Kettenreaktion (PCR),
der Ligase-Kettenreaktion (LCR) und der Hybridisierung (vorzugsweise
Punkt-DNA-Hybridisierung) oder andere Vervielfältigungsmethoden nachgewiesen
werden.
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Die
in der vorliegenden Erfindung bereitgestellte PCR-Methode erfordert
die Verwendung eines Paars von Primern, die zum Nachweis von H.
pylori spezifisch sind. Der hier verwendete Ausdruck "Primer" bezieht sich auf
ein Oligonucleotid – egal
ob natürlich
vorkommend oder synthetisch hergestellt – das in der Lage ist, als
ein Initiationspunkt der Nucleinsäuresynthese zu wirken, wenn
er unter Bedingungen angebracht wird, in denen eine Synthese eines
Primerprodukts der zu einem Nucleinsäurestrang komplementär ist, induziert
wird, d.h. in Gegenwart der vier verschiedenen Nucleotidtriphosphate
mit passenden Enzymen bei einer geeigneten Temperatur. Der hier
verwendete Ausdruck "Oligonucleotid" wird definiert als
ein Molekül,
das zwei oder mehr Deoxyribonucleotide und/oder Ribonucleotide,
vorzugsweise mehr als drei umfaßt.
Seine exakte Länge
hängt von
vielen Faktoren ab, die ihrerseits von der Zielfunktion oder der
Verwendung des Oligonucleotids abhängen. Das Oligonucleotid kann
aus einer Synthese oder einer Klonierung stammen.
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Die
Primer werden auf der Basis einer konservierten Sequenz hergestellt,
die in Konsensus-Fragmenten von H. pylori-Stämmen wie den ATCC-Stämmen 43504,
43571, 43629 und 49053 gefunden werden. Der bevorzugte Primerbereich
reicht von 15 bis 25 Basenpaaren (BP), ist am günstigsten etwa 20 BP lang.
Eine bessere Vervielfältigung
kann erhalten werden, wenn beide Primer (Vorwärts- und Rückwärts-Primer) die gleiche Länge haben
und grob gesagt dieselbe Nucleotidzusammensetzung aufweisen. Die
bevorzugte Blutprobe für
die PCR ist Plasma.
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Die
mit der vorliegenden Erfindung bereitgestellte LCR-Methode erfordert
die Verwendung einer DNA-Ligase und zwei Sätze von Oligonucleotiden, die
für H.
pylori spezifisch sind. Die bevorzugte DNA-Ligase ist die Pfu-DNA-Ligase,
die eine aus Pyrococcus furiosus isolierte, thermostabile DNA-Ligase
ist und kommerziell erhältlich
ist. Die zwei Sätze
von Oligonucleotiden für
die LCR sind vorzugsweise in der Länge länger als die Primer für die PCR.
Wie die PCR-Primer stammen die LCR-Oligonucleotide aus einer konservierten
Sequenz der Konsensus-Fragmente
von H. pylori-Stämmen,
wie den ATCC-Stämmen
43504, 43571, 43629 und 49053.
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Die
LCR wird durch wiederholte Zyklen einer Hitzedenaturierung eines
eine Zielsequenz enthaltenden DNA-Templates, einem Annealen eines
ersten Satzes von zwei nebeneinander liegenden Oligonucleotidsonden
mit der Ziel-DNA-Sequenz auf einzigartige Weise sowie eines zweiten
Satzes von komplementären
Oligonucleotidsonden, die mit der der Ziel-DNA-Sequenz gegenüberliegenden
Sequenz hybridisieren, durchgeführt.
Der hier verwendete Ausdruck "Zielsequenz" bezieht sich auf
die "chromosomale
DNA oder Fragmenten davon",
die in Blutproben gefunden wird. Danach kann die DNA-Ligase jedes
Paar von nebeneinander liegenden Sonden kovalent verknüpfen, vorausgesetzt,
eine vollständige
Komplementarität
an der Verknüpfungsstelle
der zwei nebeneinander liegenden Sonden liegt vor.
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Die
Hybridisierungsmethode erfordert die Herstellung einer H. pylori-DNA-Sonde.
Die H. pylori-DNA-Sonde wird hergestellt, indem DNA-Fragmente aus
H. pylori-Nucleinsäurenextrakten
nach einer Agarose-Gelelektrophorese ausgeschnitten und extrahiert
wird. Die Sonde besitzt normalerweise mindestens 25 Basen, gewöhnlicher
mindestens etwa 30 Basen, und kann bis zu etwa 10.000 Basen oder
mehr, gewöhnlicherweise
nicht mehr als etwa 5.000 Basen, aufweisen. Dieses DNA-Fragment
wird dann mit Restriktionsendonukleasen verdaut und mit einem Vektor
ligiert, um ein rekombinantes Plasmidkonstrukt zu bilden, das eukaryotische
oder prokaryotische Wirtszellen transformieren kann. Das DNA-Fragment
kann in Wirtszellen vervielfältigt
und erneut isoliert werden. Das vervielfältigte DNA-Fragment kann dann
mit einem Radioisotop (wie etwa 32P, 3H, 14C oder dergleichen)
oder mit Fluoreszenz (wie mit der Verwendung von Digoxigenin- und
Biotin-markierten DNA-Sonden, die mit Fluoreszenz-Detektionsmethoden
gekoppelt werden) markiert und als eine DNA-Sonde verwendet werden.
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Die
Hybridisierungsmethode wird durchgeführt, indem die Nucleinsäurenprobe
aus dem Blut, vorzugsweise Serum, mit einem Denaturierungsagens
zur Denaturierung von DNA auf einem Festphasenträger wie einem Nitrocellulose-Filter
behandelt wird. Das bevorzugte Denaturierungsagens schließt eine
Alkalilösung, erhöhte Temperaturen,
organische Reagenzien (z.B. Alkohole, Amide, Amine, Harnstoffe,
Phenole und Sulfoxide) oder bestimmte anorganische Ionen (z.B. Thiocyanat
und Perchlorat) ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die
markierte DNA-Sonde wird dann zu dem Filter, auf das die denaturierte
DNA aufgebracht ist, hinzugegeben. Das Filter kann dann auf das
Vorliegen von DNA-Hybriden aus der Art der Markierung heraus getestet
werden. Wenn die Markierung radioaktiv ist, kann der Filter einem
Röntgenfilm
ausgesetzt werden. Wenn die Markierung Fluoreszenz ist, kann der
Filter direkt unter Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops betrachtet
werden.
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Die
zweite Art von Antigenen bezieht sich auf H. pylori-Proteine und/oder
-Peptide oder irgendwelche Substanzen, die Antigenepitope enthalten,
im Blut, die durch Immunoblotten oder ein Immunoassay nachgewiesen
werden können,
vorzugsweise unter Verwendung eines Affinitäts-gereinigten Antikörpers gegen
H. pylori-Antigene. Sowohl primäre
als auch sekundäre
Antikörper
können
zum Nachweis oder Messen von H. pylori-Antigenen im Blut erforderlich
sein, je nach der Art der Methode, die beim Nachweis verwendet wird.
Ein primärer
Antikörper
ist ein Antikörper,
der gegen ein Antigen gezogen wurde, was im vorliegenden Fall das
H. pylori-Antigen ist. Der sekundäre Antikörper ist ein Antikörper gegen
das Immunglobulin einer Spezies, die einen primären Antikörper produziert (etwa Ziege-Anti-Kaninchen-IgG).
Die bevorzugte Blutprobe für
diesen Nachweis ist Serum.
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Die
Immunoblottingmethode wird durchgeführt, indem zuerst eine Blutprobe
mit SDS-PAGE analysiert wird. Nach der Elektrophorese werden die
Protein/Peptid-Banden auf einen Nitrocellulose-Filter übertragen, der dann mit einer
ausreichenden Menge eines Anti-H. pylori-Antikörpers inkubiert wird. Dem Nitrocellulose-Filter kann ein Enzym-konjugierter
sekundärer
Antikörper
gegen das Immunglobulin der Tierspezies, die das Anti-H. pylori
produziert, hinzugefügt
werden. Eines der bevorzugten Enzyme für diese Methode ist die Alkalische
Phosphatase, wobei die Reaktion durch Zugabe von 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat
nachgewiesen werden kann. Ein anderer bevorzugter Enzymmarker, der
bei dieser Methode verwendet wird, ist die Meerrettich-Peroxidase, die durch
Hinzufügen
von 4-Chlor-1-Naphthol, Tetramethylbenzidin oder 3,3'-Diaminobenzidin
zum Erzeugen eines gefärbten
unlöslichen
Produkts zur Sichtbarmachung nachgewiesen werden kann.
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Die
Immunoassaymethoden schließen
einen Basis-Sandwich-Assay, einen Triple-Sandwich-Assay und einen
immunochromatographischen Assay ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Beim
Basis-Sandwich-Assay sind zwei primäre Antikörper erforderlich, von denen
einer an einen festen Träger
gebunden ist und der andere mit einem Nachweisagens markiert ist.
Der Triple-Sandwich-Assay erfordert die kombinierte Verbindung von
zwei primären
Antikörpern
(nämlich
dem ersten Antikörper
und dem zweiten Antikörper)
gegen H. pylori, von denen nur ein primärer Antikörper an einen festen Träger gebunden sein
muß, so wie
einen sekundären
Antikörper
gegen das IgG der den ungebunden primären Antikörper produzierenden Tierspezies,
um einen Komplex gegen den Antikörper-Antigen-Antikörper-Komplex
zu bilden. Der sekundäre
Antikörper
ist mit einem Detektionsagens markiert.
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Der
feste Träger
für die
Sandwich-Assays kann durch Kunststoffkügelchen, Polyethylen, Polystyrol, Polypropylen
etc. gebildet sein. Das Nachweisagens kann ein Enzymmarker (etwa
Alkalische Phosphatase oder Meerrettich-Peroxidase), ein fluoreszentes
oder lumineszentes Agens (wie Fluorescein, Rhodamin oder Europium,
Luminol oder Acridium), eine Radioisotopmarkierung (etwa I125) oder ein Farbpartikel (etwa Gold, Silber,
blaues Latex oder Selen) sein.
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Sowohl
der Basis- als auch der Triple-Sandwich-Immunoassay erfordern die
Interaktion eines ersten primären
Antikörpers
gegen H. pylori zum Bilden eines Antigen-Antikörper-Komplexes, gefolgt vom
Kontaktieren des Antigen-Antikörper-Komplexes
mit einem sekundären
Antikörper
gegen H. pylori.
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Der
immunochromatographische Assay erfordert ebenfalls die kombinierte
Verwendung der zwei primären
Antikörper
gegen H. pylori. Im Gegensatz zu den Basis- und Triple-Sandwich-Assays
ist der erste Antikörper
(d.h. der Antikörper,
der zuerst mit der biologischen Probe in Kontakt kommt) mit Farbpartikeln
markiert. Der sekundäre
Antikörper
ist an einen festen Träger
gebunden, wie etwa einer Nitrocellulose-Membran (oder eines Nitrocellulosederivats),
einer Nylon-Membran, einer Polyester-Membran, einem Filterpapier, Agarose
oder einem Sephedex-Gel. Der bevorzugte feste Träger für den immunochromatographischen
Assay ist die Nitrocellulose-Membran. Wahlweise kann ein sekundärer Antikörper gegen
die den ersten Antikörper
produzierende Tierspezies zu dem festen Träger in der Nähe des Endes
des Chromatographiestreifens, gegenüber der Probenzugabestelle,
hinzugefügt
und/oder daran gebunden werden. Dieser sekundäre Antikörper wird als Kontrolle zum
Einfangen der ungebundenen Farbpartikel am Ende des Chromatographielaufs
verwendet. Somit wird der Farbpartikel-markierte erste Antikörper, wenn
die Probe H. pylori-Antigene nicht enthält, durch den sekundären Antikörper, ohne
daran gebunden zu werden, durchlaufen, weil kein Antikörper-Antigen-Antikörper-Komplex
gebildet wird. Da der sekundäre
Antikörper
jedoch gegen das IgG des Tiers, das den ersten Antikörper produziert,
gerichtet ist, wird er an den ersten Antikörper binden, wenn er durchläuft, egal
ob der erste Antikörper
mit der Probe einen Komplex gebildet hat oder nicht. Das Binden
zwischen dem ersten Antikörper
und dem sekundären
Antikörper
zeigt das Ende des immunochromatographischen Laufs an.
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Eines
der Probleme beim Befassen mit Serumproben besteht darin, daß ein mit
H. pylori infizierter Patient häufig
H. pylori-Antikörper in
seinem/ihrem Serum trägt.
Diese Serum-H. pylori-Antikörper können Immunkomplexe
mit den Serum-H. pylori-Antigenen
bilden, was einen Einfluß auf
die Genauigkeit der Immunassys der vorliegenden Erfindung haben
kann. Wege zur Dissoziierung der H. pylori-Immunkomplexe schließen das Dissoziieren
der Komplexe mit einem Dissoziier-Reagens oder unter einer Probendissoziations-Bedingung ein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Beispiele
des Dissoziier-Reagens schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf starke Salze (z.B. mindestens 1 M NaCl oder KCl), Detergenzien
(z.B. mindestens 1% von SDS, Tween 20, Octylglucosid, Deoxycholat
oder Triton X-100), chaotrope Agenzien (z.B. Guanidin-HCl, Harnstoff
oder KSCN), organische Lösungsmittel
(z.B. Dioxan oder Ethylenglycol), Enzyme (z.B. Proteasen [etwa Trypsin,
Chymotrypsin, Pepsin, V8-Protease und Subtilisin] oder Lipasen [etwa
Lipoproteinlipase aus Rindermilch, und Lipase aus Candida rugosa]).
Beispiele einer Probendissoziationsbedingung schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf hohen pH (z.B. pH ≥ 9)
oder niedrigen pH (z.B. pH ≤ 3)
und/oder erhöhte
Temperatur (z.B. mindestens 50°C).
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Ferner
kann die Dissoziier-behandelte Serumprobe mit einem Protein basierten
Reagens behandelt werden, um eine Kreuzreaktivität zu minimieren. Das bevorzugte
Protein-basierte Reagens enthält
mindestens eines der folgenden Proteine: fötales Rinderserum, Schweineserum,
normales Ziegenserum, Pferdeserum, Kasein, Albumin, Gelatine und
Rinderserumalbumin.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG:
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Obgleich
zahlreiche Versuche berichtet wurden, die quantitative und qualitative
Messungen zur H. pylori-Infektion in Patienten liefern, ist keiner
auf das Testen von H. pylori in Blutproben gerichtet. Der Hauptgrund besteht
darin, daß keiner
der Untersuchenden jemals vermutet hat, daß H. pylori-Antigene im Blutstrom
gefunden werden könnten.
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In
den Tabellen (d.h. Tabellen 1–3),
die im Rahmen der Beispiele 9 (Tabelle 1) und 11 (Tabellen 2 und 3)
unten noch vorzustellen sind, werden jedoch Belege zeigen, daß H. pylori-Antigene in Serumproben
von Patienten mit einer H. pylori-Infektion gefunden werden können und
gefunden worden sind.
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Auf
der Basis dieser Erkenntnisse besteht der Gegenstand der vorliegenden
Erfindung darin, die nachweisbaren H. pylori-Antigene im Blut als Werkzeuge zum Diagnostizieren
von H. pylori-Infektionen zu nutzen. Die diagnostischen Verfahren,
die zum Nachweisen unterschiedlicher Arten von H. pylori-Antigenen
verwendet werden können,
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die Ligase-Kettenreaktion (LCR),
den Verzweigungs-DNA-Vervielfältigungsassay,
den Hybridisierungsassay, das Immunoblotting, die Immunopräzipitation,
die Durchflußcytometrie,
die Immunoelektrophorese und Immunoassays (z.B. enzym-verknüpfter Immunosorbensassay
[ELISA], Radioimmunoassay [RIA] und Immunchromatographie).
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Die
PCR ist eine Technik, die spezifische DNA-Sequenzen mit beachtlicher
Effizienz amplifiziert bzw. vervielfältigt. Wiederholte Zyklen der
Denaturierung, Primer-Anlagerung und -Verlängerung, die mit einer Polymerase,
z.B. einem hitzestabilen Taq-Polymerase-Enzym, durchgeführt wird,
führen
zur exponentiellen Zunahme der Konzentration der gewünschten
DNA-Sequenzen. Jede
der DNA-Sequenzen kann durch Agarose Gelelektrophorese aufgetrennt
werden, gefolgt durch die Nucleinsäure-Sequenzierung. Die bevorzugte
Art der Blutprobe für
die PCR ist das Plasma. Dies deshalb, weil die Häm-Moleküle aus dem innerhalb der roten
Blutzellen enthaltenen Hämoglobin
mit der PCR-Vervielfältigung
interferieren kann, falls eine Hämolyse
auftritt.
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Die
Lipase-Kettenreaktion (LCR) ist eine DNA-Vervielfältigungstechnik,
die zum Nachweisen von Spurenmengen bekannter Nucleinsäure-Sequenzen
verwendet werden kann. Die LCR beinhaltet eine zyklische Zweischritt-Reaktion:
(1) einen Hochtemperatur-Aufschmelzschritt,
bei dem doppelsträngige
Ziel-DNA entbunden wird, um einzelsträngig zu werden, und (2) einen
Kühlschritt,
bei dem zwei Sätze
von nebeneinanderliegenden, komplementären Oligonucleotiden an die
einzelsträngigen
Ziel-Moleküle
anbinden und mit der DNA-Lipase zusammen ligiert werden. Die Ligierungsprodukte
aus einem Zyklus dienen als Template für die Ligierungsreaktion im
nächsten
Zyklus. Die LCR führt
zur exponentiellen Vervielfältigung
der Ligationsprodukte auf eine Weise, die zur exponentiellen Vervielfältigung
des Templates bei der PCR-Reaktion analog ist.
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Sowohl
die PCR als auch die LCR erfordert das Auffinden von H. pylori-spezifischen
Primern oder Oligonucleotiden, um die Nucleinsäure-Kettenreaktion zu initiieren.
Da H. pylori-Stämme
auf der genetischen Ebene stark divergieren (Fujimoto et al., J.
Clin. Microbiol., (1994), 32: 331–334) und da ein Individuum
mit mehr als einem Stamm infiziert sein kann, ist es deshalb maßgeblich,
Primer oder Oligonucleotide auf der Basis der konser vierten Sequenz
von Konsensus-Fragmenten, die in unterschiedlichen H. pylori-Stämmen gefunden
werden, zu entwickeln.
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H.
pylori-Zellen aus dem ATCC-Stamm 43504 wurden als besonders nützlich zur
Produktion von primären
Antikörpern
gegen H. pylori in Stuhlproben gefunden (siehe U.S. Patent Nr. 5716791).
Dies deshalb, weil die Antikörper,
die durch Sensibilisierung unter Verwendung von Zellen aus dem 43504-Stamm
erzeugt wurden, den Organismus über
geographische Regionen und Ernährungsgewohnheiten
hinweg nachgewiesen werden können.
Andere H. pylori-Stämme, wie
etwa ATCC 43571, 43629 und 49053, haben eine ähnliche Antigenfähigkeit
gezeigt. Deshalb ist es lohnend, Konsensus-Fragmente unter diesen
Stämmen
zu finden. Dies kann ausgeführt
werden, indem die extrahierten Nucleinsäuren aus den oben erwähnten H.
pylori-Stämmen mit
der (den) gleichen Restriktionsendonuclease(n) extrahiert werden,
gefolgt durch ein Durchlaufen der verdauten H. pylori-Nucleinsäurefragmente
durch eine Agarose-Gelelektrophorese. Die Konsensus-Fragmente können herausgeschnitten
und extrahiert werden. Die Nucleotid-Sequenzen der Konsensus-Fragmente können analysiert
werden. Die konservierte Sequenz der Konsensus-Fragmente kann dann
zum Entwickeln der Primer oder Oligonucleotide für die PCR oder die LCR verwendet
werden.
-
Zusätzlich zur
PCR oder LCR kann die Gegenwart von H. pylori-Antigenen in einer Blutprobe unter Verwendung
von Nucleinsäure-Hybridisierungssonden
nachgewiesen werden. Die bevorzugte Nucleinsäure-Hybridisierungssonde hat
nicht mehr als etwa 5.000 Basen. Die Sondensequenz ist vorzugsweise
mindestens im wesentlichen komplementär zur Nucleotid-Sequenz eines
Konsensus-Fragments
unter den H. pylori-Stämmen.
Zusätzlich
zu dem in unterschiedlichen H. pylori-Stämmen gefundenen Konsensus-Fragment kann
die Sonde auch von einer Messenger-RNA oder einer cDNA erhalten
werden, die durch reverse Transkription der Messenger-RNA mit Reverser
Transkriptase oder durch Spaltung des Genoms erhalten wurde. Nach
der Isolierung und Charakterisierung der gewünschten Sonde kann das DNA-Fragment
der Sonde in Wirtszellen kloniert und vervielfältigt werden. Die vervielfältigte Sonde
kann dann mit einem Atom oder einem anorganischen Rest, am gewöhnlichsten
unter Verwendung von Radionucleiden, aber vielleicht auch mit Schwermetallen
oder mit Fluoreszenz markiert werden. Es ist möglich, einen Antikörper anzuwenden,
der spezifisch an die Sonde bindet, die mit der einzelsträngigen DNA
des H. pylori-Antigens hybridisiert. In diesem Fall wäre der Antikörper markiert,
um die Detektion zu ermöglichen.
Dieselben Arten von Markierungen, die für die Sonde verwendet werden,
können
auch an den Antikörper
in Übereinstimmung
mit bekannten Techniken gebunden werden.
-
Für die Markierung
der Sonde kann eine radioaktive Markierung wie 32P, 3H, 14C oder dergleichen
verwendet werden, obgleich andere radioaktive Markierungen ebenfalls
verwendet werden können,
solange sie ein passendes Signal mit ausreichender Halbwertszeit
liefern. Andere Markierungen schließen Liganden, die als spezifisches
Bindungselement dienen können,
Fluoroszenzmittel, Chemilumineszenzmittel, Enzyme, Antikörper, die
als spezifisches Bindepaarelement für einen markierten Liganden
dienen können,
und dergleichen ein. Die große
Vielzahl von Markierungen, die in Immunoassays verwendet werden,
können
ebenfalls verwendet werden. Die Wahl der Markierung ist durch den
Effekt der Markierung auf die Hybridisierungsrate und das Binden
der Sonde an die DNA-Probe beherrscht. Es ist nötig, daß die Markierung eine ausreichende
Empfindlichkeit zum Nachweis der für die Hybridisierung verfügbaren DNA-Menge
liefert. Andere Beurteilungen schließen die Einfachheit der Synthese
der Sonde, die einfache Verfügbarkeit
der Instrumente, die Möglichkeit
der Automatisierung, die Bequemlichkeit und dergleichen ein.
-
Die
Art und Weise, mit der die Markierung an die Sonde gebunden wird,
variiert je nach Art der Markierung. Für eine radioaktive Markierung
können
eine Vielzahl von Techniken verwendet werden. Gewöhnlich wird
eine Nick-Translation mit einem α-32P-dNTP oder eine terminale Phosphatase-Hydrolyse
mit Alkalischer Phosphatase, gefolgt von einer Markierung mit radioaktivem 32P unter Einsatz von γ-32P-NTP
und T4-Polynucleotid-Kinase angewandt. Alternativ können Nucleotide
synthetisiert werden, wobei eine oder mehrere vorliegende Elemente
durch ein radioaktives Isotop, z.B. Wasserstoff durch Tritium ersetzt
werden.
-
Enzyme,
die als Markierungen interessieren, schließen Hydrolasen, insbesondere
Esterasen und Glycosidasen, oder Oxidoreductasen, insbesondere Peroxidase
ein. Fluoreszierende Verbindungen schließen Fluorescein und seine Derivate,
Rhodamin und seine Derivate, Dansyl, Umbelliferon etc. ein. Chemilumineszenzmittel
schließen
Luciferin und 2,3-Dihydrophthalazindione, z.B. Luminol, ein.
-
Die
Hybridisierung wird gewöhnlicherweise
durch Anwenden der Sonde auf die DNA-Probe, die an einem wasser-unlöslichen
porösen
Träger
befestigt ist, ausgeführt.
Die DNA-Probe wird denaturiert, so daß einzelsträngige Nucleinsäure befestigt
ist. Zum Lysieren wird gewöhnlich
ein chemisches Lysieren angewandt, normalerweise mit verdünntem mäßigem Alkali,
z.B. 0,1 bis 1 M NaOH. Der Alkali kann auch zum Denaturieren der
DNA dienen. Andere Denaturierungsmittel schließen erhöhte Temperaturen, organische
Reagentien, z.B. Alkohole, Amide, Amine, Urease, Phenole und Sulfoxide,
oder bestimmte anorganische Ionen, z.B. Thiocyanat und Perchlorat,
ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Die
Blut-H. pylori-Antigene können
auch durch immunologische Methoden nachgewiesen werden, die das
Immunoblotten und Immunoassays (wie der Basis-Sandwich-Immunoassay,
der Triple-Sandwich-Immunoassay
und die Immunochromatographie) unter Verwendung eines Affinitäts-gereinigten
Antikörpers
gegen H. pylori einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind. Die bevorzugte Blutprobe ist das Serum.
-
Das
Immunoblotten erfordert eine Fraktionierung der Blutprobe unter
Verwendung einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese, gefolgt vom Übertragen
der getrennten Protein/Peptid-Banden auf eine Nitrocellulose-Membran.
Die getrennten Protein/Peptid-Banden werden dann mit einem primären Antikörper gegen
H. pylori zum Bilden eines Antigen-Antikörper-Komplexes umgesetzt. Ein
sekundärer
Antikörper,
der mit einem Nachweismittel markiert ist, gegen den primären Antikörper, wird
dann zum Anzeigen der Nachweisreaktion hinzugefügt.
-
Sowohl
der Basis- als auch der Triple-Sandwich-Immunoassay erfordert ein
Minimum von mindestens drei Bestandteilen: einen ersten Antikörper gegen
das H. pylori-Antigen, einen zweiten Antikörper gegen die H. pylori-Antigene,
und eine zu testende Probe (d.h. eine Serumprobe).
-
Die
ersten und zweiten Antikörper
(d.h. gegen das H. pylori-Antigen)
sind vorzugsweise polyklonale Antikörper. Dieser Antikörper kann
durch Spritzen von Kaninchen oder anderen Säugern wie Ziegen oder Kühen mit
H. pylori-Zellen erhalten werden, die vorzugsweise durch Ultraschall
oder andere zellaufbrechenden Mittel aufgeschlossen sind, um multiple
Antigenstellen zu präsentieren.
-
Im
allgemeinen werden die Antikörper
erzeugt durch anfängliche
Injektion, gefolgt von anschließenden Booster-Injektionen,
um die Antwort zu maximieren. Zum Erzeugen der Antikörper werden
die Antigene mit Adjuvanzien zur Immunisierung von Tieren, wie etwa
dem Freund'schen
Adjuvans, kombiniert, um die Immunantwort zu verstärken. Die
injizierte Antigenmenge muß passen,
um eine ausreichende, nachweisbare Antikörpermenge hervorzurufen. Mehrfache
Injektionen bei regelmäßigen Abständen können erfolgen,
um die Antikörperproduktion
zu optimieren. Der Plan der Injektionen hängt vom verwendeten Tier ab.
Den Tieren wird Blut entnommen, wobei zunächst die Antikörperproduktion
durch Testblutentnahmen abgeschätzt
wird. Die Antikörperproduktion
wird unter Verwendung einer Versuchsblutentnahme und eines Enzymimmunoassays
(EIA) verifiziert. Die Antikörper
werden durch Chromatographie, vorzugsweise eine Affinitätssäulen-Chromatographie,
gereinigt.
-
Im
Basis-Sandwich-Assay muß der
sekundäre
Antikörper,
wenn der erste Antikörper
an einen festen Träger
gebunden ist, mit einem Detektionsmittel markiert sein, das irgendeine
Markierung sein kann, die in bekannten Immunmeßtests verwendet wird. Zum
Beispiel gehören
Enzymmarker (wie Alkalische Phosphatase, Meerrettich-Peroxidase
etc.), fluoreszente, lumineszente oder radioaktive Markierungen
(wie Fluorescein, Rhodamin, Europium, Luminol, Acridium und radioaktive
Isotope I125 etc.) oder Kolloidteilchen
(wie Gold und Selen etc.) zu den Markierungen, die in den Immunassays
verwendet werden können.
Unter diesen Markierungen ist das gewöhnlichste die enzymatische
Markierung wie mit Meerrettich-Peroxidase (HRP) oder Alkalischer
Phosphatase. Insbesondere kann die HRP-Markierung in einem Farbtest
nachgewiesen werden durch Umsetzen der HRP mit Diaminobenzidin,
Tetramethylbenzidin, 4-Chlor-1-Naphtol, oder durch eine ähnliche chemische
Reaktion. Das Farbreaktionsprodukt kann in einem Plattenleser, Scanner,
Densitometer oder durch visuelle Beobachtung nachgewiesen werden.
Die Menge des H. pylori kann durch Vergleich der Proben-Lesewerte
mit jenen von Standards, die eine bekannte Menge des Antigens enthalten,
bestimmt werden. Bevorzugt werden mehrere Standards verwendet, um
die Konzentration der Markierung in der Testprobe "einzuklammern".
-
Ein
Radioisotop wie 125I-Iod oder ein β-Emitter
wie 14C-Kohlenstoff
ist eine andere gewöhnlich
verwendete Markierung, die mit Gamma-Zählern oder Szintillations-Zählern detektiert
werden können.
Fluoreszenzmarkierungen können
ebenfalls zur Markierung von Antikörpern für die Detektion durch die Fluoroimetrie
verwendet werden.
-
Der
feste Träger
kann irgendein fester Träger
sein, der zur Verwendung für
Immunoassays bekannt ist. Es kann ein Träger wie etwa eine Mikrotiterplatte
für einen
ELISA sein, die in einem Plattenleser abgelesen werden kann. Alternativ
kann er einer sein, der eine chromatographische Analyse der Probe
in Form einer Flüssigkeit
oder in mobiler Phase solubilisiert ermöglicht. Beispiele eines solchen
Trägers
schließen
Membrane wie Nitrocellulose oder Medien für die Säulen-Chromatographie ein.
-
Die
folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele werden zur Veranschaulichung des Nachweises von H. pylori-Antigenen
im Blut eingeschlossen.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung von H. pylori-Antigenen
und -Nucleinsäuren
-
H.
pylori-Saatvorräte
von ATCC-Stämmen
43504, 43571, 43629 und 49053 wurden einzeln auf Raumtemperatur
aufgetaut und mit 5 ml Brucella-Brühe verdünnt. Unmittelbar nach der Verdünnung wurden
0,2 ml der verdünnten
Bakteriensuspension auf einer Trypticase-Soja-Blut-Agarplatte, die mit 5% Schafsblut
versetzt war, ausgebreitet. Die Platten wurden unter Microaeroben-Bedingungen
zum Wachsenlassen der Bakterien inkubiert. Nach der Inkubation wurden
die Kolonien dann von der Platte gekratzt und zweimal mit PBS gewaschen.
Die gewaschenen Pellets wurden dann in PBS suspendiert.
-
Zum
Sammeln von Antigenen von jedem H. pylori-Stamm wurden H. pylori-Zellen
in einen auf Eis gekühlten
Behälter übertragen
und einer Ultraschallbehandlung mit einem Microson XL200-Ultraschall-Zellaufschließer für 10 Minuten
unterworfen. Die beschallte Bakteriensuspension wurde dann für 30 Minuten
bei 2–8°C bei 25.000 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wurde zur Verwendung als Immunogen zur Erzeugung von H. pylori-Antikörpern aufbewahrt.
-
Zum
Sammeln von Nucleinsäuren
aus jedem H. pylori-Stamm können
H. pylori-Zellen unter Verwendung von 1% SDS in 100 mM Tris-HCl
(pH 8,8) lysiert werden. Das Lysat kann dann einmal mit gleichem
Volumen Phenol/Chloroform extrahiert werden, gefolgt von zweimaligem
Extrahieren mit einem gleichen Volumen Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
(25:24:1). Nach den Chloroform-Phenol-Extraktionen
kann die chromosomale DNA mit 0,6 Volumen Isopropanol bei Raumtemperatur
gefällt
werden. Nach der Zentrifugation für 15 Minuten bei 13.000 × g kann
das Nucleinsäure-Pellet mit 70% Ethanol
gewaschen und in 10 mM Tris-HCl und 1 mM EDTA, pH 8,0 aufgelöst werden.
-
BEISPIEL 2
-
Nachweis von H. pylori-DNA
in Blut unter Verwendung der PCR-Amplifikation
-
Die
aus den H. pylori-Stämmen
erhaltene DNA kann mit Restriktionsendonucleasen verdaut werden. Geeignete
Restriktionsendonucleasen schließen HindIII, EcoRI, BamHI,
ClaI und XbaI ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die
resultierenden Fragmente können
auf einem Agarose-Gel in einem Tris-Acetat-EDTA-Puffer elektrophoretisiert werden. Die
DNA-Fragmente können
aus dem Agarose-Gel mit einem von Boehringer Mannheim (Deutschland)
gekauften Agarose-Gel-Extraktionskit extrahiert werden. Da H. pylori-Stämme auf
genetischer Ebene hoch diversifiziert sind, ist es vorteilhaft,
die DNA-Fragmente aus jedem der H. pylori-Stämme
zu vergleichen, um Konsensus-Fragmente zu finden.
-
Die
DNA-Sequenz des Konsensus-Fragments kann auf beiden Strängen unter
Verwendung von doppelsträngigen
DNA-Templaten und der Dideoxy-Kettenterminationsprozedur bestimmt
werden, wie durch Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1977),
71: 1342–1346
beschrieben. Auf der Basis der konservierten Sequenz der Konsensus-Fragmente
können
Oligonucleotid-Primer unter Verwendung eines DNA-Synthetisierers durch
Befolgen des Protokolls des Herstellers synthetisiert werden. Primer
für die
PCR sind gewöhnlicherweise
etwa 20 BP lang, und der bevorzugte Bereich ist von 15–25 BP.
Eine bessere Vervielfältigung
kann erhalten werden, wenn beide Primer gleich lang sind und grob
dieselbe Nucleotidzusammensetzung aufweisen. PCR-Primer, die nur
mit für
das Antigen spezifischen Nucleinsäuren hybridisieren, sind bevorzugt,
da das Vorliegen einer Vervielfältigung
das Vorliegen der spezifischen H. pylori-Nucleotid-Sequenzen anzeigt.
-
DNA-kodierende
antigenische Fragmente können
durch den Fachmann unter Verwendung von Routinemethoden und einem
Routineaufwand an Experimenten unter Befolgen der Prozesse zum Erhalten
der exemplarischen Nucleinsäuren
erhalten werden.
-
Die
PCR-Vervielfältigung
kann in einer Reaktionsmischung ausgeführt werden, die Plasma-DNR-Extrakt
als Template, H. pylori-Antigen-Primer,
Dynazyme-Puffer (der von Finnzymes, Espoo, Finnland gekauft werden
kann), eine Mischung von allen vier Deoxynucleotiden und Dynazyme
enthält.
Die Plasma-DNA wird auf die gleiche Weise wie die Nucleinsäure-Extraktion
der H. pylori-Zellen extrahiert, außer daß ein zusätzlicher Schritt des Durchlaufenlassens
des Extrakts durch einen Microcon 100-Filter am Ende hinzugefügt wird. Der
abschließende
Schritt besteht darin, verbleibende nicht-biologische hemmende Substanzen
sowie komplexe Polysaccharide zu entfernen, die sich als potente
PCR-Inhibitoren
erwiesen haben, und was eine Eliminierung der DNA-Fällung gestattet.
-
Die
Reaktionen können
mit Mineralöl überschichtet
werden und für
10 Minuten auf 94°C
erhitzt werden, vor dem Start des PCR-Zyklus in einem Perkin-Elmer DNA Thermal
Cycler (Norwalk, CT, USA). Die ersten 5 Zyklusparameter können sein:
Denaturieren für
2 Minuten bei 94°C,
Anlagern für
1 Minute bei 42°C,
und Verlängerung
für 1 Minute
bei 72°C.
Dem können
eine 30-Zyklus-PCR
folgen unter Verwendung der folgenden Parameter: Denaturie ren für 2 Minuten
bei 94°C,
Anlagern für
1 Minute bei 59°C,
und Verlängerung
für 1 Minute
bei 72°C.
Während
des abschließenden
Zyklus kann die Verlängerung
für 10
Minuten erfolgen. Die PCR-Reaktionen
können
bei 4°C
gestoppt werden, und die PCR-Produkte können auf einem Agarose-Gel analysiert
werden. Die Größe der PCR-Produkte
kann geschätzt
und mit den Konsensus-Fragmenten, die in den H. pylori-Stämmen gefunden
wurden, verglichen werden.
-
Eine
Größe, die
gleich der Größe des Konsensus-Fragments
ist, wird als ein positives Ergebnis angesehen. Das PCR-Produkt
kann als H. pylori-Sequenz bestätigt
werden durch eine Southern-Blot-Hybridisierung
mit einer 32P-CTP-markierten DNA-Sonde,
die aus dem Konsensus-Fragment amplifiziert worden war. Alternaiv
können
das PCR-Produkt und das Konsensus-Fragment mit Restriktions-Enzymen
wie AluI, HinfI und HaeIII verdaut werden, und die Verdauungen können auf
ihr Verdauungsmuster mittels Agarose-Gel-Elektrophorese analysiert
werden. Ein identisches Muster zeigt an, daß das PCR-Produkt aus den H.
pylori-Sequenzen stammt.
-
BEISPIEL 3
-
Nachweis von H. pylori-DNA
im Blut unter Verwendung einer LCR-Amplifikation
-
Der
Ligase-Kettenreaktions-(LCR)-Assay erfordert zwei Sätze von
zwei Oligonucleotiden und eine DNA-Ligase. Der erste Satz von Oligonucleotiden
(d.h. Oligo A und Oligo B) sind einander fortlaufend und zu einem
Strang des Ziel-DNA-Duplexes komplementär. Der zweite Satz von Oligonucleotiden
(d.h. Oligo C und Oligo D) sind komplementär zum ersten Satz und belegen
deshalb nebeneinander liegende Stellen auf dem zweiten Strang der
Ziel-DNA. Alle vier Oligonucleotid-Sonden können gemäß der konservierten Sequenz
der H. pylori-Stämme
konstruiert und auf einem Oligonucleotid-Synthetisierer von Applied
Biosystems (Foster City, CA) synthetisiert und mittels PAGE gereinigt
werden. Oligo A und Oligo D können
an ihren 5'-Enden
radiomarkiert werden durch Inkubieren für 30 Minuten bei 37°C in Gegenwart
von Adenosin-5'-(γ-32P)-Triphosphat und Polynucleotid-Kinase
in 50 mM Tris-HCl
(pH 7,5), 7 mM MgCl2 und 1 mM Dithiothreitol.
Die Polynucleotid-Kinase kann dann durch Erhitzen auf 70°C inaktiviert
werden. Gleiche Mengen von jeder der radiomarkierten Oligonucleotid-Sonden
A und D und von jeder der Oligonucleotid-Sonden B und C können einem
Eppendorfgefäß hinzugefügt werden,
zusammen mit dem aus der Serumprobe extrahierten DNA-Templat. Jedes
Gefäß enthält einen
Reaktionspuffer, der aus 50 mM bis-Tris pH 6,5, 10 mM MgCl2, 10 mM NH4Cl, 10
mM KCl, 1 mM Dithiothreitol und 1 mM NAD besteht. Dann kann in jedem
Gefäß eine passende
Menge Mineralöl überdecken, und
die Gefäße können für 3 Minuten
auf 100°C
erhitzt werden, gefolgt von einem Kühlen für 1 Minute auf 85°C, und bei
55°C gehalten
werden, während
die DNA-Ligase hinzugefügt
wird. Die bevorzugte DNA-Ligase ist die Pfu-DNA-Ligase, die aus Pyrococcus furiosus
stammt. Die Reaktionsgefäße können dann
in einem DNA-Thermocycler (RoboCycler, Stratagene) eingebracht und
20, 30 oder 40 mal zwischen 85°C
und 50°C
für 1 Minute
bei jeder Temperatur cyclisiert werden. Ein Volumenanteil von jeder
Reaktion kann 1:1 mit 95%-igem Formamid-Abstop-Farbstoff verdünnt werden. Diese verdünnte Probe
kann auf einem Acrylamid-Gel analysiert werden.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung von H. pylori-DNA-Sonden
-
Das
H. pylori-DNA-Fragment (das normalerweise mindestens 25 Basen, gewöhnlicher
mindestens etwa 30 Basen aufweist und das bis zu etwa 10.000 Basen
oder mehr aufweisen kann, normalerweise jedoch nicht mehr als etwa
5.000 Basen hat) aus H. pylori-Stämmen kann
aus dem Agarose-Gel nach der Elektrophorese herausgeschnitten und
extrahiert werden. Dieses DNA-Fragment kann mit einer Restriktionsendonuklease
verdaut und mit einem Vektor zum Bilden eines rekombinanten Plasmidkonstrukts
ligiert wer den. Das DNA-Fragment kann zum Beispiel mit ClaI verdaut
und in einen ClaI-verdauten Pev-Vrf-Expressionsvektor ligiert werden
(Crowl et al., Gene (1985), 38: 31–38). Das rekombinante Plasmid
kann dann eine Wirtszelle transformieren, die eine prokaryotische
Zelle wie E. coli RRI oder eine eukaryotische Zelle wie NIH 3T3-Zellen oder
HeLa-Zellen sein kann. Die rekombinanten Plasmide können durch
Replikationen in den Wirtszellen vervielfältigt werden. Die vervielfältigten
rekombinanten Plasmide können
gemäß So et
al., Infect. Immun. (1978), 21: 405–411 isoliert werden. Das DNA-Fragment
aus H. pylori kann aus den Plasmiden mittels Verdauung mit derselben
Restruktionsendonuklease freigesetzt werden. Das freigesetzte H.
pylori-DNA-Fragment kann durch Agarose-Gel oder Polyacrylamid-Elektrophorese
bestätigt
werden. Das vervielfältigte
DNA-Fragment kann dann mit einem Radioisotop (wie 32P, 3H, 14C oder dergleichen)
oder mit Fluoreszenz (wie der Verwendung von Digoxigenin- und Biotin-markierten DNA-Sonden,
die mit Fluoreszenz-Detektionsmethoden gekoppelt sind) markiert
und als eine DNA-Sonde verwendet werden.
-
BEISPIEL 5
-
Preparation der Spot-Hybridisierung
unter Verwendung von H. pylori-DNA-Sonden
-
Nitrocellulose-Filter
können
durch Kochen in Wasser sterilisiert oder autoklaviert werden. Ein
einzelnes steriles Filter kann auf die Oberfläche des Agars aufgebracht und
mit Serum, das zur Freisetzung seiner DNA behandelt worden ist,
gespottet werden. Die Serumprobe kann zum Beispiel mit verdünntem wäßrigem Alkali
(z.B. 0,1 bis 1 M NaOH) lysiert werden. Der Alkali kann auch zum
Denaturieren der DNA dienen. Andere Denaturierungsmittel schließen erhöhte Temperaturen,
organische Reagenzien (z.B. Alkohole, Amide, Amine, Harnstoffe,
Phenole und Sulfoxide) oder bestimmte anorganische Ionen (z.B. Thiocyanat
und Perchlorat) ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Nach
der Denaturierung der Probe kann der Filter in einer wäßrigen gepufferten
Lösung,
im allgemeinen bei einem pH von etwa 6 bis 8, gewöhnlicherweise
7 gewaschen werden. Nach dem Lysieren, dem Denaturieren und den
Waschungen kann der mit der Proben-DNA gespottete Filter bei einer
erhöhten
Temperatur, im allgemeinen von etwa 50°C bis 70°C getrocknet werden, um die
Proben-DNA auf dem Filter zu fixieren.
-
Der
Filter kann dann bei einer mild erhöhten Temperatur für eine ausreichende
Zeit mit der Hybridisierungslösung
ohne die Sonde inkubiert werden, um den Filter gründlich naß zu machen.
Verschiedentliche Hybridisierungslösungen können verwendet werden, die
von etwa 20 bis 60 Volumen-, vorzugsweise 30 Volumen-Prozent eines inerten
polaren organischen Lösungsmittels
umfassen. Eine gewöhnliche
Hybridisierungslösung
verwendet etwa 50% Formamid, etwa 0,5 bis 1 M Natriumchlorid, etwa
0,05 bis 0,1 N Natriumcitrat, etwa 0,05 bis 0,2% Natriumdodecylsulfat
(SDS), und geringe Mengen von EDTA, Ficoll (etwa 300–500 kdal), Polyvinylpyrrolidon
(etwa 250–500
kdal) und Serumalbumin. In der Hybridisierungslösung kann ebenfalls etwa 0,5
bis 5 mg/ml ultraschallbehandelte, denaturierte DNA (z.B. Kalbsthymus
oder Lachssperma) und gegebenenfalls 0,5 bis 2% Gew./Vol. Glycin
eingeschlossen sein. Andere Zusatzstoffe können ebenfalls eingeschlossen
sein, wie etwa Dextransulfat von etwa 100 bis 1.000 kdal und in
einer Menge von etwa 8 bis 15 Gew.-Prozent der Hybridisierungslösung.
-
Die
Menge der markierten DNA-Sonde variiert breit, je nach der Art der
Markierung und ob sie vernünftigerweise
an den Filter binden können,
so wie die Stringenz der Hybridisierung. Im allgemeinen sollte ein
substantieller Überschuß über die
Stöchiometrie
der Sonde verwendet werden, um die Bindungsrate der Sonde an die
fixierte Proben-DNA zu verstärken.
-
Nach
dem Spülen
des Filters bei Raumtemperatur mit einer zweiten Lösung, die
zu den in der Hybridisierungslösung
bereitgestellten Konstellationen an Natriumchlorid, Natriumcitrat
und SDS analog sind, kann der Filter nun auf das Vorliegen von Duplexes
gemäß der Art
der Markierung getestet werden. Wenn die Markierung radioaktiv ist,
wird der Filter getrocknet und einem Röntgenfilm ausgesetzt. Wenn
die Markierung Fluoreszenz ist, kann sie direkt unter Verwendung
eines Fluoreszenz-Mikroskops angesehen werden.
-
Die
Sonde braucht keine perfekte Komplementarität zur Sequenz, mit der sie
hybridisiert, aufzuweisen; es können
30% oder mehr Fehlpaarungen vorliegen. Bedingungen, die die Bildung
von DNA-Hybriden beeinflussen,
sind gut bekannt und im einzelnen durch Crosa et al., J. Bact. (1973),
115(3): 904–911
beschrieben.
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung von Kaninchen-polyclonalem-Antikörper gegen
H. pylori
-
Neuseeländische
weiße
Kaninchen werden zuerst mit 0,5 bis 1,0 mg H. pylori-Antigen in
vollständigem Freund'schen Adjuvans durch
intramuskuläre
Injektion immunisiert und alle vier Wochen mit 0,5–1,0 mg
des selben Antigens in unvollständigem
Freund'schen Adjuvans
verstärkt.
Test-Blut-Entnahmen wurden nach der dritten Verstärkung zur
Analyse entnommen. Sobald der Antikörper-Titer den gewünschten
Grad von ungefähr 106 erreichte, wurde die Blutentnahme zur Produktion
veranlaßt.
-
Jede
einzelne Blutentnahme wurde zuerst in PBS auf 1 × 106 verdünnt. Ein
Hundert (100) μl
des verdünnten
Kaninchenserums wurden dann zu H. pylori-antigenbeschichteten Vertiefungen
(Wells) hinzugegeben. Nach einer Inkubation für 1 Stunde bei Raumtemperatur
wurde die Platte 4 mal mit PBS gewaschen, und 100 μl Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-HRP-Konjugat
wurden zugegeben. Die Plat te wurde bei Raumtemperatur für 30 weitere
Minuten inkubiert. Nach 4-maligem Waschen mit PBS wurden 100 μl Tetramethylbenzidin(TMB)-Substrat
zu jeder Vertiefung (Wells) zur Farbentwicklung zugegeben, und die
Farbintensität
in jeder Vertiefung (Wells) wurde unter Verwendung eines Mikrotiter-Lesegeräts bei 450/650
nm gemessen. Die OD 450/650 muß größer als
1,0 sein, um zur Verwendung bei der Antikörperproduktion qualifizierbar
zu sein.
-
BEISPIEL 7
-
Herstellung
von Antikörper-HRP-Enzym-Konjugaten
-
Das
Enzym Meerrettich-Peroxidase (HRP) wurde zur Konjugation an den
Anti-H. pylori-Antikörper ausgewählt. Die
Herstellung der Antikörper-HRP-Enzym-Konjugate
basierte auf einer modifizierten Methode von Nakane (Nakane et al.,
1978: In immunoflorescence and related staining techniques, Knapp
et al., Hrg., S. 215–220,
Elsivier/North-Holland Biomedical Press, Amsterdam).
-
Kurz
gesagt wurde HRP zuerst einer Oxidationsbehandlung mit Natrium-m-Periodat
unterzogen. Diese Oxidation erzeugt eine Aldehyd-Gruppe auf der
Kohlenhydrat-Seitenkette. Der Antikörper und das oxidierte HRP
können
dann in alkalischem pH vermischt werden, so daß die Aminogruppe auf dem Antikörper mit
der Aldehyd-Gruppe auf dem HRP zum Bilden einer Schiff'schen Base reagieren
und zu einer kovalenten Bindung zwischen dem Antikörper und
den HRP reduzieren gelassen wird. Das Antikörper HRP-Konjugat wurde dann durch
Gel-Filtration mit einer Sephacryl-300-Säule gereinigt.
-
Das
HRP kann an einen primären
Antikörper
wie einem Kaninchen-Antikörper gegen
H. pylori oder an einen sekundären
Antikörper
wie einem Ziegen-Antikörper
gegen Kaninchen-IgG konjugiert werden.
-
BEISPIEL 8
-
Gel-Elektrophorese- und
Immunoblot-Analyse
-
Die
Serumprobe kann mittels SDS-PAGE analysiert werden. Nach der Elektrophorese
können
Gele fixiert werden, und Proteine können durch die modifizierte
Silberanfärbungsmethode
von Oakley et al., Anal. Biochem. (1980), 105: 361–363 aufgelöst werden.
-
Alternativ
können
Proteine dann auf ein Nitrocellulose-Papier durch Elektroblotten
für 1 Stunde
bei 1 Amp übertragen
werden. Nach dem Blockieren der unbelegten Bindungsstellen mit einem
Blockierungsmittel wie Tween-20 und fettarmer Milch wird dann eine
ausreichende Menge eines H. pylori-Antikörpers wie im Beispiel 6 (oben)
beschrieben auf das Nitrocellulose-Papier gegeben. Das Nitrocellulose-Papier
kann dann für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert werden. Schließlich können Alkali-Phosphatase-Konjugate
eines sekundären
Antikörpers
gegen ein Immunglobulin der den Anti-H. pylori-Antikörper produzierenden
Tierspezies (wie Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG) auf das Nitrocellulose-Papier
gegeben werden. Die Reaktion kann, durch Zugabe von 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat
(BCIP)/Nitroblau-Tetrazolium (NBT) detektiert werden.
-
BEISPIEL 9
-
Herstellung
von Serum-Helicobacter-pylori-Antigenen in freier Form
-
Die
Serum-H. pylori-Antigene können
sowohl in freier Form als auch als Immunkomplexe vorliegen. Die
freie Form von H. pylori-Antigenen
können
ohne weiteres durch einen Immunoassay oder irgendwelche Antigen-Nachweismethoden
nachgewiesen werden. Für
solche Antigene, die mit H. pylori-Antikörpern im Serum immun komplexiert
sind, können
sie nur nachgewiesen werden, nachdem sie aus den Immunkomplexen dissoziiert
wurden.
-
Der
Beweis, daß die
Serum-H. pylori-Antigene sowohl in freier Form als auch als Immunkomplexe existieren
und daß die
freie Form der H. pylori-Antigene durch den ELISA der vorliegenden
Erfindung ohne weiteres nachgewiesen werden können, die Immunkomplexe jedoch
durch dieselbe Methode nicht ohne weiteres nachgewiesen werden können, ist
in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1 ist eine Serum-H. pylori-Zuschuß-Studie. Keine der Testproben
enthält
H. pylori-Antigene. Trotz der Nicht-Anwesenheit von H. pylori-Antigenen
im Serum könnte
die Serumprobe jedoch H. pylori-Antikörper (d.h. die "Antikörper-positive Probe") enthalten, wahrscheinlich
aufgrund einer vorangehenden Infektion, im Gegensatz zu einer solchen,
die keinerlei H. pylori-Antikörper
enthielt (d.h. die "Antikörper-negative Probe"). In der Zuschuß-Gruppe
wurde eine bekannte Menge von H. pylori-Antigenen (1 × 105 Bakterien/ml), entweder in ganzen bakteriellen
Zellen oder im Zell-Lysat, sowohl zu "Antikörper-negativen" als auch "Antikörper-positiven" Serumproben hinzugefügt. In der "zuschuß-freien" Gruppe wurden keine
H. pylori-Antigene zugegeben.
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Die
Ergebnisse von Tabelle 1 zeigen, daß in den "Antikörper-negativen" Proben die Zugabe von H. pylori-Antigenen
sich in einer Erhöhung
in den OD450/650-Lesewerten wiederspiegelte.
Im Gegensatz dazu erhöhte die
Zugabe von H. pylori-Antigenen in den "Antikörper-positiven" Proben die OD450/650-Lesewerte nicht auf dasselbe Niveau
wie in den "Antikörper-negativen" Proben. Eine plausible
Erklärung
besteht darin, daß die
zugegebenen H. pylori-Antigene Immunkomplexe mit den Serum-H. pylori-Antikörpern gebildet
haben, die mit der ELISA-Messung interferieren.
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Tabelle
1 Serum-H. pylori-Antigene-Zuschuß-Studie
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Um
die Immunkomplexe der Serum-H. pylori-Antigene zu dissoziieren,
kann die Serumprobe mit einem Dissoziier-Reagens oder mit einer
Probendissoziier-Bedingung behandelt werden. Es gibt vier (4) Hauptarten
von Dissoziier-Reagenzien, die beim Dissoziieren der Immunkomplexe
gut funktionieren. Das erste Dissoziier-Reagens ist eine Kochsalzlösung von
NaCl oder KCl. Die bevorzugte hohe Salzkonzentration ist mindestens
1 M. Das bevorzugte Salz ist KCl. Das zweite Dissoziier-Reagens
ist eine Lösung,
die Detergenzien wie SDS, Tween 20, Octylglucosid, Deoxycholat und
Triton X-100 enthält.
Diese Detergenzien können einzeln
oder in irgendeiner Kombination verwendet werden. Die bevorzugte
Konzentration des Detergens ist größer als 1%. Das dritte Dissoziier-Reagens
ist eine Lösung,
die ein chaotropes Mittel wie Guanidin-HCl, Harnstoff und Kaliumthiocyanat
(KSCN) enthält.
Diese chaotropen Mittel sollten bei einer Konzentration von größer als
2 M liegen. Das vierte Dissoziier-Reagens ist eine Lösung, die
ein organisches Lösungsmittel
wie 10%-iges Dioxan und 40%-iges Ethylenglycol enthält.
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Alternativ
kann die Serumprobe bei einer Probendissoziier-Bedingung behandelt werden, die entweder
ein hoher oder niedriger pH oder eine erhöhte Temperatur ist. Der bevorzugte
hohe pH ist 9 oder höher. Der
bevorzugte niedrige pH ist 3 oder niedriger. Die bevorzugte erhöhte Temperatur
liegt bei mindestens 50°C.
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Ferner
kann die dissoziierbehandelte Serumprobe mit einem Protein basierten
Reagens zur Minimierung der Kreuzreaktivität behandelt werden. Das bevorzugte
Protein-basierte Reagens enthält
mindestens eines der folgenden Proteine: fötales Rinderserum, Schweineserum,
normales Ziegenserum, Pferdeserum, Kasein, Albumin, Gelatine und
Rinderserumalbumin.
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BEISPIEL 10
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Affinitäts-Reinigung
von Kaninchen-Anti-H. pylori-Antikörper
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A. Herstellung der Affinitätssäule
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Eins–fünf (1–5) Gramm
einer H. pylori-Zellpaste wurde in 12,5 ml PBS-Puffer mit 0,1 M
Natriumphosphat, 0,15 M NaCl und pH 7,2, der Octylglucosid enthielt,
suspendiert und für
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Die Suspension wurde dann
für 10
Minuten bei maximalem Energieausstoß in einem Eisbad ultraschallbehandelt
unter Verwendung von 1-minütiger
Unterbrechung für
jede Minute der Ultrabeschallung. Nach der Ultrabeschallung wurden
unlösliche
Materialien durch Zentrifugieren bei 25.000 g für 30 Minuten entfernt. Der Überstand
wurde gewonnen, und die Proteinkonzentration wurde mit PBS auf 1–3 mg/ml
eingestellt. Dann wurden präequilibrierte
Aminolink-Kupplungsgele (hergestellt durch Pierce) in PBS zu dem Überstand
bei einem Verhältnis
von 1–10
mg Proteine pro ml gepacktem Gel zugegeben, gefolgt von 10–40 μl von 5 M
Natrium-Cyanborhydrid in Wasser für jeden ml des gepackten Gels.
Die Reaktionsaufschlämmung
wurde dann über
Nacht (mindestens 6 Stunden) unter leichtem Vermischen bei 4°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurde die Gel-Aufschlämmung in eine passende Größenchromatographie-Säule eingefüllt, und
die überschüssige Flüssigkeit
wurde abgelassen. Die Säule
wurde dann mit zwei Säulenvolumina
Kopplungspuffer eluiert, gefolgt von zwei Säulenvolumina von 1 M Tris HCl
mit pH 7,4. Das gewaschene Gel wurde in einem Säulenvolumen des 1 M Tris-HCl/pH
7,4-Puffers re-suspendiert. Nach der Re-Suspendierung wurden 10–40 μl von 5 M
Natrium-Cyanborhydrid pro ml gepacktem Gel zugegeben. Die resultierende
Suspension wurde mit leichter Bewegung für eine Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurde die Säule
abgelassen, ausgiebig mit PBS zum Entfernen jeglicher nicht-konjugierter
Antigene in der Säule
gewaschen.
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B. Reinigung des Antikörpers durch
Affinitätssäule
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Zum
Reinigen des Kaninchen-Antikörpers
wurde ein gleiches Volumen von gesättigter Ammoniumsulfat-Lösung langsam
zu einem gleichen Volumen von Kaninchenserum zum Fällen der
H. pylori-Antikörper zugegeben.
Nach dem Rühren
für 30
Minuten bei Raumtemperatur wurden die Präzipitate mittels Zentrifugation für 30 Minuten
gesammelt, in PBS wieder aufgelöst
und gegen einen 100-fachen Überschuß an PBS
dialysiert. Nach der Dialyse wurde die Lösung durch einen 0,2 μm-Filter
filtriert und auf die Affinitätssäule geladen.
Nach dem Laden wurde die Säule
ausgiebig mit PBS gewaschen, bis das Eluat die Basislinie erreichte.
Der Anti-H. pylori-spezifische Antikörper in der Säule wurde
dann mit 3 M KSCN in Wasser eluiert. Fraktionen, die Immunglobuline
enthielten, wurden gesammelt und gegen PBS mit einem Minimum von
zwei Wechseln zum Entfernen von überschüssigem KSCN
dialysiert. Der gereinigte Antikörper
wurde dann auf etwa 1,0–2,0
mg/ml konzentriert und bei –20°C gelagert.
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BEISPIEL 11
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Serum-Antigen ELISA-Test
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Serum
wurde durch Standardmethoden von ganzem Blut getrennt. Die freie
Form der Serumprobe wurde gemäß Beispiel
1 gesammelt. Der Affinitäts-gereinigte
Antikörper
wurde in Phosphatpuffer zwischen 20 μg/ml und 1,0 μg/ml in Reihe
verdünnt.
Ein 0,1 ml-Aliquot
von jeder Verdünnung
wurde auf eine Costar EIA Strip Plate zugegeben, bedeckt und über Nacht
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platte wurde einmal mit PBS gewaschen
und mit 1% BSA in PBS für
4 Stunden bei Raumtemperatur blockiert. Nachdem die BSA-Lösung entfernt
wurde, wurde 0,1 ml der Serumprobe in freier Form zu der Antikörper-beschichteten
Mikrotiter-Strip-Platte
hinzugefügt,
bedeckt und 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde die
Platte 5 mal mit einer PBS/Tween-Waschung
gewaschen. Dann wurde ein Meerrettich-Peroxidase konjugiertes Kaninchen-Anti-H.
pylori zu jeder Mikrotitervertiefung zugegeben, bedeckt und für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platte wurde erneut 5 mal mit
PBS/Tween-Waschung gewaschen und dann für 10 Minuten bei Raumtemperatur
mit 0,1 ml Tetramethylbenzidin entwickelt. Die Farbentwicklung wurde
bei 450 nm gemessen. Die Reaktion wurde mit 0,1 ml von 1 N H2SO4 gestoppt. Die
Verdünnung,
die die maximale optische Dichte und den niedrigsten Hintergrund
ergab, wurde als die optimale Verdünnung gewählt.
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Die
Tabellen 2 und 3 stellen zwei Experimente dar, die zu unterschiedlichen
Zeiten mit verschiedenen Patienten-Serumproben durchgeführt wurden.
Diese Experimente zeigen die Ergebnisse des Serum-ELISA-Tests für H. pylori.
Das erste Experiment (Tabelle 2) schließt 5 Subjekte ein. Das zweite
Experiment (Tabelle 3) schließt
3 Subjekte ein. Die Ergebnisse sind als OD450/650 ausgedrückt. Das
Vorliegen und die Menge von H. pylori-Antigenen kann bei der Wellenlänge von
450 nm gemessen werden (650 nm stellt die Wellenlänge dar,
die den Hintergrund [d.h. die Platte] detektiert). Die OD450/650 spiegelt den Lesewert bei OD450, subtrahiert durch den Lesewert bei OD650, dar. Proben mit einem OD450/650 ≤ 0,1 zeigen
negative Ergebnisse (d.h. keine H. pylori-Infektion).
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Tabelle
2 Serum-ELISA-Test (Experiment 1)
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Tabelle
3 Serum-ELISA-Test (Experiment 2)
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BEISPIEL 12
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Vergleichsstudien zwischen
der Verwendung von Affinitäts-gereinigten und DEAE-gereinigten
H. pylori-Antikörpern
im Immunoassay
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Die
Tabelle 4 zeigt eine Vergleichsstudie zwischen der Verwendung eines
Affinitätssäulen-gereinigten H.
pylori-Antikörpers
und eines DEAE-Säulen-gereinigten
H. pylori im ELISA.
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Die
Reinigung des H. pylori-Antikörpers
durch Affinitätssäule ist
im Beispiel 5 (oben) beschrieben. Die DEAE (Diethylaminoethyl-Zellulose)-Säule ist
wie folgt beschrieben:
Eine DEAE-Säule wurde mit 0,0175 M Kaliumphosphat
(pH 6,5) bei Raumtemperatur equilibriert. Der Überstand, der die H. pylori-Antikörper enthielt,
wurde auf die Säule
aufgebracht. Die Ausflußfraktionen
wurden gesammelt. Eine Proteinkonzentration (OD280)
wurde bestimmt, und alle Fraktionen mit größer als 0,200 wurden gepoolt.
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Sowohl
die Affinitäts-gereinigten
als auch die DEAE-gereinigten Antikörper wurden in Reihe in Phosphatpuffer
zwischen 20 μg/ml
und 2,0 μg/ml
verdünnt.
Ein 0,1 ml-Aliquot von jeder Verdünnung wurde zu einer Costar
EIA Strip-Platte zugegeben, bedeckt und über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platte wurde einmal mit PBS gewaschen und mit 1%
BSA in PBS für
4 Stunden bei Raumtemperatur blockiert. Mehrere positive und negative
Proben wurden 1:5 in einer Probenverdünnung (PBS-BSA) verdünnt. Jede
Probe (0,1 ml) wurde zu einer Vertiefung eines DEAE-Antikörper-beschichteten Streifens
oder einer Vertiefung eines Affinitäts-gereinigten, Antikörper-beschichteten Streifens
(was als Kontrolle dient) zugegeben und gleichzeitig mit 0,1 ml
des zuvor angenommenen DEAE und/oder des Affinitäts-gereinigten Kaninchen-Anti-H.
pylori-Meerrettich-Enzym-Konjugats inkubiert (siehe Tabelle 4).
Nach 60 Minuten der Inkubation bei Raumtemperatur wurde die Probe
gründlich
gewaschen, um ungebundene Proben und Enzym-markierte Antikörper zu
entfernen. Das Tetramethylbenzidinsubstrat wurde zugegeben und für 10 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Farbentwicklung wurde mit 0,1
ml 1 N Schwefelsäure
gestoppt, und die Vertiefungen wurden bei OD 450/650 nm spectro-photometrisch
zum Bestimmen der Reaktivität
von jeder Probe gelesen.
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Tabelle
4: Vergleich von DEAE- und Affinitäts-gereinigten Antikörpern
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Tabelle
4 zeigt klar, daß der
Affinitäts-gereinigte
Antikörper
und das Affinitäts-gereinigte
Konjugat die besten Ergebnisse im Sinne von niedrigen Hintergrund-Ablesewerten
und hohen (empfindlicheren) positiven Proben-Ablesewerten erzeugten.
Der Affinitäts-gereinigte
Antikörper
wurde für
beide Seiten der Platte und des Konjugats als Bezugsstandard (Assay
1) verwendet. Alle anderen Testergebnisse wurden mit dem Referenzstandard
verglichen. Bei Vergleich mit dem Referenzstandard zeigten die DEAE-Platte
und das DEAE-Konjugat ein falsch-positives Ergebnis aufgrund des
erhöhten
Hintergrunds (d.h. höherem
OD für
die negativen Proben), und der OD der positiven Proben nahm ab (Assay
3). Durch Ersetzen der DEAE-Platte durch die Affinitäts-Platte
nahmen die positiven Signale zu, jedoch blieb der hohe Hintergrund,
was falsch-positive Ergebnisse ergab (Assay 2). Durch Verringern
der DEAE-Konjugat-Konzentration auf 50% des ursprünglichen
wurde der Hintergrund verringert, jedoch verrin gerten sich auch
die positiven Signale, was ein falsch-negatives Ergebnis zeigte (Assay 4).
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BEISPIEL 13
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Immunochromatographischer
Assay
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Eine
immunochromatographische Testvorrichtung besaß eine äußere Plastikkassette mit zwei
Fenstern: ein "Probenzugabefenster" und ein "Ergebnissichtfenster". Das "Probenzugabefenster", zu dem eine mobile
Phase hinzugefügt
wurde, enthielt auch eine "Markierungsfüllung" oder Reservoir,
das den zweiten Antikörper
enthielt, der mit Detektionsmitteln wie Immuno-Gold markiert war.
Die Füllung
wurden zwischen dem Probezugabepunkt und dem unteren Rand des "Ergebnissichtfensters" plaziert. Das "Ergebnissichtfenster" lag über der
stationären
Phase, es enthielt eine Testlinie, auf die ein erster primärer Antikörper aufgebracht
war, und eine Kontrollinie, auf die ein Antikörper gegen einen zweiten primären Antikörper aufgebracht
war. Die Testlinie lag zwischen dem Probenzugabefenster und der
Kontrollinie.
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Zum
Ausführen
des Tests wurden 4–6
Tropfen Serum zu der Probenfläche
der Kassette zugegeben. Die Probe strömte durch eine Markierungsfüllung, die
einen gereinigten H. pylori-Antikörper enthielt, der mit roter
Farbe von Immuno-Gold oder einer anderen Markierung gekoppelt war.
Die Probe, die nun markierte Antikörper enthielt, bewegte sich
auf dem Teststreifen aufwärts,
dabei zuerst die Testlinie und dann die Kontrollinie passierend.
Sollte die Probe H. pylori-Antigene enthalten, würde der Antikörper an
das Antigen, der mit dem roten Immuno-Gold gekoppelt war, binden,
der seinerseits an einen H. pylori-Antikörper binden würde, der
in Form einer Linie auf die Nitrocellulose-Membran aufgebracht (immobilisiert)
war. Falls der H. pylori-Antikörper-Antigen-Antikörper-Komplex
eingefangen würde,
würde die
rote Testlinie im Ergebnisfenster sichtbar (Membran-Antikörper:Antigen:Antikörper-rotes
Immun-Gold). Auf die Kon trollinie wurde Ziegen-Anti-Kaninchen-Antikörper aufgebracht.
Die H. pylori-Immuno-Gold-Antikörper
wurden durch die Ziegen-Anti-Kaninchen-Linie
eingefangen, als die Probe hindurchströmte (falls ein monoklonaler
Antikörper
zur Kopplung von Farbteilchen verwendet wurde, sollte Ziegen-Anti-Maus
auf die Kontrolllinie aufgebracht werden), um sicherzustellen, daß das Verfahren
korrekt ausgeführt
wurde.
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Probenflüssigkeit,
die zusätzliche
mobile Phase enthalten könnte,
würde vom
unteren Teil zum oberen Teil wandern (chromatographischer Effekt),
und die gesamte überschüssige Flüssigkeit
würde durch
ein Absorptionspolster, das oben aufgelegt ist, zum oberen Teil
der Kassette hin gezogen. Falls in der Probe kein Antigen enthalten
wäre, würde nur
die Kontrollinie am Ende des Tests sichtbar sein. Falls Antigen
vorläge,
wäre die
Testlinie sichtbar.
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Mit
der Beschreibung der Erfindung im einzelnen und durch Bezugnahme
auf die bevorzugten Ausführungsformen
wird dem Fachmann klar, daß Modifikationen
und Variationen möglich
sind, ohne sich vom Umfang der Erfindung, wie in den folgenden angehängten Ansprüchen definiert,
zu entfernen.