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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Herstellungsgegenstände zur
Bearbeitung von biologischen Proben zur schnellen und einfachen
Detektion von Mykobakterien und sezernierten mykobakteriellen Antigenen,
insbesondere des Antigens MPB64 von Mycobacterium bovis oder des
Antigens MPT64 von M. tuberculosis.
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Hintergrund der Technik
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Organismen
der Gattung Mycobacterium sind bei Menschen für eine signifikante Mortalität und Morbidität verantwortlich.
Die Gattung umfasst mehrere Arten, die Mycobacterium africanum,
M. avium, M. bovis, M. bovis-BCG,
M. chelonae, M. fortuitum, M. gordonae, M. intracellulare, M. kansasii,
M. microti, M. scrofulaceum, M. paratuberculosis und M. tuberculosis
einschließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Bestimmte dieser Organismen sind verursachende Mittel von
Krankheiten. Von besonderer Wichtigkeit ist in jüngster Zeit ein Anstieg der
Häufigkeit
von Tuberkulose (TB), deren ätiologisches
Mittel M. tuberculosis ist. Infektionen, die durch von Tuberkulose
verschiedene Mykobakterien (MOTT, atypische Mykobakterien) verursacht
werden, nehmen aber auch immer mehr zu. Viele dieser neuen Fälle stehen
in Bezug zur AIDS-Epidemie, die Population mit geschwächtem Immunsystem
zur Folge hat, die für
eine Infektion durch Mykobakterien besonders empfindlich ist. Bei
HIV-infizierten Patienten und anderen Patienten mit geschwächtem Immunsystem
sind M. avium, M. kansasii und andere Nicht- Tuberkulose-Mykobakterien als opportunistische
Pathogene festgestellt worden. Daher besteht ein steigender Bedarf
an einer schnellen differenziellen Diagnose von TB-Infektionen,
weil sie sich schnell ausbreiten und innerhalb eines kurzen Zeitraums
tödlich
sein können.
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Traditionelle
Verfahren zum Nachweis, zur Isolation und Identifikation von Mykobakterium-Arten
umfassen säurebeständige Anfärbeverfahren,
Kulturtechniken und biochemische Bestätigungsverfahren. Im ersten
Fall wird das mögliche
Vorhandensein von Mykobakterien durch eine mikroskopische Untersuchung
einer Probe bestimmt, die mit einer zweckmäßigen säurebeständigen Anfärbung behandelt wurde. Das
Vorhandensein von säurebeständigen Bakterien
(AFB) deutet auf das Vorhandensein von Mykobakterien hin. Beispielsweise
wird das Auffinden von säurebeständigen Bakterien
in Sputa und anderen geeigneten klinischen Proben als Indizienbeweis
für eine
aktive Tuberkulose betrachtet, der ausreichend ist, um eine Therapie
zu initiieren.
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Nach
einem anfänglichen
visuellen Nachweis von Mykobakterien kann eine Probe weiterverarbeitet und
kultiviert werden. Nachdem ein Wachstum erreicht ist, können weitere
differenzielle Tests angewandt werden, um die vorhandene Mykobakterienart
zu identifizieren. Das Center for Disease Control hat eine Reihe
von 18 Tests empfohlen, die eine spezifische Identifizierung von
fast 90% der Mykobakterienarten ermöglichen. G. P. Kubica in The
Mycobacteria: A Sourcebook, Part A (Kubica & Wayne, Hrsg.), S. 133-175, Marcel
Dekkar (New York: 1984).
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Eine
Diagnose mykobakterieller Infektionen durch eine Kultivierung des
Organismus, gefolgt von einer Identifizierung mittels biochemischer
Assays, ist zeitaufwändig,
und eine typische Diagnose unter Verwendung herkömmlicher Kulturverfahren kann
bis zu sechs bis acht Wochen dauern. Automatisierte Kultivierungssysteme
wie das BACTEC®-
(Becton Dickinson Microbiology Systems, Sparks, Md.) System können die
Zeit für
eine Diagnose auf ein bis zwei Wochen verkürzen. Dennoch besteht nach
wie vor ein Bedarf an einer Verkürzung der
Zeit, die zur Diagnose von mykobakteriellen Infektionen erforderlich
ist, auf weniger als eine Woche, vorzugsweise auf etwa einen Tag
oder weniger. Assays auf der Grundlage von Oligonucleotid-Sonden
wie Southern-Hybridisierungen oder Dot-Blots sind dazu fähig, ein
schnelles Ergebnis (d.h. in einem Tag oder weniger) zu liefern.
Gattungs- und art-spezifische
Primer können
in direkten Assays klinischer Proben mittels Nucleinsäureamplifizierung
ebenfalls verwendet werden. Somit stellen moderne Techniken wie
BACTEC®,
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und die DNA-Hybridisierung mächtige Werkzeuge
zur schnellen Diagnose von Tuberkulose dar, wobei die Kosten in
denjenigen Ländern,
in denen Tuberkulose immer noch ein lebensbedrohliches Problem ist,
nicht leicht zu tragen sind.
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Genetische
Verwandtschaften verschiedener Mykobakterien sind untersucht worden,
um mykobakterielle Krankheiten zu verhindern und zu untersuchen.
Zum Beispiel ist Bacillus Calmette-Guerin (BCG) die Bezeichnung,
die einer Familie von Tuberkulose-Vakzinen verliehen wurde, die
1921 durch die in-vitro-Attenuierung
von Mycobacterium bovis erhalten wurden. Anschließend wurden
BCG-Impfchargen global verteilt, und sowohl phänotypische als auch genotypische
Unterschiede zwischen Stämmen
sind beschrieben worden. Siehe M. A. Behr et al., A historical and
molecular phylogeny of BCG strains, Vaccine 17:915-922 (1999). Diese Autoren
rezensierten die englischen und französischen historischen Aufzeichnungen
zu 13 Stämmen,
und DNA wurde aus diesen Stämmen
für eine
Untersuchung des Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismus extrahiert. Eine molekulare
Typisierung auf der Grundlage der Unterschiedlichkeit der Insertionssequenz IS6110-Typisierung
und in Gegenwart eines bestimmten Gens, dem mpt64-Gen, führte zu
3 Claden. Mit zwei Ausnahmen entsprechen diese Claden den Stämmen, die
vom Pasteur-Institut
1924-26 (IS6110-2/mpt64+), 1926-31 (IS6110-1/mpt64+) und 1931 oder
später
(IS6110-1/mpt64-) erhalten wurden.
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Immunologische
Methoden zur Bestimmung von Mykobakterien, insbesondere M. tuberculosis,
sind bekannt. Zum Beispiel offenbarten A. Drowart et al., Detection
of mycobacterial antigens present in short-term culture media using particle
counting immunoassay, Am Rev Respir Dis 147:1401-1406 (1993) einen
Particle counting immunoassay (PACIA, Immunoassay zur Teilchenzählung),
der mit dem BACTEC®-System verglichen wurde,
um ein Wachstum von Mykobakterien nach einer kurzzeitigen Kultur
nachzuweisen, und dieser wurde zur Identifizierung von M. tuberculosis
verwendet. Latexteilchen wurden mit polyklonalem Anti-BCG oder mit
einem spezifischen 2A1-2-monoklonalen Antikörper, von dem behauptet wurde,
dass er ein Kulturfiltratprotein von 37-38 kDa spezifisch erkennt, beschichtet.
Flaschen, die das nichtradioaktive flüssige Medium Middlebrook 7H9
enthielten, und BACTEC®-Ampullen wurden mit gleichen
Mengen an Mykobakterien von vier Bezugsstämmen (M. tuberculosis, M. kansasii,
M. avium und M. xenopi) inokuliert. Mittels Anti-BCG wies der PACIA
mykobakterielle Antigene 3 bis 6 Tage vor dem BACTEC®-System nach. M. tuberculosis
wurde von den anderen Mykobakterien mittels 2A1-2 unterschieden.
17 klinische Proben wurden ebenfalls untersucht. Bei denselben 10
wiesen die beiden Techniken Mykobakterien nach, PACIA mit Anti-BCG
nach 9 Tagen und BACTEC® 1 bis 5 Tage später. Bei
9 der 10 Proben wies PACIA mit 2A1-2 M. tuberculosis nach 20 Tagen
nach, ein Ergebnis, das mit dem AccuProbe®- (GenProbe,
San Diego, CA) System bestätigt
wurde. Die Autoren schlossen, dass PACIA das Wachstum von Mykobakterien
früher
als BACTEC® nachweist
und dass in PACIA, die mit speziellen monoklonalen Antikörpern durchgeführt werden,
M. tuberculosis von anderen Mykobakterien unterschieden werden kann.
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Ein
weiteres mykobakterielles Kulturfiltratprotein, das immunologisch
charakterisiert worden ist, wird als MPB64 bzw. MPT64 in M. bovis
bzw. M. tuberculosis bezeichnet. Somit offenbaren R. Yamaguchi et
al., Cloning and characterization of the gene for immunogenic protein
MPB64 of Mycobacterium bovis BCG, Infect. Immun. 57:283-288 (1989)
ein Klonen und Sequenzieren eines Gens für das Protein MPB64, das in
Kulturfiltraten nur von M.-tuberculosis-
und in einigen Stämmen
von M. bovis-BCG gefunden wird. Das Gen wurde in Escherichia coli
exprimiert, und das Produkt wies bei der Elektrophorese eine Migration
auf, die derjenigen des (echten) nativen Proteins MPB64 ähnlich war,
und reagierte auch mit polyklonalen und monoklonalen Antikörpern, die
gegen das echte Protein gezüchtet
wurden.
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Die
immunologischen Eigenschaften des Proteins MPB64 sind unter Verwendung
zusätzlicher
rekombinanter Produktionssysteme weiter untersucht worden. Zum Beispiel
offenbaren T. Oettinger et al., Cloning and B-cellepitope mapping
of MPT64 from Mycobacterium tuberculosis H37Rv., Infct. Immun. 62:2058-64 (1994)
ein Klonen und Sequenzieren des Gens (mpt64) des immunogenen Proteins
MPT64, das in nicht erwärmten
Kulturfiltraten von M. tuberculosis H37Rv gefunden wird. Ein Vergleich
zeigte, dass mpt64 und das Gen, das das Protein MPB64 mit 23 kD
kodierte, das von M. bovis BCG Tokyo sezerniert wurde, mit Ausnahme einer
stummen Mutation identisch waren. Southern-Blot-Experimente an genomischer
mykobakterieller DNA zeigten das Vorhandensein von MPT64 in den
M.-tuberculosis-Unterstämmen
H37Rv, H37Ra und Erdmann und MPB64 in den M.-bovis-BCG-Unterstämmen Tokio,
Moreau und Russisch, während
den M.-bovis-BCG-Unterstämmen
Glaxo, Pasteur, Kanadisch, Tice und Dänisch 1331 und Mycobacterium
leprae das Gen fehlt. Zum Kartieren von B-Zell-Epitopen an MPT64
mit fünf
monoklonalen Antikörpern,
C24b1, C24b2, C24b3, L24b4 und L24b5, wurden Mutanten mit N-terminalen
und C-terminalen Deletionen konstruiert. Eine Western-Blot- (Immunoblot-)Analyse
ergab, dass die Maus-Antikörper
an einem linearen und drei Konformationsepitopen binden.
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T.
Oettinger et al., Mapping of the delayed-type hypersensitivity-inducing
epitope of secreted Protein MPT64 from Mycobacterium tuberculosis,
Infect. Immun. 63:4613-8 (1995) offenbaren, dass das MPT64 von M.
tuberculosis H37Rv codierende Gen in E. coli K-12 exprimiert und
als rekombinantes Protein gereinigt wurde. Die gereinigte Rekombinante
MPT64 verursachte eine Hypersensibilität vom Spättyp (DTH) in ausgezüchteten
Meerschweinchen, die mit M. bovis BCG Tokio sensibilisiert worden
waren. Keine Hautreaktionen wurden beobachtet, wenn entweder rekombinantes
MPT64 oder natives MPT64 in Meerschweinchen, die mit M. bovis BCG
Dänisch
1331 sensibilisiert worden waren, verwendet wurde. Untersuchungen
mit überlappenden synthetischen
Peptiden ermittelten genau die biologische Aktivität bei einem
einzelnen DTH-induzierenden Epitop, das aus 15 Resten zwischen den
Aminosäuren
Gly-173 und Ala-187 bestand. Ein mittels PCR durchgeführtes Screening
von 56 klinischen Isolaten von M. tuberculosis von Patienten aus
Dänemark
und Tansania demonstrierte das Vorhandensein von mpt64 in allen
Stämmen.
Die Autoren stellten fest, dass diese Ergebnisse auf MPT64 als möglichen
Kandidaten für
ein Hauttestreagens hindeuten, dass für die Diagnose von humaner
Tuberkulose spezifisch ist.
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H.
Tasaka et al., Secretion of MPB64 antigen by a recombinant clone
of Mycobacterium smegmatis: characterization and application for
the diagnosis of tuberculosis, Scand. J. Immuol. 42:487-92 (1995)
offenbaren, dass MPB64 von einem Klon von M. smegmatis-MPB64, in
den das Strukturgen von MPB64 mittels eines neuen Vektors insertiert
wurde, hergestellt und sezerniert wurde. Antikörper gegen die Rekombinante MPB64
(rMPB64) wurden für
einen reversen Partikellatexagglutinations- (RPLA-)Test zur schnellen
Bestimmung des Antigen MPB64 verwendet. PPLA-Tests wurden auf Lagerkulturen
und klinische Isolate von Mykobakterien angewandt, um den TB-Komplex
zu identifizieren. Insbesondere wurden Mykobakterien aus Sputa auf
Ogawa-Eiermedien isoliert, eine Woche lang auf Middlebrook-7H9-Medium
subkultiviert und dann für
den RPLA-Test verwendet. Die RPLA mit Anti-MPB64-Antikörper-beschichteten Latexkügelchen
unterschied den TB-Komplex vollständig von anderen Mykobakterien.
Bei Verwendung von mit polyklonalem Kaninchen-anti-rMPB64-Antikörper beschichteten
Latexkügelchen
wurden mittels RPLA 1 ng/ml MPB64, nur 103 M.
tuberculosis in 25 μl
Kulturmedium, nachgewiesen. Die Autoren schlagen vor, dass RPLA
mit einem Anti-MPB64-Antikörper ein
neues, leichtes und preiswertes Verfahren für eine schnelle Diagnose von
Tuberkulose wäre.
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P.
W. Roche et al., Expression of Mycobacterium tuberculosis MPT64
in recombinant Myco. smegmatis: purification, immunogenicity and
application to skin tests for tuberculosis, Clin. Exp. Immunol.
103:226-32 (1996a), offenbaren die Entwicklung eines rekombinanten
mykobakteriellen Vektors, der das kodierte M.-tuberculosis-Protein
MPT64 in hohen Konzentrationen im Kulturfiltrat sezerniert, aus
dem das Protein mittels eines einstufigen Affinitätschromatographie-Verfahrens
isoliert wurde. Das gereinigte Protein wurde sowohl von polyklonalen
als auch von monoklonalen Anti-MPT64-Antikörpern erkannt. Die T-Zellen-Reaktivität des Proteins
wurde durch seine Fähigkeit
zur Stimulation humaner Anti-rMPB64-T-Zellenlinien bestätigt. Das
rekombinante M-smegmatis-MPT64-Protein war dem E.-coli-MPB64-Protein,
das eine identische Aminosäuresequenz hat,
dahingehend überlegen,
als es kutane DTH-Reaktionen in Meerschweinchen verursachte, die
mit M. tuberculosis sensibilisiert waren. Das Potential dieser Form
des M.-tubercu/osis-MPT64-Proteins
als Hauttestreagens für
Tuberkulose wird diskutiert.
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P.
W. Roche et al., Human T-cell epitopes on the Mycobacterium tuberculosis
secreted protein MPT64, Scand. J. Immunol. 43:662-70 (1996b), offenbaren
eine Kartierung der immunogenen Regionen des MPT64-Proteins von
M. tuberculosis unter Verwendung von peripheren einkernigen Blutzellen
(PBMC) von TB-Patienten und einen Satz von überlappenden Peptiden, die
die komplette Sequenz des Proteins einschließen. Bei einer Minderheit von
TB-Patienten (6/32)
stieg eine Antikörper-Reaktion
auf MPT64 an. In den Seren der Hälfte
(3/6) davon wurden zwei lineare Antikörper-Bindungsstellen identifiziert.
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Das
das Antigen MPB64 codierende Gen ist auch zum Nachweis von Mykobakterien
in klinischen Proben mittels Nucleinsäureanalyse verwendet worden.
Zum Beispiel offenbaren L. Dar et al., Diagnosis of pulmonary tuberculosis
by polymerase chain reaction for MPB64 gene: an evaluation in a
blind study, Indian. J. Chest. Dis. Allied Sci. 40:5-16 (1998),
eine Auswertung von PCR für
das mpb64-Gen, wobei 182 klinische Proben (Sputum, Bronchus-Alveolen-Spülung und
Pleuraflüssigkeit)
von Patienten mit einer klinischen Diagnose einer Lungentuberkulose
und 72 Proben von Patienten mit nicht-tuberkulösen Lungenläsionen und Personen mit normaler
Gesundheit eingeschlossen waren. Die PCR war in 59% der einzelnen
Sputum-Proben von klinisch diagnostizier ter Lungentuberkulose positiv,
während
M. tuberculosis in 18% der Proben gezüchtet werden konnte. Mittels
PCR konnte M. tuberculosis in 81,8% der positiven Kultur-Sputum-Proben
identifiziert werden. PCR war auch in 71,4% der Bronchus-Alveolen-Spül- (BAL-)Flüssigkeit
und 60,7% der Pleuraflüssigkeitsproben
von vermutlich klinischen Fällen
positiv, die hauptsächlich
kulturnegativ waren. Die Autoren stellten fest, dass "PCR für das MPB64-Gen
eine nützliche
Alternative für
die Diagnose von Lungentuberkulose aus Sputum- und paucibazillären Proben wie BAL- und Pleuraflüssigkeit
ist, bei denen herkömmliche
Methoden eine niedrige Empfindlichkeit insbesondere in Bereichen
zeigen, bei denen Stämme
eine niedrige Kopiezahl von anderen PCR-Zielen wie der IS6110-Insertionssequenz
zeigen" (Zusammenfassung).
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Das
japanische Patent JP-A-11108931, Nanba et al., offenbart ein Verfahren
zur Identifizierung von M. tuberculosis in einem Kulturmedium unter
Verwendung eines MPB64-Antikörpers.
Kürzlich
haben C. Abe et al., "Simple
and rapid identification of the Mycobacterium tuberculosis complex
by immunochromatographic assay using anti-MPB64 monoclonal antibodies", J. Clin Microbiol.
37:3693-3697 (1999), offenbart, dass ein immunochromatographischer
Assay (MPB64-ICA) zur Identifizierung des M.-tuberculosis-Komplexes mit 20
Bezugsstämmen
von mykobakteriellen Spezies und 111 klinischen Isolaten ausgewertet
wurde. MPB64-ICA wies eine sehr starke Reaktionsbande mit Organismen
auf, die zum M.-tuberculosis-Komplex gehörten, aber nicht mit von M.
tuberculosis verschiedenen Mykobakterien (MOTT-Bakterien) mit Ausnahme
eines von vier getesteten M.-marinum-Stämmen
und einem M. flavescens-Stamm, die beide sehr schwache Signale ergaben.
Die Effektivität
von MPB64-ICA wurde in Kombination mit zwei flüssigen Kultursystemen (MB-REDOX,
Biotest AG, Dreieich, Deutschland, und dem Mycobacteria Growth Indicator
Tube (MGIT®)
System, BBL Becton Dickinson Microbiology Systems, Cockeysville,
Md.) getestet. Insgesamt 108 von 362 verarbeiteten Sputumproben
waren auf säurebeständige Bakterien
positiv. Proben, die von den Kulturen an denselben Tagen genommen
wurden, an denen eines der beiden Kultursysteme für Mykobakterien
positiv wurde, wurden mittels MPB64-ICA untersucht. Von 108 Kulturen
mit Mykobakterien wiesen bei diesem Test 51 ein positives Signal
auf, wobei das Vorhandensein des M.-tuberculosis-Komplexes später mittels
des AccuProbe®-Nucleinsäureassays
für den M.-tuberculosis-Komplex
gezeigt wurde. Darüber
hinaus wies der MPB64-ICA den M.-tuberculosis-Komplex in Mischkulturen
des M.-tuberculosis-Komplexes
und von MOTT-Bakterien richtig nach. Gemäß den Autoren deuten diese
Ergebnisse darauf hin, dass der MPB64-ICA leicht zur schnellen Identifizierung
des M.-tuberculosis-Komplexes in Kombination mit Kultursystemen
auf der Grundlage von flüssigen
Medien ohne technische Komplexität
in klinischen Laboratorien verwendet werden kann. Die Autoren wiesen
jedoch darauf hin, dass, "wenn
frisches M.-bovis-BCG, das in einem flüssigen Medium gezüchtet worden
war, zur Auswertung verwendet wurde, die analytische Empfindlichkeit
des MPB64-ICA als 105 CFU/ml berechnet wurde
(Tabelle 3), ein Wert, der demjenigen für den AccuProbe-Test ähnlich ist
[Zitate weggelassen]. Daher sollte dieser Test nicht direkt an frischen
klinischen Proben verwendet werden" (S. 3996, Spalte 1).
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U5-A-6,245,331,
Laal et al., offenbart, dass eine Anzahl von Protein- und Glycoprotein-Antigenen,
die vom Mycobacterium tuberculosis (Mtb) sezerniert werden, auf
der Grundlage von frühen
Antikörpern,
die in mit Mt infizierten Patienten vor der Entwicklung einer klinisch
nachweisbaren Krankheit vorhanden sind, als "frühe" Mt-Antigene identifiziert
worden sind. Diese frühen
Mt-Antigene, insbesondere ein sezerniertes Protein mit 88 kDa mit
einem pI-Wert von etwa 5,2, das in einem Mt-Lipoarabinomannanfreien
Kulturfiltrat vorhanden ist, ein als Mt-Antigen 85C charakterisiertes
Protein, ein als Mt-Antigen MPT51 charakterisiertes Protein, ein
als Mt-Antigen MPT32 charakterisiertes Glycoprotein und ein Protein
mit 49 kDa mit einem pI-Wert von etwa 5,1 sind in Immunoassay-Verfahren
für einen
frühen,
schnellen Nachweis von TB bei einem Patienten brauchbar.
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Eine
Verarbeitung von biologischen Material (z.B. Sputum) zum Nachweis
von Mykobakterien betrifft im Allgemeinen zuerst eine Verflüssigung
und Entfernung von zellulären
oder anderen Trümmern
und eine Verminderung von kontaminierenden Mikroorganismen statt
einer Reinigung von Mykobakte rien per se. Somit sind Verfahren zur
Verarbeitung von biologischen und anorganischen Proben, von denen
vermutet wird, dass sie ein oder mehrere Mykobakterien enthalten,
zum Nachweis solcher Mykobakterien durch das Vorhandensein anderer,
unerwünschter
Mikroorganismen, die natürlicherweise
in solchen Proben vorhanden sind, einschränkt. Wenn Versuche zum Kultivieren
der langsam wachsenden Mykobakterien aus den verarbeiteten Proben
unternommen werden, könnte
jedoch oft ein durchbrechendes Wachstum anderer, schneller wachsender
Organismen, die in der verarbeiteten Probe vorhanden sind, die Kultur übernehmen,
wodurch ein mögliches
falsches Positivsignal verursacht wird. Ein solches Durchbruchswachstum
ist ein Problem, weil es den Nachweis langsam wachsender Bakterien
und insbesondere von Mykobakterien in der Probe behindern oder verhindern
kann. Dieses Problem ist insbesondere für die Kultur von langsam wachsenden,
pathogenen Mykobakterien-Spezies problematisch, weil an einem Patienten
eine Falschdiagnose gestellt werden kann, wenn der vermutete Mikroorganismus
aus den Proben des Patienten nicht kultiviert werden kann. Somit
besteht ein Bedarf an verbesserten Verfahren zur Förderung
der selektiven Isolierung eines gewünschten Mikroorganismus, insbesondere
von pathogenen Mykobakterien, aus einer Probe, die viele andere
schneller wachsende Mikroorganismen enthalten kann.
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Insbesondere
werden Sputumproben zur Herstellung einer M.-tuberculosis-Kultur heute immer
noch oft mit Verfahren bearbeitet, die seit über 40 Jahren verwendet werden
(G. Kubica et al., Am. Rev. Resp. Dis. 87:775-779 (1963)). Diese
und andere Probenverarbeitungsverfahren für eine M.-tuberculosis-Kultur sind für folgende
Zwecke entwickelt worden: 1) eine Reduzierung der Viskosität der Sputumprobe
zur Erleichterung der Handhabung, 2) der Abtötung von kontaminierenden Organismen
(wie Pilzen und Nicht-Mykobakterien), um eine gemeinsame Kultivierung
mit M. tuberculosis und eine Verwechslung bei der Diagnose zu verhindern, und
3) der Konzentration der Probe zu einem kleinen Volumen zum Impfen
von Kulturen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden bei herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von Proben von Mycobacteria sp. herkömmlicherweise
harte Bedingungen und kaustische, toxische oder reaktive Reagenzien
verwendet. Herkömmliche Verfahren
zur Verarbeitung von Proben für
eine Mykobakterien-Kultur sind beispielsweise von G. Kubica in The Mycobacteria:
A Source Book. Part A (G. Kubica und L. Wayne, Hrsg.) Marcel Dekker,
N.Y. (1984), S. 315-344, rezensiert.
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US-A-5,364,763,
Kacian, offenbart Verfahren und Zusammensetzungen für eine verbesserte
Verflüssigung
von mukoiden Sekretionen durch eine Behandlung mit einem Disulfidbindungen
reduzierenden Mittel und einem DNA-Aufschlussmittel und zur verbesserten
Konzentration ausgewählter
Bakterienspezies aus solchen Proben. Darüber hinaus gibt Kacian wie
folgt eine historische Übersicht über die
Entwicklung verschiedener Verarbeitungsverfahren für zu testende
klinische Proben für
verschiedene mikrobiologische Organismen, insbesondere Mykobakterien.
Nach Kacian erkannten Forscher in den 50-er bis zu den frühen 60-er
Jahren des 20. Jahrhunderts, dass Unterschiede zwischen den Zusammensetzungen
verschiedener mukoider Sekretionen einschließlich Sputa in Abhängigkeit
von der Quelle und der Beschaffenheit eines gegebenen Krankheitsprozesses
vorlagen. Insbesondere wurde das Vorhandensein von Sputa, die als
mukoid klassifiziert wurden und denen inflammatorische Zellen, die
im Zusammenhang mit infektiösen
Prozessen üblicherweise
gefunden werden, fehlten, sowie Sputa, die solche Zellen enthielten
(als purulent klassifiziert), erkannt. Es wurde vorgeschlagen, dass
beide Proteinkomponenten und DNA wahrscheinlich zur Viskosität des Sputums
beitragen, und Beweise dafür
wurden gesammelt. Insbesondere wurde gezeigt, dass DNAsen und Protessen
die Fähigkeit
haben, Sputa und Eiter in gewissem Ausmaß zu verflüssigen. DNAsen schienen eine
höhere
Aktivität zu
haben, wenn sie bei purulenten Sputa verwendet wurden, während Proteasen
bei mukoiden Sputa wirksamer waren.
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Weiterhin
ist nach Kacian zusätzlich
zu Enzymen eine Vielzahl von anderen Mitteln wie Detergenzien, Salzen,
Oxidations- und Reduktionsmitteln als verflüssigende Mittel versucht worden,
und eine Reihe funktionierte mehr oder weniger erfolgreich. In den
frühen
60-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde berichtet, dass die Verwendung
des Sulfhydryl-Reagens N-Acetyl-L-cystein ("NALC")
zur Verflüssigung
von mukoiden Sekretionen mit sowohl purulenter als auch mukoider
Beschaffenheit wirksam ist. J. Webb, Thoracic & Cardiovascular Surg., 44:330-343
(1962). Es wurde behauptet, dass das Reagens zur Verflüssigung
sowohl von mukosen (wobei angenommen wurde, dass die Proteinkomponente
für die
meiste Viskosität
in mukosen Proben verantwortlich ist) als auch DNA, von der postuliert
wurde, dass sie signifikant zur Viskosität in purulenten Spezies beiträgt, fähig ist.
Dieses Reagens und die verwandte Verbindung, Dithiothreit (offenbart
in US-A-3,502,779 ("das
779-Patent"), Dye et al., 1974)
ergaben eine überlegene
Verflüssigung
vieler mukoider Spezies für
eine Vielzahl von Zwecken, wie durch einen Vergleich mit vorherigen
Verfahren abgeschätzt
wurde.
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Insbesondere
führen
Dye et al. die Verwendung von Dithiothreit und verwandten Verbindungen
zur Verflüssigung
von Mucus in klinischen Proben unter Verwendung von Dithiothreit
in einer 0,5-%igen Lösung mit
2% Natriumhydroxid und 0,1 M Natriumcitrat beispielhaft auf, wobei
als Kontrolle dieselbe Lösung
verwendet wird, die 0,5% N-Acetyl-L-cystein enthält (Spalte 2, Zeilen 31-65).
Bei einigen der Tests wurde die Konzentration an Dithiothreit auf
0,15% vermindert, und es wurde beobachtet, dass die Verflüssigung
von Sputum so gut wie bei derjenigen mit N-Acetyl-L-cystein bei
0,5% war. Es gab mit dem erfindungsgemäßen Dithiothreit-Reagens mehr
positive Ausstriche, und im Allgemeinen waren die Anzahl und die
Größe der Kolonien größer. Das
isolierte Mykobakterium schloss medikamentenempfindliche und vielfach
medikamentenresistente Tuberkelbakterien, M. kansasii und Bakterien
vom Battey-Typ ein. Dye et al. weisen auch darauf hin, dass Dithiothreit
gegenüber
einer ziemlich schnellen Oxidation in verdünnter wässriger Lösung empfindlich ist, so dass
die Lösung,
wenn sie verwendet wird, frisch oder etwa zum Zeitpunkt der Verwendung
hergestellt werden oder in entgastem Wasser hergestellt und umgehend
in Ampullen und dergleichen unter den üblichen Vorsichtsmaßnahmen,
die ergriffen werden, um einen Zutritt von Sauerstoff zu verhindern,
versiegelt werden sollte.
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US-A-5,554,503,
Down et al., offenbart Verfahren zur Verarbeitung von Proben, die
Mykobakterien enthalten können,
die sowohl mit herkömmlichen
Kulturtechniken als auch mit einer Nucleinsäureanalyse verträglich sein
können.
Gemäß dem Verfahren
von Down et al. wird eine Probe, gewöhnlich eine klinische Probe wie
Sputum, zuerst mittels herkömmlicher
Verfahren zur Verflüssigung
und Dekontaminierung (d.h. einer Abtötung von Nicht-Mykobakterien) wie
dem oben beschriebenen NALC-Verfahren verarbeitet. Bei herkömmlichen
Kulturverfahren wird das NALC-Pellet in 1,5-2 ml eines zweckmäßigen Puffers
oder Wasser resuspendiert, um feste oder flüssige Wachstumsmedien zu beimpfen.
Zur Herstellung der Probe für
eine Nucleinsäureanalyse
wird das Pellet gewaschen, um hemmende, kaustische und toxische
Reagenzien, die die anschließende
Nucleinsäureanalyse
stören
können,
zu entfernen, und dann in der Wärme
behandelt, um Nucleinsäuren
freizusetzen.
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Zusätzlich zu
Schwierigkeiten in Bezug auf eine Verflüssigung von Sputum und anderen
mukoiden oder viskosen Proben ist eine Isolierung oder Konzentration
von bakteriellen Spezies aus solchen Proben in bestimmten Fällen problematisch
gewesen. Insbesondere ist eine Abtrennung von Bakterien der Art
Mycobacterium in zufriedenstellenden Mengen von Sputumproben schwierig,
weil ihre Dichte derjenigen von Wasser nahe ist, wodurch ein Zentrifugieren
ineffizient wird. Das oben erwähnte
US-A-5,364,763, Kacian, offenbart auch verbesserte Verfahren zum
Konzentrieren von ausgewählten
bakteriellen Spezies aus mukosen Sekretionsproben oder anderen biologischen
Proben für
die Zwecke der Untersuchung des Vorhandenseins solcher Spezies.
Insbesondere werden weiße,
mit Bakterien assoziierte Blutzellen konzentriert, vorzugsweise
mittels Zentrifugation, und dann selektiv so lysiert, dass die Bakterien
im Wesentlichen zellulär
intakt bleiben. Die konzentrierten Bakterien, zum Beispiel Mykobakterien,
können
dann unter Verwendung offenbarter Verfahren und Zusammensetzungen
in der konzentrierten Probe untersucht werden. Kürzlich offenbarte US-A-6,126,839, Kreader
et al., Verfahren zum Konzentrieren von Bakterien aus einer viskosen
biologischen Probe. Die Verfahren umfassen die Zugabe eines wasserlöslichen,
dichtevermindernden Mittels mit einer Dichte von 0,7 bis 0,9 g/ml
und einem Siedepunkt von mehr als 50°C zur Probe.
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Es
ist bekannt, dass zur Kontrolle der Kontamination von klinischen
Proben mit nicht-mykobakteriellen Organismen die Kulturbrühe mit einem
antibakteriellen und antifungiziden/antibiotischen Cocktail wie
demjenigen, der von Becton Dickinson hergestellt und unter der Handelsbezeichnung "PANTA" verkauft wird, versehen
werden kann. Dieses Produkt vermindert eine mögliche Kontaminierung durch
Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa oder Candida tropicalis. Zum
Beispiel offenbaren S. Whittier et al., Improved recovery of mycobacteria
from respiratory secretions of patients with cystic fibrosis, J.
Clin. Microbiol. 31:861-864 (1993), dass eine Dekontamination von
respiratorischen Proben (n = 121) mit 0,25% N-Acetyl-L-cystein und
1% Natriumhydroxid (NALC-NaOH) mit einer hohen Rate an Pseudomonas-Überwucherung sowohl für Lowenstein-Jensen-Schrägagarröhrchen (74%)
als auch für
BACTEC®-12B-Ampullen,
die mit PANTA (Polymyxin B [50 E./ml], Amphotericin B [5 μg/ml], Nalidixinsäure [20 μg/ml], Trimethoprim
[5 μg/ml],
Azlocillin [10 μg/ml]) (36%)
ergänzt
waren, assoziiert war. Diese Überwucherung
beschränkte
die Isolierung von Mykobakterien auf nur 64% (9 von 14) Proben,
die mittels eines Ausstrichs für
säurebeständige Bakterien
(AFB) positiv waren. Eine Dekontaminierung von Proben (n = 441)
mit NALC-NaOH, gefolgt von einer Behandlung mit 5% Oxalsäure, führte zur
Verunreinigung von nur 5% Lowenstein-Jensen-Schrägagarröhrchen und 3% der BACTEC®-Ampullen. Unter Befolgung
der Verwendung dieser Dekontaminationstechnik wurden AFB aus allen
90 positiven AFB-Ausstrichproben isoliert.
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U5-A-5,985,593,
Thornton et al., offenbart Verfahren zur enzymatischen Dekontaminierung
von Proben, von denen gesagt wird, dass sie besonders brauchbar
sind, um nicht gramnegative Verunreinigungen von Proben zu eliminieren,
die für
die mikrobiologische Analyse verwendet werden. Das Patent offenbart,
dass eine lytische Enzymbehandlung bei Bedarf vor einer anschließenden Handhabung
des Probestücks
oder der Probe bereitgestellt werden kann, beispielsweise in demjenigen
Bereich oder an demjenigen Ort, an dem das Probestück oder
die Probe zuerst genommen wird, und das Probestück oder die Probe dann gefroren
oder anders gegenüber
einer Zersetzung stabilisiert werden können, bis eine Weiterverarbeitung
erwünscht
ist oder durchgeführt
werden kann. Im Patent wird auch aufgeführt, dass der Behälter, in
dem die Probe positioniert wird, alternativ mit einer erwünschten
lytischen Enzymzusammensetzung beschichtet sein oder diese ansonsten enthalten
kann. Es wird gesagt, dass der Transport von Proben, insbesondere
festen Proben, in einer Lösung, die
die lytischen Enzymzusammensetzungen der Erfindung enthält, zum
Schutz gegen eine weitere Verunreinigung der Probe oder gegenüber einem
Wachstum von endogenen Verunreinigungen, die bereits in der Probe vorhanden
sind, besonders brauchbar ist. Zum Beispiel lehrt dieses Patent,
dass die lytischen Enzyme mit der NALC-Lösung, die beim NALC-Verflüssigungsschritt
zur Verarbeitung eines klinischen Probestücks verwendet wird, vorgemischt
werden können.
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EP-A-0273333
offenbart einen Immunoassay zum direkten Nachweis von Mykobakterien
in Sputum, umfassend die Schritte (a) einer Vorbehandlung des Sputums
beispielsweise mit NALC, (b) einer 2- bis 4-minütigen "Tensid"-Behandlung
in der Wärme
und (c) einem Nachweis mit Antikörpern
gegen Mykobakterien.
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WO-A-97/34149
offenbart ein Verfahren zur Diagnose einer mykobakteriellen Krankheit
durch den Nachweis des Vorhandenseins eines mykobakteriellen Antigens
(LAM oder AM) in einer biologischen Probe durch die Verwendung von
gegen die Antigene gerichteten Antikörpern und durch den Nachweis
der gebildeten Ag/Ab-Komplexe ohne eine Replikation der Zellen.
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WO-A-00/73345
offenbart ein Verfahren zum Nachweis von mykobakteriellen Antigenen
durch die Verwendung von für
die Antigene spezifischen Antikörpern
ohne eine Replikation der Mykobakterienzellen vor dem Nachweis.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Herstellungsgegenstand, umfassend
einen Behälter,
ein Verflüssigungsmittel
und Verpackungsmaterial, das den Behälter und das Verflüssigungsmittel
enthält,
wobei der Behälter
einen
ersten festen Träger
und einen zweiten festen Träger
umfasst, wobei
der erste feste Träger Mykobakterienzellen zurückhält und das
Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 nicht zurückhält,
am zweiten festen
Träger
ein Capture-Antikörper
gebunden ist, der am Antigen MPB64 oder am Antigen MPT64 spezifisch
bindet, und
der erste feste Träger und der zweite feste Träger innerhalb
des Behälters
so angeordnet sind, dass eine biologische Probe, die in den Behälter eingeführt wird,
den ersten festen Träger
und den zweiten festen Träger berührt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung stellt ein einfaches und
schnelles Verfahren zum Nachweis von Mykobakterien und sezernierten
Mykobakterien-Antigenen,
insbesondere ein Antigen MPB64 von M. bovis oder ein Antigen MPT64
von M. tuberculosis, in biologischen Proben bereit.
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Die
Vorrichtung dieser Erfindung macht ein Verfahren zum Nachweis der
Infektikon eines Säugers durch
eine mykobakterielle Spezies, die ein sezerniertes mykobakterielles
Antigen, insbesondere ein Antigen MPB64 oder ein Antigen MPT64,
erzeugt, durch das Testen einer biologischen Probe vom Säuger auf
das Vorhandensein eines dieser Antigene ohne eine wesentliche Replikation
von Mykobakterienzellen in der Probe insbesondere ohne eine zeitaufwändige Replikation
durch herkömmliche
mykobakterielle Kulturverfahren verfügbar.
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Die
Herstellungsgegenstände,
wie ein Kit, der einen Behälter
zur Probenahme und Verarbeitung und dazugehörige Reagenzien umfasst, erleichtert
den Nachweis einer Infektion eines Säugers durch eine mykobakterielle
Spezies, die das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 erzeugt, indem
eine biologische Probe des Säugers
auf diese Antigene ohne eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen
in der Probe getestet wird.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung macht eine unabhängige Vorrichtung
zur Probenahme, zum Transport, zur Verarbeitung und zum Testen,
wie einen Behälter,
der alle Reagenzien enthält,
die zur Verflüssigung
und Dekontaminierung einer biologischen Probe wie einer Sputum-Probe
sowie zum leichten Nachweis des Antigens MPB64 oder des Antigens
MPT64 in einer Probe wie durch einen Farbindikator erforderlich sind,
einfach durch die Einführung
der biologischen Probe in den Behälter und das Einwirkenlassen
einiger einfacher Manipulationen auf den Behälter verfügbar.
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Diese
und andere Aufgaben werden von der vorliegenden Erfindung gelöst, die
teilweise auf dem Befund basiert, dass ein sezerniertes mykobakterielles
Antigen, insbesondere ein Antigen MPB64 oder ein Antigen MPT64,
in biologischen Proben von Säugetieren,
die mit einer mykobakteriellen Spezies infiziert sind, die ein solches
Antigen sezerniert, insbesondere klinischen Proben wie Sputum von
Menschen, die mit M. tuberculosis infiziert sind, ohne eine wesentliche
Replikation von Mykobakterienzellen in der Probe vor einem Nachweis
von Antigenen nachgewiesen werden kann. Die Herstellungsgegenstände ergeben
eine verbesserte Isolierung und Nachweisempfindlichkeit für Mykobakterien
und sezernierte mykobakterielle Antigene, insbesondere das Antigen
MPB64 oder das Antigen MPT64, in einer biologischen Probe.
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Die
Herstellungsgegenstände
der vorliegenden Erfindung machen ein Verfahren zum Nachweis eines sezernierten
mykobakteriellen Antigens in einer biologischen, aus einem Säuger erhaltenen
Probe ohne eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen
in der Probe verfügbar.
Dieses Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen eines Antikörpers, der
am sezernierte mykobakterielle Antigen innerhalb der Probe oder einen
Teil davon unter solchen Bedingungen bindet, dass der Antikörper am
sezernierte mykobakterielle Antigen in der Probe spezifisch bindet,
wodurch ein spezifischer Komplex des Antikörpers mit dem sezernierten mykobakteriellen
Antigen gebildet wird. Dieses Verfahren umfasst weiterhin den Nachweis
des Vorhandenseins, des Fehlens oder der Menge des spezifischen
Komplexes des Antikörpers
mit dem sezernierten mycobakteriellen Antigen in der Probe. Bei
diesem Verfahren deutet das Vorhandensein dieses speziellen Komplexes
auf das Vorhandensein des sezernierten mykobakteriellen Antigens
in der Probe hin.
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Im
Gegensatz zu bisherigen Verfahren zum Nachweis davon, ob eine biologische
Probe ein sezerniertes mykobakterielles Antigen enthält, das
eine Kultivierung von Mykobakterienzellen in der Probe eine Woche lang
oder länger
vor dem Testen auf das Antigen erfordert, ermöglichen die Herstellungsgegenstände der
vorliegenden Erfindung zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen
Antigens in einer biologischen Probe sogar, wenn Mykobakterienzellen
in der Probe nicht wesentlich replizieren, nachdem die biologische
Probe aus dem Säuger
erhalten ist. Mit anderen Worten ist, obwohl eine gewisse unwesentliche
Replikation von Mykobakterienzellen in einer Probe nach der Probenahme,
vor dem Testen auf ein Antigen, während des Transports oder während der
Aufbewahrung der Probe gelegentlich auftreten kann, beispielsweise
eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen in der Testprobe,
wie durch ein absichtliches Kultivieren der Zellen in Mykobakterien-Kulturmedien,
nicht erforderlich, um ein sezerniertes mykobakterielles Antigen
in einer biologischen Probe gemäß der vorliegenden
Erfindung nachzuweisen.
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Die
Herstellungsgegenstände
sind besonders brauchbar zum Nachweis des Antigens MPB64 oder des
Antigens MPT64 in biologischen Proben von einem Säuger, von
dem vermutet wird, dass er Tuberkulose hat, insbesondere in Sputum-Proben
von solchen Säugern.
Das Verfahren kann jedoch auch auf andere Probestücke mukoider
Sekretionen oder andere Körperflüssigkeiten
oder -materialien angewandt werden.
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In
einer Ausführungsform
wird vor dem In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem Antikörper, der
am Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 spezifisch bindet, ein mukolytisches
oder Verflüssigungsmittel,
vorzugsweise ein Verflüssigungsmittel,
das ein Disulfidbindungen reduzierendes Mittel umfasst, zur Probe
gegeben. Ein bevorzugtes Disulfidbindungen reduzierendes Mittel
ist N-Acetyl-L-cystein und ausreichend N-Acetyl-L-cystein (NALC),
und vorteilhaft wird dieses Mittel zur Probe gegeben, um eine Konzentration
in der Probe zu erreichen, die wesentlich größer als 0,25% (w/v) ist, eine
Konzentration, die bei herkömmlichen
sputumverarbeitenden Verfahren eingesetzt wird (siehe z.B. G. Kubica
in The Mycobacteria: A Source Book. Part A. (G. Kubica und L. Wayne,
Hrsg.) Marcel Dekker, N.Y. (1984), S. 315-344). Vorzugsweise wird
N-Acetyl-L-Cystein zur Probe gegeben, um eine Konzentration in der
Probe von etwa 2,5% (w/v) zu erreichen.
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Beim
Verfahren zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen Antigens
wird vorteilhaft der Antikörper,
der am sezernierten mykobakteriellen Antigen spezifisch bindet,
an einer festen Matrix gebunden. Vorzugsweise umfasst der Nachweis
des Vorhandenseins, des Fehlens oder der Menge des spezifischen
Komplexes dieses Antikörpers
mit dem sezernierten mykobakteriellen Antigen die Verwendung eines
Reagens, das eine Farbe erzeugt, die auf das Vorhandensein eines
speziellen Komplexes auf der festen Matrix hindeutet. In einer Ausführungsform,
bei der ein Antikörper
auf einer festen Matrix vor dem In-Kontakt-Bringen der Probe mit dem Antikörper verwendet
wird, wird die Probe behandelt, um Mykobakterienzellen vom Rest
der Probe abzutrennen, wodurch eine Mykobakterienzellenfraktion
und eine Fraktion mit dem Rest der Probe erhalten werden. Die Mykobakterienzellenfraktion
wird dann entweder visuell oder mittels herkömmlicher Kultivierungsverfahren
auf das Vorhandensein von Mykobakterienzellen getestet. Der Antikörper, der
am sezernierten mykobakteriellen Antigen spezifisch bindet, wird
dann mit den Restfraktionen mit dem Rest der Probe in Kontakt gebracht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
bei dem ein an eine feste Matrix gebundener Antikörper und eine
Fraktionierung der Probe eingesetzt werden, wird die Mykobakterienzellenfraktion
hergestellt, indem die Probe durch einen Filter geleitet wird, der
Mykobakterienzellen zurückhält und das
sezernierte Antigen, z.B. das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64,
nicht zurückhält, wodurch
das resultierende Retentat auf dem Filter zur Mykobakterienzellenfraktion
und das resultierende Filtrat zur Fraktion mit dem Rest wird. Die
feste Matrix, die den Antikörper
trägt,
kann dann auch einen Filter, beispielsweise einen Membranfilter,
in einem Filterstapel umfassen, der den Mykobakterienzellen zurückhaltenden
Filter und diesen Membranfilter umfasst, die in Reihe fluid verbunden
sind. Der Filterstapel kann sich so in einem Behälter befinden, dass eine Probe, die
in den Behälter
eingeführt
wird, zuerst durch den Mykobakterienzellen zurückhaltenden Filter und dann durch
den den Antikörper
tragenden Membranfilter fließt.
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Ein
anderer Aspekt der Herstellungsgegenstände der Erfindung macht ein
Verfahren zum Nachweis einer Infektion eines Säugers durch eine mykobakterielle
Spezies, die ein sezerniertes mykobakterielles Antigen erzeugt,
durch das Testen einer aus diesem Säuger erhaltenen biologischen
Probe auf das sezernierte mykobakterielle Antigen ohne eine wesentliche
Replikation von Mykobakterienzellen in der Probe verfügbar. Dieses
Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen
eines Antikörpers,
der sich am sezernierten mykobakteriellen Antigen der Probe oder
einer Fraktion davon unter solchen Bedingungen, unter denen der
Antikörper
am sezernierten mykobakteriellen Antigen in der Probe oder einer
Fraktion davon spezifisch bindet, spezifisch bindet, wodurch ein
spezifischer Komplex des Antikörpers
mit dem sezernierten mykobakteriellen Antigen gebildet wird. Dieses
Verfahren umfasst weiterhin den Nachweis des Vorhandenseins, des
Fehlens oder der Menge des spezifischen Komplexes des Antikörpers mit
dem sezernierten mykobakteriellen Antigen in der Probe oder einer
Fraktion davon, wo das Vorhandensein des spezifischen Komplexes
auf eine Infektion des Säugers durch
die Mykobakterien-Spezies hindeutet. Bei diesem Verfahren replizieren
Mykobakterienzellen in der Probe nicht wesentlich, nachdem die Probe
aus dem Säuger
erhalten ist, bis der Schritt des Nachweises des Antigen-Antikörper-Komplexes
abgeschlossen ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
dieses Verfahrens ist das sezernierte mykobakterielle Antigen ein Antigen
MPB64 oder ein Antigen MPT64.
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In
einem anderen Aspekt machen die Herstellungsgegenstände der
vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung einer aus
einem Säuger
erhaltenen biologischen Probe verfügbar, um ein sezerniertes mykobakterielles
Antigen wie das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 in der Probe
nachzuweisen. Dieses Verfahren umfasst die Zugabe eines Verflüssigungsmittels
und gegebenenfalls eines Dekontaminierungsmittels zur Probe vor
dem Schritt des Nachweisens des Antigens und, nachdem die Probe
aus dem Säuger erhalten
ist, bis der Nachweis des Antigens abgeschlossen ist, das Halten
der Probe unter solchen Bedingungen, dass die Mykobakterienzellen
in der Probe im Wesentlichen nicht replizieren. Vorzugsweise wird
die Probe unter solchen Bedingungen gehalten, dass kontaminierende
Bakterienzellen sich im Wesentlichen auch nicht reproduzieren, zum
Beispiel aufgrund der Zugabe eines Dekontaminierungsmittels. Bei
diesem Verfahren umfasst das Verflüssigungsmittel vorzugsweise
N-Acetyl-L-cystein in einer Menge, die ausreichend ist, um eine
Konzentration in der Probe zu erreichen, die wesentlich größer als
0,25% (w/v) ist. Mit "im
Wesentlichen größer als
0,25% (w/v)" ist
wenigstens das Zweifache, vorzugsweise etwa das Vierfache und noch
mehr bevorzugt etwa das Achtfache dieser Konzentration gemeint.
Immer noch mehr bevorzugt umfasst das Verflüssigungsmittel N-Acetyl-L-cystein in einer
Menge, die ausreichend ist, um eine Konzentration in der Probe von etwa
2,5% (w/v) zu erreichen. Das Verflüssigungsmittel kann auch vorteilhaft
eine Nuclease, vorzugsweise eine DNase, enthalten, die dazu fähig ist,
DNA in der biologischen Probe zu spalten, wie beispielsweise in US-A-5,364,763, Kacian,
offenbart ist.
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Bei
diesem Verfahren zur Verarbeitung von Proben wird die Probe nach
der Probenahme und nach dem Nachweis des Vorhandenseins, des Fehlens
oder der Menge des Antikörpers,
der an ein sezerniertes mykobakterielles Antigen wie das Antigen
MPB64 oder das Antigen MPT64 spezifisch gebunden ist, in der Probe vorzugsweise
auf einem im Wesentlichen neutralen pH-Wert gehalten. Somit hat
der Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden, dass die Zugabe
von NaOH zu einer Sputum-Probe, z.B. von 1-2% (w/v) wie bei herkömmlichen "NaOH-NALC-"Verflüssigungsverfahren,
die Reaktivität
des Antigens MPB64 oder des Antigens MPT64 gegenüber Antikörpern, die an diese Antigene
spezifisch binden, wesentlich vermindert. Eine Behandlung mit solchen
herkömmlichen
NaOH-Konzentrationen vermindert auch die Lebensfähigkeit von Mykobakterien in
einer biologischen Probe, wodurch die Empfindlichkeit anschließender Tests
auf ein mykobakterielles Antigen oder lebensfähige Zellen, die durch eine
Kultur nachgewiesen werden, vermindert wird. Mit "einem im Wesentlichen
neutralen pH-Wert" ist
beispielsweise ein pH-Wert zwischen 4 und 10, vorzugsweise zwischen 5
und 9, noch mehr bevorzugt zwischen 6 und 8 und am meisten bevorzugt
im Bereich von 6,5 bis 7,5 gemeint.
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Das
Verfahren zur Verarbeitung einer biologischen Probe zum Nachweis
eines sezernierten mykobakteriellen Antigens umfasst gegebenenfalls
weiterhin die Zugabe eines Dekontaminierungsmittels zur Probe vor dem
Nachweis eines sezernierten Antigens. Zum Beispiel kann das Dekontaminierungsmittel
eine Mischung von Antibiotika wie die als "PANTA" bekannte Mischung, die Polymyxin B,
Amphotericin B, Nalidixinsäure,
Trimethoprim bzw. Azlocillin in Mengen umfasst, die ausreichend
sind, um in der Probe Konzentrationen von wenigstens 50 E./ml, 5 μg/ml, 20 μg/l, 5 μg/l bzw.
10 μg/ml
zu erreichen, umfassen. Noch mehr bevorzugt umfasst das Dekontaminierungsmittel
Polymyxin B, Amphotericin B, Nalidixinsäure, Trimethoprim bzw. Azlocillin
in Mengen, die ausreichend sind, um in der Probe Konzentrationen
von wenigstens 500 E./ml, 50 μg/ml,
200 μg/l, 50 μg/l bzw.
100 μg/ml
zu erreichen. Das Dekontaminierungsmittel kann auch andere Antibiotika
oder Enzyme umfassen, die Nicht-Mykobakterienzellen selektiv töten oder
deren Replikation hemmen.
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Der
Herstellungsgegenstand der Erfindung umfasst einen Behälter, ein
Verflüssigungsmittel
und Verpackungsmaterial, das den Behälter und das Verflüssigungsmittel
enthält.
Das Verpackungsmaterial kann eine Etikette einschließen, die
darauf hindeutet, dass der Behälter
zum Vereinigen des Verflüssigungsmittels
mit einer aus einem Säuger
erhaltenen biologischen Probe zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen
Antigens wie des Antigens MPB64 oder des Antigens MPT64 in der Probe
oder einer Fraktion davon ohne wesentliche Probenahme von Mykobakterienzellen
in der Probe zu verwenden ist. Vorteilhaft ist das Verflüssigungsmittel
in diesem Herstellungsgegenstand N-Acetyl-L-cystein in fester Form.
Diese feste Form umfasst gegebenenfalls weiterhin ein Dekontaminierungsmittel
(z.B. PANTA). Vorzugsweise sind das Verflüssigungsmittel und gegebenenfalls
das Dekontaminierungsmittel in fester Form in diesem Herstellungsgegenstand
enthalten, so dass eine in den Behälter eingeführte biologische Probe in Kontakt
mit dem Verflüssigungsmittel
gelangt. Zum Beispiel kann das feste Verflüssigungsmittel in Form einer
Beschichtung auf einer Fläche
im Inneren des Behälters
vorliegen.
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Vorzugsweise
umfasst der Behälter
der Erfindung weiterhin einen ersten festen Träger und einen zweiten festen
Träger,
wobei der erste feste Träger
Mykobakterienzellen zurückhält und ein
sezerniertes mykobakterielles Antigen wie das Antigen MPB64 oder
das Antigen MPT64 nicht zurückhält und am
zweiten Träger
ein Capture-Antikörper
gebunden ist, der am sezernierten Antigen spezifisch bindet. In
dieser Ausführungsform sind
der erste feste Träger
und der zweite feste Träger
so im Inneren des Behälters
angeordnet, dass eine in den Behälter
eingeführte
Probe den ersten festen Träger
und den zweiten festen Träger
berührt.
Der erste feste Träger
umfasst vorteilhaft eine erste poröse Matrix, und der zweite feste
Träger
umfasst eine zweite poröse Matrix,
wobei die erste und die zweite poröse Matrix so angeordnet sind,
dass, wenn eine biologische Probe in den Behälter eingeführt wird, die biologische Probe
durch die erste poröse
Matrix gelangt, wodurch Mykobakterienzellen in der Probe von der
ersten porösen
Matrix zurückgehalten
werden, und danach die biologische Probe durch die zweite poröse Matrix
gelangt, wodurch das sezernierte mykobakterielle Antigen wie das Antigen
MPB64 oder das Antigen MPT64 in der Probe am Capture-Antikörper auf
der zweiten porösen
Matrix spezifisch gebunden wird.
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Vorteilhaft
ist in dieser Ausführungsform
des Herstellungsgegenstandes der Erfindung die erste poröse Matrix
vom Behälter
entfernbar, nachdem die biologische Probe durch diese hindurchgelangt
ist, so dass Mykobakterienzellen, die von der ersten porösen Matrix
zurückgehalten
werden, auf dieser Matrix aus dem Behälter entfernt werden. Diese
entfernbare erste poröse
Matrix stellt daher ein zweckmäßiges Verfahren
zum Konzentrieren von Mykobakterienzellen in einer Probe für ein weiteres
Testen wie ein Anfärben
und eine Sichtprüfung
oder herkömmliche
Kultivierungstests dar.
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Vorteilhaft
umfasst dieser Herstellungsgegenstand der Erfindung weiterhin ein
Nachweisreagens, das ein sezerniertes mykobakterielles Antigen wie
das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64, das am Capture-Antikörper spezifisch
gebunden ist, spezifisch nachweist und dadurch ein nachweisbares
Signal auf der zweiten porösen
Matrix erzeugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Herstellungsgegenstandes dieser Erfindung enthält der Behälter alle
Reagenzien, die erforderlich sind, um ein sezerniertes mykobakterielles
Antigen wie das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 in einer biologischen
Probe nachzuweisen. Diese Reagenzien umfassen eines, das eine Farbe
erzeugt, die auf das Vorhandensein auf das Antigen, das am Capture-Antikörper auf
der zweiten porösen
Matrix spezifisch gebunden ist, hinweist. Bei dieser Ausführungsform
deutet die Etikette darauf hin, dass der Behälter alle Reagenzien enthält, die
zum Nachweis des sezernierten mykobakteriellen Antigens in einer
in den Behälter
eingeführten
biologischen Probe erforderlich sind.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zum
Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen Antigens in einer aus
einem Säuger
erhaltenen biologischen Probe ohne eine wesentliche Probenahme von
Mykobakterienzellen in der Probe. Bei diesem Verfahren wird eine
Tablette, die ein lyophilisiertes Verflüssigungsmittel (NALC) und ein Dekontaminierungsmittel
(PANTA) enthält,
vor der Isolierung des Probestücks
(z.B. Sputum) im Probenahmerohr positioniert, und die Probe wird
bei Umgebungstemperatur zur Stelle des Mykobakterien-Antigen-Assays
transportiert. Dort wird die Probe mittels Zentrifugation fraktioniert,
der Überstand
wird direkt auf Antigen getestet, und das Pellet wird gegebenenfalls
mit NaOH behandelt und mittels herkömmlicher Kultivierungsverfahren
auf säurebeständige Bakterien
(AFB) und lebensfähige
Mykobakterien getestet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert teilweise auf dem Befund, dass ein
sezerniertes mykobakterielles Antigen, insbesondere ein Antigen
MPB64 oder ein Antigen MPT64, in biologischen Proben von Säugern, insbesondere
in klinischen Probestücken
wie Sputum von mit M. tuberculosis infizierten Menschen, die mit
einer Mykobakterien-Spezies infiziert sind, die ein solches Antigen
sezerniert, ohne eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen
in der Probe vor dem Antigennachweis nachgewiesen werden kann.
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Die
folgenden Definitionen und Erläuterungen
von Begriffen gelten für
die gesamte gegenwärtige
Offenbarung, sofern nichts anderes aufgeführt ist.
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Eine
Konvention der Nomenklatur von mykobakteriellen Proteinen ist die
Verwendung von MPB- und MPT-Nummern. MPB bezeichnet ein Protein,
das aus M.-bovis-BCG gereinigt ist, gefolgt von einer Zahl, die seine
relative Mobilität
in Gelen mit 7,7% Polyacrylamid bei einem pH-Wert von 9,5 bezeichnet.
MPT bezeichnet ein Protein, das aus M. tuberculosis isoliert ist.
Siehe z.B. US-A-6,245,331, Laal et al.
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Der
hier verwendete Begriff "sezerniertes
mykobakterielles Antigen" schließt jedes
Element der Familie von wenigstens vier sezernierten Proteinen mit üblichen
Strukturmerkmalen ein, das von Mykobakterien erzeugt und sezerniert
wird und in der die Zellen umgebende Flüssigkeit gefunden werden kann,
wie unten beschrieben ist, einschließlich Antigenen, die ein Epitop
eines sezernierten Proteins 85A, 85B, 85C, MPT51 oder MPT64 oder
MPB64 aufweisen.
-
Wiker
und Kollegen haben eine Familie von sezernierten Mt-Proteinen untersucht,
die einen Komplex von 3 Proteinen einschließen, die als die Antigene 85A,
85B und 85C bezeichnet sind (auch als "85er-Komplex oder "85cx" bekannt).
Siehe beispielsweise H. G. Wiker et al., Scand. J. Immunol. 36:307-319
(1992), H. G. Wiker et al., Microbiol. Rev. 56:648-661 (1992). Dieser
Komplex wurde ursprünglich
in BCG-Präparaten
von M. bovis gefunden, die ein sezerniertes Antigen erzeugten, das
einen Komplex von drei eng verwandten Komponenten, die Antigene
85A, 85B und 85C umfasste (H. G. Wiker et al., Int. Arch. Allergy
Appl. Immunol. 81:289-306 (1986)). Die entsprechenden Mt-Komponenten
werden auch aktiv sezerniert. Der 85er-Komplex wird als der sezernierte Haupt-Proteinbestandteil
von mykobakteriellen Kulturflüssigkeiten
betrachtet, obwohl er im Zusammenhang mit der Bakterienoberfläche gefunden
wird. In den meisten SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese- (SDS-PAGE-)Gelen
werden 85A und C nicht aufgelöst,
während
ein isoelektrisches Fokussieren drei getrennte Banden offenbart.
-
Gene,
die sechs der sezernierten Proteine 85A, 85B, 85C, "Antigen 78" (üblicherweise
als das Protein mit 38 kDa bezeichnet), MPB64 und MPB70 codieren,
sind geklont worden. Drei getrennte Gene, die sich an getrennten
Stellen im Mykobakterien-Genom befinden, codieren 85A, B und C (J.
Content et al., Infect. Immun. 59:3205-3212 (1991)). Ein Gen, das
das als MPT-32 bekannte Antigen (als sezernierter Antigen-Komplex
mit 45/47 kDa berichtet) codiert, ist geklont, sequenziert und exprimiert
worden (A. Laqueyrerie et al., Infec. Immun. 63:4003-4010 (1995))
und als das apa-Gen bezeichnet worden. Der Antigen-85-Komplex wird
oft als "30/31-kDa-Dublett" bezeichnet, obwohl
leicht unterschiedliche Molmassenbezeichnungen berichtet worden sind.
-
In
der folgenden Liste sind die Molmassen der einzelnen Komponenten
des Antigen-85-Komplexes plus zweier zusätzlicher Antigene (in SDS-PAGE) gemäß der Beschreibung
von Wiker und Kollegen zusammen mit alternativen Nomenklaturen aufgeführt:
-
Wikers
Gruppe untersuchte Kreuzreaktionen zwischen fünf aktiv sezernierten Mt-Proteinen
durch gekreuzte Immunoelektrophorese, SDS-PAGE, mit Immun-Blotting
und Enzym-Immunoassay (EIA) unter Verwendung von (1) polyklonalen
Kaninchen-Antiseren für
die gereinigten Proteine und (2) einem monoklonalen Maus-Antikörper ("mAb"). Das mAb HBT4 reagierte
mit dem Protein MPT51. Die Bestandteile 85A, 85B und 85C unterlagen
einer beträchtlichen
Kreuzreaktion, obwohl jedes zusätzlich
zu kreuzreagierenden Epitopen spezifische Komponenten aufwies. Diese
Komponenten gingen auch eine Kreuzreaktion mit MPT51 und MPT64 ein.
Eine Aminosäure-Sequenzhomologie
wurden zwischen 85A, 85B, 85C und MPT51 gezeigt. MPT64 wies eine
geringere Homologie auf. Eine auffallende Homologie wurde auch zwischen
zwei verschiedenen Strukturen innerhalb der 85B-Sequenz gefunden.
Somit ist eine Familie von wenigstens vier sezernierten Proteinen
mit gemeinsamen strukturellen Merkmalen in Mykobakterien demonstriert
worden.
-
Der
Begriff "ohne eine
wesentliche Replikation",
der beispielsweise bei der Beschreibung eines Verfahrens zum Nachweis
eines sezernieren mykobakteriellen Antigens in einer aus einem Säuger erhaltenen
biologischen Probe ohne eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen
in der Probe verwendet wird, wird verwendet, um anzugeben, dass
die Säugerzellen
nicht Bedingungen, die einer extensiven Replikation dienen, wie
herkömmlichen
Bedingungen zur Kultivierung von Mykobakterien, unterzogen wurden.
Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren zur Bestimmung, ob eine biologische
Probe ein sezerniertes mykobakterielles Antigen enthält, insbesondere
Verfahren zum Nachweis des Antigens MPT64, die von Abe et al., s.o.,
offenbart sind, die ein Kultivieren von mykobakteriellen Zellen
in der Probe für
eine Woche oder länger
vor einem Testen auf das Antigen erfordern, ermöglicht das Verfahren den Nachweis
eines sezernierten mykobakteriellen Antigens in einer biologischen
Probe sogar, obwohl nach dem Erhalt der biologischen Probe vom Säuger bis
zum Nachweis des Antigens Mykobakterienzellen in der Probe nicht
wesentlich replizieren.
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Mit
anderen Worten ist, obwohl eine gewisse unwesentliche Replikation
von Mykobakterienzellen in einer Probe beispielsweise nach der Probenahme,
vor dem Testen auf Antigen, während
des Transports oder während
der Aufbewahrung der Probe gelegentlich auftreten kann, eine wesentliche
Replikation von Mykobakterienzellen in der Testprobe wie durch ein
absichtliches Kultivieren der Zellen in mykobakteriellen Kulturmedien
zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen Antigens in einer
biologischen Probe gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht erforderlich. Demgemäß bedeutet "ohne eine wesentliche Replikation" im vorliegenden
Zusammenhang, dass Mykobakterienzellen in einer Probe ohne eine
wenigstens 1000-fache Erhöhung der
ursprünglichen
Anzahl von Mykobakterienzellen in der Probe, vorzugsweise ohne eine
10-fache Erhöhung und
noch mehr bevorzugt sogar ohne eine dreifache Erhöhung gehalten
werden.
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Mit "Antikörper" ist ein beliebiges
Peptid oder Peptidmimetikum, das auf eine immunologisch spezifische
Weise an einem Antigen bindet, gemeint.
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Typischerweise
umfasst es, ohne darauf beschränkt
zu sein, intakte polyklonale und monoklonale Antikörper und
Derivate einschließlich
antigenbindende Fragmente einschließlich solcher Immunoglobulin-Fragmente
wie Fab, F(ab')2, Fab',
scFv (sowohl Monomere als auch polymere Formen) und isolierte H-
und L-Ketten. Ein antigenbindendes Fragment behält die Fähigkeit bei, spezifisch an
einem Antigen zu binden, obwohl die Avidität und/oder Affinität im Vergleich
beispielsweise zu einem verwandten Antikörper verändert sein können.
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Mit "Antibiotikum" ist eine Verbindung
gemeint, die eine nachteilige Auswirkung auf die Lebensfähigkeit,
Unversehrtheit oder Kompetenz einer Kontaminante hat, wie im Fachgebiet
verstanden ist. Beispiele für verschiedene
Klassen von Antikörpern
umfassen die β-Lactam-Antibiotika,
die β-Lactamase-Inhibitoren, die Aminoglycoside
und Aminocyclitole, die Chinolone, Tetracycline, Macrolide und Lincosamide
sowie die Glycopeptide, Lipopeptide und Polypeptide, die Sulfonamide
und Trimethoprim, Chloramphenicol, Isoniazid, Nitroimidazole, Rifampine,
Nitrofurane, Methenamin und Mupirocin. Andere antifungizide Verbindungen
umfassen die Polyene, Azole und Inhibitoren der Pyrimidinsynthese.
Ein beliebiges dieser Antibiotika oder alle sind im Zusammenhang
mit den Verfahren der Erfindung brauchbar. Der Begriff "Antibiotikum" ist mit dem hier
verwendeten Begriff "antimikrobielles
Mittel" synonym.
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Mit
einer "biologischen
Probe" ist eine
Probe gemeint, die von einem Probestück biologischen Ursprungs stammt
oder davon genommen ist, wie ein Probestück, das von einem Tier (einschließlich eines
Menschen) oder von einer Pflanze genommen ist. Biologische Proben
können
von einem beliebigen Teil des biologischen Organismus einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, expectorierten Stoffen (zum Beispiel Sputum, Speichel und
Schleim), Bronchialspülungen
und analogen respiratorischen Waschungen, Fäkalien, Gewebeproben einschließlich Hautproben,
gastrischen Aspiraten, Urin, Tränen,
Schweiß,
Blut und Zerebrospinalflüssigkeit
(CFS) stammen oder davon genommen werden. Beliebige tierische Spezies
können
als Quelle für
solche Proben verwendet werden, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
wiederkäuenden
Tieren (wie Mitgliedern der Rinderfamilie (Rinder, Kühe etc.)
oder Mitgliedern der Schaffamilie (Schafen etc.), Schweinen, Fischen
und Mitgliedern der Vogelfamilie.
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Mit "anorganische Probe" ist eine Probe gemeint,
die von einem nichtbiologischen Probestück wie beispielsweise einer
Umweltquelle wie Erdreich, Schlamm, Wasser, Sägespänen und Luft stammt.
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Die
Herstellungsvorrichtung macht ein Verfahren zum Nachweis eines sezernierten
mykobakteriellen Antigens in einer aus einem Säuger erhaltenen biologischen
Probe ohne eine wesentliche Replikation von mykobakteriellen Zellen
in der Probe verfügbar.
Dieses Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen eines Antikörpers, der am sezernierten
mykobakteriellen Antigen der Probe oder eine Fraktion davon unter
solchen Bedingungen spezifisch bindet, dass der Antikörper am
sezernierten mykobakteriellen Antigen in der Probe spezifisch bindet,
wodurch ein spezifischer Komplex des Antikörpers mit dem sezernierten
mykobakteriellen Antigen gebildet wird. Das Verfahren umfasst weiterhin
den Nachweis des Vorhandenseins, des Fehlens oder der Menge des
spezifischen Komplexes des Antikörpers
mit dem sezernierten mykobakteriellen Antigen in der Probe. Beim
diesem Verfahren deutet das Vorhandensein dieses spezifischen Komplexes
auf das Vorhandensein des sezernierten mykobakteriellen Antigens
in der Probe hin.
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Der
Nachweis eines spezifischen Komplexes eines Antikörpers mit
einem sezernierten mykobakteriellen Antigen kann unter Verwendung
eines beliebigen Immunoassay-Formats durchgeführt werden, von dem im Fachgebiet
viele bekannt sind. Somit können
polyklonale oder monoklonale Antikörper in Immunoassay-Protokollen
mehrerer Typen verwendet werden. Die Antikörper können intakt verwendet werden,
oder es können
Fragmente erzeugt werden, die in der Lage sind, am Ziel-Antigen
zu binden. Obwohl Immunoassays unter Verwendung ausschließlich von
polyklonalen Antikörper-Reagenzien durchgeführt werden
können,
ist in den meisten Fällen
ein monoklonaler Antikörper
oder eine Kombination von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern bevorzugt.
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Im
Allgemeinen sind Antikörper
oder Antigene in Immunoassays durch Konjugation an eine detektierbare
Markierung markiert, um den Nachweis der Antigen/Antikörper-Bindung
durch den Einschluss der Markierung in die gebildeten bindenden
Komplexe zu erleichtern. Der hier verwendete Begriff "detektierbare Markierung" und verwandte Begriffe
sollen sowohl die detektierbare Markierung allein als auch, wie
unten beschrieben ist, detektierbare Markierungen einschließen, die
mit Teilchen assoziiert sind. Geeignete detektierbare Markierungen
und Verfahren zur Konjugation davon an Proteine wie Antikörper sind
wohlbekannt. Direkt detektierbare Markierungen, für die der
Nachweis zusätzlicher
zu detektierender Reagenzien oder eine zusätzliche Reaktion nicht erforderlich
ist, umfassen Radioisotope, Fluoreszenzfarbstoffe und im Sichtbaren
absorbierende Farbstoffe. Enzyme, die zur Reaktion unter Bildung
gefärbter
Produkte fähig
sind, sind zweckmäßigerweise
indirekt detektierbare Markierungen, die üblicherweise zur Konjugation
an Antikörper
in speziellen bindenden Assays verwendet werden. Alle obigen detektierbaren
Markierungen sind zur Konjugation an polyklonale und monoklonale
Antikörper
zur Verwendung in Antigennachweisschritten geeignet.
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Beim
Verfahren des Nachweisens eines sezernierten mykobakteriellen Antigens
wird vorteilhaft der Antikörper,
der am sezernierten mykobakteriellen Antigen spezifisch bindet,
an einer festen Matrix gebunden. Vorzugsweise umfasst der Nachweis
des Vorhandenseins, des Fehlens oder der Menge des spezifischen Komplexes
dieses Antikörpers
mit dem sezernierten mykobakteriellen Antigen die Verwendung eines
Reagens, das eine detektierbare Markierung umfasst, die auf das
Vorhandensein des spezifischen Komplexes auf der festen Matrix hindeutet.
Zum Beispiel kann der spezifische Komplex des Antikörpers und
des sezernierten mykobakteriellen Antigens mit einem detektierbaren,
markierten zweiten Antikörper
detektiert werden, der am selben Antigen wie der erste, an einem
festen Körper
gebundene Antikörper,
aber an einer verschiedenen Stelle spezifisch bindet (Epitop). Vorzugsweise umfasst
die detektierbare Markierung auf diesem zweiten Antikörper ein
Reagens, das eine Farbe aufweist, die mit dem bloßen Auge
leicht detektierbar ist.
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Protokolle
für Immunoassays
sind im Fachgebiet wohlbekannt. Zum Beispiel können polyklonale oder monoklonale
Antikörper
oder antigenbindende Fragmente davon in Sandwich-Assays zum Nachweis
des sezernierten mykobakteriellen Antigens oder in bekannten Modifikationen
und Variationen von Sandwich-Assay-Protokollen verwendet werden.
Alternativ können
Antikörper
und antigenbindende Fragmente davon in verschiedenen kompetitiven
Assayformaten verwendet werden, wie im Fachgebiet bekannt ist. Zum
Nachweis des Antigens MPB64 oder MPT64 ist ein besonders bevorzugter
Immunoassay ein immunochromatographischer Assay, bei dem monoklonale
Anti-MPB64-Antikörper
verwendet werden, wie von C. Abe et al., s.o., beschrieben ist.
Eine kommerziell verfügbare
Form dieses Immunoassays ist erhältlich,
der "Capilia TB
Slide Test", ein
Lateralfluss-Immunochromatographie-Assay von Tauns (Namazo City,
Japan). Eine Western-Blot- (Immunoblot-)Analyse kann auch zum Nachweis
des Antigens MPB64 oder MPT64 verwendet werden, weil von diesen
Antigenen bekannt ist, dass sie wenigstens ein lineares Epitop aufweisen.
Siehe z.B. T. Oettinger et al., 1994, oben.
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Das
Verfahren ist zum Nachweis des Antigens MPB64 oder des Antigens
MPT64 in biologischen Proben von einem Patienten, von dem vermutet
wird, dass er Tuberkulose hat, insbesondere für Sputum-Proben von solchen
Patienten, besonders brauchbar. Das Verfahren kann aber auch auf
andere mukoide Sekretions-Probestücke, zum Beispiel Zervikalmukus,
Bronchialmukus, Vaginalmukus oder einen anderen Mukus, der von einem
Menschen oder einem anderen Tier genommen ist, angewandt werden.
Das Verfahren kann auch auf andere biologische Proben oder Probestücke wie
Urin, Zerebrospinalflüssigkeit,
Vollblut oder andere Körperflüssigkeiten
und Sekretionen angewandt werden.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens wird vor dem In-Kontakt-Bringen einer biologischen
Probe mit einem Antikörper,
der an das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 spezifisch bindet,
ein mukolytisches oder Verflüssigungsmittel,
vorzugsweise ein Verflüssigungsmittel,
das ein Disulfidbindungen reduzierendes Mittel umfasst, zur Probe
gegeben. Ein bevorzugtes Disulfidbindungen reduzierendes Mittel
ist N-Acetyl-L-Cystein (NALC), und ausreichend N-Acetyl-L-Cystein
(NALC) und vorteilhaft wird dieses Mittel zur Probe gegeben, um
eine Konzentration in der Probe zu erhalten, die wesentlich größer als
0,25% (w/v) ist, eine Konzentration, die bei herkömmlichen
Verfahren zur Bearbeitung von Sputum verwendet wird (siehe z.B.
G. Kubica in The Mycobacteria: A Source Book. Part A. (G. Kubica
and L. Wayne, Hrsg.) Marcel Dekker, N.Y. (1984), S. 315-344). Vorzugsweise
wird N-Acetyl-L-Cystein
so zur Probe gegeben, dass eine Konzentration in der Probe von etwa
2,5% (w/v) erreicht wird. NALC ist bevorzugt, weil es mit Kulturtests
einschließlich
automatisierter Kultivierungsinstrumente wie den BACTEC®-Instrumenten, die
von Becton, Dickinson Diagnostic Instrument Systems, Sparks, Md,
kommerziell erhältlich
sind, verträglich
ist.
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Andere
Disulfid reduzierende Mittel sind im Zusammenhang mit den Verfahren
brauchbar, wenn sie auf eine ähnliche
Weise wie NALC funktionieren. Beispiele für solche Reduktionsmittel umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Dithiothreit (DTT) und verwandte Verbindungen, die in US-A-3,502,779,
Dye et al., offenbart sind, und β-Mercaptoethanol
(β-ME).
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens zum Nachweis des mykobakteriellen Antigens wird die
Probe so behandelt, dass Mykobakterienzellen vom Rest der Probe
getrennt werden, wodurch eine Mykobakterien-Zellfraktion und eine
restliche, das Antigen enthaltende Fraktion erhalten werden. Die
Mykobakterien-Zellfraktion wird dann beispielsweise visuell (z.B.
durch säurefestes
Anfärben)
oder durch herkömmliche
Kultivierungsverfahren auf das Vorhandensein von Mykobakterienzellen
getestet. Der Antikörper,
der am sezernierten mykobakteriellen Antigen spezifisch bindet,
wird dann mit der Restfraktion der Probe in Kontakt gebracht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
bei der eine solche Fraktionierung der Probe eingesetzt wird und
weiterhin ein an einer festen Matrix gebundener Antikörper verwendet
wird, wird die Mykobakterien-Zellfraktion hergestellt, indem die
Probe durch einen Filter geleitet wird, der Mykobakterienzellen
zurückhält und das
sezernierte Antigen, zum Beispiel das Antigen MPB64 oder das Antigen
MPT64, nicht zurückhält, wodurch das
resultierende Retentat auf dem Filter die Mykobakterien-Zellfraktion
wird und das resultierende Filtrat die das Antigen enthaltende Restfraktion
wird. Die feste Matrix, die den spezifischen Antikörper trägt, kann
dann auch einen Filter, beispielsweise einen Membranfilter, in einem
Filterstapel umfassen, der den Mykobakterienzellen zurückhaltenden
Filter und diesen Membranfilter umfasst, die fluid in Reihe verbunden
sind. Der Filterstapel kann sich so in einem Behälter befinden, dass eine in
den Behälter
eingeführte
Probe zuerst durch den Mykobakterienzellen zurückhaltenden Filter und dann
durch den den Antikörper
tragenden Filter fließt.
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Ein
anderer Aspekt der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung macht
ein Verfahren zum Nachweis einer Infektion eines Säugers durch
eine mykobakterielle Spezies verfügbar, die ein sezerniertes
mykobakterielles Antigen erzeugt, indem eine von diesem Säuger erhaltene
biologische Probe ohne eine wesentliche Replikation von Mykobakterienzellen
in der Probe auf das sezernierte mykobakterielle Antigen getestet
wird. Dieses Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen eines Antikörpers, der
an das sezernierte mykobakterielle Antigen spezifisch bindet, mit
der Probe oder einer Fraktion davon unter solchen Bedingungen, unter
denen der Antikörper
an das sezernierte mykobakterielle Antigen in der Probe oder einer
Fraktion davon spezifisch bindet, und den Nachweis des Vorhandenseins,
des Fehlens oder der Menge des an das Antigen gebundenen Antikörpers, wie
oben beschrieben ist.
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In
einem anderen Aspekt macht die Vorrichtung der Erfindung ein Verfahren
zur Verarbeitung einer aus einem Säuger erhaltenen biologischen
Probe zum Nachweis eines Antigens, insbesondere eines sezernierten mykobakteriellen
Antigens wie des Antigens MPB64 oder des Antigens MPT64, sowie von Bakerienzellen,
insbesondere Mykobakterienzellen, in der Probe verfügbar. Dieses
Verfahren umfasst die Zugabe eines Verflüssigungsmittels zur Probe zum
Zeitpunkt der Probenahme oder zu einem anderen Zeitpunkt vor dem
Schritt des Antigen-Nachweises und nach dem Erhalt der Probe aus
dem Säuger,
bis der Nachweis des Antigens abgeschlossen ist, wobei die Probe
unter solchen Bedingungen gehalten wird, dass Bakterienzellen in
der Probe im Wesentlichen nicht replizieren. Bei diesem Verfahren
umfasst das Verflüssigungsmittel
vorzugsweise N-Acetyl-L-cystein in einer Menge, die ausreichend
ist, um eine Konzentration in der Probe zu erreichen, die wesentlich
höher als
die übliche
Konzentration von 0,25% (w/v) ist. Vorzugsweise umfasst das Verflüssigungsmittel
N-Acetyl-L-cystein in einer Menge, die ausreichend ist, um eine
Konzentration in der Probe von 2,5% (w/v) zu erreichen. Das Verflüssigungsmittel
kann vorteilhaft auch eine Nuclease, insbesondere eine DNase, umfassen,
die dazu fähig
ist, DNA in der biologischen Probe zu spalten, wie beispielsweise
in US-A-5,364,763, Kacian, offenbart ist. Bei diesem Verfahren zur
Verarbeitung von Proben wird die Probe vorzugsweise nach der Entnahme
bis nach dem Nachweis des Ziel-Antigens
und noch mehr bevorzugt bis nach dem Nachweis von Bakterienzellen
im Wesentlichen auf einem neutralen pH-Wert gehalten. Mit anderen
Worten werden herkömmliche
Dekontaminierungsbehandlungen mit einer starken Base, z.B. 1-2%iger
NaOH, vorzugsweise über die
gesamte Probenverarbeitung vermieden, um eine begleitende Verminderung
der Lebensfähigkeit
von Mykobakterien in einer biologischen Probe zu vermeiden, wodurch
die Empfindlichkeit anschließender
Tests auf ein mykobakterielles Antigen oder lebensfähige Zellen
vermieden wird.
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Beispiele
für Pathogene,
die aus Proben extrahiert werden können, die gemäß der Erfindung
hergestellt sind und dazu fähig
sind, Krankheiten und Bedingungen erhöhter Wichtigkeit beim Testen
zu verursachen, umfassen insbesondere die verursachenden Mittel
für Tuberkulose
(M.-tuberculosis-Komplex)
und Lepra (M. leprae (humane Lepra) und M. lepraemurium (Nager-Lepra)); Bakterien
vom Mycobacterium-avium-Komplex (wichtige Vogel-Pathogene), M. avium (manchmal bei AIDS-Patienten
isoliert, die an einer mykobakteriellen Superinfektion leiden),
M. bovis (in der Veterinärmedizin
wichtig), M. fortuitum (ein Bodenbakterium, das aus Läsionen bei
Tieren und Menschen isoliert worden ist), M. intracellulare (opportunistisch
und insbesondere bei Patienten auftretend, die mit dem AIDS-Virus
infiziert sind), M. paratuberculosis (bei der Diagnose der Crohnschen
Krankheit (regionale Enteritis) bei Menschen von Interesse), Mycobacterium
kansasii (ein seltenes, aber verheerendes Mittel, gewöhnlich mit
einer Lungenkrankheit assoziiert), Mycobacterium marinum (infiziert
kaltblütige
Tiere und Fische und ist auch aus superfiziellen Granulomea auf
den Extremitäten von
Menschen isoliert worden), Mycobacterium paratuberculosis (das verursachende
Mittel der Johneschen Krankheit bei Vieh; es ist sehr langsamwachsend,
und Kulturen müssen
16 Wochen lang gehalten werden, bevor gewährleistet werden kann, dass
sie negativ sind) und M. ulcerans (auch in der Humanmedizin von
Interesse).
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Der
Nachweis von Organismen, die in ihren äußeren Membranen Mycolsäurestrukturen
enthalten, in Proben, die mittels des Verfahrens hergestellt sind,
kann unter Verwendung von Techniken wie der Kultur, der Nucleinsäureamplifizierung
und der Immunodiagnose erfolgen.
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Wenn
es erwünscht
ist, die Mykobakterien aus der Probe zu kultivieren, können im
Fachgebiet bekannte Verfahren verwendet werden. Beispiele für flüssige Medien,
die zur Kultivierung von Mykobakterien brauchbar sind, umfassen
BACTEC® 12B
(auch als "12B" bezeichnet) (Becton-Dickinson,
Cockeysville, MD), ESP® MYCO System II (DIFCO
Laboratories, Detroit, MI) oder MB/BacT® (Organon
Teknika, Durham, NC). Beispiele für nichtselektive feste Medien,
die zur Kultivierung von Mykobakterien brauchbar sind, umfassen
Lowenstein-Jensen (L-J), 7H10 oder 7H11. Beispiele für selektive
feste Medien, die zur Kultur von Mykobakterien brauchbar sind, umfassen
L-J Gruft, Mycobactosel oder 7H11 I-selective. Während im Allgemeinen die selektiven
festen Medien im Vergleich zu den nichtselektiven Medien bevorzugt
sind, ist das flüssige
Kulturmedium, das gewöhnlich
empfindlicher ist, bei den Verfahren der Erfindung bevorzugt. Kommerzielle
Präparate
von Antibiotika-Zusätzen
zur Verwendung im Zusammenhang mit den oben erwähnten flüssigen Kultivierungssystemen
umfassen PANTA (Becton-Dickinson,
Cockeysville, MD), PVNA (DIFCO Laboratories, Detroit, MI) bzw. MAS
(Organon Teknika, Durham, NC). Jedes dieser Kultivierungssysteme
kann dahingehend modifiziert werden, dass es andere oder zusätzliche
Antibiotika einschließt,
um die diagnostische Leistung im Zusammenhang mit den Methoden der
Erfindung zu optimieren. Zum Beispiel ist eine Modifikation der
PANTA-Formulierung dahingehend, dass sie Vancomycin und/oder Ceftazidim
einschließt,
im Fachgebiet bekannt.
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Das
Verfahren zur Verarbeitung einer biologischen Probe zum Nachweis
eines sezernierten mykobakteriellen Antigens umfasst gegebenenfalls
weiterhin die Zugabe eines Dekontaminierungsmittels zur Probe vor dem
Nachweis eines sezernierten Antigens. Das Dekontaminierungsmittel
dient zum selektiven Abtöten
oder Hemmen von nicht-mykobakteriellen Zellen, die andernfalls anschließende Tests,
insbesondere Kulturtests, auf Mykobakterien stören könnten. Eine Zugabe des Dekontaminierungsmittels
unmittelbar bei der Probenahme ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Probe für
längere
Zeit insbesondere ohne Kühlung
in warmen Klimata aufzubewahren oder zu transportieren ist. Das
Dekontaminierungsmittel kann eine Mischung von Antibiotika umfassen,
wie die Mischung, die als "PANTA" bekannt ist, das
Polymyxin B, Amphotericin B, Nalidixinsäure, Trimethoprim bzw. Azlocillin
in Mengen umfasst, die ausreichend sind, um in der Probe Konzentrationen
von wenigstens 50 E./ml, 5 μg/ml,
20 μg/ml,
5 μg/ml
bzw. 10 μg/ml
zu erhalten. Noch mehr bevorzugt umfasst das Dekontaminierungsmittel
die Antibiotika in PANTA mit dem fünf- bis zehnfachen der obigen
Konzentration, zum Beispiel Polymyxin B, Amphotericin B, Nalidixinsäure, Trimethoprim
bzw. Azlocillin in Mengen umfasst, die ausreichend sind, um in der
Probe Konzentrationen von 500 E./ml, 50 μg/ml, 200 μg/ml, 50 μg/ml bzw. 100 μg/ml zu erhalten.
Somit hat der Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden, dass
eine Zugabe von PANTA zu biologischen Proben, um diese letzteren
Konzentrationen zu erreichen (die um etwa das Zehnfache höher als
die übliche
Verwendung von PANTA ist), eine stärkere Verminderung von nicht-mykobakteriellen Verunreinigungen
ergibt, ohne dass die Isolierung von lebensfähigen mykobakteriellen Zellen,
insbesondere M.-tuberculosis-Zellen, inakzeptabel vermindert wird.
Es kann gezeigt werden, dass höhere
Konzentrationen an antimikrobiellen Mitteln wie denjenigen, die
in PANTA, falls es zum Wachstumsmedium gegeben wird, vorhanden sind,
auf das Wachstum vieler Mykobakterien hemmend einwirken können.
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Das
Dekontaminierungsmittel kann auch andere Antibiotika oder Enzyme
umfassen, die nicht-mykobakterielle Zellen selektiv abtöten oder
deren Replikation hemmen. Zum Beispiel offenbaren S. Whittier et
al., oben, eine Dekontamination von respiratorischen Probestücken mit
NALC-NaOH, gefolgt von einer Behandlung mit 5%iger Oxalsäure. Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat jedoch gefunden, dass statt
einer herkömmlichen
Behandlung mit NALC-NaOH eine höhere
Konzentration an NALC bei einem kompletten Fehlen von NaOH eine überlegene
Isolierung lebensfähiger
Mykobakterien ergibt. Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat
gefunden, dass es alternativ statt einer Zugabe der üblichen
NaOH-Konzentration zu einer biologischen Probe (bis zu einer Konzentration
von 1-2% (w/v)) bei einer gleichzeitigen Zugabe von NALC vorteilhaft
ist, NaOH für
einen kürzeren
Zeitraum und/oder bei einer niedrigeren Konzentration (z.B. 10 Mal
weniger oder 0,1% (w/v)) als bei den herkömmlichen NALC-NaOH-Verflüssigungs-Dekontaminations-Verfahren
zuzugeben. Vorzugsweise wird NaOH erst zugegeben, nachdem der Nachweis
des Antigens abgeschlossen ist, wenn ein solcher Nachweis erwünscht ist,
und dann nur für
einen relativ kurzen Zeitraum, zum Beispiel 10-20 min vor der Neutralisation
und gegebenenfalls dem Waschen von Zellen zur Entfernung von neutralisierter
NaOH.
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Alternativ
oder darüber
hinaus kann die Dekontaminierung von biologischen Proben, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitet werden, auch die Verwendung eines lytischen
Enzyms als Dekontaminierungsmittel umfassen, wie beispielsweise
in US-A-5,985,593, Thornton et al., offenbart ist, das Verfahren
zur enzymatischen Dekontaminierung von Probestücken offenbart, wodurch nicht
gramnegative Verunreinigungen eliminiert werden.
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Der
Herstellungsgegenstand macht eine Verarbeitung einer biologischen
Probe zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen Antigens
verfügbar.
Dieser Herstellungsgegenstand, zum Beispiel ein Kit, umfasst einen
Behälter,
ein Verflüssigungsmittel
und Verpackungsmaterial, das den Behälter und das Verflüssigungsmittel
enthält.
Das Verpackungsmaterial umfasst ein Etikett, das darauf hindeutet,
dass der Behälter
zum Vereinigen des Verflüssigungsmittels
mit einer von einem Säuger
erhaltenen biologischen Probe zu verwenden ist, um ein sezerniertes
mykobakterielles Antigen wie das Antigen MPB64 oder das Antigen
MPT64 in der Probe oder in einer Fraktion davon ohne eine wesentliche
Replikation von Mykobakterienzellen in der Probe nachzuweisen.
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Vorteilhaft
umfasst das Verflüssigungsmittel
in diesem Herstellungsgegenstand ein Disulfidbindungen reduzierendes
Mittel, vorzugsweise N-Acetyl-L-cystein,
in fester Form, vorzugsweise in Form eines Pulvers oder von Mikroteilchen,
gegebenenfalls in granulierter Form, wie einer Tablette, oder in
einer Kapsel. Diese feste Form umfasst gegebenenfalls weiterhin
ein Dekontaminierungsmittel wie ein Antibiotikum oder eine Antibiotikummischung
oder ein lytisches Enzym oder Mischungen davon. Vorzugsweise ist
das Verflüssigungsmittel
im Behälter
dieses Herstellungsgegenstandes enthalten, so dass eine in den Behälter eingeführte biologische
Probe in Kontakt mit dem Verflüssigungsmittel
gelangt. Zum Beispiel kann das feste Verflüssigungsmittel in Form einer
Beschichtung auf einer Fläche
innerhalb des Behälters
vorliegen, oder es könnte
sich um eine Tablette handeln, die zum Zeitpunkt der Probenahme
in das Probenahmeröhrchen
eingeführt
wird.
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Vorzugsweise
umfasst der Behälter
der Erfindung weiterhin einen ersten festen Träger und einen zweiten festen
Träger,
wobei der erste feste Träger
Mykobakterienzellen zurückhält und ein
sezerniertes mykobakterielles Antigen wie das Antigen MPB64 oder
das Antigen MPT64 nicht zurückhält und am
zweiten festen Träger
ein Capture-Antikörper
gebunden ist, der spezifisch an diesem sezernierten Antigen bindet.
Bei dieser Ausführungsform
sind der erste feste Träger
und der zweite feste Träger
innerhalb des Behälters
so angeordnet, dass eine in den Behälter eingeführte biologische Probe den
ersten festen Träger
und den zweiten festen Träger
berührt.
Der erste und der zweite feste Träger umfassen vorteilhaft eine
erste und eine zweite poröse
Matrix, wie geeignete Filter oder Membranen in einem Filterpaket,
wobei der erste und der zweite Filter oder die erste und die zweite
Membran so angeordnet sind, dass, wenn eine biologische Probe in
den Behälter
eingeführt
wird, diese durch den ersten Filter gelangt, wodurch Mykobakterienzellen
in der Probe von diesem Filter zurückgehalten werden, und danach
die biologische Probe durch den zweiten Filter gelangt, wodurch
das sezernierte mykobakterielle Antigen, wie das Antigen MPB64 oder
das Antigen MPT64, in der Probe am Capture-Antikörper auf dem zweiten Filter
spezifisch gebunden wird.
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Vor
der Filtration kann die Probe gegebenenfalls mit einem Mittel behandelt
werden, dass mit weißen Blutzellen
unter Bedingungen, unter denen Mykobakterien innerhalb oder assoziiert
mit solchen Zellen im Wesentlichen zellulär intakt bleiben, selektiv
lysiert, wie beispielsweise in US-A-5,364,763, Kacian, offenbart
ist.
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Filter,
die Bakterienzellen einschließlich
Mykobakterienzellen selektiv zurückhalten,
während
sie ein Passieren von Proteinen wie sezernierten mykobakteriellen
Antigenen einschließlich
der Antigene MPB64 und MPT64 ermöglichen,
sind im Fachgebiet wohlbekannt. Bei Bedarf können zusätzliche Vorfilter oder Nachfilter in
das Filterpaket eingeschlossen sein, um beispielsweise ein Reagens
(z.B. ein Verflüssigungsmittel)
in den Strom einzuführen
oder Material, das größer als
Bakterienzellen ist, vor der Isolierung dieser Zellen zu entfernen.
Alternativ oder zusätzlich
kann vor der Filtration unlösliches
Material, das größer als
mykobakterielle Zellen ist, das die Kapazität des Filterpakets zur Entfernung übersteigen
könnte,
durch andere Mittel, beispielsweise eine Zentrifugation oder durch
das Leiten der Mischung über
eine Spin-X-II-Säule,
die mit einer Fritte mit 20-60 μm
(Corning Costar, Boston, Mass.) ausgestattet ist, entfernt werden.
Eine solche Säule
könnte
auch eine Matrix wie Sephadex® (G-50: Pharmacia, Piscataway,
NJ) oder ein äquivalentes
Harz zur Verstärkung
der Reinigung enthalten. Bei Bedarf kann der Behälter mit einer Öffnung ausgestattet
sein, die zum Anlegen von Vakuum oder Druck geeignet ist, um eine
Filtration der verflüssigten
Probe zu erleichtern, oder der Behälter kann als Zentrifugenröhrchen oder
in einer Form konfiguriert sein, in der er an einem solchen Röhrchen befestigt
oder darin eingeführt
werden kann, so dass eine Zentrifugation (mittels einer elektrisch
oder von Hand angetriebenen Zentrifuge) angewandt werden kann, um
die Filtration der verflüssigten
Probe zu erleichtern.
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Beim
probenverarbeitenden Behälter
der Erfindung ist die erste poröse
Matrix (Filter) vorteilhaft vom Behälter entfernbar, nachdem die
biologische Probe durch sie hindurch gelangt ist, so dass Mykobakterienzellen,
die von der ersten porösen
Matrix zurückgehalten
wurden, auf dieser Matrix vom Behälter entfernt werden. Diese
entfernbare erste poröse
Matrix ergibt daher ein bequemes Verfahren zum Konzentrieren von
Mykobakterienzellen in einer Probe für ein weiteres Testen, wie
ein Anfärben
und eine Sichtprüfung
oder herkömmliche Kultivierungstests.
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Der
Herstellungsgegenstand wie ein Kit umfasst weiterhin vorteilhaft
ein Nachweismittel, das ein sezerniertes mykobakterielles Antigen
wie das Antigen MPB64 oder das Antigen MPT64 spezifisch nachweist, wenn
dieses Antigen am Capture-Antikörper
auf der zweiten porösen
Matrix (Filter) spezifisch gebunden ist, und erzeugt dadurch ein
nachweisbares Signal auf der zweiten porösen Matrix.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Behälter
alle Reagenzien, die zum Nachweis eines sezernierten mykobakteriellen
Antigens wie des Antigens MPB64 oder des Antigens MPT64 in einer
biologischen Probe erforderlich sind. Diese Reagenzien umfassen
ein Nachweisreagens, das eine Farbe erzeugt, die auf das Vorhandensein
eines Ziel-Antigens hindeutet, das an den Capture-Antikörper auf
der zweiten porösen Matrix
spezifisch gebunden ist. Die Geometrie des zweiten Filters kann
hinsichtlich eines visuellen Nachweises einer minimalen Abscheidung
des verfärbten
Nachweisreagenzes optimiert sein. Zum Beispiel kann der Oberflächenbereich
des den Capture-Antikörper
tragenden Filters minimiert werden, um die dazugehörige Farbe
zu konzentrieren, und der Filter kann so im Behälter angeordnet sein, dass
ein Rand des Filters angesehen werden kann, ohne den Filter aus
dem Behälter
zu entfernen, wodurch ein längerer
Weg für
die Lichttransmission durch die assoziierte Farbe erhalten und somit
die Empfindlichkeit für
den Nachweis des immunologischen Komplexes im Vergleich zur Ansicht
einer größeren Oberfläche des
Filters erhöht
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
des Herstellungsgegenstandes deutet das Etikett des Verpackungsmaterials
darauf hin, dass der Behälter
alle Reagenzien enthält,
die zum Nachweis des sezernierten mykobakteriellen Antigens in einer
in den Behälter
eingeführten
biologischen Probe erforderlich sind. Eine Probenverarbeitung besteht
bei diesem Behälter
einfach in der Zugabe der biologischen Probe zum Behälter, der
bereits das (die) erforderliche(n) Verflüssigungsmittel und bei Bedarf
das (die) Dekontaminierungsmittel enthält, und das Bewegen des Behälters, um
die Probe mit diesen Mitteln zu vermischen. Zum Beispiel kann eine
Sputumprobe direkt in diesem Behälter
gesammelt werden. Die Probe kann dann im Behälter aufbewahrt und/oder versandt werden,
bis ein Testen auf ein Antigen oder Zellen erwünscht ist. Der Behälter und
die Filter können
so konstruiert und manipuliert sein, dass eine Filtration der verflüssigten
Probe unmittelbar bei der Zugabe der Probe oder erst später, beispielsweise
unmittelbar vor dem Testen auf Antigene oder Zellen, durch eine
weitere Manipulation des Behälters
(z.B. ein Anlegen eines Vakuums oder von Druck oder einer Zentrifugalkraft)
erfolgt. Wenn der Antigentest positiv ist, kann der gesamte Behälter entsorgt
werden, ohne ihn für
ein weiteres Testen zu öffnen,
wodurch die Einwirkung lebensfähiger
Pathogene auf das Personal minimiert ist.
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Alternativ
erleichtert die oben erwähnte
Entfernbarkeit des ersten Filters, auf dem Mykobakterienzellen gesammelt
sind, aus dem Behälter
das weitere Testen auf solche Zellen, indem er ein bequemes Mittel
zum Konzentrieren der meisten oder aller dieser Zellen aus der Probe
auf einer festen, leicht handhabbaren Form darstellt. Durch die
Verwendung einer Filtration zum Konzentrieren von Mykobakterienzellen
wird auch das bekannte Problem einer schwierigen Abtrennung von
Bakterien der Gattung Mycobacterium in zufriedenstellenden Mengen
von Sputum-Proben überwunden,
weil ihre Dichte derjenigen von Wasser ähnlich ist, wodurch eine Zentrifugation
ineffizient gemacht wird.
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Experimentelles
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Direktes
Testen von Sputum-Proben mit positivem Ausstrich zum Nachweis von
MPT64. Für
den Test wurde der kommerziell erhältliche "Capilia TB Slide Test", ein Lateralfluss-Immunochromatographie-Assay
von Tauns (Namazo City, Japan) verwendet.
- a.
Auswirkung von NaOH und NALC auf den Test: Vorexperimente deuteten
darauf hin, dass NaOH bei der Konzentration, die typischerweise
bei der herkömmlichen
NALC-NaOH-Probenherstellung eingesetzt wird, die Antigen-Antikörper-Reaktion
zerstört.
Nach einer Neutralisation ist die Kontrollreaktion der Assayvorrichtung,
mit der die Gültigkeit
des Tests angezeigt wird, zwar wiederhergestellt, wobei die Testreaktion
aber dennoch beeinflusst ist. Im Gegensatz dazu beeinflusste NALC
den Test sogar beim Zehnfachen der herkömmlicherweise verwendeten Konzentration
den Test nicht. Daher wurde geschlossen, dass wenigstens etwa 2,5%
NALC (w/v) ohne NaOH verwendet werden könnten, um ein klinisches Probestück für einen
Immunoassay zum Nachweis des Antigens MPT64 aufzuschließen.
- b. Direktes Testen von Sputum-Probestücken: Es wurden acht Probestücke (gefroren)
mit positivem Ausstrich, die positiv auf säurebeständige Bakterien (AFB) waren,
getestet. Die Positivität
des Ausstrichs einer jeden Probe wurde mit 1+ (d.h. 1-10 AFB/Mikroskopiefeld)
bis 3+ (100 oder mehr AFB/Mikroskopiefeld) bewertet. Ergebnisse
und Schlussfolgerungen: Für
den MPT64-Antigen-Test wurde die Tauns-Vorrichtung verwendet. Wie
durch Ergebnisse unten gezeigt wird, floss, wenn ein aufgeschlossenes
Probestück
auf die Vorrichtung aufgetragen wurde, ohne zu zentrifugieren, der
größte Teil
des Probestücks
nicht durch die Membran. Wenn das Probestück aber nach einem Aufschluss
mit NALC zentrifugiert wurde, floss die Probe gut. Direkte Antigen-Testergebnisse
auf das Antigen MPT64 unter Verwendung des Tauns-Tests waren wie folgt. +/– = rosafarben,
aber viel schwächer
als die Kontrolle
- c. Ergebnisse einer Kultivierung: Zwei Probestücke wurden
mit und ohne Zugabe von PANTA zum Medium kultiviert.
Nachweis
des Wachstums (in Tagen) - * ein Röhrchen kontaminiert
- 1. Radiometrisches BACTEC®-12B-Medium (Becton Dickinson).
Während
der Metabolisierung eines radioaktiv markierten Substrats im Medium
wird CO2 freigesetzt, und C14 im
freigesetzten CO2 wird mittels eines BACTEC®-460-Instruments
nachgewiesen.
- 2. Nicht radiometrisches BACTEC®-MGIT®-960-Medium
(Becton Dickinson). Ein Wachstum wird durch die Fluoreszenz eines
Sensors im Unterteil des Röhrchens
nachgewiesen, die sich aufgrund des Verbrauchs von Sauerstoff durch
Bakterien während
des Wachstums verändert.
- 3. Alle kommerziellen Produkte wurden gemäß der Anleitung des Herstellers
(Becton Dickinson) verwendet.
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Auf
der Grundlage der obigen Ergebnisse wurde der folgende, in 1 veranschaulichte
Zugang zur Probenverarbeitung für
eine routinemäßige Verwendung
statt der herkömmlichen
NALC-NaOH-Verfahren entwickelt. Eine auf das Antigen MPT64 zu testende
Probe wird in einem Röhrchen
gesammelt, das lyophilisiertes NALC (ausreichend, um nach Zugabe
der Probe 2,5% (w/v) zu erreichen) und PANTA enthält, oder
das lyophilisierte NALC und PANTA, beide vorzugsweise mit einer
Konzentration, die um das 5- bis 10-fache höher als gewöhnlich empfohlen ist, werden
in Tablettenform zum Röhrchen
gegeben. Die Probe wird dann bei Umgebungstemperatur transpor tiert
und/oder aufbewahrt, bis sie auf ein Antigen getestet wird. Dann
wird ein kleiner Teil (z.B. 0,1-0,5 ml) der verflüssigten
Probe zentrifugiert, beispielsweise in einer Mikrozentrifuge (Mikrofuge),
und der Überstand
wird mittels eines Immunoassays auf das Antigen MPT64 getestet.
Zur verbliebenen verflüssigten
Probe wird ein gleiches Volumen von 0,5-1% (w/v) NaOH gegeben, und
die Probe wird 5-10 min lang bei Raumtemperatur inkubiert. Dann
wird eine Neutralisationslösung
(0,068 M Natrium- und Kaliumphosphat) zugegeben, die Probe wird
zentrifugiert, und das Sediment wird erneut suspendiert, um einen
Ausstrich herzustellen und ein standardmäßiges Kulturmedium (gegebenenfalls
ohne PANTA) zu inokulieren.