DE60131278T2 - Antriebsvorrichtung für eine röntgenröhre mit drehanode - Google Patents

Antriebsvorrichtung für eine röntgenröhre mit drehanode Download PDF

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Röntgenröhren, die einen rotierenden Anodenteller verwenden. Im Besonderen beziehen sich Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung auf eine verbesserte Anodenantriebsbaugruppe und Herstellungsverfahren einer Anodenantriebsbaugruppe, die bei hohen Betriebstemperaturen eine verbesserte mechanische Stabilität aufweist.
  • 2. Maßgebliche Technologie
  • Geräte zum Erzeugen von Röntgenstrahlen sind sehr wertvolle Hilfsmittel, die in einer breiten Palette an Anwendungen sowohl im industriellen wie auch im medizinischen Bereich verwendet werden. Solche Geräte werden üblicherweise zum Beispiel in den Bereichen diagnostische und therapeutische Radiologie; in der Halbleiterfertigung und -herstellung sowie für Materialprüfungen verwendet.
  • Die Grundvoraussetzung, die der Erzeugung von Röntgenstrahlen in solchen Geräten zu Grunde liegt, ist sehr ähnlich. Röntgenstrahlen oder Röntgenstrahlung werden erzeugt, wenn Elektronen freigesetzt und beschleunigt und dann abrupt angehalten werden. Der Prozess findet in der Regel in einer Röntgenröhre mit Vakuum statt, die normalerweise drei primäre Elemente enthält: eine Kathode, die die Elektronenquelle darstellt; eine Anode, die axial von der Kathode beabstandet ist und so ausgerichtet ist, um die Elektronen zu aufzunehmen, die von der Kathode abgestrahlt werden; und eine elektrische Schaltung zum Anlegen einer Hochspannung zwischen der Kathode und der Anode.
  • Die Anoden- und Kathodenelemente sind in dem Vakuumgehäuse angeordnet und werden dann elektrisch verbunden. Im Betrieb wird ein elektrischer Strom an den Kathodendraht angelegt, was bewirkt, dass Elektronen abgestrahlt werden. Ein Spannungserzeugungselement wird dann verwendet, um eine sehr hohe Spannung (im Bereich zwischen Zehntausend bis über Hunderdtausende von Volt) zwischen der Anode (positiver Pol) und der Kathode (negativer Pol) anzulegen. Die hohe Spannungsdifferenz bewirkt, dass die abgestrahlten Elektronen in Richtung einer Röntgen-"Ziel-"Fläche beschleunigt werden, die auf der Anode angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Elektronenstrahl auf die Kathode fokussiert, so dass die Elektronen die Zielfläche (manchmal als Brennfleckbahn bezeichnet) an einem bestimmten Punkt, der als "Brennfleck" bezeichnet wird, treffen. Diese Zielfläche besteht aus hitzebeständigem Metall mit einer relativen hohen Ordnungszahl, so dass, wenn die Elektronen auf die Zielfläche an dem Brennfleck aufprallen, ein Teil der entstehenden kinetischen Energie in elektromagnetische Wellen sehr hoher Frequenz, d.h. Röntgenstrahlen, umgewandelt wird. Die entstehenden Röntgenstrahlen strahlen von der Zielfläche weg und werden dann zum Durchdringen eines Objekts, wie einen Bereich des Körpers einen Patienten, parallel gerichtet und dann zum Erzeugen eines Röntgenbildes verwendet. In vielen Anwendungen, wie einem CT-System, ist die exakte Steuerung der Größe und Form des Brennflecks für die Sicherstellung eines zufriedenstellenden Röntgenbildes entscheidend.
  • Im Allgemeinen wird ein sehr kleiner Teil der elektrischen Energie, die zur Beschleunigung der Elektronen verwendet wird, in Röntgenstrahlen umgewandelt. Die restliche Energie wird als Hitze im Anodenbereich und der restlichen Anode abgeleitet. Diese Hitze kann sehr hohe Temperaturen erreichen, die die Anodenstruktur dauerhaft beschädigen und/oder die die Betriebsleistung der Röhre verringern können. Um dieses Problem abzuschwächen, wird das Röntgenziel oder die Brennfleckbahn in der Regel auf einem ringförmigen Bereich eines rotierbaren Anodentellers positioniert. In der Regel wird der Anodenteller (auch als rotierendes Ziel oder rotierende Anode bezeichnet, im Folgenden Anodenteller) an einer Rotorbaugruppe mit einer Lagerwelle befestigt, die rotierbar durch Lager im Lagergehäuse gehalten wird. Die Rotorbaugruppe und der Teller werden dann entsprechend an einen Motor angeschlossen und damit rotiert. Während des Betriebs wird die Anode rotiert und die Brennfleckbahn wird in und aus der Bahn des auftreffenden Elektronenstrahls rotiert. Auf diese Weise treffen die Elektronen nur kurze Zeit an bestimmten Brennflecken auf den Anodenteller auf, wodurch die restlichen Abschnitte der Brennfleckbahn während der Zeit abkühlen können, die zum Zurückrotieren in die Bahn des Elektronenstrahls benötigt wird. Dies senkt die Hitze, die auf dem Ziel in bestimmten Bereichen erzeugt wird, und verringert das Auftreten von hitzebezogenen Problemen im Anodenteller.
  • Röntgenröhren mit rotierenden Anodentellern dieser Art werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von denen einige erfordern, dass der Anodenteller in zunehmend höheren Geschwindigkeiten rotieren muss. Zum Beispiel werden in Mammographiegeräten verwendete Röntgenröhren in der Regel mit Anodenrotationsgeschwindigkeiten um 3500 Umdrehungen pro Minute (U/min.) betrieben. Aber die Anforderungen der Industrie haben sich geändert und Hochgeschwindigkeitsmaschinen für CT-Scanner und andere Anwendungen werden nun hergestellt, die mit Anodenrotationsgeschwindigkeiten von um die 10.000 U/min. und höher arbeiten. Diese höheren Geschwindigkeiten sind notwendig, um die durch die immer leistungsstärkeren Elektronenstrahlen erzeugte Hitze gleichmäßig zu verteilen.
  • Die höheren Betriebsgeschwindigkeiten der rotierenden Anode und die höheren Hitzebelastungen, die für neuere Röntgengeräte typisch sind, führen zu verschiedenen Problemen. So werden zum Beispiel die Lager und andere Teile der Anodenantriebsbaugruppe viel stärker belastet, auf Grund von Kräften, die als Ergebnis höherer Rotationsgeschwindigkeiten wirken. Diese mechanischen Belastungen werden durch die hohen Betriebstemperaturen einer Röntgenröhre noch erschwert. Bestehende Antriebsbaugruppen sind nicht vollkommen zufriedenstellend bei der Behandlung dieser extremen Betriebsbedingungen. Zum Beispiel ist eine typische Anodenbaugruppe des Stands der Technik aus mehreren Komponenten gebildet, die unterschiedliche Materialtypen aufweisen, und die durch viele hartgelötete und/oder geschweißte Verbindungsstellen verbunden sind. Der Einsatz mehrerer Komponenten und mehrerer Verbindungspunkte kann zu Ausfällen führen und eine Quelle mechanischer Instabilität darstellen. Zum Beispiel kann übermäßige Hitze dazu führen, dass die physikalischen Verbindungen in der Anodenrotorstruktur und dem Lagergehäuse locker werden, im Besonderen wenn die Komponententeile und/oder Hartlötverbindungen aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, die unähnliche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben. Mechanische Instabilitätspunkte können auch entstehen, wenn miteinander verbundene Teile ungeeignete Kontaktflächen aufweisen, nicht korrekt montiert sind und/oder ungenügende Vorspannungen bei Befestigungsmitteln haben. Auch diese Probleme werden durch die extrem hohen thermischen Belastungen in der Rotorbaugruppe weiter erschwert. Ein jedes dieser Probleme kann zur Instabilität des Rotorgehäuses beitragen, was zu einer instabilen Rotation des Anodentellers führt. Dies zeigt sich in nicht vorhersagbarer Bewegung und Positionierung des Brennflecks auf dem Ziel, was die resultierende Qualität des Röntgenbilds beeinträchtigt.
  • Zusätzlich zur Verschlechterung der Qualität des Röntgenbildes kann eine mechanische Instabilität im Anodenantriebsgehäuse auch zu anderen Problemen führen. Zum Beispiel kann dies zu einem höheren Geräuschpegel und stärkerer Vibration führen, was einen Patienten beunruhigen oder den Bediener des Röntgenapparats ablenken kann. Auch kann ungeprüfte Vibration die Betriebsdauer der Röntgenröhre verkürzen.
  • Angesichts der obigen Probleme ist eine verbesserte Anodenantriebsbaugruppe erforderlich, die zum Halten und Rotieren des Anodentellers in einer Röntgenröhre verwendet werden kann. Im Besonderen sollte die Antriebsbaugruppe ermöglichen, dass die Anode in sehr hohen Geschwindigkeiten ohne Vibration oder Geräusche rotiert werden kann. Darüber hinaus sollte die Antriebsbaugruppe diese mechanische Stabilität selbst bei hohen Betriebstemperaturen beibehalten.
  • Eine Anodenantriebsbaugruppe zum Einsatz in Verbindung mit einer Röntgenröhre, die im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert ist, und ein Verfahren zur Herstellung desselben, das im Oberbegriff von Anspruch 12 definiert ist, wird in US-5655000 offenbart.
  • Kurze Übersicht über die Ausführungsformen der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung wurde in Antwort auf den aktuellen Stand der Technik entwickelt, und im Besonderen in Antwort auf diese und andere Probleme und Anforderungen, die nicht ganz oder nicht umfassend von derzeit verfügbaren Antriebsbaugruppen zur Verwendung in Verbindung mit Röntgenröhren mit rotierenden Anodentellern gelöst wurden. Daher ist es insgesamt ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, eine Anodenantriebsbaugruppe bereitzustellen, die in der Lage ist, einen Anodenteller in hohen Rotationsgeschwindigkeiten zu rotieren, und die dies mit minimaler Vibration und Geräuschentwicklung leisten kann. Ausführungsformen der offenbarten Antriebsbaugruppe bieten auch selbst bei hohen Betriebstemperaturen mechanische Stabilität. Darüber hinaus reduzieren Ausführungsformen der Anodenantriebsaugruppe die Hitze, die vom Anodenteller auf hitzempfindlichere Teile der Lagerbaugruppe abgeführt wird, wie die Lager und die Lagerflächen. Weiterhin sind die Vorteile und Merkmale in einer Anodenantriebsbaugruppe vorgesehen, die weniger Komponenten und weniger Verbindungsstellen verwendet, was die Möglichkeiten von mechanischen Ausfällen auf Grund ungleicher Wärmeausdehnungen zwischen den Komponenten, Ausfällen an Verbindungsstellen, eine inkorrekte Komponentenpassform, eine inkorrekte Montage und Ähnliches verringert. Auch können die derzeit offenbarten Ausführungsformen der Anodenantriebsbaugruppe in einer Weise montiert werden, dass ein gradueller Übergang beim Wärmeausdehnungskoeffizienten entlang des Wärmeleitpfads zwischen der Anode und der Lagerbaugruppe besteht. Dies stellt sicher, dass benachbarte Komponenten eng abgestimmte Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, wodurch sich die mechanischen Belastungen reduzieren, die bei hohen Betriebstemperaturen entstehen können.
  • Insgesamt gesehen werden die obigen Vorteile und Merkmale durch eine verbesserte rotierende Anodenantriebsbaugruppe zur Verwendung in Verbindung mit einer Röntgenröhre verwirklicht, die im vorliegenden Anspruch 1 definiert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Anodenantriebsbaugruppe aus einer Rotorbaugruppe, die mit dem Anodenteller über einen Wellenabschnitt verbunden ist. Der Rotor wird rotierbar durch eine Lagerbaugruppe gehalten, die eine Lagerwelle aufweist, die rotierbar über eine Lagerfläche gehalten wird. Der Rotor bietet vorzugsweise eine Induktionsmotorfunktion, so dass die Rotationsbewegung für die Anode über den Rotor ausgebildet werden kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lagerbaugruppe betriebsfähig mit der Rotorbaugruppe über eine Lagernabe verbunden. Die Lagernabe enthält vorzugsweise Mittel zum Verringern der Hitze, die von der Anode auf die Lagerwelle und andere Teile der Lagerbaugruppe übertragen wird. In einer Ausführungsform wird dies durch die Minimierung des Wärmleitpfads zwischen der Anode zur restlichen Lagerbaugruppe über die Konstruktion der Lagernabe verwirklicht.
  • Bevorzugte Ausführungsformen verbessern die mechanischen und thermischen Eigenschaften der Anodenbaugruppe auch auf andere Weise. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Anodenbaugruppe aus Materialien dergestalt gestaltet, dass eine inkrementelle Zunahme des Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen dem Anodenteller und den Lagerflächen der Lagerbaugruppe vorliegt. Dieser graduelle Übergang der Wärmeausdehnungsraten verringert das Ausmaß der thermischen und mechanischen Belastungen, die beim Betrieb der Röntgenröhre entlang der Baugruppe auftreten. Darüber hinaus ist die Lagerbaugruppe vorzugsweise dergestalt gestaltet, dass direkt an die Anode angrenzende Komponenten – nämlich die Rotorwelle – im Wesentlichen dieselbe Rate an Wärmeausdehnung erfahren wie die Anode selbst. Diese Faktoren tragen zu einer ingesamten mechanischen Stabilität der Antriebsbaugruppe bei und gewährleisten die präzise Rotation der Anode, die exakte und konsistente Platzierung des Brennflecks und eine höhere Auflösung des Röntgenbildes. Weiterhin führt die höhere mechanische Stabilität zu einer Röntgenröhre, die im Betrieb eine geringere Vibration aufweist und in der Folge weniger Betriebsgeräusche verursacht. Durch die geringere Vibration verringern sich auch die Ausfälle der Röntgenröhre.
  • Diese und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende Beschreibung und die angefügten Ansprüche vollkommen offensichtlich oder können durch Anwendung der Erfindung wie im Folgenden dargelegt erfahren werden.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Um die Art und Weise besser zu verstehen, in der die oben aufgeführten und andere Vorteile und Ziele der Erfindung erhalten werden, wird eine spezielle Beschreibung der Erfindung mit Bezugnahme auf deren bestimmte Ausführungsformen gegeben, die durch die Zeichnungen im Anhang veranschaulicht werden. Es versteht sich, dass diese Zeichnungen nur typische Ausführungsformen der Erfindung darstellen und daher nicht als einschränkend im Umfang betrachtet werden sollen. Die Erfindung in ihrem derzeit erkannten besten Modus zum Herstellen und Verwenden desselben wird mit zusätzlicher Genauigkeit und Detail durch die Verwendung der begleitenden Zeichnungen beschrieben und erläutert, in denen:
  • 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines Querschnitts einer herkömmlichen Röntgenröhre ist, die die primären Komponenten einer Röntgenröhre zeigt, einschließlich einer Antriebsbaugruppe für den rotierenden Anodenteller;
  • 2 eine Seitenansicht eines Teilquerschnitts einer aktuell bevorzugten Ausführungsform einer Anodenantriebsbaugruppe ist, die in einer Röntgenröhre der in 1 dargestellten Art verwendet werden kann; und
  • 3 eine perspektivische Ansicht einer aktuell bevorzugten Ausführungsform einer Lagerbaugruppe ist, die in der Anodenantriebsbaugruppe verwendet wird.
  • Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • Im Folgenden wird auf die Fig. Bezug genommen, wobei ähnliche Strukturen mit ähnlichen Referenzbezeichnungen versehen sind. Es versteht sich, dass die Zeichnungen diagrammatische und schematische Darstellungen der aktuell bevorzugten Ausführungsformen sind und die vorliegende Erfindung nicht einschränken noch notwendigerweise kleinzeichnen.
  • Im Allgemeinen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Ausführungsformen einer Anodenantriebsbaugruppe, die in Verbindung mit einer Röntgenröhre mit einem rotierenden Anodenteller verwendet werden kann. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Anodenbaugruppe besonders in Röntgenröhren nützlich, die hohe Rotationsgeschwindigkeiten der Anode erfordern und bei denen hohe Betriebstemperaturen auftreten. Zum Beispiel werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung besonders in Röntgenröhren von CT-Scannern verwendet, die Wärmespeicherfähigkeiten um die 0,7 MHU und 2,0 MHU aufweisen. Dabei ist aber hervorzuheben, dass die Ausführungen der vorliegenden Erfindung auf andere Anwendungen von Röntgenröhren übertragbar sind. 1 zeigt eine beispielhafte Umgebung einer Röntgenröhre, die in Verbindung mit Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. 2 und 3 zeigen ein Beispiel einer aktuell bevorzugten Anodenantriebsbaugruppe, die gemäß den Ausführungen der Erfindung gestaltet ist.
  • Mit Bezugnahme auf 1 wird ein Beispiel einer vereinfachten Röntgenröhre des rotierenden Anodentellertyps dargestellt und wird allgemein mit 10 bezeichnet. Die Röntgenröhre 10 enthält einen Röhreneinsatz 11, in dem eine Anodenbaugruppe mit einem Anodenteller 102 angeordnet ist, der mit einer rotierenden Welle 410 verbunden ist. Eine Anodenantriebsbaugruppe, die im Allgemeinen mit 100 bezeichnet wird, die im Folgenden ausführlicher beschrieben wird, dient dazu, die Rotation des Anodentellers 102 zu vereinfachen. Weiterhin ist dargestellt, wie der Anodenteller 102 von der Kathodenbaugruppe 15 beabstandet ist. Wie wohlbekannt, enthält die Konstruktion der Kathode 15 einen Kathodenkopf und einen Draht (nicht dargestellt), der mit einer entsprechenden Stromquelle verbunden ist. Die Kathode und die Anode befinden sich in einer Vakuumhülle, die durch den Röntgen-Einsatz 11 begrenzt ist. Auch wird in der dargestellten Ausführungsform eine Statorbaugruppe 16 um den Halsabschnitt der Vakuumhülle des Röntgen-Einsatzes 11 angeordnet. Wenn der Stator 16 ein rotierendes Magnetfeld erzeugt, rotiert das Rotorteil der Anodenantriebsbaugruppe 100 (im Folgenden ausführlich im Detail beschrieben), die dem Stator 16 durch die Wand der Vakuumhülle gegenüber liegt, in einer bestimmten Hochgeschwindigkeit, wodurch die Rotation des Anodentellers 102 bewirkt wird.
  • Wie wohlbekannt, wird ein Elektronenstrahl (der durch die gestrichelten Linien 20 dargestellt wird) erzeugt, indem Hochspannung zwischen der Kathode 15 und dem rotierenden Anodenteller 102 angelegt wird und dann der Kathodendraht (nicht dargestellt) mit elektrischem Strom erhitzt wird. Dies führt dazu, dass von dem Draht abgestrahlte Elektronen in Richtung der Zielfläche des rotierenden Anodentellers beschleunigt werden und auf diese auftreffen. Im Idealfall trifft eine Mehrheit der Elektronen auf die Zielfläche an einer exakten Position auf, die als Brennfleck 17 referenziert und so bezeichnet wird. Ein Teil der resultierenden kinetischen Energie aus den Elektronenkollisionen führt zum Erzeugen von Röntgenstrahlen; ein Großteil der kinetischen Energie wird als Wärme verteilt. Die Röntgenstrahlen werden dann von der Oberfläche des rotierenden Anodentellers abgestrahlt, wie dies durch die gestrichelte Linie 22 in 1 dargestellt ist. Die Röntgensignale können dann zum Erzeugen von beispielsweise medizinischen Bildern verwendet werden.
  • Die Qualität der durch die Verarbeitung der Daten aus der Röntgenröhre erhaltenen Bilder und in der Folge die Diagnosefähigkeit der Röntgenröhre hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Zum Beispiel ist für eine hohe Bildqualität erforderlich, dass der aufprallende Elektronenstrahl den Anodenteller in einem bestimmten Brennfleckbereich 17 auftrifft. Wenn Elektronen von diesem Brennfleckbereich abweichen, ändern sich die Eigenschaften der entstehenden Röntgenstrahlen, was zu einer geringeren Bildqualität führt. Wie oben erwähnt, wenn der rotierende Anodenteller 12 vibriert oder keinen präzisen Rotationspfad einhält, prallt der Elektronenstrahl auf die Zielfläche an Positionen auf, die von dem gewünschten Brennfleckbereich abweichen und mindert die entstehende Bildqualität. Solche mechanische Instabilität und die resultierende Vibration können durch eine Vielzahl von Faktoren entstehen, einschließlich der Fehlausrichtung von Teilen in der Antriebsbaugruppe, durch ungleiche Wärmeausdehnungsraten in den unterschiedlichen Komponentenmaterialien und hartgelöteten Verbindungen, durch hohe Betriebstemperaturen und hohe Rotationsgeschwindigkeiten. Zusätzlich zur Beeinträchtigung der Bildqualität kann die Vibration der Röntgenstrahlenkomponenten auch Schall verursachen, der aus der Röntgenröhre und dem Röntgengerät ausgestrahlt wird. Der Schall kann für den mit dem Gerät behandelten Patienten wie auch für den Bediener störend sein. Weiterhin kann die Vibration letzten Endes zum Ausfall von Röhrenkomponenten führen.
  • Im Folgenden wird auf 2 Bezug genommen, die eine seitliche Draufsicht eines Teilquerschnitts einer aktuell bevorzugten Ausführungsform einer Anodenantriebsbaugruppe 100 ist, die in einer Röntgenröhre der in 1 dargestellten Art verwendet werden kann. Im Besonderen berücksichtigt die dargestellte Anodenantriebsbaugruppe die oben erwähnten mechanischen und thermischen Stabilitätsprobleme zur Wahrung der Röntgenbildqualität. Im Allgemeinen besteht die dargestellte Anodenantriebsbaugruppe 100 aus einer Lagerbaugruppe, die allgemein mit 200 bezeichnet wird, die angepasst ist, um eine allgemein als 400 bezeichnete Rotorbaugruppe rotierbar zu halten. Die Rotorbaugruppe ist betriebsbereit mit dem Anodenteller 102 verbunden, wodurch eine Rotationsbewegung auf den Anodenteller übertragen werden kann. Derzeit bevorzugte Ausführungsformen dieser unterschiedlichen Komponenten werden im Folgenden detailliert beschrieben.
  • 2 zeigt, wie eine derzeit bevorzugte Ausführungsform der Lagerbaugruppe 200 eine Längszylinder-Lagerwelle 202 und Mittel zum rotierbaren Halten der Welle 202 enthält. Anhand eines nicht einschränkenden Beispiels umfasst das Mittel zum rotierbaren Halten ein stationäres Zylindergehäuse 206, das einen axialen Hohlraum bildet. In dem Hohlraum ist eine Lagerstange angeordnet, die allgemein mit 204 bezeichnet wird, die radial und axial die Lagerwelle 202 in einer Weise unterstützt, dass sie die freie Rotation der Welle in dem stationären Gehäuse 206 ermöglicht. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Lagerstange 204 Lagerflächen, die durch die Lagerringe 208 und 209 ausgebildet sind, die in die entsprechenden Rollkontaktelemente wie jeweils die Lager 210 und 211 eingreifen. Dabei ist zu beachten, dass auch weitere Lagerringe verwendet werden können oder dass die rotierbare Halterung der Welle 200 mit anderen Konstruktionen bereitgestellt werden kann. Wie weiter gezeigt wird, ist die Welle 202 vorzugsweise mit zwei Umfangsnuten 224 und 225 ausgebildet, die als Innenringe für die Lager 210 und 211 dienen. Die Lagerringe 208, 209 sind radial um die Welle 202 an den beiden gegenüberliegenden Enden befestigt, und der Innendurchmesser ist dergestalt, dass die Welle 202 aufgenommen werden kann. Nach der Montage wird die Welle 202 rotierbar von den Lagern 210 und 211 gehalten, die wiederum durch die entsprechenden Lagerringe 208, 209 eingeschränkt werden.
  • In der dargestellten Ausführungsform sind die Lagerringe 208, 209 angesenkt, um Schultern zu bilden, wie in 250, 251 gezeigt, die in einem Radius ausgebildet sind, der angepasst ist, um die Lager 210, 211 aufzunehmen. Diese Schultern 250, 251 dienen jeweils als Außenring für die zugehörigen Lager 210, 211 und wahren auch die radiale und axiale Ausrichtung der Lager und der Welle und stellen diese sicher. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält jeder Lagerring 208, 209 eine geeignete Anzahl von Rollkontaktelementen wie Kugellager. In bevorzugten Ausführungsformen kann eine kleinere Anzahl von Lagern (wie 8) in jedem Lagerring 208, 209 verwendet werden, um sowohl die Häufigkeit, mit der die Rollkontaktlager zusammenstoßen, und dementsprechend Lärm und Vibration bei diesen Kollisionen zu minimieren. Angeordnet zwischen den Ringen 208 und 209 ist ein Abstandselement 212 oder eine ähnliche Art der Anordnung, die eine entsprechende axiale Trennung zwischen den Lagerringen 208 und 209 bereitstellt.
  • In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform ist die innere Lagerwelle 202 aus einem Material hergestellt, das unter dem Handelsnamen CPM Rex 20 oder M62-Stahl bekannt ist. Der Wärmeausdehnungskoeffizient für diese bestimmte Material liegt bei 12,4 × 10–6 k-1 über einen Temperaturbereich von 38 – 538 °C. Es dabei ist hervorzuheben, dass andere Materialien, die ähnliche Wärme- und mechanische Festigkeitseigenschaften aufweisen, ebenso verwendet werden können.
  • Die Lagerbaugruppe enthält auch Mittel zum Verbinden der Lagerbaugruppe mit der Rotorbaugruppe. Diese Funktion wird durch eine Lagernabe bereitgestellt, die allgemein in 2 und 3 mit 300 bezeichnet wird. Die Lagernabe 300 ist betriebsbereit verbunden mit der Lagerwelle 202, so dass sie mit der Welle rotiert. Zusätzlich zur Verbindung der Rotorbaugruppe 400 mit der Lagerbaugruppe 200 bietet die Lagernabe 300 in einer derzeit bevorzugten Ausführungsform zwei weitere Funktionen: (1) Sie bietet einen Wärmewiderstand zwischen der restlichen Lagerbaugruppe (d.h. den Lagern und den Lagerflächen); und (2) sie stellt sicher, dass ein gradueller Übergang beim Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen dem Anodenteller 102 und der Lagerwelle 202 besteht. Diese Funktionalität bietet eine Reihe von Vorteilen. Im Besonderen wird durch Ausbilden eines höheren Wärmewiderstands weniger Hitze zur Lagerstange geleitet, wodurch sich das Auftreten von Problemen verringert, die zu Geräuschen und mechanischer Instabilität beitragen können, wie die Wärmeausdehnung und frühzeitige Lagerausfälle. Weiterhin stellt der Übergang im Wärmeausdehnungskoeffizienten weiterhin die mechanische Stabilität sicher, indem das Auftreten mechanischer Ausfälle reduziert wird, die vorkommen können, wenn benachbarte Komponenten ernsthafte Unterschiede in den Wärmeausdehnungsraten aufweisen.
  • Während andere physikalische Geometrien verwendet werden können, ist eine bevorzugte Lagernabe 300 in der Form zylindrisch und hat darin ein Bohrloch ausgebildet, das durch die gestrichelten Linien 310 gekennzeichnet ist und in 3 in perspektivischer Ansicht dargestellt wird. Das Bohrloch 310 ist größenmäßig in einem Durchmesser (oder einer anderen geeigneten Gestaltung) ausgelegt und geformt, die zu dem entsprechend geformten Ende 226 der Welle 202 passt und diese in einer straff sitzenden Weise aufnimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Verbindung dann durch Schweißverbindungsstellen oder durch eine geeignete Hartlotlegierung befestigt. Wenn geschweißt, besteht die bevorzugte Schweißverbindungsstelle aus zwei Schweißnähten, wobei jeweils eine auf einer Seite der Fläche zwischen der Welle 202 und der Nabe 300 ausgebildet ist, wie mit 230 und 231 angegeben.
  • Die bevorzugte Lagernabe 300 enthält weiterhin einen zylindrischen Flansch 312, der am besten in 3 erkennbar ist, der um den Umfang eines Endes der Nabe ausgebildet ist und der gestaltet ist, um die Verbindung zur Nabe 300 (und der rotierenden Welle 202) zur Rotorbaugruppe 400 zu vereinfachen. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Nabe Mittel zum Reduzieren der Wärmeübertragung von dem Anodenteller auf die Lagerwelle. In einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Funktion durch eine Konstruktion ausgebildet, die den Wärmeleitungspfad zwischen der Anode und der Lagerwelle 202 reduziert, vorzugsweise einen Grat umfassend, der um den Umfang von Flansch 312 ausgebildet ist. Der Grat 313 definiert ein inneres Bohrloch mit einem Durchmesser, der größer ist als das Bohrloch 310. Der Flansch 312 und der Grat 313 minimieren den Wärmeleitungspfad zur Lagerstange, wodurch ein Grad an Wärmewiderstand zwischen dem rotierenden Anodenteller 102 und der Lagerstange 204 und den Lagern 210, 211 bereitgestellt wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung nutzen die Ausführungsformen eine Lagernabe 300, die aus einem Material mit einer Wärmeausdehnungsrate gestaltet ist, die im Bereich zwischen der des Materials des Rotorschafts 406 und der des Materials der Lagerwelle 202 liegt, wodurch die ungleichen Wärmexpansionsraten zwischen benachbarten Komponenten minimiert werden. Dies wird durch die Bereitstellung von vorzugsweise einer Lagernabe 300 verwirklicht, die aus einem Material besteht, das üblicherweise Superlegierung bezeichnet wird, die eine Kombination aus einer Stärke bei hohen Temperaturen und einer Wärmeausdehnung zwischen etwa 8,0 × 10–6 k-1 und 10,0 × 10–6 k-1 aufweist. Beispiel bevorzugter Materialien sind unter anderem Incoloy 909, CTX 1 und Thermo-Span. Im Besonderen wird der Wärmeausdehnungskoeffizient der Nabe 300 so gewählt, dass er zwischen dem der Komponenten liegt, die mit dem rotierenden Anodenteller verbunden sind, z.B. dem von Rotorschaft 406 (im Folgenden beschrieben), und dem der Komponenten der restlichen Lagerbaugruppe, z.B. der Lagerwelle 202. Dies ermöglicht einen graduellen Übergang in den Wärmeausdehnungskoeffizienten entlang des Wärmeleitpfads zwischen der Anode 102 und der Lagerbaugruppe 200. Auf diese Weise erweitert sich das Nabenmaterial in einer Rate, die zwischen der Ausdehnungsrate der umgebenden Materialien liegt, wodurch die mechanischen und thermischen Belastungen reduziert werden, die durch die hohen Betriebstemperaturen vorliegen.
  • Zudem weisen die bevorzugten Nabenmaterialien relativ geringe Wärmeleifähigkeiten auf. Die fördert weiterhin den Wärmewiderstand der Nabe und minimiert die Hitzemenge, die die Lagerbaugruppe erreicht. Die typische Wärmeleifähigkeit für die bevorzugten Materialien liegt zwischen etwa 10 bis 25 W/(m-K), je nach dem verwendeten speziellen Material und der Temperatur des Materials.
  • Unter weiterer Bezugnahme auf 2 wird nun eine derzeit bevorzugte Ausführungsform der Rotorbaugruppe 400 beschrieben. Im Allgemeinen besteht die Baugruppe 400 aus einer zylindrische Induktionsflusshülse, die allgemein mit 402 bezeichnet wird, einer Rotorabdeckung 404 und einem Rotorschaft, der allgemein mit 406 bezeichnet wird.
  • Wie dargestellt, ist die Rotorabdeckung 404 mit der Rotornabe 300 verbunden, um so die Rotorbaugruppe 400 mit der Lagerbaugruppe 200 betriebsbereit anzuschließen. In der bevorzugten Ausführungsform ist die Rotorabdeckung 404 direkt an der Lagernabe 300 am zylindrischen Flansch 312 mit geeigneten Befestigungsmitteln befestigt, die in der dargestellten Ausführungsform eine Vielzahl von Befestigungsmitteln wie vier Schrauben 416 sind (zwei davon sind in 2 dargestellt). Andere Befestigungsschemas können ebenso verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die verwendeten Befestigungsmittel aus demselben Material hergestellt wie der Rotorschaft 406 und die Rotorabdeckung 404, um so die Wärmeausdehnungskoeffizienten dieser Komponenten aufeinander abzustimmen. Alternativ kann das für die Befestigungsmittel verwendete Material dasselbe sein wie das der Lagernabe 300.
  • Die Rotorabdeckung 404 ist wiederum mit der zylindrischen Hülse 402 und dem Rotorschaft 406 verbunden. Dergestalt wird die gesamte Rotorbaugruppe rotierbar durch die Lagerbaugruppe 200 gehalten. Die Induktionsflusshülse 402 dient als Roturteil eines Induktionsmotors, wodurch die Rotationsbewegung auf die Rotorbaugruppe 400 in einer wohlbekannten Weise übertragen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Induktionsflusshülse 402 aus einem Magnethülsenteil 420, wie Stahl oder Eisen oder einer Legierung daraus, und ist so positioniert, dass sie sich nahe der Lagernabe 300 befindet und so vorgesehen ist, dass sie sich entlang dem "Motor-Abschnitt des Rotors erstreckt. Die Induktionsflusshülse 402 besteht weiterhin aus einer zweiten Hülse 422, die an einem Teil des Außenumfangs der Magnethülse 420 befestigt ist. In der dargestellten Ausführungsform besteht die zweite Hülse 422 aus 101 OFHC-Kupfer und ist direkt an der Magnethülse 420 befestigt. Andere Materialien können ebenso verwendet werden. Die Verwendung eines Magnethülsenteils 420 (wie Eisen) erhöht das Drehmoment, das von der Rotorbaugruppe 400 erzeugt wird, im Besonderen bei einem Betrieb mit 180 Hertz und wenn die Betriebsumgebung sehr heiß ist. Während verschiedene Befestigungsverfahren verwendet werden können, ist die zweite Hülse 422 an der Magnethülse 420 durch Diffusions-Kontaktherstellung oder Hartlöten verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Diffusions-Kontaktherstellung oder Hartlötung durch Anbringen der Magnethülse 420 in der zweiten Hülse 422 hergestellt. Beide Hülsen werden dann in eine Graphithalterung zum Hartlöten angeordnet. Da sich das Graphit weniger ausdehnt als Eisen oder Kupfer werden die beiden Materialien in einem Brennvorgang zusammengetrieben, wodurch je nach in den zur Beschichtung des Kupfers und/oder des Eisens verwendeten Materialien eine Diffusions-Kontaktherstellung oder Hartlötung erzeugt wird. Es können auch andere Verbindungstechniken zur Ausbildung einer Induktionsflusshülse verwendet werden.
  • 2 veranschaulicht weiterhin, wie die Induktionsflusshülse 402 mit der Rotorabdeckung 404 verbunden ist. Im Besonderen ist ein Schulterbereich 424 um den Außenumfang der Rotorabdeckung 404 definiert. Diese Schulter 424 ist ausgebildet, um das Ende des Magnethülsenteils 420 der Induktionsflusshülse 402 aufzunehmen. Die Magnethülse ist dann vorzugsweise an der Abdeckung 404 mit einer Hartlötverbindung befestigt, was dergestalt erfolgt, dass die Verbindung vor (bezüglich des rotierenden Anodentellers 102) der Verbindung von Lagerwelle 202 und Lagernabe 300 (oben beschrieben) erfolgt.
  • Ebenso ist an der Rotorabdeckung 404 der Rotorschaft 406 befestigt. Mit dem abgewandten Ende des Rotorschafts 406 ist der Anodenteller 102 verbunden. Während eine beliebige aus mehreren Verbindungstechniken zwischen dem Schaft 406 und dem Anodenteller 102 verwendet werden kann, wird in der dargestellten Ausführungsform auf dem Schaft 406 einen Anschlussflansch 410 ausgebildet, der eine Anodenverbindungsfläche 414 ausbildet. Der Anodenteller 102 enthält ein Bohrloch 412, das den Schaft 406 aufnehmen kann und durch das der Anodenteller 102 gegen die durch den Flansch 410 gebildete Verbindungsfläche 414 stoßen kann. Die Anode 102 wird dann am Rotorschaft 406 im Bereich der Verbindungsfläche 414 mit einer geeigneten Verbindungstechnik wie Hartlöten verbunden. Es können andere Verbindungstechniken verwendet werden. Zum Beispiel kann eine Hartlötscheibe zwischen dem Anodenteller 102 und dem Rotorschaft 406 eingelegt und dann mit Schwungradreibschweißen an den Rotorschaft 406 angeschweißt werden und dann auf Größe zerspant werden; der Anodenteller und der Schaft können beide gewindet und dann mechanisch verbunden und hartgelötet werden; oder der Anodenteller kann mechanisch mit dem Schaft verbunden werden, indem der Anodenteller zwischen einer Mutter und einem Absatz im Rotorschaft verbunden wird.
  • In einigen Anwendungen kann der Verbindungspunkt zwischen dem Anodenteller und dem Rotorschaft 406 maximale Betriebstemperaturen von bis zu 1100 °C erreichen. Wenn somit der Schaft 406 aus einem Material gebildet ist, das einen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat, der sich von dem des Anodentellers unterscheidet, können die durch die ungleichen Ausdehnungsraten herbeigeführten Belastungen zu einem mechanischen Ausfall im Ziel und/oder dem Schaft oder zu mechanischen Instabilitäten führen, die sich negativ auf die Qualität des Röntgenbildes auswirken. Folglich wird in einer bevorzugten Ausführungsform das zum Herstellen des Rotorschafts 406 verwendete Material so gewählt, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlich dem des Anodentellers 102 entspricht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rotorschaft 406 aus demselben hitzebeständigen Metall hergestellt, das für den Anodenteller 102 verwendet wird. Wenn der Anodenteller zum Beispiel aus einer Molybdänlegierung wie TZM (Titan-Zirkon-Molybdän) hergestellt wird, dann wird dieses Material zur Herstellung des Rotorschafts 406 (einschließlich der Rotorabdeckung 404) verwendet. In diesem Beispiel beträgt der Wärmeausdehnungskoeffizient für TZM in etwa 5,0 – 6,0 × 10–6 k-1.
  • Darüber hinaus, obwohl ein erheblicher Unterschied im Wärmeausdehnungskoeffizienten von Rotorschaft 406 und dem bevorzugten Material der Lagerwelle 202 besteht (etwa 12,0 × 10–6 k-1), bietet die Lagerwelle (mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 8,0 – 10,0 × 10–6 k-1 in den oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ) einen annehmbaren Übergang in den Wärmeausdehnungsraten, um so die Probleme zu minimieren, die mit der Wärmeausdehnung der Materialien verbunden sind. Weiterhin, da die dazwischen liegende Erweiterungskomponente (d.h. die Lagernabe) eine Komponente in der Lagerbaugruppe ist und mit der Lagerwelle verbunden ist, sind die normalen Betriebstemperaturen in der Verbindungsstelle zwischen der Welle und der Nabe geringer und daher ist ein thermisches Wärmeungleichgewicht zwischen jenen Komponenten weniger problematisch. Folglich beseitigt die Gestaltung eine Wärmeungleichgewicht in den Bereichen hoher Hitze, d.h. zwischen der Anode und dem Rotorschaft 406 und minimiert gleichzeitig die Auswirkung des Wärmeungleichgewichts, indem der Wärmeausdehnungskoeffizient zwischen der Anode und der relativ kühleren Lagerwelle 202 erhöht wird.
  • Zusammengefasst bietet die vorliegende Erfindung eine Anodeantriebsbaugruppe mit vielzähligen Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik. Im Besonderen durch Nutzung von Materialien und Komponenten, die einen Übergang im Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen der Anode und der Lagerwelle bereitstellen, wobei die Baugruppe eine Reihe von sehr erstrebenswerten Betriebseigenschaften bietet. Und zwar minimiert die Baugruppe das Vorhandensein ernsthafter Wärmeungleichgewichte zwischen den benachbarten Komponenten, wodurch das Auftreten ungleicher Wärmeausdehnungsraten zwischen den Komponenten verringert wird. Dies minimiert das Vorhandensein mechanischer Instabilitäten in der Antriebsbaugruppe – selbst bei sehr hohen Betriebstemperaturen. Dergestalt ist die Rotation der Anode stabil und präzise, was zu einer konsistenten Positionierung des Brennflecks auf dem Anodenteller führt. Dies wiederum bildet eine Röntgenröhre aus, die Röntgenbilder in hoher Qualität liefert.
  • Die vorliegende Erfindung kann in anderen bestimmten Formen im Umfang der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden. Die beschriebenen Ausführungsformen sollen in jeder Hinsicht als nur veranschaulichend und nicht einschränkend verstanden werden. Während zum Beispiel bestimmte Materialien in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsformen angegeben wurden, ist hervorzuheben, dass andere Materialien mit ähnlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, die ansonsten die mechanischen Stärkeeigenschaften erfüllen, die von der Röhrengestaltung vorgeschrieben werden, im Rahmen des in Anspruch 1 definierten Umfangs verwendet werden können. Wenngleich auch eine bevorzugte Betriebsumgebung eine Röntgenröhre eines CT-Scanners ist, können die Ausführungen der vorliegenden Erfindung gleichermaßen auf andere Röntgenvorrichtungen mit einem rotierenden Anodenteller anwendbar und nützlich dafür sein. Der Umfang der Erfindung ist daher durch die angefügten Ansprüche anstatt durch die obige Beschreibung definiert.

Claims (12)

  1. Anodenantriebsbaugruppe zum Einsatz in einer Röntgenröhre mit einem rotierenden Anodenteller, wobei die Anodenantriebsbaugruppe aufweist: einen rotierenden Anodenteller (102); einen Rotor (400), der über einen Wellenabschnitt (406), der Teil des Rotors ist, mit dem rotierenden Anodenteller (102) verbunden ist, wobei der Wellenabschnitt aus einem Material besteht, das einen ersten bestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten hat; eine Lagerwelle (202), die drehbar von einer Lagerfläche gehalten wird, wobei die Lagerwelle aus einem Material besteht, das einen zweiten bestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten hat; und eine Lagernabe (300), die die Lagerwelle mit dem Rotor verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagernabe aus einem Material besteht, das einen Wärmeausdehnungskoeffizient hat, der zwischen dem ersten und zweiten bestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten liegt.
  2. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei der erste bestimmte Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Anodentellermaterials ist.
  3. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 2, wobei der Anodenteller aus einer Molybdän-Legierung besteht.
  4. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei die Lagernabe Mittel zur Senkung der Wärmeübertragung von dem Anodenteller auf die Lagerwelle umfasst.
  5. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei die Lagerwelle aus einer Superlegierung besteht.
  6. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 5, wobei die Superlegierung einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 8,0 × 10–6 K–1 und 10,0 × 10–6 K–1 hat.
  7. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei die Lagerwelle aus einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 10,0 × 10–6 K–1 und 15,0 × 10–6 K–1 besteht.
  8. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei der Rotor eine Hülse (402) enthält, die einen Rotorabschnitt eines Induktionsmotors (16) ausbildet, wobei die Hülse am Wellenabschnitt des Rotors befestigt ist.
  9. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei der Wellenabschnitt des Rotors mit der Lagernabe durch mindestens ein Befestigungsmittel (416) verbunden ist, wobei das mindestens eine Befestigungsmittel aus einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten besteht, der im Wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten der Lagernabe ist.
  10. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei der Wellenabschnitt des Rotors mit der Lagernabe durch mindestens ein Befestigungsmittel verbunden ist, wobei das mindestens eine Befestigungsmittel aus einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten besteht, der im Wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten der Lagernabe ist.
  11. Anodenantriebsbaugruppe gemäß Anspruch 1, wobei (a) der Rotor weiterhin umfasst, eine zylindrische Hülse, die einen Rotorabschnitt eines Induktionsmotors ausbildet, der eine Drehbewegung für die Hülse induzieren kann; und wobei die Rotorwelle ein erstes Ende aufweist, das mit der Hülse verbunden ist, so dass die Rotation der Hülse eine entsprechende Rotation in der Welle induziert, und ein zweites Ende, das mit dem Anodenteller verbunden ist, und wobei der erste bestimmte Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials des Anodentellers ist; (b) der zweite bestimmte Wärmeausdehnungskoeffizient höher ist als der erste bestimmte Wärmeausdehnungskoeffizient.
  12. Verfahren zur Herstellung einer Anodenantriebsbaugruppe zum Einsatz in einer Röntgenröhre mit einem rotierenden Anodenteller, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Verbinden einer Rotorwelle (406) mit dem Anodenteller (102), wobei der Rotor aus einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten besteht, der im Wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials des Anodentellers ist; Verbinden der Rotorwelle mit einer Lagernabe (300), wobei die Lagernabe aus einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten besteht, der etwas höher ist als der Wärmeausdehnungskoeffizient des Materials der Rotorwelle, und Verbinden der Lagernabe mit einer Lagerwelle, die drehbar auf einer Lagerfläche gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerwelle aus einem Material mit einem etwas höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als der Wärmeausdehnungskoeffizient des Materials der Lagernabe gefertigt ist.
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