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Gebiet der Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung sind Regulatoren von Enzymen, die an der Zellapoptose
beteiligt sind.
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Hintergrund
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Einer
der regulatorischen Schlüsselschritte
für die
Apoptose ist die Aktivierung von Kaspasen, die zu den charakteristischen
morphologischen Änderungen
führt,
die mit apoptotischen Zellen verbunden sind, einschließlich Chromatin-Kondensation,
Fragmentierung der DNA zu nukleosomalen Fragmenten, Auflösung der Kernmembran,
Externalisation von Phosphotidylserin und Bildung apoptotischer
Körper,
die bereitwillig phagozytiert werden (Liu et al., 1997, Cell 89,
175-184; Enari et al., 1998, Nature 391, 43-50; Sahara et al., 1999, Nature
401, 168-173; Lazcbnik et al., 1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
92, 9042-9046; Martin et al., 1996, J. Biol. Chem. 271, 28753-28756;
Zhang et al., 1999, J. Cell Biol. 145, 99-108).
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Eine
Hauptkaskade der apoptotischen Kaspaseaktivierung wird durch Cytochrom
c ausgelöst,
ein Protein, das normalerweise in der Elektronenübertragungskette in Mitochondrien
arbeitet (Liu et al., 1996, Cell 86, 147-157). In lebenden Zellen
existiert Holocytochrom c ausschließlich in dem Zwischenmembranbereich
der Mitochondrien und ist daher von seinem tödlichen zytosolischen Partner
Apaf-1 (Zou et al., 1997, Cell 90, 405-413) abgeschottet. Bei Empfang
apoptotischer Stimuli wie etwa Serumdeprivation, Aktivierung der
Zelloberflächentodrezeptoren
und exzessiver Schädigung
der DNA wird die äußere Membran
der Mitochondrien für Cytochrom
c durchlässig
(Review von Reed, 1997, Cell 91, 559-562). Nach der Freigabe ins
Zytosol bindet sich Cytochrom c an Apaf-1 mit einer Stöchiometrie
von 2:1 und bildet in der Gegenwart von dATP oder ATP einen oligomeren
Apaf-1/Cytochrom-c-Komplex (Purring et al., 1999, J. American Chem.
Soc. 121, 7435-7436; Zou et al., 1999, J. Biol. Chem. 274, 11549-11556).
Dieser oligomerisierte Apaf-1/Cytochrom-c-Komplex rekrutiert und aktiviert dann
die apikale Kaspase dieses Wegs, Prokaspase-9 (Li et al., 1997,
Cell 91, 479-489; Zou et al., 1999). Kaspase-9 wiederum aktiviert
wegabwärts
liegende Kaspasen wie etwa Kaspase-3, -6 und -7, die die Hauptkaspaseaktivität in einer
apoptotischen Zelle ausmachen (Li et al., 1997; Srinivasa et al.,
1998, Mol. Cell 1, 949-957; Faleiro et al., 1997, EMBO J. 16, 2271-2281).
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Hier
offenbaren wir die Identifizierung, Reinigung, molekulare Klonierung
und Charakterisierung eines neuartigen Faktors, der die Cytochrom-c/Apaf-1
-abhängige
Kaspaseaktivierung fördert.
Wie Cytochrom c befindet sich dieses Protein normalerweise in den
Mitochondrien und wird in das Zytosol freigegeben, wenn Zellen Apoptose
durchlaufen. Wir haben dieses Protein Smac genannt, für second
mitochrondria-derived activator of caspase (zweiter, aus Mitochondrien
stammender Aktivator der Kaspase) nach Cytochrom c. Die Zugabe von
Smac zu Zytosolextrakten bewirkt eine robuste Kaspaseaktivierung
in diesen Extrakten, selbst ohne die Zugabe von dATP Smac ermöglicht auch
eine Kaspaseaktivierung in der Gegenwart physiologischer Pegel von
Kaliumsalz.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen bereit, die sich
auf Polypeptidregulatoren (Aktivatoren und Inhibitoren) von Enzymen,
die an der Zellapoptose beteiligt sind, insbesondere Kaspasen, beziehen.
In einem bestimmten Aspekt stellt die Erfindung Polypeptid- und
Polynukleotidsequenzen bereit, die für Kaspaseaktivatoren diagnostisch
sind. Diese Sequenzen und die Polypeptide und Polynukleotide, die
diese Sequenzen verkörpern,
finden breite und vielfältige
diagnostische und therapeutische Anwendungen, die an der Erkennung
und/oder Modulation der Expression und/oder Funktion von Aktivatoren
von Kaspasen oder Genen oder Transkripten, die derartige Aktivatoren
kodieren, beteiligt sind. In spezifischeren Aspekten stellt die
Erfindung genetische Sonden und Immunsonden bereit, die für Aktivatoren
von Kaspasen spezifisch sind.
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Da
eine unerwünschte
Aktivierung oder Inaktivierung von Apoptose mit vielen menschlichen
Krankheiten wie etwa Krebs, Autoimmunkrankheit und neurodegenerativen
Krankheiten in Verbindung gebracht worden ist, stellen die offenbarten
Kaspaseregulationspolypeptide und -polynukleotide sowohl Ziele für Medikamente als
auch Regulatoren zur Förderung
oder Inhibierung von Apoptose bereit. Da offenbarte native Smac-Proteine während der
Apoptose auf natürliche
Weise aus den Mitochondrien ins Zytosol translozieren, können Smac-Proteine
auch als diagnostische Marker für
Apoptose während
normaler Phasen oder Krankheitsphasen verwendet werden, z. B. indem
markierte Smac-Proteine
wie etwa Fusionsproteine verwendet werden oder indem erkennbare,
Smac-spezifische Bindungswirkstoffe verwendet werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BESTIMMTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die
folgenden Beschreibungen bestimmter Ausführungsformen und Beispiele
werden zur Veranschaulichung und nicht als Beschränkung geboten.
Außer
bei Gegenanzeige oder anderweitig angemerkt bedeuten die Begriffe „einer", „eine" und „ein" in diesen Beschreibungen
und überall
in dieser Patentschrift ein oder mehrere, der Begriff „oder" bedeutet und/oder
und Polynukleotidsequenzen sind so zu verstehen, dass sie gegenläufige Stränge sowie
alternative Hauptketten, die hier beschrieben werden, umgreifen.
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Die
Polypeptidsequenzen des Gegenstands finden breite und vielfältige Anwendung.
In einer Ausführungsform
werden die Sequenzen des Gegenstands verwendet, um Polypeptide zu
synthetisieren, die wiederum eine Reihe von Anwendungen bereitstellen,
einschließlich
der Verwendung in proteomischen Mikrorarrays (z. B. Silzel J W et
al., Clin Chem, September 1998; 44(9): 2036-2043), Modellen zur
gezielten Medikamentenentwicklung, Immunogenen zur Hervorrufung
von Antikörpern
usw. Die Polypeptidsequenzen werden ebenfalls verwendet, um Sequenzen,
die SEQ ID NO:2 oder Fragmente davon beinhalten, spezifisch zu erkennen, insbesondere
mindestens eines von SEQ ID NO:2, Reste 1-78 oder SEQ ID NO:2, Reste 176-239 oder
Fragmente davon oder Polypeptide, die derartige Sequenzen beinhalten.
Jedes zweckdienliche Sequenzerkennungsverfahren kann verwendet werden,
einschließlich
rechnerischer Verfahren zur direkten Sequenzerkennung (z. B. BLAST-artige
Algorithmen, Abstimmungen usw.) und physikalischer Verfahren zur
Interferenzsequenzerkennung von Polymeren (z. B. Massenspektroskopie
usw.).
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Zusätzlich zur
direkten Synthese können
die Polypeptide des Gegenstands auch in Zellsystemen und zellfreien
Systemen (z. B. Jermutus L et al., Curr Opin Biotechnol., Oktober
1998; 9(5): 534-548) aus kodierenden Polynukleotiden exprimiert
werden, wie etwa den entsprechenden Mutter-Polynukleotiden oder
natürlich
kodierenden Polynukleotiden, die mit degenerierten Oligonukleotid-Primern
und Sonden isoliert wurden, welche aus den Polypeptidsequenzen des
Gegenstands erzeugt wurden („GCG"-Software, Genetics
Computer Group, Inc, Madison, Wisconsin), oder Polynukleotiden,
die für
ausgewählte
Expressionssysteme optimiert wurden, hergestellt durch Rücktranslation
der Polypeptide des Gegenstands gemäß Computeralgorithmen (z. B.
Holler et al. (1993), Gene 136, 323-328; Martin et al. (1995), Gene
154, 150-166).
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Die
Polypeptide des Gegenstands umfassen Fragmente der aufgeführten Sequenzen,
die eine Smac-spezifische Aminosäuresequenz,
Bindungsspezifität
oder Funktion aufweisen. Bevorzugte Fragmente beinhalten mindestens
8, vorzugsweise mindestens 10, vorzugsweise mindestens 15, besser
mindestens 25, besser mindestens 35, am besten mindestens 50 konsekutive
Reste von SEQ ID NO:2, insbesondere mindestens eines von SEQ ID
NO:2, Reste 1-78 oder SEQ ID NO:2, Reste 176-239, und weisen eine
Aktivität
der Bindung, Hervorrufung oder der Inhibition dieser Bindung oder
Hervorrufung des für
das entsprechende Polypeptid spezifischen Antikörpers auf.
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Die
spezifische Aktivität
oder Funktion kann durch zweckdienliche Assays in vitro, auf Zeltbasis
oder in vivo bestimmt werden: z. B. durch In-vitro-Bindungsassays
usw. Bindungsassays umschließen
jeden beliebigen Assay, bei dem die molekulare Wechselwirkung eines
Polypeptids des Gegenstands mit einem Bindungsziel evaluiert wird.
Das Bindungsziel kann ein natürliches
Bindungsziel wie etwa ein regulatorisches Protein oder ein nicht
natürliches
Bindungsziel, wie etwa ein spezifisches Immunprotein wie etwa ein
Antikörper, oder
ein spezifischer Wirkstoff wie etwa die, die in Screening-Assays
wie unten beschrieben identifiziert werden, sein. Die Bindungsspezifität kann im
Assay durch Konstanten des Bindungsäquilibriums (üblicherweise mindestens
etwa 10
7 M
–1,
vorzugsweise mindestens etwa 10
8 M
–1,
besser mindestens etwa 109 M
–1), durch Assays der
Kaspaseaktivierung oder Apoptose, durch die Fähigkeit des Polypeptids des
Gegenstands, als negative Mutanten in exprimierenden Zellen zu wirken,
um spezifische Antikörper
in einem heterologen Wirt (z. B. einem Nagetier oder Kaninchen)
hervorzurufen, usw. bestimmt werden. In einer bestimmten Ausführungsform
stellen die Polypeptidfragmente des Gegenstands spezifische Antigene
und/oder Immunogene bereit, besonders, wenn sie an Trägerproteine
gekoppelt sind. Zum Beispiele werden Peptide kovalent an Keyhole-Limpet-Antigen
(KLH) gebunden, und das Konjugat wird im kompletten Freund-Adjuvans
zur Emulsion gebracht. Laborkaninchen werden gemäß einem herkömmlichen
Protokoll immunisiert und zur Ader gelassen. Die Gegenwart von spezifischen
Antikörpern
wird durch Festphasen-Immunosorbent-Assays, die ein immobilisiertes, entsprechendes
Polypeptid verwenden, siehe z. B. Tabelle 1, im Assay bestimmt. Tabelle
1. Immunogene Smac-Polypeptide, die einen spezifischen polyklonalen
Kaninchen-Antikörper
hervorrufen: Polypeptid-KLH-Konjugate
immunisierten nach oben beschriebenem Protokoll.
Polvpeptidsequenz | Immunogenität |
SEQ
ID NO:2, Reste 1-8 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 4-13 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 7-17 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 13-24 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 18-27 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 35-49 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 47-54 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 71-78 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 83-92 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 115-124 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 141-148 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 166-174 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 176-184 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 183-191 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 192-200 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 201-208 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 209-216 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 215-222 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 223-231 | +++ |
SEQ
ID NO:2, Reste 232-239 | +++ |
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Die
Polypeptide des Gegenstands und Fragmente davon sind isoliert oder
rein: ein „isoliertes" Polypeptid wird
mindestens von einigem Material, mit dem es in seinem natürlichen
Zustand assoziiert ist, nicht begleitet, und macht vorzugsweise
mindestens etwa 0,5 Gew.-%
und besser mindestens etwa 5 Gew.-% des Gesamtpeptids in einer gegebenen
Probe aus, und ein reines Polypeptid macht mindestens etwa 90 Gew.-% und
vorzugsweise mindestens etwa 99 Gew.-% des Gesamtpolypeptids in
einer gegebenen Probe aus. Die Polypeptide können synthetisiert, durch rekombinante
Technologie produziert oder aus Zellen gereinigt werden. Eine große Vielfalt
molekularer und biochemischer Verfahren steht zur biochemischen
Synthese, molekularen Expression und Reinigung der Zusammensetzungen
des Gegenstands zur Verfügung,
siehe z. B. Molecular Cloning, A Laboratory Manual (Sambrook et
al., Cold Spring Harbor Laboratory), Current Protocols in Molecular
Biology (Hrsg. Ausubel et al., Greene Publ. Assoc., Wiley-Interscience,
New York) oder solche, die anderweitig auf dem Gebiet bekannt sind.
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Die
Erfindung stellt Bindemittel, die für die Polypeptide des Gegenstands
spezifisch sind, Verfahren zur Identifizierung und Herstellung derartiger
Wirkstoffe und ihre Verwendung bereit. Spezifische Bindemittel sind
zum Beispiel in einer Vielfalt von diagnostischen und industriellen
Anwendungen nützlich
und umfassen somatisch rekombinierte Polypeptidrezeptoren wie spezifische
Antikörper
oder T-Zell-Antigenrezeptoren (siehe z. B. Harlow and Lane (1988),
Antibodies, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory),
intrazelluläre
Bindemittel, die mit Assays wie etwa Ein-, Zwei- oder Dreihybridscreens
identifiziert werden, nicht natürliche
intrazelluläre
Bindemittel, die in Screens chemischer Bibliotheken wie unten beschrieben
identifiziert werden, usw. Demgemäß stellt die Erfindung Sequenzen
von komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDR) und Bibliotheken derartiger Sequenzen bereit.
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Die
CDR-Sequenzen des Gegenstands finden breite und vielfältige Anwendung.
In einer Ausführungsform
werden die CDR-Sequenzen des Gegenstands verwendet, um Polypeptide
zu synthetisieren, die wiederum eine Reihe von Anwendungen, einschließlich Immun- Mikroarrays, Affinitätsreagenzien
usw. bereitstellen. Zusätzlich
zur direkten Synthese können
die CDR-Polypeptide des Gegenstands auch in Zellsystemen und zellfreien
Systemen (z. B. Jermutus L et al., Curr Opin Biotechnol., Okt. 1998;
9(5): 534-548) aus kodierenden Polynukleotiden exprimiert werden,
wie etwa den entsprechenden Mutter-Polynukleotiden oder natürlich kodierenden
Polynukleotiden, die mit degenerativen Oligonukleotid-Primern und
Sonden isoliert wurden, welche aus den Polypeptidsequenzen des Gegenstands
erzeugt wurden („GCG"-Software, Genetics
Computer Group, Inc, Madison, Wisconsin), oder aus Polynukleotiden,
die für
ausgewählte
Expressionssysteme optimiert wurden, hergestellt durch Rücktranslation
der Polypeptide des Gegenstands gemäß Computeralgorithmen (z. B.
Holler et al. (1993), Gene 136, 323-328; Martin et al. (1995), Gene
154, 150-166). Im Allgemeinen werden die CDR-Polypeptide als Bindungsdomäne eines
Immunglobulins oder eines Fragmentes davon exprimiert und verwendet.
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Die
Erfindung stellt effiziente Verfahren zur Identifizierung von Wirkstoffen,
Verbindungen oder Leitverbindungen für Wirkstoffe, die die Fähigkeit
der Polypeptide des Gegenstands, mit einem Bindungsziel wechselzuwirken,
modulieren. Eine große
Vielfalt von Assays für
Bindemittel wird bereitgestellt, einschließlich markierten In-vitro-Protein-Protein-Bindungsassays,
Immunassays, Kaspaseaktivierungs-Assay, Assays auf Zellbasis wie
etwa Apoptose-Assays usw. Die Verfahren eignen sich zum automatisierten,
kosteneffektiven Screening mit hohem Durchsatz von chemischen Bibliotheken
für Leitverbindungen.
In-vitro-Bindungsassays
nutzen eine Mischung von Komponenten einschließlich des Polypeptids des Gegenstands,
das Teil eines Fusionsproduktes mit einem anderen Peptid oder Polypeptid,
z. B. einer Markierung zur Erkennung oder Verankerung, sein kann,
usw. Die Assay-Mischungen beinhalten ein Bindungsziel. Bei einer
bestimmten Ausführungsform ist
das Bindungsziel ein für
das Polypeptid spezifischer Antikörper. Während native Bindungsziele
voller Länge verwendet
werden können,
wird es häufig
vorgezogen, Abschnitte davon zu verwenden, solange der Abschnitt eine
Bindungsaffinität
und Avidität
für das
Polypeptid des Gegenstands bereitstellt, die sich in dem Assay zweckdienlich
messen lassen. Die Assay-Mischung beinhaltet auch einen pharmakologischen
Wirkstoffkandidaten. Wirkstoffkandidaten umschließen zahlreiche
chemische Klassen, obwohl sie typischerweise organische Verbindungen
sind, vorzugsweise kleine organische Verbindungen, und werden aus
einer großen
Vielfalt von Quellen einschließlich
Bibliotheken synthetischer oder natürlicher Verbindungen erhalten.
Eine Vielfalt anderer Reagenzien kann in der Mischung ebenfalls
eingeschlossen sein. Diese umfassen Reagenzien wie etwa Salze, Puffer,
neutrale Proteine, z. B. Albumin, Detergenzien, Proteaseinhibitoren,
Nukleaseinhibitoren, antimikrobielle Wirkstoffe usw. können verwendet
werden. Die resultierende Mischung wird unter Bedingungen inkubiert,
durch die sich das Polypeptid außer in der Gegenwart des pharmakologischen
Wirkstoffkandidaten mit einer Referenzbindungsaffinität spezifisch
an das Bindungsziel, den Abschnitt oder das Analog bindet. Die Mischungskomponenten
können
in jeder beliebigen Reihenfolge zugegeben werden, die die erforderlichen
Bindungen bereitstellt, und Inkubationen können mit jeder beliebigen Temperatur
durchgeführt
werden, die eine optimale Bindung ermöglicht. Inkubationsperioden
werden gleichermaßen
zur optimalen Bindung ausgewählt, aber
auch minimiert, um ein schnelles Screening mit hohem Durchsatz zu
ermöglichen.
Nach Inkubation wird die wirkstoffbeeinflusste Bindung zwischen
dem Polypeptid und einem oder mehreren Bindungszielen auf eine beliebige
herkömmliche
Weise erkannt. Eine Vielfalt von Verfahren kann verwendet werden,
um die Markierung zu erkennen, abhängig von der Beschaffenheit
der Markierung und anderer Assay-Komponenten,
z. B. durch optische Dichte oder Elektronendichte, Strahlungsemissionen,
Nichtstrahlungsenergieübertragungen usw.,
oder indirekt erkannt mit Antikörperkonjugaten
usw. Ein Unterschied der Bindungsaffinität des Polypeptids für das Ziel
in Abwesenheit des Wirkstoffes im Vergleich mit der Bindungsaffinität in der
Gegenwart des Wirkstoffes zeigt an, dass der Wirkstoff die Bindung
des Polypeptids an das Bindungsziel moduliert. Ein Unterschied,
wie hier verwendet, ist statistisch signifikant und stellt vorzugsweise
einen Unterschied von mindestens 50 % und besser einen Unterschied
von mindestens 90 % dar.
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Die
Polynukleotidsequenzen des Gegenstands finden breite und vielfältige Anwendung.
Zum Beispiel werden die Polynukleotidsequenzen auch verwendet, um
Smac-Sequenzen spezifisch zu erkennen, insbesondere SEQ ID NO:1,
sein entgegengesetztes Komplement oder ein Fragment davon, vorzugsweise
mindestens eines von SEQ ID NO:1, Nukleotide 1-234 oder SEQ ID NO:1,
Nukleotide 525-720, ein entgegengesetztes Komplement von einem von
beiden oder ein Fragment von einem davon, oder Polynukleotide, die
derartige Sequenzen beinhalten. Jedes herkömmliche Verfahren zur Sequenzerkennung
kann verwendet werden. In einer Ausführungsform werden Kandidaten- oder unbekannte
Sequenzen bestimmt und mit einer offenbarten Sequenz verglichen,
um die Kandidaten- oder unbekannten Sequenzen zu klassifizieren.
Zum Beispiel kann ein Algorithmus wie etwa BLAST (z. B. Build sol2.5-x86
01:40:37 05-Feb-1998, Copyright (C)1997 Warren R. Gish, der vorgegebene
Parameter verwendet, Altschul et al., Methods in Enzymology, 215:
403-410 (1997)) verwendet werden, um die Verwandtschaft mit einer
oder mehreren Sequenzen des Gegenstands, die für Smac-Verwandtschaft in Verfahren
auf Computerbasis diagnostisch sind, zu definieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden die offenbarten Sequenzen verwendet, um Polynukleotide zu
synthetisieren, oder sind in ihnen verkörpert, welche wiederum eine
Reihe von Anwendungen bereitstellen, einschließlich Methodologien auf Basis
von Mikroarrays, siehe z. B. Nat Genet, Jan. 1999; 21(1 Suppl),
ganze Ausgabe inkl. Debouck C et al. auf 48-50; Genexpressionsanalyse,
siehe z. B. Carulli JP et al., J Cell Biochem Suppl, 1998; 30-31:
286-296; Medikamentzielentdeckung
und -entwicklung, siehe Z. B. Jones D A et al., Curr Opin Chem Biol,
Februar 1999; 3(1): 71-76; kombinatorischer Chemie, siehe z. B.
Lukas T J et al., J Med Chem., 11. März 1999; 42(5): 910-919; Ribozyme
und Therapeutika, siehe z. B. Rossi JJ, Chem Biol, Feb. 1999; 6(2):
R33-37; Kartierung; usw. In einer Ausführungsform können Kandidaten-
und/oder unbekannte Polynukleotide isoliert, verglichen und/oder
klassifiziert werden (z. B. nach Verwandtschaft) durch Hybridisierung mit
einem oder mehreren offenbarten Polynukleotiden, z. B. unter Verwendung
von Mikroarray-Bibliotheken von
offenbarten Polynukleotiden. Derartige Polynukleotide können auch
als Sonden und/oder Primer verwendet werden, um natürliche Gene
und Transkripte zu lokalisieren, zu isolieren, zu amplifizieren
usw. In einer anderen Ausführungsform
werden die offenbarten Polynukleotide oder Fragmente oder Bibliotheken
derartiger Polynukleotide für
eine große
Vielfalt von Anwendungen bei der Klonierung, Anzeige, Expression
usw. einschließlich
,n'-Hybridsystemen,
siehe Z. B. Vidal M et al., 1999, Nucleic Acids Res. 27(4): 919-929
und Proc Natl Acad Sci USA. 93(19): 10315-10320 und 10321-10326;
Kartierung von Protein-Ligand-Wechselwirkungen unter
Verwendung von Gesamtgenom-Phagenanzeigebibliotheken,
siehe z. B. Palzkill T et al., Gene, 9. Okt. 1998; 221(1): 79-83;
Auswahl und Screening von Peptidliganden auf DNA-Basis, siehe z.
B. Bartoli F et al., Nat Biotechnol, November 1998; 16(11): 1068-1073,
usw. in Zellen transfiziert.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
stellt die Erfindung Mikroarrays der offenbarten Polynukleotide und
ihre Verwendungen, wie hier beschrieben oder angeführt, bereit.
Eine große
Vielfalt von Materialien und Verfahren sind auf dem Gebiet bekannt,
um Polynukleotide auf diskreten Elementen von Substraten wie etwa Glas,
Silizium, Kunststoff, Nylonmembranen usw. anzuordnen, einschließlich Kontaktablagerung,
z. B.
US-Patente Nr. 5,807,522 ;
5,770,151 , DeRisi JL et
al., Curr Opin Oncol, Jan. 1999; 11(1): 76-79, usw.; Verfahren auf Photolithographie-Basis,
z. B.
US-Patente Nr. 5,861,242 ;
5,858,659 ;
5,856,174 ;
5,856,101 ;
5,837,832 , Lipshutz RJ et al., Nat
Genet, Jan. 1999; 21(1 Suppl): 20-24, usw.; Farbstrahl-Ausgabetechnologien,
z. B. Lemmo A V et al., Curr Opin Biotechnol, Dezember 1998; 9(6):
615-617; Verfahren auf Durchflussweg-Basis, z. B.
US-Patent Nr. 5,384,261 ; Verfahren
auf Tauchstift-Nanolithographie-Basis,
z. B. Piner et al., Science, 29. Jan. 1999: 661-663, usw.; usw.
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Die
Erfindung stellt auch Polynukleotide bereit, die mit einem Polynukleotid
mit einer Sequenz von SEQ ID NO:1 oder mit seinem entgegengesetzten
Komplement hybridisieren. In einer bestimmten Ausführungsform
umschließt
die Erfindung ein rekombinantes erstes Polynukleotid, das eine Sequenz
mit einer Länge
von mindestens 36, vorzugsweise mindestens 48, besser mindestens
96 Nukleotiden beinhaltet, wobei die Sequenz in der Sequenz Ähnlichkeit
mit einem zweiten Polynukleotid aufweist, das aus SEQ ID NO:1, vorzugsweise
SEQ ID NO:1, Nukleotide 1-234 oder SEQ ID NO:1, Nukleotide 525-720,
oder einem entgegengesetzten Komplement davon besteht, so dass die
Sequenz und das zweite Polynukleotid unter einer Hybridisierungsbedingung
unter Hybridisierungsbedingung Nr. 1, vorzugsweise Nr. 2, besser
Nr. 3 und so weiter bis Nr. 10, wie in Tabellen A-C identifiziert
und beschrieben, hybridisieren. Wenn zum Beispiel die Hybridisierungsbedingung
Nr. 7 bevorzugt wird, dann setzen somit die Bedingungen, die zum
Identifizieren und Klassifizieren verwandter oder homologer Polynukleotide
verwendet werden, den Hybridisierungspuffer M bei einer Hybridisierungstemperatur
von 40°C
und einen Waschpuffer E bei einer Waschtemperatur von 55°C ein. Bedingung
Nr. 1 identifiziert Polynukleotide mit mindestens etwa 50 % Sequenzidentität mit dem
Zielpolynukleotid (mit % Identität
wie hier beschrieben berechnet). Mit jeder nachfolgenden Bedingung
ist die Stringenz so, dass das isolierte Polynukleotid eine Sequenzidentität von mindestens
5 % mehr als die, die unter Verwendung der nächstniedrigen Bedingungsnummer
isoliert würde,
aufweist. Auf diese Weise identifiziert die Bedingung Nr. 2 zum
Beispiel Polynukleotide, die eine Sequenzidentität von mindestens etwa 55 %
mit dem Zielnukleotid aufweisen, und die Bedingungen Nr. 9 und Nr.
10 identifizieren Polynukleotide, die eine Sequenzidentität von mindestens
etwa 90 % bzw. 95 % mit dem Zielpolynukleotid aufweisen.
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SEQ
ID NO:1 stammt von einem natürlichen
menschlichen Transkript, das ein natürliches Smac kodiert (siehe
Beispiele, unten).
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Beispielhafte,
mit höherer
Stringenz hybridisierende Polynukleotide von SEQ ID NO:1 (mit Sequenzidentitäten zu SEQ
ID NO:1 von etwa 95 %) werden im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO:3-5
bezeichnet, und beispielhafte, mit niedrigerer Stringenz hybridisierende
Polynukleotide von SEQ ID NO:1 (mit Sequenzidentitäten zu SEQ
ID NO:1 von etwa 90 %) werden im Sequenzprotokoll als SEQ ID NO:6-8
bezeichnet. In Situationen, in denen es gewünscht wird, enger verwandte
Polynukleotide zu klassifizieren, wird die Hybridisierungsbedingung
in Inkrementen von eins erhöht,
bis die gewünschte
Spezifität
erhalten wird. Vorzugsweise weist jedes hybridisierende Polynukleotid
eine Länge
auf, die mindestens 30 %, vorzugsweise mindestens 50 %, besser mindestens
70 % und am besten mindestens 90 % der Länge der hier beschriebenen
Polynukleotidsequenz, mit der es hybridisiert, beträgt.
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In
den Tabellen A und B wird Formamid als Prozent (Volumenteil) in
einem gepufferten Verdünnungsmittel,
das 1 × bis
6 × SSC
beinhaltet, ausgedrückt
(1 × SSC
ist 150 mM NaCl und 15 mM Natriumcitrat; SSPE kann SSC ersetzen,
1 × SSPE
ist 150 mM NaCl, 10 mM NaH
2PO
4 und
1,25 mM EDTA, pH 7,4). Verfahrensweisen für Hybridisierungen von Polynukleotiden
sind auf dem Gebiet wohl bekannt (siehe Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biologs, Wiley Interscience Publishers (1995);
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, New York:
Cold Spring Harbor Press, 1989; Shilo und Weinberg, 1981, Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 78, 6789-6792; und PCT-Veröffentlichung
WO 99/01466 .
TABELLE C
Hybridisierungsbedingung
Nr. | Hybridisierungspuffer | Hybridisierungstemperatur | Waschpuffer | Waschtemperatur |
1 | R | 25°C | L | 35°C |
2 | R | 25°C | L | 40°C |
3 | R | 27°C | L | 47°C |
4 | R | 34°C | H | 45°C |
5 | R | 40°C | F | 45°C |
6 | 0 | 40°C | E | 50°C |
7 | M | 40°C | E | 55°C |
8 | L | 42°C | D | 60°C |
9 | H | 42°C | C | 65°C |
10 | G | 42°C | B | 70°C |
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Die
Erfindung stellt auch Fragmente der Mutter- und/oder homologen Polynukleotide
bereit, die in den vorangegangenen Verfahren verwendet werden können, besonders
als Sonden zur Nukleinsäurehybridisierung
und Replikations-/Amplifikationsprimer.
-
Diese
Fragmente sind von ausreichender Länge, um spezifisch mit dem
entsprechenden SEQ ID NO oder dem Komplement davon zu hybridisieren,
und beinhalten im Allgemeinen mindestens 12, vorzugsweise mindestens
24, besser mindestens 36 und am besten mindestens 96 zusammenhängende Nukleotide
des entsprechenden SEQ ID NO (siehe z. B. Tabelle 2). Tabelle
2. Beispielhafte Smac-Polynukleotidfragmente, die mit einem Strang
von SEQ ID NO:1 unter Hybridisierungsbedingung Nr. 5 hybridisieren.
Polynukleotidfragment | Hybridisierung |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 1-24 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 18-42 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 45-69 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 75-92 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 116-141 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 166-199 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 211-234 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 255-299 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 359-383 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 436-460 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 491-513 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 525-548 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 575-598 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 624-648 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 644-669 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 649-672 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 654-677 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 665-688 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 687-710 | + |
SEQ
ID NO:1, Nukleotide 697-720 | + |
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Die
Polynukleotide des Gegenstands umfassen Fragmente der aufgeführten Sequenzen,
die eine Smac-spezifische Sequenz aufweisen. Bevorzugte Fragmente
beinhalten mindestens 34, vorzugsweise mindestens 36, vorzugsweise
mindestens 56, besser mindestens 96, besser mindestens 186 zusammenhängende Nukleotide
von SEQ ID NO:1, insbesondere mindestens eines von SEQ ID NO:1,
Nukleotide 1-234 oder SEQ ID NO:1, Nukleotide 525-720, einem entgegengesetzten
Komplement von einem von beiden. Die Polynukleotide des Gegenstands
und deren Fragmente können
an andere Komponenten wie etwa Markierungen oder andere Polynukleotid-/Polypeptidsequenzen
geknüpft
werden (d. h. sie können
Teil längerer
Sequenzen sein) und sind aus synthetischen/nicht natürlichen
Sequenzen und/oder sind isoliert, d. h. von mindestens einigem Material,
mit dem sie in ihrem natürlichen
Zustand assoziiert sind, nicht begleitet, und machen vorzugsweise
mindestens etwa 0,5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens etwa 5 Gew.-% der in einer gegebenen
Fraktion vorliegenden gesamten Nukleinsäure aus, und sind üblicherweise
rekombinant, was bedeutet, dass sie eine nicht natürliche Sequenz
oder eine natürliche
Sequenz beinhalten, die an ein anderes Nukleotid oder an andere
Nukleotide als die, mit denen sie auf einem natürlichen Chromosom verknüpft ist,
geknüpft
ist. Rekombinante Polynukleotide, die SEQ ID NO des Gegenstands
oder Fragmente davon beinhalten, enthalten eine derartige Sequenz
oder ein derartiges Fragment an einem Terminus, unmittelbar flankiert
von (d. h. zusammenhängend
mit) einer anderen Sequenz als der, mit der sie/es auf einem natürlichen
Chromosom verknüpft ist,
oder flankiert von einer nativen flankierenden Region von weniger
als 10 kb, vorzugsweise weniger als 2 kb, besser weniger als 500
Basen, am besten weniger als 100 Basen, die sich an einem Terminus
befindet oder unmittelbar von einer anderen Sequenz als der, mit
der sie auf einem natürlichen
Chromosom verknüpft ist,
flankiert wird. Während
die Nukleinsäuren üblicherweise
RNA oder DNA sind, ist es häufig
vorteilhaft, Nukleinsäuren
zu verwenden, die andere Basen- oder Nukleotidanaloge beinhalten,
um eine modifizierte Stabilität
usw. bereitzustellen.
-
BEISPIELE
-
I. DNA-Mikroarray-Konstruktion und Verwendung
für Smac-Expressions-Messungen
-
Vergleichende
Genexpression unter Verwendung von Mikroarray-Polynukleotidbibliotheken wird im Wesentlichen
wie von DeRisi et al., Science, 24. Oktober 1997; 278: 680-686,
beschrieben durchgeführt.
Entwicklung und Konstruktion des Mikroanordners werden, wie von
Brown et al., Stanford University Department of Biochemistry, am
10. Aug. 1998 auf http://cmgm.stanford.edu/pbrown/mquide/index.html
veröffentlicht, durchgeführt. Alle
Verfahrensweise werden bei Zimmertemperatur und mit doppelt destilliertem
Wasser durchgeführt,
außer
anderweitig angegeben. Software: J. DeRisi und V. lyer (1999) ArrayMaker
v1.5, veröffentlicht am
15. Feb. 1999 auf http://cmgm.stanford.edu/pbrown/mguide/software.html.
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1. Vorbereitung der Objektträger
-
Materialien |
Menge |
Best.-Inf. |
Glasmikroskopobjektträger |
60 |
Gold
Seal #3010 |
Objektträgerständer |
2 |
Shandon
Lipshaw #121 |
|
|
⇐Jeder Ständer hält 30 Objektträger. |
Objektträgerkammer |
6 |
Shandon
Lipshaw #121 |
|
|
⇐Jede Kammer
hält 350
ml. |
ddH2O |
~5
l |
|
NaOH |
70
g |
|
95
% Ethanol |
420
ml |
|
Poly-L-lysin |
70
ml |
Sigma
#P 8920 |
Gewebekultur-PBS |
70
ml |
|
Vakuumofen
(45 °C) |
|
|
Objektträgerkasten |
1 |
Research
Products International |
|
|
#163000 |
- 1. Objektträger in Objektträgerständer platzieren.
Ständer
in Kammern platzieren.
- 2. SÄUBERUNGSLÖSUNG zubereiten:
70 g NaOH in 280 ml ddH2O auflösen. 420
ml 95 % Ethanol hinzugeben. Das Gesamtvolumen beträgt 700 ml
(= 2 × 350
ml); bis zur vollständigen
Mischung rühren.
Wenn die Lösung
trüb bleibt,
ddH2O hinzugeben bis klar.
- 3. Lösung
in die Kammern mit den Objektträgern
gießen;
die Kammern mit Glasdeckeln abdecken. Auf einem Rundschüttler 2
Std. lang mischen. Sobald die Objektträger sauber sind, sollten sie
so wenig Luft wie möglich
ausgesetzt werden. Staubpartikel stören das Beschichten und Drucken.
- 4. Ständer
schnell in frische Kammern, gefüllt
mit ddH2O, transferieren. Ständer durch
energisches Auf- und Abbewegen spülen. Spülen 4 × mit ddH2O
wiederholen. Es ist von entscheidender Bedeutung, alle Spuren von
NaOH-Ethanol zu entfernen.
- 5. POLYLYSINLÖSUNG
zubereiten: 70 ml Poly-L-lysin + 70 ml Gewebekultur-PBS in 560 ml
Wasser. Messzylinder und -becher aus Kunststoff verwenden.
- 6. Objektträger
in Polylysinlösung
transferieren und 15 Min. bis 1 Std. schütteln.
- 7. Ständer
in frische Kammern, gefüllt
mit ddH2O, transferieren. 5 × auf- und
ab bewegen, um zu spülen.
- 8. Objektträger
auf Mikrotiterplattenträgern
5 Min. lang bei 500 U/Min. zentrifugieren (Papiertücher unter
die Ständer
platzieren, um Flüssigkeit
zu absorbieren). Objektträgerständer für den Transport
in den Vakuumofen in leere Kammern mit Abdeckung transferieren.
- 9. Objektträgerständer im
Vakuumofen bei 45°C
10 Min. lang trocknen (Vakuum ist optional).
- 10. Objektträger
in geschlossenem Objektträgerkasten
aufbewahren.
- 11. VOR DEM DRUCKEN DER ARRAYS: einen Probenobjektträger überprüfen, ob
er hydrophob ist – ein Tropfen
Wasser sollte davon abperlen. Überprüfen, dass
die Polylysinbeschichtung nicht opak ist. Probenobjektträger versuchsweise
bedrucken, hyb. und scannen, um die Qualität der Objektträgergruppe
zu bestimmen.
-
2. Zubereitung der DNA-Proben
-
Klone
von Mutter-Polynukleotiden werden mittels PCR im 96-Loch-Format mit aminoverbundenen
Primern am 5'-Ende
amplifiziert. Gereinigte PCR-Produkte werden in einer Konzentration
von ~0,5 mg/ml in 3 × SSC
suspendiert, und ~5 ng jedes Produktes werden auf beschichtetem
Glas mittels der unten beschriebenen Verfahrensweisen angeordnet.
Insgesamt 10 000 Elemente werden auf einem Bereich von 1,8 cm mal
1,8 cm angeordnet, wobei die Elemente voneinander mit einem Abstand
von 175 μm
angeordnet werden.
-
DNA-AUSFÄLLUNGEN
-
- 1. DNA in 96-Loch-Gewebekulturplatten mit V-Boden
(Costar) transferieren.
- 2. 1/10 Vol. 3 M Natriumacetat (pH 5,2) + gleiches Volumen Isopropanol
hinzugeben. Ein paar Stunden lang bei –20°C aufbewahren.
- 3. In Sorvall bei 3 500 U/Min. 45 Min. lang zentrifugieren.
- 4. Mit 70 % Ethanol spülen,
erneut zentrifugieren.
- 5. Über
Nacht an der Luft trocknen lassen, indem die Platten mit Folie abgedeckt
oder auf Papiertücher
umgewendet werden. Oder alternativ die Platten in einer Speed Vac
(5 Min.) trocknen.
- 5. DNA über
Nacht in 30 μl
3 × SSC
resuspendieren.
- 6. In 4-μl-Aliquots
in 384-Loch-Platten (Corning Costar #6557) transferieren, um 7 Duplikat-Druckplattensätze herzustellen.
Platten mit Aluminiumfolie (R. S. Hughes #425-3) zur Aufbewahrung
fest abdichten. Zur langfristigen Aufbewahrung Druckplattensätze abtrocknen
und bei Zimmertemperatur aufbewahren. Vor der Verwendung Niederschläge in 4 μl dH2O über
Nacht resuspendieren.
- 7. DNA mit 16-Spitzen-Anordner punktförmig auf Polylysin-Objektträger auftragen.
Die verwendeten Druckplatten zur Aufbewahrung zwischen dem 2. und
3. Mal der Verwendung abtrocknen.
-
3. Nachbearbeitung der Arrays
-
Die
Mikroarrays werden dann nachbearbeitet, um die DNA an der Glasoberfläche vor
der Hybridisierung mit der unten beschriebenen Verfahrensweise zu
fixieren:
Materialien
für 30
Arrays | Menge | Best.-Inf. |
Feuchte
Kammer | 1 | Sigma
#H 6644 |
Umgewendeter
Wärmeblock | | |
(70-80 °C) | 1 | |
Diamantschreiber | 1 | VWR
#52865-005 |
Objektträgerständer | 1 | Shandon
Lipshaw #121 |
Objektträgerkammer | 2 | Shandon
Lipshaw #121 |
Bernsteinsäureanhydrid | 5,5
g | Aldrich
#23,969-0 |
1-Methyl-2-pyrrolidinon | 325
ml | Aldrich
#32,863-4 |
Natriumtetraborat
(1 M, pH 8) | 25
ml | ⇐Borsäure verwenden |
| | und
pH mit NaOH |
| | einstellen. |
ddH2O | ~1l | |
2-l-Becher | 1 | |
95
% Ethanol | 350
ml | |
- 1. ARRAYS REHYDRATISIEREN:
Den Boden der feuchten Kammer mit 1 × SSC füllen. Arrays mit der Oberseite
nach unten über
1 × SSC
platzieren und die Kammer mit einem Deckel abdecken. Rehydratisieren,
bis die Array-Punkte glänzen.
Die Punkte sollten leicht schwellen, aber nicht ineinander verlaufen.
- 2. Jedes Array (mit der DNA-Seite nach oben) auf einem umgewendeten
Wärmeblock
von 70-80°C
3 Sekunden lang Schnapptrocknen.
- 3. Grenzen des Arrays auf der Rückseite des Objektträgers mit
Diamantschreiber markieren. Das Array wird nach der Nachbearbeitung
unsichtbar.
- 4. DNA mit dem Glas mittels eines Stratalinker Set für 65 mJ
mit UV quervernetzen. (Anzeige auf „650" einstellen, was 650 × 100 μJ entspricht).
(Wahlweise)
- 5. Arrays in Objektträgerständer platzieren.
Eine leere Objektträgerkammer
auf einem Rundschüttler
bereit halten.
- 6. BLOCKIERLÖSUNG
zubereiten: 5,5 g Bernsteinsäureanhydrid
in 325 ml 1-Methyl-2-pyrrolidinon auflösen. Unmittelbar nachdem sich
das Bernsteinsäureanhydrid
aufgelöst
hat, 25 ml Natriumtetraborat hinzugeben.
- 7. Unmittelbar nach dem Einmischen der Natriumtetraboratlösung die
Lösung
in die leere Objektträgerkammer
gießen.
Den Objektträgerständer mehrere
Male in die Lösung
tauchen. Auf Rundschüttler
15-20 Min. mischen. In der Zwischenzeit ~700 ml Wasser (genug, um
den Objektträgerständer abzudecken)
in einem 2-l-Becher auf 95°C
erwärmen.
- 8. Den Objektträgerständer vorsichtig
2 Min. lang in das Wasser mit 95°C
tauchen.
- 9. Den Objektträgerständer 5 × in 95
% Ethanol tauchen.
- 10. Objektträger
auf Mikrotiterplattenträgern
5 Min. lang bei 500 U/Min. zentrifugieren (Papiertücher unter den
Ständer
platzieren, um Flüssigkeit
zu absorbieren).
- 11. Die Arrays unmittelbar verwenden oder in einem Objektträgerkasten
aufbewahren. 1 Min. lang mit Höchstgeschwindigkeit
zentrifugieren.
-
4. Hybridisierung der Arrays
-
Alles
Messungen werden zum Analysieren, welche die Smac-spezifische Expression
zeigen, in einer Computerdatenbank gespeichert.
-
Anweisungen
für fluoreszente
DNA-Sonden:
- 1. Das endgültige Volumen sollte 10-12 μl betragen,
bei 4 × SSC,
wie erforderlich kompetitive DNA usw. enthalted.
- 2. Array in Hybridisierungskammer aufsetzen. 10 μl 3 × SSC auf
die Kante des Objektträgers
platzieren, um Feuchtigkeit bereitzustellen.
- 3. 0,3 μl
10 % SDS zur Sonde geben.
- 4. Sonde 2 Min. lang kochen.
- 5. Sonde auf das Array pipettieren und ein Deckglas von 22 mm × 22 mm
vorsichtig darauf setzen.
- 6. Hybridisierungskammer schließen und in einem Wasserbad
von 63°C
untertauchen.
- 7. 4-24 Std. hybridisieren.
- 8. Hybridisierungskammer auseinander nehmen und das Array in
1 × SSC/0,03
% SDS spülen.
- 9. Array auf einen frischen Objektträgerständer transferieren und ein
2. Mal in 0,2 × SSC
spülen.
- 10. Ein 3. Mal in 0,05 × SSC
spülen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, alles SDS zu entfernen.
- 11. Objektträger
auf Mikrotiterplattenträgern
5 Min. lang bei 500 U/Min. zentrifugieren (Papiertücher unter den
Ständer
platzieren, um Flüssigkeit
zu absorbieren).
- 12. Array umgehend scannen.
-
II. Identifizierung und Charakterisierung
von natürlichen
Smac-Polypeptiden
und Polynukleotiden
-
Identifizierung
von Smac. In einem glücklichen
Experiment stellten wir fest, dass Zellextrakte, die in einem Detergenzien
enthaltenden Puffer zubereitet wurden, eine signifikant stärkere Aktivität der Kaspase-3-Aktivierung
aufwiesen als die, die in einem Puffer ohne Detergens zubereitet
wurden. Unter der Schlussfolgerung, dass es einen membrangebundenen
Faktor geben könnte,
der die Kaspase-3-Aktivierung
fördert, zusätzlich zu
den bekannten wasserlöslichen
Faktoren Apaf-1, Cytochrom c und Prokaspase-9, lösten wir den Membranniederschlag
in einem Detergens und gaben ihn wieder zu dem Überstand bei 100 000 × g der
pufferlöslichen
Extrakte (S-100) hinzu. Die durch das Detergens gelösten Membranextrakte
(SME) wiesen allein keine Aktivität der Kaspase-3-Aktivierung
auf, stimulierten aber signifikant die Aktivität der Kaspase-3-Aktivierung,
wenn sie der S-100-Fraktion zugegeben wurden. Das einfache Zugeben
derselben Menge von Detergens zu S-100 hatte keinen Effekt auf die
Kaspase-3-Aktivierung. Dieses Experiment zeigt an, dass es in der Membranfraktion
einen die Aktivierung der Kaspase-3 fördernden Faktor gibt, der normalerweise
in der wasserlöslichen
Fraktion fehlt.
-
Unsere
vorherigen Experimente der biochemischen Fraktionierung und Rekonstituierung,
die einzig auf den S-100-Extrakten basierten, ermöglichten
uns, drei Proteine zu identifizieren, die notwendig und ausreichend
sind, um die Reaktion der Kaspase-3-Aktivierung in der Gegenwart
von 1 mM dATP zu rekonstituieren. Diese Proteine sind Apaf-1, ein
Protein von 130 kDa, das das Säugetier-Homolog
zu dem Protein CED-4 in C. elegans ist (Zou et al., 1997; Yuan und
Horvitz, 1992, Development 116, 309-320), Prokaspase-9 (Li et al.,
1997) und Cytochrom c, das während
der Homogenisierungsprozedur (Liu et al, 1996) in das S-100 freigegeben
wurde. Um zu untersuchen, ob die durch das Detergens gelösten Membranextrakte
Proteine enthalten, die Apaf-1 oder Cytochrom c oder Prokaspase-9
ersetzen, reicherten wir zunächst
diese drei Proteine mittels Immundepletion aus den S-100-Extrakten individuell
ab und gaben die durch das Detergens gelöste Membranfraktion diesen
abgereicherten Extrakten zu. In diesen abgereicherten Extrakten
wurde keine Aktivität
der Kaspase-3-Aktivierung
beobachtet, was anzeigt, dass dieser Faktor Apaf-1, Cytochrom c
oder Prokaspase-9 nicht ersetzen kann. Des Weiteren hängt die
Aktivität
dieses Faktors von der Gegenwart von Apaf-1, Cytochrom c und Prokaspase-9
ab. Wir haben diese Aktivität
Smac genannt, für
second mitochrondria-derived activator of caspase (zweiter, aus
Mitochondrien stammender Aktivator der Kaspase), da sich dieses
Protein normalerweise in den Mitochondrien befindet.
-
Reinigung
von Smac. Unter Verwendung eines Rekonstituierungsexperiments als
Assay fraktionierten wir die Membranfraktion von großen kultivierten
HeLa-Zellen, die in 0,5 % CHAPS gelöst waren. Die Aktivität von Smac
wurde nach seiner Fähigkeit,
die Kaspase-3-Aktivierung in S-100 zu stimulieren, bewertet. Die
Reinigung von Smac wurde durch eine Verfahrensweise mit sechs Schritten
(siehe experimentelle Verfahrensweisen, unten) erzielt. Die Smac-Aktivität wurde
aus der Mono-Q-Säule
als ein einzelner Spitzenwert bei ~250 mM NaCl eluiert. Dieselben
Proteinfraktionen wurden SDS-Page, gefolgt von Silberfärbung, unterzogen.
Eine Proteinbande, die bei 25 kDa migrierte, korrelierte mit der
Smac-Aktivität.
Natives Smac läuft
~100 kDa in einer Gelfiltrationssäule, was anzeigt, das Smac
ein Homotetramer ist. Ein kontaminierendes Protein von 50 kDa, das
ebenfalls in der aktiven Fraktion beobachtet wurde, korrelierte
nicht mit dem Aktivitätsspitzenwert.
-
Molekulares
Klonen von Smac. Die 25-kDa-Proteinbande aus Fraktionen 3 und 4,
die aus der Mono-Q-Säule
eluiert wurde, wurde einer tryptischen Verdauung unterzogen. Vier
resultierende Peptide wurden durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie mit
umgekehrten Phasen gereinigt und mit dem Edman-Abbauverfahren sequenziert.
Datenbanksuchen deckten auf, dass diese Peptidsequenzen mit einer
zuvor nicht charakterisierten cDNA in der EST-Datenbank (T53449) übereinstimmten.
Unter Verwendung der EST-Sequenz als Sonde wurde eine Smac kodierende
cDNA aus einer HeLa-Zell-cDNA-Bibliothek geklont. Die cDNA- und
kodierte Aminosäuresequenz
sind als SEQ ID NO:1 bzw. 2 offenbart. Ein In frame-Stopcodon wurde
vor dem initiierenden Methionin gefunden, was angibt, dass die cDNA
die kodierende Region von Smac in voller Länge kodiert. Die Proteinsequenz
von Smac in voller Länge
wurde verwendet, um die Proteindatenbank (GeneBank und Prosite)
zu durchsuchen, und keine bekannte Proteinsequenz und kein bekanntes
Motiv wurde gefunden, die/das zu Smac homolog ist.
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Um
die Gewebeverteilung von Smac zu untersuchen, wurde eine Northern-Blot-Analyse
durchgeführt, die
mRNA-Blots von mehreren menschlichen Adultgeweben verwendete. In
allen untersuchten Geweben wurde eine vorwiegende mRNA von ~1,5
kb erkannt, was eine ubiquitäre
Expression von Smac anzeigt. Die Expression von Smac-mRNA war am
höchsten
in adulten Hoden und hoch in Herz, Leber, Niere, Milz, Prostata und
Eierstock. Smac-Expression ist gering in Gehirn, Lunge, Thymus und
peripheren Blutleukozyten.
-
Smac
ist ein mitochondriales Protein, das während der Apoptose ins Zytosol
freigegeben wird. Um den genauen Aufenthaltsort von Smac in Zellen
festzulegen, erzeugten wir einen polyklonalen Antikörper gegen das
rekombinante Smac, das in Bakterien exprimiert wurde (Aminosäure 95-239),
und verwendeten diesen Antikörper,
um Smac durch Immunfärbung
und biochemische Fraktionierung zu lokalisieren. Die Immunfärbung von
lebenden Zellen durch Smac-Antikörper deckte
ein punktiertes Muster mitochondrialer Lokalisierung auf, eine gemeinsame
Lokalisierung mit Cytochrom c. Wenn die Zellen jedoch eine durch
UV-Bestrahlung induzierte Apoptose durchliefen, änderte sich sowohl die Smac-
als auch die Cytochrom-c-Färbung
von einem punktierten mitochondrialen Muster zu einem verteilteren
zytosolischen Muster. Beide Proteine begannen 2 Stunden nach der
UV-Bestrahlung, die verteilte zytosolische Färbung zu zeigen, und das Muster
wurde nach 8 Stunden auffälliger.
Die Zellen, die die am stärksten
verteilte Verteilung von Cytochrom c und Smac zeigten, demonstrierten
auch kondensiertes Chromatin, wie durch DAPI-Färbung gemessen.
-
Um
die Immunfärbungsergebnisse
weiter zu bestätigen,
isolierten wir mitochondriale und zytosolische Fraktionen von normalen
oder U-bestrahlten
HeLa-Zellen. In lebenden Zellen waren Smac und Cytochrom c ausschließlich in
mitochondrialen Fraktionen lokalisiert. 2 Stunden nach der UV-Bestrahlung
wurden sowohl Cytochrom c als auch Smac in der zytosolischen Fraktion
beobachtet. Das zytosolische Smac und Cytochrom c stiegen bis zu
8 Stunden weiter an, mit entsprechender Abnahme ihrer mitochondrialen
Gegenstücke.
-
Das
25-kDa-Smac ist für
die Aktivität
der Stimulierung der Kaspase-3-Aktivierung
notwendig. Um zu bestätigen,
dass das 25-kDa-Smac für
die Aktivität
der Förderung
der Kaspase-3-Aktivierung unbedingt erforderlich ist, verwendeten
wir den polyklonalen Antikörper
gegen Smac, um es aus den rohen, mit Detergens gelösten Membranextrakten
(SME) mittels Immundepletion abzureichern. Immundepletion unter
Verwendung von Anti-Smac-Antiserum entfernte das 25-kDa-Protein
quantitativ aus den SME. Das Extrakt ohne das 25-kDa-Protein verlor
seine Fähigkeit,
die Kaspase-3-Aktivierung
in S-100 zu stimulieren, was anzeigt, dass das 25-kDa-Smac für eine derartige
Aktivität
notwendig ist. Das Präimmun-Serum
desselben Tieres reicherte das 25-kDa-Smac und die Aktivität der Stimulierung
der Kaspase-3-Aktivierung von SME nicht ab.
-
Reifung
von Smac erfordert die Spaltung seines Signalpeptids. Um die Smac-Aktivität weiter
zu charakterisieren, exprimierten wir die Smac kodierende cDNA in
voller Länge
in einem Baculovirus-Expressionssystem.
Das rekombinante Smac wurde zur Homogenität gereinigt. Obwohl die cDNA
von Smac in voller Länge
einen offenen Leserahmen von 239 Aminosäuren mit einer Molekülmasse von
27 kDa kodiert, beträgt Smac,
das sowohl aus HeLa- als auch Sf-21-Zellen gereinigt wird, etwa 25 kDa,
weniger als der gesamte offene Leserahmen. Die Helixradanalyse deckte
auf, dass die N-terminale Region von Smac einer typischen mitochondrialen
Targeting-Signalsequenz ähnelt: einer
amphipathischen Alpha-Helix mit positiv geladenen Aminosäure-Seitenketten
auf einer Seite (Arg-10, Arg-17, Arg-19, Lys-31, Lys-32, Arg-33,
Arg-40) (Review von Schatz und Dobberstein, 1996, Science 271, 1519-1526).
Die direkte Sequenzieranalyse zeigte an, dass das aus Sf-21-Zellen
gereinigte reife Smac bei der Aminosäure 56 anfing. Dass das in
Sf-21-Zellen exprimierte, rekombinante 25-kDa-Smac völlig aktiv
ist, zeigt an, dass die Aminosäure
1-55 das mitochondriale Targeting-Signalpeptid ist, dass nachfolgend
abgespalten wurde. Das Smac in voller Länge mit seinem intakten Signalpeptid
wurde auch durch Western-Blot-Analyse
in Sf-21-Zellen beobachtet, die mit dem Baculovirus-Vektor, der
das Smac in voller Länge
enthielt, infiziert wurden. Das Smac in voller Länge zeigte keinerlei Aktivität, was anzeigte,
dass die Spaltung des Signalpeptids im Inneren der Mitochondrien
ein erforderlicher Schritt ist, damit Smac seine apoptotische Aktivität erlangen
kann.
-
Smac
erhöht
die Empfindlichkeit der Zellen für
apoptotische Stimuli in vivo. Um die Rolle von Smac in vivo zu untersuchen,
transfizierten wir HeLa-Zellen vorübergehend mit dem Smac in voller
Länge,
verschmolzen mit einer FLAG-Markierung an dem C-Terminus des Proteins.
Vorübergehend
exprimiertes Smac in Zellen induzierte keine Kaspase-3-Aktivierung
und Apoptose ohne apoptotische Stimuli. Das mit FLAG markierte Smac
war ausschließlich
in den Mitochondrien lokalisiert. Die transfizierten Zellen wurden
dann mit zunehmender Länge
der Zeit unter einer UV-Lampe bestrahlt. Nach 2 Sekunden UV-Bestrahlung
zeigten ~60 % von Smac-transfizierten Zellen Zeichen von Apoptose,
wie durch die Kondensation ihres Chromatins gemessen. Aktive Kaspase-3
wurde auch in Extrakten aus diesen Zellen durch Western-Blot-Analyse
und enzymatischen Assay beobachtet. Im Gegensatz dazu zeigten nur
~20 % der vektortransfizierten Zellen unter den gleichen Bedingungen
Zeichen von Apoptose, und es wurde nur eine geringe Aktivität von Kaspase-3 entdeckt. Bei längerer UV-Aussetzung
wurden mehr Apoptose und Kaspase-3-Aktivität beobachtet, aber der Unterschied
zwischen Smac- und vektortransfizierten Zellen wurde geringer.
-
Smac
fördert
die Kaspase-3-Aktivierung ohne exogenes dATP und in der Gegenwart
einer physiologischen Konzentration von Kaliumsalz. Unsere vorherigen
biochemischen Untersuchungen der Kaspase-3-Aktivierung haben Apaf-1, Prokaspase-9
und Cytochrom c als für
die Kaspase-3-Aktivierung notwendig und ausreichend identifiziert
(Zou et al., 1999). Die Aktivierungsreaktion erfordert eine optimale
Konzentration von dATP bei 0,1 mM und KCl bei 10 mM. In vivo beträgt die dATP-Konzentration
jedoch um die 10 μM
und die von Kaliumsalz etwa 150 mM, eine Konzentration, die für die durch
Apaf-1, Cytochrom c und Prokaspase-9 katalysierte Kaspase-3-Aktivierung
inhibitorisch wirkt. Um zu überprüfen, ob
die Gegenwart von Smac die Kaspase-3-Aktivierung unter physiologischen
Konzentrationen von dATP und Kaliumsalz fördert, gaben wir gereinigtes
rekombinantes Smac aus der Baculovirus-Expression zu dialysiertem
S-100 und bestimmten die Kaspase-3-Aktivierung im Assay. In der
Abwesenheit von Smac wurde die Kaspase-3-Aktivierung nur beobachtet, wenn die
dATP-Konzentration 0,1 mM und die von KCl 10 mM erreichte. In der
Gegenwart von Smac wurde die Kaspase-3-Aktivierung selbst dann beobachtet,
wenn kein exogenes dATP hinzugegeben wurde, und die Aktivierung
erreichte ein Plateau bei 10 μM
dATP. Ähnliche
Ergebnisse wurden auch mit ATP erhalten. Erstaunlicherweise wurde
in der Gegenwart von Smac eine starke Kaspase-9- und Kaspase-3-Aktivierung
beobachtet, selbst wenn die K+-Konzentration
150 mM erreichte. Die verstärkte
Kaspase-3-Aktivierung erfolgte aufgrund der verstärkten Aktivierung
der Kaspase-9, der wegaufwärts
gelegenen Kaspase für
die Kaspase-3-Aktivierung.
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Experimentelle
Verfahrensweisen: Allgemeine Verfahren und Materialien. Wir erhielten
Nukleotide von Pharmacia; Pferdeherz-Cytochrom c von Sigma; monoklonale Antikörper gegen
Cytochrom c von Pharmingen; radioaktive Materialien von Amersham
und Standards für
Molekülmasse
für SDS-PAGE
und Gelfiltrationschromatographie von Bio-Rad. Proteinkonzentrationen
wurden durch das Bradford-Verfahren bestimmt; allgemeine Verfahren
der Molekularbiologie wurden verwendet, wie in Sambrook et al.,
1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, beschrieben.
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Zubereitung
der S-100-Fraktionen von HeLa-Zellen. Menschliche HeLa-S3-Zellen
wurden in 150-mm-Gewebekulturschalen in DMEM-Medium (Dulbecco's modified eagle's medium, das 100 U/m, Penicillin und
100 mg/ml Streptomycinsulfat enthielt), ergänzt mit 10 % (Volumenteil)
fötalem
Kälberserum,
kultiviert und in Monolager bei 37°C in einer Atmosphäre von 5
% CO2 gezüchtet. Bei 70 % Konfluenz wurden
die Zellen einmal mit 1 × phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) gewaschen und durch 5 Min. langes Zentrifugieren bei 800 × g bei
4°C gewonnen.
Die Zellniederschläge
wurde in 3 Volumen von Puffer A (20 mM Hepes-KOH, pH 7,5, 10 mM
KCl, 1,5 mM MgCl2, 1 mM Natrium-EDTA, 1
mM Natrium-EGTA, 1 mM DTT und 0,1 mM PMSF) resuspendiert und Zellextrakte
wurden wie in Liu et al., 1996 beschrieben zubereitet. Wenn Mitochondrien während der
Extraktzubereitung intakt gehalten werden mussten, wurde der Zellniederschlag
in Puffer A, der 250 mM Saccharose enthielt, wie in Yang at el.,
1997, Science 275, 1129-1132, beschrieben, lysiert.
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Assay
für die
Kaspase-3-Aktivierung. Kaspase-3 wurde wie beschrieben (Liu et al.,
1996) translatiert und gereinigt. Ein 2-μl-Aliquot der in vitro translatierten
Kaspase-3 wurde mit den angezeigten Proteinfraktionen in der Gegenwart
von 1 mM dATP und 1 mM von zusätzlichem
MgCl2 bei 30°C 1 Std. lang in einem Endvolumen
von 20 μl
von Puffer A inkubiert. Am Ende der Inkubation wurden jeder Reaktionsmischung
7 μl von 4 × SDS-Probenpuffer hinzugegeben.
Nach 3 Min. langem Kochen wurde jede Probe einer 15 % SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(PAGE) unterzogen. Das Gel wurde auf einen Nitrozellulose-Filter
transferiert, der nachfolgend einer Phosphorimaging-Platte ausgesetzt
und in einem Fuji BAS-1500 Phosphorimager sichtbar gemacht wurde.
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Zubereitung
gelöster
Membranextrakte (SME). 250 ml Zellniederschlag aus 100 Litern von
in Suspension kultivierten HeLa-Zellen
(5 × 106 Zellen/ml) wurden in 1 Liter Puffer A resuspendiert.
Die Zellen wurden homogenisiert und Zellkerne wie in Liu et al.,
1996 beschrieben entfernt. Der Überstand
wurde 30 Min. lang bei 4°C
mit 10 000 × g
zentrifugiert, um die schwere Membranfraktion als Niederschlag zu
erhalten. Der resultierende Membranniederschlag wurde in 1 Liter
Puffer A, der 0,5 % (Gew./Vol.) CHAPS enthielt, resuspendiert, und
die gelöste
Mischung wurde 1 Std. lang bei 4 °C
mit 100 000 × g
in einem Beckman SW 28 Rotor zentrifugiert. Der resultierende Überstand
(gelöste
Membranextrakte, SME) wurde bei –80°C aufbewahrt und als Startmaterial
für die
Reinigung des Proteins Smac verwendet.
-
Reinigung
von Smac aus SME. Alie Reinigungsschritte wurden bei 4°C ausgeführt. Die
chromatographischen Schritte der Q-Sepharose-Säule
(Pharmacia) und der Hydroxyapatit-Säule (Bio-Rad) wurden unter Verwendung
herkömmlicher
schrittweiser Chromatographie ausgeführt. Die chromatographischen
Schritte von Phenyl-Superose, Superdex 200 und Mono Q wurden an
einer automatischen Station zur schnellen Proteinflüssigkeitschromatographie
(FPLC) (Pharmacia) durchgeführt.
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1
Liter gelöster
Membranfraktinn (5 g Gesamtprotein) wurde auf eine Q-Sepharose-Säule (100
ml Bettvolumen) aufgetragen, die mit Puffer A äquilibriert war. Die Säule wurde
mit 200 ml Puffer A, gefolgt von 500 ml Puffer A, der 100 mM NaCl
enthielt, gewaschen. Die an der Säule gebundenen Materialien
wurden mit 500 ml Puffer A, der 300 mM NaCl enthielt, eluiert. Fraktionen
von 50 ml wurden gesammelt und im Assay auf Smac-Aktivität bestimmt.
150 ml aktive Proteinfraktionen wurden zusammengelegt und ausgefällt, indem
festes Ammoniumsulfat bis zur 40-%-Sättigung hinzugegeben wurde,
und die Proteinfällungsprodukte
wurden mittels einer 20 Min. langen Zentrifugation mit 35 000 × g gesammelt.
Der resultierende Proteinniederschlag wurde in 170 ml Puffer A aufgelöst und auf
eine Hydroxyapatit-Säule
(50 ml Bettvolumen) gegeben, die mit Puffer A äquilibriert war. Die Säule wurde
mit 150 ml Puffer A, gefolgt von 150 ml Puffer A, der 1 M NaCl enthielt,
und dann wieder mit 150 ml Puffer A gewaschen. Die gebundenen Materialien
wurden mit 100 ml von 0,12 M KPO4, pH 7,5
eluiert. Fraktionen von 10 ml wurden gesammelt und im Assay auf
Smac-Aktivität
bestimmt. Eine Gesamtmenge von 40 ml aktive Proteinfraktionen wurde
zusammengelegt und 3,1 g Ammoniumsulfat wurde hinzugegeben, um eine
Endkonzentration von Ammoniumsulfat von 0,5 M zu ergeben. Die Protein-Ammoniumsulfat-Mischung
wurde äquilibriert,
indem sie 1 Std. lang rotiert wurde, gefolgt von einer Zentrifugation
bei 35 000 × g über 40 Min.
Der resultierende Überstand
(44 ml) wurde auf eine Phenyl-Superose-5/5-Säule (Pharmacia)
geladen, die mit Puffer A, der 0,5 M Ammoniumsulfat enthielt, äquilibriert
war. Die Säule
wurde mit 30 ml Puffer A, der 0,5 M Ammoniumsulfat enthielt, gewaschen
und mit einem linearen 100-ml-Gradienten von Puffer A, der 0,5 Ammoniumsulfat
enthielt, zu Puffer A eluiert. Fraktionen von 5 ml wurden gesammelt
und im Assay auf Smac-Aktivität
bestimmt. Eine Gesamtmenge von 15 ml aktiven Fraktionen, die bei
130-180 mM Ammoniumsulfat eluierten, wurden gesammelt und in zwei
separaten Durchgängen
auf eine Superdez-200-(26/60)-Gelfiltrationssäule, die mit Puffer A äquilibriert
war, der 100 mM NaCl enthielt, geladen. Die Säule wurde mit demselben Puffer
eluiert. Fraktionen von 4 ml wurden gesammelt, angefangen mit 90
ml Elution, und im Assay auf Smac-Aktivität bestimmt. Eine Gesamtmenge
von 24 ml aktive Fraktionen wurde zusammengelegt und auf eine Mono-Q-5/5-Säule geladen,
die mit Puffer A, der 100 mM NaCl enthielt, äquilibriert war. Die Säule wurde
mit 10 ml Puffer A, der 200 mM NaCl enthielt, gewaschen und mit
einem linearen 20-ml-Gradienten von 200 mM NaCl zu 500 mM NaCl,
beides in Puffer A, eluiert. Fraktionen von 1 ml wurden gesammelt
und im Assay auf Smac-Aktivität
bestimmt.
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Aktive
Fraktionen (2 μg
Gesamtprotein) wurden bei 270-300 mM NaCl in Puffer A eluiert und
mit der Zugabe von 20 % Glycerin in gleiche Anteile aufgeteilt und
bei –80°C aufbewahrt.
-
Proteinsequenzierung
von Smac. Die 25-kDa-Bande (~8 pmol) aus der Mono-Q-Säule wurde
aus dem mit Coomassie-Brillantblau gefärbten 15 % SDS-PAGE-Gel ausgeschnitten.
Die Bande wurde mit Trypsin (Promega) verdaut, und die resultierenden
Peptide wurde durch eine Kapillar-FPLC-Säule mit umgekehrten Phase (IC
Packing, Inc.) getrennt. Vier individuelle Peptide wurden in einem
Sequenzer von Applied Biosystems sequenziert.
-
cDNA-Klonen
von Smac. Vier Polypeptidsequenzen wurden erhalten und verwendet,
um die EST-Datenbank (tBlastn) zu durchsuchen. Ein positiver EST-Klon
(T53449) wurde identifiziert und als Vorlage für die Entwicklung von Oligonukleotiden
verwendet, um die cDNA-Klone
aus der HeLa-cDNA-Bibliothek durch PCR zu erhalten. Ein 1-ml-Aliquot (108 Pfu) der IExlox-HeLa-cDNA-Bibliothek (Yokoyama
et al., 1993, Cell 75, 187-197) wurde bei 99°C 15 Mm. lang erhitzt, um die
DNA freizugeben, die unter Verwendung einer PCR-Reaktion mit 1 Zyklus
von 94°C über 1 Min.
und 35 Zyklen von 94°C über 30 Sec.;
55°C über 30 Sec.
und 72°C über 1 Mm.,
gefolgt von einer Verlängerung
bei 72°C über 10 Mm
direkt mit Primern amplifiziert wurde. Ein PCR-Produkt mit 559 bp
wurde erhalten und nach Subklonierung in den PCR-II-Vektor unter
Verwendung eines TA-Klonierkits
(Invitrogen) nachfolgend sequenziert. Das 559-bp-PCR-Produkt wurde unter
Verwendung des Rediprime II Random Prime Labeling Kit (Amersham)
mit a-32 P-dCTP markiert und als Sonde verwendet, um
eine HeLa-IExlox-cDNA-Bibliothek durch das Hybridisieren von Doppelfiltern
bei 42°C über Nacht
in Rapid-hyb- Puffer
(Amersham) zu screenen. Die Filter wurden zweimal mit 1x Salzcitrat
(SSC)/0,1 % SDS über 15
Min. bei Zimmertemperatur und einmal mit 0,5 × SSC/0,1 % SDS über 10 Min.
bei 65°C
gewaschen. Von 5 × 105 gescreenten Plaques wurden 14 positive
Klone identifiziert und sequenziert. Die cDNA wurde in voller Länge von
719 bp erhalten.
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Produktion
von polyklonalem Smac-Antikörper.
Primer wurden entwickelt, um eine 437-bp-Plasmid-Smac-cDNA mittels
PCR zu amplifizieren. Das amplifizierte DNA-Fragment, das die Aminosäuren 95-239 von
Smac kodiert, wurde in-frame in die Xhol/BamHl-Orte des bakteriellen
Expressionsvektors pET-15b (Novagen) subkloniert. Das Expressionsplasmid
wurde in das Bakterium BL21(DE3) überführt. Bei einer typischen Smac-Zubereitung
wurde eine 5-ml-Übernacht-Baktierenkultur,
die den Smac-Expressionsvektor enthielt, zu 500 ml LB-Bouillon hinzugegeben
und unter Schütteln
bei 250 U/Min. bei 37°C
kultiviert. Als die Extinktion der Kultur bei 600 nm 0,8 erreichte,
wurde Isopropyl-1-thio-B-D-galactopyranosid (IPTG) zu der Kultur
mit einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben, und die Kultur wurde
weitere 3 Std. geschüttelt.
Die Bakterien wurden durch Zentrifugation als Niederschlag erhalten,
und der Bakterienniederschlag wurde in 10 ml Puffer B (6 M GuHCl,
0,1 M Natriumphosphat, 0,01 M Tris-HCl, pH 8,0) resuspendiert. Nach
Zentrifugation über
15 Min. bei 10 000 × g
wurde der Überstand
auf eine Nickelaffinitätssäule (4 ml)
geladen. Die Säule
wurde mit 300 ml Puffer B, gefolgt von 300 ml Puffer C (8 M Harnstoff,
0,1 M Natriumphosphat, 0,01 M Tris-HCl, pH 8,0) gewaschen. Die Säule wurde
mit Puffer C, der 250 mM Imidazol enthielt, eluiert. ~10 mg Smac-Protein
wurden aus einer 500-ml-Kultur
gereinigt. Dieses gereinigte Smac-Fusionsprotein wurde verwendet,
um durch das Immunisieren von Kaninchen einen polyklonalen Antikörper zu
erzeugen.
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Western-Blot-Analyse.
Western-Blot-Analyse für
Apaf-1, Kaspase-9 und Cytochrom c wurde wie zuvor beschrieben (Li
et al., 1997) durchgeführt.
Anti-Smac-Antiserum wurde erzeugt, indem Kaninchen mit einem rekombinanten
Smac-Fusionsprotein (siehe oben) immunisiert wurden. Eine Immunblot-Analyse
von Smac wurde mit Ziegen-Antikaninchen-Immunglobulin G durchgeführt, das
mit Meerrettichperoxidase konjugiert war, unter Verwendung von Western-Blot-Erkennungsreagenzien
für Enhanced
Chemiluminescence (ECL) (Amersham).
-
Northern-Blot-Analyse.
Poly(A)+-RNA-Blots, die 2 μg Poly(A)+-RNA pro Spur enthielten, von mehreren menschlichen
Adultgeweben wurden von Clontech erworben. Blots wurden mit 2 × 106 cpm/ml zufällig primemarkiertem 559-bp-Smac-PCR-Fragment,
das bei dem Screening der cDNA-Bibliothek (siehe oben) verwendet
wurde, in Rapid-hyb-Puffer (Amersham) bei 65°C über Nacht hybridisiert. Die
Filter wurden 15 Min. lang einmal mit 2 × SSC/0,1 % SDS bei 65°C, gefolgt
von 15 Min. lang 1 × SSC/0,5
% SDS bei 65°C
gewaschen. Dieselben Filter wurden dann abgezogen und bei 65°C 2 Std.
lang mit einer 2,0-kb-β-Actin-cDNA-Sonde
hybridisiert, und die Filter wurden dann wie oben gewaschen. Die
Filter wurden Röntgenfilm
mit einer Verstärkerfolie
bei –80°C ausgesetzt.
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Immunfärbung. Klebrige
HeLa-Zellen wurden mit 1 × 104 Zellen pro Kammerobjektträger (Nalge
Nunc International) in DMEM-Medium, das mit 10 % (Volumenteil) fötalem Kälberserum
ergänzt
war, ausgesät
und in Monolager bei 37°C
in einer Atmosphäre
von 5 % CO2 gezüchtet. 24 Std. später wurde
das Medium entfernt und die HeLa-Zellen wurden 1.5 Sek. lang 3,5
cm unter einer UV-Lampe (5 000 mW/cm2, Philips,
G36T6L) bestrahlt. Die behandelten Zellen wurden dann weiterhin über mehrere
Stunden in frischem DMEM-Medium, wie angezeigt, kultiviert. Die
Zellkulturen wurden beendet, indem sie dreimal in PBS gewaschen
wurden, gefolgt von Fixierung in frisch zubereitetem 3 % Paraformaldehyd
in PBS über
10 Min. Die fixierten Zellen wurden jeweils 15 Min. lang dreimal
in PBS gewaschen, gefolgt von Permeabilisierung in 0,15 % Triton
X-100 in PBS über
15 Min. Die Zellen wurden dann 60 Min. lang in Blockierpuffer (2
% Rinderserumalbumin in PBS) blockiert, gefolgt von einer 4 Std.
langen Inkubation mit entweder einem Antiserum gegen Smac (1:200)
oder einem monoklonalen Maus-Antikörper gegen Cytochrom c (1:200).
Die Zellen wurde dreimal, jeweils 10 Min. lang, in Blockierpuffer
gewaschen, gefolgt von einer 1 Std. langen Inkubation mit entweder
einem Fluorescein-konjugiertem Ziegen-Antikaninchen-Antikörper (1:500)
(Molecular Probe) für
Smac, oder mit Texas-Rot markiertem Ziegen-Antimaus-IgG (1:500)
(Molecular Probe) für
Cytochrom c. Die immungefärbten
Zellen wurden dreimal jeweils 10 Min. lang in PBS gewaschen, gefolgt
von einer Färbung
mit 1 μg/ml
DAPI (Molecular Probe), und unter einem Nikon-Eclipse-E800-Fluoreszenz-Mikroskop
untersucht.
-
Transfektion
von HeLa-Zellen mit Smac-cDNA. Eine 719-bp-cDNA, die den ganzen
Kodierbereich von Smac und eine Flag-Markierung an dem Carboxyl-Terminus
enthielt, wurde in XhoI/EcoRI-Orte eines pcDNA 3.1(–)-Vektors
(Invitrogen) subkloniert, und das Plasmid wurde als pcDNA-Smac bezeichnet
und unter Verwendung eines Qiagen-Midi-Plasmid-Kits zubereitet.
HeLa-Zellen wurden mit 1 × 105
pro 60-mm-Schale in DMEM-Medium, das mit 10 % (Volumenteil) fötalem Kälberserum
ergänzt
war, aufgesetzt und in Monolager bei 37°C in einer Atmosphäre von 5
% CO2 gezüchtet. Nach Inkubation über 24 Std.
wurde jede Schale unter Verwendung des Transfektionsreagens Fugene
6 (Roche) mit entweder 4 μg
pcDNA 3.1(–)-Vektor
oder 4 μg pcDNA-Smac
transfiziert. Nach 16 Std. wurde das Kulturmedium entfernt und die
Zellen wurden über
unterschiedliche Zeiträume
mit UV bestrahlt, wie oben beschrieben. Nach der Bestrahlung wurden
die transfizierten Zellen in frischem DMEM-Medium über zusätzliche
6 Std. kultiviert und zur Zubereitung von S-100-Extrakten in der
Gegenwart von 0,5 % CHAPS in Puffer A gewonnen. Eine Gesamtmenge
von 20 μg
Protein wurde auf ein 15 % SDS-PAGE geladen, und das Gel wurde auf
einen Nitrocellulosefilter transferiert, der nachfolgend mit einem
polyklonalen Antikörper
gegen Smac oder einem monoklonalen Antikörper gegen menschliche Kaspase-3
(Transaction Laborstories) geblottet wurde.
-
Produktion
von rekombinantem Smac-Protein in einem Baculovirus-Expressionssystem.
Eine 719-bp-cDNA, die das Smac in voller Länge kodiert, verschmolzen mit
einer 9-Histidin-Markierung an dem Carboxyl-Terminus, wurde in BamHI/Not1-Orte
des Baculovirus-Expressionsvektors
pFastBacI (Life Technologies, Inc.) subkloniert. Das Expressionsplasmid
wurde in DH10Bac E. coli-Zellen (Life Technologies, Inc.) überführt. Die
rekombinante virale DNA, bacmid, wurde gemäß der Verfahrensweise Bac-To-Bac
der Baculovirus-Expression
gereinigt und durch PCR-Amplifizierungsanalyse bestätigt. Die
DNA wurde dann verwendet, um die Insektenzellen Sf-21 unter Verwendung
des Reagens CellFECTIN (GIBCO-BRL) zu transfizieren. Die Zellen
wurden in IPL41-Medium gezüchtet,
das mit 10 % fötalem
Kälberserum
(FKS), 2,6 g/l Tryptosephosphat, 4 g/l Yeastolate und 0,1 % Pluronic
F-68 plus Penizillin (100 U/ml), Streptomycin (100 mg/ml) und Fungizon
(0,25 g/ml) ergänzt
war. Die Expression von rekombinantem Smac wurde durch Western Blot
analysiert. Die Virusvorratslösung
wurde auf 100 ml amplifiziert und verwendet, um 1 Liter Sf21-Zellen
mit einer Dichte von 2 × 106
Zellen/ml zu infizieren. Nach 24 Std. Infektion wurden die Zellen
durch Zentrifugation gewonnen und der Zellniederschlag wurde in
5 Volumen von Puffer A, der 0,5 % CHAPS enthielt, resuspendiert.
Die resuspendierten Zellen wurden durch Homogenisierung lysiert,
und die Zelllysate wurden 1 Std. lang mit 10 000 × g bei
4°C zentrifugiert.
Der Überstand
wurde auf eine 3-ml-Nickel-Affinitätssäule geladen. Die Säule wurde mit
300 ml Puffer A gewaschen, der 1 M NaCl und 15 mM Imidazol enthielt,
gefolgt von einer Äquilibrierung
mit 20 ml Puffer A. Das säulengebundene
Smac wurde mit 250 mM Imidazol in Puffer A eluiert. Das eluierte Smac-Protein
wurde in mehreren Aliquots bei –80°C aufbewahrt.
-
III. Protokoll für den Polypeptid-Antikörper-Bindungsinterferenz-Assay mit hohem Durchsatz.
-
A. Reagenzien:
-
- – Neutralite-Avidin:
20 μg/ml
in PBS.
- – Blockierpuffer:
5 % RSA, 0,5 % Tween 20 in PBS; 1 Stunde bei Zimmertemperatur.
- – Assay-Puffer:
100 mM KCl, 20 mM HEPES pH 7,6, 1 mM MgCl2,
1 % Glyzerin, 0,5 % NP-40, 50 mM b-Mercaptoethanol, 1 mg/ml RSA,
Cocktail von Proteaseinhibitoren.
- – 33P-Smac-Polypeptid – 10 × Vorratslösung: 10–8–10–6 M „kaltes” Polypeptid,
ergänzt
mit 200 000-250 000 cpm markierten Polypeptids (Beckman Counter).
Während
des Screening in die Microfridge mit 4°C platzieren.
- – Proteaseinhibitorcocktail
(1000×):
10 mg Trypsin-Inhibitor (BMB #109894), 10 mg Aprotinin (BMB #236624),
25 mg Benzamidin (Sigma #B-6506), 25 mg Leupeptin (BMB #1017128),
10 mg APMSF (BMB #917575) und 2 mM NaVO3 (Sigma
#S-6508) in 10 ml PBS.
- – Antikörper: 10–7-10–5 M
biotinylierter Antikörper
in PBS.
-
B. Zubereitung der Assay-Platten:
-
- – Mit
120 μl Vorratslösung N-Avidin
pro Loch über
Nacht bei 4°C
beschichten.
- – 2-mal
mit 200 μl
PBS waschen.
- – Mit
150 μl Blockierpuffer
blockieren.
- – 2-mal
mit 200 μl
PBS waschen.
-
C. Assay:
-
- – 40 μl Assay-Puffer/Loch
hinzugeben.
- – 10 μl Verbindung
oder Extrakt hinzugeben.
- – 10 μl 33P-Polypeptid (20-25 000 cpm/0,1-10 pmol/Loch
= 10–9- 10–7 M
Endkonz.) hinzugeben.
- – 15
Minuten lang bei 25°C
schütteln.
- – Zusätzliche
45 Minuten bei 25°C
inkubieren.
- – 40 μM biotinylierten
Antikörper
(0,1-10 pmol/40 μl
in Assay-Puffer)
hinzugeben.
- – 1
Stunde lang bei Zimmertemperatur inkubieren.
- – Die
Reaktion durch 4-maliges Waschen mit 200 μM PBS anhalten.
- – 150 μM Szintillationscocktail
hinzugeben.
- – In
Topcount zählen.
-
D. Kontrollen für alle Assays (auf jeder Platte
befindlich):
-
- a. Nicht spezifische Bindung
- b. Löslich
(nichtbiotinylierter Antikörper)
bei 80 % Inhibition
-
Assays,
die beispielhafte Polypeptide, welche SEQ ID NO:2 beinhalten, und
Deletionsmutanten davon verwenden, gewährleisten die Erkennung von
spezifischen Antikörpern
dafür.
Analog gewährleisten
Gegen-Assays, die beispielhafte Polypeptide, welche CDRs beinhalten,
die für
Sequenzen spezifisch sind, welche aus der Gruppe, bestehend aus
SEQ ID NO:2 und Fragmenten davon, ausgewählt sind, verwenden, die Erkennung
von Polypeptiden, die derartige entsprechende Sequenzen beinhalten. SEQUENCE
LISTING