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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Identifizierung
und Isolation von DNA sowie die rekombinante Produktion von Polypeptiden,
für die
diese DNA kodiert.
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Hintergrund
der Erfindung
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Extrazelluläre Proteine
spielen eine bedeutende Rolle bei der Bildung, Differenzierung und
Erhaltung mehrzelliger Organismen. Das Schicksal vieler einzelner
Zellen, z.B. Vermehrung, Migration, Differenzierung oder Wechselwirkung
mit anderen Zellen, wird typischerweise von Informationen bestimmt,
die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren Umgebung erhalten
werden. Diese Informationen werden oft von sekretierten Polypeptiden übertragen
(beispielsweise von mitogenen Faktoren, Überlebensfaktoren, zytotoxischen Faktoren,
Differenzierungsfaktoren, Neuropeptiden und Hormonen), die ihrerseits
von diversen Zellrezeptoren und membrangebundenen Proteinen erhalten
und interpretiert werden. Diese sekretierten Polypeptide oder Signalmoleküle durchlaufen
normalerweise den zellulären
Sekretionsweg, um ihren Wirkungsort in der extrazellulären Umgebung
zu erreichen.
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Sekretierte
Proteine haben verschiedene industrielle Anwendungen, einschließlich Pharmazeutika, Diagnostika,
Biosensoren und Bioreaktoren. Die meisten derzeit verfügbaren Proteinarzneimittel,
wie z.B. Thrombolysemittel, Interferone, Interleukine, Erythropoietine,
koloniestimulierende Faktoren und verschiedene andere Zytokine,
sind sekretorische Proteine. Ihre Rezeptoren, die Membranproteine
sind, haben ebenfalls ein Potential als therapeutische oder diagnostische
Mittel. Es werden sowohl von der Industrie als auch von den Universitäten Anstrengungen
unternommen, neue native, sekretierte Proteine zu identifizieren.
Viele Anstrengungen konzentrieren sich auf das Screening von rekombinanten
Säugetier-DNA-Bibliotheken,
um die kodierenden Sequenzen für
neue sekretierte Proteine zu identifizieren. Beispiele von Screeningverfahren
und Techniken sind in der Literatur beschrieben (siehe bei spielsweise
Klein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 7108–7113 (1996);
US-Patent Nr. 5.536.637).
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptoren können
eine wichtige Rolle bei der Bildung, Differenzierung und Erhaltung
mehrzelliger Organismen spielen. Das Schicksal vieler einzelner
Zellen, z.B. Vermehrung, Migration, Differenzierung oder Wechselwirkung
mit anderen Zellen, wird typischerweise von Informationen bestimmt,
die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren Umgebung erhalten
werden. Diese Informationen werden häufig durch sekretierte Polypeptide
(beispielsweise mitogene Faktoren, Überlebensfaktoren, zytotoxische
Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptide und Hormone) übertragen,
die ihrerseits von verschiedenen Zellrezeptoren oder membrangebundenen
Proteinen erhalten und interpretiert werden. Derartige membrangebundene
Proteine umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Zytokinrezeptoren, Rezeptorkinasen,
Rezeptorphosphatasen, an der Zell-Zell-Wechselwirkung beteiligte
Rezeptoren und zelluläre
Adhäsinmoleküle, wie
z.B. Selektine und Integrine. Beispielsweise wird die Übertragung
von Signalen, die Zellwachstum und Differenzierung regulieren, teilweise
durch Phosphorylierung verschiedener Zellproteine reguliert. Protein-Tyrosinkinasen,
Enzyme, die diesen Prozess katalysieren, können ebenfalls als Wachstumsfaktorrezeptoren
wirken. Beispiele umfassen Fibroblastenwachstumsfaktorrezeptor und
Nervenwachstumsfaktorrezeptor.
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptormoleküle
haben verschiedene industrielle Anwendungen, einschließlich als
pharmazeutische und diagnostische Mittel. Rezeptorimmunoadhäsine beispielsweise
können
als therapeutische Mittel eingesetzt werden, um die Rezeptor-Liganden-Wechselwirkung
zu blockieren. Die membrangebundenen Proteine können auch zum Screening potentieller
Peptid- oder Kleinmolekül-Inhibitoren
der maßgeblichen
Rezeptor/Ligand-Wechselwirkung eingesetzt werden. Es werden sowohl
von der Industrie als auch von Universitäten Anstrengungen unternommen,
neue native Rezeptorproteine zu identifizieren. Viele Anstrengungen
konzentrieren sich auf das Screening von rekombinanten Säugetier- DNA-Bibliotheken,
um die kodierenden Sequenzen für
neue Rezeptorproteine zu identifizieren.
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Hierin
beschreiben die Erfinder die Identifizierung und Charakterisierung
von sekretierten und Transmembranpolypeptiden sowie von Nucleinsäuren, die
für diese
Polypeptide kodieren.
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PRO181
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Bei
der Drosophila hängt
die dorsal-ventrale Polarität
der Nährkammer
von der Lokalisierung des Oozyten-Nucleus und der Gurken-RNA zu
der dorsal-anterioren Ecke der Oozyte ab. Gurkenprotein agiert wahrscheinlich
als Ligand für
den Drosophila-EGF-Rezeptor
(torpedo/DER), der in den somatischen Follikelzellen, welche die
Oozyte umegben, exprimiert wird. Cornichon ist ein Gen, das in der
Keimbahn für
dorsal-ventrale Signale erforderlich ist (Roth et al., Cell 81,
967–978
(1995)). Cornichon, Gurken und Torpedo fungieren auch bei einem
früheren
Signalvorkommnis, welches das Schicksal posteriorer Follikelzellen
bestimmt und die anterior-posteriore Polarität der Nährkammer spezifiziert. Mutationen
in einem jeden dieser Gene verhindern die Bildung eines korrekt
polarisierten Mikrotubus-Zytoskeletts, das für die korrekte Lokalisierung
der anterioren und posterioren Determinanten Bicoid und Oskar sowie
für die
asymmetrische Positionierung des Oozyten-Nucleus erforderlich ist.
Es ist daher klar, dass das Cornichon-Genprodukt eine wichtige Rolle
in der frühen
Entwicklung spielt. Hierin beschreiben die Erfinder die Identifikation
und Charakterisierung eines Polypeptids, das mit dem Cornichon-Protein
homolog ist und hierin als PRO181 bezeichnet wird.
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WO
99/10363, WO 99/50405, WO 99/43802 und WO 99/33979 berichten alle
von der Identifikation einer Nucleinsäure, die für ein Polypeptid kodiert, das
Homologie mit dem Cornichon-Protein aufweist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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PRO181
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Die
Anmelder haben einen cDNA-Klon identifiziert, welcher für ein Polypeptid
kodiert, das Homologie mit dem Cornichon-Protein aufweist, wobei
das Polypeptid in der vorliegenden Erfindung als „PRO181" bezeichnet wird.
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Hierin
wird ein isoliertes Nucleinsäuremolekül offenbart,
das DNA umfasst, welche für
ein PRO181-Polypeptid kodiert. In einem Aspekt umfasst die isolierte
Nucleinsäure
DNA, die für
das PRO181-Polypeptid kodiert, welches die Aminosäurereste
1 bis 144 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) aufweist,
oder ist komplementär
zu dieser kodierenden Nucleinsäuresequenz
und bleibt unter zumindest moderaten und gegebenenfalls unter hohen
Stringenzbedingungen stabil an diese gebunden. In anderen Aspekten
umfasst die isolierte Nucleinsäure DNA,
die für
das PRO181-Polypeptid kodiert, welches die Aminosäurereste
etwa 21 bis 144 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) oder Aminosäure etwa
1 oder etwa 21 bis X aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) aufweist, wobei X jede Aminosäure von 52 bis 61 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) ist, oder ist komplementär
zu dieser kodierenden Nucleinsäuresequenz
und bleibt unter zumindest moderaten und gegebenenfalls unter hoher
Stringenzbedingungen stabil an diese gebunden. Die isolierte Nucleinsäuresequenz
kann ein cDNA-Insert des DNA23330-1390-Vektors umfassen, der am
14. April 1998 als unter der Zugriffsnr. ATCC 209775 hinterlegt
wurde, der die für PRO181
kodierende Nucleotidsequenz inkludiert.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert,
ein isoliertes PRO181-Polypeptid zur Verwendung in einem medizinischen
Behandlungsverfahren bereit. Weiters werden verwandte Aspekte der
Erfindung ebenso in den Ansprüchen
definiert. Im Besonderen betrifft die Erfindung isoliertes Nativsequenz-PRO181-Polypeptid, das in
einer Ausführungsform
eine Aminosäuresequenz
inkludiert, welche die Reste 1 bis 144 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) umfasst. Zusätzliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen PRO181-Polypeptide, welche
die Aminosäuren
von etwa 21 bis 144 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) oder Aminosäure 1 oder
etwa 21 bis X aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) umfassen,
wobei X jede Aminosäure
von 52 bis 61 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) ist. Gegebenenfalls
wird das PRO181-Polypeptid durch Expression des Polypeptids, für welches
das cDNA-Insert des DNA23330-1390-Vektors
kodiert, der am 14. April 1998 unter der Zugriffsnr. ATCC 209775
hinterlegt wurde, erhalten oder kann so erhalten werden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1) einer Nativsequenz-PRO181-cDNA, wobei Seq.-ID Nr.
1 ein Klon ist, der hierin als „UNQ155" und/oder „DNA23330-1390" bezeichnet wird.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2), die von der kodierenden Sequenz von Seq.-ID Nr. 1,
dargestellt in 1, abstammt.
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3 zeigt
eine EST-Nucleotidsequenz, die hierin als DNA13242 (Seq.-ID Nr.
3) bezeichnet wird.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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I. Definitionen
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Die
Ausdrücke „PRO-Polypeptid" und „PRO" beziehen sich bei
Verwendung hierin und wenn unmittelbar von einer numerischen Bezeichnung
gefolgt auf verschiedene Polypeptide, worin die vollständige Bezeichnung
(d.h. PRO/Zahl) sich auf spezielle hierin beschriebene Polypeptidsequenzen
bezieht. Die Ausdrücke „PRO/Zahl-Polypeptid" und „PRO/Zahl" umfassen bei Verwendung
hierin Nativsequenz-Polypeptide
und Polypeptidvarianten (die hierin weitergehend definiert werden).
Die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide können aus einer Vielzahl von
Quellen isoliert werden, wie z.B. aus menschlichen Gewebetypen oder
aus einer anderen Quelle, oder können
durch rekombinante oder synthetische Verfahren hergestellt werden.
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Ein „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie das entsprechende, aus der Natur stammende PRO-Polypeptid. Derartige
Nativsequenz-PRO-Polypeptide können
aus der Natur isoliert oder durch rekombinante oder synthetische
Mittel hergestellt werden. Der Ausdruck „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst im Speziellen
natürlich
vorkommende trunkierte oder sekretierte Formen des speziellen PRO-Polypeptids
(z.B. eine extrazelluläre
Domänensequenz),
natürlich
auftretende Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
auftretende allelische Varianten des Polypeptids. In verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung ist das Nativsequenz-PRO181-Polypeptid ein reifes
oder Volllängen-Nativsequenz-PRO181-Polypeptid,
das die Aminosäuren
1 bis 144 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) umfasst.
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Die „extrazelluläre Domäne" oder „ECD" eines PRO-Polypeptids
bezieht sich auf eine Form des PRO-Polypeptids, die im Wesentlichen
frei von Transmembran- oder zytoplasmatischen Domänen ist.
Für gewöhnlich wird
eine PRO-Polypeptid-ECD weniger als 1% derartige Transmembran- und/oder
zytoplasmatische Domänen
aufweisen und wird vorzugsweise weniger als 0,5% derartige Domänen aufweisen.
Es versteht sich, dass jegliche für die PRO-Polypeptide der vorliegenden
Erfindung identifizierte Transmembrandomänen gemäß Kriterien identifiziert werden,
die auf dem Gebiet der Erfindung zur Identifizierung dieses Typs
einer hydrophoben Domäne
routinemäßig angewendet
werden. Die genauen Begrenzungen einer Transmembrandomäne können variieren,
jedoch höchstwahrscheinlich
um nicht mehr als ungefähr
5 Aminosäuren
an beiden Enden der anfänglich
identifizierten Domäne.
Gegebenenfalls kann eine extrazelluläre Domäne eines PRO-Polypeptids ungefähr 5 oder
weniger Aminosäuren
der beiden Enden der anfänglich
identifizierten Transmembrandomäne
enthalten.
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Unter „PRO-Polypeptidvariante" wird ein oben oder
unten definiertes aktives PRO-Polypeptid
verstanden, das zumindest ungefähr
80% Aminosäuresequenzidentität mit der
hierin offenbarten Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge aufweist.
Derartige PRO-Polypeptidvarianten umfassen beispielsweise PRO-Polypeptide,
worin ein oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der nativen A minosäuresequenz voller Länge addiert
oder deletiert sind. Für
gewöhnlich
wird eine PRO-Polypeptidvariante zumindest ungefähr 80% Aminosäuresequenzidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
85% Aminosäuresequenzidentität und noch
bevorzugter zumindest ungefähr
90% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
91% Aminosäuresequenzidentität, sogar
noch bevorzugter zumindest ungefähr 92%
Aminosäuresequenzidentität, sogar
noch bevorzugter zumindest ungefähr
93% Aminosäuresequenzidentität, sogar
noch bevorzugter zumindest ungefähr
94% Aminosäuresequenzidentität, sogar
noch bevorzugter zumindest ungefähr
95% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
96% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
97% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
98% Aminosäuresequenzidentität und insbesondere
bevorzugt zumindest ungefähr
99% Aminosäuresequenzidentität, mit der
Aminosäuresequenz
der hierin offenbarten nativen Aminosäuresequenz voller Länge aufweisen.
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„Prozent
(%) Aminosäuresequenzidentität" bezüglich der
hierin identifizierten PRO-Polypeptidsequenzen
ist als prozentueller Anteil an Aminosäureresten in einer Kandidatsequenz
definiert, der mit den Aminosäureresten
in der speziellen PRO-Polypeptidsequenz
identisch ist, und zwar nach Angleichung der Sequenzen und Einführung von
Lücken,
die erforderlichenfalls notwendig ist, um die maximale prozentuelle
Sequenzidentität
zu erzielen, wobei jegliche konservative Substitutionen als Teil
der Sequenzidentität
unberücksichtigt bleiben.
Eine Angleichung zum Zwecke der Ermittlung der prozentuellen Aminosäuresequenzidentität kann auf verschiedene
Weisen erzielt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung gebräuchlich
sind, beispielsweise die Verwendung von öffentlich erhältlicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign-Software
(DNASTAR). Das bevorzugte Angleichungs-Softwareprogramm ist BLAST.
Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung kann die geeigneten
Parameter zur Messung der Angleichung ermitteln, einschließlich jeglicher
Algorithmen, die zur Erzielung der maximalen Angleichung über die
volle Länge
von zu vergleichenden Sequenzen notwendig sind. Die hierin verwendeten%-Werte
der Identität
sind unter Verwendung des WU-BLAST-2-Computerprogramms (Altschul et al.,
Methods in Enzymology 266, 460–480
(1996); http://blast.wustl/edu/blast/README.html) erzeugt worden.
Die meisten der WU-BLAST-2-Suchparameter wurden
auf die Vorgabewerte gesetzt. Die einstellbaren Parameter wurden
auf die folgenden Werte gesetzt: Overlap span = 1, overlap fraction
= 0,125, word threshold (T) = 11 und scoring matrix = BLOSUM62.
Die HSP-S- und HSP-S2-Parameter,
die dynamische, von BLAST-2 verwendete Werte sind, werden von Programm
selbst festgelegt, und zwar in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
der Sequenz von Interesse und der Zusammensetzung der Datenbank,
gegen die die Sequenz durchsucht wird. Jedoch können die Werte eingestellt
werden, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. Der Wert für die% Sequenzidentität wird als
Anteil übereinstimmender
identischer Reste, geteilt durch die Gesamtzahl von Resten in der
angeglichenen Region, ermittelt.
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„Prozentuelle
(%) Nucleinsäuresequenzidentität" in Bezug auf hierin
identifizierte, für
PRO kodierende Nucleinsäuresequenzen
ist als prozentueller Anteil an Nucleotiden in einer Kandidatsequenz
definiert, der mit den Nucleotiden in der PRO-Nucleinsäuresequenz
von Interesse identisch ist, und zwar nach Angleichung der Sequenzen
und Einführung
von Lücken,
die erforderlichenfalls zur Erzielung der maximalen prozentuellen
Sequenzidentität
notwenig ist. Eine Angleichung zum Zwecke der Ermittlung der prozentuellen
Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Weisen erzielt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
gebräuchlich sind,
beispielsweise die Verwendung von öffentlich erhältlicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign-Software
(DNASTAR). Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung kann die
geeigneten Parameter zur Messung der Angleichung ermitteln, einschließlich jeglicher
Algorithmen, die zur Erzielung der maximalen Angleichung über die
volle Länge
von zu vergleichenden Sequenzen notwendig sind. Die hierin verwendeten
Identitätswerte
wurden vom BLASTN-Modul des auf Vorgabeparameter eingestellten WU-BLAST-2
erzeugt, wobei „overlap
span" und „overlap
fraction" auf 1
bzw. 0,125 eingestellt waren.
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Der
Ausdruck „Positive" im Zusammenhang
mit dem wie oben beschrieben durchgeführten Sequenzvergleich umfasst
Reste in den verglichenen Sequenzen, die nicht identisch sind, jedoch ähnliche
Eigenschaften aufweisen (z.B. als Ergebnis kon servativer Substitutionen).
Der%-Wert an Positiven wird als Anteil der in der BLOSUM-62-Matrix
mit einem positiven Wert bewerteten Reste, geteilt durch die Gesamtzahl
an Resten in der angeglichenen Region, wie oben definiert ermittelt.
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Der
Ausdruck „epitopmarkiert" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf ein chimäres
Polypeptid, das ein PRO-Polypeptid oder eine Domänensequenz davon umfasst, das/die
an ein „Markerpolypeptid" fusioniert ist.
Das Markerpolypeptid weist eine ausreichende Anzahl von Resten auf,
um ein Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper hergestellt
werden kann, oder das mit irgendeinem anderen Mittel identifiziert
werden kann, ist jedoch ausreichend kurz, so dass es die Aktivität des PRO-Polypeptids von Interesse
nicht stört.
Das Markerpolypeptid ist vorzugsweise ziemlich einzigartig, so dass
der Antikörper
nicht wesentlich mit anderen Epitopen kreuzreagiert. Geeignete Markerpolypeptide
weisen im Allgemeinen zumindest sechs Aminosäurereste und üblicherweise
zwischen ungefähr
8 und ungefähr
50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen ungefähr
10 bis ungefähr
20 Reste) auf.
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Unter „isoliert" wird bei Verwendung
zur Beschreibung der hierin offenbarten verschiedenen Polypeptide
ein Polypeptid verstanden, das identifiziert und aus einer Komponente
seiner natürlichen
Umgebung abgetrennt und/oder gewonnen worden ist. Verunreinigende
Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungen für
das Polypeptid stören würden, und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht proteinartige
Gelöststoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid gereinigt, und zwar (1) auf ein Ausmaß, das ausreicht,
um zumindest 15 Reste der N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz
bei Verwendung eines Zentrifugenröhrchen-Sequenzierers („spinning
cup sequenator")
zu erhalten, oder (2) bis zur Homogenität mittels SDS-PAGE unter nicht
reduzierenden oder reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von
Coomassie-Blau oder, vorzugsweise, Silberfärbung. Ein isoliertes Polypeptid
umfasst ein Polypeptid in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest
eine Komponente der natürlichen
Umgebung des PRO-Polypeptids
nicht vorhanden sein wird. Für
gewöhnlich
wird jedoch ein isoliertes Polypeptid durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Eine
für ein „isoliertes" PRO-Polypeptid" kodierende Nucleinsäure ist
ein Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül abgetrennt
ist, mit dem es für
gewöhnlich
in der natürlichen
Quelle der PRO-Polypeptid-Nucleinsäure assoziiert ist. Ein isoliertes
PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül liegt
in einer anderen Form oder in einem anderen Milieu als in der Natur
vor. Isolierte PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremoleküle unterscheiden sich daher
vom speziellen PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül, wie es in natürlichen
Zellen vorliegt. Jedoch umfasst ein isoliertes PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die für
gewöhnlich
das PRO-Polypeptid exprimieren, wo sich beispielsweise das Nucleinsäuremolekül an einem
Chromosomenort befindet, der sich von dem natürlicher Zellen unterscheidet.
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Der
Ausdruck „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die zur Expression einer operabel gebundenen kodierenden
Sequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind. Die
für Prokaryoten
geeigneten Kontrollsequenzen umfassen beispielsweise einen Promotor,
gegebenenfalls eine Operatorsequenz und eine Ribosombindungsstelle.
Eukaryotische Zellen setzen bekannterweise Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer ein.
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Eine
Nucleinsäure
ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung zu einer weiteren Nucleinsäuresequenz
gesetzt wird. Beispielsweise ist DNA für eine Präsequenz oder für einen
Sekretionsleader operabel an DNA für ein Polypeptid gebunden,
wenn sie als ein Präprotein
exprimiert wird, das sich an der Sekretion des Polypeptids beteiligt;
ein Promotor oder Enhancer ist operabel an eine kodierende Sequenz
gebunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder
eine Ribosombindungsstelle ist operabel an eine kodierende Sequenz
gebunden, wenn sie so positioniert ist, dass die Translation erleichtert
wird. Im Allgemeinen bedeutet „operabel
gebunden", dass
die verbundenen DNA-Sequenzen zusammenhängend und im Falle eines Sekretionsleaders
zusammenhängend
und in Lesephase sind. Jedoch müssen
Enhancer nicht zusammenhängend
sein. Die Bindung wird durch Ligation an zweckdienlichen Restriktionsstellen
erzielt. Falls derartige Stellen nicht vorhanden sind, werden die
synthetischen Oligonucleotidadaptoren oder Linker gemäß herkömmlicher
Praxis verwendet.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird in weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen einzelne monoklonale Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper (einschließlich Agonisten-,
Antagonisten- und neutralisierende Antikörper) und Anti-PRO-Polypeptid-Antikörperzusammensetzungen
mit polyepitopischer Spezifität.
Der Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der aus einer Population
von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten wurde, d.h.
die einzelnen, die Population umfassenden Antikörper sind identisch mit Ausnahme
von möglichen
natürlich
vorkommenden Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können.
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„Aktiv" oder „Aktivität" bezieht sich zu
den Zwecken hierin auf (eine) Form(en) eines PRO-Polypeptids, welche
die biologischen und/oder immunologischen Aktivitäten des
speziellen nativen oder natürlich
vorkommenden PRO-Polypeptids beibehält/beibehalten.
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„Behandlung" oder „behandeln" bezieht sich auf
therapeutische Behandlung sowie prophylaktische oder vorbeugende
Maßnahmen.
Jene, die einer Behandlung bedürfen,
umfassen jene, bei denen die Störung bereits
vorliegt, sowie jene, die für
die Störung
anfällig
sind, oder jene, bei denen die Störung zu verhindern ist.
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„Säugetier" zum Zwecke der Behandlung
bezieht sich auf jegliches als Säugetier
klassifiziertes Tier, einschließlich
Menschen, domestizierte und Nutztiere und Zoo-, Sport- oder Haustiere,
wie z.B. Schafe, Hunde, Pferde, Katzen, Rinder und dergleichen.
Vorzugsweise ist das Säugetier
hierin ein Mensch.
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Wie
hierin verwendet, umfassen „Träger" pharmazeutisch annehmbare
Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren, die für die damit exponierte Zelle
oder das damit exponierte Säugetier
bei den eingesetzten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch
sind. Häufig
ist der physiologisch annehmbare Träger eine wässrige pH- gepufferte Lösung. Beispiele physiologisch
annehmbarer Träger
umfassen Puffer, wie z.B. Phosphat, Citrat und andere organische
Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure;
niedermolekulare (weniger als ungefähr 10 Reste) Polypeptide; Proteine,
wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile Polymere,
wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide und
andere Kohlenhydrate, einschließlich
Glucose, Mannose oder Dextrine; Chelatbildner, wie z.B. EDTA; Zuckeralkohole,
wie z.B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B. Natrium;
und/oder nichtionische Tenside, wie z.B. TWEENTM,
Polyethylenglykol (PEG) und PLURONICSTM.
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Der
Ausdruck „Agonist" wird verwendet,
um sich auf Peptid- oder Nicht-Peptid-Analoga der nativen PRO-Polypeptide
(wobei sich natives PRO-Polypeptid auf Pro-PRO-Polypeptid, Prä-PRO-Polypeptid, Präpro-PRO-Polypeptid
oder reifes PRO-Polypeptid
bezieht) der vorliegenden Erfindung und auf Antikörper zu beziehen,
die solche nativen PRO-Polypeptide spezifisch binden, und zwar unter
der Voraussetzung, dass sie zumindest eine biologische Aktivität eines
nativen PRO-Polypeptids beibehalten. Vorzugsweise behalten die Agonisten
der vorliegenden Erfindung die qualitativen Bindungserkennungseigenschaften
und Rezeptoraktivierungseigenschaften des nativen PRO-Polypeptids
bei.
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Der
Ausdruck „Antagonist" wird verwendet,
um sich auf ein Molekül
zu beziehen, das eine biologische Aktivität eines nativen PRO-Polypeptids
der vorliegenden Erfindung hemmt, worin sich natives PRO-Polypeptid
auf Pro-PRO-Polypeptid, Prä-PRO-Polypeptid, Präpro-PRO-Polypeptid
oder reifes PRO-Polypeptid bezieht. Vorzugsweise hemmen die Antagonisten
hierin die Bindung eines nativen PRO-Polypeptids der vorliegenden
Erfindung an einen Bindungspartner. Ein PRO-Polypeptid-„Antagonist" ist ein Molekül, das eine PRO-Antagonist-Effektorfunktion
verhindert oder diese stört
(z.B. ein Molekül,
das die Bindung und/oder Aktivierung eines PRO-Polypeptid-Rezeptors durch PRO-Polypeptid
verhindert oder diese stört).
Solche Moleküle können auf
ihre Fähigkeit
hin gescreent werden, die PRO-Polypeptid-Rezeptoraktivierung kompetitiv
zu hemmen, indem beispielsweise die Bindung des nativen PRO- Polypeptids in Gegenwart
und Abwesenheit des Test-Antagonistenmoleküls gemessen wird. Ein Antagonist
der Erfindung umfasst außerdem
ein Antisense-Polynucleotid gegen das PRO-Polypeptid-Gen, wobei
das Antisense-Polynucleotid die Transkription oder Translation des
PRO-Polypeptid-Gens blockiert, wodurch seine Expression und biologische
Aktivität
gehemmt wird.
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Die „Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
ist vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung leicht zu bestimmen
und ist im Allgemeinen eine empirische Berechnung, die von der Sondenlänge, Waschtemperatur
und Salzkonzentration abhängt.
Im Allgemeinen erfordern längere
Sonden höhere
Temperaturen für
die richtige Anellierung, während
kürzere
Sonden niedrigere Temperaturen benötigen. Die Hybridisierung hängt im Allgemeinen
von der Fähigkeit
denaturierter DNA zur Reanellierung ab, wenn komplementäre Stränge in einer
Umgebung unter ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher der
Grad an gewünschter
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz, desto
höher die
jeweilige Temperatur, die verwendet werden kann. Als Ergebnis folgt,
dass höhere
jeweilige Temperaturen dazu tendieren, die Reaktionsbedingungen
stringenter zu machen, während
niedrigere Temperaturen dies weniger tun. Für weitere Einzelheiten und
Erläuterungen
von Stringenz und Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers
(1995).
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„Stringente
Bedingungen" bedeutet
(1) den Einsatz niedriger Ionenstärke und hoher Temperatur zum Waschen,
beispielsweise 0,015 Natriumchlorid/0,0015 M Natriumcitrat/0,1%
Natriumdodecylsulfat bei 50°C, oder
(2) den Einsatz eines Denaturierungsmittels, wie z.B. Formamid,
während
der Hybridisierung, beispielsweise 50 Vol.-% Formamid mit 0,1% Rinderserumalbumin/0,1%
Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50 nM Natriumphosphatpuffer bei
pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C. Ein weiteres
Beispiel ist die Verwendung von 50% Formamid, 5 × SSC (0,75 M NaCl, 0,075 M
Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 6/8), 0,1% Natriumpyrophosphat,
5 × Denhardt-Lösung, beschallte
Lachsspermien-DNA
(50 μg/ml), 0,1%
SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C
mit Waschungen bei 42°C
in 0,2 × SSC
und 0,1% SDS. Noch ein weiteres Beispiel ist die Hybridisierung unter
Verwendung eines Puffers von 10% Dextransulfat, 2 × SSC (Natriumchlorid/Natriumcitrat)
und 50% Formamid bei 55°C,
gefolgt von einem hoch stringenten Waschvorgang, bestehend aus EDTA
enthaltendem 0,1 × SSC
bei 55°C.
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„Mäßig stringente
Bedingungen" werden
in Sambrook et al., s.o., beschrieben und umfassen die Verwendung
einer Waschlösung
und Hybridisierungsbedingungen (z.B. Temperatur, Ionenstärke und%
SDS), die weniger stringent als die oben beschriebenen sind. Ein
Beispiel von mäßig stringenten
Bedingungen ist eine Bedingung wie z.B. die Inkubation über Nacht
bei 37°C
in einer Lösung,
umfassend: 20 Formamid, 5 × SSC (150
mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 7,6),
5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte gescherte Lachsspermien-DNA,
gefolgt vom Waschen der Filter in 1 × SSC bei ungefähr 37–50°C. Der Fachkundige
wird erkennen, wie Temperatur, Ionenstärke usw. erforderlichenfalls
einzustellen sind, um Faktoren, wie z.B. der Sondenlänge und
dergleichen, Rechnung zu tragen.
-
„Southern-Analyse" oder „Southern-Blotting" ist ein Verfahren,
mit dem die Gegenwart von DNA-Sequenzen in einem Restriktionsendonucleaseverdau
von DNA oder einer DNA enthaltenden Zusammensetzung durch Hybridisierung
an ein bekanntes, markiertes Oligonucleotid oder DNA-Fragment bestätigt wird.
Die Southern-Analyse umfasst typischerweise die elektrophoretische
Trennung von DNA-Verdauungen an Agarosegelen, die Denaturierung
der DNA nach elektrophoretischer Trennung und den Transfer der DNA
auf Nitrozellulose, Nylon oder auf einen anderen geeigneten Membranträger zur
Analyse mit einer radioaktiv markierten, biotinylierten oder enzymmarkierten
Sonde, wie in den Abschnitten 9.37–9.52 von Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, New York (1989), beschrieben wird.
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„Northern-Analyse" oder „Northern-Blotting" ist ein Verfahren,
dass zur Identifizierung von RNA-Sequenzen verwendet wird, die an
eine bekannte Sonde, wie z.B. an ein Oligonucleotid, DNA-Fragment,
eine cDNA oder ein Fragment davon oder an ein RNA-Fragment, hybridisieren.
Die Sonde ist mit einem Radioisotop, wie z.B. 32P,
o der mittels Biotinylierung oder mit einem Enzym markiert. Die zu
analysierende RNA wird üblicherweise
an einem Agarosegel oder Polyacrylamidgel elektrophoretisch getrennt,
auf Nitrozellulose, Nylon oder auf eine andere geeignete Membran
transferiert und mit der Sonde hybridisiert, und zwar unter Verwendung
von Standardtechniken, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
sind, wie z.B. jenen, die in den Abschnitten 7.39–7.52 von
Sambrook et al., s.o., beschrieben werden.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet „Immunoadhäsin" antikörperartige
Moleküle,
welche die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines „Adhäsins") mit der Effektorfunktion von Immunglobulin-Konstantdomänen vereinigen.
Strukturell umfassen Immunoadhäsine
eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die nicht die Antigenerkennungs- und Bindungsstelle eines Antikörpers ist (d.h.
sie ist „heterolog"), mit einer Immunglobulin-Konstantdomänensequenz.
Der Adhäsin-Abschnitt
eines Immunoadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die Immunglobulin-Konstantdomänensequenz im Immunoadhäsin kann
von jedem Immunglobulin, wie z.B. von IgG-1-, IgG-2-, IgG-3- oder IgG-4-Subtypen, IgA
(einschließlich
IgA-1 und IgA-2), IgE, IgD oder IgM, erlangt werden.
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„Chronische" Verabreichung bezieht
sich auf die Verabreichung des/der Mittel(s) auf kontinuierliche Weise
im Gegensatz zu einer akuten Weise, so dass die anfängliche
therapeutische Wirkung (Aktivität)
für einen
verlängerten
Zeitraum aufrechterhalten wird. „Periodische" Verabreichung ist
eine Behandlung, die nicht fortlaufend ohne Unterbrechung erfolgt,
sondern zyklischer Natur ist.
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Verabreichung „in Kombination
mit" einem oder
mehreren weiteren therapeutischen Mitteln umfasst simultane (gleichzeitige)
und aufeinander folgende Verabreichung in beliebiger Reihenfolge.
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Der
Ausdruck „Expressionsvektor" wird verwendet,
um einen Vektor zu definieren, in dem eine für ein PRO-Polypeptid hierin
kodierende Nucleinsäure
operabel an Kon trollsequenzen gebunden ist, die fähig sind, seine
Expression in einer geeigneten Wirtszelle zu bewirken. Vektoren
tragen für
gewöhnlich
eine Replikationsstelle (obgleich sie nicht notwendig ist, wo eine
chromosomale Integration auftritt). Expressionsvektoren umfassen
außerdem
Markersequenzen, die fähig
sind, für
die phänotypische
Selektion in transformierten Zellen zu sorgen. Beispielsweise wird
E. coli typischerweise unter Verwendung von pBR322 transformiert,
einem Plasmid, das aus einer E.-coli-Spezies stammt (Bolivar et
al., Gene 2, 95 [1977]). pBR322 enthält Gene für Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz
und stellt folglich ein einfaches Mittel zur Identifizierung transformierter Zellen
zum Zwecke der Klonierung oder Expression bereit. Expressionsvektoren
werden optimalerweise Sequenzen enthalten, die zur Kontrolle der
Transkription und Translation zweckdienlich sind, z.B. Promotoren und
Shine-Dalgarno-Sequenzen (für
Prokaryoten) oder Promotoren und Enhancer (für Säugetierzellen). Die Promotoren
können,
müssen
aber nicht, induzierbar sein; es sind sogar leistungsfähige konstitutive
Promotoren, wie z.B. der CMV-Promotor für Säugetierwirte, gefunden worden,
um LHR ohne Wirtszelltoxizität
zu produzieren. Obgleich es denkbar ist, dass Expressionsvektoren
keine die Expression kontrollierenden, replikativen Sequenzen oder
Selektionsgene enthalten müssen,
kann ihr Fehlen die Identifizierung von Hybridtransformanten und
die Erzielung einer Hybridimmunglobulinexpression in hohem Ausmaß behindern.
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Der
Ausdruck „Lipopolysaccharid" oder „LPS" wird hierin als
Synonym für „Endotoxin" verwendet. Lipopolysaccharide
(LPS) sind charakteristische Komponenten der äußeren Membran von Gram-negativen
Bakterien, z.B. Escherichia coli. Sie bestehen aus einem Polysaccharid-Teil
und einem Fett, das Lipid A genannt wird. Das Polysaccharid, das
unter den Bakterienspezies variiert, ist aus der O-spezifischen
Kette (aus wiederholenden Einheiten von drei bis acht Zuckern aufgebaut)
und dem zweiteiligen Kern aufgebaut. Lipid A umfasst praktisch immer
zwei durch Phosphat modifizierte Glucosaminzucker und eine variable
Anzahl von Fettsäuren.
Für weitere
Informationen siehe beispielsweise Rietschel und Brade, Scientific
American, 54–61
(August 1992).
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Der
Ausdruck „septischer
Schock" wird hierin
im weitesten Sinne verwendet und umfasst alle Definitionen, die
in Bone, Ann. Intern. Med. 114, 332–333 (1991), offenbart sind.
Im Speziellen beginnt der septische Schock mit einer systemischen
Reaktion auf Infektion, ein Syndrom, das Sepsis genannt wird. Wenn
dieses Syndrom in Hypotonie und Organversagen resultiert, wird er
septischer Schock genannt. Septischer Schock kann durch Gram-positive
Organismen und Pilze ausgelöst
werden, sowie durch Endotoxin enthaltende Gram-negative Organismen.
Demgemäß ist die
vorliegende Definition nicht auf „Endotoxinschock" eingeschränkt.
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Die
Ausdrücke „Genamplifikation" und „Genduplikation" werden wechselseitig
verwendet und beziehen sich auf einen Prozess, durch den mehrfache
Kopien eines Gens oder Genfragments in einer bestimmten Zellen oder
Zelllinie gebildet werden. Die duplizierte Region (ein Abschnitt
amplifizierter DNA) wird häufig
als „Amplicon" bezeichnet. Üblicherweise
erhöht
sich die Menge an produzierter Messenger-RNA (mRNA), d.h. das Ausmaß der Genexpression,
ebenfalls im Verhältnis
zur Anzahl der vom jeweiligen exprimierten Gen hergestellten Kopien.
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„Tumor" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf jede(s) neoplastische Zellwachstum und Vermehrung, ob
bös- oder
gutartig, und auf alle präkanzerösen und
kanzerösen
Zellen und Gewebe. Die Ausdrücke „Krebs" und „kanzerös" beziehen sich auf
oder beschreiben den physiologischen Zustand in Säugetieren,
der typischerweise durch unreguliertes Zellwachstum gekennzeichnet
ist. Beispiele von Krebs umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Karzinom, Lymphom, Blastom, Sarkom und Leukämie. Speziellere Beispiele
derartiger Krebsformen umfassen Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs,
Plattenepithelkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom, nicht kleinzelliges
Lungenkarzinom, Magen-Darm-Krebs, Pankreaskrebs, Glioblastom, Zervixkarzinom,
Eierstockkrebs, Leberkrebs, Blasenkrebs, Hepatom, kolorektales Karzinom,
Endometriumkarzinom, Speicheldrüsenkarzinom,
Nierenkrebs, Vulvakarzinom, Schilddrüsenkrebs, Leberkrebs und verschiedene
Arten von Kopf- und Nackenkrebs.
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Der
Ausdruck „zytotoxisches
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Substanz, welche die Funktion
von Zellen hemmt oder verhindert und/oder die Zer störung von
Zellen bewirkt. Der Ausdruck umfasst radioaktive Isotope (z.B. I131,
I125, Y90 und Re186), chemotherapeutische Mittel und Toxine, wie
z.B. enzymatisch aktive Toxine bakteriellen, pilzlichen, pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs oder Fragmente davon.
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Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die zur Krebsbehandlung zweckdienlich ist.
Beispiele chemotherapeutischer Mittel umfassen Adriamycin, Doxorubicin,
Epirubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid, Thiotepa, Busulfan,
Cytoxin, Taxoide, z.B. Paclitaxel (Taxol, Bristol-Myers Squibb Oncology,
Princeton, NJ) und Doxetaxel (Taxotere, Rhone-Poulenc Rorer, Antony, France),
Toxotere, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, Vinblastin, Bleomycin,
Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin C, Mitoxantron, Vincristin, Vinorelbin,
Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin, Dactinomycin,
Mitomycine, Esperamicine (siehe US-Patent Nr. 4.675.187), Melphalan
und andere verwandte Stickstoffsenfgase. Ebenfalls in dieser Definition
umfasst sind hormonelle Mittel, die wirken, um die Hormonwirkung auf
Tumoren zu regulieren oder zu hemmen, wie z.B. Tamoxifen und Onapriston.
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Ein „wachstumshemmendes
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Verbindung oder Zusammensetzung,
die das Wachstum einer Zelle, insbesondere einer Krebszelle hemmt
und die irgendeines der hierin identifizierten Gene entweder in
vitro oder in vivo überexprimiert.
Folglich ist das wachstumshemmende Mittel eines, das den prozentuellen
Anteil an Zellen, die derartige Gene in der S-Phase überexprimieren,
signifikant vermindert. Beispiele wachstumshemmender Mittel umfassen
Mittel, welche die Abfolge des Zellzyklus blockieren (an einer Stelle,
die nicht die S-Phase ist), wie z.B. Mittel, die G1-Stillstand und
M-Phasen-Stillstand auslösen.
Klassische M-Phasen-Blocker umfassen die Vincas- (Vincristin und
Vinblastin), Taxol- und Topo-II-Inhibitoren, wie z.B. Doxorubicin,
Epirubicin, Daunorubicin, Etoposid und Bleomycin. Jene Mittel, die
G1 zum Stillstand bringen, erstrecken sich auch in den S-Phasen-Stillstand,
beispielsweise DNA-alkylierende Mittel, wie z.B. Tamoxifen, Prednison,
Dacarbazin, Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil
und Ara-C. Weitere Informationen finden sich in The Molecular Basis
of Cancer, Mendel sohn und Israel (Hrsg.), Kapitel 1, mit dem Titel „Cell cycle
regulation, oncogenes, and antineoplastic drugs" von Murakami et al., WB Saunders, Philadelphia
(1995), insbesondere S. 13.
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„Doxorubicin" ist ein Anthracyclin-Antibiotikum.
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Der
Ausdruck „Zytokin" ist ein allgemeiner
Ausdruck für
Proteine, die von einer Zellpopulation freigesetzt werden, die an
einer anderen Zelle als intrazelluläre Vermittler wirken. Beispiele
solcher Zytokine sind Lymphokine, Monokine und herkömmliche
Polypeptidhormone. Unter den Zytokinen umfasst sind Wachstumshormon,
wie z.B. menschliches Wachstumshormon, menschliches N-Methionyl-Wachstumshormon
und Rinderwachstumshormon; Parathyroidhormon; Thyroxin; Insulin;
Proinsulin; Relaxin; Prorelaxin; und dergleichen. Wie hierin verwendet,
umfasst der Ausdruck Zytokin Proteine aus natürlichen Quellen oder aus rekombinanter Zellkultur
und biologisch aktive Äquivalente
der Nativsequenz-Zytokine.
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„Native
Antikörper" und „native
Immunglobuline" sind üblicherweise
heterotetramere Glykoproteine von ungefähr 150.000 Dalton, die aus
zwei identischen Leicht- (L-) Ketten und zwei identischen Schwer-
(H-) Ketten zusammengesetzt sind. Jede Leichtkette ist durch eine
kovalente Disulfidbindung an die Schwerkette gebunden, während die
Anzahl an Disulfidbindungen unter den Schwerketten verschiedener
Immunglobulintypen variiert. Jede Schwer- und Leichtkette weist
auch in regelmäßigen Abständen Interketten-Disulfidbrücken auf.
Jede Schwerkette weist an einem der Enden eine variable Domäne (VH),
gefolgt von einer Anzahl von konstanten Domänen auf. Jede Leichtkette weist
eine variable Domäne
an einem der Enden (VL) und eine konstante Domäne an ihrem anderen Ende auf;
die konstante Domäne
der Leichtkette ist an der ersten konstanten Domäne der Schwerkette ausgerichtet,
und die variable Leichtkettendomäne
ist an der variablen Domäne
der Schwerkette ausgerichtet. Von bestimmten Aminosäureresten
wird angenommen, dass sie eine Schnittstelle zwischen den variablen
Leicht- und Schwerkettendomänen
bilden.
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Der
Ausdruck „variabel" bezieht sich auf
die Tatsache, dass gewisse Abschnitte der variablen Domänen sich
hinsichtlich ihrer Sequenz unter Antikörpern stark unterscheiden und
für die
Bindung und Spezifität jedes
einzelnen Antikörpers
für sein
spezielles Antigen verwendet werden. Jedoch ist die Variabilität nicht gleichmäßig über die
variablen Domänen
von Antikörpern
verteilt. Sie ist in drei Segmenten konzentriert, die Complementary-determining-regions
(CDRs) oder hypervariable Regionen in den variablen Leichtketten-
sowie Schwerkettendomänen
genannt werden. Die stärker
konservierten Abschnitte variabler Domänen werden Gerüst (FR)
genannt. Die variablen Domänen
nativer Schwer- und Leichtketten umfassen jeweils vier FR-Regionen,
die größtenteils
eine β-Faltblattstruktur
einnehmen, die durch drei CDRs verbunden sind, die Schleifen bilden,
welche die β-Faltblattstruktur
verbinden und in manchen Fällen
einen Teil davon bilden. Die CDRs in jeder Kette werden durch die
FR-Regionen nahe beieinander gehalten und tragen mit den CDRs der
anderen Kette zur Bildung der Antigenbindungsstelle von Antikörpern bei
(siehe Kabat et al., NIH-Publ. Nr. 91-3242, Bd. 1, S. 647–669 (1991)).
Die konstanten Domänen
sind nicht direkt an der Bindung eines Antikörpers an ein Antigen beteiligt,
zeigen jedoch verschiedene Effektorfunktionen, wie z.B. die Teilnahme
des Antikörpers
an der antikörperabhängigen Zelltoxizität.
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„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise die antigenbindende oder variable Region des intakten
Antikörpers.
Beispiele von Antikörperfragmenten
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2- und Fv-Fragmente;
Diabodies; lineare Antikörper
(Zapata et al., Protein Eng. 8(10), 1057–1062 [1995]); Einzelketten-Antikörpermoleküle und multispezifische
Antikörper,
die aus Antikörperfragmenten
gebildet werden.
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Der
Papainverdau von Antikörpern
produziert zwei identische antigenbindende Fragmente, die „Fab"-Fragmente genannt
werden, wobei jedes eine einzelne Antigenbindungsstelle aufweist,
und ein „Fc"-Restfragment, eine
Bezeichnung, welche die Fähigkeit
widerspiegelt, leicht zu kristallisieren. Die Pepsinbehandlung liefert
ein F(ab')2-Fragment,
das zwei antigenkombinierende Stellen aufweist und nach wie vor
zur Antigenvernetzung fähig
ist.
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„Fv" ist das minimale
Antikörperfragment,
das eine vollständige
Antigenerkennungs- und
Bindungsstelle enthält.
Diese Region besteht aus einem Dimer einer variablen Schwer- und
einer variablen Leichtkettendomäne
in enger, nicht-kovalenter Verbindung. Es ist diese Konfiguration,
in der die drei CDRs jeder variablen Domäne Wechselwirken, um eine Antigenbindungsstelle
an der Oberfläche
des VH-VL-Dimers zu definieren. Zusammen verleihen die sechs CDRs
dem Antikörper
die Antigenbindungsspezifität.
Jedoch hat sogar eine einzelne variable Domäne (oder die Hälfte eines
Fv, das nur drei für
ein Antigen spezifische CDRs umfasst) die Fähigkeit, Antigen zu erkennen
und zu binden, obgleich bei einer niedrigeren Affinität als die
gesamte Bindungsstelle.
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Das
Fab-Fragment enthält
außerdem
die konstante Domäne
der Leichtkette und die erste konstante Domäne (CH1) der Schwerkette. Fab-Fragmente
unterscheiden sich von Fab-Fragmenten durch die Hinzufügung einiger
Reste am Carboxyterminus der Schwerketten-CH1-Domäne, einschließlich eines
oder mehrerer Cysteine aus der Antikörper-Gelenkregion. Fab'-SH ist hierin die
Bezeichnung für
Fab', in dem der/die
Cysteinrest(e) der konstanten Domänen eine freie Thiolgruppe
trägt.
F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten
produziert, zwischen denen sich Gelenk-Cysteine befinden. Andere
chemische Kopplungen von Antikörperfragmenten
sind ebenfalls bekannt.
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Die „Leichtketten" von Antikörpern (Immunglobulinen)
aus jeglicher Vertebratenspezies können einer von zwei klar zu
unterscheidenden Typen, die Kappa und Lambda genannt werden, auf
Basis der Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Domänen
zugeordnet werden.
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In
Abhängigkeit
von der Aminosäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer Schwerketten können
Immunglobuline verschiedenen Klassen zugeordnet werden. Es gibt
fünf Hauptklassen
von Immunglobulinen: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere dieser
Klassen können
in Unterklassen (Isotypen) weiter unterteilt werden, z.B. IgG1,
IgG2, IgG3, IgG4, IgA und IgA2.
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„Einzelketten-Fv"- oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen des
Antikörpers,
worin diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette vorliegen. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH-
und VL-Domänen,
der es dem sFv ermöglicht,
die gewünschte
Struktur für
die Antigenbindung auszubilden. Für einen Überblick über sFv siehe Pluckthun in
The Pharmacology of Monoklonal Antibodies, Bd. 113, Rosenburg und
Moore (Hrsg.), Springer-Verlag, New York, S. 269–315 (1994).
-
Der
Ausdruck „Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigenbindungsstellen, wobei diese Fragmente eine variable
Schwerkettendomäne
(VH) umfassen, die mit einer variablen Leichtkettendomäne (VL)
in derselben Polypeptidkette verbunden ist (VH-VL). Durch Verwendung
eines Linkers, der zu kurz ist, um eine Paarung zwischen den beiden
Domänen
an derselben Kette zu ermöglichen,
sind die Domänen
gezwungen, sich mit komplementären
Domänen
einer anderen Kette zu paaren und zwei Antigenbindungsstellen zu
erzeugen. Diabodies werden beispielsweise in
EP 404.097 ; WO 93/11161 und Hollinger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444–6448 (1993), vollständiger beschrieben.
-
Ein „isolierter" Antikörper ist
einer, der identifiziert und von einer Komponente seiner natürlichen
Umgebung abgetrennt und/oder gewonnen worden ist. Verunreinigende
Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die die diagnostischen oder therapeutischen
Verwendungen für
den Antikörper
stören würden und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige und nicht proteinartige
Gelöststoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
gereinigt, und zwar (1) auf ein mittels Lowry-Verfahren bestimmtes
Ausmaß von
mehr als 95 Gew.-% Antikörper
und insbesondere mehr als 99 Gew.-%, (2) auf ein Ausmaß, das ausreicht,
um zumindest 15 Reste der N-terminalen oder internen Aminosäuresequenz unter
Verwendung eines Zentrifugenröhrchen-Sequenzierers
zu erlangen, oder (3) bis zur Homogenität mittels SDS-PAGE unter reduzierenden
oder nicht reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von Coomassie-Blau
oder, vorzugsweise, Silberfärbung.
Ein isolierter Antikörper
umfasst den Antikörper
in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest eine Komponente der
natürlichen
Umgebung des Antikörpers
feh len wird. Für
gewöhnlich
wird jedoch ein isolierter Antikörper
durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
-
Der
Ausdruck „Marken" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf eine nachweisbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an den Antikörper konjugiert ist, so dass
ein „markierter" Antikörper erhalten
wird. Der Marker kann selbst nachweisbar sein (z.B. Radioisotopmarker
oder Fluoreszenzmarker) oder kann, im Falle eines enzymatischen
Markers, eine nachweisbare chemische Veränderung einer Substratverbindung
oder Zusammensetzung katalysieren.
-
Unter „Festphase" wird eine nicht-wässrige Matrix
verstanden, an die der Antikörper
der vorliegenden Erfindung anhaften kann. Beispiele von hierin vorgesehenen
Festphasen umfassen jene, die teilweise oder völlig aus Glas gebildet werden
(z.B. Controlled-pore-Glas), Polysaccharide (z.B. Agarose), Polyacrylamide, Polystyrol,
Polyvinylalkohol und Silikone. In gewissen Ausführungsformen, in Abhängigkeit
vom Zusammenhang, kann die Festphase den Napf einer Testplatte umfassen;
in anderen ist sie eine Reinigungssäule (z.B. eine Affinitätschromatographiesäule). Dieser
Ausdruck umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase getrennter
Teilchen, wie z.B. jene, die im US-Patent Nr. 4.275.149 beschrieben
sind.
-
Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, das sich aus verschiedenen Lipidtypen, Phospholipiden und/oder Tensid
zusammensetzt und zur Abgabe eines Medikaments an ein Säugetier
zweckdienlich ist. Die Komponenten des Liposoms sind üblicherweise
in einer Doppelschicht angeordnet, ähnlich zur Lipidanordnung biologischer
Membranen.
-
II. Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung
-
PRO181-Polypeptide voller
Länge
-
Die
Anmelder haben für
Polypeptide kodierende Nucleotidsequenzen identifiziert und isoliert,
die in der vorliegenden Erfindung als PRO181 bezeichnet werden.
Im Be sonderen haben die Anmelder für ein PRO181-Polypeptid kodierende
cDNA identifiziert und isoliert, wie ausführlicher in den untenstehenden
Beispielen offenbart wird. Unter Verwendung der Sequenzabgleich-Computerprogramme
BLAST und FastA haben die Anmelder herausgefunden, dass das PRO181-Polypeptid
eine signifikante Ähnlichkeit
mit dem Cornichon-Protein aufweist. Dementsprechend wird zur Zeit
davon ausgegangen, dass das in der vorliegenden Anwendung offenbarte
PRO181-Polypeptid
ein Cornichon-Homolog ist.
-
PRO-Polypeptidvarianten
-
Zusätzlich zu
den hierin beschriebenen Nativsequenz-PRO-Polypeptiden voller Länge wird
erwogen, dass PRO-Polypeptidvarianten hergestellt werden können. PRO-Polypeptidvarianten
können
durch Einführung
geeigneter Nucleotidänderungen
in die PRO-Polypeptid-DNA oder durch Synthese des gewünschten PRO-Polypeptids
hergestellt werden. Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung
wird anerkennen, dass Aminosäureänderungen
posttranslationelle Prozessierungen der PRO-Polypeptide verändern können, wie z.B. das Verändern der
Anzahl und Position von Glykosylierungsstellen oder das Verändern der
Membranverankerungseigenschaften.
-
Variationen
in den Nativsequenz PRO-Polypeptiden voller Länge oder in verschiedenen Domänen der hierin
beschriebenen PRO-Polypeptide können
beispielsweise unter Verwendung jeglicher Techniken und Richtlinien
für konservative
oder nicht konservative Mutationen vorgenommen werden, die beispielsweise
im US-Patent Nr. 5.364.934 dargelegt sind. Variationen können eine
Substitution, Deletion oder Insertion eines oder mehrerer für das PRO-Polypeptid
kodierenden/kodierender Codons sein, die in einer Änderung
der Aminosäuresequenz
des PRO-Polypeptids im Vergleich zum Nativsequenz-PRO-Polypeptid
resultiert. Gegebenenfalls erfolgt die Variation durch Substitution
von zumindest einer Aminosäure
durch eine beliebige andere Aminosäure in einer oder mehreren
Domänen
des PRO-Polypeptids. Richtlinien zur Ermittlung des Aminosäurerests,
der insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die
gewünschte
Aktivität
nachteilig zu beeinflussen, können
durch Ver gleichen der Sequenz des PRO-Polypeptids mit der homologer
bekannter Proteinmoleküle
und Minimierung der Anzahl vorgenommener Aminosäuresequenzänderungen in Regionen hoher Homologie
gefunden werden. Aminosäuresubstitutionen
können
das Ergebnis des Ersetzens einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften sein, wie z.B. das
Ersetzen eines Leucins durch ein Serin, d.h. konservative Aminosäureersetzungen.
Insertionen oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von 1 bis 5 Aminosäuren liegen. Die erlaubte Variation
kann durch systematisches Vornehmen von Insertionen, Deletionen
und Substitutionen von Aminosäuren
in der Sequenz und Testen der resultierenden Varianten auf Aktivität im in
den unten stehenden Beispielen beschriebenen In-vitro-Test ermittelt
werden.
-
In
speziellen Ausführungsformen
sind konservative Substitutionen von Interesse in Tabelle 1 unter dem
Titel bevorzugter Substitutionen dargestellt. Falls derartige Substitutionen
in einer Änderung
der biologischen Aktivität
resultieren, werden substantiellere Änderungen, die in Tabelle 1
als beispielhafte Substitutionen bezeichnet sind oder wie sie unten
in Bezug auf Aminosäureklassen
weitergehend beschrieben sind, eingeführt und die Produkte gescreent. Tabelle
1
-
Substantielle
Modifizierungen der Funktion oder immunologischen Identität des PRO-Polypeptids werden
durch Wählen
von Substitutionen erzielt, die sich in ihrer Wirkung signifikant
unterscheiden, und zwar auf die Erhaltung (a) der Struktur des Polypeptidgerüsts im Bereich
der Substitution, beispielsweise als Faltblatt- oder Helix-Konformation, (b)
der Ladung oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Zielstelle oder (c) der Sperrigkeit der Seitenkette. Natürlich vorkommende
Reste werden auf Basis gemeinsamer Seitenketteneigenschaften in
Gruppen unterteilt:
- (1) Hydrophob: Norleucin,
Met, Ala, Val, Leu, Ile;
- (2) neutral-hydrophil: Cys, Ser, Thr;
- (3) sauer: Asp, Glu;
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg;
- (5) Reste, welche die Kettenausrichtung beeinflussen: Gly, Pro;
und
- (6) aromatisch: Trp, Tyr, Phe.
-
Nicht
konservative Substitutionen bedingen den Austausch eines Elements
einer dieser Klassen durch eine andere Klasse. Derartige substituierte
Reste können
auch in die konservativen Substitutionsstellen, bevorzugter in die
verbleibenden (nicht konservierten) Stellen, eingeführt werden.
-
Die
Varianten können
unter Verwendung von Verfahren hergestellt werden, die auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, wie z.B. Oligonucleotid-vermittelte
(ortsgerichtete) Mutagenese, Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese.
Ortsgerichtete Mutagenese [Carter et al., Nucl. Acids Res. 13, 4331
(1986); Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)], Kassettenmutagenese
[Wells et al., Gene 34, 315 (1985)], Restriktionsselektionsmutagenese
[Wells et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)],
und andere bekannte Techniken können
an klonierter DNA durchgeführt
werden, um die gewünschte
PRO-Polypeptid-Varianten-DNA herzustellen.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann ebenfalls eingesetzt werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren befinden
sich relativ kleine, neutrale Aminosäuren. Solche Aminsäuren umfassen
Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise eine
bevorzugte Scanning-Aminosäure
unter dieser Gruppe, da sie die über den
Beta-Kohlenstoff hinausgehende Seitenkette eliminiert und mit geringerer
Wahrscheinlichkeit die Hauptkettenkonformation der Variante verändert. Alanin
wird außerdem
typischerweise bevorzugt, da sie die häufigste Aminosäure ist.
Weiters findet sie sich häufig
sowohl in verborgenen, als auch in exponierten Positionen [Creighton,
The Proteins, W.H. Freeman & Co.,
N.Y.; Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)]. Falls die Alaninsubstitution
keine adäquaten
Mengen der Variante liefert, kann eine isosterische Aminosäure verwendet
werden.
-
Modifizierungen
von PRO-Polypeptiden
-
Kovalente
Modifizierungen von PRO-Polypeptiden sind im Schutzumfang dieser
Erfindung enthalten. Eine der kovalenten Modifizierungsarten umfasst
das Umsetzen von Aminosäure-Zielresten
des PRO-Polypeptids mit einem organischen Derivatisierungsmittel,
das fähig
ist, mit gewählten
Seitenketten oder mit den N- oder C-terminalen Resten des PRO-Polypeptids
zu reagieren. Derivatisierungen mit bifunktionellen Mitteln sind
beispielsweise zur Vernetzung eines PRO-Polypeptids mit einer wasserunlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche
zur Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO-Polypeptid-Antikörpern und
umgekehrt zweckdienlich. Häufig
verwendete Vernetzungsmittel umfassen z.B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan, Glutaraldehyd,
N-Hydroxysuccinimidester, beispielsweise Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelie Imidoester,
einschließlich
Disuccinimidylester, wie. z.B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat), bifunktionelle Maleinimide,
wie z.B. Bis-N-Maleinimido-1,8-octan,
und Mittel, wie z.B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)-dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifizierungen umfassen die Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl-
und Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin-
und Histidinseitenketten [T.E. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Properties, W.H. Freeman & Co., San Francisco, S. 79–86 (1983)],
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeglicher C-terminalen
Carboxygruppe.
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Ein
weiterer Typ der kovalenten Modifizierung der PRO-Polypeptide, der
im Schutzumfang dieser Erfindung enthalten ist, umfasst die Veränderung
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. Unter „Verändern des
nativen Glykosylierungsmusters" wird
zu den Zwecken hierin das Deletieren eines oder mehrerer Kohlenhydratreste
verstanden, die sich in einem Nativsequenz-PRO-Polypeptid finden,
und/oder das Anfügen
einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die im Nativsequenz-PRO-Polypeptid
nicht vorhanden sind, und/oder das Verändern des Verhältnisses
und/oder der Zusammensetzung der an die Glykosylierungsstelle(n) gebundenen
Zuckerreste.
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Das
Hinzufügen
von Glykosylierungsstellen an das PRO-Polypeptid kann durch Ändern der
Aminosäuresequenz
erreicht werden. Die Änderung
kann beispielsweise durch Addition oder Substitution von einem oder
mehreren Serin- oder Threoninresten im Nativsequenz-PRO-Polypeptid
erzielt werden (für
O-gebundene Glykosylierungsstellen). Die PRO-Polypeptidaminosäuresequenz
kann gegebenenfalls über
Veränderungen auf
der DNA-Ebene geändert
werden, insbesondere durch Mutieren der für das PRO-Polypeptid kodierenden DNA
an vorgewählten
Basen, so dass Codons erzeugt werden, die in die gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden.
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Ein
anderes Mittel zur Erhöhung
der Anzahl von Kohlenhydratgruppierungen am PRO-Polypeptid ist die
chemische oder enzymatische Kopplung von Glykosiden an das Polypeptid.
Derartige Verfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung beschrieben,
z.B. in WO 87/05330, veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem., S. 259–306
(1981).
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Die
Entfernung von am PRO-Polypeptid vorhandenen Kohlenhydratgruppierungen
kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons erzielt werden, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Glykosylierungsziele dienen. Chemische Deglykosylierungsstechniken
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und werden beispielsweise
von Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und
von Edge et al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Die
enzymatische Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen auf Polypeptiden
kann durch Verwendung einer Vielzahl von Endo- und Exo-Glycosidasen erzielt
werden, wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987),
beschrieben wird.
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Ein
weiterer Typ der kovalenten Modifizierung von PRO-Polypeptiden der
Erfindung umfasst das Binden des PRO-Polypeptids an eine Vielzahl
von nicht-proteinartigen Polymeren, wie z.B. Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene auf eine Weise, wie sie
in den US-Patenten Nr. 4.640.835; 4.496.689; 4.301.144; 4.670.417;
4.791.192 oder 4.179.337 beschrieben wird.
-
Die
PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch auf eine Weise modifiziert
werden, dass ein chimäres
Molekül
gebildet wird, das ein PRO-Polypeptid umfasst, das an ein(e) andere(s),
heterologe(s) Polypeptid oder Aminosäuresequenz fusioniert ist.
In einer der Ausführungsformen
umfasst ein derartiges chimäres
Molekül
eine Fusion des PRO-Polypeptids mit einem Markerpolypeptid, das
ein Epitop bereitstellt, an das ein Anti-Marker-Antikörper selektiv
binden kann. Der Epitopmarker wird im Allgemeinen an den Amino-
oder Carboxyterminus des PRO-Polypeptids angefügt. Die Gegenwart derartiger
epitopmarkierter Formen des PRO-Polypeptids kann unter Verwendung
eines Antikörpers
gegen das Markerpolypeptid nachgewiesen werden. Außerdem ermöglicht die
Bereitstellung des Epitopmarkers die einfache Reinigung des PRO-Polypeptids
mittels Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Marker-Antikörpers oder einer anderen Art von
Affinitätsmatrix,
die an den Epitopmarker bindet. In einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre Molekül eine Fusion
des PRO-Polypeptids mit einem Immunglobulin oder einer speziellen
Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine zweiwertige Form des
chimären
Moleküls
könnte
eine derartige Fusion mit der Fc-Region eines IgG-Moleküls erfolgen.
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Verschiedene
Markerpolypeptide und ihre entsprechenden Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt. Beispiele umfassen Poly-Histidin-(Poly-His-)
oder Poly-Histidin-Glycin-(Poly-His-Gly-) Marker; das flu-HA-Markerpolypeptid
und seinen Antikörper
12CA5 [Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)]; den c-myc-Marker und die 8F9-,
3C7-, 6E10-, G4-, B7- und 9E10-Antikörper dagegen [Evan et al.,
Molecular and Cellular Biology 5, 3610–3616 (1985)]; und den Herpes-Simplex-Virus-Glykoprotein-D-(gD-)
Marker und sein Antikörper
[Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)]. Andere Markerpolypeptide umfassen
das Flag-Peptid
(Hopp et al., BioTechnology 6, 1204–1210 (1988)); das KT3-Epitop-Peptid
(Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)); ein α-Tubulin-Epitop-Peptid
(Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)); und den T7-Gen-10-Protein- Peptidmarker (Lutz-Freyermuth
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)).
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Herstellung
von PRO-Polypeptiden
-
Die
unten stehende Beschreibung betrifft hauptsächlich die Herstellung von
PRO-Polypeptiden
durch Kultivieren von Zellen, die mit einem die gewünschte PRO-Polypeptidnucleinsäure enthaltenden
Vektor transformiert oder transfiziert sind. Es ist selbstverständlich vorgesehen,
dass alternative Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
sind, eingesetzt werden können,
um das PRO-Polypeptid herzustellen. Beispielsweise können die
PRO-Polypeptidsequenz oder Abschnitte davon durch direkte Peptidsynthese
unter Verwendung von Festphasentechniken hergestellt werden (siehe
z.B. Stewart et al., Solid-Phase Peptide Synthesis, W.H. Freeman
Co., San Francisco, CA (1969); Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85,
2149–2154
(1963)). Eine In-vitro-Proteinsynthese kann unter Verwendung manueller
Techniken oder automatisiert durchgeführt werden. Eine automatisierte
Synthese kann beispielsweise unter Verwendung eines Peptid-Synthesizers
von Applied Biosystems (Foster City, CA) nach den Anleitungen des
Herstellers erzielt werden. Verschiedene Abschnitte des gewünschten
PRO-Polypeptids können
gesondert chemisch hergestellt und unter Verwendung chemischer oder
enzymatischer Verfahren kombiniert werden, um das PRO-Polypeptid
voller Länge
zu erlangen.
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A. Isolierung von DNA,
die für
PRO-Polypeptide kodiert
-
Für PRO-Polypeptide
kodierende DNA kann aus einer cDNA-Bibliothek erhalten werden, die
aus Gewebe hergestellt worden ist, von dem angenommen wird, dass
es die gewünschte
PRO-Polypeptid-mRNA besitzt und diese in einem nachweisbaren Ausmaß exprimiert.
Demgemäß kann menschliche
PRO-Polypeptid-DNA leicht aus einer aus menschlichem Gewebe hergestellten
cDNA-Bibliothek erhalten werden, wie z.B. in den Beispielen beschrieben
wird. Das für
das PRO-Polypeptid kodierende Gen kann auch aus einer Genombibliothek
oder mittels Oligonucleotidsynthese erhalten werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden (wie z.B. Antikörper
gegen das gewünschte
PRO-Polypeptid oder
Oligonucleotide einer Länge
von zumindest 20–80
Basen) gescreent werden, die zur Identifizierung des Gens von Interesse
oder des von ihm kodierten Proteins konstruiert sind. Das Screening
der cDNA- oder Genombibliothek mit der gewählten Sonde kann unter Verwendung
von Standardverfahren durchgeführt
werden, wie sie beispielsweise in Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York
(1989), beschrieben sind. Ein alternatives Mittel zur Isolierung
des für
das gewünschte PRO-Polypeptid
kodierenden Gens ist die Verwendung von PCR-Verfahren (Sambroak
et al., s.o.; Dieffenbach et al., PCR Primer: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1995)).
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Die
unten stehenden Beispiele beschreiben Techniken zum Screenen einer
cDNA-Bibliothek.
Die als Sonden gewählten
Oligonucleotidsequenzen sollten eine ausreichende Länge aufweisen
und ausreichend eindeutig sein, so dass falsch-positive Ergebnisse
minimiert werden. Das Oligonucleotid ist vorzugsweise markiert,
so dass es bei Hybridisierung an DNA in der gescreenten Bibliothek
nachgewiesen werden kann. Markierungsverfahren sind auf dem Gebiet
der Erfindung wohlbekannt und umfassen die Verwendung von radioaktiven
Markern, wie z.B. 32P-markiertes ATP, Biotinylierung
oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen, einschließlich mäßiger Stringenz
und hoher Stringenz werden in Sambrook et al., s.o., bereitgestellt.
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Bei
derartigen Screeningverfahren identifizierte Sequenzen können verglichen
und an andere bekannte Sequenzen angeglichen werden, die in öffentlichen
Datenbanken, wie z.B. GenBank, oder anderen privaten Sequenzdatenbanken
hinterlegt und verfügbar
sind. Eine Sequenzidentität
(entweder auf Aminosäure-
oder auf Nucleotidebene) innerhalb von definierten Regionen des
Moleküls
oder über
die volle Länge
der Sequenz kann durch Sequenzangleichung unter Verwendung von Computersoftwareprogrammen,
wie z.B. BLAST, ALIGN, DNAstar und INHERIT, ermittelt werden, die
verschiedene Algorithmen einsetzen, um eine Homologie zu messen.
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Nucleinsäure, die
eine für
Protein kodierende Sequenz aufweist, kann durch Screenen gewählter cDNA-
oder Genombibliotheken erlangt werden, und zwar unter Verwendung
der hierin erstmals offenbarten, abgeleiteten Aminosäuresequenzen
und, falls notwendig, unter Verwendung herkömmlicher Primerextensionsverfahren,
wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben werden, um Vorläufer und
Prozessierungszwischenprodukte von mRNA nachzuweisen, die möglicherweise
nicht in cDNA revers-transkribiert worden ist.
-
B. Selektion und Transformation
von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Klonierungsvektoren, die hierin für die PRO-Polypeptid-Produktion
beschrieben werden, transfiziert oder transformiert und in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert, die in geeigneter Weise zur Induktion von Promotoren,
Selektieren von Transformanten oder Amplifizieren von für die gewünschten
Sequenzen kodierenden Genen modifiziert wurden. Die Kulturbedingungen,
wie z.B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können vom
Fachkundigen ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt werden.
Im Allgemeinen finden sich Prinzipien, Protokolle und praktische
Techniken zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler (Hrsg.), IRL
Press (1991), und Sambrook et al., s.o.
-
Transfektionsverfahren
sind dem Durchschnittsfachmann bekannt, beispielsweise CaPO4 und Elektroporation. In Abhängigkeit
von der verwendeten Wirtszelle wird die Transformation unter Verwendung
von Standardtechniken durchgeführt,
die für
solche Zellen geeignet sind. Die Calciumchlorid einsetzende Calciumbehandlung,
wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben wird, oder die Elektroporation
wird im Allgemeinen für Prokaryoten
oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Die Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur
Transformation gewisser Pflanzenzellen verwendet, wie sie von Shaw
et al., Gene 23, 315 (1983), und in WO 89/05859, veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben wird. Für Säugetierzellen ohne derartige
Zellwände
kann das Calciumphosphatpräzipitationsverfahren
von Graham und van der Eb, Virology 52, 456–457 (1978), eingesetzt wer den.
Allgemeine Aspekte von Säugetierwirtszellsystem-Transformationen
sind im US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben worden. Transformationen
in Hefe werden typischerweise nach dem Verfahren von Van Solingen
et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 76, 3829 (1979), durchgeführt. Jedoch können andere
Verfahren zur Einführung von
DNA in Zellen, wie z.B. durch Kern-Mikroinjektion, Elektroporation, Bakterienprotoplastenfusion
mit intakten Zellen, oder Polykationen, z.B. Polybren, Polyornithin,
ebenfalls verwendet werden. Über
verschiedene Techniken zur Transformation von Säugetierzellen siehe Keown et
al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990), und Mansour et
al., Nature 336, 348–352
(1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren und Exprimieren der DNA in die Vektoren
hierin umfassen Prokaryoten-, Hefe- oder höhere Eukaryotenzellen. Geeignete
Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Eubakterien, wie z.B. Gram-negative oder Gram-positive Organismen,
beispielsweise Enterobacteriaceae, wie z.B. E. coli. Es sind verschiedene
E.-coli-Stämme öffentlich
erhältlich,
wie z.B. E.-coli-K12-Stamm MM294 (ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC
31.537); E.-coli-Stamm
W3110 (ATCC 27.325) und K5 772 (ATCC 53.635). Andere geeignete prokaryotische
Wirtszellen umfassen Enterobacteriaceae, wie z.B. Escherichia, wie
z.B. E. coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella, Proteus, Salmonella,
z.B. Salmonella typhimurium, Serratia, z.B. Serratia marcescans,
und Shigella, sowie Bacilli, wie z.B. B. subtilis und B. licheniformis (z.B.
B. licheniformis 41 P, offenbart in
DD
266.710 , veröffentlicht
am 12. April 1989), Pseudomonas, wie z.B. P. aeruginosa, und Streptomyces.
Verschiedene E.-coli-Stämme
sind öffentlich
erhältlich,
wie z.B. E.-coli-K12-Stamm MM294 (ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC
31.537); E.-coli-Stamm W3110 (ATCC 27.325); und K5 772 (ATCC 53.635).
Diese Beispiele sind illustrativ und nicht einschränkend. Stamm
W3110 ist ein insbesondere bevorzugter Wirt oder Elternwirt, da
er ein häufiger
Wirtsstamm für
rekombinante DNA-Produktfermentationen ist. Vorzugsweise sekretiert
die Wirtszelle minimale Mengen an proteolytischen Enzymen. Beispielsweise
kann Stamm W3110 dahingehend modifiziert werden, dass eine genetische
Mutation in denjenigen Genen bewirkt wird, die für Proteine kodieren, die für den Wirt
endogen sind, wobei derartige Wirte die Folgenden umfassen: den
E.-coli- W3110-Stamm
1A2, der den vollständigen
Genotyp tonA aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 9E4, der den vollständigen Genotyp
tonA ptr3 aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 27C7 (ATCC 55.244), der den vollständigen Genotyp
tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac) 169 degP ompT kan
r aufweist;
E.-coli-W3110-Stamm 37D6, der den vollständigen Genotyp tonA ptr3 phoA
E15 (argF-lac)169 degP ompT rbs7ilvG kan
r aufweist;
E.-coli-W3110-Stamm 40B4, der Stamm 37D6 mit einer nicht-kanamycinresistenten
degP-Deletionsmutation ist; und ein E.-coli-Stamm mit einer im US-Patent
Nr. 4.946.783, erteilt am 7. August 1990, offenbarten, mutierten
periplasmatischen Protease. Alternativ dazu sind In-vitro-Klonierungsverfahren,
z.B. PCR oder andere Nucleinsäurepolymerasereaktionen,
geeignet.
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroorganismen, wie z.B. Fadenpilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für PRO-Polypeptidkodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein häufig verwendeter niederer eukaryotischer
Wirtsorganismus. Andere umfassen Schizosaccharomyces pombe (Beach
und Nurse, Nature 290, 140 (1981);
EP
139.383 , veröffentlicht
am 2. Mai 1985); Kluyveromyces-Wirte (US-Patent Nr. 4.943.529; Fleer
et al., Bio/Technology 9, 968–975
(1991)), wie z.B. K. lactis (MW98-8C, CBS683, CBS4574; Louvencourt
et al., J. Bacteriol. 737 (1983)), K. fragilis (ATCC 12.424), K.
bulgaricus (ATCC 16.045), K. wickeramii (ATCC 24.178), K. waltii
(ATCC 56.500), K. drosophilarum (ATCC 36.906; Van den Berg et al.,
Bio/Technology 8, 135 (1990)), K. thermotolerans und K. marxianus;
yarrowia (
EP 402.226 );
Pichia pastoris (
EP 183.070 ;
Sreekrishna et al., J. Basic Microbiol. 28, 265–278 (1988)); Candida; Trichoderma
reesia (
EP 244.234 );
Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 5259–5263 (1979));
Schwanniomyces, wie z.B. Schwanniomyces occidentalis (
EP 394.538 , veröffentlicht am 31. Oktober 1990);
und Fadenpilze, wie z.B. Neurospora, Penicillium, Tolypocladium
(WO 91/00357, veröffentlicht
am 10. Jänner
1991), und Aspergillus-Wirte,
wie z.B. A. nidulans (Ballance et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 112,
284–289
(1983); Tilburn et al., Gene 26, 205–221 (1983); Yelton et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1470–1474 (1984)) und A. niger
(Kelly und Hynes, EMBO J. 4, 475–479 (1985)). Methylotrophe
Hefen sind hierin geeignet und umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Hefe, die zum Wachstum auf Methanol fähig und aus den aus Hansenula,
Candida, Kloeckera, Pichia, Saccharomyces, Torulopsis und Rhodotorula
bestehenden Gattungen gewählt
sind. Eine Liste von speziellen Spezies, die für diese Klasse von Hefen exemplarisch
ist, findet sich in C. Anthony, The Biochemistry of Methylotrophs
269 (1982).
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von glykosylierten PRO-Polypeptiden stammen
aus mehrzelligen Organismen. Beispiele von Invertebratenzellen umfassen
Insektenzellen, wie z.B. Drosophila S2 und Spodoptera Sf9, sowie
Pflanzenzellen. Beispiele zweckdienlicher Säugetierwirtszelllinien umfassen
Chinahamster-Eierstock-(CHO-)
und COS-Zellen. Speziellere Beispiele umfassen die durch SV40 transformierte
Affennieren-CV1-Linie (COS-7, ATCC CRL 1651); die menschliche Urnierenlinie
(293 oder zum Wachstum in Suspensionskultur subklonierte 293-Zellen,
Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR
(CHO, Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980));
Maus-Sertolizellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980));
menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen
(Hep G2, HB 8065); und Maus-Mammatumor
(MMT 060562, ATCC CCL51). Die Wahl der geeigneten Wirtszelle wird
als innerhalb des Gebiets der Erfindung befindlich erachtet.
-
C. Auswahl und Verwendung
eines replizierbaren Vektors
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Die
für ein
gewünschtes
PRO-Polypeptid kodierende Nucleinsäure (z.B. cDNA oder genomische
DNA) kann für
die Klonierung (Amplifikation der DNA) oder für die Expression in einen replizierbaren
Vektor insertiert werden. Es sind verschiedene Vektoren öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann beispielsweise in Form eines Plasmids, Cosmids,
Virusteilchens oder Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann durch eine Vielfalt von Verfahren in den Vektor insertiert
werden. Im Allgemeinen wird DNA in (eine) geeignete Restriktionsendonucleasestelle(n)
unter Verwendung von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Techniken
insertiert. Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, eine oder mehrere Signalsequenzen, einen Replikationsstartpunkt,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancerelement, einen Promotor
und eine Transkriptionsterminations sequenz. Die Konstruktion geeigneter
Vektoren, die eine oder mehrere dieser Komponenten enthalten, setzt
standardmäßige Ligationstechniken
ein, die dem Fachkundigen bekannt sind.
-
Das
PRO-Polypeptid von Interesse kann rekombinant nicht nur direkt,
sondern auch als Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid
produziert werden, das eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid
mit einer spezifischen Spaltstelle am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids
sein kann. Im Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente
des Vektors sein oder kann Teil der in den Vektor insertierten PRO-Polypeptid-DNA
sein. Die Signalsequenz kann eine prokaryotische Signalsequenz sein,
die beispielsweise aus der Gruppe der Alkalischen Phosphatase-,
Penicillinase-, lpp- oder hitzestabilen Enterotoxin-II-Leader gewählt ist.
Für die
Hefesekretion kann die Signalsequenz z.B. der Hefe-Invertase-Leader,
Alpha-Faktor-Leader
(einschließlich
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei letzterer im US-Patent Nr. 5.010.182 beschrieben wird) oder
Saure-Phosphatase-Leader,
der C.-albicans-Glucoamylase-Leader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in WO 90/13646 (veröffentlicht am 15. November
1990) beschriebene Signal sein. Bei der Säugetierzellenexpression können Säugetier-Signalsequenzen
verwendet werden, um die Sekretion des Proteins zu steuern, wie
z.B. Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder
einer verwandten Spezies, sowie virale Sekretionsleader.
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Expressions-
sowie Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren gewählten
Wirtszellen zu replizieren. Derartige Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefen und Viren wohlbekannt. Der Replikationsstartpunkt
aus dem Plasmid pBR322 ist für die
meisten Gramnegativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmid-Startpunkt ist für Hefe geeignet,
und verschiedene virale Startpunkte (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind für
die Klonierung von Vektoren in Säugetierzellen
zweckdienlich.
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren werden typischerweise ein Selektionsgen
enthalten, das auch selektierbarer Marker genannt wird. Typische
Selektionsgene ko dieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegen Antibiotika oder andere Toxine,
z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin verleihen,
(b) auxotrophe Defekte komplementieren oder (c) entscheidende Nährstoffe
bereitstellen, die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind,
z.B. das für
D-Alanin-Racemase kodierende Gen für Bacilli.
-
Ein
Beispiel geeigneter selektierbarer Marker für Säugetierzellen sind jene, die
die Identifizierung von Zellen ermöglichen, die zur Aufnahme der
PRO-Polypeptid-Nucleinsäure kompetent
sind, wie z.B. DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle
beim Einsatz von DHFR der Wildform ist die hinsichtlich DHFR-Aktivität defekte
CHO-Zelllinie, die wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 77, 4216 (1980), beschrieben hergestellt und vermehrt wird.
Ein geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das im Hefeplasmid YRp7
vorliegende trp1-Gen (Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979);
Kingsman et al., Gene 7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10,
157 (1980)). Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen
mutierten Hefestamm bereit, dem die Fähigkeit fehlt, in Tryptophan
zu wachsen, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, Genetics
85, 12 (1977)).
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der operabel an die PRO-Polypeptid-Nucleinsäuresequenz gebunden ist, um
die mRNA-Synthese
zu steuern. Promotoren, die von einer Vielzahl von möglichen
Wirtszellen erkannt werden, sind wohlbekannt. Zur Verwendung mit
prokaryotischen Wirten zweckdienliche Promotoren umfassen die β-Lactamase-
und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., Nature 275, 615 (1978);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)), Alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan- (trp-) Promotorsystem (Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980);
EP 36.776 )
und Hybridpromotoren, wie z.B. den tac-Promotor (deBoer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 21–25 (1983)). Promotoren zur
Verwendung in bakteriellen Systemen werden außerdem eine Shine-Dalgarno- (S.D.-)
Sequenz enthalten, die operabel an die für das gewünschte PRO-Polypeptid kodierende DNA gebunden ist.
-
Beispiele
geeigneter Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen
die Promotoren für
3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073
(1980)) oder für
andere glykolytische Enzyme (Hess et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7,
149 (1968); Holland, Biochemistry 17, 4900 (1978)), wie z.B. Enolase,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase,
Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase, 3-Phosphoglyceratmutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil der durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, Saure Phosphatase, Abbauenzyme, die mit dem Stickstoffmetabolismus
zusammenhängen, Metallothionein,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase und Enzyme, die für Maltose-
und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression werden in
EP 73.657 weitergehend beschrieben.
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Die
PRO-Polypeptid-Transkription aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen wird beispielsweise
durch Promotoren kontrolliert, die aus den Genomen von Viren erlangt
werden, wie z.B. aus Polyomavirus, Geflügelpockenvirus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht am 5. Juli 1989),
Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus, Vogel-Sarkomvirus,
Cytomegalovirus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und Simian-Virus
40 (SV 40), aus heterologen Säugetier-Promotoren,
z.B. dem Actinpromotor oder einem Immunglobulinpromotor, und aus
Hitzeschockpromotoren, unter der Voraussetzung, dass derartige Promotoren
mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
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Die
Transkription einer für
das gewünschte
PRO-Polypeptid kodierenden DNA durch höhere Eukaryoten kann durch
Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert werden.
Enhancer sind cis-wirkende DNA-Elemente, die üblicherweise eine Länge von
10 bis 300 bp aufweisen, die an einem Promotor wirken, um dessen
Transkription zu erhöhen.
Es sind nun zahlreiche Enhancersequenzen aus Säugetiergenen bekannt (Globin,
Elastase, Albumin, α-Fetoprotein
und Insulin). Typischerweise wird man jedoch einen Enhancer aus
einem Virus einer eukaryotischen Zelle verwenden. Beispiele umfassen
den SV40-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsstartpunkts (bp 100–270), den frühen Cytomegalovirus-Promotor-Enhancer,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsstartpunkts und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer kann
an einer Position 5' oder
3' der für das PRO-Polypeptid kodierenden
Sequenz in den Vektor gespleißt werden,
befindet sich jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' des Promotors.
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In
eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekten, Pflanzen, Tiere,
Mensch oder kernhaltige Zellen aus anderen mehrzelligen Organismen)
verwendete Expressionsvektoren werden außerdem Sequenzen enthalten,
die zur Termination der Transkription und zur Stabilisierung der
mRNA notwendig sind. Derartige Sequenzen sind allgemein aus den
5'- und gelegentlich
3'-untranslatierten
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für PRO-Polypeptide kodierenden mRNA transkribiert
werden.
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Weitere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Adaptierung für die Synthese
von PRO-Polypeptiden in rekombinanter Vertebratenzellkultur geeignet
sind, werden in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981); Mantei et al.,
Nature 281, 40–46
(1979);
EP 117.060 ; und
EP 117.058 beschrieben.
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D. Nachweisen der Genamplifikation/Genexpression
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Die
Genamplifikation und/oder Genexpression kann in einer Probe direkt,
beispielsweise durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting zur Quantifizierung der Transkription
von mRNA (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)),
Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung, gemessen
werden, und zwar unter Verwendung einer geeignet markierten Sonde
auf Basis der hierin bereitgestellten Sequenzen. Alternativ dazu
können
Antikörper
eingesetzt werden, die spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybrid-Duplexe
oder DNA-Protein-Duplexe, erkennen können. Die Antikörper wiederum
können
markiert sein, und der Test kann durchgeführt werden, wo der Duplex an
eine Oberfläche
gebunden wird, so dass bei der Bildung des Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart von an den Duplex gebundenem Antikörper nachgewiesen werden kann.
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Die
Genexpression kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren
wie z.B. durch immunhistochemische Färbung von Zellen oder Gewebeschnitten
und Testen von Zellkultur- und Körperflüssigkeiten
gemessen werden, um die Expression eines Genprodukts direkt zu quantifizieren.
Für die
immunhistochemische Färbung
und/oder das Testen von Probenflüssigkeiten
zweckdienliche Antikörper
können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in jeglichem Säugetier
hergestellt werden. Zweckdienlicherweise können die Antikörper gegen
ein Nativsequenz-PRO-Polypeptid
oder gegen ein synthetisches Peptid auf Basis der hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen oder gegen eine exogene Sequenz, die an eine PRO-Polypeptid-DNA fusioniert ist
und für
ein spezifisches Antikörperepitop
kodiert, hergestellt werden.
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E. Polypeptidreinigung
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Es
können
Formen von PRO-Polypeptiden aus Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten
gewonnen werden. Falls es membrangebunden ist, kann es unter Verwendung
einer geeigneten Tensidlösung
(z.B. Triton-X 100) oder durch enzymatische Spaltung aus der Membran
freigesetzt werden. Bei der Expression von PRO-Polypeptiden eingesetzte Zellen können durch
verschiedene physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen werden,
wie z.B. durch Einfrier-Auftau-Zyklen, Beschallung, mechanischen
Aufschluss oder durch Zelllysemittel.
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Es
kann wünschenswert
sein, PRO-Polypeptide von rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu
reinigen. Die folgenden Verfahren sind beispielhaft für geeignete
Reinigungsverfahren: mittels Fraktionierung an einer Ionentauschersäule; Ethanolpräzipitation;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie an Silika oder an Kationentauscherharz,
wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatpräzipitation;
Gelfiltration, beispielsweise unter Verwendung von Sephadex G- 75; Protein-A-Sepharose-Säulen zur Entfernung
von Verunreinigungen, wie z.B. IgG; und metallchelatierende Säulen zur
Bindung epitopmarkierter Formen des PRO-Polypeptids. Es können verschiedene Proteinreinigungsverfahren
eingesetzt werden, und derartige Verfahren sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und beispielsweise in Deutscher, Methods in Enzymology
182 (1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice,
Springer-Verlag, New York (1982), beschrieben. Die gewählten Reinigungsschritte
werden beispielsweise von der Art des verwendeten Produktionsverfahrens
und des speziell produzierten PRO-Polypeptids abhängen.
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Verwendungen
für PRO-Polypeptide
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Nucleotidsequenzen
(oder ihre Komplemente), die für
die PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung kodieren, haben verschiedene
Anwendungen auf dem Gebiet der Molekularbiologie, einschließlich Verwendungen
als Hybridisierungssonden, bei der Chromosom- und Gen-Kartierung
und bei der Erzeugung von Antisense-RNA und -DNA. Für PRO-Polypeptid
kodierende Nucleinsäure
wird außerdem
zur Herstellung von PRO-Polypeptiden durch die hierin beschriebenen
rekombinanten Techniken zweckdienlich sein.
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Die
für Nativsequenz-PRO-Polypeptid
voller Länge
kodierende Nucleinsäure
oder Abschnitte davon können
als Hybridisierungssonden für
eine cDNA-Bibliothek verwendet werden, um das PRO-Polypeptid-Gen voller
Länge zu
isolieren oder um noch weitere Gene zu isolieren (z.B. jene, die
für natürlich vorkommende Varianten
des PRO-Polypeptids oder der PRO-Polypeptide kodieren), die eine
gewünschte
Sequenzidentität mit
PRO-Polypeptid-Nucleinsäuresequenzen
aufweisen. Gegebenenfalls wird die Länge der Sonden ungefähr 20 bis
ungefähr
50 Basen betragen. Die Hybridisierungssonden können von der Nucleotidsequenz
eines jeglichen hierin offenbarten DNA-Moleküls oder von Genomsequenzen,
einschließlich
Promotoren, Enhancerelementen und Introns der für Nativsequenz-PRO-Polypeptid
kodierenden DNA, hergeleitet werden. Beispielhaft wird ein Screeningverfahren
das Isolieren der kodierenden Region des PRO-Polypeptidgens unter
Verwendung der bekannten DNA-Sequenz zur Synthese einer gewählten Sonde
von ungefähr
40 Basen um fassen. Hybridisierungssonden können mit einer Vielzahl von
Markern markiert werden, einschließlich mit Radionukliden, wie
z.B. 32P oder 35S,
oder mit enzymatischen Markern, wie z.B. Alkalischer Phosphatase,
die über
Avidin/Biotin-Kopplungssysteme an die Sonde gekoppelt sind. Markierte
Sonden, die eine Sequenz aufweisen, die zu jener des speziellen
PRO-Polypeptidgens der vorliegenden Erfindung komplementär ist, können verwendet
werden, um Bibliotheken menschlicher cDNA, genomischer DNA oder
mRNA zu screenen, um zu ermitteln, an welche Elemente derartiger
Bibliotheken die Sonde hybridisiert. Hybridisierungstechniken werden in
den unten stehenden Beispielen ausführlicher beschrieben.
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Die
in der vorliegenden Anmeldung offenbarten ESTs können auf ähnliche Weise unter Verwendung der
hierin offenbarten Verfahren als Sonden eingesetzt werden.
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Die
Sonden können
außerdem
in PCR-Techniken eingesetzt werden, um einen Pool von Sequenzen zur
Identifizierung nahe verwandter PRO-Polypeptidsequenzen zu erzeugen.
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Für ein PRO-Polypeptid
kodierende Nucleotidsequenzen können
außerdem
verwendet werden, um Hybridisierungssonden zur Kartierung des Gens
zu konstruieren, das für
dieses PRO-Polypeptid kodiert, und zur genetischen Analyse von Individuen
mit genetischen Störungen.
Die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen können an ein Chromosom und an
spezielle Regionen eines Chromosoms kartiert werden, und zwar unter
Verwendung bekannter Techniken, wie z.B. In-situ-Hybridisierung,
Bindungsanalyse gegen bekannte Chromosomenmarker und Hybridisierungsscreening
mit Bibliotheken.
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Wenn
die kodierende Sequenz für
das PRO-Polypeptid für
ein Protein kodiert, das an ein anderes Protein bindet, kann das
PRO-Polypeptid in Tests zur Identifizierung seiner Liganden verwendet
werden. Gleichermaßen
können
Inhibitoren der Rezeptor/Liganden-Bindungswechselwirkung identifiziert
werden. An derartigen Bindungswechselwirkungen beteiligte Proteine
können
außerdem
verwendet werden, um auf Peptid- oder Kleinmolekül-Inhibitoren oder Agonisten
der Bindungswechselwirkung zu screenen. Es können Screeningtests konstruiert
werden, um Leitverbindungen aufzufinden, welche die biologische
Aktivität
eines nativen PRO-Polypeptids oder eines Liganden für das PRO-Polypeptid
nachahmen. Derartige Screeningtests werden Tests umfassen, die dem
High-throughput-Screening chemischer Bibliotheken zugänglich sind,
was sie insbesondere zur Identifizierung von Kleinmolekül-Medikamentkandidaten
geeignet macht. Vorgesehene Kleinmoleküle umfassen synthetische, organische
oder anorganische Verbindungen. Die Tests können in einer Vielzahl von Ausführungen
durchgeführt
werden und umfassen Protein-Protein-Bindungstests, biochemische Screeningtests,
Immuntests und auf Zellen basierende Tests, die alle auf dem Gebiet
der Erfindung gut charakterisiert sind.
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Nucleinsäuren, die
für ein
PRO-Polypeptid oder seine modifizierten Formen kodieren, können außerdem verwendet
werden, um entweder transgene Tiere oder „Knock-out"-Tiere zu erzeugen, die ihrerseits bei der
Entwicklung und beim Screening von therapeutisch zweckdienlichen
Reagenzien zweckdienlich sind. Ein transgenes Tier (z.B. eine Maus
oder Ratte) ist ein Tier mit Zellen, die ein Transgen enthalten,
wobei das Transgen in einem pränatalen,
z.B. embryonalen, Stadium in das Tier oder in einen Vorfahren des
Tiers eingeführt worden
ist. Ein Transgen ist eine DNA, die in das Genom einer Zelle integriert
ist, aus der sich ein transgenes Tier entwickelt. In einer Ausführungsform
kann die für
ein PRO-Polypeptid von Interesse kodierende cDNA verwendet werden,
um für
das PRO-Polypeptid kodierende, genomische DNA nach etablierten Techniken
zu klonieren, wobei die genomischen Sequenzen verwendet werden,
um transgene Tiere zu erzeugen, die Zellen enthalten, die für das PRO-Polypeptide
kodierende DNA exprimieren. Verfahren zur Erzeugung von transgenen
Tieren, insbesondere Tieren wie Mäusen oder Ratten, sind auf
dem Gebiet der Erfindung gebräuchlich
geworden und werden beispielsweise in den US-Patenten Nr. 4.736.866 und 4.870.009
beschrieben. Typischerweise würde
man für
die PRO-Polypeptid-Transgen-Inkorporation mit gewebespezifischen
Enhancern auf bestimmte Zellen abzielen. Transgene Tiere, die eine
im Embryonalstadium in die Keimbahn des Tiers eingeführte Kopie
des für
ein PRO-Polypeptid kodierenden Transgens umfassen, können verwendet
werden, um die Wirkung einer erhöhten
Expression der für
das PRO-Polypeptid kodierenden DNA zu untersuchen. Solche Tiere
können
als Testtiere für
Reagenzien verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie
Schutz, beispielsweise vor pathologischen Zuständen, verleihen, die mit seiner Überexpression
zusammenhängen.
Nach diesem Aspekt der Erfindung wird ein Tier mit dem Reagens behandelt,
und ein vermindertes Auftreten des pathologischen Zustands im Vergleich
zu unbehandelten, das Transgen tragenden Tieren würde die
Möglichkeit
einer therapeutischen Intervention für den pathologischen Zustand
anzeigen.
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Alternativ
dazu können
nicht-menschliche Homologe der PRO-Polypeptide verwendet werden,
um ein PRO-Polypeptid-„knock-out"-Tier zu konstruieren,
das ein defektes oder verändertes,
für das
PRO-Polypeptid von Interesse kodierendes Gen aufweist, und zwar
als Resultat der homologen Rekombination zwischen dem endogenen,
für das
PRO-Polypeptid kodierenden Gen und der veränderten genomischen, für das PRO-Polypeptid
kodierenden DNA, die in eine embryonale Zelle des Tiers eingeführt worden
ist. Beispielsweise kann für ein
PRO-Polypeptid kodierende cDNA verwendet werden, um für das PRO-Polypeptid
kodierende genomische DNA nach etablierten Techniken zu klonieren.
Ein Abschnitt der für
ein PRO-Polypeptid kodierenden genomischen DNA kann deletiert oder
durch ein anderes Gen, wie z.B. durch ein für einen selektierbaren Marker
kodierendes Gen, ersetzt werden, das zur Beobachtung der Integration
verwendet werden kann. Typischerweise sind mehrere Kilobasen unveränderte flankierende
DNA (sowohl am 5'-
als auch am 3'-Ende)
im Vektor enthalten (siehe z.B. Thomas und Capecchi, Cell 51, 503
(1987), für
eine Beschreibung von homologen Rekombinationsvektoren). Der Vektor
wird in eine embryonale Stammzelllinie (z.B. durch Elektroporation)
eingeführt, und
es werden Zellen ausgewählt,
in denen die eingeführte
DNA homolog mit endogener DNA rekombiniert hat (siehe Li et al.,
Cell 69, 915 (1992)). Die gewählten
Zellen werden dann in eine Blastozyte eines Tiers (z.B. einer Maus
oder Ratte) injiziert, um Aggregationschimären zu bilden (siehe z.B. Bradley,
Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells: A Practical Approach,
E.J. Robertson (Hrsg.), IRL, Oxford, S. 113–152 (1987)). Ein chimärer Embryo
kann dann in ein geeignetes pseudoträchtiges weibliches Ziehtier
implantiert und der Embryo geboren werden, um ein „Knock-out"-Tier zu erzeugen.
Nachkommen, welche die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen
tragen, können
mittels Standardtechniken identifiziert und verwendet werden, um
Tiere zu züchten,
in denen alle Zellen der Tiere die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knock-out-Tiere können
beispielsweise auf ihre Fähigkeit
hin charakterisiert werden, sich gegen bestimmte pathologische Zustände zu verteidigen
und pathologische Zustände
aufgrund des Fehlens des PRO-Polypeptids zu entwickeln.
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Wenn
eine In-vivo-Verabreichung eines PRO-Polypeptids eingesetzt wird,
können
normale Dosismengen von ungefähr
10 ng/kg bis zu 100 mg/kg Säugetier-Körpergewicht
oder mehr pro Tag, vorzugsweise von ungefähr 1 μg/kg/Tag bis 10 mg/kg/Tag, in
Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg variieren. Richtlinien über bestimmte Dosierungen und
Abgabeverfahren werden in der Literatur bereitgestellt; siehe beispielsweise US-Patente
Nr. 4.657.760; 5.206.344; oder 5.225.212. Es wird erwartet, dass
unterschiedliche Formulierungen für unterschiedliche Behandlungsverbindungen
und unterschiedliche Störungen
wirksam sein werden und dass die auf ein Organ oder Gewebe abzielende
Verabreichung beispielsweise die Abgabe auf eine Weise erfordern
wird, die sich von der eines anderen Organs oder Gewebes unterscheidet.
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Wo
eine Retard-Verabreichung eines PRO-Polypeptids in einer Formulierung
mit für
die Behandlung einer beliebigen Krankheit oder Störung, bei
der die Verabreichung des PRO-Polypeptids erforderlich ist, geeigneten
Freisetzungseigenschaften erwünscht
ist, wird die Mikroverkapselung des PRO-Polypeptids erwogen. Die
Mikroverkapselung rekombinanter Proteine für nachhaltige Freisetzung ist
mit menschlichem Wachstumshormon (rhGH), Interferon (rhIFN), Interleukin
2 und MN rgp120 erfolgreich durchgeführt worden. Johnson et al.,
Nat. Med. 2, 795–799
(1996); Yasuda, Biomed. Ther. 27, 1221–1223 (1993); Hora et al.,
Bio/Technology 8, 755–758
(1990); Cleland, Design and Production of Single Immunization Vaccines
Using Polylactide Polyglycolide Microsphere Systems, in: Powell
und Newman (Hrsg.), Vaccine Design: The Subunit and Adjuvant Approach,
Plenum Press, New York, S. 439–462
(1995); WO 97/03692, WO 96/40072, WO 96/07399; und US-Patent Nr.
5.654.010.
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Die
Retard-Formulierungen dieser Proteine wurden unter Verwendung von
Poly-Milchsäure-Coglycolsäure-(PLGA-)
Polymer aufgrund seiner Bioverträglichkeit
und breiten Palette von biologisch abbaubaren Eigenschaften entwickelt.
Die Abbauprodukte von PLGA, Milch- und Glycolsäure können schnell aus dem menschlichen
Körper
ausgeschieden werden. Darüber
hinaus kann die Abbaubarkeit dieses Polymers in Abhängigkeit
von seinem Molekulargewicht und seiner Zusammensetzung auf Monate
bis Jahre eingestellt werden. Lewis, Controlled release of bioactive
agents from lactide/glycolide polymer, in: M. Chasin und R. Langer (Hrsg.),
Biodegradable Polymers as Drug Delivery Systems, Marcel Dekker,
New York, S. 1–41
(1990).
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Beispielsweise
wäre für eine Formulierung,
die eine Dosierung von ungefähr
80 g/kg/Tag in Säugetieren
mit einem Maximalkörpergewicht
von 85 kg bereitstellen kann, die höchste Dosierung ungefähr 6,8 mg
des PRO-Polypeptids pro Tag. Um dieses Dosierungsausmaß zu erzielen,
ist eine nachhaltig freisetzende Formulierung notwendig, die eine
maximal mögliche
Proteinbeladung (15–20
Gew.-% PRO-Polypeptid) mit dem niedrigstmöglichen Anfangs-Burst (<20%) enthält. Eine
kontinuierliche (nullter Ordnung) Freisetzung des PRO-Polypeptids
aus Mikroteilchen für
1–2 Wochen
ist ebenfalls wünschenswert.
Außerdem
sollte das verkapselte, freizusetzende Protein seine Integrität und Stabilität über den
gewünschten
Freisetzungszeitraum beibehalten.
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PRO181-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung, die eine biologische Aktivität aufweisen,
die mit der des Cornichon-Proteins verwandt ist, können sowohl
in vivo für
therapeutische Zwecke als auch in vitro eingesetzt werden. Dem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wird wohlbekannt sein, wie die PRO181-Polypeptide der vorliegenden
Erfindung für
derartige Zwecke einzusetzen sind.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können nach bekannten Verfahren
formuliert werden, um pharmazeutisch zweckdienliche Zusammensetzungen
herzustellen, wobei das PRO-Polypeptid hiervon in einem Gemisch
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Trägervehikel kombiniert wird.
Geeignete Trägervehikel
und ihre Formulierung, einschließlich anderer menschlicher
Proteine, z.B. menschliches Serumalbumin, werden beispielsweise
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, Oslo et al. (Hrsg.), 16. Aufl., Mack Publishing Co. (1980),
beschrieben.
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Dosierungen
und gewünschte
Medikamentkonzentrationen von pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
in Abhängigkeit
von der speziell vorgesehenen Verwendung variieren. Beispielsweise
sind bei der Behandlung der Thrombose tiefer Venen oder peripheren
Gefäßkrankheit „Bolus"-Dosierungen typischerweise
bevorzugt, wobei nachträgliche
Verabreichungen folgen, um einen annähernd konstanten Blutspiegel,
vorzugsweise in der Größenordnung
von ungefähr
3 μg/ml,
zu erhalten.
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Jedoch
wird es zur Verwendung in Verbindung mit medizinischen Notfallseinrichtungen,
wo eine Infusionsmöglichkeit
im Allgemeinen nicht besteht, und aufgrund des allgemein kritischen
Charakters der zugrunde liegenden Krankheit (z.B. Embolie, Infarkt)
im Allgemeinen wünschenswert
sein, etwas höhere
Anfangsdosen, wie z.B. als intravenösen Bolus, bereitzustellen.
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Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper bereit.
Beispielhafte Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
heterokonjugierte Antikörper.
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A. Polyklonale Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
dem Fachmann bekannt. Polyklonale Antikörper können in einem Säugetier, beispielsweise
durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden Mittels
und, falls erwünscht,
eines Adjuvans hergestellt werden. Typischerweise wird das immunisierende
Mittel und/oder Adjuvans durch mehrfache subkutane oder intraperitoneale
Injektionen in das Säugetier injiziert.
Das immunisierende Mittel kann das PRO-Polypeptid oder ein Fusionsprotein
davon umfassen. Es kann zweckdienlich sein, das immunisierende Mittel
an ein Protein zu konjugieren, das im immunisierten Tier bekanntermaßen immunogen
ist. Beispiele solcher immunogener Proteine umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Keyhole-Limpet-Hämocyanin, Serumalbumin,
Rinderthyroglobulin und Sojabohnen-Trypsininhibitor. Beispiel von
Adjuvantien, die eingesetzt werden können, umfassen Freundsches
komplettes Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid A,
synthetisches Trehalose-Dicorynomycolat). Das Immunisierungsprotokoll
kann vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt
werden.
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B. Monoklonale Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren, wie z.B. jenen, die von Kohler
und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschrieben werden, hergestellt
werden. In einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder
ein anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten hervorzubringen, die Antikörper produzieren
oder zur Produktion von Antikörpern
fähig sind,
die spezifisch an das immunisierende Mittel binden. Alternativ dazu
können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel wird typischerweise das PRO-Polypeptid von
Interesse oder ein Fusionsprotein davon umfassen. Im Allgemeinen
werden entweder Peripherblut-Lymphozyten („PBLs") verwendet, falls Zellen menschlichen
Ursprungs erwünscht
sind, oder Milzzellen oder Lymphknotenzellen, falls nicht-menschliche
Säugetierquellen
erwünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer immortalisierten Zelllinie
unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie z.B. Polyethylenglykol,
fusioniert, um eine Hybridomzelle auszubilden (Goding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, S. 59–103 (1986)).
Immortalisierte Zelllinien sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbesondere vom Nager, Rind oder Menschen stammende Myelomzellen. Üblicherweise
werden Rat ten- oder Maus-Myelomzelllinien eingesetzt. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der unfusionierten, immortalisierten Zellen hemmen. Wenn beispielsweise
den Elternzellen das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, umfasst das Kulturmedium für die Hybridome
typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin (HAT-Medium),
wobei diese Substanzen das Wachstum von HGPRT-defekten Zellen verhindern.
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Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die effizient fusionieren,
eine stabile, hohe Antikörperexpression
durch die gewählten,
Antikörper
produzierenden Zellen fördern
und gegen ein Medium, wie z.B. das HAT-Medium, empfindlich sind.
Bevorzugtere immortalisierte Zelllinien sind Maus-Myelomlinien,
die beispielsweise vom Salk Institute Cell Distribution Center,
San Diego, Kalifornien, und der American Type Culture Collection,
Rockville, Maryland, erhalten werden können. Menschliche Myelom- und
Maus-Mensch-Heteromyelomzelllinien sind außerdem für die Produktion von menschlichen
monoklonalen Antikörpern
beschrieben worden (Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur
et al., Monoclonal Antibody Production Techniques and Applications,
Marcel Dekker Inc., New York, S. 51–63 (1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von gegen das PRO-Polypeptid von Interesse
gerichteten monoklonalen Antikörpern
getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der von
den Hybridomzellen gebildeten monoklonalen Antikörper mittels Immunpräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z.B. den Radioimmuntest
(RIA) oder Enzymelinked-immunoabsorbent-assay (ELISA), bestimmt.
Derartige Techniken und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Die Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise mit der Scatchard-Analyse von Munson und Pollard,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert worden sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren ge züchtet werden (Goding, s.o.).
Geeignete Kulturmedien zu diesem Zweck umfassen beispielsweise Dulbecco's Modified Eagle's Medium und RPMI-1640-Medium.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in vivo als Aszites in einem Säugetier
gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können aus
dem Kulturmedium oder aus der Aszitesflüssigkeit durch herkömmliche
Immunglobulinreinigungsverfahren, wie z.B. Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie
isoliert oder gereinigt werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch rekombinante DNA-Verfahren hergestellt werden, wie z.B.
durch jene, die im US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben sind. Für die monoklonalen
Antikörper
der Erfindung kodierende DNA kann unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren (z.B. durch Verwendung von Oligonucleotidsonden, die zur
spezifischen Bindung an Gene fähig
sind, die für
die Schwer- und Leichtketten von Maus-Antikörpern kodieren) leicht isoliert
und sequenziert werden. Die Hybridomzellen der Erfindung dienen als
bevorzugte Quelle derartiger DNA. Wenn sie einmal isoliert ist,
kann die DNA in Expressionsvektoren eingebaut werden, die dann in
Wirtszellen wie z.B. Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-
(CHO-) Zellen oder Myelomzellen transfiziert werden, die ansonsten
kein Immunglobulinprotein produzieren, um die Synthese monoklonaler
Antikörper
in den rekombinanten Wirtszellen zu erlangen. Die DNA kann auch
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der kodierenden
Sequenzen für
konstante menschliche Schwer- und Leichtketten-Domänen an Stelle
der homologen murinen Sequenzen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison
et al., s.o.) oder durch kovalentes Binden der gesamten oder eines
Teils der kodierenden Sequenz für
ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid an die für Immunglobulin kodierende
Sequenz. Die konstanten Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung können
durch ein derartiges Nicht-Immunglobulin-Polypeptid substituiert
werden, oder es können
die variablen Domänen
einer der Antigen-kombinierenden Stellen eines Antikörpers der Erfindung
substituiert werden, um einen chimären, zweiwertigen Antikörper zu
erzeugen.
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Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt. Beispielsweise umfasst
eines der Verfahren die rekombinante Expression der Immunglobulin-Leichtkette
und der modifizierten Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen
an einer beliebigen Position in der Fc-Region trunkiert, so dass
eine Schwerkettenvernetzung verhindert wird. Alternativ dazu werden
die maßgeblichen
Cysteinreste durch einen anderen Aminosäurerest substituiert, oder
sie werden deletiert, so dass eine Vernetzung verhindert wird.
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In-vitro-Verfahren
sind ebenfalls zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Der Verdau von
Antikörpern,
um Fragmente davon, insbesondere Fab-Fragmente, zu produzieren,
kann durch Verwenden von Routinetechniken erzielt werden, die auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt sind.
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C. Humanisierte Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptidantikörper
der Erfindung können
außerdem
humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen nichtmenschlicher (z.B. muriner) Antikörper sind
chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine von nicht-menschlichem
Immunglobulin stammende Minimalsequenz enthalten. Humanisierte Antikörper umfassen
menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), in
denen Reste aus einer Complementary-determining-region (CDR) des
Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. Maus, Ratte oder Kaninchen, mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können außerdem Reste umfassen, die
sich weder im Empfängerantikörper, noch
in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen finden. Im Allgemeinen
umfasst der humanisierte Antikörper
im Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei
variablen Domänen,
in denen alle oder im Wesentlichen alle CDR-Regionen denen eines
nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Konsensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst optimalerweise zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins (Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992)).
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Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in diesen aus einer nicht-menschlichen Quelle eingeführt worden
sind. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste werden häufig als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise einer variablen „Import"-Domäne
entnommen sind. Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach dem
Verfahren von Winter und Mitarbeitern (Jones et al., Nature 321,
522–525
(1986); Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al., Science
239, 1534–1536
(1988)) durch Substituieren entsprechender Sequenzen eines menschlichen
Antikörpers
durch Nager CDRs oder CDR-Sequenzen durchgeführt werden. Demgemäß sind derartige „humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin im Wesentlichen weniger als eine intakte menschliche
variable Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies
substituiert worden ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper,
in denen einige CDR-Reste und möglicherweise
einige FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nager-Antikörpern substituiert
sind.
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Menschliche
Antikörper
können
außerdem
unter Verwendung von verschiedenen, auf dem Gebiet der Erfindung
bekannten Techniken hergestellt werden, einschließlich Phagen-Display-Bibliotheken
(Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)). Die Techniken von Cole et al.
und Boerner et al. sind zur Herstellung von menschlichen monoklonalen
Antikörpern
ebenfalls verfügbar
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R.
Liss, S. 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86–95 (1991)).
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D. Bispezifische Antikörper
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Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für das
PRO-Polypeptid, die andere ist für
ein beliebiges anderes Antigen und vorzugsweise für ein Zelloberflächenprotein
oder einen Rezeptor oder eine Rezeptoruntereinheit.
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Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Herkömmlicherweise
basiert die rekombinante Produktion bispezifischer Antikörper auf
der Coexpression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren,
wobei die beiden Schwerketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
(Milstein und Cuello, Nature 305, 537–539 (1983)). Wegen der Zufallsverteilung
von Immunglobulin-Schwer- und -Leichtketten produzieren diese Hybridome
(Quadrome) ein mögliches
Gemisch von zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eines die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls
wird üblicherweise
durch affinitätschromatographische
Schritte erzielt. Ähnliche
Verfahren sind in WO 93/08829, veröffentlicht am 13. Mai 1993,
und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991), offenbart.
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Variable
Antikörperdomänen mit
den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-kombinierenden
Stellen) können
an Sequenzen konstanter Immunglobulindomänen fusioniert werden. Die
Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten Immunglobulin-Schwerkettendomäne, die
zumindest einen Abschnitt der Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen umfasst.
Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerkettenregion (CH1),
welche die für
die Leichtkettenbindung notwendige Stelle enthält, in zumindest einer der Fusionen
vorhanden ist. DNAs, die für
die Immunglobulin-Schwerketten-Fusionen und, falls erwünscht, Immunglobulin-Leichtkette
kodieren, werden in gesonderte Expressionsvektoren insertiert und
in einen geeigneten Wirtsorganismus cotransfiziert. Für weitere
Einzelheiten der Erzeugung bispezifischer Antikörper siehe beispielsweise Suresh
et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
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E. Heterokonjugat-Antikörper
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Heterokonjugat-Antikörper sind
im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ebenfalls enthalten.
Heterokonjugat-Antikörper
sind aus zwei kovalent verbundenen Antikörpern zusammengesetzt. Derartige
Antikörper
sind beispielsweise zum Abzielen von Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
(US-Patent Nr. 4.676.980) und zur Behandlung der HIV-Infektion (WO
91/00360; WO 92/200373;
EP 03089 )
vorgeschlagen worden. Es ist vorgesehen, dass die Antikörper in
vitro unter Verwendung bekannter Verfahren der synthetischen Proteinchemie,
einschließlich
jener, die Vernetzungsmittel umfassen, hergestellt werden können. Beispielsweise
können
Immunotoxine unter Verwendung einer Disulfid-Austauschreaktion oder
durch Bildung einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele
geeigneter Reagenzien zu diesem Zweck umfassen Iminothiolat und
Methyl-4-mercaptobutyrimidat und jene, die beispielsweise im US-Patent
Nr. 4.676.980 offenbart sind.
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Verwendungen
für Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
der Erfindung weisen verschiedene Verwendungen auf. Beispielsweise
können
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
in diagnostischen Tests für
ein PRO-Polypeptid, z.B. zum Nachweis seiner Expression in speziellen
Zellen, Geweben oder Serum, verwendet werden. Es können verschiedene
diagnostische Testtechniken, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, verwendet werden, wie z.B. kompetitive Bindungstests, direkte
oder indirekte Sandwichtests und Immunpräzipitationstests, die entweder
in heterogenen oder in homogenen Phasen durchgeführt werden (Zola, Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques, CRG Press Inc., S. 147–158 (1987)).
Die in den diagnostischen Tests verwendeten Antikörper können mit
einer nachweisbaren Gruppierung markiert sein. Die nachweisbare
Gruppierung sollte fähig
sein, entweder direkt oder indirekt ein nachweisbares Signal zu
produzieren. Beispielsweise kann die nachweisbare Gruppierung ein
Radioisotop, wie z.B. 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine fluoreszierende oder chemilumineszierende
Verbindung, wie z.B. Fluorescein-Isothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin,
oder ein Enzym, wie z.B. Alkalische Phosphatase, Beta-Galactosidase
oder Meerrettich-Peroxidase, sein. Jegliches auf dem Gebiet der
Erfindung bekannte Verfahren zum Konjugieren des Antikörpers an
die nachweisbare Gruppierung kann eingesetzt werden, einschließlich jener
Verfahren, die von Hunter et al., Nature 144, 945 (1962); David et
al., Biochemistry 13, 1014 (1974); Pain et al., J. Immunol. Meth.
40, 219 (1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30, 407
(1982), beschrieben sind.
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Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper sind
außerdem
für die
Affinitätsreinigung
des PRO-Polypeptids
aus rekombinanter Zellkultur oder natürlichen Quellen zweckdienlich.
Bei diesem Verfahren werden die gegen das PRO-Polypeptid hergestellten
Antikörper
auf einem geeigneten Träger
wie z.B. Sephadex-Harz oder Filterpapier unter Verwendung von Verfahren
immobilisiert, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind.
Der immobilisierte Antikörper
wird dann mit einer das zu reinigende PRO-Polypeptid enthaltenden Probe kontaktiert,
worauf der Träger
mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen wird, der im Wesentlichen das gesamte Material in der
Probe mit Ausnahme des PRO-Polypeptids, das an den immobilisierten
Antikörper
gebunden ist, entfernt. Schließlich
wird der Träger
mit einem weiteren geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, welches das PRO-Polypeptid vom Antikörper freisetzt.
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Die
folgenden Beispiele werden ausschließlich zu illustrativen Zwecken
bereitgestellt und beabsichtigen nicht, den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Beispiele
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Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen Bezug genommen wird, wurden,
falls nicht anders angegeben, nach den Anleitungen der Hersteller
verwendet. Die Quelle jener Zellen, die in den folgenden Beispielen
und in der gesamten Patentschrift mit ATCC-Zugangsnummern bezeichnet
sind, ist die American Type Culture Collection, Rockville, Maryland.
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Beispiel 1
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Homologie-Screening
extrazellulärer
Domänen
zur Identifizierung neuer Polypeptide und der dafür kodierenden
cDNA
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Die
Sequenzen (einschließlich
der Sekretionssignalsequenz, falls vorhanden) extrazellulärer Domänen (ECD)
von ungefähr
950 bekannten sekretierten Proteinen aus der öffentlichen Swiss-Prot-Datenbank wurden
verwendet, um EST-Datenbanken zu durchsuchen. Die EST-Datenbanken
umfassten öffentliche
Datenbanken (z.B. Dayhoff, GenBank) und geschützte Datenbanken (z.B. LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA).
Die Suche wurde unter Verwendung des Computerprogramms BLAST oder
BLAST2 (Altschul und Gish, Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996))
als Vergleich der ECD-Proteinsequenzen mit einer 6-Rahmen-Translation der EST-Sequenzen
durchgeführt.
Jene Vergleiche mit einer Blast-Bewertung
von 70 (oder in manchen Fällen
90) oder höher,
die nicht für
bekannte Protein kodierten, wurden angesammelt und mit dem Programm „phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, WA; (http://bozeman.mbt.washington.edu/phrap.docs/phrap.html))
in Konsensus-DNA-Sequenzen
assembliert.
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Unter
Verwendung dieses Homologie-Screenings extrazellulärer Domänen wurden
Konsensus-DNA-Sequenzen bezüglich
der anderen identifizierten EST-Sequenzen unter Verwendung von phrap
assembliert. Zusätzlich
wurden die erhaltenen Konsensus-DNA-Sequenzen häufig (jedoch nicht immer) unter Verwendung
wiederholter BLAST-Zyklen und phrap verlängert, um die Konsensussequenz
so weit wie möglich zu
verlängern,
wobei die oben erörterten
Quellen von EST-Sequenzen verwendet wurden.
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Auf
Basis der wie oben beschrieben erhaltenen Konsensussequenzen wurden
dann Oligonucleotide synthetisiert und verwendet, um mittels PCR
eine die Sequenz von Interesse enthaltende cDNA-Bibliothek zu identifizieren,
und zur Verwendung als Sonden, um einen Klon der kodierenden Sequenz
für ein
PRO-Polypeptid voller Länge
zu isolieren, verwendet. Vorwärts-
(.f-) und reverse (.r-) PCR-Primer liegen im Allgemeinen im Bereich
von 20 bis 30 Nucleotiden und sind häufig so konstruiert, dass sie
ein PCR-Produkt von ungefähr 100–1000 bp
Länge liefern.
Die Sonden- (.p-) Sequenzen weisen typischerweise ein Länge von
40–55
bp auf. In manchen Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Konsensussequenz größer als ungefähr 1–1,5 kbp
ist. Um mehrere Bibliotheken auf einen Klon voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation gemäß Ausubel
et al., Current Protocols in Molecular Biology, mit dem PCR-Primerpaar
gescreent. Eine positive Bibliothek wurde dann verwendet, um für das Gen
von Interesse kodierende Klone unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids
und eines der Primerpaare zu isolieren.
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Die
zur Isolierung der cDNA-Klone verwendeten cDNA-Bibliotheken wurden
mittels Standardtechniken unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Reagenzien, wie z.B. jenen von Invitrogen, San Diego, CA, konstruiert.
Die cDNA wurde mit Oligo-dT geprimt, das eine Notl-Stelle enthielt,
mit Hemikinase behandelten Stumpf→Sall-Adaptoren ligiert, mit Notl gespalten,
mittels Gelelektrophorese in geeigneter Weise nach Größe aufgetrennt
und in einer definierten Ausrichtung in einen geeigneten Klonierungsvektor
(wie z.B. pRKB oder pRKD; pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der die Sfil-Stelle
nicht enthält;
siehe Holmes et al., Science 253, 1278–1280 (1991)) in die einzigartigen
Xhol- und Notl-Stellen kloniert.
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Beispiel 2
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Isolierung
von cDNA-Klonen mittels Amylase-Screening
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1. Herstellung
der Oligo-dT-geprimten cDNA-Bibliothek
-
mRNA
wurde aus menschlichem Gewebe von Interesse unter Verwendung von
Reagenzien und Protokollen von Invitrogen, San Diego, CA, (Fast
Track 2) isoliert. Diese RNA wurde verwendet, um eine Oligo-dT-geprimte
cDNA-Bibliothek im Vektor pRK5D unter Verwendung von Reagenzien
und Protokollen von Life Technologies, Gaithersburg, MD, (Super
Script Plasmid System) zu erzeugen. Bei diesem Verfahren wurde doppelsträngige cDNA
auf eine Größe von mehr
als 1.000 bp klassiert und die Sall/Notl-verbundene cDNA in den
Xhol/Notl-gespaltenen Vektor kloniert. pRK5D ist ein Klonierungsvektor,
der eine sp6-Transkriptionsinitiationsstelle, gefolgt von einer
Sfil-Restriktionsenzymstelle aufweist, die den Xhol/Notl-cDNA-Klonierungsstellen
vorausgeht.
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2. Herstellung
der zufallsgeprimten cDNA-Bibliothek
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Es
wurde eine sekundäre
cDNA-Bibliothek erzeugt, um bevorzugt die 5'-Enden der primären cDNA-Klone darzustellen.
Sp6-DNA wurde aus der Primärbibliothek
(oben beschrieben) erzeugt und diese RNA verwendet, um eine zufallsgeprimte
cDNA-Bibliothek
in den Vektor pSST-AMY.0 unter Verwendung von Reagenzien und Protokollen
von Life Technologies (Super Script Plasmid System, oben zitiert)
zu erzeugen. Bei diesem Verfahren wurde doppelsträngige cDNA
auf eine Größe von 500–1.000 bp
klassiert, mit Stumpf→Notl-Adaptoren
verbunden, mit Sfil gespalten und in den mit Sfil/Notl-gespaltenen
Vektor kloniert. pSST-AMY.0 ist ein Klonierungsvektor, der einen
den cDNA-Klonierungsstellen vorausgehenden Hefe-Alkoholdehydrogenase-Promotor
und die Maus-Amylasesequenz aufweist (die reife Sequenz ohne Sekretionssignal),
gefolgt vom Hefe-Alkoholdehydrogenase-Terminator im Anschluss an
die Klonierungsstellen. Folglich werden die in diesen Vektor klonierten
cDNAs, die mit der Amylasesequenz In-frame fusioniert sind, die
Sekretion von Amylase aus geeignet transfizierten Hefekolonien bewirken.
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3. Transformation
und Nachweis
-
DNA
aus der im obigen Abschnitt 2 beschriebenen Bibliothek wurde auf
Eis gekühlt,
worauf elektrokompetente DH10B-Bakterien (Life Technologies, 20
ml) zugegeben wurden. Bakterien und Vektorgemisch wurden dann wie
vom Hersteller empfohlen der Elektroporation unterzogen. Anschließend wurde
SOC-Medium (Life Technologies, 1 ml) zugegeben und das Gemisch bei
37°C 30
Minuten lang inkubiert. Die Transformanten wurden dann auf 20 standardmäßige, Ampicillin
enthaltende 150- mm-LB-Platten
ausplattiert und 16 Stunden lang (37°C) inkubiert. Positive Kolonien
wurden von den Platten abgeschabt und die DNA aus dem Bakterienpellet
unter Verwendung von Standardprotokollen, z.B. mittels CsCl-Gradienten,
isoliert. Die gereinigte DNA wurde dann nach den unten stehenden
Hefeprotokollen weiterverarbeitet.
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Die
Hefeverfahren wurden in drei Kategorien unterteilt: (1) Transformation
von Hefe mit dem kombinierten Plasmid/cDNA-Vektor; (2) Nachweis
und Isolierung von Amylase sekretierenden Hefeklonen; und (3) PCR-Amplifikation
des Inserts direkt aus der Hefekolonie und Reinigung der DNA zur
Sequenzierung und weiteren Analyse.
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Der
verwendete Hefestamm war HD56-5A (ATCC 90785). Dieser Stamm weist
den folgenden Genotyp auf: MAT alpha, ura3-52, leu2-3, leu2-112,
his3-11, his3-15, MAL+, SUC+,
GAL+. Vorzugsweise können Hefemutanten eingesetzt
werden, die defekte post-translationelle Wege aufweisen. Derartige
Mutanten können translokationsdefekte
Allele in sec71, sec72, sec62 aufweisen, wobei trunkiertes sec71
insbesondere bevorzugt ist. Alternativ dazu können Antagonisten (einschließlich Antisense-Nucleotide
und/oder Liganden), welche die normale Funktion dieser Gene stören, andere
mit diesem Post-Translationsweg in Zusammenhang gebrachte Proteine
(z.B. SEC61p, SEC72p, SEC62p, SEC63p, TDJ1p oder SSA1p-4p) oder
die Komplexbildung dieser Proteine ebenfalls vorzugsweise in Kombination
mit der Amylase exprimierenden Hefe eingesetzt werden.
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Die
Transformation wurde auf Basis des von Gietz et al., Nucl. Acid.
Res. 20, 1425 (1992), dargelegten Protokolls durchgeführt. Die
transformierten Zellen wurden dann aus Agar in komplexe YEPD-Medium-Kulturlösung (100
ml) inokuliert und über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Die YEPD-Kulturlösung
wurde wie von Kaiser et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, S. 207 (1994), beschrieben
hergestellt. Die Übernachtkultur
wurde dann auf ungefähr
2 × 106 Zellen/ml (ungefähre OD600 =
0,1) in frische YEPD-Kulturlösung
(500 ml) verdünnt
und nochmals auf 1 × 107 Zellen/ml (ungefähre OD600 =
0,4–0,5) gezüchtet.
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Die
Zellen wurden dann geerntet und zur Transformation vorbereitet,
und zwar durch Transfer in GS3-Rotorflaschen in einem Sorval-GS3-Rotor
bei 5.000 U/min für
5 Minuten, Verwerfen des Überstands
und anschließende
Resuspension in sterilem Wasser und nochmalige Zentrifugation in
50-ml-Falcon-Röhrchen
bei 3.500 U/min in einer Beckman-GS-6KR-Zentrifuge. Der Überstand
wurde verworfen und die Zellen anschließend mit LiAc/TE (10 ml, 10
mM Tris-HCl, 1 mM EDTA pH 7,5, 100 mM Li2OOCCH3) gewaschen und in LiAc/TE (2,5 ml) resuspendiert.
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Die
Transformation erfolgte durch Mischen der präparierten Zellen (100 μl) mit frisch
denaturierter einzelsträngiger
Lachshoden-DNA (Lofstrand Labs, Gaithersburg, MD) und transformierender
DNA (1 μg,
Vol. < 10 μl) in Mirozentrifugenröhrchen.
Das Gemisch wurde durch Vortexen kurz vermischt, worauf 40% PEG/TE (600 μl, 40% Polyethylenglykol-4000,
10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 100 mM Li2OOCCH3 pH 7,5) zugegeben wurden. Das Gemisch wurde
sanft vermischt und bei 30°C
unter Schwenken 30 Minuten lang inkubiert. Die Zeilen wurden dann
einem Hitzeschock bei 42°C
für 15
Minuten unterzogen und das Reaktionsgefäß in einer Mikrozentrifuge
bei 12.000 U/min 5–10
Sekunden lang zentrifugiert, dekantiert und in TE (500 μl, 10 mM Tris-HCl,
1 mM EDTA pH 7,5) resuspendiert, gefolgt von nochmaliger Zentrifugation.
Die Zellen wurden dann in TE (1 ml) verdünnt und Aliquoten (200 μl) auf Selektivmedium
ausgestrichen, das vorher in 150-mm-Wachstumsplatten (VWR) hergestellt
worden war.
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Alternativ
dazu wurde die Transformation anstelle von mehreren kleinen Reaktionen
unter Verwendung einer einzigen Reaktion im großen Maßstab durchgeführt, worin
die Reagensmengen entsprechend erhöht wurden.
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Das
verwendete Selektivmedium war ein synthetischer vollständiger Dextrose-Agar,
dem Uracil fehlte (SCD-Ura) und der wie in Kaiser et al., Methods
in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
N.Y. S. 208–210
(1994), beschrieben hergestellt wurde. Die Transformanten wurden
bei 30°C
2–3 Tage lang
gezüchtet.
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Der
Nachweis von Amylase sekretierenden Kolonien wurde durchgeführt, indem
rote Stärke
in das Selektivwachstumsmedium aufgenommen wurde. Die Stärke wurde
an den roten Farbstoff (Reactive Red-120, Sigma) nach dem von Biely
et al., Anal. Biochem. 172, 176–179
(1988), beschriebenen Verfahren gekoppelt. Die gekoppelte Stärke wurde
in SCD-Ura-Agarplatten in einer Endkonzentration von 0,15 (Gew./Vol.)
inkorporiert und war mit Kaliumphosphat auf einen pH von 7,0 (50–100 mM
Endkonzentration) gepuffert.
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Die
positiven Kolonien wurden entnommen und auf frisches Selektivmedium
(auf 150-mm-Platten) ausgestrichen, um gut isolierte und identifizierbare
Einzelkolonien zu erhalten. Gut isolierte, für Amylasesekretion positive
Einzelkolonien wurden durch direkte Inkorporation von roter Stärke in gepufferten
SCD-Ura-Agar nachgewiesen. Positive Kolonien wurden aufgrund ihrer
Fähigkeit
festgestellt, Stärke
abzubauen, was in einem direkt sichtbaren, durchsichtigen Halo um
die positive Kolonie herum resultierte.
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4. Isolierung
von DNA mittels PCR-Amplifikation
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Wenn
eine positive Kolonie isoliert war, wurde ein Teil von ihr mittels
Zahnstocher entnommen und in sterilem Wasser (30 μl) in eine
96-Napf-Platte verdünnt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die positiven Kolonien entweder eingefroren
und für
die anschließende
Analyse gelagert oder sofort amplifiziert. Eine Aliquote von Zellen
(5 μl) wurde
als Templat für
die PCR-Reaktion verwendet, und zwar in einem Volumen von 25 μl, das Folgendes
enthielt: 0,5 μl
Klentaq (Clontech, Palo Alto, CA); 4,0 μl 10 mM dNTPs (Perkin Elmer-Cetus);
2,5 μl Klentaq-Puffer
(Clontech); 0,25 μl
Vorwärts-Oligo
1; 0,25 μl
reverses Oligo 2; 12,5 μl
destilliertes Wasser. Die Sequenz des Vorwärts-Oligonucleotids 1 war:
5'-TGTAAAACGACGGCCAGTTAAATAGACCTGCAATTATTAATCT-3' (Seq.-ID Nr. 4)
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Die
Sequenz des reversen Oligonucleotids 2 war:
5'-CAGGAAACAGCTATGACCACCTGCACACCTGCAAATCCATT-3' (Seq.-ID Nr. 5)
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Die
PCR wurde dann wie folgt durchgeführt:
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Die
unterstrichenen Regionen der Oligonucleotide anellierten an die
ADH-Promotorregion
bzw. Amylaseregion und amplifizierten eine 307-bp-Region des Vektors
pSST-AMY.0, wenn kein Insert vorhanden war. Typischerweise enthielten
die ersten 18 Nucleotide des 5'-Endes
dieser Oligonucleotide Anellierungsstellen für die Sequenzierungsprimer.
Folglich war das Gesamtprodukt der PCR-Reaktion aus einem leeren
Vektor 343 bp lang. Jedoch lieferte die Signalsequenz-fusionierte
cDNA beträchtlich
längere
Nucleotidsequenzen.
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Im
Anschuss an die PCR wurde eine Aliquote der Reaktion (5 μl) mittels
Agarosegelelektrophorese in einem 1%igen Agarosegel unter Verwendung
eines Tris-Borat- EDTA-(TBE-)
Puffersystems wie von Sambrook et al., s.o., beschrieben untersucht.
Klone, die ein einziges starkes PCR-Produkt einer Größe von mehr
als 400 bp lieferten, wurden mittels DNA-Sequenzierung nach Reinigung
mit einer 96-Qiaquick-PCR-Aufreinigungssäule (Qiagen
Inc., Chatsworth, CA) weiter analysiert.
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Beispiel 3
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Isolierung von für menschliches
PRO181 kodierenden cDNA-Klonen
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Von
einer im in obigem Beispiel 2 beschriebenen Amylase-Screen isolierten
cDNA- Sequenz wurde durch
BLAST und FastA-Sequenzabgleich herausgefunden, dass sie mit einer
für das
Cornichon-Protein kodierenden Nucleotidsequenz Sequenzhomologie
aufweist. Diese cDNA-Sequenz wird hierin als DNA13242 bezeichnet
(3; Seq.-ID Nr. 3). Basierend auf der Sequenzhomologie
wurden aus der Sequenz des DNA13242-Moleküls Oligonucleotidsonden erzeugt
und verwendet, um eine menschliche Plazenta- (LIB89-) Bibliothek
zu screenen, die wie in Absatz 1 von obenstehendem Beispiel 2 beschrieben
hergestellt wird. Der Klonierungsvektor war pRK5B (pRK5B ist ein
Vorläufer
von pRK5D, das die Sfil-Stelle nicht enthält; siehe Holmes et al., Science
253, 1278–1280
(1991)), und die cDNA-Größe wurde
auf weniger als 2800 bp geschnitten.
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Die
verwendeten Oligonucleotidsonden umfassten:
Vorwärts-PCR-Primer
5'-GTGCAGCAGAGTGGCTTACA-3' (Seq.-ID Nr. 6)
Rückwärts-PCR-Primer
5'-ACTGGACCAATTCTTCTGTG-3' (Seq.-ID Nr. 7)
Hybridisierungssonde
5'-GATATTCTAGCATATTGTCAGAAGGAAGGATGGTGCAAATTAGCT-3' (Seq.-ID Nr. 8)
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Es
wurde ein Klon voller Länge
identifiziert, der einen einzigen offenen Leseraster mit einer scheinbaren
Translationsinitiationsstelle an den Nucleotidpositionen 14–16 enthielt
und am an den Nucleotidpositionen 446–448 zu findenden Stoppcodon
endete (1; Seq.-ID Nr. 1). Der vorhergesagte
Polypeptidvorläufer
ist 144 Aminosäuren lang,
hat ein berechnetes Molekulargewicht von etwa 16.699 Dalton und
einen geschätzten pl
von etwa 5,6. Eine Analyse der in 2 (Seq.-ID
Nr. 2) gezeigten PRO181-Sequenz voller Länge weist folgende Präsenz nach:
ein Signalpeptid von etwa Aminosäure
1 bis etwa Aminosäure
20, eine mutmaßliche Typ-II-Transmembrandomäne von etwa
Aminosäure
11 bis etwa Aminosäure
31 und andere Transmembrandomänen
von etwa Aminosäure
57 bis etwa Aminosäure
77 und von etwa Aminosäure
123 bis etwa Aminosäure
143. Klon UNQ155 (DNA23330-1390) wurde am 14. April 1998 bei der
ATCC hinterlegt, und ihm wurde die ATCC-Hinterlegungsnr. 209775
zugewiesen.
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Eine
Analyse der Aminosäuresequenz
des PRO181-Polypeptids voller Länge
deutet darauf hin, dass es signifikante Sequenzähnlichkeit mit dem Cornichon-Protein
aufweist, wodurch angedeutet wird, PRO181 könnte ein neues Cornichon-Homolog
sein. Spezifischer zeigte eine Analyse der Dayhoff-Datenbank (Version 35.45
SwissProt 35) eine signifikante Homologie zwischen der PRO181-Aminosäuresequenz
und den folgenden Dayhoff-Sequenzen, AF022811_1, CET09E8_3, S64058,
YGF4_YEAST, YB60_YEAST, EBU89455_1, SIU36383_3 und PH1371.
-
Beispiel 4
-
Verwendung
der für
PRO-Polypeptid kodierenden Nucleinsäure als Hybridisierungssonden
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer für ein PRO-Polypeptid
kodierenden Nucleotidsequenz als Hybridisierungssonde.
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Die
die kodierende Sequenz für
ein hierin offenbartes PRO-Polypeptid von Interesse umfassende DNA kann
als Sonde eingesetzt oder als Basis verwendet werden, von der aus
Sonden zum Screenen auf homologe DNAs (wie z.B. jene, die für natürlich vorkommende
Varianten des PRO-Polypeptids kodieren) in Humangewebe-cDNA-Bibliotheken oder
Humangewebe-Genombibliotheken hergestellt werden.
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Die
Hybridisierung und das Waschen von Filtern, die eine der Bibliothek-DNAs
enthalten, wird unter folgenden hohen Stringenzbedingungen durchgeführt. Die
Hybridisierung einer radioaktiv markierten, von für PRO-Polypeptid
kodierender Nucleinsäure
hergeleiteten Sonde an die Filter wird in einer Lösung von
50% Formamid, 5 × SSC,
0,1% SDS, 0,1% Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH 6,8,
2 × Denhardt-Lösung und
10% Dextransulfat bei 42°C
20 Stunden lang durchgeführt.
Das Waschen der Filter wird in einer wässrigen Lösung von 0,1 × SSC und
0,1% SDS bei 42°C
durchgeführt.
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DNAs
mit der gewünschten
Sequenzidentität
zur DNA, die für
Nativsequenz-PRO-Polypeptid
voller Länge
kodiert, kann dann unter Verwendung von Standardtechniken, die auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, identifiziert werden.
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Beispiel 5
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Expression von PRO-Polypeptiden
in E. coli
-
Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung einer unglykosylierten Form
eines gewünschten
PRO-Polypeptids durch rekombinante Expression in E. coli.
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Die
für das
gewünschte
PRO-Polypeptid kodierende DNA-Sequenz wird zunächst unter Verwendung gewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer sollten Restriktionsenzymstellen enthalten,
die den Restriktionsenzymstellen auf dem gewählten Expressionsvektor entsprechen.
Es kann eine Vielzahl von Expressionsvektoren eingesetzt werden.
Ein Beispiel eines geeigneten Vektors ist pBR322 (hergeleitet von
E. coli; siehe Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), der Gene für Ampicillin-
und Tetracyclin-Resistenz
enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten Sequenzen werden dann in den Vektor ligiert.
Der Vektor wird vorzugsweise Sequenzen umfassen, die für ein antibiotisches
Resistenzgen, einen trp-Promotor, einen polyhis-Leader (einschließlich der
ersten sechs STII-Codons,
polyhis-Sequenz und Enterokinase-Spaltstelle), die spezielle für PRO- Polypeptid kodierende
Region, Lambda-Transkriptionsterminator und ein argU-Gen kodieren.
-
Das
Ligationsgemisch wird dann verwendet, um einen gewählten E.-coli-Stamm
unter Verwendung von in Sambrook et al., s.o., beschriebenen Verfahren
zu transformieren. Transformanten werden aufgrund ihrer Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten zu wachsen, worauf Antibiotikum-resistente
Kolonien selektiert werden. Plasmid-DNA kann isoliert und mittels
Restriktionsanalyse und DNA-Sequenzierung bestätigt werden.
-
Selektierte
Klone können über Nacht
in Flüssigkulturmedium,
wie z.B. in mit Antibiotika ergänzter LB-Kulturlösung, gezüchtet werden.
Die Übernachtkultur
kann anschließend
verwendet werden, um eine Kultur im größeren Maßstab zu inokulieren. Die Zellen
werden dann auf eine gewünschte
optische Dichte gezüchtet,
während
der der Expressionsvektor angeschaltet wird.
-
Nach
dem Kultivieren der Zellen für
mehrere Stunden können
die Zellen mittels Zentrifugation geerntet werden. Das durch Zentrifugation
erhaltene Zellpellet kann unter Verwendung verschiedener, auf dem
Gebiet der Erfindung bekannter Mittel solubilisiert werden, und
das solubilisierte PRO-Polypeptid kann dann unter Verwendung einer
Metallchelatierungssäule
unter Bedingungen gereinigt werden, die eine feste Bindung des Proteins
ermöglichen.
-
PRO181
wurde in E. coli in einer poly-His-markierten Form unter Verwendung
des folgenden Verfahrens exprimiert. Die für das PRO-Polypeptid kodierende
DNA wurde zunächst
unter Verwendung gewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer enthielten Restriktionsenzymstellen, die
den Restriktionsenzymstellen auf dem gewählten Expressionsvektor entsprechen,
und andere zweckdienliche Sequenzen, die für eine effiziente und verlässliche
Translationsinitiation, schnelle Reinigung an einer Metallchelatierungssäule und
proteolytische Entfernung mit Enterokinase sorgen. Die PCR-amplifizierten, poly-His-markierten
Sequenzen wurden dann in einen Expressionsvektor ligiert, der dazu
verwendet wurde, einen auf Stamm 52 basierenden E.-coli- Wirt (W3110 fuhA(tonA)
Ion galE rpoHts(htpRts) clpP(Laclq)) zu transformieren. Transformanten
wurden zunächst
in 50 mg/ml Carbenicillin enthaltendem LB bei 30°C unter Schütteln gezüchtet, bis eine O.D.600 von 3–5 erreicht
war. Die Kulturen wurden dann 50- bis 100fach in CRAP-Medium (hergestellt
durch Mischen von 3,57 g (NH4)2SO4, 0,71 g Natriumcitrat 2H2O,
1,07 g KCl, 5,36 g Difco-Hefeextrakt, 5,36 g Sheffield-Hycase SF in
500 ml Wasser sowie 110 mM MPOS, pH 7,3, 0,55 (Gew./Vol.) Glucose
und 7 mM MgSO4) verdünnt und ungefähr 20–30 Stunden
lang bei 30°C
unter Schütteln
gezüchtet.
Es wurden Proben entfernt, um die Expression mittels SDS-PAGE-Analyse
zu verifizieren, und die Massenkultur zentrifugiert, um die Zellen
zu pelletieren. Die Zellpellets wurden bis zur Reinigung und Neufaltung
eingefroren.
-
E.-coli-Paste
aus 0,5- bis 1-l-Fermentationen (6- bis 10-g-Pellets) wurde in 10
Volumina (Gew./Vol.) 7 M Guanidin, 20 mM Tris-Puffer (pH 8) resuspendiert.
Festes Natriumsulfit und Natriumtetrathionat werden zugegeben, um
eine Endkonzentration von 0,1 M bzw. 0,02 M zu liefern, und die
Lösung
wurde über
Nacht bei 4°C
gerührt.
Dieser Schritt resultiert in einem denaturierten Protein, in dem
alle Cysteinreste durch Sulfitolisierung blockiert sind. Die Lösung wurde
bei 40.000 U/min in einer Beckman-Ultrazentrifuge 30 Minuten lang zentrifugiert.
Der Überstand
wurde mit 3–5
Volumina Metallchelat-Säulenpuffer
(6 M Guanidin, 20 mM Tris, pH 7,4) verdünnt und durch 0,22-Mikronfilter
zur Klärung
filtriert. Der geklärte
Extrakt wurde auf eine 5-ml-Ni-NTA-Metallchelatsäule von
Qiagen aufgegeben, die im Metallchelat-Säulenpuffer äquilibriert war. Die Säule wurde
mit zusätzlichem
Puffer gewaschen, der 50 mM Imidazol (Calbiochem, Utrol-Qualität), pH 7,4,
enthielt. Das Protein wurde mit 250 mM Imidazol enthaltendem Puffer
eluiert. Das gewünschte
Protein enthaltende Fraktionen wurden vereinigt und bei 4°C gelagert.
Die Proteinkonzentration wurde unter Verwendung des berechneten
Extinktionskoeffizienten auf Basis seiner Aminosäuresequenz abgeschätzt.
-
Die
Proteine wurden durch langsames Verdünnen der Probe in frisch hergestellten
Neufaltungspuffer neu gefaltet, der aus Folgendem bestand: 20 mM
Tris, pH 8,6, 0,3 M NaCl, 2,5 M Harnstoff, 5 mM Cystein, 20 mM Glycin
und 1 mM EDTA. Neufal tungsvolumina wurden so gewählt, dass die endgültige Proteinkonzentration
zwischen 50 und 100 Mikrogramm/ml betrug. Die Neufaltungslösung wurde
bei 4°C
12–36
Stunden lang sanft gerührt.
Die Neufaltungsreaktion wurde durch die Zugabe von TFA auf eine
Endkonzentration von 0,4% (pH von ungefähr 3) gestoppt. Vor der weiteren
Reinigung des Proteins wurde die Lösung durch ein 0,22-Mikronfilter
filtriert und Acetonitril auf eine Endkonzentration von 2–10% zugegeben.
Das neugefaltete Protein wurde an einer Poros-R1/H-Umkehrphasensäule unter
Verwendung eines mobilen Puffers von 0,1% TFA mit Elution mit einem
Gradienten aus Acetonitril von 10 bis 80% chromatographiert. Aliquoten
von Fraktionen mit A280-Absorption wurden an SDS-Polyacrylamidgelen
analysiert, und Fraktionen, die heterogenes neugefaltetes Protein
enthielten, wurden vereinigt. Im Allgemeinen werden die richtig
gefalteten Spezies der meisten Proteine bei den niedrigsten Acetonitrilkonzentrationen
eluiert, da diese Spezies die kompaktesten sind und deren hydrophobes
Inneres von der Wechselwirkung mit dem Umkehrphasenharz abgeschirmt
ist. Aggregierte Spezies werden üblicherweise
bei höheren
Acetonitrilkonzentrationen eluiert. Zusätzlich zur Abtrennung fehlgefalteter
Proteinformen von der gewünschten
Form entfernt der Umkehrphasenschritt auch Endotoxin aus den Proben.
-
Die
gewünschten
gefalteten PRO-Proteine enthaltende Fraktionen wurden vereinigt
und das Acetonitril unter Verwendung eines sanften, auf die Lösung gerichteten
Stickstoffstroms entfernt. Die Proteine wurden in 20 mM Hepes, pH
6,8, mit 0,14 M Natriumchlorid und 4% Mannit durch Dialyse oder
Gelfiltration unter Verwendung von im Formulierungspuffer äquilibrierten
G25-Superfine-Harzen (Pharmacia) formuliert und sterilfiltriert.
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Beispiel 6
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Expression
von PRO-Polypeptiden in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung einer glykosylierten Form eines
gewünschten
PRO-Polypeptids durch rekombinante Expression in Säugetierzellen.
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Der
Vektor pRK5 (siehe
EP
307.247 , veröffentlicht
am 15. März
1989) wird als Expressionsvektor eingesetzt. Gegebenenfalls wird
die für
PRO-Polypeptid kodierende DNA mit gewählten Restriktionsenzymen in pRK5
ligiert, um die Insertion der PRO-Polypeptid-DNA unter Verwendung von
Ligationsverfahren zu ermöglichen,
wie sie z.B. in Sambrook et al., s.o., beschrieben sind. Der resultierende
Vektor wird pRK5-PRO-Polypeptid
genannt.
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In
einer der Ausführungsformen
können
die gewählten
Wirtszellen 293-Zellen sein. Menschliche 293-Zellen (ATCC CCL 1573)
werden in Gewebekulturplatten in Medium, wie z.B. in mit Fötalkälberserum
und gegebenenfalls mit Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika ergänztem
DMEM, zur Konfluenz gezüchtet. Ungefähr 10 μg pRK5-PRO-Polypeptid-DNA
wird mit ungefähr
1 μg der
für das
VA-RNA-Gen kodierenden DNA (Thimmappaya et al., Cell 31, 543 (1982))
vermischt und in 500 μl
1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA, 0,227 M CaCl2 gelöst. Diesem
Gemisch werden tropfenweise 500 μl
50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 zugegeben
und die Bildung eines Präzipitats
für 10
Minuten bei 25°C
ermöglicht.
Das Präzipitat wird
suspendiert und zu den 293-Zellen zugegeben und für ungefähr vier
Stunden bei 37°C
absetzen gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und es werden
2 ml 20% Glycerin in PBS für
30 Sekunden zugegeben. Die 293-Zellen werden dann mit serumfreiem
Medium gewaschen, worauf frisches Medium zugegeben wird und die
Zellen ungefähr
5 Tage lang inkubiert werden.
-
Ungefähr 24 Stunden
nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt und durch
Kulturmedium (alleine) oder 200 μCi/ml 35S-Cystein und 200 μCi/ml 35S-Methionin enthaltendes
Kulturmedium ersetzt. Nach einer Inkubation von 12 Stunden wird
das konditionierte Medium gesammelt, auf einem Zentrifugenfilter konzentriert
und auf ein 15%iges SDS-Gel aufgegeben. Das verarbeitete Gel kann
getrocknet und für
eine gewählte
Zeitdauer einem Film exponiert werden, um die Gegenwart von PRO-Polypeptid
erkennen zu lassen. Diejenigen Kulturen, die transfizierte Zellen
enthalten, können
einer weiteren Inkubation (in serumfreiem Medium) unterzogen werden,
und das Medium wird in gewählten
Biotests getestet.
-
In
einer alternativen Technik kann das PRO-Polypeptid unter Verwendung
des von Somparyrac et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 12, 7575 (1981),
beschriebenen Dextransulfat-Verfahrens vorübergehend in 293-Zellen eingeführt werden.
293-Zellen werden in einer Zentrifugenflasche auf maximale Dichte
gezüchtet, worauf
700 μg pRK5-PRO-Polypeptid-DNA
zugegeben werden. Die Zellen werden zuerst aus der Zentrifugenflasche
mittels Zentrifugation konzentriert und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextran-Präzipitat
wird auf dem Zellpellet vier Stunden lang inkubiert. Die Zellen
werden mit 20% Glycerin 90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebekulturmedium
gewaschen und wieder in die Zentrifugenflasche gegeben, die Gewebekulturmedium,
5 μg/ml
Rinderinsulin und 0,1 μg/ml
Rindertransferrin enthält.
Nach ungefähr
vier Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert und filtriert,
um Zellen und Trümmer
zu entfernen. Die das exprimierte PRO-Polypeptid enthaltende Probe
kann dann mit einem beliebigen gewählten Verfahren, wie z.B. Dialyse
und/oder Säulenchromatographie,
konzentriert und gereinigt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
die PRO-Polypeptide in CHO-Zellen exprimiert werden. Das pRK5-PRO-Polypeptid
kann unter Verwendung bekannter Reagenzien, wie z.B. CaPO4 oder DEAE-Dextran, in CHO-Zellen transfiziert
werden. Wie oben beschrieben wurde, können die Zellkulturen inkubiert
und das Medium durch Kulturmedium (alleine) oder durch ein Medium
ersetzt werden, das einen Radiomarker, wie z.B. 35S-Methionin,
enthält.
Nach Feststellung der Gegenwart von PRO-Polypeptid kann das Kulturmedium durch
serumfreies Medium ersetzt werden. Vorzugsweise werden die Kulturen
ungefähr
6 Tage lang inkubiert, worauf das konditionierte Medium geerntet
wird. Das das exprimierte PRO-Polypeptid enthaltende Medium kann
dann mit einem beliebigen gewählten
Verfahren konzentriert und gereinigt werden.
-
Epitopmarkiertes
PRO-Polypeptid kann ebenfalls in Wirts-CHO-Zellen exprimiert werden.
Das PRO-Polypeptid kann aus dem pRK5-Vektor heraus subkloniert werden.
Das Subklon-Insert kann einer PCR unterzogen werden, um In-frame
mit einem gewählten
Epitopmarker, wie z.B. einem poly-his-Marker, in einen Baculovirus-Expressionsvektor
zu fusionieren. Das poly-his-markierte PRO-Polypeptidinsert kann dann
in einen SV40-angetriebenen Vektor subkloniert werden, der einen
Selektionsmarker, wie z.B. DHFR, zur Selektion stabiler Klone enthält. Schließlich können die
CHO-Zellen mit dem SV40-angetriebenen Vektor (wie oben beschrieben)
transfiziert werden. Die Markierung kann wie oben beschrieben durchgeführt werden,
um die Expression zu verifizieren. Das das exprimierte poly-His-markierte
PRO-Polypeptid enthaltende Kulturmedium wird dann mit einem beliebigen
gewählten
Verfahren, wie z.B. durch Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie, konzentriert
und gereinigt werden.
-
Die
stabile Expression in CHO-Zellen wurde unter Verwendung des folgenden
Verfahrens durchgeführt.
Die Proteine wurden als ein IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin) exprimiert,
in dem die kodierenden Sequenzen für lösliche Formen (z.B. extrazelluläre Domänen) der
entsprechenden Proteine an eine Sequenz der konstanten IgG1-Region
fusioniert waren, welche die Gelenks-, CH2- und CH2-Domänen enthielt,
und/oder ist eine poly-His-markierte Form.
-
Im
Anschluss an die PCR-Amplifikation wurden die entsprechenden DNAs
in einen CHO-Expressionsvektor subkloniert, und zwar unter Verwendung
von Techniken, wie sie in Ausubel et al., Current Protocols of Molecular
Biology, Unit 3.16, John Wiley and Sons (1997), beschrieben sind.
CHO-Expressionsvektoren werden so konstruiert, dass sie kompatible
Restriktionsstellen 5' und
3' der DNA von Interesse
aufweisen, um das geeignete Shuttling von cDNAs zu ermöglichen.
Der zur Expression in CHO-Zellen verwendete Vektor entspricht dem
in Lucas et al., Nucl. Acids Res. 24, 9 (1774–1779 (1996), beschriebenen
und verwendet den frühen
SV40-Promotor/Enhancer, um die Expression der cDNA von Interesse
und Dihydrofolatreductase (DHFR) anzutreiben. Die DHFR-Expression
erlaubt die Selektion auf stabile Erhaltung des Plasmids nach der
Transfektion.
-
Zwölf Mikrogramm
der gewünschten
Plasmid-DNA wurden in ungefähr
10 Millionen CHO-Zellen eingeführt,
und zwar unter Verwendung der im Handel erhältlichen Transfektionsreagenzien
Superfect* (Qiagen), Dosper* oder Fugene* (Boehringer Mannheim).
Die Zellen wurden wie in Lucas et al., s.o., beschrieben gezüchtet. Un gefähr 3 × 107 Zellen werden in eine Ampulle zur weiteren,
unten beschriebenen Züchtung
und Produktion eingefroren.
-
Die
die Plasmid-DNA enthaltenden Ampullen wurden aufgetaut, indem sie
in ein Wasserbad gestellt und durch Vortexen gemischt wurden. Der
Inhalt wurde in ein Zentrifugenröhrchen
pipettiert, das 10 ml Medium enthielt, und bei 1.000 U/min 5 Minuten
lang zentrifugiert. Der Überstand
wurde abgesaugt und die Zellen in 10 ml Selektivmedium (0,2-μm-filtriertes
PS20 mit 5% 0,2-μm-diafiltriertem
Fötalkälberserum)
resuspendiert. Die Zellen wurden dann in eine 100-ml-Zentrifugenflasche
aliquotiert, die 90 ml Selektivmedium enthielt. Nach 1–2 Tagen
wurden die Zellen in eine mit 150 ml Selektivmedium gefüllte 250-ml-Zentrifugenflasche überführt und
bei 37°C
inkubiert. Nach weiteren 2–3
Tagen wurden eine 250-ml-, 500-ml- und 2000-ml-Zentrifugenflaschen mit 3 × 105 Zellen/l inokuliert. Das Zellmedium wurde
gegen frisches Medium durch Zentrifugation und Resuspension in Produktionsmedium
ausgetauscht. Obgleich jegliches geeignete CHO-Medium eingesetzt werden
kann, wurde tatsächlich
ein im US-Patent Nr. 5.122.469 (erteilt am 16. Juni 1992) beschriebenes
Medium verwendet. Eine 3-1-Produktionszentrifugenflasche wird mit
1,2 × 106 Zellen/ml inokuliert. Am Tag 0 wurden Zellzahl
und pH bestimmt. Am Tag 1 wurde der Zentrifugenflasche Probe entnommen
und eine Spülung mit
gefilterter Luft vorgenommen. Am Tag 2 wurde der Zentrifugenflasche
Probe entnommen, die Temperatur auf 33°C verschoben und 30 ml 500 g/ml
Glucose und 0,6 ml 10% Antischaum (z.B. 35% Polydimethylsiloxan-Emulsion,
Dow Corning 365 Medical Grade Emulsion) zugegeben. Über die
gesamte Produktion hinweg wurde der pH wie erforderlich eingestellt,
um ihn auf ca. 7,2 zu halten. Nach 10 Tagen oder bis die Lebensfähigkeit
auf unter 70% abfiel, wurde die Zellkultur durch Zentrifugation
und Filtration durch ein 0,22-μm-Filter geerntet.
Das Filtrat wurde entweder bei 4°C
gelagert oder sofort auf Säulen
zur Reinigung aufgegeben.
-
Für poly-His-markierte
Konstrukte wurden die Proteine unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule (Qiagen)
gereinigt. Vor der Reinigung wurde dem konditionierten Medium Imidazol
auf eine Konzentration von 5 mM zugegeben. Das konditionierte Medium
wurde bei einer Flussrate von 4–5
ml/min bei 4°C
auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule
ge pumpt, die in 20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, der 0,3 M NaCl und 5
mM Imidazol enthielt, äquilibriert
war. Nach der Beladung wurde die Säule mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer gewaschen
und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wurde anschließend in
einen Aufbewahrungspuffer, der 10 mM Hepes, 0,14 M NaCl und 4% Mannit,
pH 6,8, enthielt, mit einer 25-ml-G25-Superfine-Säule (Pharmacia)
entsalzt und bei –80°C gelagert.
-
Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte wurden aus dem konditionierten Medium wie
folgt gereinigt. Das konditionierte Medium wurde auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia) gepumpt, die
in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert worden war. Nach
der Beladung wurde die Säule
ausgiebig mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor sie mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eluiert wurde.
Das eluierte Protein wurde sofort durch Auffangen von 1-ml-Fraktionen
in Röhrchen
neutralisiert, die 275 μl
1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten. Das hochgereinigte Protein wurde
anschließend
wie oben für
die poly-His-markierten Proteine beschrieben in Aufbewahrungspuffer
entsalzt. Die Homogenität
wurde mittels SDS-Polyacrylamidgelen und durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbau beurteilt.
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Das
folgende PRO-Polypeptid wurde erfolgreich vorübergehend in COS-Zellen exprimiert:
PRO181.
-
Das
folgende PRO-Polypeptid wurde erfolgreich stabil in CHO-Zellen exprimiert:
PRO181.
-
Beispiel 7
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Expression
von PRO-Polypeptiden in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression eines
gewünschten
PRO-Polypeptids in Hefe.
-
Zuerst
werden Hefe-Expressionsvektoren für die intrazelluläre Produktion
oder Sekretion von PRO-Polypeptiden aus dem ADH2/GAPDH-Promotor
konstruiert. Für
ein gewünschtes
PRO-Polypeptid kodierende DNA, ein gewähltes Signalpeptid und der
Promotor werden in geeignete Restriktionsenzymstellen im gewählten Plasmid
insertiert, um die intrazelluläre
Expression des PRO-Polypeptids zu steuern. Für die Sekretion kann für das PRO-Polypeptid
kodierende DNA in das gewählte
Plasmid gemeinsam mit DNA kloniert werden, die für den ADH2/GAPDH-Promotor,
die Hefe-Alpha-Faktor-Sekretionssignal/Leader-Sequenz
und für Linkersequenzen
(falls benötigt)
zur Expression des PRO-Polypeptids kodiert.
-
Hefezellen,
wie z.B. der Hefestamm AB110, können
dann mit den oben beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert
und in gewählten
Fermentationsmedien kultiviert werden. Die Überstände der transformierten Hefen
können
durch Präzipitation
mit 10% Trichloressigsäure
und Trennung mittels SDS-PAGE, gefolgt von der Färbung der Gele mit Coomassie-Blau-Farbstoff
analysiert werden.
-
Rekombinantes
PRO-Polypeptid kann anschließend
isoliert und gereinigt werden, indem die Hefezellen aus dem Fermentationsmedium
durch Zentrifugation entfernt werden, worauf das Medium unter Verwendung
gewählter
Kartuschenfilter konzentriert wird. Das das PRO-Polypeptid enthaltende
Konzentrat kann durch Verwendung gewählter Säulenchromatographieharze weiter
gereinigt werden.
-
Beispiel 8
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Expression
von PRO-Polypeptiden in Baculovirus-infizierten Insektenzellen
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von PRO-Polypeptiden
in Baculovirus-infizierten Insektenzellen.
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Das
gewünschte
PRO-Polypeptid wird stromauf eines in einem Baculovirus-Expressionsvektor
enthaltenen Epitopmarkers fusioniert. Derartige Epitopmarker umfassen
poly-his-Marker und Immunglobulin-Marker (wie z.B. Fc-Regionen von
IgG). Es kann eine Vielzahl von Plasmiden eingesetzt werden, einschließlich Plasmide,
die sich von im Handel erhältlichen
Plasmiden, wie z.B. pVL1393 (Novagen), herleiten. Zusammenfassend
wird das PRO-Polypeptid oder der gewünschte Abschnitt des PRO-Polypeptids (wie
z.B. die für
die extrazelluläre
Domäne
eines Transmembranproteins kodierende Sequenz) mittels PCR mit Primern
amplifiziert, die zu den 5'-
und 3'-Regionen komplementär sind.
Der 5'-Primer kann
flankierende (gewählte)
Restriktionsenzymstellen enthalten. Das Produkt wird dann mit diesen
gewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
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Das
rekombinante Baculovirus wird durch Cotransfektion von obigem Plasmid
und BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen)
in Spodoptera-frugiperda- („Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (im Handel von GIBCO-BRL erhältlich)
erzeugt. Nach 4–5
Tagen Inkubation bei 28°C
werden die freigesetzten Viren geerntet und für weitere Amplifikationen verwendet.
Virusinfektion und Proteinexpression werden wie von O'Reilley et al., Baculovirus
expression vectors: A Laboratory Manual, Oxford University Press, Oxford
(1994), beschrieben durchgeführt.
-
Das
exprimierte poly-his-markierte PRO-Polypeptid kann dann beispielsweise
durch Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie
wie folgt gereinigt werden. Extrakte werden aus rekombinanten, virusinfizierten
Sf9-Zellen wie von Rupert et al., Nature 362, 175–179 (1993),
beschrieben hergestellt. Zusammenfassend werden Sf9-Zellen gewaschen,
in Beschallungspuffer (25 ml Hepes, pH 7,9; 12,5 mM MgCl2; 0,1 mM EDTA, 10% Glycerin; 0,1% NP-40;
0,4 M KCl) resuspendiert und zweimal 20 Sekunden lang auf Eis beschallt.
Die beschallten Zellen werden durch Zentrifugation geklärt und der Überstand
50fach in Beladungspuffer (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10% Glycerin,
pH 7,8) verdünnt
und durch ein 0,45-μm-Filter
filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarosesäule (im Handel von Qiagen erhältlich)
wird mit einem Bettvolumen von 5 ml hergestellt, mit 25 ml Wasser gewaschen
und mit 25 ml Beladungspuffer äquilibriert.
Der filtrierte Zellextrakt wird mit 0,5 ml/min auf die Säule aufgegeben.
Die Säule
wird mit Beladungspuffer auf A280-Basislinie
gewaschen, wobei zu diesem Zeitpunkt die Sammlung der Fraktionen
gestartet wird. Als nächstes
wird die Säule
mit einem zweiten Waschpuffer (50 mM Phosphat; 300 mM NaCl, 10%
Glycerin, pH 6,0) gewaschen, wodurch unspezifisch gebundenes Protein
entfernt wird. Nach neuerlichem Erreichen der A280-Basislinie
wird die Säule
mit einem 0- bis 500-mM-Imidazolgradienten
im zweiten Waschpuffer entwickelt. Es werden Einmilliliter-Fraktionen aufgefangen
und mittels SDS-PAGE und Silberfärbung
oder Western-Blotting
mit Ni2+-NTA-konjugierter Alkalischer Phosphatase
(Qiagen) analysiert. Das eluierte His10-markierte
PRO-Polypeptid enthaltende Fraktionen werden vereinigt und gegen
Beladungspuffer dialysiert.
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Alternativ
dazu kann die Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten)
PRO-Polypeptids
unter Verwendung bekannter Chromatographietechniken, einschließlich beispielsweise
Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie,
durchgeführt
werden.
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In
der EP-Anmeldung Nr. 99912321.9 wurden Polypeptide erfolgreich in
Baculovirusinfizierten Sf9-Insektenzellen exprimiert. Obgleich die
Expression tatsächlich
in einem Maßstab
von 0,5–2
l durchgeführt
wurde, kann sie leicht im größeren Maßstab (z.B.
8 l) durchgeführt
werden. Die Proteine wurden als ein IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin) exprimiert,
in dem die extrazelluläre
Proteinregion an eine Sequenz der konstanten IgG1-Region fusioniert
war, welche die Gelenks-, CH2- und CH3-Domänen
enthielten, und/oder als poly-His-markierte Formen.
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Zur
Expression in Baculovirus-infizierten Sf9-Zellen im Anschluss an
die PCR-Amplifikation
wurden die entsprechenden kodierenden Sequenzen in einen Baculovirus-Expressionsvektor
(pb.PH.IgG für
IgG-Fusionen und pb.PH.His.c für
poly-His-markierte
Proteine) subkloniert, und der Vektor und BaculogoldTM-Baculovirus-DNA
(Pharmingen) wurden in 105 Spodoptera-frugiperda- („Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (Gibco BRL) cotransfiziert.
pb.PH.IgG und pb.PH.His sind Modifizierungen des im Handel erhältlichen
Baculovirus-Expressionsvektors pVL1393 (Pharmingen), wobei modifizierte
Polylinkerregionen die His- oder Fc-Markersequenzen enthalten. Die
Zellen wurden in mit 10% FBS (Hyclone) ergänztem Hink-TNM-FH-Medium gezüchtet. Die
Zellen wurden 5 Tage lang bei 28°C
inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet und anschließend
für die
erste Virusamplifi kation durch Infizieren von Sf9-Zellen in mit
10% FBS ergänztem
Hink-TNM-FH-Medium
bei einer ungefähren
Infektionsmultiplizität
(MOI) von 10 verwendet. Die Zellen wurden 3 Tage lang bei 28°C inkubiert.
Der Überstand
wurde geerntet und die Expression der Konstrukte im Baculovirus-Expressionsvektor
durch Chargenbindung von 1 ml Überstand
an 25 ml Ni-NTA-Perlen (QIAGEN) für Histidin-markierte Proteine
oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia) für IgG-markierte
Proteine, gefolgt von SDS-PAGE-Analyse im Vergleich zu einer bekannten
Konzentration von Proteinstandard mittels Coomassie-Blau-Färbung bestimmt.
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Der Überstand
der ersten Virusamplifikation wurde verwendet, um eine Spinner-Kultur (500 ml) von
in ESF-921-Medium (Expression Systems LLC) gezüchteten Sf9-Zellen bei einer ungefähren MOI
von 0,1 zu infizieren. Die Zellen wurden 3 Tage lang bei 28°C inkubiert.
Der Überstand
wurde geerntet und filtriert. Die Chargenbindung und SDS-PAGE-Analyse
wurden wie erforderlich wiederholt, bis die Expression der Spinner-Kultur bestätigt war.
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Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wurde mittels Zentrifugation geerntet, um die Zellen zu entfernen,
und durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wurde das Proteinkonstrukt unter
Verwendung einer Ni-NTA-Säule
(Qiagen) gereinigt. Vor der Reinigung wurde dem konditionierten
Medium Imidazol auf eine Konzentration von 5 mM zugegeben. Das konditionierte
Medium wurde bei einer Flussrate von 4–5 ml/min bei 4°C auf eine
6-ml-Ni-NTA-Säule gepumpt,
die in 20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, äquilibriert war, der 0,3 M
NaCl und 5 mM Imidazol enthielt. Nach der Beladung wurde die Säule mit
zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wurde anschließend mit
einer 25-ml-G25-Superfine-Säule
(Pharmacia) in Aufbewahrungspuffer entsalzt, der 10 mM Hepes, 0,14
M NaCl und 4% Mannit, pH 6,8, enthielt, und bei –80°C gelagert.
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Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte von Proteinen wurden aus dem konditionierten
Medium wie folgt gereinigt. Das konditionierte Medium wurde auf
eine 5- ml-Protein-A-Säule (Pharmacia)
gepumpt, die in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wurde die Säule ausgiebig mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor sie mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eluiert wurde.
Das eluierte Protein wurde sofort neutralisiert, indem 1-ml-Fraktionen
in Röhrchen
aufgefangen wurden, die 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten.
Das hochgereinigte Protein wurde anschließend wie oben für die poly-His-markierten
Proteine beschrieben in Aufbewahrungspuffer entsalzt. Die Homogenität der Proteine
wurde mittels SDS-Polyacrylamid- (PEG-) Elektrophorese und N-terminale
Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbau verifiziert.
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PRO181
wurde erfolgreich in Baculovirus-infizierten Hi5-Insektenzellen
exprimiert. Obgleich die Expression tatsächlich in einem Maßstab von
0,5–2
l durchgeführt
wurde, kann sie leicht in einem größeren Maßstab (z.B. 8 l) durchgeführt werden.
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Zur
Expression in Baculovirus-infizierten Hi5-Insektenzellen kann die
für das
PRO-Polypeptid kodierende
DNA mit geeigneten Systemen, wie z.B. Pfu (Stratagene), amplifiziert
oder stromauf (5')
eines im Baculovirus-Expressionsvektor enthaltenen Epitopmarkers
fusioniert werden. Derartige Epitopmarker umfassen poly-his-Marker
und Immunglobulin-Marker (wie z.B. Fc-Regionen von IgG). Es kann
eine Vielzahl von Plasmiden eingesetzt werden, einschließlich Plasmide,
die sich von im Handel erhältlichen
Plasmiden, wie z.B. pVL1393 (Novagen), herleiten. Zusammenfassend
wird das PRO-Polypeptid oder der gewünschte Abschnitt des PRO-Polypeptids
(wie z.B. die für
die extrazelluläre
Domäne
eines Transmembranproteins kodierende Sequenz) mittels PCR mit Primern
amplifiziert, die zu den 5'-
und 3'-Regionen
komplementär
sind. Der 5'-Primer kann
flankierende (gewählte)
Restriktionsenzymstellen enthalten. Das Produkt wird dann mit diesen
gewählten Restriktionsenzymen
verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert. Beispielsweise
können
Abkömmlinge von
pVL1393 die Fc-Region von menschlichem IgG (pb.PH.IgG) oder einen
8-Histidin-(pB.PH.His)
Marker stromab (3')
der NAME-Sequenz umfassen. Vorzugsweise wird das Vektorkonstrukt
zur Bestätigung
sequenziert.
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Hi5-Zellen
werden auf eine Konfluenz von 50% unter den Bedingungen von 27°C, kein CO2, NO pen/strep gezüchtet. Für jede 150-mm-Platte werden
30 μg des
plE-basierten, das
PRO-Polypeptid enthaltenden Vektors mit 1 ml Ex-Cell-Medium vermischt
(Medium: Ex-Cell 401 + 1/100 L-Glu JRH Biosciences Nr. 14401-78P
(Anmerkung: dieses Medium ist lichtempfindlich)), und in einem gesonderten
Röhrchen
werden 100 μl
CellFectin (CellFECTIN (GibcoBRL Nr. 10362-010) (zur Durchmischung
gevortext)) mit 1 ml Ex-Cell-Medium gemischt. Die beiden Lösungen werden
vereinigt und bei Raumtemperatur 15 Minuten lang inkubiert. 8 ml
Ex-Cell-Medium werden
zu den 2 ml des DNA/CellFECTIN-Gemisches zugegeben, und dieses Gemisch wird
auf Hi5-Zellen überschichtet,
die einmal mit Ex-Cell-Medium gewaschen worden waren. Die Platte
wird dann im Dunkeln 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Das DNA/CellFECTIN-Gemisch wird dann abgesaugt und die Zellen einmal
mit Ex-Cell gewaschen, um überschüssiges CellFECTIN
zu entfernen. 30 ml frisches Ex-Cell-Medium werden den Zellen zugegeben
und die Zellen 3 Tage lang bei 28°C
inkubiert. Der Überstand
wird geerntet, und die Expression des PRO-Polypeptids im Baculovirus-Expressionsvektor
kann durch Chargenbindung von 1 ml Überstand an 25 ml Ni-NTA-Perlen
(QIAGEN) für
his-markierte Proteine oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia)
für IgG-markierte
Proteine, gefolgt von SDS-PAGE-Analyse im Vergleich zu einer bekannten
Konzentration von Proteinstandard mittels Coomassie-Blau-Färbung bestimmt
werden.
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Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wird mittels Zentrifugation zur Entfernung der Zellen geerntet und
durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-his-markierten Konstrukte wird das das PRO-Polypeptid umfassende
Protein unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule (Qiagen) gereinigt. Vor
der Reinigung wird dem konditionierten Medium Imidazol auf eine
Konzentration von 5 mM zugegeben. Das konditionierte Medium wird
bei einer Flussrate von 4–5
ml/min bei 4°C
auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule
gepumpt, die in 20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, äquilibriert war, der 0,3 M
NaCl und 5 mM Imidazol enthielt. Nach der Beladung wurde die Säule mit
zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wird anschließend mit
einer 25-ml-G25-Superfine-Säule
(Pharmacia) in Aufbewahrungspuf fer entsalzt, der 10 mM Hepes, 0,14
M NaCl und 4% Mannit, pH 6,8, enthielt, und bei –80°C gelagert.
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Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte von Proteinen werden aus dem konditionierten
Medium wie folgt gereinigt. Das konditionierte Medium wird auf eine
5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia)
gepumpt, die in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wird die Säule ausgiebig mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor sie mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eluiert wird.
Das eluierte Protein wird sofort neutralisiert, indem 1-ml-Fraktionen
in Röhrchen
aufgefangen wurden, die 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthalten.
Das hochgereinigte Protein wird anschließend wie oben für die poly-His-markierten
Proteine beschrieben in Aufbewahrungspuffer entsalzt. Die Homogenität des PRO-Polypeptids
kann mittels SDS-Polyacrylamidgelen und durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbau oder andere analytische Verfahren wie gewünscht und
notwendig beurteilt werden.
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Beispiel 9
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Herstellung
von Antikörpern
die an PRO-Polypeptide binden
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung von monoklonalen Antikörpern, die
spezifisch an ein PRO-Polypeptid binden können.
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Techniken
zur Herstellung monoklonaler Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und werden beispielsweise in Goding, s.o., beschrieben.
Immunogene, die eingesetzt werden können, umfassen gereinigtes
PRO-Polypeptid, das PRO-Polypeptid
enthaltende Fusionsproteine und Zellen, die rekombinantes PRO-Polypeptid an der
Zelloberfläche
exprimieren. Die Auswahl des Immunogens kann vom Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
getroffen werden.
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Mäuse, wie
z.B. Balb/c, werden mit dem in komplettem Freundschen Adjuvans emulgierten
und subkutan oder intraperitoneal in einer Menge von 1–100 Mikrogramm
inji zierten PRO-Polypeptid-Immunogen immunisiert. Alternativ dazu
wird das Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans (Ribi Immunochemical Research,
Hamilton, MT) emulgiert und in die Hinterpfoten des Tiers injiziert.
Die immunisierten Mäuse
werden dann 10 bis 12 Tage später
mit zusätzlichem,
im gewählten
Adjuvans emulgiertem Immunogen geboostet. Danach können die
Mäuse außerdem für mehrere
Wochen mit zusätzlichen
Immunisierungsinjektionen geboostet werden. Serumproben können aus
den Mäusen
regelmäßig durch
retro-orbitale Blutabnahme für
das Testen in ELISA-Tests zum Nachweis von Anti-PRO-Polypeptid-Antikörpern entnommen
werden.
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Nachdem
ein geeigneter Antikörpertiter
nachgewiesen worden ist, können
die für
Antikörper „positiven" Tiere mit einer
letzten intravenösen
Injektion von PRO-Polypeptid injiziert werden. Drei bis vier Tage
später
werden die Mäuse
getötet
und die Milzzellen gewonnen. Die Milzzellen werden dann an eine
gewählte
murine Myelom-Zelllinie,
wie z.B. P3X63AgU.1, die von ATCC (Nr. CRL 1597) erhältlich ist,
fusioniert (unter Verwendung von 35% Polyethylenglykol). Die Fusionen
erzeugen Hybridomzellen, die dann in 96-Napf-Gewebekulturplatten
ausplattiert werden können,
die HAT (Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) enthalten, um die Vermehrung
von nicht fusionierten Zellen, Myelom-Hybriden und Milzzellen-Hybriden
zu hemmen.
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Die
Hybridomzellen werden in einem ELISA-Test auf Reaktivität gegen
das PRO-Polypeptid
gescreent. Die Ermittlung „positiver" Hybridomzellen,
welche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen das PRO-Polypeptid sekretieren, ist auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt.
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Die
positiven Hybridomzellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Aszites
zu produzieren, welche die monoklonalen Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper enthalten. Alternativ dazu
können
die Hybridomzellen in Gewebekulturflaschen oder Rollerflaschen gezüchtet werden.
Die Reinigung der in den Aszites produzierten monoklonalen Antikörper kann
unter Verwendung von Ammonsulfatpräzipitation, gefolgt von Gelausschlusschromatographie
erzielt werden. Alter nativ dazu kann Affinitätschromatographie auf Basis
der Bindung von Antikörper
an Protein A oder Protein G eingesetzt werden.
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Beispiel 10
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Chimäre PRO-Polypeptide
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PRO-Polypeptide
können
als chimäre
Proteine mit einer oder mehreren zusätzlichen, angefügten Polypeptiddomänen exprimiert
werden, um die Proteinreinigung zu erleichtern. Derartige die Reinigung
erleichternde Domänen
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, metallchelatierende
Peptide, wie z.B. Histidin-Tryptophan-Module, die eine Reinigung an immobilisierte
Metalle ermöglichen,
Protein-A-Domänen, die eine
Reinigung an immobilisiertem Immunglobulin ermöglichen, und die im FLAGSTM-Extension/Affinitätsreinigungssystem (Immunex
Corp., Seattle, WA) eingesetzte Domäne. Die Aufnahme einer spaltbaren
Linkersequenz, wie z.B. Faktor XA oder Enterokinase (Invitrogen,
San Diego, CA), zwischen der Reinigungsdomäne und der PRO-Polypeptidsequenz
kann zweckdienlich sein, um die Expression von für das PRO-Polypeptid kodierender
DNA zu erleichtern.
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Beispiel 11
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Reinigung
von PRO-Polypeptiden unter Verwendung spezifischer Antikörper
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Native
oder rekombinante PRO-Polypeptide können durch eine Vielzahl von
Standardtechniken auf dem Gebiet der Proteinreinigung gereinigt
werden. Beispielsweise wird Pro-PRO-Polypeptid, reifes PRO-Polypeptid
oder Prä-PRO-Polypeptid
mittels Immunoaffinitätschromatographie
unter Verwendung von für
das PRO-Polypeptid von Interesse spezifischen Antikörpern gereinigt.
Im Allgemeinen wird eine Immunoaffinitätssäule konstruiert, indem der
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
kovalent an ein aktiviertes Chromatographieharz gebunden wird.
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Polyklonale
Immunglobuline werden aus Immunseren entweder durch Präzipitation
mit Ammonsulfat oder durch Reinigung an immobilisiertem Protein
A (Pharmacia LKB Biotechnology, Piscataway, NJ) hergestellt. Desgleichen
werden monoklonale Antikörper
aus Maus-Aszitesflüssigkeit
durch Ammonsulfatpräzipitation
oder Chromatographie an immobilisiertem Protein A hergestellt. Teilweise
gereinigtes Immunglobulin wird kovalent an ein Chromatographieharz,
wie z.B. CnBr-aktivierte SEPHAROSETM (Pharmacia
LKB Biotechnology), gebunden. Der Antikörper wird an das Harz gekoppelt,
das Harz wird blockiert und das derivatisierte Harz nach den Anleitungen
des Herstellers gewaschen.
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Eine
derartige Immunoaffinitätssäule wird
bei der Reinigung eines PRO-Polypeptids eingesetzt, indem eine Fraktion
aus Zellen hergestellt wird, die PRO-Polypeptid in löslicher
Form enthält.
Dieses Präparat
wird erlangt, indem die ganze Zelle oder eine subzelluläre Fraktion
solubilisiert wird, die über
Differentialzentrifugation durch Zugabe von Tensid erlangt wurde
oder durch andere, auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren
erlangt wurde. Alternativ dazu kann lösliches PRO-Polypeptid, das
eine Signalsequenz enthält,
in brauchbarer Menge in das Medium sekretiert werden, in dem die
Zellen gezüchtet
werden.
-
Ein
Präparat,
das lösliches
PRO-Polypeptid enthält,
wird über
die Immunoaffinitätssäule geschickt
und die Säule
unter Bedingungen gewaschen, die eine bevorzugte Absorption des
PRO-Polypeptids ermöglichen (z.B.
Puffer hoher Ionenstärke
in Gegenwart von Tensid). Danach wird die Säule unter Bedingungen eluiert, welche
die Antikörper/PRO-Polypeptid-Bindung
zerstören
(z.B. ein Puffer mit niedrigem pH-Wert, wie z.B. ungefähr pH 2–3, oder eine hohe Konzentration
eines Chaotrops, wie z.B. Harnstoff oder Thiocyanat-Ion), und das
PRO-Polypeptid wird aufgefangen.
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Beispiel 12
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Medikamenten-Screening
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Diese
Erfindung ist insbesondere für
das Screenen von Verbindungen durch Verwendung von PRO-Polypeptiden
oder Bindungsfragmenten davon in beliebigen einer Vielzahl von Medikament-Screeningtechniken
zweckdienlich. Das in einem derartigen Test eingesetzte PRO-Polypeptid
oder Fragment kann entweder frei in Lösung, an einen festen Träger fixiert,
an einer Zelloberfläche
oder intrazellulär
vorliegen. Eines der Verfahren des Medikamenten-Screenings setzt
eukaryotische oder prokaryotische Wirtszellen ein, die stabil mit
rekombinanten Nucleinsäuren
transformiert sind, die das PRO-Polypeptid oder Fragment exprimieren. Medikamente
werden gegen solche transformierten Zellen in kompetitiven Bindungstests
gescreent. Solche Zellen können
entweder in lebensfähiger
oder fixierter Form für
Standardbindungstests verwendet werden. Man kann beispielsweise
die Bildung von Komplexen zwischen PRO-Polypeptid oder einem Fragment
und dem getesteten Mittel messen. Alternativ dazu kann man die Verminderung
der Komplexbildung zwischen dem PRO-Polypeptid und seiner Zielzelle oder
seinen Zielrezeptoren untersuchen, die vom getesteten Mittel verursacht
wird.
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Folglich
stellt die vorliegenden Erfindung Screeningverfahren für Medikamente
oder jegliche andere Mittel bereit, die eine PRO-Polypeptid-assoziierte
Krankheit oder Störung
beeinflussen. Diese Verfahren umfassen das Kontaktieren eines derartigen
Mittels mit einem PRO-Polypeptid oder einem Fragment davon und das
Testen (i) auf das Vorliegen eines Komplexes zwischen dem Mittel
und dem PRO-Polypeptid oder Fragment oder (ii) auf das Vorliegen
eines Komplexes zwischen dem PRO-Polypeptid
oder Fragment und der Zelle, und zwar mittels Verfahren, die auf
dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind. In derartigen kompetitiven
Bindungstests ist das PRO-Polypeptid oder Fragment typischerweise
markiert. Nach geeigneter Inkubation wird freies PRO-Polypeptid
oder Fragment vom in gebundener Form vorliegenden abgetrennt, und
die Menge an freiem oder gebundenem Marker ist ein Maß für die Fähigkeit
des jeweiligen Mittels, an PRO-Polypeptid zu binden oder den PRO-Polypeptid/Zell-Komplex
zu stören.
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Eine
weitere Technik zum Medikamenten-Screening stellt ein High-throughput-Screening für Verbindungen
bereit, die eine geeignete Bindungsaffinität für ein Polypeptid aufweisen,
und wird ausführlich
in der am 13. September 1984 veröffentlichten
WO 84/03564 beschrieben. Zusammenfassend dargelegt wird eine große Anzahl
verschiedener kleiner Peptidtestverbindungen an einem festen Substrat,
wie z.B. an Kunststoffnadeln oder irgendwelchen anderen Oberflächen, synthetisiert.
Auf ein PRO-Polypeptid angewendet werden die Peptidtestverbindungen
mit PRO-Polypeptid
zur Reaktion gebracht und gewaschen. Gebundenes PRO-Polypeptid wird
mit auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannten Verfahren nachgewiesen.
Gereinigtes PRO-Polypeptid kann auch direkt auf Platten zur Verwendung
in den oben genannten Medikamenten-Screeningtechniken beschichtet
werden. Außerdem
können
nicht-neutralisierende Antikörper
verwendet werden, um das Peptid einzufangen und es am festen Träger zu immobilisieren.
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Diese
Erfindung erwägt
auch die Verwendung kompetitiver Medikamenten-Screeningtests, in denen neutralisierende
Antikörper,
die zur Bindung von PRO-Polypeptid
fähig sind,
spezifisch mit einer Testverbindung um die Bindung an PRO-Polypeptid oder Fragmente
davon konkurrieren. Auf diese Weise können die Antikörper verwendet
werden, um das Vorliegen jeglichen Peptids nachzuweisen, das eine
oder mehrere antigene Determinanten mit dem PRO-Polypeptid gemeinsam
hat.
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Beispiel 13
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Rationales
Arzneimittel-Design
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Das
Ziel von rationalem Arzneimittel-Design ist es, Strukturanaloga
biologisch aktiver Polypeptide von Interesse (d.h. eines PRO-Polypeptids)
oder von kleinen Molekülen
herzustellen, mit denen sie wechselwirken, z.B. Agonisten, Antagonisten
oder Inhibi toren. Jedes dieser Beispiele kann verwendet werden,
um Medikamente zu gestalten, die aktivere oder stabilere Formen
des PRO-Polypeptids sind oder die die Funktion des PRO-Polypeptids
in vivo steigern oder stören
(vgl. Hodgson, Bio/Technology 9, 19–21 (1991)).
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In
einem der Ansätze
wird die dreidimensionale Struktur des PRO-Polypeptids oder eines
PRO-Polypeptid-Inhibitor-Komplexes mittels Röntgenkristallographie, mittels
Computermodellierung oder am typischsten mittels einer Kombination
beider Ansätze
bestimmt. Die Form sowie die Ladungen des PRO-Polypeptids müssen ermittelt
sein, um die Struktur aufzuklären
und die aktive(n) Stelle(n) des Moleküls zu bestimmen. Seltener können brauchbare
Informationen bezüglich
der Struktur des PRO-Polypeptids
durch Modellierung auf Basis der Struktur homologer Proteine erlangt
werden. In beiden Fällen
werden maßgebliche
Strukturinformationen verwendet, um analoge PRO-Polypeptid-artige
Moleküle
zu konstruieren oder um effiziente Inhibitoren zu identifizieren.
Brauchbare Beispiele des rationalen Arzneimittel-Designs können Moleküle umfassen,
die eine verbesserte Aktivität
oder Stabilität
aufweisen, wie von Braxton und Wells, Biochemistry 31, 7796–7801 (1992),
gezeigt wurde, oder die als Inhibitoren, Agonisten, Antagonisten
nativer Peptide wirken, wie von Athauda et al., J. Biochem. 113,
742–746
(1993), gezeigt wurde.
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Es
ist außerdem
möglich,
einen für
das Ziel spezifischen Antikörper
zu isolieren, der wie oben beschrieben durch einen Funktionstest
selektiert wurde, und dann seine Kristallstruktur aufzuklären. Dieser
Ansatz liefert im Prinzip ein Pharmakor, auf dem eine nachfolgende
Medikamentkonstruktion basieren kann. Es ist möglich, die Proteinkristallographie
gänzlich
zu umgehen, indem Anti-Idiotyp-Antikörper (Anti-Ids) gegen einen
funktionellen, pharmakologisch aktiven Antikörper erzeugt werden. Als Spiegelbild
eines Spiegelbilds kann von der Bindungsstelle der Anti-Ids erwartet
werden, dass sie ein Analogon des ursprünglichen Rezeptors ist. Der
Anti-Id könnte
dann verwendet werden, um Peptide aus Banken chemisch oder biologisch
produzierter Peptide zu identifizieren und zu isolieren. Die isolierten
Peptide würden
dann als Pharmakor agieren.
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Aufgrund
der vorliegenden Erfindung können
ausreichende Mengen des PRO-Polypeptids
verfügbar gemacht
werden, um derartige analytische Untersuchungen wie eine Röntgenkristallographie
durchzuführen. Außerdem stellt
die Kenntnis der hierin bereitgestellten PRO-Polypeptid-Aminosäuresequenz
eine Orientierung für
jene bereit, die Computermodellierungstechniken anstelle der oder
zusätzlich
zur Röntgenkristallographie
einsetzen.
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Beispiel 14
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In-vitro-Antiproliferationstest
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Die
Antiproliferationsaktivität
verschiedener PRO-Polypeptide wurde im investigativen, krankheitsorientierten
In-vitro-Anti-Krebs-Arzneimittel-Entdeckungstest des National Cancer
Institute (NCl) unter Verwendung eines Sulforhodamin-B-(SRB-) Farbbindungstests
bestimmt, wie im Wesentlichen von Skehan et al., J. Natl. Cancer
Inst. 82, 1107–1112
(1990), beschrieben. Die in dieser Studie („dem NCl-Panel") verwendeten 60 Tumorzelllinien
sowie die Bedingungen zu ihrer Erhaltung und Kultivierung in vitro
wurden von Monks et al., J. Natl. Cancer Inst. 83, 757–766 (1991),
beschrieben. Ziel dieses Screenings ist es, anfänglich die cytotoxische und/oder
cytostatische Aktivität
der Testverbindungen gegen verschiedene Arten von Tumoren zu evaluieren (Monks
et al., s.o., Boyd, Cancer: Princ. Pract. Oncol. Update 3 (10),
1–12 [1989]).
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Zellen
von etwa 60 menschlichen Tumorzelllinien wurden mit Trypsin/EDTA
(Gibco) geerntet, einmal gewaschen, in IMEM resuspendiert, und ihre
Lebensfähigkeit
wurde bestimmt. Die Zellsuspensionen wurden mit einer Pipette (100 μl Volumen)
in getrennte 96-Well-Mikrotiterplatten hinzugefügt. Die Zelldichte für die 6-Tage-Inkubation
lag unter der der 2-Tage-Inkubation, um übermäßiges Wachstum zu verhindern.
Es wurde den Inokulaten eine Präinkubationszeit
von 24 Stunden bei 37°C
zur Stabilisierung gegeben. Verdünnungen mit
der doppelten beabsichtigten Testkonzentration wurden zum Zeitpunkt
0 in 100-μl-Aliquoten
in die Mikrotiterplatten-Wells (1:2- Verdünnung)
hinzugefügt.
Die Testverbindungen wurden in fünf
Halb-Log-Verdünnungen (1000
bis 100.000fach) evaluiert. Die Inkubationen fanden über zwei
Tage und sechs Tage hinweg in einer 5-%-CO2-Atmosphäre und bei
100% Feuchtigkeit statt.
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Nach
der Inkubation wurde das Medium entfernt, und die Zellen wurden
in 0,1 ml 10-%-Trichloressigsäure bei
40°C fixiert.
Die Platten wurden fünf
Mal mit entionisiertem Wasser gespült, getrocknet, 30 Minuten lang
mit 0,1 ml in 1% Essigsäure
gelöstem
0,4-%-Sulforhodamin-B-Farbstoff (Sigma) gefärbt, vier Mal mit 1% Essigsäure gespült, um ungebundenen
Farbstoff zu entfernen, getrocknet, und die Färbung wurde 5 Minuten lang
mit 0,1 ml 10-mM-Tris-Base [Tris(hydroxymethyl)aminomethan], pH
10,5, extrahiert. Die Extinktion (OD) von Sulforhodamin-B bei 492
nm wurde mittels eines mit einer Computerschnittstelle ausgestatteten 96-Well-Mikrotiterplattenlesers
gemessen.
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Eine
Testprobe wird als positiv angesehen, wenn sie zumindest 50% wachstumshemmende
Wirkung bei einer oder mehreren Konzentrationen aufweist. Das folgende
PRO-Polypeptid ergab positive Resultate in zumindest einer Tumorzelllinie:
PRO181.
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Beispiel 15
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In-situ-Hybridisierung
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Die
In-situ-Hybridisierung ist eine leistungsfähige und vielseitige Technik
zur Detektion und Lokalisierung von Nucleinsäuresequenzen in Zell- oder
Gewebepräparaten.
Sie kann beispielsweise zweckdienlich sein, um Orte der Genexpression
zu identifizieren, die Gewebeverteilung der Transkription zu analysieren,
Virusinfektion festzustellen und zu lokalisieren, Veränderungen
der spezifischen mRNA-Synthese zu verfolgen und die Chromosomenkartierung
zu unterstützen.
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Die
In-situ-Hybridisierung wurde nach einer optimierten Version des
Protokolls von Lu und Gillet, Cell Vision 1, 169–176 (1994), unter Verwendung
von PCR-erzeugten, 33P-markierten Ribosonden
durchgeführt. Zusammenfassend
wurden in Formalin fixierte, in Paraffin eingebettete menschliche
Gewebe geschnitten, von Paraffin befreit, in Proteinase K (20 g/ml)
15 Minuten lang bei 37°C
von Protein befreit und für
die Insitu-Hybridisierung wie von Lu und Gillet, s.o., beschrieben
weiterverarbeitet. Eine [33P]UTP-markierte
Antisense-Ribosonde wurde aus einem PCR-Produkt erzeugt und bei
55°C über Nacht
hybridisiert. Die Objektträger
wurden in Kodak NTB2-Nuclear-track-Emulsion
eingetaucht und 4 Wochen lang exponiert.
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Synthese der 33P-Ribosonde
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6,0 μl (125 mCi) 33P-UTP (Amersham BF 1002, SA<2.000 Ci/mmol) wurden
mittels Speed-Vac getrocknet. Zu jedem getrocknetes 33P-UTP
enthaltenden Röhrchen
wurden die folgenden Bestandteile zugegeben:
2,0 μl 5 × Transkriptionspuffer
1,0 μl DTT (100
mM)
2,0 μl
NTP-Gemisch (2,5 mM; je 10 mM GTP, CTP & ATP + 10 μl H2O)
1,0 μl UTP (50 μM)
1,0 μl Rnasin
1,0 μl DNA-Templat
(1 μg)
1,0 μl H2O
1,0 μl RNA-Polymerase (für PCR-Produkte
T3 = AS, T7 = S, üblicherweise)
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Die
Röhrchen
wurden bei 37°C
eine Stunde lang inkubiert. 1,0 μl
RQ1-DNase wurde zugegeben, gefolgt von Inkubation bei 37°C für 15 Minuten.
Es wurden 90 μl
TE (10 mM Tris pH 7,6/1 mM EDTA pH 8,0) zugegeben und das Gemisch
auf DE81-Papier pipettiert. Die verbleibende Lösung wurde in eine Microcon-50-Ultrafiltrationseinheit
gegeben und unter Verwendung von Programm 10 zentrifugiert (6 Minuten).
Die Filtrationseinheit wurde über
ein zweites Röhrchen
invertiert und unter Verwendung von Programm 2 zentrifugiert (3
Minuten). Nach einer letzten Zentrifugation zur Ge winnung wurden
100 μl TE
zugegeben. 1 μl
des Endprodukts wurde auf DE81-Papier pipettiert und in 6 ml Biofluor
II gezählt.
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Die
Sonde wurde an einem TBE/Harnstoff-Gel laufen gelassen. 1–3 μl der Sonde
oder 5 μl
RNA Mrk III wurden zu 3 μl
Beladungspuffer zugegeben. Nach Erhitzen auf einem Heizblock bei
95°C für 3 Minuten
wurde das Gel sofort auf Eis gegeben. Die Näpfe des Gels wurden gespült, die
Probe aufgegeben und bei 180–250
V 45 Minuten lang laufen gelassen. Das Gel wurde in Saranfolie eingewickelt
und einem XAR-Film mit
einem Bildverstärkerschirm
in einem Gefrierschrank bei –70°C für eine Stunde
bis über
Nacht exponiert.
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33P-Hybridisierung
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A. Vorbehandlung von Gefrierschnitten
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Die
Objektträger
wurden dem Gefrierschrank entnommen, auf Aluminiumschalen gegeben
und bei Raumtemperatur 5 Minuten lang aufgetaut. Die Schalen wurden
fünf Minuten
lang bei 55°C
in einen Inkubator gestellt, um die Kondensation zu vermindern.
Die Objektträger
wurden 10 Minuten lang in 4% Paraformaldehyd auf Eis in einem Abzug
fixiert und in 0,5 × SSC
5 Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen (25 ml 20 × SSC +
975 ml SQ-H2O). Nach der Proteinentfernung
in 0,5 μg/ml
Proteinase K für
10 Minuten bei 37°C
(12,5 μl
einer 10 mg/ml Stammlösung
in 250 ml vorgewärmtem,
RNase-freiem RNAse-Puffer) wurden die Schnitte in 0,5 × SSC 10
Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen. Die Schnitte wurden in
70%, 95%, 100% Ethanol für
je 2 Minuten entwässert.
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B. Vorbehandlung von in
Paraffin eingebetteten Schnitten
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Die
Objektträger
wurden vom Paraffin befreit, in SQ-H2O gegeben
und zweimal in 2 × SSC
bei Raumtemperatur jeweils 5 Minuten lang gespült. Die Schnitte wurden von
Protein befreit, und zwar in 20 μg/ml
Proteinase K (500 μl
von 10 mg/ml in 250 ml RNase-freiem RNase-Puffer; 37°C, 15 Minuten) – menschlicher
Embryo, oder 8 × Proteinase
K (100 μl
in 250 ml RNase-Puffer, 37°C,
30 Minuten) – Formalingewebe.
Die anschließende
Spülung
in 0,5 × SSC
und Entwässerung
wurden wie oben beschrieben durchgeführt.
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C. Vorhybridisierung
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Die
Objektträger
wurden in einer mit Box-Puffer- (4 × SSC, 50% Formamid) gesättigtem
Filterpapier ausgekleideten Kunststoffbox ausgelegt. Das Gewebe
wurde mit 50 μl
Hybridisierungspuffer (3,75 g Dextransulfat + 6 ml SQ-H2O)
bedeckt, gevortext und in der Mikrowelle 2 Minuten lang mit gelockertem
Deckel erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf Eis wurden 18,75 ml Formamid, 3,75 ml 20 × SSC und 9 ml SQ-H2O zugegeben, das Gewebe gut gevortext und
bei 42°C
1–4 Stunden
lang inkubiert.
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D. Hybridisierung
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1,0 × 106 cpm
Sonde und 1,0 μl
tRNA (50 mg/ml Stammlösung)
je Objektträger
wurden für
3 Minuten auf 95°C
erhitzt. Die Objektträger
wurden auf Eis gekühlt,
und es wurden 48 μl
Hybridisierungspuffer je Objektträger zugegeben. Nach dem Vortexen
wurden 50 μl 33P-Gemisch zu 50 μl der Vorhybridisierung auf
dem Objektträger
zugegeben. Die Objektträger
wurden über
Nacht bei 55°C
inkubiert.
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E. Waschungen
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Das
Waschen wurde für
2 × 10
Minuten mit 2 × SSC,
EDTA bei Raumtemperatur (400 ml 20 × SSC + 16 ml 0,25 M EDTA,
Vf = 4 l) durchgeführt, gefolgt von RNaseA-Behandlung bei 37°C für 30 Minuten
(500 μl von
10 mg/ml in 250 ml Rnase-Puffer = 20 μg/ml). Die Objektträger wurden
2 × 10
Minuten mit 2 × SSC,
EDTA bei Raumtemperatur gewaschen. Die Stringenz-Waschbedingungen
waren die folgenden: 2 Stunden bei 55°C, 0,1 × SSC, EDTA (20 ml 20 × SSC +
16 ml EDTA, Vf = 4 l).
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F. Oligonucleotide
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Die
In-situ-Analyse wurde an einer Vielzahl von in
EP 99912321.9 offenbarten DNA-Sequenzen vorgenommen.
Die für
diese Analysen eingesetzten Oligonucleotide wurden von den in
EP 99912321.9 offenbarten
Nucleotidsequenzen hergeleitet und weisen im Allgemeinen eine Länge im Bereich
von 40 bis 55 Nucleotiden auf.
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Hinterlegung
von Material
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Die
folgenden Materialien sind bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, USA, (ATCC) hinterlegt worden:
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Diese
Hinterlegung wurde unter den Bestimmungen des „Budapest Treaty on the International
Recognition of the Deposit of Microorganisms for the Purpose of
Patent Procedure and the Regulations thereunder" (Budapester Vertrag) vorgenommen. Dies
garantiert die Erhaltung einer lebensfähigen Kultur der Hinterlegung für 30 Jahre
vom Datum der Hinterlegung. Die Hinterlegung wird von ATCC unter
den Bedingungen des Budapest-Übereinkommens
zur Verfügung
gestellt und unterliegt einer Vereinbarung zwischen Genentech Inc. und
ATCC, was die ständige
und uneingeschränkte
Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Erteilung des einschlägigen
US-Patents oder bei Offenlegung jeglicher US- oder ausländischen
Patentanmeldung gewährleistet,
was auch immer als erstes eintrifft, und die Verfügbarkeit der
Nachkommenschaft für
jemanden vom US-Bevollmächtigten
für Patente
und Warenzeichen bestimmten gewährleistet,
der dazu gemäß 35 USC §122 und
gemäß den Regeln
des Bevollmächtigten
dafür (einschließlich 37
CFR § 1,14
mit besonderer Bezugnahme auf 886 OG 638) berechtigt ist.
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Der
Abtretungsempfänger
der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass die Materialien,
falls eine Kultur der hinterlegten Materialien bei Kultivierung
unter geeigneten Bedingungen abstirbt, verloren geht oder zerstört werden
sollte, bei Benachrichtigung unverzüglich durch andere derselben
ersetzt werden. Die Verfügbarkeit
der hinterlegten Materialien ist nicht als Erlaubnis auszulegen,
die Erfindung entgegen der unter der Amtsgewalt einer beliebigen
Regierung gemäß ihrer
Patentrechte gewährten
Rechte praktisch umzusetzen.
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Die
vorangehende niedergeschriebene Patentschrift wird als ausreichend
erachtet, einem Fachkundigen zu ermöglichen, die Erfindung in die
Praxis umzusetzen. Die vorliegende Erfindung wird durch das hinterlegte
Konstrukt in ihrem Umfang nicht eingeschränkt, da die hinterlegte Ausführungsform
als einzelne Illustration gewisser Aspekte der Erfindung gedacht
ist. Die Hinterlegung von Material hierin stellt kein Zugeständnis dar,
dass die hierin enthaltende niedergeschriebene Beschreibung unzulänglich ist,
um die praktische Umsetzung irgendeines Aspekts der Erfindung, einschließlich der
besten Ausführungsart
davon, zu ermöglichen, noch
ist sie dahingehend auszulegen, dass sie den Schutzumfang der Ansprüche auf
die speziellen II-lustrationen
einschränkt,
die sie verkörpert.
In der Tat werden verschiedene Modifizierungen zusätzlich zu
jenen, die hierin dargestellt und beschrieben sind, dem Fachkundigen
auf dem Gebiet der Erfindung aus der vorhergehenden Beschreibung
offensichtlich und liegen im Schutzumfang der beigefügten Ansprüche. Sequenzprotokoll