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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Identifizierung und
Isolierung neuer DNA und die rekombinante Produktion neuer Polypeptide,
die von dieser DNA kodiert werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Extrazelluläre Proteine
spielen eine bedeutende Rolle bei der Bildung, Differenzierung und
Erhaltung mehrzelliger Organismen. Das Schicksal vieler einzelner
Zellen, z.B. die Vermehrung, Migration, Differenzierung oder Wechselwirkung
mit anderen Zellen, wird typischerweise von Informationen bestimmt,
die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren Umgebung erhalten
werden. Diese Informationen werden häufig von sekretierten Polypeptiden übertragen
(beispielsweise von mitogenen Faktoren, Überlebensfaktoren, zytotoxischen
Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptiden und Hormonen),
die wiederum von verschiedenartigen Zellrezeptoren oder membrangebundenen
Proteinen empfangen und interpretiert werden. Diese sekretierten
Polypeptide oder Signalmoleküle
strömen
normalerweise durch den zellulären
Sekretionsweg, um ihren Wirkungsort in der extrazellulären Umgebung
zu erreichen.
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Sekretierte
Proteine weisen verschiedene gewerbliche Anwendungen auf, einschließlich Pharmazeutika,
Diagnostika, Biosensoren und Bioreaktoren. Die meisten zurzeit erhältlichen
Proteinarzneimittel, wie z.B. thrombolytische Mittel, Interferone,
Interleukine, Erythropoietine, koloniestimulierende Faktoren und
verschiedene andere Cytokine, sind sekretorische Proteine. Ihre
Rezeptoren, die Membranproteine sind, weisen ebenfalls ein Potenzial
als therapeutische oder diagnostische Mittel auf. Industrie sowie
Universitäten
bemühen sich,
neue native sekretierte Proteine zu identifizieren. Zahlreiche Bemühungen konzentrieren
sich auf das Screening von rekombinanten Säugetier-DNA-Bibliotheken, um
die kodierenden Sequenzen für
neue sekretierte Proteine zu identifizieren. Beispiele von Screeningverfahren
und Techni ken werden in der Literatur beschrieben (siehe beispielsweise
Klein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 7108-7113 (1996); US-Patent
Nr. 5.536.637)).
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptoren können
eine wichtige Rolle bei der Bildung, Differenzierung und Erhaltung
mehrzelliger Organismen spielen. Das Schicksal vieler einzelner
Zellen, z.B. die Vermehrung, Migration, Differenzierung oder Wechselwirkung
mit anderen Zellen, wird typischerweise von Informationen bestimmt,
die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren Umgebung erhalten
werden. Diese Informationen werden häufig von sekretierten Polypeptiden übertragen
(beispielsweise von mitogenen Faktoren, Überlebensfaktoren, zytotoxischen
Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptiden und Hormonen),
die wiederum von verschiedenartigen Zellrezeptoren oder membrangebundenen
Proteinen empfangen und interpretiert werden. Solche membrangebundenen
Proteine und Zellrezeptoren umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Cytokinrezeptoren, Rezeptorkinasen, Rezeptorphosphatasen, an Zell-Zell-Wechselwirkungen beteiligte
Rezeptoren und zelluläre
Adhäsinmoleküle, wie
z.B. Selectine und Integrine. Beispielsweise wird die Übertragung
von Signalen, welche Zellwachstum und -differenzierung regulieren,
teilweise von der Phosphorylierung verschiedener Zellproteine reguliert.
Protein-Tyrosinkinasen, Enzyme, die diesen Prozess katalysieren,
können
auch als Wachstumsfaktorrezeptoren fungieren. Beispiele umfassen
Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptor
und Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor.
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptormoleküle
haben verschiedene gewerbliche Anwendungen, einschließlich als
pharmazeutische und diagnostische Mittel. Rezeptorimmunoadhäsine beispielsweise können als
therapeutische Mittel eingesetzt werden, um die Rezeptor-Liganden-Wechselwirkung
zu blockieren. Die membrangebundenen Proteine können weiters zum Screening
möglicher
Peptid- oder Kleinmolekül-Inhibitoren
der relevanten Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung eingesetzt werden.
Es werden von Industrie sowie Universitäten Anstrengungen unternommen,
neue native Rezeptorproteine zu identifizieren. Zahlreiche Bemühungen konzentrie ren
sich auf das Screening von rekombinanten Säugetier-DNA-Bibliotheken, um die
kodierenden Sequenzen für
neue Rezeptorproteine zu identifizieren.
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Die
Erfinder beschreiben hierin die Identifizierung und Charakterisierung
neuer sekretierter Polypeptide und Transmembranpolypeptide und neuer
Nucleinsäuren,
die für
diese Polypeptide kodieren.
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PRO243
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Chordin
(Xenopus, Xchd) ist ein löslicher
Faktor, der vom Spemann-Organisator sekretiert wird, welcher starke
Dorsalisierungsaktivität
aufweist (Sasai et al., Cell 79, 779–90 (1994); Sasai et al., Nature
376, 333–36
(1995)). Weitere Dorsalisierungsfaktoren, die vom Organisator sekretiert
werden, sind Noggin (Smith und Harlan, Cell 70, 829–840 (1992);
Lamb et al., Science 262, 713–718
(1993)) und Follistatin (Hemmanti-Brivanlou et al., Cell 77, 283–295 (1994)).
Chordin teilt primitives Ektoderm in neurale und nichtneurale Domänen und
löst Notochord-
und Muskelbildung durch Dorsalisierung des Mesoderms aus. Das geschieht
dadurch, dass es als Antagonist der ventralisierenden BMP-4-Signale
fungiert. Diese Inhibition wird durch direkte Bindung von Chordin
an BMP-4 im extrazellulären
Raum vermittelt, wodurch eine BMP-4-Rezeptoraktivierung durch BMP-4 verhindert
wird (Piccolo et al., Develop. Biol. 182, 5–20 (1996)).
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BMP-4
wird mit einem Gradienten von der ventralen Seite des Embryos exprimiert,
während
Chordin mit einem Gradienten exprimiert wird, der komplementär zu jenem
von BMP-4 ist. Chordin wirkt BMP-4 entgegen, um das untere Ende
des BMP-4-Gradienten zu bilden. So stellt das Gleichgewicht zwischen
dem Signal von Chordin und anderen vom Organisator stammenden Faktoren
auf der einen Seite und dem BMP-Signal auf
der anderen Seite das ektodermale Keimblatt mit seinen dorsalen-ventralen
Positionsinformationen bereit. Chordin kann auch an der dorsalen-ventralen
Strukturierung des Zentralnervensystems mitwirken (Sasai et al., Cell
79, 779–90
(1994)). Es induziert auch ausschließlich vorderes Nervengewebe
(Vorderhirntyp), wodurch der neurale Typ anteriorisiert wird (Sasai
et al., Cell 79, 779–90
(1997)). In Anbetracht seiner Rolle bei neuronaler Induktion und
Strukturierung kann sich Chordin bei der Behandlung von neurodegenerativen
Erkrankungen und Nervenschäden,
beispielsweise aufgrund von Traumata oder nach Chemotherapie, als
nützlich
erweisen.
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Die
Erfinder beschreiben hierin die Identifizierung und Charakterisierung
neuer Polypeptide, die Homologie zum Chordin-Protein aufweisen,
worin diese Polypeptide hierin als PRO243-Polypeptide bezeichnet werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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PRO243
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Die
Anmelder haben einen cDNA-Klon (DNA35917-1207) identifiziert, der
für ein
neues Polypeptid kodiert, das in der vorliegenden Anmeldung als „PRO243" bezeichnet wird.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit, das zumindest 80
% Sequenzidentität
mit (a) einem DNA-Molekül,
das für
ein PRO243-Polypeptid kodiert, welches die Aminosäuresequenz
24 bis 954 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) umfasst,
oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls von (a) aufweist. Die Sequenzidentität beträgt vorzugsweise
etwa 85 %, noch bevorzugter etwa 90 %, insbesondere etwa 95 %. In
einem Aspekt weist die isolierte Nucleinsäure zumindest etwa 80 %, vorzugsweise
zumindest etwa 85 %, noch bevorzugter zumindest etwa 90 % und insbesondere
zumindest etwa 95 % Sequenzidentität mit einem Polypeptid mit
den Aminosäureresten
1 bis 954 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) auf. Vorzugsweise
findet sich der höchste
Grad an Sequenzidentität
innerhalb der vier (4) konservierten Cysteincluster (Aminosäuren 51
bis 125; Aminosäuren
705 bis 761; Aminosäuren
784 bis 849; und Aminosäuren
897 bis 931) aus 2 (Seq.-ID Nr. 2). In einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das isolierte Nucleinsäuremolekül DNA, die
für ein
PRO243-Polypeptid mit den Aminosäureresten
24 bis 954 aus 2 (Seq.-ID Nr. 2) kodiert oder komplementär zu solch
einer kodierenden Nucleinsäuresequenz
ist, und bleibt unter zumindest mäßigen und gegebenenfalls sehr
stringenten Bedingungen stabil daran gebunden. In einem weiteren
Aspekt stellt die Erfindung eine Nucleinsäure des Proteins voller Länge des
Klons DNA35917-1207 bereit, die unter der ATCC-Zugriffsnummer ATCC
209508 hinterlegt ist, alternativ dazu die Kodierungssequenz des
Klons DNA35917-1207, die unter der ATCC-Zugriffsnummer ATCC 209508
hinterlegt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes PRO243-Polypeptid bereit. Genauer
gesagt stellt die Erfindung eine isoliertes Nativsequenz-PRO243-Polypeptid
bereit, das in einer Ausführungsform
eine Aminosäuresequenz
enthält,
die die Reste 24 bis 954 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) umfasst. Insbesondere sind native PRO243-Polypeptide mit
oder ohne nativer Signalsequenz (Aminosäuren 1 bis 23 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2)) und mit oder ohne das Initiationsmethionin inkludiert. Alternativ
dazu stellt die Erfindung ein PRO243-Polypeptid bereit, für das die
Nucleinsäure
kodiert, die unter der Zugangsnummer ATCC 209508 hinterlegt ist.
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Weitere Ausführungsformen
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellt die Erfindung Vektoren bereit,
welche DNA umfassen, die für
beliebige der oben und unten beschriebenen Polypeptide kodieren.
Eine Wirtszelle, die einen beliebigen derartigen Vektor umfasst,
wird ebenfalls bereitgestellt. Beispielswiese können die Wirtszellen CHO-Zellen, E. coli oder
Hefe sein. Weiters wird ein Verfahren zur Produktion beliebiger
der oben oder unten beschriebenen Polypeptide bereitgestellt und
umfasst das Kultivieren von Wirtszellen unter Bedingungen, die zur
Expression des gewünschten
Polypeptids geeignet sind, und das Gewinnen des gewünschten
Polypeptids aus der Zellkultur.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung chimäre
Moleküle
bereit, die beliebige der oben oder unten beschriebenen Polypeptide
umfassen, die an ein heterologes Polypeptid oder an eine heterologe Aminosäuresequenz
fusioniert sind. Ein Beispiel eines solchen chimären Moleküls umfasst ein beliebiges der oben
oder unten beschriebenen Polypeptide, das an eine Epitopmarkierungssequenz
oder an eine Fc-Region eines Immunglobulins fusioniert ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Antikörper
bereit, der spezifisch an ein beliebiges der oben oder unten beschriebenen
Polypeptide bindet. Gegebenenfalls ist der Antikörper ein monoklonaler Antikörper.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
stellt die Erfindung Oligonucleotidsonden bereit, die zur Isolierung
von genomischen und cDNA-Nucleotidsequenzen zweckdienlich sind,
worin diese Sonden von einer beliebigen der oben oder unten beschriebenen
Nucleotidsequenzen hergeleitet sein können.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
eine Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1) einer Nativsequenz-PRO243-cDNA, worin Seq.-ID Nr.
1 ein Klon ist, der hierin als „UNQ217" und/oder „DNA35917-1207" bezeichnet wird.
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2 zeigt
die von der kodierenden Sequenz der in 1 dargestellten
Seq.-ID Nr. 1 hergeleitete Aminosäuresequenz (Seq.-ID Nr. 2).
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3 zeigt
die Anordnung der genomischen Klone in der THPO-Region eines menschlichen
Chromosoms 3g27-q28.
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4a–b
zeigt die Expression von PRO243 in menschlichem adultem und fötalem Gewebe. 4a ist ein Northern-Blot von menschlichem adultem
und fötalem
Gewebe, das an eine menschliche Chordin-cDNA- (PRO243-) Sonde hybridisiert
ist. Der untere Abschnitt zeigt eine Actin-Kontrolle. 4b ist eine Darstellung der menschlichen Chordin-
(PRO243-) cDNA mit den Positionen der Codons, die für die dargestellten
konservierten Cysteinblöcke
kodieren. Die Ausdehnung der verwendeten Sonde ist durch die durchgehende
Linie dargestellt.
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5 zeigt
PRO243 bei In-situ-Hybridisierung von menschlichem adultem Gewebe,
wobei es ein positives Signal in der Spaltlinie des sich entwickelnden
Synovialgelenks zwischen dem Femurkopf und dem Azetabulum abgibt.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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I. Definitionen
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Die
Ausdrücke „PRO-Polypeptid" und „PRO" beziehen sich bei
Verwendung hierin und wenn sich ihnen eine Zahlenbezeichnung unmittelbar
anschließt
auf verschiedene Polypeptide, worin sich die vollständige Bezeichnung
(d.h. PRO/Zahl) auf hierin beschriebene spezielle Polypeptidsequenzen
bezieht. Die Ausdrücke „PRO/Zahl-Polypeptid" und „PRO/Zahl" umfassen bei Verwendung
hierin Nativsequenzpolypeptide und Polypeptidvarianten (die hierin
weitergehend definiert sind). Die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide
können aus
einer Vielzahl von Quellen isoliert werden, wie z.B. aus menschlichen
Gewebetypen oder aus einer anderen Quelle, oder sie können durch
rekombinante oder synthetische Verfahren hergestellt werden.
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Ein „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie das entsprechende aus der Natur stammende PRO-Polypeptid. Derartige
Nativsequenz-PRO-Polypeptide können
aus der Natur isoliert werden oder können durch rekombinante oder
synthetische Hilfsmittel hergestellt werden. Der Ausdruck „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst im Speziellen
natürlich
auftretende trunkierte oder sekretierte Formen des speziellen PRO-Polypeptids
(z.B. eine Sequenz der extrazellulären Domäne), natürlich auftretende Variantenformen
(z.B. alternativ gespleißte
Formen) und natürlich
auftretende allelische Varianten des Poly peptids. In verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung ist das Nativsequenz-PRO243 ein reifes Nativsequenzpolypeptid
oder ein Nativsequenzpolypeptid voller Länge, das die Aminosäuren 24
bis 954 der 2 (Seq.-ID Nr. 2) umfasst,
mit oder ohne N-terminale Signalsequenz (Reste 1 bis etwa 23) und
mit oder ohne Initiationsmethionin an Position 1.
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Die „extrazelluläre Domäne" oder „ECD" des PRO-Polypeptids
bezieht sich auf eine Form des PRO-Polypeptids, die im Wesentlichen
frei von Transmembran- oder Zytoplasma-Domänen ist. Für gewöhnlich wird eine PRO-Polypeptid-ECD
weniger als 1 % derartiger Transmembran- und/oder Zytoplasma-Domänen aufweisen
und wird vorzugsweise weniger als 0,5 % derartiger Domänen aufweisen.
Es versteht sich, dass jegliche für die PRO-Polypeptide der vorliegenden
Erfindung identifizierten Transmembrandomänen nach Kriterien identifiziert
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung routinemäßig zur
Identifizierung solcher Typen von hydrophoben Domänen eingesetzt
werden. Die genauen Begrenzungen einer Transmembranregion können variieren,
jedoch höchstwahrscheinlich
um nicht mehr als ungefähr
5 Aminosäuren
an beiden Enden der anfänglich
identifizierten Domäne.
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Unter „PRO-Polypeptidvariante" wird ein oben oder
unten definiertes aktives PRO-Polypeptid
verstanden, das zumindest 80 % Aminosäuresequenzidentität mit der
hierin offenbarten Nativsequenz-PRO-Polypeptid-Sequenz voller Länge aufweist.
Solche PRO-Polypeptidvarianten umfassen beispielsweise PRO-Polypeptide,
worin ein der mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der nativen Aminosäuresequenz voller Länge addiert
oder deletiert sind. Für
gewöhnlich
wird eine PRO-Polypeptidvariante zumindest ungefähr 80 % Aminosäuresequenzidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
85 % Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
90 % Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest ungefähr
95 % Aminosäuresequenzidentität und insbesondere
bevorzugt zumindest ungefähr
99 % Aminosäuresequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
der hierin offenbarten nativen Aminosäuresequenz voller Länge aufweisen.
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In
Bezug auf PRO243-Varianten bezeichnet der Ausdruck „PRO243-Variante" ein wie unten definiertes
aktives PRO243 mit zumindest etwa 80 % Aminosäuresequenzidentität mit (a)
einem DNA-Molekül,
das für
ein PRO243-Polypeptid kodiert, mit oder ohne nativer Signalsequenz,
oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls von (a). In einer besonderen
Ausführungsform
weist die PRO243-Variante zumindest etwa 80 % Aminosäuresequenzhomologie
mit dem PRO243 mit einer in 2 für ein Nativsequenz-PRO243
voller Länge
gezeigten abgeleiteten Aminosäuresequenz
auf. Solche PRO243-Varianten umfassen beispielsweise PRO243-Polypeptide,
woein eine oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der Sequenz in 2 (Seq.-ID
Nr. 2) addiert oder deletiert sind. Vorzugsweise beträgt die Nucleinsäure- oder Aminosäuresequenzidentität zumindest
etwa 85 %, bevorzugter zumindest etwa 90 % und insbesondere zumindest
etwa 95 %.
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„Prozentuelle
(%) Aminosäuresequenzidentität" bezüglich der
hierin identifizierten PRO-Polypeptidsequenzen ist als derjenige
prozentuelle Anteil an Aminosäureresten
in einer Kandidatsequenz definiert, der mit den Aminosäureresten
in der speziellen PRO-Polypeptidsequenz identisch ist, und zwar
erforderlichenfalls nach Angleichung der Sequenzen und Einführung von
Lücken,
um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erzielen, wobei jegliche
konservative Substitutionen als Teil der Sequenzidentität unberücksichtigt
bleiben. Die Angleichung zum Zwecke der Ermittlung der prozentuellen
Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Weisen erzielt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, beispielsweise unter Verwendung öffentlich erhältlicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign- (DNASTAR-)
Software. Das bevorzugte Angleichungssoftwareprogramm ist BLAST.
Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung kann die geeigneten
Parameter zur Messung der Angleichung ermitteln, einschließlich jeglicher
Algorithmen, die zur Erzielung maximaler Angleichung über die
volle Länge
der verglichenen Sequenzen erforderlich sind.
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„Prozentuelle
(%) Nucleinsäureidentität" bezüglich der
hierin identifizierten, für
PRO kodierenden Nucleinsäuresequenzen
ist als derjenige prozentuelle Anteil von Nu cleotiden in einer Kandidatsequenz
definiert, der mit den Nucleotiden in der PRO-Nucleinsäuresequenz von Interesse identisch
ist, und zwar erforderlichenfalls nach Angleichung der Sequenzen
und Einführung
von Lücken,
um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erzielen. Die Angleichung
zum Zwecke der Ermittlung der prozentuellen Nucleinsäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Weisen erzielt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, beispielsweise unter Verwendung öffentlich erhältlicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign-
(DNASTAR-) Software. Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung
kann die geeigneten Parameter zur Messung der Angleichung ermitteln,
einschließlich
jeglicher Algorithmen, die zur Erzielung maximaler Angleichung über die
volle Länge
der verglichenen Sequenzen erforderlich sind.
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Unter „isoliert" wird bei Verwendung
zur Beschreibung der verschiedenen hierin offenbarten Polypeptide
ein Polypeptid verstanden, das aus einer Komponente seiner natürlichen
Umgebung identifiziert und abgetrennt und/oder gewonnen worden ist.
Verunreinigende Komponenten seiner natürlichen Umgebung sind Materialien,
die typischerweise diagnostische oder therapeutische Verwendungen
für das
Polypeptid stören würden und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht proteinartige
Gelöststoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid gereinigt, und zwar (1) auf ein Ausmaß, das zur Erlangung
von zumindest 15 Resten N-terminaler oder interner Aminosäuresequenz
unter Verwendung eines Zentrifugenbechersequenzieres ausreicht,
oder (2) bis zur Homogenität
mittels SDS-PAGE
unter nicht reduzierenden oder reduzierenden Bedingungen unter Verwendung
von Coomassie-Blau oder vorzugsweise Silberfärbung. Ein isoliertes Polypeptid
umfasst ein Polypeptid in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest
eine Komponente der natürlichen
Umgebung des PRO-Polypeptids nicht vorhanden sein wird. Für gewöhnlich wird das
isolierte Polypeptid durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Eine „isolierte", für PRO-Polypeptid
kodierende Nucleinsäure
ist ein Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremole kül abgetrennt
ist, mit dem es für
gewöhnlich
in der natürlichen
Quelle der PRO-Polypeptidnucleinsäure assoziiert ist. Ein isoliertes
PRO-Polypeptidnucleinsäuremolekül liegt
in einer anderen Form oder in einem anderen Milieu als in der Natur
vor. Isolierte PRO-Polypeptidnucleinsäuremoleküle unterscheiden sich daher
vom speziellen PRO-Polypeptidnucleinsäuremolekül, wie es in natürlichen
Zellen existiert. Jedoch umfasst ein isoliertes PRO-Polypeptidnucleinsäuremolekül PRO-Polypeptidnucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die für
gewöhnlich
das PRO-Polypeptid exprimieren, wo beispielsweise das Nucleinsäuremolekül sich in
einer Stelle im Chromosom befindet, die sich von der natürlicher
Zellen unterscheidet.
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Der
Ausdruck „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen kodierenden Sequenz in
einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind. Die Kontrollsequenzen,
die beispielsweise für
Prokaryoten geeignet sind, umfassen einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz, und eine Ribosombindungsstelle. Eukaryotische
Zellen setzen bekanntermaßen
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer ein.
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Eine
Nucleinsäure
ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung zu einer weiteren Nucleinsäuresequenz
gesetzt wird. Beispielsweise ist DNA für eine Prä-Sequenz oder einen Sekretionsleader operabel
an DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn sie als ein Prä-Protein exprimiert wird, das
sich an der Sekretion des Polypeptids beteiligt; ein Promotor oder
Enhancer ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn
er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder eine Ribosombindungsstelle
ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn sie so positioniert
ist, dass die Translation erleichtert wird. Im Allgemeinen bedeutet „operabel
gebunden", dass
die miteinander verbundenen DNA-Sequenzen zusammenhängend sind
und im Falle eines Sekretionsleaders zusammenhängend sind und sich in Lesephase
befinden. Jedoch müssen
Enhancer nicht zusammenhängend
sein. Die Bindung wird durch Ligation an zweckdienlichen Restriktionsstellen
erzielt. Falls solche Stellen nicht vorhanden sind, werden die synthetischen
Oligonucleotidadaptoren oder Linker gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen einzelne monoklonale Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper (einschließlich Agonist-,
Antagonist- und neutralisierende Antikörper) und Anti-PRO-Polypeptid-Antikörperzusammensetzungen
mit polyepitopischer Spezifität.
Der Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der aus einer Population von
im Wesentlichen homogenen Antikörpern
erhalten wird, d.h. die einzelnen die Population umfassenden Antikörper sind
identisch mit der Ausnahme von möglichen
natürlich
auftretenden Mutationen, die in geringfügigen Mengen vorhanden sein
können.
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„Aktiv" oder „Aktivität" bezieht sich für die Zwecke
hierin auf (eine) Formen) des PRO-Polypeptids, welche biologische
und/oder immunologische Aktivitäten
des speziellen nativen oder natürlich
auftretenden PRO-Polypeptids beibehält bzw. beibehalten. In Bezug
auf PRO243 ist eine bevorzugte Aktivität die Fähigkeit, an beispielsweise
ein Chordin zu binden und dessen Aktivität zu beeinflussen, beispielsweise
zu blockieren oder modulieren, worin die Aktivität vorzugsweise die Regulierung
der Notochord- und Muskelbildung einschließt.
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„Behandlung" oder „behandeln" bezieht sich auf
therapeutische Behandlung sowie prophylaktische oder präventive
Maßnahmen.
Jene, die der Behandlung bedürfen,
umfassen jene, welche die Störung
bereits aufweisen, sowie jene, die für die Störung anfällig sind, oder jene, bei denen
die Störung
zu verhindern ist.
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„Säugetier" zum Zwecke der Behandlung
bezieht sich auf jegliches Tier, das als Säugetier klassifiziert ist,
einschließlich
Menschen, Haus- und Nutztieren und Zoo- oder Sporttieren oder Heimtieren,
wie z.B. Schaf, Hunde, Pferde, Katzen, Rinder und dergleichen. Vorzugsweise
ist das Säugetier
hierin ein Mensch.
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„Träger" umfassen bei Verwendung
hierin pharmazeutisch annehmbare Träger, Exzipienten oder Stabilisatoren,
die für
die Zelle oder das Säugetier,
die damit exponiert werden, bei den eingesetzten Dosierungen und
Konzentrationen nicht toxisch sind. Häufig ist der physiologisch
annehmbare Träger
eine wässrige
pH-gepufferte Lösung.
Beispiele physiologisch annehmbarer Träger umfassen Puffer, wie z.B.
Phosphat, Citrat und andere organische Säuren; Antioxidantien, einschließlich Ascorbinsäure; niedermolekulare
(weniger als ungefähr
10 Reste) Polypeptide; Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine
oder Immunglobuline; hydrophile Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon;
Aminosäuren,
wie z.B. Glycin, Glutamin, Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide,
Disaccharide und andere Kohlenhydrate, wie z.B. Glucose, Mannose
oder Dextrine; chelatierende Mittel, wie z.B. EDTA; Zuckeralkohole,
wie z.B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B. Natrium;
und/oder nichtionische Tenside, wie z.B. TweenTM,
Polyethylenglykol (PEG) und PLURONICSTM.
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Der
Ausdruck „Agonist" wird verwendet,
um sich auf Peptid- und Nichtpeptid-Analoga der nativen PRO-Polypeptide
(wobei sich natives PRO-Polypeptid auf Pro-PRO-Polypeptid, Prä-PRO-Polypeptid, Präpro-PRO-Polypeptid
oder reifes PRO-Polypeptid bezieht) der vorliegenden Erfindung und
auf Antikörper
zu beziehen, die solche nativen PRO-Polypeptide spezifisch unter
der Voraussetzung binden, dass sie zumindest eine biologische Aktivität eines
nativen PRO-Polypeptids beibehalten. Vorzugsweise behalten die Agonisten der
vorliegenden Erfindung die qualitativen Bindungserkennungseigenschaften
und Rezeptoraktivierungseigenschaften des nativen PRO-Polypeptids bei.
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Der
Ausdruck „Antagonist" wird verwendet,
um sich auf ein Molekül
zu beziehen, das eine biologische Aktivität eines nativen PRO-Polypeptids
der vorliegenden Erfindung hemmt, worin sich natives PRO-Polypeptid
auf Pro-PRO-Polypeptid, Prä-PRO-Polypeptid,
Präpro-PRO-Polypeptid
oder reifes PRO-Polypeptid bezieht. Vorzugsweise hemmen die Antagonisten
hierin die Bindung eines nativen PRO-Polypeptids der vorliegenden
Erfindung an einen Bindungspartner. Ein PRO-Polypeptid-„Antagonist" ist ein Molekül, das eine PRO-Antagonist-Effektorfunktion
verhindert oder diese stört
(z.B. ein Molekül,
das die Bindung und/oder Aktivierung eines PRO-Polypeptid-Rezeptors
durch PRO-Polypeptid verhindert oder stört). Solche Moleküle können auf
ih re Fähigkeit
hin gescreent werden, die PRO-Polypeptid-Rezeptoraktivierung kompetitiv
zu hemmen, indem beispielsweise die Bindung von nativem PRO-Polypeptid
in Gegenwart oder Abwesenheit des Test-Antagonist-Moleküls gemessen
wird. Ein Antagonist der vorliegenden Erfindung umfasst weiters
ein Antisense-Polynucleotid gegen das PRO-Polypeptid-Gen, wobei
das Antisenset-Polynucleotid die Transkription oder Translation
des PRO-Polypeptid-Gens blockiert, wodurch seine Expression und
biologische Aktivität
gehemmt wird.
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Unter „stringenten
Bedingungen" wird
(1) der Einsatz niedriger Ionenstärke und hoher Temperatur für das Waschen
verstanden, beispielsweise 0,015 M Natriumchlorid/0,0015 M Natriumcitrat/0,1
% Natriumdodecylsulfat bei 50 °C,
oder (2) der Einsatz eines Denaturierungsmittels, wie z.B. Formamid,
während
der Hybridisierung, beispielsweise 50 Vol.-% Formamid mit 0,1 %
Rinderserumalbumin/0,1 % Ficoll/0,1 % Polyvinylpyrrolidon/50 nM
Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75 mM
Natriumcitrat bei 42 °C. Ein
weiteres Beispiel ist die Verwendung von 50 % Formamid, 5 × SSC (0,75
M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 6/8),
0,1 % Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, beschallte
Lachsspermien-DNA (50 μg/ml),
0,1 % SDS und 10 % Dextransulfat bei 42 °C mit Waschungen bei 42 °C in 0,2 × SSC und
0,1 % SDS. Ein wiederum anderes Beispiel ist Hybridisierung unter
Verwendung eines Puffers von 10 % Dextransulfat, 2 × SSC (Natriumchlorid/Natriumcitrat)
und 50 % Formamid bei 55 °C,
gefolgt von einem Waschvorgang hoher Stringenz bestehend aus EDTA
enthaltendem 0,1 × SSC
bei 55 °C.
-
„Mäßig stringente
Bedingungen" werden
in Sambrook et al., s.o., beschrieben und umfassen die Verwendung
einer Waschlösung
und von Hybridisierungsbedingungen (z.B. Temperatur, Ionenstärke und
% SDS), die weniger stringent als die oben beschriebenen sind. Ein
Beispiel mäßig stringenter
Bedingungen ist eine Bedingung wie z.B. Inkubation über Nacht
bei 37 °C
in einer Lösung,
die das Folgende enthält:
20 % Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10
% Dextransulfat und 20 mg/ml denatu rierte abgeschnittene Lachsspermien-DNA,
gefolgt vom Waschen der Filter in 1 × SSC bei ungefähr 37–50 °C. Der geübte Fachmann
wird erkennen, wie die Temperatur, Ionenstärke usw. wie benötigt einzustellen
sind, um Faktoren, wie z.B. Sondenlänge und dergleichen, Rechnung
zu tragen.
-
„Southern-Analyse" oder „Southern-Blotting" ist ein Verfahren,
mit dem die Gegenwart von DNA-Sequenzen in einem Restriktionsendonucleaseverdau
von DNA oder einer DNA enthaltenden Zusammensetzung durch Hybridisierung
an ein bekanntes markiertes Oligonucleotid oder DNA-Fragment bestätigt wird.
Die Southern-Analyse umfasst typischerweise die elektrophoretische
Trennung von DNA-Verdauungen an Agarosegelen, Denaturierung der
DNA nach elektrophoretischer Trennung und Transfer der DNA auf Nitrozellulose, Nylon
oder einen anderen geeigneten Membranträger zur Analyse mit einer radiomarkierten,
biotinylierten oder Enzymmarkierten Sonde, wie in Abschnitten 9.37–9.52 von
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, New York (1989), beschrieben wird.
-
„Northern-Analyse" oder „Northern-Blotting" ist ein Verfahren,
das zur Identifizierung von RNA-Sequenzen verwendet wird, die an
eine bekannte Sonde, wie z.B. an ein Oligonucleotid, DNA-Fragment,
eine cDNA oder ein Fragment davon oder ein RNA-Fragment, hybridisieren. Die Sonde ist
mit einem Radioisotop, wie z.B. 32P, oder
durch Biotinylierung oder mit einem Enzym markiert. Die zu analysierende
RNA wird üblicherweise
elektrophoretisch an einem Agarose- oder Polyacrylamidgel getrennt,
auf Nitrozellulose, Nylon oder eine andere geeignete Membran übertragen
und mit der Sonde unter Verwendung von Standardtechniken hybridisiert,
die auf dem Gebiet der Erfindung wohl bekannt sind, wie z.B. jene,
die in den Abschnitten 7.39–7.52 von
Sambrook et al., s.o., beschrieben sind.
-
II. Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung
-
PRO-243-Polypeptide voller
Länge
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neu identifizierte und isolierte Nucleotidsequenzen
bereit, die für
Polypeptide kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als PRO243
bezeichnet werden. Im Speziellen haben die Anmelder cDNA identifiziert
und isoliert, die für
ein PRO243-Polypeptid kodiert, wie in den unten stehenden Beispielen
ausführlicher
offenbart wird. Unter Verwendung von BLAST-, BLAST-2- und FastA-Sequenzangleichungscomputerprogrammen
fanden die Anmelder, dass ein Nativsequenz-PRO243 voller Länge (dargestellt in 2 und
Seq.-ID Nr. 2) 50 % Aminosäuresequenzidentität mit Chordin
vom Afrikanischen Krallenfrosch und Xenopus und 77 % Homologie mit
Ratten-Chordin aufweist. Demgemäß wird derzeit
angenommen, dass PRO243, das in der vorliegenden Anmeldung offenbart
ist, ein neu identifiziertes Mitglied der Chordinproteinfamilie
ist und die Fähigkeit
besitzen könnte,
die Notochord- und Muskelbildung durch Dorsalisierung des Mesoderms
zu beeinflussen.
-
PRO-Polypeptidvarianten
-
Zusätzlich zu
den hierin beschriebenen Nativsequenz-PRO-Polypeptiden voller Länge ist
vorgesehen, dass PRO-Polypeptidvarianten hergestellt werden können. PRO-Polypeptidvarianten
können
durch Einführen geeigneter
Nucleotidänderungen
in die PRO-Polypeptid-DNA oder durch Synthese des gewünschten PRO-Polypeptids
herstellt werden. Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung werden
anerkennen, dass Aminosäureänderungen
posttranslationelle Prozesse der PRO-Polypeptide verändern könnten, wie
z.B. die Änderung
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder Verändern der
Membranverankerungseigenschaften.
-
Variationen
in den Nativsequenz-PRO-Polypeptiden voller Länge oder in verschiedenen Domänen der hierin
beschriebenen PRO-Polypeptide können
vorgenommen werden, indem beispielsweise irgendeine derjenigen Techniken
und Richtlinien für
konservative und nicht-konservative Mutationen verwendet wird, die
beispielsweise im US-Patent Nr. 5.364.934 dargelegt sind. Variationen
können
eine Substitution, Deletion oder Insertion von einem oder mehreren
Codons sein, die für
das PRO-Polypeptid kodieren, was in einer Änderung der Aminosäuresequenz
des PRO-Polypeptids im Vergleich zum Nativsequenz-PRO-Polypeptid
resultiert. Gegebenenfalls erfolgt die Variation durch Substitution
von zumindest einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
in einer oder mehreren Domänen
des PRO-Polypeptids. Hinweise zur Feststellung, welcher Aminosäurerest
insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die gewünschte Aktivität zu beeinflussen, können gefunden
werden, indem die Sequenz des PRO-Polypeptids mit jener von homologen
bekannten Proteinmolekülen
verglichen und die Anzahl vorgenommener Aminosäuresequenzänderungen in Regionen hoher Homologie
minimiert wird. Aminosäuresubstitutionen
können
das Ergebnis des Ersetzens einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften sein, wie z.B. der
Ersatz eines Leucins durch ein Serin, d.h. konservative Aminosäureersetzungen.
Insertionen oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von 1 bis 5 Aminosäuren liegen. Die erlaubte Variation
kann ermittelt werden, indem systematisch Insertionen, Deletionen
oder Substitutionen von Aminosäuren
oder der Sequenz vorgenommen und die resultierenden Varianten auf
Aktivität
im in den unten stehenden Beispielen beschriebenen In-vitro-Test
getestet werden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind konservative Substitutionen von Interesse in Tabelle 1 unter dem
Titel bevorzugter Substitutionen gezeigt. Falls solche Substitutionen
in einer Änderung
der biologischen Aktivität
resultieren, dann können
substanziellere Änderungen,
die in Tabelle 1 als beispielhafte Substitutionen bezeichnet sind
oder wie sie unten in Bezug auf Aminosäureklassen weitergehend beschrieben
sind, eingeführt
und die Produkte gescreent werden.
-
-
Substantielle
Modifizierungen der Funktion oder immunologischen Identität des PRO-Polypeptids
werden erzielt, indem Substitutionen gewählt werden, die sich in ihrer
Wirkung auf die Erhaltung (a) der Struktur des Polypeptidgerüsts im Bereich
der Substitution, beispielsweise als Faltblatt- oder Helixstruktur,
(b) der Ladung oder Hydrophobizität des Moleküls an der Zielstelle oder (c)
der Sperrigkeit der Seitenkette signifikant unterscheiden. Natürlich auftretende
Reste werden auf Basis gemeinsamer Seitenketteneigenschaften in Gruppen
unterteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin, Met,
Ala, Val, Leu, Ile;
- (2) neutral-hydrophil: Cys, Ser, Thr;
- (3) sauer: Asp, Glu;
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg;
- (5) Reste, welche die Kettenausrichtung beeinflussen: Gly, Pro;
und
- (6) aromatisch: Trp, Tyr, Phe.
-
Nichtkonservative
Substitutionen bedingen das Austauschen eines Mitglieds einer dieser
Klassen durch eine andere Klasse. Derartige substituierte Reste
können
auch in die konservativen Substitutionsstellen oder bevorzugter
in die verbleibenden (nicht konservierten) Stellen eingeführt werden.
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Die
Variationen können
unter Anwendung von Verfahren gemacht werden, die auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, wie z.B. Oligonucleotid-vermittelte
(ortsgerichtete) Mutagenese, Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese.
Ortsgerichtete Mutagenese (Carter et al., Nucl. Acids Res. 13, 4331
(1986); Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)), Kassettenmutagenese
(Wells et al., Gene 34, 315 (1985)), Restriktionsselektionsmutagenese
(Wells et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986))
oder andere bekannte Techniken können
an der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die gewünschte
PRO-Polypeptidvarianten-DNA herzustellen.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann außerdem
eingesetzt werden, um ein oder mehrere Aminosäuren entlang der zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren sind
relativ kleine, neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
unter dieser Gruppe, da sie die über
den Beta-Kohlenstoff hinausgehende Seitenkette eliminiert und mit
geringerer Wahrscheinlichkeit die Hauptkettenkonformation der Variante
verändert.
Alanin ist typischerweise ebenfalls bevorzugt, das es die am häufigsten vorkommende
Aminosäure
ist. Weiters findet sie sich häufig
in verborgenen sowie exponierten Positionen (Creighton, The Proteins,
W.H. Freeman & Co.,
N.Y.; Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)). Falls die Alanin-Substitution
keine adäquaten
Mengen der Variante liefert, kann eine isoterische Aminosäure verwendet
werden.
-
Modifizierungen
von PRO-Polypeptiden
-
Kovalente
Modifizierungen von PRO-Polypeptiden sind im Schutzumfang der Erfindung
enthalten. Ein Typ kovalenter Modifizierung umfasst das Umsetzen
von Ziel-Aminosäureresten
des PRO-Polypeptids mit einem organischen Derivatisierungsmittel,
das zur Reaktion mit ausgewählten
Seitenketten oder mit den N- oder C-terminalen Resten des PRO-Polypeptids
fähig ist.
Die Derivatisierung mit bifunktionellen Reagenzien ist beispielsweise
zur Vernetzung eines PRO-Polypeptids mit einer wasserunlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche zur
Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO-Polypeptid-Antikörpern und
umgekehrt zweckdienlich. Häufig
verwendete Vernetzungsmittel umfassen beispielsweise 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan, Glutaraldehyd,
N-Hydroxysuccinimidester, wie z.B. Ester der 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, einschließlich
Disuccinimidylester wie z.B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionelle Maleinimide, wie z.B. Bis-N-maleinimido-1,8-octan,
und Reagenzien, wie z.B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifizierungen umfassen die Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, die Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin- und
Histidinseitenketten [T.E. Creighton, Proteins: Structure and Molecular
Properties, W.H. Freeman & Co., San
Francisco, S. 79–86
(1983)), Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeglicher
C-terminalen Carboxygruppe.
-
Ein
weiterer Typ kovalenter Modifizierung der PRO-Polypeptide, der im
Schutzumfang der Erfindung enthalten ist, umfasst die Veränderung
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. Unter „Verändern des
nativen Glykosylierungsmus ters" wird
für die
Zwecke hierin das Deletieren von einem oder mehreren Kohlenhydratgruppierungen
in einem Nativsequenz-PRO-Polypeptid und/oder das Addieren von einer
oder mehreren, im Nativsequenz-PRO-Polypeptid nicht vorhandenen
Glykosylierungsstellen und/oder die Veränderung des Verhältnisses
und/oder der Zusammensetzung der an die Glykosylierungsstelle(n)
gebundenen Zuckerreste verstanden.
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Die
Addition von Glykosylierungsstellen an das PRO-Polypeptid kann durch Ändern der
Aminosäuresequenz
erzielt werden. Die Änderung
kann beispielsweise durch Addition von oder Substitution durch einen oder
mehrere Serin- oder Threoninreste am Nativsequenz-PRO-Polypeptid
vorgenommen werden (für
O-glykosylierte Stellen). Die PRO-Polypeptid-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf DNA-Ebene verändert
werden, insbesondere durch Mutieren der für das PRO-Polypeptid kodierenden
DNA an vorgewählten
Basen, so dass Codons erzeugt werden, die in die gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden.
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Ein
weiteres Mittel zur Erhöhung
der Anzahl von Kohlenhydratgruppierungen am PRO-Polypeptid ist die
chemische oder enzymatische Kopplung von Glykosiden an das Polypeptid.
Solche Verfahren werden auf dem Gebiet der Erfindung beschrieben,
z.B. in WO 87/05330, veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem., S. 259–306
(1981).
-
Die
Entfernung von am PRO-Polypeptid vorhandenen Kohlenhydratgruppierungen
kann chemisch oder enzymatisch erzielt werden oder durch Mutationssubstitution
von Codons, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Glykosylierungsziele dienen. Chemische Deglykosylierungstechniken
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und werden beispielsweise
von Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und
von Edge et al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Die
enzymatische Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen an Polypeptiden
kann durch Verwendung einer Vielzahl von Endo- und Exo-Glykosidasen wie
von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben,
erzielt werden.
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Ein
weiterer Typ kovalenter Modifizierung von PRO-Polypeptiden der Erfindung
umfasst die Bindung des PRO-Polypeptids an eines einer Vielzahl
von nicht-proteinartigen Polymeren, z.B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol
oder Polyoxyalkylenen auf eine Weise, die in den US-Patenten Nr.
4.640.835; 4.496.689; 4.301.144; 4.670.417; 4.791.192 oder 4.179.337
dargelegt ist.
-
Die
PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch auf eine Weise modifiziert
werden, die ein chimäres
Molekül
liefert, das ein PRO-Polypeptid umfasst, das an ein(e) weitere(s),
heterologe(s) Polypeptid oder Aminosäuresequenz fusioniert ist.
In einer Ausführungsform
umfasst ein derartiges chimäres
Molekül eine
Fusion des PRO-Polypeptids mit einem Markerpolypeptid, das ein Epitop
bereitstellt, an das ein Anti-Marker-Antikörper selektiv binden kann.
Die Epitopmarkierung wird im Allgemeinen am Amino- oder Carboxyterminus
des PRO-Polypeptids platziert. Die Gegenwart derartiger epitopmarkierter
Formen des PRO-Polypeptids kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen
das Markerpolypeptid detektiert werden. Außerdem ermöglicht die Bereitstellung der
Epitopmarkierung die einfache Reinigung des PRO-Polypeptids mittels Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Marker-Antikörpers oder einer anderen Art
von Affinitätsmatrix,
die an den Epitopmarker bindet. In einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion des PRO-Polypeptids
mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten Region eines Immunglobulins
umfassen. Bei einer zweiwertigen Form des chimären Moleküls könnte solch eine Fusion an der
Fc-Region eines IgG-Moleküls
stattfinden.
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Verschiedene
Markierungspolypeptide und ihre entsprechenden Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohl bekannt. Beispiele umfassen Polyhistidin-
(poly-his-) oder Poly-Histidin-Glycin- (poly-his-gly-) Marker; das
flu-HA-Markerpolypeptid und seinen Antikörper 12CA5 (Field et al., Mol.
Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988));
den c-myc-Marker
und die 8F9-, 3C7-, 6E10-, B7- und 9E10-Antikörper dagegen (Evan et al.,
Molecular and Cellular Biology 5, 3610-3616 (1985)); und den Herpex-simplex-Virus-Glycoprotein-D-
(gD-) Marker und seinen Antikörper
(Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)). Andere Markerpolypeptide umfassen
das Flag-Peptid
(Hopp et al., BioTechnology 6, 1204-1210 (1988)); das KT3-Epitop-Peptid
(Martin et al., Science 255, 192–194 (1993)); ein α-Tubulin-Epitop-Peptid
(Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)); und den T7-Gen-10-Protein-Peptidmarker
(Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393-6397
(1990)).
-
Herstellung
von PRO-Polypeptiden
-
Die
unten stehende Beschreibung betrifft in erster Linie die Produktion
von PRO-Polypeptiden durch Kultivieren von Zellen, die mit einem
die gewünschte
PRO-Polypeptidnucleinsäure
enthaltenden Vektor transformiert oder transfiziert sind. Es ist
selbstverständlich
vorgesehen, dass alternative Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, eingesetzt werden können, um das PRO-Polypeptid
herzustellen. Beispielsweise können
die PRO-Polypeptidsequenz oder Abschnitte davon mittels direkter
Peptidsynthese unter Verwendung von Festphasentechniken hergestellt
werden (siehe z.B. Stewart et al., Solid-Phase Peptide Synthesis,
W.H. Freeman Co., San Francisco, CA (1969); Merrifield, J. Am. Chem.
Soc. 85, 2149–2154
(1963)). Die In-vitro-Proteinsynthese kann unter Verwendung manueller
oder automatisierter Techniken durchgeführt werden. Automatisierte
Synthese kann beispielsweise unter Verwendung eines Applied-Biosynthesis-Peptid-Synthesizers
(Foster System, CA) nach den Anleitungen des Herstellers erzielt
werden. Verschiedene Abschnitte des gewünschten PRO-Polypeptids können gesondert
chemisch synthetisiert und unter Verwendung chemischer oder enzymatischer
Verfahren kombiniert werden, um das PRO-Polypeptid voller Länge herzustellen.
-
A. Isolierung von für PRO-Polypeptide
kodierender DNA
-
Für PRO-Polypeptide
kodierende DNA kann aus einer cDNA-Bibliothek erhalten werden, die
aus Gewebe hergestellt wurde, von dem angenommen wird, dass es die
gewünschte
PRO-Polypeptid-mRNA besitzt, und um diese in einem nachweisbaren
Ausmaß zu
exprimieren. Demgemäß kann menschliche
PRO-Polypeptid-DNA be quem aus einer aus menschlichem Gewebe erhaltenen
cDNA-Bibliothek erhalten werden, wie beispielsweise in den Beispielen
beschrieben wird. Das für
PRO-Polypeptid kodierende Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek
oder mittels Oligonucleotidsynthese erhalten werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden (wie z.B. Antikörpern
gegen das gewünschte
PRO-Polypeptid oder Oligonucleotide
mit zumindest ungefähr
20–80
Basenpaaren) gescreent werden, die konstruiert sind, um das Gen
von Interesse oder von ihm kodiertes Protein zu identifizieren.
Das Screening der cDNA- oder genomischen Bibliothek mit der gewählten Sonde
kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden,
wie sie beispielsweise in Sambrook et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York
(1989), beschrieben sind. Ein alternatives Mittel zur Isolierung
des für
das gewünschte
PRO-Polypeptid kodierenden Gens ist die Verwendung des PCR-Verfahrens
(Sambrook et al., s.o.; Dieffenbach et al., PCR-Primer: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1995)).
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Die
unten stehenden Beispiele beschreiben Techniken zum Screening einer
cDNA-Bibliothek.
Die als Sonden gewählten
Oligonucleotidsequenzen sollten ausreichend lang und ausreichend
eindeutig sein, so dass falsche positive Ergebnisse minimiert werden.
Das Oligonucleotid wird vorzugsweise markiert, so dass es bei Hybridisierung
an DNA in der gescreenten Bibliothek detektiert werden kann. Markierungsverfahren
sind auf dem Gebiet der Erfindung wohl bekannt und umfassen die
Verwendung von radioaktiven Markern, wie z.B. 32P-markiertes
ATP, Biotinylierung und Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen,
einschließlich
mäßiger und
hoher Stringenz, werden in Sambrook et al., s.o., bereitgestellt.
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In
solchen Bibliothek-Screeningverfahren identifizierte Sequenzen können mit
anderen bekannten Sequenzen, die in öffentlichen Datenbanken, wie
z.B. GenBank, oder in privaten Sequenzdatenbanken hinterlegt und
verfügbar
sind, verglichen und an diese angeglichen werden. Sequenzidentität (entweder
auf Aminosäure- oder
auf Nucleotid-Ebene) in definierten Regionen des Moleküls oder über die
Sequenz voller Länge
hinweg kann durch Sequenzangleichung unter Verwendung von Computersoftwareprogrammen,
wie z.B. BLAST, ALIGN, DNAstar und INHERIT, ermittelt werden, die
verschiedene Algorithmen einsetzen, um Homologie zu messen.
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Nucleinsäure, die
eine für
Protein kodierende Sequenz aufweist, kann durch Screening ausgewählter cDNA-
oder genomischer Bibliotheken unter Verwendung der hierin erstmals
offenbarten, abgeleiteten Aminosäuresequenz
und, falls erforderlich, unter Verwendung herkömmlicher Primerextensionsverfahren,
wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben werden, um Vorläufer und
Prozessierungszwischenprodukte der mRNA zu detektieren, die möglicherweise
nicht rückwärts in cDNA
transkribiert worden ist, erhalten werden.
-
B. Wahl und Transformation
von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit hierin zur PRO-Polypeptid-Produktion beschriebenen Expressions-
oder Klonierungsvektoren transfiziert oder transformiert und in
herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert, die in geeigneter Weise zur Induktion von Promotoren,
Selektion von Transformanten oder Amplifikation der für die gewünschten
Sequenzen kodierenden Gene modifiziert worden sind. Die Kultivierungsbedingungen,
wie z.B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können vom
geübten
Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt
werden. Im Allgemeinen finden sich Prinzipien, Protokolle und praktische
Techniken zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler (Hrsg.), IRL Press
(1991), und in Sambrook et al., s.o.
-
Verfahren
der Transfektion sind dem gewöhnlich
Fachkundigen bekannt, beispielsweise CaPO4 und Elektroporation.
In Abhängigkeit
von der verwendeten Wirtszelle wird die Transformation unter Verwendung von
Standardtechniken durchgeführt,
die für
diese Zellen geeignet sind. Die Calciumbehandlung unter Einsatz von
Calciumchlorid, wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben wird,
oder Elektroporation wird im Allgemeinen für Prokaryoten oder andere Zellen
verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren aufweisen. Die Infektion mit
Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation gewisser Pflanzenzellen
verwendet, wie sie in Shaw et al., Gene 23, 315 (1983), und WO 89/05859,
veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben wird. Für Säugetierzellen ohne derartige
Zellwände
kann das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
von Graham und van der Eb, Virology 52, 456–457 (1978), eingesetzt werden.
Allgemeine Aspekte von Säugetierwirtszellsystem-Transformationen
sind im US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben worden. Transformationen
in Hefe werden typischerweise nach dem Verfahren von Van Solingen
et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 76, 3829 (1979), durchgeführt. Jedoch können andere
Verfahren zur Einführung von
DNA in Zellen, wie z.B. durch Kern-Mikroinjektion, Elektroporation,
Bakterienprotoplastenfusion mit intakten Zellen oder Polykationen,
z.B. Polybren, Polyornithin, ebenfalls verwendet werden. Zu den
verschiedenen Techniken zum Transformieren von Säugetierzellen siehe Keown et
al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990), und Mansour et
al., Nature 336, 348–352
(1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zur Klonierung oder Expression von DNA in den Vektoren
hierin umfassen Prokaryoten, Hefe oder höhere eukaryotische Zellen.
Geeignete Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Eubakterien, wie z.B. Gram-positive oder Gram-negative Organismen,
beispielsweise Enterobacteriaceae, wie z.B. E. coli. Verschiedene
E.-coli-Stämme
sind öffentlich
erhältlich,
wie z.B. E.-coli-K12-Stamm
MM294 (ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC 31.537); E.-coli-Stamm W3110 (ATC
27.325) und K5 722 (ATCC 53.635). Andere geeignete prokaryotische
Wirtszellen umfassen Enterobacteriaceae, wie z.B. Escherichia, z.B.
E. coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella, Proteus, Salmonella,
z.B. Salmonella typhimurium, Serratia, z.B. Serratia marcescans,
und Shigella, sowie Bacilli, wie z.B. B. subtilis und B. licheniformis
(z.B. B. licheniformis 41P, offenbart in
DD 266.710 , veröffentlicht am 12. April 1989),
Pseudomonas, wie z.B. P. aeruginosa, und Streptomyces. Verschiedene
E.-coli-Stämme
sind öffentlich
erhältlich,
wie z.B. E.-coli-K12-Stamm MM294
(ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC 31.537); E.-coli-Stamm W3110 (ATCC
27.325); und K5 772 (ATCC 53.635). Diese Beispiele sind illustrativ
und nicht einschränkend.
Stamm W3110 ist ein besonders bevorzugter Wirt oder Elternwirt,
da er ein häufiger
Wirtsstamm für
rekombinante DNA-Produktfermentationen ist. Vorzugsweise sekretiert
die Wirtszelle minimale Mengen an proteolytischen Enzymen. Beispielsweise
kann Stamm W3110 modifiziert werden, um eine genetische Mutation
in den Genen zu bewirken, die für
Proteine kodieren, die dem Wirt fremd sind, wobei Beispiele solcher
Wirte die folgenden umfassen: E. coli W3110, Stamm 1A2, der den
vollständigen
Genotyp tonA aufweist; E. coli W3110, Stamm 9E4, der den vollständigen Genotyp
tonA ptr3 aufweist; E. coli W3110, Stamm 27C7 (ATCC 55.244), der
den vollständigen
Genotyp tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac)169 degP ompT kan
r aufweist;
E. coli W3110, Stamm 37D6, der den vollständigen Genotyp tonA ptr3 phoA
E15 (argF-lac)169 degP ompT rbs7 ilvG kan
r aufweist;
E. coli W3110, Stamm 40B4, bei dem es sich um Stamm 37D6 mit einer
Nicht-Kanamycinresistenten depP-Deletionsmutation handelt; und ein
E.-coli-Stamm mit einer mutierten periplasmatischen Protease, offenbart
im US-Patent Nr. 4.946.783, erteilt am 7. August 1990. Alternativ
dazu sind In-vitro-Klonierungsverfahren, z.B. PCR- oder andere Nucleinsäurepolymerasereaktionen,
geeignet.
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroorganismen, wie z.B. Fadenpilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für für PRO-Polypeptid-kodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein häufig verwendeter niederer eukaryotischer
Wirtsorganismus. Andere umfassen Schizosaccharomyces pombe (Beach
und Nurse, Nature 290, 140 (1981);
EP
139.383 , veröffentlicht
am 2. Mai 1985); Kluyveromyces-Wirte (US-Patent Nr. 4.943.529; Fleer
et al., Bio/Technology 9, 968–975
(1991)), wie z.B. K. lactis (MW98-8C, CBS683, CBS4574; Louvencourt
et al., J. Bacteriol. 737 (1983)); K. fragilis (ATCC 12.424), K.
bulgaricus (ATCC 16.045), K. wickeramii (ATCC 24.178), K. waltii
(ATCC 56.500), K. drosophilarum (ATCC 36.906; Van den Berg et al.,
Bio/Technology 8, 135 (1990)), K. thermotolerans und K. marxianus;
Yarrowia (
EP 402.226 );
Pichia pastoris (
EP 1833070 ;
Sreekrishna et al., J. Basic Microbiol. 28, 265–278 (1988)); Candida; Trichoderma
reesia (
EP 244.234 );
Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 5259–5263 (1979));
Schwanniomyces, wie z.B. Schwanniomyces occidentalis (
EP 394.538 , veröffentlicht am 31. Oktober 1990);
und Fadenpilze, wie z.B. Neurospora, Penicillium, Tolypocladium
(WO 91/00357, veröffentlicht
am 10. Jänner
1991) und Aspergillus-Wirte,
wie z.B. A. nidulans (Ballance et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 112,
284–289
(1983); Tilburn et al., Gene 26, 205–221 (1983); Yelton et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1470–1474 (1984)) und A. niger
(Kelly und Hynes, EMBO J. 4, 475–479 (1985)). Methylotrophe
Hefen sind hierin geeignet und umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Hefen, die zum Wachstum auf Methanol fähig sind, ausgewählt aus
den Gattungen Hansenula, Candida, Kloeckera, Pichia, Saccharomyces,
Torulopsis und Rhodotorula. Eine Liste spezieller Spezies, die für diese
Klasse von Hefen beispielgebend ist, findet sich in C. Anthony,
The Biochemistry of Methylotrophs 269 (1982).
-
Geeignete
Wirtszellen zur Expression glykosylierter PRO-Polypeptide stammen
von mehrzelligen Organismen. Beispiele von Invertebratenzellen umfassen
Insektenzellen, wie z.B. Drosophila S2 und Spodoptera Sf9, sowie
Pflanzenzellen. Beispiele zweckdienlicher Säugetierwirtszelllinien umfassen
Chinahamster-Eierstock- (CHO-) und COS-Zellen. Speziellere Beispiele
umfassen Affennieren-CV1-Linie, transformiert durch SV40 (COS-7,
ATCC CRL 1651); menschliche Urnierenlinie (293 oder 293-Zellen,
subkloniert zum Wachstum in Suspensionskultur, Graham et al., J.
Gen. Virol. 36, 59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR (CHO, Urlaub
und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980)); menschliche Lungenzellen
(W138, ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065);
und Maus-Mammatumor (MMT 060562, ATCC CCL 51). Die Wahl der geeigneten
Wirtszelle wird als innerhalb der Fachkenntnis auf dem Gebiet der
Erfindung befindlich erachtet.
-
C. Wahl und Verwendung
eines replizierbaren Vektors
-
Die
für ein
gewünschtes
PRO-Polypeptid kodierende Nucleinsäure (z.B. cDNA oder genomische
DNA) kann in einen replizierbaren Vektor zur Klonierung (Amplifikation der
DNA) oder Expression insertiert werden. Es sind verschiedene Vektoren öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann beispielsweise in Form eines Plasmids, Cosmids,
Virusteilchens oder Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann durch eine Vielzahl von Verfahren in den Vektor insertiert
werden. Im Allgemeinen wird DNA unter Verwendung von Techniken,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, in (eine) geeignete
Restriktionsendonucleasestelle(n) insertiert. Vektorkomponenten
umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
eine oder mehrere Signalsequenzen, einen Replikationsstartpunkt,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancerelement, einen Promotor
und eine Transkriptionsterminationssequenz. Die Konstruktion geeigneter
Vektoren, die eine oder mehrere dieser Komponenten enthalten, setzt
Standardligationstechniken ein, die dem geübten Fachmann bekannt sind.
-
Das
PRO-Polypeptid von Interesse kann rekombinant nicht nur direkt produziert
werden, sondern auch als ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen
Polypeptid, das eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid sein
kann, das eine spezifische Spaltstelle am N-Terminus des reifen
Proteins oder Polypeptids aufweist. Im Allgemeinen kann die Signalsequenz
eine Komponente des Vektors sein oder kann ein Abschnitt der PRO-Polypeptid-DNA
sein, die in den Vektor insertiert wird. Die Signalsequenz kann
eine prokaryotische Signalsequenz sein, die beispielsweise aus der
Gruppe der Alkalischen-Phosphatase-, Penicillinase-, Ipp- oder hitzestabilen
Enterotoxin-II-Leader gewählt
ist. Für
die Hefesekretion kann die Signalsequenz z.B. der Hefeinvertase-Leader,
Alpha-Faktor-Leader (einschließlich
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader, wobei
der letztere im US-Patent Nr. 5.010.182 beschrieben ist) oder Saure-Phosphatase-Leader,
der C.-albicans-Glucoamylase-Leader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in WO 90/13646, veröffentlicht am 15. November
1990, beschriebene Signal sein. Bei der Säugetierzellexpression können Säugetier-Signalsequenzen
verwendet werden, um die Sekretion des Proteins zu steuern, wie
z.B. Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder
einer verwandten Spezies, sowie virale Sekretionsleader.
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Sowohl
Expressions- als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren gewählten
Wirtszellen zu replizieren. Solche Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefen und Viren bekannt. Der Replikationsstartpunkt
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten Gram-negativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmid-Startpunkt
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene Virus-Startpunkte (SV40, Polyoma,
Adenovirus, VSV oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
zweckdienlich.
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
das auch selektierbarer Marker genannt wird. Typische Selektionsgene
kodieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegen Antibiotika oder andere Toxine,
z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin, verleihen,
(b) auxotrophe Defizienzen komplementieren oder (c) kritische Nährstoffe
bereitstellen, die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind,
z.B. das für
D-Alanin-Racemase kodierende Gen für Bacilli.
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Ein
Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, welche die Identifizierung von Zellen ermöglichen,
die zur Aufnahme der PRO-Polypeptidnucleinsäure kompetent sind, z.B. DHFR
oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle bei Einsatz von DHFR
der Wildform ist die hinsichtlich DHFR-Aktivität defiziente CHO-Zelllinie,
die wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980),
beschrieben hergestellt und vermehrt wird. Ein geeignetes Selektionsgen
zur Verwendung in Hefe ist das im Hefeplasmid YRp7 vorhandene trp1-Gen
(Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979); Kingsman et al., Gene
7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)). Das trp1-Gen
stellt einen Selektionsmarker für
einen mutierten Hefestamm bereit, dem die Fähigkeit zum Wachstum auf Tryptophan
fehlt, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, Genetics
85, 12 (1977)).
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der operabel an die PRO-Polypeptidnucleinsäuresequenz gebunden ist, um
die mRNA-Synthese
zu steuern. Von einer Vielzahl möglicher
Wirtszellen erkannte Promotoren sind wohl bekannt. Zur Verwendung
in prokaryotischen Wirten geeignete Promotoren umfassen die β-Lactamase-
und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., Nature 275, 615 (1978);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)), Alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan- (trp-) Promotorsystem (Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980);
EP 36.776 )
und Hybridpromotoren, wie z.B. den tac-Promotor (deBoer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 21–25 (1983)). Promotoren zur
Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten außerdem eine Shine-Dalgarno-(S.D.-) Sequenz,
die operabel an die DNA gebunden ist, die für das gewünschte PRO-Polypeptid kodiert.
-
Beispiele
geeigneter Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen
die Promotoren für
3-Phopshoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073
(1980)) oder andere glykolytische Enzyme (Hess et al., J. Adv. Enzyme
Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry 17, 4900 (1978)), wie
z.B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phopshatdehydrogenase, Hexokinase,
Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phopshoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil der durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, Saure Phosphatase, mit dem Stickstoffstoffwechsel verbundenen
Abbauenzyme, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression werden
in
EP 73.657 ausführlicher
beschrieben.
-
Die
PRO-Polypeptid-Transkription aus Vektoren wird in Säugetierzellen
beispielsweise durch Promotoren kontrolliert, die aus den Genomen
von Viren, wie z.B. Polyomavirus, Geflügelpockenvirus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht am 5. Juli 1989),
Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus, Vogel-Sarkomvirus, Cytomegalie-Virus,
einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und Simian-Virus 40 (SV40),
aus heterologen Säugetier-Promotoren
wie z.B. dem Actin-Promotor oder einem Im munglobulin-Promotor und
aus Hitzeschock-Promotoren unter der Voraussetzung erhalten werden,
dass derartige Promotoren mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
-
Die
Transkription einer für
das gewünschte
PRO-Polypeptid kodierenden DNA durch höhere Eukaryoten kann durch
Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor erhöht werden.
Enhancer sind cis-wirkende DNA-Elemente, die üblicherweise ungefähr 10 bis
300 bp aufweisen und an einem Promotor wirken, um seine Transkription
zu erhöhen.
Viele Enhancersequenzen sind nun aus Säugetiergenen bekannt (Globin,
Elastase, Albumin, α-Fetoprotein
und Insulin). Typischerweise wird man jedoch einen Enhancer aus
einem eukaryotischen Zellvirus verwenden. Beispiele umfassen den
SV40-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsstartpunkts (bp 100–270), den frühen Cytomegalie-Virus-Promotor-Enhancer,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsstartpunkts und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann an einer Position 5' oder
3' der für das PRO-Polypeptid
kodierenden Sequenz in den Vektor gespleißt werden, befindet sich jedoch vorzugsweise
an einer Stelle 5' des
Promotors.
-
In
eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekt, Pflanze, Tier,
Mensch oder kernhaltige Zellen aus anderen mehrzelligen Organismen)
verwendete Expressionsvektoren werden weiters Sequenzen enthalten, die
zur Termination der Transkription und zur Stabilisierung der mRNA
notwendig sind. Solche Sequenzen sind üblicherweise von den 5'- und gelegentlich
von den 3'-untranslatierten
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für PRO-Polypeptide kodierenden mRNA transkribiert
werden.
-
Weitere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Adaptierung an die
Synthese von PRO-Polypeptiden in rekombinanter Vertebratenzellkultur
geeignet sind, werden in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981);
Mantei et al., Nature 281, 40–46
(1979);
EP 117.060 und
EP 117.058 beschrieben.
-
D. Detektieren der Genamplifikation/expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression kann in einer Probe direkt gemessen werden,
beispielsweise durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting zur Quantifizierung der Transkription
von mRNA (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5202 (1980)),
Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung
einer geeignet markierten Sonde auf Basis der hierin bereitgestellten
Sequenzen. Alternativ dazu können
Antikörper
eingesetzt werden, die spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe, RNA-Duplexe
und DNA-RNA-Hybridduplexe oder DNA-Protein-Duplexe, erkennen können. Die
Antikörper können ihrerseits
markiert sein, und der Test kann durchgeführt werden, wo der Duplex an
eine Oberfläche gebunden
ist, so dass bei der Bildung des Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart des an den Duplex gebundenen Antikörpers detektiert werden kann.
-
Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren gemessen werden,
wie z.B. durch immunhistochemische Färbung von Zellen oder Gewebeschnitten
und Testen von Zellkultur und Körperflüssigkeiten,
um die Expression des Genprodukts direkt zu quantifizieren. Für die immunhistochemische
Färbung
und/oder für
den Test von Probenflüssigkeiten
geeignete Antikörper
können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Tier
hergestellt werden. Zweckdienlicherweise können die Antikörper gegen
ein Nativsequenz-PRO-Polypeptid
oder gegen ein synthetisches Peptid auf Basis der hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen oder gegen eine exogene Sequenz hergestellt werden,
die an eine PRO-Polypeptid-DNA fusioniert ist und für ein spezifisches
Antikörperepitop
kodiert.
-
E. Reinigung des Polypeptids
-
Formen
von PRO-Polypeptiden können
aus Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden. Falls
es membrangebunden ist, kann es unter Verwendung einer geeigneten
Tensidlösung
(z.B. Triton-X 100) oder durch enzymatische Spaltung von der Membran
freigesetzt werden. Bei der Expression von PRO-Polypeptiden eingesetzte
Zellen können
durch verschiedene physikalische oder chemische Mittel, wie z.B.
Einfrier-Auftau-Zyklen, Beschallung, mechanisches Aufbrechen oder
Zelllysemittel, aufgebrochen werden.
-
Es
kann wünschenswert
sein, PRO-Polypeptide von rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu
reinigen. Die folgenden Verfahren sind beispielgebend für geeignete
Reinigungsverfahren: durch Fraktionierung an einer Ionentauschersäule; Ethanolpräzipitation;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie an Silica oder an einem Kationentauscherharz,
wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatpräzipitation;
Gelfiltration, beispielsweise unter Verwendung von Sephadex G-75;
Protein-A-Sepharose-Säulen,
um Verunreinigungen, wie z.B. IgG, zu entfernen; und metallchelatierende
Säulen,
um Epitop-markierte Formen des PRO-Polypeptids zu binden. Verschiedene
Verfahren der Proteinreinigung können
eingesetzt werden, und derartige Verfahren sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und beispielsweise in Deutscher, Methods in Enzymology
182 (1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice,
Springer-Verlag, New York (1982), beschrieben. Der/die ausgewählte(n)
Reinigungsschritt(e) hängt/hängen beispielsweise
von der Art des verwendeten Produktionsprozesses und des speziellen
produzierten PRO-Polypeptids ab.
-
Verwendungen
für PRO-Polypeptide
-
Nucleotidsequenzen
(oder ihr Komplement), die für
die PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung kodieren, bieten
verschiedene Anwendungen auf dem Gebiet der Molekularbiologie, einschließlich Verwendungen
als Hybridisierungssonden, bei der Chromosomen- und Genkartierung
und bei der Erzeugung von Antisense-RNA und – DNA. Für PRO-Polypeptide kodierende
Nucleinsäure
ist auch zur Herstellung von PRO-Polypeptiden durch hierin beschriebene
Rekombinationstechniken zweckdienlich.
-
Die
für Nativsequenz-PRO-Polypeptid
voller Länge
kodierende Nucleinsäure
oder Abschnitte davon können
als Hybridisierungssonden für
eine cDNA-Bibliothek verwendet werden, um das PRO-Polypeptid-Gen voller
Länge zu
isolieren oder um weitere Gene zu isolieren (beispielsweise jene,
die für
natürlich
auftretende Varianten des PRO-Polypeptids oder für PRO-Polypeptide aus einer
anderen Spezies kodieren), die eine gewünschte Sequenzidentität mit PRO-Polypeptid-Nucleinsäuresequenzen
aufweisen. Gegebenenfalls wird die Länge der Sonden ungefähr 20 bis
ungefähr
50 Basen betragen. Die Hybridisierungssonden können von der Nucleotidsequenz
beliebiger hierin offenbarter DNA-Moleküle oder von genomischen Sequenzen
hergeleitet sein, einschließlich
von Promotoren, Enhancer-Elementen und Introns der für Nativsequenz-PRO-Polypeptid kodierenden
DNA. Beispielhaft wird ein Screeningverfahren das Isolieren der
kodierenden Region des PRO-Polypeptid-Gens unter Verwendung der
bekannten DNA-Sequenz umfassen, um eine gewählte Sonde von ungefähr 40 Basen
zu synthetisieren. Hybridisierungssonden können mit einer Vielzahl von
Markern markiert werden, einschließlich Radionucleotiden, wie
z.B. 32P oder oder enzymatischen Markern,
wie z.B. Alkalische Phosphatase, die über Avidin/Biotin-Kopplungssysteme
an die Sonde gekoppelt ist. Markierte Sonden mit einer Sequenz,
die zu jener des spezifischen PRO-Polypeptid-Gens der vorliegenden
Erfindung komplementär
ist, können
verwendet werden, um Bibliotheken menschlicher cDNA, genomischer
DNA oder mRNA zu screenen, um zu ermitteln, an welche Elemente derartiger
Bibliotheken die Sonde hybridisiert. Hybridisierungstechniken werden
in den unten stehenden Beispielen ausführlicher beschrieben.
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Die
in der vorliegenden Anmeldung offenbarten ESTs können auf ähnliche Weise als Sonden eingesetzt
werden, wobei die hierin offenbarten Verfahren verwendet werden.
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Die
Sonden können
auch in PCR-Techniken eingesetzt werden, um einen Pool von Sequenzen
zur Identifizierung nahe verwandter PRO-Polypeptidsequenzen zu erzeugen.
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Für ein PRO-Polypeptid
kodierende Nucleotidsequenzen können
auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden zur Kartierung des
Gens zu konstruieren, das für
dieses PRO-Polypeptid kodiert, und zur genetischen Analyse von Individuen
mit genetischen Störungen
verwendet werden. Die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen
können
an ein Chromosom und an spezifische Regionen eines Chromosoms auf
der Karte dargestellt werden, und zwar unter Verwendung bekannter
Techniken, wie z.B. In-situ-Hybridisierung, Bindungsanalyse gegen
bekannte chromosomale Marker und Hybridisierungsscreening mit Bibliotheken.
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Wenn
die kodierende Sequenz für
das PRO-Polypeptid für
ein Protein kodiert, das an ein anderes Protein bindet, kann das
PRO-Polypeptid in Tests verwendet werden, um seine Liganden zu identifizieren.
Auf ähnliche
Weise können
Inhibitoren der Rezeptor/Liganden-Bindungswechselwirkung identifiziert
werden. An solchen Bindungswechselwirkungen beteiligte Proteine
können
außerdem
verwendet werden, um auf Peptide oder kleine Molekülinhibitoren
oder Agonisten der Bindungswechselwirkung zu screenen. Screeningtests
können
so ausgelegt sein, um die Führungsverbindungen
zu finden, die die biologische Aktivität eines nativen PRO-Polypeptids
oder eines Liganden für
das PRO-Polypeptid nachahmen. Solche Screeningtests umfassen Tests,
die für
High-throughput-Screening chemischer Bibliotheken zugänglich sind,
was diese besonders zweckdienlich zur Identifizierung kleiner Kandidat-Arzneimittelmoleküle macht.
Vorgesehene kleine Moleküle umfassen
synthetische organische oder anorganische Verbindungen. Die Tests
können
in einer Vielzahl von Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemischer Screeningtests, Immuntests und auf Zellen basierender
Tests, die auf dem Gebiet der Erfindung alle gut charakterisiert
sind.
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Nucleinsäuren, die
für ein
PRO-Polypeptid oder seine modifizierten Formen kodieren, können ebenfalls
verwendet werden, um entweder transgene Tiere oder „Knock-out"-Tiere zu erzeugen,
die ihrerseits bei Entwicklung und Screening therapeutisch zweckdienlicher
Reagenzien zweckdienlich sind. Ein transgenes Tier (z.B. eine Maus
oder Ratte) ist ein Tier, das Zellen aufweist, die ein Transgen
enthalten, wobei das Transgen in einem vorgeburtlichen, z.B. in
einem embryonalen Stadium, in das Tier oder in einen Vorfahren des
Tiers eingeführt
worden ist. Ein Transgen ist eine DNA, die in das Genom einer Zelle
integriert ist, aus der sich ein transgenes Tier entwickelt. In
einer Ausführungsform
kann für
ein PRO-Polypeptid von Interesse kodierende cDNA verwendet werden,
um für
das PRO-Polypeptid kodierende genomische DNA nach etablierten Techniken
zu klonieren, und die genomischen Sequenzen können verwendet werden, um transgene
Tiere zu erzeugen, die Zellen enthalten, die für das PRO-Polypeptid kodierende
DNA exprimieren. Verfahren zur Erzeugung transgener Tiere, insbesondere
von Tieren wie z.B. Mäusen
oder Ratten, sind auf dem Gebiet der Erfindung zur Routine geworden
und werden beispielsweise in den US-Patenten Nr. 4.736.866 und 4.870.009
beschrieben. Typischerweise wird für die PRO-Polypeptid-Transgeninkorporation
mit gewebespezifischen Enhancern auf bestimmte Zellen abgezielt.
Transgene Tiere, die eine Kopie eines für ein PRO-Polypeptid kodierenden Transgens
umfassen, die in die Keimbahn des Tieres in einem embryonalen Stadium
eingeführt
wurde, können verwendet
werden, um die Wirkung erhöhter
Expression von für
das PRO-Polypeptid kodierender DNA zu untersuchen. Solche Tiere
können
als Testtiere für
Reagenzien verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie
beispielsweise Schutz vor pathologischen Konditionen verleihen,
die mit ihrer Überexpression verbunden
sind. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird ein Tier mit dem Reagens behandelt, und
ein vermindertes Auftreten der pathologischen Kondition im Vergleich
zu unbehandelten, das Transgen tragenden Tieren würde eine
mögliche
therapeutische Intervention für
das pathologische Leiden anzeigen.
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Alternativ
dazu können
nichtmenschliche Homologe von PRO-Polypeptiden verwendet werden,
um ein PRO-Polypeptid-„Knock-out"-Tier zu konstruieren,
das ein defektes oder verändertes,
für das
PRO-Polypeptid von Interesse kodierendes Gen als Ergebnis homologer
Rekombination zwischen dem endogenen, für das PRO-Polypeptid kodierenden
Gen und der in eine embryonale Zelle des Tiers eingeführten, veränderten, für das PRO-Polypeptid
kodierenden genomischen DNA aufweist. Beispielsweise kann für ein PRO-Polypeptid kodierende
cDNA verwendet werden, um für
das PRO-Polypeptid kodierende genomische DNA nach etablierten Techniken
zu klonieren. Ein Abschnitt der für ein PRO-Polypeptid kodierenden
genomischen DNA kann deletiert oder durch ein anderes Gen, wie z.B.
ein für
einen selektierbaren Marker, der zur Feststellung der Integration
verwendet werden kann, kodierendes Gen, ersetzt werden. Typischerweise
werden mehrere Kilobasen unveränderter
flankierender DNA (am 5'-
sowie am 3'-Ende)
in den Vektor aufgenommen (siehe z.B. Thomas und Capecchi, Cell
51, 503 (1987), für
eine Beschreibung von Vektoren für
homologe Rekombination). Der Vektor wird in eine embryonale Stammzelllinie
eingeführt
(z.B. durch Elektroporation), und es werden diejenigen Zellen gewählt, bei
denen die eingeführte
DNA mit der endogenen DNA homolog rekombiniert hat (siehe z.B. Li
et al., Cell 69, 915 (1992)). Die gewählten Zellen werden dann in
eine Blastozyte eines Tieres (z.B. Maus oder Ratte) injiziert, um
Aggregationschimären
zu bilden (siehe z.B. Bradley, in: Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, E.J. Robertson (Hrsg.), IRL, Oxford,
S. 113–152
(1987)). Ein chimärer Embryo
kann dann in ein geeignetes pseudoschwangeres weibliches Ziehtier
implantiert und der Embryo ausgetragen werden, um ein „Knock-out"-Tier zu erzeugen.
Nachkommen, welche die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen
tragen, können
mittels Standardtechniken identifiziert und verwendet werden, um
Tiere zu züchten,
bei denen alle Zellen des Tieres die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knockout-Tiere können
beispielsweise auf ihre Fähigkeit
hin charakterisiert werden, sich gegen gewisse pathologische Leiden
zu verteidigen, und hinsichtlich ihrer Entwicklung pathologischer
Leiden aufgrund des Fehlens des PRO-Polypeptids.
-
Wenn
eine In-vivo-Verabreichung eines PRO-Polypeptids eingesetzt wird,
können
normale Dosismengen von ungefähr
10 ng/kg bis zu 100 mg/kg Säugetier-Körpergewicht
oder mehr pro Tag variieren und betragen vorzugsweise von ungefähr 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg. Richtlinien bezüglich spezieller Dosierungen
und Abgabeverfahren werden in der Literatur bereitgestellt: siehe
beispielsweise US-Patente Nr. 4.657.760; 5.206.344; oder 5.225.212.
Es wird erwartet, dass unterschiedliche Formulierungen für unterschiedliche
Behandlungsverbindungen und unterschiedliche Störungen wirksam sein werden und
dass die eine Verabreichung, die beispielsweise auf ein Organ oder
Gewebe abzielt, eine Abgabe auf eine Weise erforderlich macht, die
sich von derjenigen an ein anderes Organ oder Gewebe unterscheidet.
-
Wo
eine Retard-Verabreichung eines PRO-Polypeptids in einer Formulierung
mit Freisetzungseigenschaften zur Behandlung einer beliebigen Krankheit
oder Störung
erwünscht
ist, die eine Verabreichung des PRO-Polypeptids erfordert, ist die
Mikroeinkapselung des PRO-Polypeptids vorgesehen. Die Mikroeinkapselung
rekombinanter Proteine für
verzögerte
Freisetzung ist mit menschlichem Wachstumshormon (rhGH), Interferon-
(rhlFN-), Interleukin-2 und MN rgp120 erfolgreich durchgeführt worden.
Johnson et al., Nat. Med. 2, 795–799 (1996); Yasuda, Biomed.
Ther. 27, 1221–1223
(1993); Hora et al., Bio/Technology 8, 755–758 (1990); Cleland, „Design
and Production of Single Immunization Vaccines Using Polylactide
Polyglycolide Microsphere Systems", in: Vaccine Design: The Subunit and
Adjuvant Approach, Powell und Newman (Hrsg.), Plenum Press, New
York, S. 439–462
(1995); WO 97/03692, WO 96/40072, WO 96/07399; und US-Patent Nr. 5.654.010.
-
Die
Retard-Formulierungen dieser Proteine wurden unter Verwendung von
Poly-Milchsäure-Coglykolsäure- (PLGA-)
Polymer entwickelt, und zwar aufgrund seiner Biokompatibilität und breiten
Vielfalt von bioabbaubaren Eigenschaften. Die Abbauprodukte von
PLGA, Milch- und Glycolsäure
können
im menschlichen Körper
rasch eliminiert werden. Darüber
hinaus kann die Abbaubarkeit dieses Polymers in Abhängigkeit
von seinem Molekulargewicht und seiner Zusammensetzung von Monaten
bis zu Jahren eingestellt werden. Lewis, „Controlled release of bioactive
agents from lactide/glycolide polymer", in: M. Chasin und R. Langer (Hrsg.), Biodegradable
Polymers as Drug Delivery Systems, Marcel Dekker, New York, S. 1–41 (1990).
-
Beispielsweise
wäre für eine Formulierung,
die eine Dosierung von ungefähr
80 g/kg/Tag in Säugetieren
mit einem maximalen Körpergewicht
von 85 kg bereitstellen kann, die höchste Dosierung ungefähr 6,8 mg des
PRO-Polypeptids pro Tag. Um dieses Dosierungsausmaß zu erzielen,
ist eine Retard-Formulierung erforderlich, die eine maximal mögliche Proteinbeladung
(15–20
Gew.-% PRO-Polypeptid) mit der minimal möglichen anfänglichen Freisetzung (< 20 %) enthält. Eine
kontinuierliche Freisetzung (nullter Ordnung) des PRO-Polypeptids
aus den Mikropartikeln für
1–2 Wochen
ist ebenfalls wünschenswert.
Außerdem
sollte das freizusetzende Protein seine Integrität und Stabilität über den
gewünschten
Freisetzungszeitraum beibehalten.
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Chordin
ist ein Kandidat-Gen für
Dysmorphie-Syndrom, das als Cornelia-de-Lange-Syndrom (CDL) bekannt ist, das durch
ausgeprägte
Gesichtseigenschaften (niedriger vorderer Haaransatz, Synophrys,
breite Nasenöffnungen
(„antenerted
nares"), Oberkiefer-Prognathie,
langes Philtrum, „Karpfen"-Mund), pränatale und
postnatale Wachstumsverzögerung,
geistige Unterentwicklung und häufig,
jedoch nicht immer, durch Arm-Anomalien charakterisiert ist. Es
bestehen auch seltene Fälle,
wo CDL in Verbindung mit Thrombozytopenie vorkommt. Das Gen für CDL ist
durch Bindung an 3q26.3 (OMIM Nr. 122470) kartiert worden. Die Beteiligung
von Xchd an früher
Xenopus-Strukturierung und Nervensystementwicklung macht CHD zu
einem faszinierenden Kandidat-Gen. CHD wird auf der Karte an die
geeignete Region am Chromosom 3 abgebildet. Es liegt sehr nahe an
THPO, und Deletionen, die THPO sowie CHD umfassen, könnten in
seltenen Fällen
in Thrombozytopenie und Entwicklungsanomalien resultieren. Die In-situ-Analyse
von CD offenbarte, dass nahezu alle adulten Gewebe CHD nicht exprimieren,
wobei das einzige positive Signal in der Spaltlinie des sich entwickelnden
Synovialgelenks beobachtet wurde, das sich zwischen dem Femurkopf
und Azetabulum (Hüftgelenk)
bildet, was CHD bei der Entwicklung und vermutlich Wachstum von
Röhrenknochen
impliziert. Eine solche Funktion könnte, wenn sie gestört ist,
in Wachstumsverzögerung
resultieren.
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Die
aus der cDNA vorhergesagte menschliche CHD-Aminosäuresequenz
ist zu 50 % identisch (und zu 66 % konserviert) mit Xchd. Alle 40
Cysteine in den 4 cysteinreichen Domänen sind konserviert. Diese
cysteinreichen Domänen
sind ähnlich
jenen, die in Thrombospondin, Procollagen und von-Willebrand-Faktor festgestellt
wurden. P. Bornstein, FASEB J. 6, 3290–3299 (1992); L. Hunt und W.
Barker, Biochem. Biophys. Res. Commun. 144, 876–882 (1987).
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Der
menschliche CHD-Locus (genomisches PRO243) umfasst 23 Exons in 9,6
kb genomischer DNA. Das Initiationsmethionin befindet sich in Exon
1 und das Stoppcodon in Exon 23. Eine CpG-Insel befindet sich am
5'-Ende des Gens,
beginnend etwa an 100 bp vor 5' von
Exon 1, reicht durch das erste Exon und endet innerhalb des ersten
Introns. Die THPO- und CHD-Loci sind Kopf an Kopf angeordnet, wobei
etwa 2,2 kb ihre Transkriptionsinitiationsstellen trennen. Auf Proteinebene
ist PRO243 zu 51 % identisch mit Xenopus-Chordin (Xchd). Alle vierzig
Cysteine in dem einen Amino-Terminus und drei carboxyterminale cysteinreiche
Cluster sind konserviert.
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PRO243
ist ein Aminosäurepolypeptid
von 954 Aminosäuren
mit einer Signalsequenz an den Resten 1 bis etwa 23. Es gibt 4 Cysteincluster:
(1) Reste etwa 51 bis etwa 125; (2) Reste etwa 705 bis etwa 761;
(3) Reste etwa 784 bis 849; und (4) Reste etwa 897 bis etwa 931.
Es gibt mögliche
Leucin-Zipper an den Resten etwa 315 bis etwa 396 und N-Glykosylierungsstellen
an den Resten 217, 351, 365 und 434.
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Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper bereit.
Beispielhafte Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugat-Antikörper.
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A. Polyklonale Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
dem Fachkundigen bekannt. Polyklonale Antikörper können in einem Säugetier,
beispielsweise durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden
Mittels und, falls erwünscht, eines
Adjuvans, hergestellt werden. Typischerweise wird das immunisierende
Mittel und/oder Adjuvans durch mehrere subkutane oder intraperitoneale
Injektionen in das Säuge tier
injiziert. Das immunisierende Mittel kann das PRO-Polypeptid oder
ein Fusionsprotein davon umfassen. Es kann zweckdienlich sein, das
immunisierende Mittel an ein Protein zu konjugieren, von dem bekannt
ist, dass es im zu immunisiert werdenden Säugetier immunogen ist. Beispiele
solcher immunogener Proteine umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Keyhole-Limpet-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin und Sojabohnentrypsininhibitor.
Beispiel von Adjuvantien, die eingesetzt werden können, umfassen
Freundsches komplettes Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid A,
synthetisches Trehalosedicorynomycolat). Das Immunisierungsprotokoll kann
von Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt
werden.
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B. Monoklonale Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren hergestellt werden, wie z.B. jenen,
die von Kohler und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschrieben
werden. In einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder
ein anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten hervorzubringen, die Antikörper produzieren
oder dazu in der Lage sind, die spezifisch an das immunisierende
Mittel binden. Alternativ dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das PRO-Polypeptid
von Interesse oder ein Fusionsprotein davon. Im Allgemeinen werden
entweder Peripherblutlymphozyten („PBLs") verwendet, falls Zellen menschlichen
Ursprungs erwünscht
sind, oder es werden Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet,
falls nichtmenschliche Säugetierquellen
erwünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer immortalisierten Zelllinie
unter Verwendung geeigneter Fusionierungsmittel, wie z.B. Polyethylenglykol,
fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden (Goding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, S. 59–103 (1986)).
Immortalisierte Zelllinien sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbeson dere Myelomzellen, die aus einem Nager, Rind oder Menschen
stammen. Üblicherweise
werden Ratten- oder Maus-Myelomzelllinien eingesetzt. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium gezüchtet werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
nicht fusionierter immortalisierter Zellen hemmen. Beispielsweise
wird das Kulturmedium für
die Hybridome, falls den elterlichen Zellen das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin
und Thymidin („HAT-Medium") enthalten, wobei
diese Substanzen das Wachstum HGPRT-defizienter Zellen verhindern.
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Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die effizient fusionieren,
die eine stabile Expression des Antikörpers durch die selektierten
antikörperproduzierenden
Zellen im hohen Ausmaß fördern und
gegen ein Medium, wie z.B. HAT-Medium, empfindlich sind. Bevorzugtere
immortalisierte Zelllinien sind Maus-Myelomlinien, die beispielsweise
vom Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego, Kalifornien,
und von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland,
erhalten werden können.
Menschliche Myelom- und Maus-Human-Myelomzelllinien sind ebenfalls
zur Produktion menschlicher monoklonaler Antikörper beschrieben worden (Kozbor,
J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal Antibody
Production Techniques and Applications, Marcel Dekker Inc., New
York, S. 51–63
(1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von gegen das PRO-Polypeptid von Interesse
gerichteten monoklonalen Antikörpern
getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der durch
die Hybridomzellen gebildeten monoklonalen Antikörper mittels Immunpräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z.B. den Radioimmuntest
(RIA) oder Enzymelinked-immunoabsorbent-assay (ELISA), ermittelt.
Derartige Techniken und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Die Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise durch die Scatchard-Analyse von Munson und Pollard,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), ermittelt werden.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert worden sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, s.o.).
Geeignete Kulturmedien zu diesem Zweck umfassen beispielsweise Dulbecco's Modified Eagle's Medium und RPMI-1640-Medium.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in vivo in Aszites in einem Säugetier gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können aus
dem Kulturmedium oder aus der Aszitesflüssigkeit mit herkömmlichen
Immunglobulinreinigungsverfahren, wie z.B. Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
isoliert oder gereinigt werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch rekombinante DNA-Verfahren hergestellt werden, wie z.B.
durch jene, die im US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben werden. Für die monoklonalen
Antikörper
der Erfindung kodierende DNA kann unter Verwendung von Standardverfahren
(z.B. durch Verwendung von Oligonucleotidsonden, die zur spezifischen
Bindung an Gene fähig
sind, die für
die Schwer- und Leicht-Ketten von Maus-Antikörpern kodieren) leicht isoliert
und sequenziert werden. Die Hybridomzellen der Erfindung dienen
als bevorzugte Quelle derartiger DNA. Wenn einmal isoliert, kann
die DNA in Expressionsvektoren eingebaut werden, die dann in Wirtszellen,
wie z.B. Affen-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock- (CHO-) Zellen
oder Myelomzellen, transfiziert werden, die ansonsten kein Immunglobulinprotein
produzieren, um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erlangen. Die DNA kann auch modifiziert werden, beispielsweise
durch Substitution der homologen Maussequenzen durch die kodierende
Sequenz für menschliche
konstante Schwer- und Leichtketten-Domänen (US-Patent Nr. 4.816.567;
Morrison et al., s.o.), oder durch kovalente Bindung der gesamten
oder eines Abschnitts der kodierenden Sequenz für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid an die für Immunglobulin
kodierende Sequenz. Die konstanten Domänen eines Antikörpers der
Erfindung oder die variablen Domänen einer
antigenkombinierenden Stelle eines Antikörpers der Erfindung können durch
ein derartiges Nicht-Immunglobulin-Polypetid substituiert werden,
um einen chimären zweiwertigen
Antikörper
zu erzeugen.
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Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohl bekannt. Beispielsweise umfasst
eines der Verfahren die rekombinante Expression der Immunglobulin-Leichtkette
und modifizierten Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen
an irgendeinem Punkt der Fc-Region trunkiert, so dass die Schwerkettenvernetzung
verhindert wird. Alternativ dazu werden die relevanten Cysteinreste
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder werden deletiert, so dass die Vernetzung verhindert
wird.
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In-vitro-Verfahren
sind zur Herstellung einwertiger Antikörper ebenfalls geeignet. Die
Verdauung von Antikörpern
zur Herstellung von Fragmenten davon, insbesondere zur Herstellung
von Fab-Fragmenten, kann unter Verwendung routinemäßiger Techniken
erzielt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind.
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C. Humanisierte Antikörper
-
Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
der Erfindung können
außerdem
humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen nichtmenschlicher (z.B. Maus-) Antikörper sind
chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab)'2 oder
antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine von einem
nicht-menschlichen Immunglobulin hergeleitete Minimalsequenz enthalten.
Humanisierte Antikörper
umfassen menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), bei denen Reste aus
einer Complementary-determining-region (CDR) des Empfängers durch Reste
einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. Maus, Ratte oder Kaninchen, mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
sich weder im Empfängerantikörper noch
in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen finden. Im Allgemeinen
wird der humanisierte Antikörper
im Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei
variablen Domänen
umfassen, bei denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen
jenen eines nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle
oder im Wesentlichen alle der FR-Regionen jene einer menschlichen
Konsensussequenz sind. Der humanisierte Antikörper wird bestenfalls auch
zumindest einen Teil einer Immunglobulin-Konstantregion (Fc), typischerweise
jene eines menschlichen Immunglobulins, umfassen (Jones et al.,
Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann et al., Nature 332, 323-329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992)).
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Verfahren
zur Humanisierung nicht menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung wohl bekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper eine
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in diesen aus einer nicht-menschlichen Quelle eingeführt worden
sind. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste werden häufig als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise einer variablen „Import"-Domäne entnommen sind.
Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach dem Verfahren von Winter
und Mitarbeitern (Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–327
(1988); Verhoyen et al., Science 239, 1534–1536 (1988)) durch Substituieren
der Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durch die entsprechenden
Nager-CDRs oder -CDR-Sequenzen durchgeführt werden. Demgemäß sind derartige „humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin im Wesentlichen weniger als eine intakte menschliche
variable Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies substituiert worden
ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise menschliche
Antikörper,
bei denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nager-Antikörpern substituiert
sind.
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Menschliche
Antikörper
können
auch unter Verwendung verschiedener Techniken hergestellt werden, die
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, einschließlich Phagen-Display-Bibliotheken
(Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)). Die Techniken von Cole et al. und
Boerner et al. sind ebenfalls zur Herstellung menschlicher monoklonaler
Antikörper
verfügbar
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R.
Liss, S. 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86–95 (1991)).
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D. Bispezifische Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall richtet sich
eine der Bindungsspezifitäten
gegen das PRO-Polypeptid, die andere gegen irgendein anderes Antigen und
vorzugsweise gegen ein Zelloberflächenprotein oder einen Rezeptor
oder eine Rezeptoruntereinheit.
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Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Herkömmlicherweise
basiert die rekombinante Herstellung bispezifischer Antikörper auf
der Coexpression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren,
wobei die beiden Schwerketten verschiedene Spezifitäten aufweisen
(Milstein und Cuello, Nature 305, 537-539 (1983)). Wegen der zufälligen Auswahl
von Immunglobulin-Schwer- und -Leichtketten produzieren diese Hybridome
(Quadrome) ein mögliches
Gemisch von zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eine die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls
wird üblicherweise
durch affinitätschromatographische
Schritte erzielt. Ähnliche
Verfahren sind in WO 93/08829, veröffentlicht am 13. Mai 1993,
und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991), offenbart.
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Variable
Antikörperdomänen mit
der gewünschten
Bindungsspezifität
(Antikörper-Antigen-kombinierende
Stellen) können
an konstante Immunglobulindomänensequen zen
fusioniert werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten
Immunglobulin-Schwerkettendomäne,
die zumindest einen Abschnitt der Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen
umfasst. Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerkettenregion (CH1),
welche die zur Leichtkettenbindung notwendige Stelle enthält, in zumindest
einer der Fusionen vorhanden ist. Für die Immunglobulin-Schwerkettenfusionen
und, falls erwünscht,
für die
Immunglobulin-Leichtkette kodierende DNAs werden in gesonderte Expressionsvektoren
insertiert und in einen geeigneten Wirtsorganismus cotransfiziert.
Für weitere
Einzelheiten der Erzeugung bispezifischer Antikörper siehe beispielsweise Suresh
et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
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E. Heterokonjugat-Antikörper
-
Heterokonjugat-Antikörper liegen
ebenfalls im Schutzumfang der Erfindung. Heterokonjugat-Antikörper sind
aus zwei kovalent verbundenen Antikörpern zusammengesetzt. Solche
Antikörper
sind beispielsweise vorgeschlagen worden, um Immunsystemzellen auf
unerwünschte
Zellen abzuzielen (US-Patent Nr. 4.676.980), und zur Behandlung
von HIV-Infektion (WO 91/00360; WO 92/200373;
EP 03089 ). Es ist vorgesehen, dass die
Antikörper
in vitro unter Verwendung bekannter Techniken der synthetischen
Proteinchemie, einschließlich
jener, die Vernetzungsmittel umfassen, hergestellt werden können. Beispielsweise
können
Immunotoxine konstruiert werden, indem eine Disulfidaustauschreaktion
verwendet oder indem eine Thioetherbindung gebildet wird. Beispiele
geeigneter Reagenzien zu diesem Zweck umfassen Iminothiolate und
Methyl-4-mercaptobutyrimidat und jene, die beispielsweise im US-Patent Nr. 4.676.980
offenbart sind.
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Verwendungen
für Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
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Die
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
der Erfindung haben verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise
können
Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper
in Diagnosetests für
ein PRO-Polypeptid verwendet werden, z.B. zur Detektion seiner Expression
in speziellen Zellen, Geweben oder im Serum. Verschiedene Diagnosetest techniken,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, können verwendet werden, wie
z.B. kompetitive Bindungstests, direkte oder indirekte Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests,
die entweder in heterogenen oder in homogenen Phasen durchgeführt werden
(Zola, Monoclonal Antibodies: A Manual of Techniques, CRC Press
Inc., S. 147–158
(1987)). Die in den Diagnosetests verwendeten Antikörper können mit
einer nachweisbaren Gruppierung markiert sein. Die nachweisbare
Gruppierung sollte fähig
sein, entweder direkt oder indirekt ein nachweisbares Signal zu
produzieren. Beispielsweise kann die nachweisbare Gruppierung ein
Radioisotop, wie z.B. 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine fluoreszierende oder chemilumineszierende
Verbindung, wie z.B. Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin,
oder ein Enzym, wie z.B. Alkalische Phosphatase, Beta-Galactosidase
oder Meerrettichperoxidase, sein. Es kann jegliches Verfahren auf
dem Gebiet der Erfindung zur Konjugation des Antikörpers an
die nachweisbare Gruppierung eingesetzt werden, einschließlich jener
Verfahren, die von Hunter et al., Nature 144, 945 (1962); David
et al., Biochemistry 13, 1014 (1974); Pain et al., J. Immunol. Meth.
40, 219 (1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30, 407 (1982),
beschrieben werden.
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Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper sind
außerdem
für die
Affinitätsreinigung
des PRO-Polypeptids
aus rekombinanter Zellkultur oder natürlichen Quellen zweckdienlich.
In diesem Verfahren werden die Antikörper gegen das PRO-Polypeptid
unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
wohl bekannt sind, an einen geeigneten Träger, wie z.B. Sephadex-Harz
oder Filterpapier, immobilisiert. Der immobilisierte Antikörper wird
dann mit einer das zu reinigende PRO-Polypeptid enthaltenden Probe
kontaktiert und der Träger
danach mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen das gesamte Material in der Probe
mit Ausnahme des an den immobilisierten Antikörper gebundenen PRO-Polypeptids
entfernt. Schließlich
wird der Träger
mit einem anderen geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, welches das PRO-Polypeptid vom Antikörper freisetzt.
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Chordin
(CHD) ist ein Kandidat-Gen für
Dysmorphie-Syndrom, das als Cornelia-de-Lange-Syndrom (CDL) bekannt ist, das
durch ausgeprägte
Gesichtseigenschaften (niedriger vorderer Haaransatz, Synophrys, breite
Nasenöffnungen
(„antenerted
nares"), Oberkiefer-Prognathie,
langes Philtrum, „Karpfen"-Mund), pränatale und
postnatale Wachstumsverzögerung,
geistige Unterentwicklung und häufig,
jedoch nicht immer, durch Arm-Anomalien charakterisiert ist. Es
bestehen auch seltene Fälle,
wo CDL in Verbindung mit Thrombozytopenie vorkommt. Das Gen für CDL ist
durch Bindung an 3q26.3 (OMIM Nr. 122470) kartiert worden. Die Beteiligung
von Xchd (Xenopus-Chordin) an früher
Xenopus-Strukturierung und Nervensystementwicklung macht CHD zu
einem faszinierenden Kandidat-Gen. CHD wird auf der Karte an die
geeignete Region am Chromosom 3 abgebildet. Es liegt sehr nahe an
THPO, und Deletionen, die THPO sowie CHD umfassen, könnten in
seltenen Fällen
von Thrombozytopenie und Entwicklungsanomalien resultieren. Die
In-situ-Analyse von CD offenbarte, dass nahezu alle adulten Gewebe
CHD nicht exprimieren, wobei das einzige positive Signal in der
Spaltlinie des sich entwickelnden Synovialgelenks beobachtet wurde,
das sich zwischen dem Femurkopf und Azetabulum (Hüftgelenk)
bildet, was CHD bei der Entwicklung und vermutlich Wachstum von
Röhrenknochen
impliziert. Eine solche Funktion könnte, wenn sie gestört ist,
in Wachstumsverzögerung
resultieren.
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Die
aus der cDNA vorhergesagte menschliche CHD-Aminosäuresequenz
ist zu 50 identisch (und zu 66 % konserviert) mit Xchd. Alle 40
Cysteine in den 4 cysteinreichen Domänen sind konserviert. Diese
cysteinreichen Domänen
sind ähnlich
jenen, die in Thrombospondin, Procollagen und von-Willebrand-Faktor
festgestellt wurden. P. Bornstein, FASEB J. 6, 3290–3299 (1992);
L. Hunt und W. Barker, Biochem. Biophys. Res. Commun. 144, 876–882 (1987).
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Antikörper gegen
PRO243-Chordin können
hergestellt werden, welche das Polypeptid unter Bedingungen binden,
die durch Überexpression
von PRO243 gekennzeichnet sind.
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Die
folgenden Beispiele dienen ausschließlich der Illustration und
beabsichtigen in keiner Weise die Einschränkung des Schutzumfangs der
vorliegenden Erfindung.
-
Alle
in der vorliegenden Erfindung Anmeldung zitierten Patente und Literaturstellen
sind hiermit in ihrer Gesamtheit durch Verweis aufgenommen.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen Bezug genommen wird, wurden,
wenn nicht anders angegeben, nach den Anleitungen der Hersteller
verwendet. Die Quelle jener Zellen, die in den folgenden Beispielen
und in der gesamten Anmeldung durch ATCC-Zugriffsnummern gekennzeichnet
sind, ist die American Type Culture Collection, Rockville, Maryland.
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Beispiel 1: Homologie-Screening
extrazellulärer
Domänen
zur Identifizierung neuer Polypeptide und dafür kodierender cDNA
-
Die
Sequenzen extrazellulärer
Domänen
(ECD-Sequenzen) (einschließlich
der Sekretionssignalsequenz, falls vorhanden) von ungefähr 950 bekannten
sekretierten Proteinen aus der öffentlichen Swiss-Prot-Datenbank
wurden verwendet, um EST-Datenbanken
zu screenen. Die EST-Datenbanken umfassten öffentliche Datenbanken (z.B.
Dayhoff, GenBank) und geschützte
Datenbanken (z.B. LEFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals,
Palo Alto, CA). Die Suche wurde unter Verwendung des Computerprogramms
BLAST oder BLAST2 (Altschul und Gish, Methods in Enzymology 266,
460-480 (1996)) als Vergleich der ECD-Proteinsequenzen mit einer
6-Rahmen-Translation
der EST-Sequenzen durchgeführt.
Jene Vergleiche mit einer Blast-Bewertung von 70 (oder in manchen
Fällen
90) oder höher,
die nicht für
bekannte Proteine kodierten, wurden angehäuft und mit dem Programm „phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, WA; http:\\bozeman.mbt.washington.edu/phrap.docslphrap.html)
in Konsensus-DNA-Sequenzen assembliert.
-
Unter
Verwendung dieses Homologie-Screens extrazellulärer Domänen wurden Konsensus-DNA-Sequenzen
relativ zu anderen identifizierten EST-Sequenzen unter Verwendung
von phrap assembliert. Außerdem
wurden die erhaltenen Konsensus-DNA-Sequenzen
häufig
(jedoch nicht immer) unter Verwendung wiederholter BLAST-Zyklen
und phrap verlängert,
um die Konsensussequenz unter Verwendung der oben erörterten
Quellen von EST-Sequenzen so weit wie möglich zu verlängern.
-
Auf
Basis der wie oben beschrieben erhaltenen Konsensussequenzen wurden
dann Oligonucleotide synthetisiert und verwendet, um mittels PCR
eine die Sequenz von Interesse enthaltende cDNA-Bibliothek zu identifizieren,
und zur Verwendung als Sonden, um einen Klon der kodierenden Sequenz
voller Länge
für ein PRO-Polypeptid
zu isolieren. Vorwärts-
(.f-) und Rückwärts- (.r-)
PCR-Primer liegen im Allgemeinen im Bereich von 20 bis 30 Nucleotiden
und werden häufig
konstruiert, um ein PCR-Produkt von ungefähr 100-1.000 bp Länge zu liefern.
Die Sonden- (.p-) Sequenzen weisen typischerweise ein Länge von
ungefähr
40–55
bp auf. In einigen Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Konsensussequenz größer als
etwa 1–1,5
kbp ist. Um mehrere Bibliotheken für einen Klon voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation wie von
Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, beschrieben mit
dem PCR-Primerpaar
gescreent. Eine positive Bibliothek wurde dann verwendet, um Klone,
die für
das Gen von Interesse kodieren, unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids
und eines der Primerpaare zu isolieren.
-
Die
zur Isolierung der cDNA-Klone verwendeten cDNA-Bibliotheken wurden
mittels Standardverfahren konstruiert, wobei im Handel erhältliche
Reagenzien, wie z.B. jene von Invitrogen, San Diego, CA, verwendet wurden.
Die cDNA wurde mit einem eine Notl-Stelle enthaltenden Oligo-dT
geprimt, mit dem stumpfen Ende an teilweise mit Kinase behandelten
Sall-Adaptoren gebunden, mit Notl gespalten, mittels Gelelektrophorese in
geeigneter Weise nach Größe aufgetrennt
und in einer definierten Ausrichtung in einen geeigneten Klonierungsvektor
(wie z.B. pRKB oder pRKD; pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der die Sfil-Stelle
nicht enthält; siehe
Holmes et al., Science 253, 1278–1280 (1991)) in die einzigartigen
Xhol- und Notl-Stellen kloniert.
-
Beispiel 2: Isolierung
von cDNA-Klonen durch Amylase-Screening
-
1. Herstellung der Oligo-dT-geprimten
cDNA-Bibliothek
-
mRNA
wurde aus einem menschlichen Gewebe von Interesse unter Verwendung
von Reagenzien und Protokollen von Invitrogen, San Francisco, CA,
(Fast Track 2) isoliert. Diese RNA wurde verwendet, um eine Oligo-dT-geprimte
cDNA-Bibliothek in dem Vektor pRK5D unter Verwendung von Reagenzien
und Protokollen von Life Technologies, Gaithersburg, MD, (Super
Script Plasmid System) zu erzeugen. In diesem Verfahren wurde die
doppelsträngige
cDNA auf eine Größe von mehr
als 1.000 bp eingestellt und die Sall/Notl-verbundene cDNA in den
Xho/Notl-gespaltenen Vektor kloniert. pRK5D ist ein Klonierungsvektor,
der eine sp6-Transkriptionsinitiationsstelle gefolgt von einer Sfil-Restriktionsenzymstelle
aufweist, welche den Xhol/NotlcDNA-Klonierungsstellen vorausgehen.
-
2. Herstellung
der zufallsgeprimten cDNA-Bibliothek
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Eine
sekundäre
cDNA-Bibliothek wurde erzeugt, um vorzugsweise die 5'-Enden der primären cDNA-Klone
zu verkörpern.
Sp6-RNA wurde aus der Primärbibliothek
(oben beschrieben) erzeugt, und diese RNA wurde verwendet, um eine
zufallsgeprimte cDNA-Bibliothek im Vektor pSST-AMY.0 unter Verwendung von
Reagenzien und Protokollen von Life Technologies (Super Script Plasmid
System, oben zitiert) zu erzeugen. In diesem Verfahren wurde die
doppelsträngige
cDNA auf eine Größe von 500–1.000 bp
eingestellt, mit dem stumpfen Ende an Notl-Adaptoren verbunden,
mit Sfil gespalten und in den Sfil/Notl-gespaltenen Vektor kloniert.
pSST-AMY.0 ist ein Klonierungsvektor, der einen Hefe-Alkoholdehydrogenase-Promotor
aufweist, der den cDNA-Klonierungsstellen und der Maus-Amylasesequenz
(der reifen Sequenz ohne dem Sekretionssignal) vorausgeht, gefolgt
vom Hefe-Allkoholdehydrogenase- Terminator
im Anschluss an die Klonierungsstellen. Folglich werden die in diesen
Vektor klonierten cDNAs, die In-frame mit der Amylasesequenz fusioniert
sind, die Sekretion von Amylase aus geeignet transfizierten Hefekolonien
bewirken.
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3. Transformation
und Detektion
-
DNA
aus der im obigen Absatz 2 beschriebenen Bibliothek wurde auf Eis
gekühlt,
und es wurden elektrokompetente DH10B-Bakterien (Life Technologies,
20 ml) zugegeben. Das Bakterien- und Vektorgemisch wurde dann wie
vom Hersteller empfohlen der Elektroporation unterzogen. Anschließend wurde
SOC-Medium (Life Technologies, 1 ml) zugegeben und das Gemisch bei
37 °C 30
Minuten lang inkubiert. Die Transformanten wurden dann auf 20 standardmäßigen 150-mm-LB-Platten
ausplattiert, die Ampicillin enthielten, und 16 Stunden lang (37 °C) inkubiert.
Positive Kolonien wurden von den Platten abgeschabt und die DNA
aus dem Bakterienpellet unter Verwendung von Standardprotokollen,
z.B. eines CsCI-Gradienten, isoliert. Die gereinigte DNA wurde dann
für die
unten stehenden Hefe-Protokolle verwendet.
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Die
Hefeverfahren wurden in drei Kategorien eingeteilt: (1) Transformation
von Hefe mit dem kombinierten Plasmid/DNA-Vektor; (2) Detektion
und Isolation von Amylase sekretierenden Hefeklonen; und (3) PCR-Amplifikation
des Inserts direkt aus der Hefekolonie und Reinigung der DNA zur
Sequenzierung und weiteren Analyse.
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Der
verwendete Hefestamm war HD56-5A (ATCC-90785). Dieser Stamm weist
den folgenden Genotyp auf: MAT-Alpha, ura3-52, leu2-3, leu2-112,
his3-11, his3-15, MAL+, SUC+,
GAL+. Vorzugsweise können Hefemutanten eingesetzt
werden, die defekte posttranslationelle Stoffwechselwege aufweisen.
Solche Mutanten können
translokationsdefekte Allele in sec71, sec72, sec62 aufweisen, wobei
trunkiertes sec71 insbesondere bevorzugt ist. Alternativ dazu können Antagonisten
(einschließlich
Antisense-Nucleotiden und/oder Liganden), welche die normale Funktion
dieser Gene stören,
andere an diesem Posttranslations-Stoffwechselweg beteiligte Proteine
(z.B. SEC61p, SEC72p, SEC62p, SEC63p, TDJ1p oder SSA1p-4p) oder
die Kom plexbildung dieser Proteine ebenfalls vorzugsweise in Kombination
mit der Amylaseexprimierenden Hefe eingesetzt werden.
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Die
Transformation wurde auf Basis des von Giezt et al., Nucl. Acid.
Res. 20, 1425 (1992), dargelegten Protokolls durchgeführt. Transformierte
Zellen wurden dann aus Agar in komplexe YEPD-Medium-Kulturlösung (100
ml) inokuliert und über
Nacht bei 30 °C
gezüchtet.
Die YEPD-Kulturlösung
wurde wie von Kaiser et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, S. 207 (1994), beschrieben hergestellt.
Die Übernachtkultur
wurde dann auf ungefähr
2 × 106 Zellen/ml (ungefähre OD600 =
0,1) in frische YEPD-Kulturlösung
(500 ml) verdünnt
und wiederum auf 1 × 107 Zellen/ml (ungefähr OD600 =
0,4–0,5)
gezüchtet.
-
Die
Zellen wurden dann geerntet und zur Transformation vorbereitet,
und zwar durch Überführen in GS3-Rotorflaschen
und Zentrifugieren in einem Sorval-GS3-Rotor bei 5.000 U/min 5 Minuten
lang, wobei der Überstand
verworfen wurde, Resuspension in sterilem Wasser und nochmalger
Zentrifugation in 50-ml-Falcon-Röhrchen
bei 3.500 U/min in einer Beckman GS-6KR-Zentrifuge. Die Überstand
wurde verworfen, und die Zellen wurden anschließend mit LiAc/TE (10 ml, 10
mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, pH 7,5, 100 mM Li2OOCCH3) gewaschen und in LiAc/TE (2,5 ml) resuspendiert.
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Die
Transformation erfolgte durch Mischen der vorbereiteten Zellen (100 μl) mit frisch
denaturierter einzelsträngiger
Lachshoden-DNA (Lofstrand Labs, Gaithersburg, MD) und transformierender
DNA (1 μg,
Vol. < 10 μl) in Mikrozentrifugenröhrchen.
Das Gemisch wurde durch Vortexen kurz gemischt, worauf 40 % PEG/TE (600 μl, 40 % Polyethylenglykol-4000,
10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 100 mM Li2OOCCH3, pH 7,5) zugegeben wurde. Das Gemisch wurde
sanft gemischt und bei 30 °C
unter Schwenken 30 Minuten lang inkubiert. Die Zellen wurden dann
15 Minuten lang bei 42 °C
einem Hitzeschock unterworfen und das Reaktionsgefäß in einer Mikrozentrifuge
bei 12.000 U/min 5–10
Sekunden lang zentrifugiert, dekantiert und in TE (500 μl, 10 mM Tris-HCl,
1 mM EDTA, pH 7,5) resuspendiert, gefolgt von nochmaliger Zentrifugation.
Die Zellen wurden dann in TE (1 ml) verdünnt, und Aliquoten (200 μl) wurden
auf Selektivmedium ausgestrichen, das vorher in 150-mm-Wachstumsplatten
(VWR) hergestellt worden war.
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Alternativ
dazu wurde anstelle von mehreren kleinen Reaktionen die Transformation
unter Verwendung einer einzigen Reaktion im großen Maßstab durchgeführt, worin
die Reagenzienmengen entsprechend erhöht wurden.
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Das
verwendete Selektivmedium war ein synthetischer vollständiger Dextroseagar,
dem Uracil fehlte (SCD-Ura), das wie in Kaiser et al., Methods in
Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY,
S. 208–210
(1994), beschrieben hergestellt wurde. Die Transformanten wurden
bei 30 °C
2–3 Tage
lang gezüchtet.
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Der
Nachweis von Amylase sekretierenden Kolonien wurde durch Aufnahme
von roter Stärke
in das Selektivmedium durchgeführt.
Die Stärke
wurde nach dem von Biely et al., Anal. Biochem. 172, 176–179 (1988),
beschriebenen Verfahren an den roten Farbstoff (Reactive Red-120,
Sigma) gekoppelt. Die gekoppelte Stärke wurde in die SCD-Ura-Agarplatten
in einer Endkonzentration von 0,15 % (Gew./Vol.) inkorporiert und mit
Kaliumphosphat auf einen pH von 7,0 (5–100 mM Endkonzentration) gepuffert.
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Die
positiven Kolonien wurden entnommen und auf frisches Selektivmedium
(auf 150-mm-Platten) ausgestrichen, um gut isolierte und identifizierbare
Einzelkolonien zu erhalten. Gut isolierte Einzelkolonien, die für Amylasesekretion
positiv waren, wurden durch direkte Inkorporation von roter Stärke in den
gepufferten SCD-Ura-Agar nachgewiesen. Positive Kolonien wurden
aufgrund ihrer Fähigkeit
ermittelt, Stärke
abzubauen, was in einem direkt sichtbarem hellen Ring um die positive
Kolonie herum resultierte.
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4. Isolierung
von DNA mittels PCR-Amplifikation
-
Wenn
eine positive Kolonie isoliert war, wurde ein Teil von ihr mit einem
Zahnstocher entnommen und in sterilem Wasser (30 μl) in einer
96-Napf-Platte verdünnt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Kolonien entweder eingefroren und
für anschließende Analyse
gelagert oder sofort amplifiziert. Eine Aliquote von Zellen (5 μl) wurde
als Templat für
die PCR-Reaktion verwendet, und zwar in einem Volumen von 25 μl, welches
das Folgende enthielt: 0,5 μl
Klentaq (Clonetech, Palo Alto, CA); 4,0 μl 10 mM dNTPs (Perkin Elmer-Cetus);
2,5 μl Klentaq-Puffer
(Clontech); 0,25 μl
Vorwärts-Oligo 1; 0,25 μl reverses
Oligo 2; 12,5 μl
destilliertes Wasser. Die Sequenz des Vorwärts-Oligonucleotids 1 war:
-
Die
Sequenz des reversen Oligonucleotids 2 war:
-
Die
PCR wurde wie folgt durchgeführt:
-
Die
unterstrichenen Regionen der Oligonucleotide anellierten an die
ADH-Promotorregion bzw. Amylaseregion und amplifizierten eine 307-bp-Region
des Vektors pSST-AMY.0, wenn kein Insert vorhanden war. Typischerweise
enthielten die ersten 18 Nucleotide des 5'-Endes dieser Oligonucleotide anellierende
Stellen für
die Sequenzierungsprimer. Folglich wies das Gesamtprodukt der PCR-Reaktion
aus einem leeren Vektor 343 bp auf. Jedoch resultierte die Signalsequenz-fusionierte
cDNA in beträchtlich
längeren
Nucleotidsequenzen.
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Im
Anschluss an die PCR wurde eine Aliquote der Reaktion (5 μl) mittels
Agarosegelelektrophorese in einem 1%igen Agarosegel unter Verwendung
eines Tris-Borat-EDTA-
(TBE-) Puffersystems wie von Sambrook et al., s.o., beschrieben
untersucht. Klone, die ein einziges ausgeprägtes PCR-Produkt einer Größe von mehr als
400 bp lieferten, wurden mittels DNA-Sequenzierung nach Reinigung
mit einer 96-Qiaquick-Reinigungssäule (Qiagen
Inc., Chatsworth, CA) weiter analysiert.
-
Beispiel 3: Isolierung
von für
menschliches PRO243 kodierenden cDNA Klonen durch Genom-Walking
-
Einführung: Menschliches
Thrombopoietin (THPO) ist ein glykosyliertes Hormon von 352 Aminosäuren, das
aus zwei Domänen
besteht. Die N-terminate Domäne,
die 50 % Ähnlichkeit
mit Erythropoietin aufweist, ist für die biologische Aktivität verantwortlich.
Die C-terminale Region ist zur Sekretion erforderlich. Das Gen zur
Thrombopoietin- (THPO-) wird auf der Karte an das menschliche Chromosom
3g27-q28 dargestellt, wobei die sechs Exons dieses Gens 7 kb umfassende
Basenpaare von genomischer DNA überspannen
(Gurney et al., Blood 85, 981–988
(1995)). Um zu bestimmen, ob für
THPO-Homologe kodierende Gene vorhanden waren, die sich nahe des
THPO befanden, wurden genomische DNA-Fragmente von dieser Region
identifiziert und sequenziert. Drei P1-Klone und ein PAC-Klon (Genome
Systems Inc., St. Louis, MO; Kat.-Nr. P1-2535 und PAC-6539), die
den THPO-Locus umfassen, wurden isoliert, und eine 140-kb-Region
wurde unter Verwendung der geordneten Shotgun-Strategie (Chen et
al., Genomics 17, 651–656
(1993)), verbunden mit einem auf PCR basierenden Lückenfüllansatz,
sequenziert. Eine Analyse zeigte, dass die Region reich an Genen
ist, wobei vier zusätzliche
Gene sehr nahe am THPO positioniert waren: das mit dem Tumornekrosefaktorrezeptor
Typ 1 verbundene Protein 2 (TRAP2) und der Elongationsinitiationsfaktor
Gamma (EIF4g), der Chloridkanal 2 (CLCN2) und die RNA-Polymerase-II-Untereinheit
hRPB17. Während
kein THPO-Homolog
in der Region vorhanden war, wurden durch computergestützte Gendetektion
(GRAIL) vier neue Gene (Xu et al., Gen. Engin. 16, 241–253 (1994)),
die Gegenwart von CpG-Inseln (S. Cross A. und Bird, Curr. Opin.
Genet. & Devel.
5, 109–314
(1995)) und Homologie zu bekannten Genen (detektiert durch WU-BLAST2.0)
(Altschul und Gish, Methods Enzymol. 266, 46–480 (1996)) (http:\\blast.wustl.edu/blast/README.html)
vorhergesagt.
-
P1-
und PAC-Klone: Der anfängliche
menschliche P1-Klon wurde aus einer genomischen P1-Bibliothek (Genome
Systems Inc., St. Louis, MO; Kat.-Nr. P1-2535) isoliert, die mit
PCR-Primern gescreent war, die für
die genomische THPO-Sequenz entworfen waren (A.L. Gurney et al.,
Blood 85, 981–88
(1995)). PCR-Primer wurden aus den Endsequenzen hergestellt, die
von diesem P1-Klon stammten, und dann zum Screenen von P1- und PAC-Bibliotheken
verwendet (Genome Systems, Kat.-Nr. P1-2535 & PAC-6539), um überlappende Klone zu identifizieren.
-
Geordnete
Shotgun-Stategie: Die geordnete Shotgun-Strategie (Ordered Shotgun
Strategy, OSS) (Chen et al., Genomics 17, 651–656 (1993)) umfasst die Kartierung
und Sequenzierung großer
genomischer DNA-Klone mit einem hierarchischen Ansatz. Der P1- oder
PAC-Klon wurde beschallt, und die Fragmente wurden in einen λ- Vektor (λ-Bluestar)
subkloniert (Novagen, Inc., Madison, WI; Kat.-Nr 69242-3). Die λ-Subkloninserts wurden
durch Long-Range-PCR isoliert (W. Barnes, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91, 2216–2220
(1994)), und die Enden wurden sequenziert. Die λ-Endsequenzen wurden überlappt,
um eine teilweise Karte des ursprünglichen Klons zu schaffen.
Diese λ-Klone
mit überlappenden
Endsequenzen wurden identifiziert, die Inserts wurden in einen Plasmidvektor
(pUC9 oder pUC18) subkloniert, und die Enden des Plasmidsubklons wurden
sequenziert und angeordnet, um eine zusammenhängende Sequenz zu schaffen.
Diese gerichtete Sequenzierungsstrategie minimiert die erforderliche
Redundanz und ermöglicht
gleichzeitig das Scannen für
und Konzentrieren auf Regionen von Interesse.
-
Um
den THPO-Locus besser zu definieren und andere Gene zu suchen, die
mit der Hämatopoietinfamilie
in Zusammenhang stehen, wurden vier genomische Klone durch PCR-Screening
von menschlichen P1- und PAC-Bibliotheken aus dieser Region isoliert
(Genome System, Inc., Kat.-Nr. P1-2535 und PAC-6539). Die Größen der
genomischen Fragmente waren wie folgt: P1.t umfasst 40 kb; P1.g
umfasst 70 kb; P1.u umfasst 70 kb; und PAC.z umfasst 200 kb. Die
Beziehungen zwischen diesen vier genomischen Klonen sind in
5 dargestellt.
Etwa 80 % der 200 kb umfassenden genomischen DNA-Region wurden durch
die geordnete Shotgun-Strategie (OSS) sequenziert (Chen et al.,
Genomics 17, 651–56
(1993)) und unter Verwendung eines AutoAssembler
TM (Applied
Biosystems, Perkin Elmer, Foster City, CA, Kat.-Nr. 903227) zu Contigs
angeordnet. Die vorläufige
Anordnung dieser Contigs wurde durch manuelle Analyse bestimmt.
Es gab 46 Contigs, und die Lücken
wurden gefüllt.
In Tabelle 2 sind die Anzahl und Größe der Lücken zusammengefasst. Tabelle
2 Zusammenfassung
der Lücken
in der 140-kb-Region
Lückengröße | Anzahl |
< 50bp | 13 |
50 – 150 bp | 7 |
150 – 300 bp | 7 |
300 – 1000 bp | 10 |
1000 – 5000 bp | 7 |
> 5000 bp | 2
(15.000 bp) |
-
DNA-Sequenzierung:
ABI-DYE-PrimerTM-Chemie (PE Applied Biosystems,
Foster City, CA; Kat.-Nr. 402112) wurde verwendet, um die λ- und Plasmidsubklone
am Ende zu sequenzieren. ABI-DYE-TerminatorTM-Chemie
(PE Applied Biosystems, Foster City, CA; Kat.-Nr. 403044) wurde
verwendet, um die PCR-Produkte mit ihren jeweiligen PCR-Primern
zu sequenzieren. Die Sequenzen wurden mit einem ABI377-Instrument
gesammelt. Für
PCR-Primer über
1 kb wurden Walking-Primer verwendet. Die Sequenzen von Contigs, die
durch die OSS-Strategie im AutoAssemblerTM (PE
Applied Biosystems, Foster City, CA; Kat.-Nr. 903227) hergestellt
wurden, und die Lückenfüllsequenzen-Trace-Files
wurden zum Überlappen
und Editing in einen SequencherTM (Gene
Codes Corp., Ann. Arbor, MI) importiert.
-
Auf
PCR basierende Lückenfüllstrategie:
Primer wurden basierend auf dem 5'- und 3'-Ende, das für jedes Contig sequenziert
wurde, entworfen, wobei repetitive und minderwertige Sequenzregionen
vermieden wurden. Alle Primer wurden so entworfen, dass sie 19-
bis 24-mere mit 50 – 70
% G/C-Gehalt waren. Oligos wurden synthetisiert und durch herkömmliche
Verfahren gelgereinigt.
-
Da
die Ausrichtung und Anordnung von Contigs unbekannt waren, wurden
Permutationen der Primer in den Amplifikationsreaktionen eingesetzt.
Zwei PCR-Sets wurden verwendet: erstens, das XL-PCR-Set (Perkin
Elmer, Norwalk, CT; Kat.-Nr. N8080205) mit Verlängerungsdauern von etwa 10
min; und zweitens, das Taq-Poly merase-PCR-Set (Qiagen Inc., Valencia,
CA, Kat.-Nr. 201223), das, wenn ein Schleifen oder beim XL-PCR-Set
mehrere Produkte beobachtet wurden, unter hoch stringenten Bedingungen
verwendet wurde. Das wichtigste PCR-Produkt jeder erfolgreichen
Reaktion wurde aus einem 0,9 % niedrigschmelzenden Agarosegel extrahiert
und mit dem Geneclean-DNA-Purification-Set vor der Sequenzierung
gereinigt.
-
Analyse:
Die Identifizierung und Charakterisierung von kodierenden Regionen
wurden wie folgt durchgeführt.
Zuerst wurden repetitive Sequenzen unter Verwendung eines RepeatMasker
(A.F.A. Smit & P.
Green, http:\\ftp.genome.washington.edu/RM/RM_details.html) maskiert,
das DNA-Sequenzen in FastA-Format gegen eine Bibliothek von repetitiven
Elementen screent und eine maskierte Anfragesequenz ausgibt. Nicht
maskierte Wiederholungen wurden durch einen Vergleich mit der GenBank-Datenbank
unter Verwendung von WU-BLAST
identifiziert (S. Altschul & W.
Gish, Methods Enzymol. 266, 460–480
(1996)) und manuell maskiert.
-
Als
Nächstes
wurden bekannte Gene aufgedeckt, indem die genomischen Regionen
unter Verwendung des WUBLAST2.0-Algorithmus mit der Proteindatenbank
von Genentech verglichen wurden und dann durch Anordnung der genomischen
und cDNA-Sequenzen für
jedes Gen unter Verwendung eines Needleman-Wunsch-Algorithmus (Needleman
und Wunsch, J. Mol. Biol. 48, 443– (1970)) vermerkt wurden,
um Regionen mit lokaler Identität
zwischen Sequenzen zu finden, die sich ansonsten größtenteils
unterscheiden. Die Strategie führt
zur Detektion aller Exons der fünf
bekannte Gene in der Region, THPO, TRAP2, elF4g, CLCN2 und hRPB187
(Tabelle 3). Tabelle
3 Zusammenfassung
bekannter Gene in der analysierten 140 kb Region
Bekannte
Gene | Kartenposition |
Eukaryotischer
Translationsinitiatonsfaktor 4γ | 3q27-qter |
Thrombopoietin | 3q26-q27 |
Chloridkanal
2 | 3q26-qter |
TNF-Rezeptor-assoziiertes
Protein 2 | vorher
nicht kartiert |
RNA-Polymerase-II-Untereinheit
hRPB17 | vorher
nicht kartiert |
-
Schließlich wurden
neue Transkriptionseinheiten unter Verwendung verschiedener Ansätze vorhergesagt.
CpG-Inseln (S. Cross & A.
Bird, Curr. Opin. Genet. Dev. 5, 109–314 (1995)) wurden verwendet,
um Promotorregionen zu definieren, und sie wurden als Cluster von
Stellen identifiziert, die durch Enzyme gespalten waren, welche
GC-reiche, 6- oder 8-mer palidrome Sequenzen erkannten. CpG-Inseln
werden normalerweise mit Promotorregionen von Genen assoziiert.
Eine WUBLAST2.0-Analyse von kurzen genomischen Regionen (10 – 20 kb)
zeigt im Vergleich mit GenBank Übereinstimmungen
mit ESTs. Die einzelnen EST-Sequenzen (oder wenn möglich, ihre
Sequenz-Chromatogrammdateien) wurden gewonnen und mit einem Sequencher angeordnet,
um eine theoretische cDNA-Sequenz bereitzustellen (hierin als DNA34415
bezeichnet). GRAIL2 (ApoCom Inc., Knoxville, TN, Befehlszeilenversion
für DECα) wurde verwendet,
um ein neues Exon vorherzusagen. Die fünf bekannten Gene in der Region
dienten als interne Kontrolle für
den Erfolg des GRAIL-Algorithmus.
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Isolierung:
Chordin-cDNA-Klone wurden aus einer Oligo-dT-geprimten menschlichen
fötalen
Lungenbibliothek isoliert. Menschliche fötale Lungen-PolyA+-RNA
wurde von Clontech bezogen (Kat.-Nr. 6528-1, Chargennummer 43777),
und 5 mg wurden verwendet, um eine cDNA-Bibliothek in pKR5B (Genentech, LIB26)
herzustellen. Der 3'-Primer (pGACTAGTTCTAGATCGCGAGCGGCCGCCCTTTTTTTTTTTTTTT) Seq.-ID Nr. 3) und der
5'-Linker (pCGGACGCGTGGGGCCTGCGCACCCAGCT)
(Seq.-ID Nr. 4) wurden entworfen, um Sall- und Notl-Restriktionsstellen
einzuführen.
Klone wurden mit Oligonucleotid-Sonden gescreent, die aus der möglichen
menschlichen Chordin-cDNA-Sequenz (DNA34415) entworfen wurden, welche
durch manuelles Zusammen-„spleißen" der vorgeschlagenen
genomischen Exons des Gens abgeleitet wurde. PCR-Primer, welche
die Sonden flankierten, wurden verwendet, um die Identität der cDNA-Klone
vor der Sequenzierung zu bestätigen.
-
Die
Oligonucleotid-Screening-Sonden waren wie folgt:
und die
flankierenden Sonden waren wie folgt:
-
Beispiel 5: Northern-Blot
und in-situ-RNA-Hybridisierungsanalyse von PRO243
-
Die
Expression von PRO243-mRNA in menschlichen Geweben wurde durch eine
Northern-Blot-Analyse untersucht. Menschliche PolyA+-RNA-Blots von
menschlichem fötalem
und adultem Gewebe (Clontech, Palo Alto, CA, Kat.-Nr. 7760-1 und
7756-1) wurden an eine 32P-markierte cDNA-Fragmentsonde
hybridisiert, die auf PRO243-cDNA voller Länge basierte. Blots wurden
mit den Sonden in einem Hybridisierungspuffer (5X SSPE; 2X Denhardt-Lösung; 100
mg/ml denaturierte abgeschnittene Lachsspermien-DNA; 50 % Formamid;
2 % SDS) 60 Stunden lang bei 42 °C
inkubiert. Die Blots wurden mehrere Male in 2X SSC; 0,05 % SDS 1
Stunde lang bei Raumtemperatur gewaschen, gefolgt von einem 30-minütigem Waschvorgang
hoher Stringenz in 0,1X SSC; 0,1 % SDS bei 50 °C und Autoradiographie. Die
Blots wurden entwickelt, nachdem sie über Nacht einer Phosphorimager-Analyse
(Fuji) ausgesetzt worden waren.
-
Wie
in 4 zu sehen ist, wurden PRO243-mRNA-Transkripte
detektiert. Eine Analyse des Expressionsmusters zeigte das stärkste Signal
des erwartete 4,0-kb-Transkripts in adulter und fötaler Leber
und ein sehr schwaches Signal in der adulten Niere. Fötales Gehirn,
fötale
Lunge und fötale
Niere waren negativ, ebenso adultes Herz, adultes Gehirn, adulte
Lunge und adultes Pankreas. Kleinere Transkripts wurden in Placenta (2,0
kb), adulten Skelettmuskeln (1,8 kb) und fötaler Leber (2,0 kb) beobachtet.
-
In-situ-Hybridisierung
von adultem menschlichem Gewebe von PRO243 ergab ein positives Signal
in der Spaltlinie des sich entwickelnden Synovialgelenks zwischen
dem Femurkopf und dem Azetabulum. Alle anderen Gewebe waren negativ.
Weitere Abschnitte von menschlichen fötalen Gesichtern, Köpfen, Extremitäten und
Mäuseembryos
wurden untersucht. Eine Expression in menschlichem fötalem Gewebe
wurde neben sich entwickelnden Extremitäten- und Gesichtsknochen im
perostealen Mesenchym beobachtet. Die Expression war äußerst spezifisch
und befand sich oft neben Bereichen, die eine Vaskularisierung durchliefen.
Eine Expression wurde auch in sich entwickelndem Schläfen- und
Hinterhauptslappen des fötalen
Gehirns beobachtet, sonst aber nirgends im Gehirn. Darüber hinaus
wurde Expression in den Ganglien des sich entwickelnden Innenohrs
entdeckt. In den Mäusegeweben
mit den menschlichen Sonden wurde keine Expression beobachtet (siehe 5).
-
Die
In-situ-Hybridisierung wurde nach einer optimierten Version des
Protokolls von Lu und Gillett, Cell Vision 1, 169–176 (1994),
unter Verwendung von PCR-erzeugten, 33P-markierten
Ribosonden durchgeführt.
In Formalin fixierte, in Paraffin eingebettete menschliche fötale und
adulte Gewebe wurden geschnitten, entparaffinisiert, 15 Minuten
lang bei 37 °C
in Proteinase K (20 mg/ml) von Protein befreit und für die Insitu-Hybridisierung
wie von Lu und Gillett, s.o., beschrieben weiter verarbeitet. Eine
[33P]-UTP-markierte Antisense-Ribosonde
wurde aus einem PCR-Produkt erzeugt und bei 55 °C über Nacht hybridisiert. Die
Objektträger
wurden in Kodak-NTB2-Nuclear-Track-Emulsion
eingetaucht und 4 Wochen lang exponiert.
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Beispiel 19: Verwendung
von für
PRO-Polypeptid kodierender Nucleinsäure als Hybridisierungssonden
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Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer für ein PRO-Polypeptid
kodierenden Nucleotidsequenz als Hybridisierungssonde.
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DNA,
die die kodierende Sequenz für
ein hierin offenbartes PRO-Polypeptid von Interesse umfasst, kann
als Sonde eingesetzt oder als eine Basis verwendet werden, von der
aus Sonden hergestellt werden, um auf homologe DNAs (wie z.B. jene,
die für
natürlich
auftretende Varianten des PRO-Polypeptids kodieren) in cDNA-Bibliotheken
menschlicher Gewebe oder genomischen Bibliotheken menschlicher Gewebe
zu screenen.
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Die
Hybridisierung und Waschung von Filtern, die eine der beiden Bibliotheks-DNAs
enthalten, wird unter den folgenden hochstringenten Bedingungen
durchgeführt.
Die Hybridisierung der radioaktiv markierten, von der für PRO-Polypeptid
kodierenden Nucleinsäure
hergeleiteten Sonde an die Filter wird in einer Lösung von
50 % Formamid, 5 × SSC,
0,1 % SDS, 0,1 % Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH
6,8, 2x Denhardt-Lösung
und 10 % Dextransulfat bei 42 °C
20 Stunden lang durchgeführt.
Das Waschen der Filter wird in einer wässrigen Lösung von 0,1x SSC und 0,1 %
SDS bei 42 °C
durchgeführt.
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DNAs
mit der gewünschten
Sequenzidentität
mit der für
Nativsequenz-PRO-Polypeptid voller Länge kodierenden DNA können dann
mit auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Standardverfahren identifiziert werden.
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Beispiel 20: Expression
von PRO-Polypeptiden in E. coli
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung einer nicht glykosylierten
Form eines gewünschten
PRO-Polypeptids durch rekombinante Expression in E. coli.
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Die
für das
gewünschte
PRO-Polypeptid kodierende DNA-Sequenz wird zunächst unter Verwendung ausgewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer sollten Restriktionsenzymstellen enthalten,
die den Restriktionsenzymstellen am gewählten Expressionsvektor entsprechen.
Es kann eine Vielzahl von Expressionsvektoren eingesetzt werden.
Ein Beispiel eines geeigneten Vektors ist pBR322 (hergeleitet von
E. coli; siehe Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), der Gene für Ampicillin-
und Tetracyclinresistenz enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten Sequenzen werden dann in den Vektor ligiert.
Der Vektor wird vorzugsweise Sequenzen umfassen, die für ein Antibiotikum-Resistenz-Gen,
einen trp-Promotor, einen polyhis-Leader (einschließlich der
ersten sechs STII-Codons, polyhis-Sequenz und Enterokinase-Spaltstelle),
die spezifische für
PRO-Polypeptid kodierende Region, Lamda-Transkriptionsterminator und
ein argU-Gen kodieren.
-
Das
Ligationsgemisch wird dann verwendet, um einen ausgewählten E.-coli-Stamm
unter Verwendung der in Sambrook et al., s.o., beschriebenen Verfahren
zu transformieren. Transformanten werden aufgrund ihrer Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten zu wachsen, und Antibiotika-resistente
Kolonien werden dann selektiert. Plasmid-DNA kann isoliert und mittels Restriktionsanalyse
und DNA-Sequenzierung bestätigt
werden.
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Selektierte
Klone können über Nacht
in Flüssigkulturmedium,
wie z.B. mit Antibiotika ergänzter LB-Kulturlösung, gezüchtet werden.
Die Übernachtkultur
kann anschließend
verwendet werden, um eine Kultur im größeren Maßstab zu inokulieren. Die Zellen
werden dann auf die gewünschte
optische Dichte gezüchtet,
wobei der Expressionspromotor angeschaltet wird.
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Nach
dem Kultivieren der Zellen für
mehrere weitere Stunden können
die Zellen mittels Zentrifugation geerntet werden. Das durch Zentrifugation
erhaltene Zellpellet kann unter Verwendung verschiedener Mittel, die
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, solubilisiert werden,
und das solubilisierte PRO-Polypeptid kann dann un ter Verwendung
einer metallchelatierenden Säule
unter Bedingungen gereinigt werden, die eine feste Bindung des Proteins
ermöglichen.
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In
der
EP 1037979 A (98960440.0)
wurde PRO241 erfolgreich in E. coli in einer poly-His-markierten Form
unter Verwendung des folgenden Verfahrens exprimiert. Die für PRO241
kodierende DNA wurde zunächst
unter Verwendung ausgewählter
PCR-Primer amplifiziert. Die Primer enthielten Restriktionsenzymstellen,
die den Restriktionsenzymstellen am ausgewählten Expressionsvektor entsprechen,
und andere zweckdienliche Sequenzen, die für eine effiziente und verlässliche
Translationsinitiation, schnelle Reinigung an einer metallchelatierenden
Säule und
proteolytische Entfernung mit Enterokinase sorgen. Die PCR-amplifizierten, poly-His-markierten
Sequenzen wurden dann in einen Expressionsvektor ligiert, der verwendet
wurde, um einen E.-coli-Wirt auf Basis von Stamm 52 (W3110 fuhA(tonA)
Ion galE rpoHts(htpRts) clpP(laclq)) zu transformieren. Transformanten
wurden zuerst in 50 mg/ml Carbenicillin enthaltendem LB bei 30 °C unter Schütteln gezüchtet, bis
eine O.D.600 von 3–5
erreicht war. Die Kulturen wurden dann 50- bis 100fach in CRAP-Medium (hergestellt
durch Mischen von 3,57 g (NH
4)
2SO
4, 0,71 g Natriumcitrat.2H
2O,
1,07 g KCl, 5,36 g Difco-Hefeextrakt, 5,36 g Sheffield-Hycase SF
in 500 ml Wasser, sowie 110 mM MPOS, pH 7,3, 0,55 % (Gew./Vol.)
Glucose und 7 mM MgSO
4) verdünnt und
ungefähr
20–30
Stunden lang bei 30 °C
unter Schütteln
gezüchtet.
Es wurden Proben entfernt, um die Expression mittels SDS-PAGE-Analyse
zu verifizieren, und der Hauptteil der Kultur wird zentrifugiert,
um die Zellen zu pelletisieren. Die Zellpellets wurden bis zur Reinigung
und Neufaltung eingefroren.
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E.-coli-Paste
aus 0,5- bis 1-I-Fermentationen (6–10 g Pellets) wurden in 10
Volumenanteilen (Gew./Vol.) in 7 M Guanidin, 20 mM Tris-Puffer,
pH 8, resuspendiert. Festes Natriumsulfit und Natriumtetrathionat
werden zugegeben, um Endkonzentrationen von 0,1 M bzw. 0,02 M zu
liefern, und die Lösung
wurde über Nacht
bei 4 °C
gerührt.
Dieser Schritt resultiert in einem denaturierten Protein, in dem
alle Cysteinreste durch Sulfitolierung blockiert sind. Die Lösung wurde
bei 40.000 U/min in einer Beckman Ultrazentrifuge 30 Minuten lang
zentrifugiert. Der Überstand
wurde mit 3–5
Volu menanteilen des Metallchelatsäulenpuffers (6 M Guanidin, 20
mM Tris, pH 7,4) verdünnt
und zur Klärung
durch ein 0,22-μm-Filter
filtriert. Der geklärte
Extrakt wurde auf eine 5-ml-Qiagen-Ni-NTA-Metallchelatsäule geladen,
die im Metallchelatsäulenpuffer äquilibriert
war. Die Säule
wurde mit zusätzlichem,
50 mM Imidazol (Calbiochem, Utrol-Qualität), pH 7,4, enthaltendem Puffer
gewaschen. Das Protein wurde mit 250 mM Imidazol enthaltendem Puffer
eluiert. Die das gewünschte
Protein enthaltende Fraktionen wurden vereinigt und bei 4 °C gelagert.
Die Proteinkonzentration wurde durch seine Absorption bei 280 nm
unter Verwendung des berechneten Extinktionskoeffizienten auf Basis
seiner Aminosäuresequenz
abgeschätzt.
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Die
Proteine wurden durch langsames Verdünnen der Probe in frisch hergestelltem
Neufaltungspuffer neu gefaltet, wobei der Puffer aus Folgendem bestand:
20 mM Tris, pH 8,6, 0,3 M NaCl, 2,5 M Harnstoff, 5 mM Cystein, 20
mM Glycin und 1 mM EDTA. Neufaltungsvolumina wurden so gewählt, dass
die Proteinendkonzentration zwischen 50 und 100 Mikrogramm/ml lag.
Die Neufaltungslösung
wurde bei 4 °C
12–36
Stunden lang sanft gerührt.
Die Neufaltungsreaktion wurde durch Zugabe von TFA auf eine Endkonzentration
von 0,4 % (pH von ungefähr
3) gestoppt. Vor der weiteren Reinigung des Proteins wurde die Lösung durch
ein 0,22-μm-Filter
filtriert und Acetonitril auf eine Endkonzentration von 2–10 % zugegeben.
Das neugefaltete Protein wurde an einer Poros-R1/H-Umkehrphasensäule unter
Verwendung eines mobilen Puffers von 0,1 % TFA mit Elution mit einem
Acetonitrilgradienten von 10 bis 80 % chromatodraphiert. Aliquoten
der Fraktionen mit Absorption bei 280 nm wurden an SDS-Polyacrylamidgelen
analysiert, und homogenes neugefaltetes Protein enthaltende Fraktionen
wurden vereinigt. Im Allgemeinen eluieren die richtig neugefalteten
Spezies der meisten Proteine bei den niedrigsten Acetonitrilkonzentrationen,
da diese Spezies die kompaktesten sind, da ihre hydrophobe Innenseite
von der Wechselwirkung mit dem Umkehrphasenharz abgeschirmt ist.
Aggregierte Spezies eluierten für
gewöhnlich
bei höheren
Acetonitrilkonzentrationen. Zusätzlich
zur Abtrennung fehlgefalteter Proteinformen von der gewünschten
Form entfernt der Umkehrphasenschritt auch Endotoxin aus den Proben.
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Die
das gewünschte
gefaltete PRO241-Protein enthaltende Fraktionen wurden vereinigt
und das Acetonitril unter Verwendung eines leichten, gegen die Lösung gerichteten
Stickstoffstroms entfernt. Die Proteine wurden durch Dialyse oder
durch Gelfiltration unter Verwendung von in Formulierungspuffer äquilibrierten G25-Superfine-(Pharmacia) Harzen
in 20 mM Hepes, pH 6,8, mit 0,14 M Natriumchlorid und 4 Mannit formuliert
und sterilfiltriert.
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Beispiel 21: Expression
von PRO-Polypeptiden in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung einer glykosylierten Form eines
gewünschten
PRO-Polypeptids durch rekombinante Expression in Säugetierzellen.
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Der
Vektor, pRK5 (siehe
EP 307.247 ,
veröffentlicht
am 15. März
1989), wird als Expressionsvektor eingesetzt. Gegebenenfalls wird
die für
PRO-Polypeptid kodierende DNA mit ausgewählten Restriktionsenzymen in
pRK5 ligiert, um die Insertion der PRO-Polypeptid-DNA unter Verwendung
von Ligationsverfahren zu ermöglichen,
wie sie beispielsweise in Sambrook et al., s.o., beschrieben sind.
Der resultierende Vektor wird pRK5-PRO-Polypeptid genannt.
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In
einer Ausführungsform
können
die gewählten
Wirtszellen 293-Zellen sein. Menschliche 293-Zellen (ATCC CCL 1573)
werden in Gewebekulturplatten in Medium wie z.B. mit Fötalkälberserum
und gegebenenfalls mit Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika ergänztem
DMEM zur Konfluenz gezüchtet.
Ungefähr
10 μg pRK5-PRO-Polypeptid-DNA
werden mit ungefähr
1 μg der
für das
VA-RNA-Gen kodierenden DNA (Thimmappaya et al., Cell 31, 543 (1982))
gemischt und in 500 μl
1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA, 0,227 M CaCl2 gelöst. Diesem
Gemisch wird tropfenweise 500 μl
50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 zugegeben und
die Bildung eines Präzipitats
10 Minuten lang bei 25 °C
ermöglicht.
Das Präzipitat
wird suspendiert und den 293-Zellen zugegeben und ungefähr vier
Stunden lang bei 37 °C
absetzen gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und es werden
2 ml 20 % Glycerin in PBS für
30 Sekunden zugegeben. Die 293-Zellen werden dann mit serumfreiem
Medium gewaschen, frisches Medium wird zugesetzt, und die Zellen
werden dann für ungefähr 5 Tage
inkubiert.
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Ungefähr 24 Stunden
nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt und durch
Kulturmedium (für
sich alleine) oder 200 μCi/ml 35S-Cystein und 200 μCi/ml Kulturmedium ersetzt.
Nach einer 12-stündigen
Inkubation wird das konditionierte Medium gesammelt, an einem Zentrifugenfilter
konzentriert und auf ein 15%iges SDS-Gel aufgegeben. Das verarbeitete
Gel kann getrocknet und für
eine gewählte
Zeitspanne einem Film exponiert werden, um die Gegenwart von PRO-Polypeptid
zu zeigen. Die transfizierte Zellen enthaltenden Kulturen können einer
weiteren Inkubation (in serumfreiem Medium) unterzogen und das Medium
in ausgewählten
Biotests getestet werden.
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In
einer alternativen Technik kann das PRO-Polypeptid unter Verwendung
des von Somparyrac et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 12, 7575 (1981),
beschriebenen Dextransulfatverfahrens vorübergehend in 293-Zellen eingeführt werden.
293-Zellen werden in einer Zentrifugenflasche auf maximale Dichte
gezüchtet, und
es werden 700 μg
pRKS-PRO-Polypeptid-DNA zugegeben. Die Zellen werden zunächst durch
Zentrifugation in der Zentrifugenflasche konzentriert und mit PBS
gewaschen. Das DNA-Dextranpräzipitat
wird am Zellpellet vier Stunden lang inkubiert. Die Zellen werden
mit 20 % Glycerin 90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebekulturmedium
gewaschen und wieder in die Gewebekulturmedium, 5 μg/ml Rinderinsulin
und 0,1 μg/ml Rindertransferrin
enthaltende Zentrifugenflasche gegeben. Nach ungefähr vier
Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert und filtriert,
um Zellen und Trümmer
zu entfernen. Die das exprimierte PRO-Polypeptid enthaltende Probe
kann dann durch irgendein gewähltes
Verfahren, wie z.B. Dialyse und/oder Säulenchromatographie, konzentriert
und gereinigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
PRO-Polypeptide in CHO-Zellen exprimiert werden. Das pRK5-PRO-Polypeptid
kann unter Verwendung bekannter Reagenzien, wie z.B. CaPO4 oder DEAE-Dextran, in CHO-Zellen transfiziert
werden. Wie oben beschrieben können
die Zellkulturen inkubiert und das Medium durch Kulturmedium (für sich alleine)
oder Medium, das einen Radiomarker, wie z.B. 35S-Methionin,
enthält, ersetzt
werden. Nach Ermittlung der Gegenwart des PRO-Polypeptids kann das
Kulturmedium durch serumfreies Medium ersetzt werden. Vorzugsweise
werden die Kulturen ungefähr
6 lang Tage inkubiert, worauf das konditionierte Medium geerntet
wird. Das das exprimierte PRO-Polypeptid enthaltende Medium kann
dann mit irgendeinem gewählten
Verfahren konzentriert und gereinigt werden.
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Epitopmarkiertes
PRO-Polypeptid kann ebenfalls in CHO-Wirtszellen exprimiert werden.
Das PRO-Polypeptid kann aus dem pRK5-Vektor heraus subkloniert werden.
Das Subklon-Insert kann der PCR unterzogen werden, um In-frame mit
einer gewählten
Epitopmarkierung, wie z.B. einer poly-his-Markierung, in einen Baculovirus-Expressionsvektor
fusioniert zu werden. Das poly-his-markierte PRO-Polypeptid-Insert kann
dann in einen SV40-angetriebenen Vektor subkloniert werden, der
einen Selektionsmarker, wie z.B. DHFR, zur Selektion stabiler Klone
enthält.
Schließlich
können
die CHO-Zellen mit dem SV40-angetriebenen Vektor (wie oben beschrieben)
transfiziert werden. Es kann eine Markierung wie oben beschrieben
durchgeführt
werden, um die Expression zu verifizieren. Das das exprimierte poly-His-markierte
PRO-Polypeptid enthaltende Kulturmedium kann dann mit irgendeinem
gewählten
Verfahren, wie z.B. Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie,
konzentriert und gereinigt werden.
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PRO241
wurde sowohl durch ein vorübergehendes
als auch durch ein stabiles Expressionsverfahren erfolgreich in
CHO-Zellen exprimiert. Zusätzlich
wurde PRO243 erfolgreich vorübergehend
in CHO-Zellen exprimiert.
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Die
stabile Expression in CHO-Zellen wurde unter Verwendung des folgenden
Verfahrens durchgeführt.
Die Proteine wurden als ein IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin) exprimiert,
bei dem die kodierenden Sequenzen für die löslichen Formen (z.B. extrazellulären Domänen) des
entsprechenden Proteins an eine IgG1-Konstantregionse quenz fusioniert
waren, welche die Gelenk-, CH2- und CH3-Domänen enthält und/oder eine poly-His-markierte
Form ist.
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Nach
der PCR-Amplifikation wurden die entsprechenden DNAs in einen CHO-Expressionsvektor
subkloniert, wobei Standardtechniken verwendet wurden, wie sie in
Ausubel et al., Current Protocols of Molecular Biology, Abschnitt
3.16, John Wiley and Sons (1997), beschrieben werden. CHO-Expressionsvektoren
werden so konstruiert, dass sie kompatible Restriktionsstellen 5' und 3' der DNA von Interesse
aufweisen, um das zweckmäßige Shuttling
von cDNAs zu ermöglichen.
Der zur Expression in CHO-Zellen verwendete Vektor ist der in Lucas
et al., Nucl. Acids Res. 24, 9, 1774–1779 (1996), beschriebene
und verwendet den frühen SV40-Promotor/Enhancer,
um die Expression der cDNA von Interesse anzutreiben, und Dihydrofolatreduktase (DHFR).
Die DHFR-Expression erlaubt die Selektion auf stabile Erhaltung
des Plasmids im Anschluss an die Transfektion.
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Zwölf Mikrogramm
der gewünschten
Plasmid-DNA wurden in ungefähr
10 Millionen CHO-Zellen unter Verwendung der im Handel erhältlichen
Transfektionsreagenzien Superfect® (Qiagen),
Dosper® oder
Fugene® (Boehringer
Mannheim) eingeführt.
Die Zellen wurden wie in Lucas et al., s.o., beschrieben gezüchtet. Ungefähr 3 × 107 Zellen werden in einer Ampulle für die unten
beschriebene weitere Züchtung
und Produktion eingefroren.
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Die
Plasmid-DNA enthaltenden Ampullen wurden in einem Wasserbad aufgetaut
und durch Vortexen vermischt. Die Inhalte wurden in ein 10 ml Medium
enthaltendes Zentrifugenröhrchen
pipettiert und bei 1.000 U/min 5 Minuten lang zentrifugiert. Der Überstand
wurde abgesaugt und die Zellen in 10 ml Selektivmedium (0,2-μm-filtriertes
PS20 mit 5 % 0,2-μm-diafiltriertem
Fötalrinderserum)
resuspendiert. Die Zellen wurden dann in einer 90 ml Selektivmedium
enthaltenden 100-ml-Trennschleuder aliquotiert. Nach 1–2 Tagen
wurden die Zellen in eine mit 150 ml Selektivwachstumsmedium gefüllte 250-ml-Trennschleuder überführt und
bei 37 °C inkubiert.
Nach weiteren 2–3
Tagen wurden eine 250-ml-, 500-ml- und 2.000-ml- Trennschleuder
mit 3 × 105 Zellen/ml inokuliert. Das Zellmedium wurde
mittels Zentrifugation und Resuspension in Produktionsmedium durch
frisches Medium ausgetauscht. Obgleich ein beliebiges geeignetes
CHO-Medium eingesetzt werden kann, wurde tatsächlich ein im US-Patent Nr.
5.122.469 (erteilt am 16. Juni 1992) beschriebenes Produktionsmedium
verwendet. Eine 3-I-Produktionstrennschleuder wird mit 1,2 × 106 Zellen/ml inokuliert. Am Tag 0 wurden Zellzahl
und pH bestimmt. Am Tag 1 wurde der Trennschleuder eine Probe entnommen,
und es wurde die Belüftung
mit filtrierter Luft begonnen. Am Tag 2 wurde der Trennschleuder
eine Probe entnommen, die Temperatur auf 33 °C geändert und 30 ml Glucose (500
g/l) und 0,6 ml 10 % Antischaumlösung
(z.B. 35 % Polydimethylsiloxan-Emulsion, Dow Corning 356 Medical
Grade Emulsion) zugegeben. Während
der gesamten Produktion wurde der pH wie benötigt eingestellt, um einen
Wert von etwa 7,2 aufrechtzuerhalten. Nach 10 Tagen oder wenn die
Lebensfähigkeit
unter 70 % sank, wurde die Zellkultur mittels Zentrifugation und
Filtrieren durch ein 0,22-μm-Filter
geerntet. Das Filtrat wurde entweder bei 4 °C gelagert oder sofort zur Reinigung
auf Säulen geladen.
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Für die poly-His-markierten
Konstrukte wurden die Proteine unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule (Qiagen)
gereinigt. Vor der Reinigung wurde Imidazol der Kultur auf eine
Konzentration von 5 mM zugegeben. Das konditionierte Medium wurde
bei einer Flussrate von 4–5
ml/min bei 4 °C
auf eine Ni-NTA-Säule
von 6 ml gepumpt, die in 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol enthaltendem
20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wurde die Säule mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer gewaschen
und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wurde anschließend mit
einer G25-Superfine- (Pharmacia) Säule in 10 mM Hepes, 0,14 M
NaCl und 4 % Mannit, pH 6,8, enthaltenden Lagerungspuffer entsalzt
und bei –80 °C gelagert.
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Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte wurden aus dem konditionierten Medium wie
folgt gereinigt. Das konditionierte Medium wurde auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia) gepumpt, die
in 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert worden war. Nach
der Beladung wurde die Säule
vor der Elution mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eingehend mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das eluierte Protein wurde sofort neutralisiert, indem
1-ml-Fraktionen in Röhrchen
aufgefangen wurden, die 275 μl
1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten. Das hochgereinigte Protein wurde
anschließend
wie oben für
die poly-His-markierten Proteine beschrieben in Lagerungspuffer
entsalzt. Die Homogenität
wurde mittels Polyacrylamidgelen und durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbaus beurteilt.
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PRO243
wurde ebenfalls erfolgreich vorübergehend
in COS-Zellen exprimiert.
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Beispiel 22: Expression
von PRO-Polypeptiden in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression eines
gewünschten
PRO-Polypeptids in Hefe.
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Zuerst
werden Hefe-Expressionsvektoren zur intrazellulären Produktion oder Sekretion
von PRO-Polypeptid aus dem ADH2/GAPDH-Promotor konstruiert. Für ein gewünschtes
PRO-Polypeptid, ein gewähltes Signalpeptid
und den Promotor kodierende DNA wurde in geeignete Restriktionsenzymstellen
im gewählten Plasmid
insertiert, um die intrazelluläre
Expression des PRO-Polypeptids zu steuern. Zur Sekretion kann die für das PRO-Polypeptid
kodierende DNA in das gewählte
Plasmid gemeinsam mit der für
den ADH2/GAPDH-Promotor, die Hefe-Alpha-Faktor-Sekretionssignal/Leadersequenz
und Linkersequenzen (falls benötigt)
kodierenden DNA zur Expression des PRO-Polypeptids kloniert werden.
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Hefezellen,
wie z.B. Hefestamm AB110, können
dann mit den oben beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert
und in gewählten
Fermentationsmedien gezüchtet
werden. Die Überstände der
transformierten Hefen können
mittels Präzipitation
mit 10 % Trichloressigsäure
und Trennung mittels SDS-PAGE, gefolgt von der Färbung der Gele mit Coomassie-Blau-Farbstoff
analysiert werden.
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Rekombinantes
PRO-Polypeptid kann anschließend
isoliert und gereinigt werden, indem die Hefezellen vom Fermentationsmedium
mittels Zentrifugation entfernt werden und das Medium unter Verwendung
ausgewählter
Kartuschenfilter konzentriert wird. Das das PRO-Polypeptid enthaltende
Konzentrat kann unter Verwendung ausgewählter Säulenchromatographieharze weiter
gereinigt werden.
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Beispiel 23: Expression
von PRO-Polypeptiden in Baculovirus-infizierten Insektenzellen
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Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von PRO-Polypeptiden
in Baculovirus-infizierten Insektenzellen.
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Das
gewünschte
PRO-Polypeptid wird stromauf einer in einem Baculovirus-Expressionsvektor
enthaltenen Epitopmarkierung fusioniert. Derartige Epitopmarkierungen
umfassen poly-his-Markierungen und Immunglobulin-Markierungen (wie
z.B. Fc-Regionen von IgG). Es kann eine Vielzahl von Plasmiden eingesetzt werden,
einschließlich
Plasmiden, die sich von im Handel erhältlichen Plasmiden, wie z.B.
pVL1393 (Novagen), herleiten. Zusammenfassend wird das PRO-Polypeptid
oder der gewünschte
Abschnitt des PRO-Polypeptids (wie z.B. die für die extrazelluläre Domäne eines
Transmembranproteins kodierende Sequenz) mittels PCR mit Primern
amplifiziert, die zu den 5'-
und 3'-Regionen
komplementär
sind. Der 5'-Primer
kann flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen inkorporieren. Das Produkt wird dann mit
diesen ausgewählten Restriktionsenzymen
verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
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Rekombinantes
Baculovirus wird durch Cotransfizieren des obigen Plasmids und BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen) in Spodoptera-frugiperda-
(„Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (im Handel von GIBCO-BRL erhältlich)
erzeugt. Nach 4–5
Tagen Inkubation bei 28 °C
werden die freigesetzten Viren geerntet und für weitere Amplifikationen verwendet.
Die Virusinfektion und Proteinexpression wird wie von O'Reilly et al., Baculovirus
Expression Vectors: A Laboratory Manual, Oxford University Press, Oxford
(1994), beschrieben durchgeführt.
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Exprimiertes,
poly-his-markiertes PRO-Polypeptid kann dann beispielsweise durch
Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie wie folgt
gereinigt werden. Extrakte werden aus rekombinanten virusinfizierten
Sf9-Zellen wie von Rupert et al., Nature 362, 175–179 (1993),
beschrieben hergestellt. Zusammenfassend werden Sf9-Zellen gewaschen,
in Beschallungspuffer (25 ml Hepes, pH 7,9, 12,5 mM MgCl2; 0,1 mM EDTA; 10 % Glycerin; 0,1 % NP-40;
0,4 M KCl) resuspendiert und zweimal 20 Sekunden lang auf Eis beschallt.
Die beschallten Proben werden durch Zentrifugation geklärt und der Überstand
50fach in Beladungspuffer (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10 % Glycerin,
pH 7,8) verdünnt
und durch ein 0,45-μm-Filter
filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarosesäule (im Handel von Qiagen erhältlich)
wird mit einem Bettvolumen von 5 ml hergestellt, mit 25 ml Wasser gewaschen
und mit 25 ml Beladungspuffer äquilibriert.
Der filtrierte Zellextrakt wird mit 0,5 ml pro Minute auf die Säule geladen.
Die Säule
wird mit Beladungspuffer bis zum Erreichen der A280-Basislinie
gewaschen, wobei zu diesem Zeitpunkt das Auffangen der Fraktionen
gestartet wird. Als Nächstes
wird die Säule
mit einem sekundären
Waschpuffer (50 mM Phosphat; 300 mM NaCl, 10 % Glycerin, pH 6,0)
gewaschen, der unspezifisch gebundenes Protein eluiert. Nachdem
die A280-Basislinie wieder erreicht worden
ist, wird die Säule
mit einem Imidazol-Gradienten von 0 bis 500 mM im sekundären Waschpuffer
eluiert. Es werden 1-ml-Fraktionen gesammelt und mittels SDS-PAGE
und Silberfärbung
oder Western-Blot mit Ni2+-NTA-konjugierter
Alkalischer Phosphatase (Qiagen) analysiert. Die das eluierte His10-markierte PRO-Polypeptid enthaltende Fraktionen
werden vereinigt und gegen Beladungspuffer dialysiert.
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Alternativ
dazu kann die Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten)
PRO-Polypeptids
unter Verwendung bekannter Chromatographietechniken, einschließlich beispielsweise
Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie,
durchgeführt
werden. In der
EP 1037979
A (98960440.0) wurden PRO241, PRO327 und PRO344 erfolgreich
in Baculovirus-infizierten Sf9-Insektenzellen exprimiert. Obgleich
die Ex pression tatsächlich
in einem Maßstab
von 0,5–2
l durchgeführt
wurde, kann der Maßstab
für größere Präparate (z.B.
8 l) leicht vergrößert werden.
Die Proteine wurden als IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin), in dem die extrazelluläre Proteinregion
an eine die Gelenk-, CH2- und CH3-Domänen enthaltende IgG1-Konstantregionsequenz
fusioniert war, und/oder in poly-His-markierten Formen exprimiert.
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Zur
Expression in Baculovirus-infizierten Sf9-Zellen wurden im Anschluss
an die PCR-Amplifikation die entsprechenden kodierenden Sequenzen
in einen Baculovirus-Expressionsvektor (pb.PH.IgG für IgG-Fusionen
und pb.PH.His.c für
poly-Hismarkierte Proteine) subkloniert, und der Vektor und Baculogold®-Baculovirus-DNA
(Pharmingen) wurden in 105 Spodoptera-frugiperda- („Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (Gibco BRL) cotransfiziert.
pb.PH.IgG und pb.PH.His sind Modifikationen des im Handel erhältlichen
Baculovirus-Expressionsvektors pVL1393 (Pharmingen) mit modifizierten
Polylinkerregionen, welche die His- und Fc-Markierungssequenzen enthalten.
Die Zellen wurden in mit 10 % FBS (Hyclone) ergänztem Hink-TNM-FH-Medium gezüchtet. Die
Zellen wurden 5 Tage lang bei 28 °C
inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet und anschließend
für die
erste Virusamplifikation durch Infizieren von Sf9-Zellen in mit
10 % FBS ergänztem
Hink-TNM-FH-Medium
bei einer ungefähren
Infektionsmultiplizität
(MOI) von 10 verwendet. Die Zellen wurden 3 Tage lang bei 28 °C inkubiert.
Der Überstand
wurde geerntet, und die Expression der Konstrukte im Baculovirus-Expressionsvektor
wurde mittels Chargenbindung von 1 ml Überstand an 25 ml Ni-NTA-Perlen (QIAGEN)
für Histidin-markierte
Proteine oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia) für IgG-markierte
Proteine ermittelt, gefolgt von SDS-PAGE-Analyse, um eine bekannte
Konzentration von Proteinstandard mittels Coomassie-Blau-Färbung zu
vergleichen.
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Der Überstand
der ersten Virusamplifikation wurde verwendet, um eine Trennschleuder-Kultur
(500 ml) von in ESF-921-Medium (Expression Systems LLC) gezüchteten
Sf9-Zellen bei einer ungefähren
MOI von 0,1 zu infizieren. Die Zellen wurden 3 Tage lang bei 28 °C inkubiert.
Der Überstand
wurde geerntet und filtriert. Die Chargenbin dung und SDS-PAGE-Analyse
wurden wie erforderlich wiederholt, bis die Expression der Trennschleuder-Kultur
bestätigt
war.
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Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wurde mittels Zentrifugation geerntet, um die Zellen zu entfernen,
und durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wurden die Proteinkonstrukte
unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule
(Qiagen) gereinigt. Vor der Reinigung wurde den konditionierten
Medien Imidazol auf eine Konzentration von 5 mM zugegeben. Die konditionierten Medien
wurden bei einer Flussrate von 4–5 ml/min bei 4 °C auf eine
Ni-NTA-Säule von
6 ml gepumpt, die in 20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, äquilibriert
war, der 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol enthielt. Nach der Beladung wurde
die Säule
mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wurde anschließend mit
einer G25-Superfine- (Pharmacia) Säule von 25 ml in einen 10 mM
Hepes, 0,14 M NaCl und 4 % Mannit, pH 6,8, enthaltenden Lagerungspuffer
entsalzt und bei –80 °C gelagert.
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Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte von Proteinen wurden aus den konditionierten
Medien wie folgt gereinigt. Die konditionierten Medien wurden auf
eine Protein-A-Säule
(Pharmacia) von 5 ml gepumpt, die in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 6,8, äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wurde die Säule vor der Elution mit 100
mM Zitronensäure,
pH 3,5, eingehend mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das eluierte Protein wurde sofort neutralisiert, indem
1-ml-Fraktionen in Röhrchen
aufgefangen wurden, die 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten.
Das hochgereinigte Protein wurde anschließend wie oben für die poly-His-markierten
Proteine beschrieben in Lagerungspuffer entsalzt. Die Homogenität wurde
mittels SDS-Polyacrylamidgel- (PEG) Elektrophorese und N-terminaler
Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbaus verifiziert.
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PRO243
wurde erfolgreich in Baculovirus-infizierten Hi5-Insektenzellen
exprimiert. Obgleich die Expression tatsächlich in einem Maßstab von
0,5–2
l durchgeführt
wurde, kann der Maßstab
für größere Herstellungen
(z.B. 8 l) leicht vergrößert werden.
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Zur
Expression in Baculovirus-infizierten Hi5-Insektenzellen kann die
für PRO-Polypeptid
kodierende DNA mit geeigneten Systemen, wie z.B. Pfu (Stratagene),
amplifiziert oder stromauf (5' von)
einer in einem Baculovirus-Expressionsvektor enthaltenden Epitopmarkierung
fusioniert werden. Derartige Epitopmarkierungen umfassen poly-his-Markierungen
und Immunglobulin-Markierungen (wie z.B. Fc-Regionen von IgG). Es kann
eine Vielzahl von Plasmiden eingesetzt werden, einschließlich Plasmiden,
die sich von im Handel erhältlichen
Plasmiden herleiten, wie z.B. pVL1393 (Novagen). Zusammenfassend
wird das PRO-Polypeptid oder der gewünschte Abschnitt des PRO-Polypeptids
(wie z.B. die für
die extrazelluläre
Domäne
eines Transmembranproteins kodierende Sequenz) mittels PCR mit Primern
amplifiziert, die zu den 5'-
und 3'-Regionen
komplementär
sind. Der 5'-Primer
kann flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen einbauen. Das Produkt wird dann mit diesen
ausgewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
Zum Beispiel können
die Derivate von pVL1393 die Fc-Region von menschlichem IgG (pb.PH.IgG)
oder eine 8-Histidin- (pb.PH.His) Markierung stromab (3' von) der NAME-Sequenz
umfassen. Vorzugsweise wird das Vektorkonstrukt zur Bestätigung sequenziert.
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Hi5-Zellen
wurden auf eine Konfluenz von 50 % unter den Bedingungen von 27 °C, kein CO2, NO pen/strep gezüchtet. Für jede 150-mm-Platte werden
30 μg des
PRO-Polypeptid enthaltenden,
pIE-basierten Vektors mit 1 ml Ex-Cell-Medium (Medium: Ex-Cell 401
+ 1/100 L-Glu JRH Biosciences Nr. 14401-78P (Anmerkung: dieses Medium
ist lichtempfindlich)) gemischt, und in einem gesonderten Röhrchen werden
100 μl CellFectin
(CellFECTIN (GibcoBRL Nr. 10362-010) (mittels Vortex gemischt))
mit 1 ml Ex-Cell-Medium gemischt. Die beiden Lösungen werden kombiniert und
bei Raumtemperatur 15 Minuten lang inkubiert. 8 ml Ex-Cell-Medium
werden den 2 ml des DNA/CellFECTIN-Gemisches zugegeben, und dieses
wird auf Hi5-Zellen über schichtet,
die ein Mal mit Ex-Cell-Medium gewaschen worden sind. Die Platte
wird dann im Dunkeln 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Das DNA/CellFECTIN-Gemisch wird dann abgesaugt, und die Zellen werden
einmal mit Ex-Cell gewaschen, um überschüssiges CellFECTIN zu entfernen.
30 ml frisches Ex-Cell-Medium
wird zugegeben, und die Zellen werden 3 Tage lang bei 28 °C inkubiert.
Der Überstand
wird geerntet, und die Expression des PRO-Polypeptids im Baculovirus-Expressionsvektor
kann mittels Chargenbindung von 1 ml Überstand an 25 ml Ni-NTA-Perlen
(QIAGEN) für
Histidin-markierte Proteine oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia)
für IgG-markierte
Proteine bestimmt werden, gefolgt von SDS-PAGE-Analyse zum Vergleichen
mit einer bekannten Konzentration von Proteinstandard mittels Coomassie-Blau-Färbung.
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Das
konditionierte Medium der transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l) wird
mittels Zentrifugation geerntet, um die Zellen zu entfernen, und
durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wird das das PRO-Polypeptid umfassende
Protein unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule (Qiagen) gereinigt. Vor
der Reinigung wird dem konditionierten Medium Imidazol zu einer
Konzentration von 5 mM zugegeben. Das konditionierte Medium wird
bei einer Flussrate von 4–5
ml/min bei 4 °C
auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule
gepumpt, die in 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol enthaltendem 20 mM
Hepes-Puffer, pH 7,4, äquilibriert
war. Nach der Beladung wurde die Säule mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer gewaschen
und das Protein mit 0,25 M Imidazol enthaltendem Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das hochgereinigte Protein wird anschließend mit
einer G25-Superfine- (Pharmacia) Säule in einen 10 mM Hepes, 0,14
M NaCl und 4 % Mannit, pH 6,8, enthaltenden Lagerungspuffer entsalzt
und bei –80 °C gelagert.
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Immunoadhäsin- (Fc
enthaltende) Konstrukte von Proteinen werden aus dem konditionierten
Medium wie folgt gereinigt. Das konditionierte Medium wird auf eine
Protein-A-Säule
(Pharmacia) von 5 ml gepumpt, die in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 6,8, äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wird die Säule vor der Elution mit 100
mM Zitronensäure,
pH 3,5, eingehend mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das eluierte Protein wird sofort neutralisiert, indem
1-ml-Fraktionen in 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthaltende Röhrchen aufgefangen
wurden. Das hochgereinigte Protein wird anschließend wie oben für poly-His-markierte
Proteine beschrieben in einen Lagerungspuffer entsalzt. Die Homogenität des PRO-Polypeptids
kann mittels Polyacrylamidgelen und durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbaus und anderen analytischen Verfahren wie gewünscht oder
erforderlich ermittelt werden.
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Beispiel 24: Herstellung
von Antikörpern
die an PRO-Polypeptide binden
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
spezifisch an ein PRO-Polypeptid binden können.
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Techniken
zur Herstellung monoklonaler Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und werden beispielsweise in Goding, s.o., beschrieben.
Immunogene, die eingesetzt werden können, umfassen gereinigtes
PRO-Polypeptid, das PRO-Polypeptid
umfassende Fusionsproteine und Zellen, die das rekombinante PRO-Polypeptid
an der Zelloberfläche
exprimieren. Die Wahl des Immunogens kann vom Fachkundigen ohne übermäßiges Experimentieren
getroffen werden.
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Mäuse, wie
z.B. Balb/c, werden mit dem in komplettem Freundschen Adjuvans emulgierten
PRO-Polypeptid-Immunogen immunisiert und subkutan oder intraperitoneal
in einer Menge von 1–100
Mikrogramm injiziert. Alternativ dazu wird das Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans
(Ribi Immunochemical Research, Hamilton, MT) emulgiert und in die
Hinterpfoten des Tieres injiziert. Die immunisierten Mäuse werden
dann 10 bis 20 Tage später
mit weiterem, im gewählten
Adjuvans emulgiertem Immunogen geboostet. Danach können die Mäuse für mehrere
Wochen auch mit weiteren Immunisierungsinjektionen geboostet werden.
Serumproben können
aus den Mäusen
in regelmäßigen Abständen mittels
retroorbitaler Blutabnahme erhalten werden, und zwar für das Testen
in ELISA-Tests, um Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper nachzuweisen.
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Nachdem
ein geeigneter Antikörpertiter
nachgewiesen worden ist, können
die für
Antikörper „positiven" Tiere mit einer
letzten intravenösen
PRO-Polypeptid-Injektion injiziert werden. Drei bis vier Tage später werden
die Mäuse
getötet
und die Milzzellen gewonnen. Die Milzzellen werden dann an eine
gewählte Maus-Myelomzelllinie,
wie z.B. P3X63AgU.1 (erhältlich
von ATCC, Nr. CRL 1597), fusioniert (unter Verwendung von 35 % Polyethylenglykol).
Die Fusionen erzeugen Hybridomzellen, die dann in 96-Napf-Gewebekulturplatten
ausplattiert werden, die HAT-Medium (Hypoxanthin, Aminopterin und
Thymidin) enthalten, um die Vermehrung von nicht fusionierten Zellen,
Myelom-Hybriden und Milzzellen-Hybriden zu hemmen.
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Die
Hybridomzellen werden in einem ELISA-Test auf Reaktivität gegen
das PRO-Polypeptid gescreent. Die Feststellung „positiver" Hybridomzellen, welche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen das PRO-Polypeptid sekretieren, ist auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt.
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Die
positiven Hybridomzellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Aszites
zu produzieren, welche die monoklonalen Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper enthalten.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in Gewebekulturflaschen oder in Rollflaschen
gezüchtet
werden. Die Reinigung der in den Aszites produzierten monoklonalen
Antikörper
kann unter Verwendung von Ammonsulfatpräzipitation, gefolgt von Gelausschlusschromatographie,
erzielt werden. Alternativ dazu kann Affinitätschromatographie auf Basis
der Bindung von Antikörper
an Protein A oder Protein G eingesetzt werden.
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Beispiel 25: Chimäre PRO-Polypeptide
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PRO-Polypeptide
können
als chimäre
Proteine mit einer oder mehreren zusätzlichen angefügten Polypeptiddomänen exprimiert
werden, um die Proteinreinigung zu erleichtern. Derartige die Reinigung
erleichternde Domänen
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Metallchelatpeptide,
wie z.B. Histidin-Tryptophan-Module, die eine Reinigung an immobilisierten
Metallen ermöglichen,
Protein-A-Domänen,
die eine Reinigung an immobilisiertem Immunglobulin ermöglichen,
und die im FLAGSTM-Extensions/Affinitäts-Reinigungssystem
(Immunex Corp., Seattle, WA) eingesetzte Domäne. Die Aufnahme einer spaltbaren
Linkersequenz, wie z.B. Faktor XA oder Enterokinase (Invitrogen,
San Diego, CA), zwischen der Reinigungsdomäne und der PRO-Polypeptidsequenz
kann zweckdienlich sein, um die Expression von DNA zu erleichtern,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert.
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Beispiel 26: Reinigung
von PRO-Polypeptiden unter Verwendung spezifischer Antikörper
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Native
oder rekombinante PRO-Polypeptide können mit einer Vielzahl von
auf dem Gebiet der Proteinreinigung bekannten Standardtechniken
gereinigt werden. Beispielsweise wird Pro-PRO-Polypeptid, reifes PRO-Polypeptid
oder Prä-PRO-Polypeptid
mittels Immunoaffinitätschromatographie
unter Verwendung von für
das PRO-Polypeptid
von Interesse spezifischen Antikörpern
gereinigt. Im Allgemeinen wird eine Immunoaffinitätssäule konstruiert,
indem der Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper kovalent an ein aktiviertes
Chromatographieharz gekoppelt wird.
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Polyklonale
Immunglobuline werden aus Immunseren entweder durch Präzipitation
mit Ammoniumsulfat oder durch Reinigung an immobilisiertem Protein
A (Pharmacia LKB Biotechnology, Piscataway, NJ) hergestellt. Auf ähnliche
Weise werden monoklonale Antikörper
aus Maus-Aszitesflüssigkeit
durch Ammonsulfatpräzipitation
oder Chromatographie an immobilisiertem Protein A hergestellt. Teilweise
gereinigtes Immunglobulin wird kovalent an ein Chromatographieharz,
wie z.B. CnBr-aktivierte SEPHAROSETM (Pharmacia
LKB Biotechnology), gebunden. Der Antikörper wird an das Harz gebunden,
das Harz wird blockiert und das derivatisierte Harz nach den Anleitungen
des Herstellers gewaschen.
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Eine
derartige Immunoaffinitätssäule wird
bei der Reinigung des PRO-Polypeptids eingesetzt, indem eine Fraktion
aus Zellen hergestellt wird, die PRO-Polypeptid in ei ner löslichen
Form enthält.
Dieses Präparat wird
durch Solubilisierung der ganzen Zellen oder einer subzellulären Fraktion über Differenzialzentrifugation durch
Zugabe von Detergens oder mittels anderer Verfahren erlangt, die
auf dem Gebiet der Erfindung wohl bekannt sind. Alternativ dazu
kann ein lösliches
PRO-Polypeptid, das eine Signalsequenz enthält, in zweckdienlicher Menge
in das Medium, in dem die Zellen gezüchtet werden, sekretiert werden.
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Ein
Präparat,
das lösliches
PRO-Polypeptid enthält,
wird über
eine Immunoaffinitätssäule geschickt und
die Säule
unter Bedingungen gewaschen, welche die bevorzugte Adsorption von
PRO-Polypeptid ermöglichen
(z.B. Puffer hoher Ionenstärke
in Gegenwart von Detergens). Anschließend wird die Säule unter
Bedingungen eluiert, welche die Antikörper/PRO-Polypeptid-Bindung
zerstören
(z.B. Puffer mit niedrigem pH-Wert, wie z.B. ungefähr pH 2–3, oder
eine hohe Konzentration eines Chaotrops, wie z.B. Harnstoff oder
Thiocyanat-Ion), und das PRO-Polypeptid aufgefangen.
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Beispiel 27: Arzneimittel-Screening
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Die
Erfindung ist insbesondere für
das Screening von Verbindungen durch Verwenden von PRO-Polypeptiden
oder Bindungsfragmenten davon in beliebigen einer Vielzahl von Arzneimittel-Screeningtechniken zweckdienlich.
Das in einem solchen Test eingesetzte PRO-Polypeptid oder Fragment
kann entweder in freier Lösung,
an einen festen Träger
gebunden, an einer Zelloberfläche
aufliegend oder intrazellulär
lokalisiert vorliegen. Eines der Arzneimittel-Screeningverfahren
setzt eukaryotische oder prokaryotische Wirtszellen ein, die stabil
mit rekombinanten Nucleinsäuren
transfiziert sind, die das PRO-Polypeptid oder Fragment exprimieren. Arzneimittel
werden gegen derartige transformierte Zellen in kompetitiven Bindungstests
gescreent. Solche Zellen können
entweder in lebensfähiger
oder fixierter Form für
standardmäßige Bindungstests
verwendet werden. Man kann beispielsweise die Bildung von Komplexen
zwischen PRO-Polypeptid oder einem Fragment und dem getesteten Mittel
messen. Alternativ dazu kann man die vom getesteten Mittel verursachte
Ver minderung der Komplexbildung zwischen dem PRO-Polypeptid und
seiner Zielzelle oder seinen Zielrezeptoren untersuchen.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung Screeningverfahren für Arzneimittel
oder beliebige andere Reagenzien bereit, die eine mit PRO-Polypeptid
verbundene Krankheit oder Störung
beeinflussen können.
Diese Verfahren umfassen das Kontaktieren solch eines Mittels mit
einem PRO-Polypeptid oder Fragment davon und das Testen (i) auf
das Vorliegen eines Komplexes zwischen dem Mittel und dem PRO-Polypeptid
oder Fragment oder (ii) auf das Vorliegen eines Komplexes zwischen
dem PRO-Polypeptid
oder Fragment und der Zelle mittels Verfahren, die auf dem Gebiet
der Erfindung wohl bekannt sind. In solchen kompetitiven Bindungstests ist
das PRO-Polypeptid oder Fragment typischerweise markiert. Nach geeigneter
Inkubation wird freies PRO-Polypeptid oder Fragment von jenem getrennt,
das in gebundener Form vorliegt, und die Menge an freier oder nicht
komplexierter Markierung ist ein Maß für die Fähigkeit des jeweiligen Mittels,
an PRO-Polypeptid zu binden oder den PRO-Polypeptid/Zellkomplex
zu stören.
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Eine
weitere Technik für
das Arzneimittel-Screening stellt ein High-throughput-Screening
für Verbindungen
bereit, die eine passende Bindungsaffinität für ein Polypeptid aufweisen,
und wird ausführlich
in der am 3. September 1984 veröffentlichten
WO 84/03564 beschrieben. Zusammenfassend wird eine große Anzahl von
verschiedenen kleinen Peptid-Testverbindungen an einem festen Träger wie
z.B. an Kunststoffstiften oder an irgendeiner anderen Oberfläche synthetisiert.
Auf ein PRO-Polypeptid angewendet werden die Peptid-Testverbindungen
mit PRO-Polypeptid umgesetzt und gewaschen. Gebundenes PRO-Polypeptid
wird mittels Verfahren nachgewiesen, die auf dem Gebiet der Erfindung
wohl bekannt sind. Gereinigtes PRO-Polypeptid kann zur Verwendung
in den oben genannten Arzneimittel-Screeningtechniken auch direkt
auf Platten beschichtet werden. Außerdem können nicht-neutralisierende
Antikörper
verwendet werden, um das Peptid einzufangen und am festen Träger zu immobilisieren.
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Diese
Erfindung beabsichtigt die Verwendung kompetitiver Arzneimittel-Screeningtests,
bei denen neutralisierende Antikörper,
die zur Bindung von PRO-Polypeptid fähig sind, spezifisch mit einer
Testverbindung um die Bindung an PRO-Polypeptid oder Fragmenten
davon konkurrieren. Auf diese Weise können die Antikörper verwendet
werden, um die Gegenwart von irgendeinem Peptid nachzuweisen, das
eine oder mehrere Antigendeterminanten mit PRO-Polypeptid gemeinsam
hat.
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Beispiel 28: Rationale
Arzneimittelkonstruktion
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Das
Ziel der rationalen Arzneimittelkonstruktion ist die Produktion
von Strukturanaloga biologisch aktiver Polypeptide von Interesse
(z.B. eines PRO-Polypeptids) oder kleiner Moleküle, mit denen sie wechselwirken,
z.B. Agonisten, Antagonisten oder Inhibitoren. Jedes dieser Beispiele
kann verwendet werden, um Arzneimittel zu modellieren, die aktivere
oder stabilere Formen des PRO-Polypeptid sind oder welche die Funktion des
PRO-Polypeptids in vivo steigern oder stören (vgl. Hodgson, Bio/Technology
9, 19–21
(1991)).
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In
einem Ansatz wird die dreidimensionale Struktur des PRO-Polypeptids
oder eines PRO-Polypeptid-Inhibitor-Komplexes mittels Röntgenkristallographie,
mittels Computermodellierung oder am typischsten mittels einer Kombination
der beiden Ansätze
ermittelt. Die Form sowie Ladung des PRO-Polypeptids müssen bestimmt
werden, um die Struktur aufzuklären
und um (die) aktive Stelle(n) des Moleküls zu ermitteln. Weniger häufig können brauchbare
Informationen bezüglich
der Struktur des PRO-Polypeptids
durch Modellierung auf Basis der Struktur homologer Proteine erlangt
werden. In beiden Fällen
wird die maßgebliche
Strukturinformation verwendet, um analoge PRO-Polypeptid-ähnliche
Moleküle
zu konstruieren oder effiziente Inhibitoren zu identifizieren. Zweckdienliche
Beispiele rationaler Arzneimittelkonstruktion können Moleküle umfassen, die verbesserte
Aktivität
oder Stabilität
aufweisen, wie von Braxton und Wells, Biochemistry 31, 7796–7801 (1992), gezeigt
werden konnte, oder die als Inhibitoren, Agonisten oder Antagonisten
nativer Peptide wirken, wie von Athauda et al., J. Biochem. 113,
742–746
(1993), gezeigt werden konnte.
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Es
ist auch möglich,
einen zielspezifischen Antikörper
durch einen oben beschriebenen Funktionstest zu isolieren und dann
seine Kristallstruktur aufzuklären.
Dieser Ansatz liefert im Prinzip einen „Pharmacore", auf den eine anschließende Arzneimittelkonstruktion
aufbauen kann. Es ist möglich,
die Proteinkristallographie völlig
zu umgehen, indem Anti-idiotypische Antikörper (Anti-ids) gegen einen
funktionellen, pharmakologisch aktiven Antikörper erzeugt werden. Als Spiegelbild
eines Spiegelbilds kann von der Bindungsstelle des Anti-ids erwartet
werden, dass er ein Analogon des ursprünglichen Rezeptors ist. Der
Anti-id könnten
dann verwendet werden, um Peptide von Banken chemisch oder biologisch
produzierter Peptide zu identifizieren oder zu isolieren. Die isolierten
Peptide würden
dann als der „Pharmacore" dienen.
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Aufgrund
der vorliegenden Erfindung können
ausreichende Mengen des PRO-Polypeptids verfügbar gemacht werden, um solche
analytische Untersuchungen wie die Röntgenkristallographie durchzuführen. Außerdem stellt
die Kenntnis der hierin bereitgestellten Aminosäuresequenz des PRO-Polypeptids
eine Orientierung für
jene bereit, die Computermodellierungstechniken anstelle der oder
zusätzlich
zur Röntgenkristallographie
einsetzen.
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Beispiel 30: In-situ-Hybridisierung
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In-situ-Hybridisierung
ist eine leistungsfähige
und vielseitige Technik zur Detektion und Lokalisierung von Nucleinsäuresequenzen
in Zell- oder Gewebepräparaten.
Sie kann zweckdienlich sein, um beispielsweise Orte der Genexpression
zu identifizieren, die Gewebeverteilung der Transkription zu analysieren,
Virusinfektion zu identifizieren und zu lokalisieren, Veränderungen
der spezifischen mRNA-Synthese zu verfolgen und die Chromosomenkartierung
zu unterstützen.
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Die
In-situ-Hybridisierung wurde nach einer optimierten Version des
Protokolls von Lu und Gillett, Cell Vision 1, 169–176 (1994),
unter Verwendung von PCR-erzeugten, 33P-markierten
Ribosonden durchgeführt. Zusammenfassend
wurden in Formalin fixierte, in Paraffin eingebettete menschliche
Gewebe geschnitten, entparaffinisiert, 15 Minuten lang bei 37 °C in Proteinase
K (20 mg/ml) von Protein befreit und für die Insitu-Hybridisierung
wie von Lu und Gillett, s.o., beschrieben weiter verarbeitet. Eine
[33P]-UTP-markierte Antisense-Ribosonde
wurde aus einem PCR-Produkt erzeugt und bei 55 °C über Nacht hybridisiert. Die
Objektträger
wurden in Kodak-NTB2-Nuclear-Track-Emulsion
eingetaucht und 4 Wochen lang exponiert.
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33P-Ribosonden-Synthese
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6,0 μl (125 mCi) 33P-UTP (Amersham BF 1002, SA < 2.000 Ci/mmol)
wurden Speedvac-getrocknet. Jedem Röhrchen, das getrocknetes 33P-UTP enthielt, wurden die folgenden Bestandteile
zugegeben:
2,0 μl
5x Transkriptionspuffer
1,0 μl
DTT (100 mM)
2,0 μl
NTP-Gemisch (2,5 mM : 10 μ;
jeweils 10 mM GTP, CTP und ATP + 10 μl H2O)
1,0 μl UTP (50 μM)
1,0 μl Rnasin
1,0 μl DNA-Templat
(1 μg)
1,0 μl H2O
1,0 μl RNA-Polymerase (für PCR-Produkte
T3 = AS, T7 = S, üblicherweise)
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Die
Röhrchen
wurden bei 37 °C
eine Stunde lang inkubiert. Es wurde 1,0 μl RQ1-DNase zugegeben, gefolgt von Inkubation
bei 37 °C
für 15
Minuten. 90 μl
TE (10 mM Tris, pH 7,6/1 mM EDTA, pH 8,0) wurden zugegeben und das
Gemisch auf DE81-Papier pipettiert. Die verbleibende Lösung wurde
in eine Microcon-50-Ultrafiltrationseinheit gegeben und unter Verwendung
von Programm 10 (6 Minuten) zentrifugiert. Die Filtrationseinheit
wurde verkehrt auf ein zweites Röhrchen
gegeben und unter Verwendung von Programm 2 (3 Minuten) zentrifugiert.
Nach einer letzten Zen trifugation zur Gewinnung wurden 100 μl TE zugegeben.
1 μl des
Endprodukts wurde auf DE81-Papier pipettiert und in 6 ml Biofluor
II gezählt.
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Die
Sonde wurde an einem TBE/Harnstoff-Gel laufen gelassen. 1–3 μl der Sonde
oder 5 μl
RNA Mrk III wurden zu 3 μl
Beladungspuffer zugegeben. Nach 3-minütigem Erwärmen auf 95 °C wurde das
Gel sofort auf Eis gegeben. Die Näpfe des Gels wurden gespült, die
Probe aufgeladen und bei 180–250
Volt 45 Minuten lang laufen gelassen. Das Gel wurde in Saranfolie
eingewickelt und einem XAR-Film mit einer Verstärkungsfolie eine Stunde lang
oder über
Nacht bei –70 °C in einem
Gefrierschrank exponiert.
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33P-Hybridisierung
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A. Vorbehandlung gefrorener
Schnitte
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Die
Objektträger
wurden aus dem Gefrierschrank entfernt, auf Aluminiumschalen gegeben
und bei Raumtemperatur 5 Minuten lang aufgetaut. Die Schalen wurden
fünf Minuten
lang bei 55 °C
in einen Inkubator gestellt, um eine Kondensation zu vermindern.
Die Objektträger
wurden 10 Minuten lang in 4 % Paraformaldehyd auf Eis in einem Anzug
fixiert und in 0,5 × SSC
5 Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen (25 ml 20 × SSC +
975 ml SQ-H2O). Nach Proteinentfernung in
0,5 μg/ml
Proteinase K 10 Minuten lang bei 37 °C (12,5 μl der Stammlösung von 10 mg/ml in 250 ml
vorgewärmtem
RNase-freiem RNase-Puffer) wurden die Schnitte in 0,5 × SSC 10
Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen. Die Schnitte wurden in
70 %, 95 %, 100 % Ethanol jeweils 2 Minuten lang entwässert.
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B. Vorbehandlung
von in Paraffin eingebetteten Schnitten
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Die
Objektträger
wurden entparaffinisiert, in SQ-H2O gegeben
und zweimal in 2 × SSC
bei Raumtemperatur je 5 Minuten lang gewaschen. Die Schnitte wurden
in 20 μl/ml
Proteinase K (500 μl
von 10 mg/ml in 250 ml RNase-freiem RNase-Puffer; 37 °C, 15 Minuten)
(menschlicher Embryo) oder 8 × Proteinase
K (100 μl in
250 ml RNase-Puffer, 37 °C,
30 Minuten) (Formalin-Gewebe) von Protein befreit. Anschließendes Waschen in
0,5 × SSC
und Entwässerung
wurden wie oben beschrieben durchgeführt.
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C. Vorhybridisierung
-
Die
Objektträger
wurden in einer Kunststoffbox ausgelegt, die mit Box-Puffer- (4 × SSC, 50
% Formamid) gesättigtem
Filterpapier ausgekleidet war. Das Gewebe wurde mit 50 μl Hybridisierungspuffer
(3,75 g Dextransulfat + 6 ml SQ-H2O) bedeckt,
mittels Vortex gemischt und in der Mikrowelle 2 Minuten lang mit
gelockerter Kappe erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Eis wurden 18,75 ml
Formamid, 3,75 ml 20 × SSC
und 9 ml SQ-H2O zugegeben, das Gewebe wurde
mittels Vortex gut gemischt und bei 42 °C 1–4 Stunden lang inkubiert.
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D. Hybridisierung
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1,0 × 106 cpm Sonde und 1,0 μl tRNA (50 mg/ml Stammlösung) je
Objektträger
wurden 3 Minuten lang bei 95 °C
erhitzt. Die Objektträger
wurden auf Eis abgekühlt,
und es wurden 48 μl
Hybridisierungspuffer je Objektträger zugegeben. Nach dem Vortexen
wurden 50 μl 33P-Gemisch zu 50 μl der Vorhybridisierung am Objektträger zugegeben.
Die Objektträger
wurden über
Nacht bei 55 °C
inkubiert.
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E. Waschungen
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Das
Waschen wurde 2 × 10
Minuten mit 2 × SSC,
EDTA bei Raumtemperatur durchgeführt
(400 ml 20 × SSC
+ 16 ml 0,25 M EDTA, Vf = 4 l), gefolgt
von RNaseA-Behandlung bei 37 °C
30 Minuten lang (500 μl
von 10 mg/ml in 250 ml Rnase-Puffer = 20 μg/ml). Die Objektträger wurden
2 × 10
Minuten mit 2 × SSC,
EDTA bei Raumtemperatur gewaschen. Die Stringenz der Waschbedingungen
war wie folgt: 2 Stunden bei 55 °C,
0,1 × SSC,
EDTA (20 ml 20 × SSC
+ 16 ml EDTA, Vf = 4 l).
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F. Oligonucleotide
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Eine
In-situ-Analyse wurde an verschiedenen hierin offenbarten DNA-Sequenzen
durchgeführt.
Die für diese
Analysen verwendeten Oligonucleotide waren wie folgt.
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G. Ergebnisse
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Eine
In-situ-Analyse wurde an verschiedenen hierin offenbarten DNA-Sequenzen
durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Analysen waren wie folgt.
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DNA35917-1207 (PRO243)
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Das
Cornelia-de-Lange-Syndrom (CDL) ist ein kongenitales Syndrom. D.h.
es ist angeboren. CDL ist eine Störung, die eine Verzögerung der
physikalischen, intellektuellen und sprachlichen Entwicklung verursacht.
Die meisten Kinder mit CDL sind geistig unterentwickelt, wobei der
Grad der geistigen Unterentwicklung von leicht bis schwer reicht.
Angegeben werden IQs von 30 bis 85. Der Durchschnitt liegt bei 53.
Die Kopf- und Gesichtseigenschaften umfassen geringe Kopfgröße, dünne Augenbrauen,
die oft in der Mitte zusammengewachsen sind, lange Wimpern, kurze,
nach oben gerichtete Nase, dünne,
nach unten gezogene Lippen, tief angesetzte Ohren und hoher Gaumen
oder Wolfsrachen. Weitere Merkmale können verzögerte Sprachentwicklung, die
auch bei den leichtesten Fällen
auftreten kann, Wachstumsverzögerung
und kleiner Wuchs, tiefe Stimme, kleine Hände und Füße, eingekrümmter fünfter Finger, Vierfingerfurche
und starke Körperbehaarung sein.
Die Diagnose hängt
von der Gegenwart einer Kombination aus diesen Merkmalen ab. Viele
dieser Merkmale scheinen in unterschiedlichen Graden auf. In manchen
Fällen
sind diese Merkmale auch gar nicht vorhanden oder nur so leicht,
dass sie nur erkannt werden, wenn sie von einem ausgebildeten Genetiker
oder einer anderen, mit dem Syndrom vertrauten Person untersucht
werden. Obwohl viel über
CDL bekannt ist, lassen neuere Berichte vermuten, dass es noch viel
zu lernen gibt.
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In
diese Untersuchung wurden weitere Abschnitte von menschlichen fötalen Gesichtern,
Köpfen,
Extremitäten
und Mäuseembryos
untersucht. In den Mäusegeweben
war keine Expression erkennbar. Nur in den Antisensesonden trat
Expression auf.
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Eine
Expression wurde neben sich entwickelnden Extremitäten- und
Gesichtsknochen im perostealen Mesenchym beobachtet. Die Expression
war äußerst spezifisch
und befand sich oft neben Bereichen, die eine Vaskularisierung durchliefen.
Die Verteilung stimmte mit den beobachteten Skelettanomalien des
Cornelia-de-Lange-Syndroms überein.
Eine Expression wurde auch in sich enwickelndem Schläfen- und
Hinterhauptslappen des fötalen
Gehirns beobachtet, sonst aber nirgends. Darüber hinaus wurde Expression
in den Ganglien des sich entwickelnden Innenohrs entdeckt; die Bedeutung
dieser Erkenntnis ist unklar.
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Obwohl
diese Daten keine funktionellen Informationen bereitstellen, stimmt
die Verteilung mit den Stellen überein,
von denen bekannt ist, dass sie von diesem Syndrom am stärksten betroffen
sind.
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Darüber hinaus
wurde eine leichte Expression an der Spaltlinie des sich entwickelnden
Synovialgelenks zwischen dem Femurkopf und dem Azetabulum (Hüftgelenk)
beobachtet. Wenn dieses Expressionsmuster an anderen Gelenksbildungsstellen
aufträte,
könnte
es die Gesichts- und Extremitätenanomalien
des Cornelia-de-Lange-Syndroms
erklären.
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Beispiel 31: Aktivität von PRO243-mRNA
in Xenopus-Oocyten
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Um
zu zeigen, dass der menschliche Chordin-Klon (DNA35917-1207), der
für PRO243
kodiert, funktionell ist und auf eine Weise agiert, die durch die
Xenopus-Chordin-
und Drosophila-sog-Gene vorhergesagt werden, wurde supergeknäuelte Plasmid-DNA
von DNA35917-1207 von Qiagen hergestellt und zur Injektion in einen
Xenopus-laevis-Embryo verwendet. Die Mikroinjektion von Xenopus-Chordin-mRNA
in ventrovegetale Blastomere induziert sekundäre (Zwillings-) Achsen (Sasai
et al., Cell 79, 779–790
(1994)), und Drosophila-sog induziert ebenfalls eine sekundäre Achse,
wenn auf der ventralen Seite des Xenopus-Embryos ektopisch exprimiert
(Holley et al., Nature 376, 249–253
(1995) und Schmidt et al., Development 121, 4319–4328 (1995)). Die Fähigkeit
von sog, in Xenopus-Oocyten zu funktionieren, lässt vermuten, dass die in dorsoventraler
Strukturierung involvierten Prozesse während der Evolution konserviert
wurden.
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Verfahren
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Manipulation von Xenopus-Embryos:
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Adulten
weiblichen Fröschen
wurden vor ihrer Verwendung mit 200 I.E. Serum einer trächtigen
Stute und in der Nacht vor der Injektion 800 I.E. menschliches Choriongonadotropin
verabreicht. Am nächsten
Morgen wurden frische Oocyten aus den weiblichen Fröschen herausgepresst,
und durch Mischen der Oocyten mit zerkleinerten Testis von getöteten männlichen
Fröschen
wurde eine In-vitro-Fertilisation von Oocyten durchgeführt. Sich
entwickelnde Embryos wurden gemäß Nieuwkoop
und Faber, Normal Table of Xenopus laevis, N.-H. P. Co., Hrsg.,
Amsterdam (1967), gehalten und bereitgestellt.
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Befruchtete
Eier wurden mit 2 % Cystein (pH 7,8) 10 Minuten lang gereinigt,
einmal mit destilliertem Wasser gewaschen und in 0,1 × MBS mit
5 % Ficoll transferiert. Befruchtete Einer wurden dann auf Injektionsplatten
in 0,1 × MBS
mit 5 % Ficoll platziert. In sich im zweizelligen Stadium befindliche
Xenopus-Embryos wurden 200 pg pRK5, das Chordin der Wildform (DNA35917-1207)
enthielt, oder 200 pg pRK5 ohne Insert als Kontrolle injiziert.
Beimpfte Embryos wurden weitere 6 Stunden auf der Platte gelassen,
wonach sie in 0,1 × MBS
mit 50 mg/ml Gentamycin transferiert wurden, bis sie das Nieuwkoop-Stadium
37-38 erreichten.
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Ergebnisse
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Die
Injektion von menschlicher Chordin-cDNA in einzelne Blastomere führte zur
Ventralisierung der Kaulquappe. Die Ventralisierung der Kaulquappe
ist an der Verkürzung
und Knickung des Schwanzes und der Expansion der Zementdrüse erkennbar.
Die Fähigkeit
von menschlichem Chordin, in Xenopus als Ventralisierungsmittel
zu agieren, zeigt, dass das durch DNA35917-1207 kodierte Protein
funktionell ist und sich auf die dorsal-ventrale Strukturierung
in Fröschen
auswirkt, was vermuten lässt,
dass die in der dorsal-ventralen Strukturierung involvierten Prozesse
während
der Evolution konserviert wurden, wobei Menschen, Fliegen und Frösche gemeinsame
Mechanismen aufweisen.
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Hinterlegung
von Material
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Die
folgenden Materialien sind bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, USA, (ATCC) hinterlegt worden:
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Diese
Hinterlegung wurde unter den Bestimmungen des „Budapest Treaty on the International
Recognition of the Deposit of Microorganisms for the Purpose of
Patent Procedure and the Regulations thereunder" (Budapest-Übereinkommen) durchgeführt. Dies
garantiert die Erhaltung einer lebensfähigen Kultur der Hinterlegung
für 30
Jahre vom Datum der Hinterlegung. Die Hinterlegungen werden von
ATCC unter den Bedingungen des Budapest-Übereinkommens zur Verfügung gestellt
und unterliegen einer Vereinbarung zwischen Genentech Inc. und ATCC,
was die ständige
und uneingeschränkte
Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Erteilung des einschlägigen
US-Patents oder bei Offenlegung irgendeiner US- oder ausländischen
Patentanmeldung gewährleistet,
was auch immer als erstes eintrifft, und stellt die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden, der vom US-Bevollmächtigten
für Patente
und Warenzeichen gemäß 35 USC § 122 und
der dazu lautenden Regel des Bevollmächtigten dazu ermächtigt wird,
sicher (einschließlich
37 CFR § 1.14
mit besonderer Bezugnahme auf 886 OG 638).
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Der
Abtretungsempfänger
der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass die Materialien,
falls eine Kultur der hinterlegten Materialien bei Kultivierung
unter geeigneten Bedingungen abstirbt, verloren geht oder zerstört werden
sollte, bei Benachrichtigung unverzüglich durch andere derselben
ersetzt werden. Die Verfügbarkeit
der hinterlegten Materialien ist nicht als Erlaubnis auszulegen,
die Erfindung entgegen der unter der Amtsgewalt einer beliebigen
Regierung gemäß ihrer
Patentrechte gewährten
Rechte praktisch umzusetzen.
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Die
obige Beschreibung wird als hinreichend betrachtet, um Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung die Umsetzung der Erfindung zu ermöglichen.
Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ist durch das hinterlegte
Konstrukt nicht eingeschränkt,
da die hinterlegte Ausführungsform
lediglich als Veranschaulichung bestimmter Aspekte der Erfindung
beabsichtigt ist. Die Hinterlegung von Material hierin stellt kein
Eingeständnis dar,
dass die hierin enthaltene Beschreibung die Umsetzung eines beliebigen
Aspekts der Erfindung, einschließlich der bevorzugten Ausführungsform,
nicht ermöglicht,
noch dient sie zur Einschränkung
des Schutzumfangs der Ansprüche
auf die spezifischen Veranschaulichungen, die sie darstellt.
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