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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine in der Fermentationsindustrie
eingesetzte Technik und betrifft ein Bakterium der Gattung Escherichia,
das L-Threonin oder L-Isoleucin produziert, und ein Verfahren zum Herstellen
von L-Threonin oder L-Isoleucin unter Verwendung des Bakteriums.
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Beschreibung des Standes der Technik
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Die
industrielle Produktion von L-Aminosäuren, wie L-Threonin und L-Isoleucin, ist herkömmlich durch ein
Fermentationsverfahren unter Verwendung von Mikroorganismen, die
coryneforme Bakterien und Bakterien der Gattung Escherichia mit
der Fähigkeit
zur Produktion von L-Aminosäuren,
durchgeführt
wurden. Als Aminosäure
produzierende Bakterien werden Stämme eingesetzt, die aus der
Natur isoliert wurden, künstliche mutierte
Stämme
davon oder rekombinante Stämme
davon, worin L-Aminosäurebiosyntheseenzyme
durch genetische Rekombination verstärkt sind, um eine erhöhte Produktivität zu erzielen.
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Genauer
gesagt sind als Verfahren zum Herstellen von L-Threonin ein Verfahren unter Verwendung eines
mutierten Stammes eines Bakteriums der Gattung Escherichia in der
offengelegten
japanischen Patentanmeldung
(Kokai) Nr. 5-304969 , Verfahren unter Einsatz rekombinanter
Stämme
von Escherichia coli in den
japanischen
Patentveröffentlichungen
Nr. 1-29559 ,
2-109985 ,
56-15696 und in der
japanisch-sprachigen internationalen
Patentveröffentlichung
(Kogyo) 3-501682 , und ein Verfahren unter Einsatz eines
mutierten Stammes eines Bakteriums der Gattung Corynebacterium in
der offengelegten
japanischen
Patentanmeldung Nr. 62-239996 , und ein Verfahren unter
Verwendung eines mutierten Stammes eines Bakteriums der Gattung
Corynebacterium in der offengelegten
japanischen
Patentanmeldung Nr. 61-195695 offenbart worden. Außerdem sind
Verfahren zum Herstellen von L-Threonin unter Verwendung von Stämmen, die
mit rekombinanten Plasmiden transformiert worden sind, welche das
Threoninoperon enthalten, in den offengelegten
japanischen Patentanmeldungen Nr. 55-131397 ,
59-31691 ,
56-15696 und in der
japanischsprachigen internationalen Patentveröffentlichung
Nr. 3-501682 offenbart worden.
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Außerdem sind
als Verfahren zum Herstellen von L-Isoleucin ein Verfahren unter
Einsatz von Escherichia coli in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 5-130882 ,
ein Verfahren unter Verwendung eines rekombinanten Stammes von Escherichia
coli in der offengelegten
japanischen
Patentanmeldung Nr. 2-458 , ein Verfahren unter Verwendung
eines mutierten Stammes eines Bakteriums der Gattung Corynebacterium
in der
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 3-62395 und ein Verfahren unter Verwendung eines rekombinanten
Stammes eines Bakteriums der Gattung Corynebacterium in der
japanischen Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 5-47196 offenbart worden. Es ist auch bekannt,
daß die
L-Isoleucin produzierende Fähigkeit
durch Einführen
des thrABC-Operons, welches das für Aspartokinase I-Homoserindehydrogenase
I aus Escherichia coli, bei der die Inhibition durch L-Threonin
im wesentlichen ausgeschaltet ist, codierende thrA-Gen enthält, und
des ilvGMEDA-Operons, welches das für Threonindeaminase, bei der
die Inhibition durch L-Isoleucin im wesentlichen ausgeschaltet ist
codierende ilvA-Gen, bei dem eine für die Attenuation erforderliche
Region entfernt ist, verliehen werden (vergl. das offengelegte
japanische Patent Nr. 8-47397 ).
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Die
Sequenz des Phosphoenolpyruvatcarboxylasegens aus Escherichia coli
ist bekannt (Fujita, N., Miwa, T., Ishijima, S., Izui, K. und Katsuki
H. J. Biochem. 95, 909-916 (1984)), und es wird Phosphoenolpyruvatcarboxylase
offenbart, bei der Rückkopplungshemmung
durch Asparaginsäure
im wesentlichen ausgeschaltet ist, und es wird ein Verfahren unter
Verwendung eines dafür
codierenden Gens offenbart (
WO95/06114 ).
Außerdem
ist auch ein Beispiel einer Verstärkung des Phosphoenolpyruvatcarboxylasegens
mit dem Zweck bekannt, die L-Glutaminsäure produzierende Fähigkeit
von coryneformen Bakterien zu verstärken (offengelegtes
japanisches Patent 60-87788 ).
Au ßerdem
sind Techniken zum Verbessern der Aminosäure produzierenden Fähigkeit
durch Verstärken
eines Phophoenolpyruvatcarboxylasegens zusammen mit anderen Enzymgenen offenbart
worden. Es wurde ein Beispiel berichtet, bei dem die L-Glutaminsäure produzierende
Fähigkeit
durch Verstärken
des Glutamatdehydrogenasegens, Citratsynthetasegens und des Phosphoenolpyruvatcarboxylasegens
in coryneformen Bakterien, worin das α-Ketoglutaratdehydrogenasegen
deletiert war, erhöht
wurde (
WO96/06180 ).
Bezüglich
Escherichia coli wurde offenbart, daß die L-Threonin produzierende
Fähigkeit
nicht signifikant erhöht
wurde, selbst wenn ein Wildtyp Phosphoenolpyruvatcarboxylase-Gen
in einen L-Threonin produzierenden Stamm von Escherichia coli, B-3996,
der mit einem rekombinanten Plasmid, welches das Threoninoperon
enthält,
transformiert war, eingeführt
wurde (
WO95/06114 ).
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Außerdem wurde
offenbart, daß die
Fähigkeit
zur Produktion von Substanzen, wie Aminosäuren, durch Erhöhen der
enzymatischen Aktivität
von Nikotinamidnukleotidtranshydrogenase (im folgenden auch als "Transhydrogenase" bezeichnet) in mikrobiellen
Zellen, und durch Erhöhen
der Fähigkeit
zur Produktion von reduziertem Nikotinamid-adenindinukleotidphosphat
verstärkt
werden kann (
WO95/11985 ).
In diesem Dokument wird auch ein Beispiel einer Verbesserung der
Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin durch Verstärken eines Transhydrogenasegens
in Escherichia coli, das mit einem das Threoninoperon enthaltenen
rekombinanten Plasmid transformiert ist, erwähnt. Als eine Aminosäure, deren
Produktivität
durch Erhöhen
der Transhydrogenaseaktivität
verbessert ist, wurde L-Isoleucin genannt.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Fähigkeit zur Produktion von
L-Threonin oder L-Isoleucin von Bakterien der Gattung Escherichia
zu verbessern.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, daß die Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin oder L-Iso leucin dadurch deutlich
erhöht
wurde, daß sowohl
die Phosphoenolpyruvatcarboxylaseaktivität als auch die Transhydrogenaseaktivität verstärkt wurden,
und sie haben außerdem
gefunden, daß die
Fähigkeit
zur Produktion zudem durch Verstärken
der Aspartaseaktivität
erhöht
wurde. Auf diese Weise haben sie die vorliegende Erfindung gemacht.
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Das
heißt,
die vorliegende Erfindung stellt folgendes bereit.
- (1) Ein Bakterium der Gattung Escherichia, welches die Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin oder L-Isoleucin aufweist und worin
die intrazelluläre
Phosphoenolpyruvatcarboxylaseaktivität und die Transhydrogenaseaktivität verstärkt sind.
- (2) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach (1), worin die
Aktivität
eines Enzyms oder von Enzymen, die von dem Threoninoperon oder einem
Teil davon codiert werden, verstärkt
ist und welches die Fähigkeit zur
Produktion von L-Threonin hat.
- (3) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach (2), wobei das
Threoninoperon aus thrABC besteht.
- (4) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach (1), worin die
Aktivität
eines Enzyms oder von Enzymen, codiert durch das ilv-Operon oder
einem Teil davon, verstärkt
ist und welches die Fähigkeit
zur Produktion von L-Isoleucin hat.
- (5) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach einem der Punkte
(1) bis (4), worin die Aspartaseaktivität erhöht ist.
- (6) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach einem der Punkte
(1) bis (5), worin die Aktivität
jedes Enzyms durch Erhöhen
der Kopienzahl eines Gens oder eines für jedes Enzym codierenden Operons
oder durch Modifizieren einer Expressionsregulationssequenz, so
daß die
intrazelluläre
Expression des Gens oder des Operons verstärkt sein sollte, erhöht ist.
- (7) Das Bakterium der Gattung Escherichia nach (6), wobei das
Gen von einem Bakterium der Gattung Escherichia abgeleitet ist.
- (8) Ein Verfahren zur Produktion von L-Threonin oder L-Isoleucin,
welches das Kultivieren eines Bakteriums der Gattung Escherichia
nach einem der Punkte (1) bis (7) in einem Medium unter Produktion
und Anhäufung
von L-Threonin oder L-Isoleu cin in dem Medium und das Gewinnen des
L-Threonins oder des L-Isoleucins aus dem Medium umfaßt.
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Erfindungsgemäß kann die
Fähigkeit
eines Bakteriums der Gattung Escherichia zur Produktion von L-Threonin
oder L-Isoleucin verstärkt
werden.
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Kurze Erklärung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pMW118::aspA, welches das aspA-Gen
enthält.
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2 zeigt
die Konstruktion des Plasmids, welches das pntAB-Gen und das ppc-Gen
enthält
(pPTS).
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3 zeigt
die Konstruktion des Plasmids, welches das aspA-Gen und das ppc-Gen
enthält
(pAPW).
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4 zeigt
die Konstruktion des Plasmids, welches das aspA-Gen, das pntAB-Gen
und das ppc-Gen enthält
(pAPT).
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5 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pHSGSK.
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6 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pdGM1.
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7 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pMWGMA2.
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8 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pMWD5.
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9 die
Konstruktion von pMWD5-aspA, pMWD5-THY, pMWD5-ppc, pMWD5-PTS und pMWD5-APT.
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Eingehende Beschreibung der
Erfindung
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Im
folgenden wird die folgende Erfindung eingehender beschrieben.
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Ein
erfindungsgemäßes Bakterium
der Gattung Escherichia ist ein Bakterium der Gattung Escherichia, das
die Fähigkeit
hat, L-Threonin und L-Isoleucin zu produzieren, und das eine verstärkte intrazelluläre Aktivität von Phosphoenolpyruvatcarboxylase
(im folgenden auch als "PEPC" bezeichnet) und
eine verstärkte
Aktivität
von Transhydrogenase (im folgenden auch als "THY" abgekürzt) aufweist.
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Als
Bakterium der Gattung Escherichia können spezifisch solche eingesetzt
werden, die Neidhardt et al. erwähnt
sind (Neidhardt, F.C. et al., Escherichia coli and Salmonella Typhimurium,
American Society for Microbiology, Washington D.C., 1208, Table
1). Beispielsweise kann Escherichia coli genannt werden.
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Der
Ausdruck "mit der
Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin
oder L-Isoleucin" bedeutet,
daß wenn das
interessierende Bakterium in einem Medium kultiviert wird, es die
Fähigkeit
zeigt, L-Threonin oder L-Isoleucin in dem Medium anzuhäufen. Diese
Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin oder L-Isoleucin kann eine Eigenschaft
sein, die ein Wildtyp zeigt, oder eine Eigenschaft, die durch Züchten verliehen
oder erhöht
wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Bakterium
der Gattung Escherichia kann die intrazelluläre Aktivität von Aspartase (L-Aspartatammoniaklyase,
im folgenden auch als "AspA" bezeichnet) weiter
erhöht
sein.
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Um
die Aktivität
von PEPC, THY oder AspA in Bakterien der Gattung Escherichia zu
verstärken,
kann ein für
PEPC, THY oder AspA codierendes Gen in ein geeignetes Plasmid cloniert
werden, und ein Bakterium der Gattung Escherichia, das als Wirt
dient, kann mit dem erhaltenen Plasmid transformiert werden. Dies
erhöht
in der Transformante die Kopienzahl eines Gens, das für PEPC,
THY oder AspA kodiert (im folgenden in dieser Reihenfolge als "ppc-Gen", "pntAB-Gen" bzw. "apsA-Gen" abgekürzt), und
als Ergebnis wird die Aktivität
von PEPC, THY oder AspA verstärkt.
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Das
ppc-Gen, das pntAB-Gen und das apsA-Gen werden in ein Bakterium
der Gattung Escherichia als eine Kombination des ppc-Gens und des
pntAB-Gens oder als eine Kombination dieser Gene und des aspA-Gens
eingeführt.
Diese Gene können
in einen Wirt als eine Art von Plasmid, worin zwei oder drei der
Gene einkloniert sind, eingeführt
werden, oder es können
zwei oder drei Arten von Plasmiden, worin die Gene jeweils eincloniert
worden sind, coexistieren.
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Die
Verstärkung
der Aktivität
von PEPC, THY oder AspA kann auch dadurch erreicht werden, daß eine Vielzahl
von Kopien des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder des apsA-Gens auf der
chromosomalen DNA des ursprünglichen
Elternstammes, der als Wirt dient, vorhanden sind. Um eine Vielzahl
von Kopien des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder apsA-Gens in die chromosomale
DNA eines Bakteriums der Gattung Escherichia einzuführen, kann
eine Sequenz eingesetzt werden, von der auf der chromosomalen DNA
eine Vielzahl von Kopien existieren, beispielsweise repetitive DNA,
umgekehrte Wiederholungssequenzen, die am Ende eines transponierbaren
Elements vorhanden sind, und dergleichen. Alternativ dazu ist es
auch möglich,
das ppc-Gen, das pntAB-Gen
oder das apsA-Gen in ein Transposon einzuverleiben und dessen Transfer
zu ermöglichen,
so daß eine
Vielzahl von Kopien jedes Gens in die chromosomale DNA eingeführt wird.
Durch jedes dieser Verfahren wird die Anzahl der Kopien des ppc-Gens,
des pntAB-Gens oder des apsA-Gens innerhalb der Zellen des transformierten
Stammes erhöht,
wodurch die Aktivität
von PEPC, THY oder AspA verstärkt
wird.
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Die
Verstärkung
der Aktivität
von PEPC, THY oder AspA kann neben der vorstehend beschriebenen Genamplifikation
auch durch Ersetzen einer Expressionsregulationssequenz des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder
des apsA-Gens erreicht werden, beispielsweise durch Ersetzen eines
Promotors durch einen stärkeren Promotor
(vergl. die offengelegte
japanische
Patentanmeldung Nr. 1-215280 ). Beispielsweise sind der
lac-Promotor, trp-Promotor, trc-Promotor, tac-Promotor, P
R-Promotor und der P
L-Promotor
des Phagen lambda, der tet-Promotor, der amyE-Promotor, der spac-Promotor und dergleichen
als starke Promotoren bekannt. Das Ersetzen dieser Promotoren verstärkt die
Expression des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder des apsA-Gens, so daß die Aktivität von PEPC,
THY oder AspA verstärkt
wird. Die Verstärkung
einer Expressionsregulationssequenz kann mit einer erhöhten Kopienzahl
des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder des apsA-Gens kombiniert werden.
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Der
Organismus als Quelle des ppc-Gens, des pntAB-Gens oder des aps-Gens
kann ein beliebiger Organismus mit PEPC-, THY- oder apsA-Aktivität sein.
Besonders bevorzugt sind Bakterien, welche Prokaryoten sind, beispielsweise
Bakterien der Gattung Enterobacter, Klebsiella, Erwinia, Serratia,
Escherichia, Corynebacterium, Brevibacterium oder Bacillus. Als
spe zifisches Beispiel kann Escherichia coli genannt werden. Das
ppc-Gen, das pntAB-Gen oder das apsA-Gen kann aus chromosomaler
DNA solcher Mikroorganismen wie vorstehend beschrieben erhalten
werden.
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Das
ppc-Gen von Escherichia coli kann aus einem Plasmid mit diesem Gen,
dem Plasmid pS2 (Sabe, H. et al., Gene, 31, 279 (1984)) oder pT2,
erhalten werden. Durch Verdauen von pS2 mit AatII und AflII kann ein
das ppc-Gen enthaltendes DNA-Fragment
erhalten werden. Ein DNA-Fragment mit dem ppc-Gen kann auch durch
Verdauen von pT2 mit SmaI und ScaI erhalten werden. Der Stamm E.
coli F15 (AJ12873), der pT2 enthält,
wurde am 15. Juli 1993 beim National Institute of Bioscience and
Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology (1-3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan, PLZ: 305-8566)
(derzeit die unabhängige
Verwaltungseinheit National Institute of Advanced Industrial Science
and Technology, International Patent Organism Depositary (Chuo Dai-6,
1-1 Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan, PLZ: 305-5466)
unter der Hinterlegungsnummer FERM P-13752 hinterlegt. Dann wurde
er am 11. Juli 1994 nach den Vorgaben des Budapester Abkommens unter
der Hinterlegungsnummer FERM BP-4732 in eine internationale Hinterlegung überführt.
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Das
pntAB-Gen kann durch Verdauen des Plasmids pMW::THY (
WO95/11985 ), welches das Gen enthält, mit
SmaI und HindIII erhalten werden. Der Stamm Escherichia coli AJ12929,
welcher pMW::THY enthält, wurde
am 4. Oktober 1993 beim National Institute of Bioscience and Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, Ministry of International
Trade and Industry (PLZ 305-8566, 1-3 Higashi 1-chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki-ken, Japan) unter der Hinterlegungsnummer FERN P-13890 hinterlegt.
Dann wurde der Stamm aus der ursprünglichen Hinterlegung am 14.
September 1994 in eine internationale Hinterlegung gemäß den Vorgaben
des Budapester Abkommens unter der Hinterlegungsnummer FERM BP-4798
hinterlegt. Die Transhydrogenase von Escherichia coli besteht aus
zwei Untereinheiten, die von pntA bzw. pntB codiert werden.
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Während das
erfindungsgemäße Bakterium
der Gattung Escherichia nicht besonders eingeschränkt ist,
solange es die Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin oder L-Isoleucin hat, umfassen spezifische
Beispiele davon Bakterien der Gattung Escherichia, denen die Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin verliehen worden ist, indem die Aktivität eines
durch das Threoninoperon oder einem Teil davon codierten Enzyms
verstärkt wurde,
und zu den Bakterien der Gattung Escherichia, denen die Fähigkeit
zur Produktion von L-Isoleucin verliehen worden ist, indem die Aktivität eines
durch das ilv-Operon oder einen Teil davon codierten Enzyms verstärkt wurde.
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Das
Threoninoperon oder ein Teil davon kann beispielsweise thrABC oder
ein Teil davon sein. Das ilv-Operon
oder ein Teil davon kann beispielsweise ilvGMEDA oder ein Teil davon
sein.
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Als
Escherichia coli mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Threonin können
Escherichia coli VKPM B-3996 (hinterlegt am 19. November 1987 bei
All-Union Scientific Center of Antibiotics, Nagatinskaya Street 3-A,
113105, Moskau, Russische Föderation
mit der Hinterlegungsnummer RIA 1867, vergl. das
US-Patent Nr. 5,175,107 ), Escherichia
coli AJ11335 (offengelegte
japanische
Patentanmeldung Nr. 55-131397 ) und dergleichen genannt
werden. Der Stamm VKPM B-3996 trägt
das Plasmid pVIC40 (Internationale Offenlegungsschrift
WO90/04636 ), das durch Einführen eines
Threoninbiosynthesesystemgens (Threoninoperon: thrABC) in ein Vektorplasmid
mit breitem Wirtsbereich und einem Streptomycinresistenzmarker,
nämlich
pAYC32, erhalten wird (vergl. Chistorerdov, A. Y., Tsygankov, Y.
D., Plasmid, 1986, 16, 161-167). Die Rückkopplungshemmung der Aspartokinase
I-Homoserindehydrogenase I, die durch thrA in diesem Operon codiert
wird, durch L-Threonin ist entkoppelt.
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Als
Bakterien der Gattung Escherichia mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Isoleucin können
Escherichia coli KX141 (VKPM B-4781, vergl. die offengelegte
europäische Patentanmeldung Nr. 519,113 )
und Escherichia coli AJ12919 (offengelegtes
japanisches Patent Nr. 8-47397 ) genannt
werden. Der Stamm VKPM B-3996, worin das ilv-Operon amplifiziert
ist, ist ebenfalls ein bevorzugtes L-Isoleucin produzierendes Bakterium.
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Das
Threoninoperon enthält
die thrA-, thrB- und thrC-Gene, die für Aspartokinase I-Homoserindehydrogenase
I, Homoserinkinase bzw. Threoninsynthase codieren. Bezüglich dieser
Enzyme ist es bevorzugt, daß die
Inhibition der Aspartokinase I-Homoserindehydrogenase I durch L-Threonin
im wesentlichen ausgeschaltet sein sollte.
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Das
ilvGMEDA-Operon enthält
die ilvG-, ilvM-, ilvE-, ilvD- und die ilvA-Gene und sie codieren
für die große Untereinheit,
die kleine Untereinheit, Transaminase, Di-hydroxysäuredehydratase
bzw. Threonindeaminase des Isozyms II von Acetohydroxysäuresynthase.
Da das ilvGMEDA-Operon unter der Kontrolle (Attenuation) der Expression
des Operons durch L-Valin
und/oder L-Isoleucin und/oder L-Leucin ist, kann eine für die Attenuation
erforderliche Region in einem Isoleucin produzierenden Bakterium
entfernt oder mutiert werden, um die Suppression der Expression
durch das hergestellte L-Isoleucin auszuschalten. Als ilvGMEDA-Operon können solche
genannt werden, die von Bakterien der Gattung Escherichia abgeleitet
sind, insbesondere das ilvGMEDA-Operon von E. coli. Das ilvGMEDA-Operon
ist in
WO96/26289 eingehend
beschrieben. Bezüglich des
ilvGMEDA-Operons ist es bevorzugt, daß die für die Attenuation erforderliche
Region entfernt wird und daß unter
den Enzymen, die durch dieses Operon codiert werden, die Inhibition
der Threonindeaminase durch L-Isoleucin im wesentlichen ausgeschaltet
sein sollte (vergl. die offengelegte
japanische
Patentanmeldung Nr. 8-47397 ).
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Die
Verstärkung
der Aktivitäten
der Enzyme, die durch das Threoninoperon oder das ilv-Operon oder einen
Teil davon codiert werden, kann auf dieselbe Weise wie für PEPC,
THY und AspA erzielt werden.
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In
einem für
die vorliegende Erfindung eingesetzten Mikroorganismus kann, wenn
ein Gen für
ein Enzym, das für
einen Teil der Biosynthese der Zielaminosäure verantwortlich ist, verstärkt ist,
oder ein Gen oder ein Operon, das für einen entkoppelten Typ (inhibitionsentkoppelten
Typ) eines der Rückkopplungshemmung unterliegenden
Enzyms codiert, eingeführt
wird, die Fähigkeit
zur Produktion der L-Aminosäure
weiter verbessert werden.
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Threonin
oder Isoleucin kann durch Kultivieren eines Bacteriums der Gattung
Escherichia, worin PEPC und THY sowie AspA bei Bedarf wie vorstehend
beschrieben verstärkt
sind und welches die Fähigkeit zur
Produktion von L-Threonin oder L-Isoleucin
in einem Medium zur Produktion und Anhäufung von Threonin oder Isoleucin
in dem Medium hat, und durch Gewinnen des Threonins oder Isoleucins
aus dem Medium hergestellt werden.
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Das
für die
Kultivierung eingesetzte Medium kann ein übliches Medium sein, das nach
Bedarf eine Kohlenstoffquelle, Stickstoffquelle, anorganische Ionen
und andere organische Komponenten enthält.
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Als
Kohlenstoffquelle ist es möglich,
Zucker, wie Glucose, Lactose, Galactose, Fructose und Stärkehydrolysat,
Alkohole, wie Glycerin und Sorbitol, oder organische Säuren, wie
Fumarsäure,
Zitronensäure
und Bernsteinsäure,
einzusetzen.
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Als
Stickstoffquelle ist es möglich,
anorganische Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid
oder Ammoniumphosphat, organischen Stickstoff, wie Sojabohnenhydrolysat,
Ammoniakgas oder wäßriges Ammoniak
einzusetzen.
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Bezüglich der
organischen Spurennährstoffe
ist es wünschenswert,
erforderliche Substanzen, wie Vitamin B1,
Hefeextrakt und dergleichen, in einer geeigneten Menge zuzugeben.
Zusätzlich
zu diesen werden kleinen Mengen Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Eisenionen, Manganionen und dergleichen zugegeben.
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Die
Kultivierung wird vorzugsweise unter aeroben Bedingungen während 16
bis 72 Stunden durchgeführt.
Die Kultivierungstemperatur wird auf 25 bis 45°C kontrolliert, und der pH-Wert
wird während
der Kultivierung auf 5 bis 8 kontrolliert. Anorganische oder organische,
saure oder alkalische Substanzen, sowie Ammoniakgas und dergleichen
können
für die
pH-Einstellung eingesetzt werden.
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Die
Gewinnung von L-Threonin oder L-Isoleucin aus der Fermentationsflüssigkeit
wird üblicherweise durch
eine Kombination eines Ionenaustauscherharzverfahrens, einer Ausfällung und
anderen bekannten Techniken durchgeführt.
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
eingehender beschrieben.
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Beispiel 1: Produktion von Plasmiden,
die verschiedene Gene enthalten.
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(1) Produktion eines Plasmids, welches
ein aspA-Gen enthält
(pMW118::aspA)
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Ein
DNA-Fragment, welches das aspA-Gen enthält, wurde unter Einsatz chromosomaler
DNA des Stammes Escherichia coli W3110 als Matrize und den folgenden
Primern durch PCR amplifiziert.
Primer 1: 5'-TGATCAGCGAAACACTTTTA-3' (SEQ ID NO: 1)
Primer
2: 5'-CAGCAAACTATGATGAGAA-3' (SEQ ID NO: 2)
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Das
erhaltene amplifizierte Fragment wurde in die SmaI-Schnittstelle von
pMW118 (Nippon Gene) eingeführt,
wobei pMW118::aspA erhalten wurde (1).
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(2) Produktion eines Plasmids, welches
das pntAB-Gen und das ppc-Gen enthält (pPTS).
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Das
Plasmid pMW::THY, welches das in
WO95/11985 beschriebene
pntAB-Gen enthält,
wurde mit SmaI und HindIII verdaut, und ein pntAB-enthaltendes DNA-Fragment
wurde gewonnen. Dann wurde das in
WO95/16042 beschriebene
Plasmid pppc, welches das ppc-Gen enthält, mit XbaI verdaut. Nachdem
die beiden Enden abgestumpft worden waren, wurde es mit HindIII
weiter verdaut, und es wurde das vorstehend beschriebene DNA-Fragment, welches
pntAB enthält,
in die Schnittstelle eingeführt,
wobei das Plasmid pPTS erhalten wurde (
2).
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(3) Produktion eines Plasmids, welches
das aspA-Gen und das ppc-Gen enthält (pAPW)
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Das
Plasmid pMW118::aspA wurde mit SacI verdaut, und die beiden Enden
wurden abgestumpft. Das Plasmid wurde weiter mit HindIII verdaut,
wobei ein aspA-enthaltendes DNA-Fragment erhalten wurde. Dann wurde
das vorstehend beschriebene pppc mit XbaI verdaut, und beide Enden
wurden abgestumpft. Es wurde weiterhin mit HindIII verdaut, und
das vorstehend beschriebene DNA-Fragment, welches aspA enthält, wurde in
die Schnittstelle eingeführt,
wobei pAPW erhalten wurde (3).
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(4) Produktion eines Plasmids, welches
das aspA-Gen, das pntAB-Gen und das ppc-Gen enthält (pAPT)
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Ein
pntAB-enthaltendes DNA-Fragment wurde durch Verdauen von pMW::THY
mit SmaI und HindIII erhalten. Dann wurde das vorstehend beschriebene
Plasmid pAPW mit XbaI verdaut, und beide Enden wurden abgestumpft.
Es wurde weiterhin mit HindIII verdaut, und das vorstehend beschriebene
pntAB-Gen wurde in die Schnittstelle eingeführt, wobei pAPT erhalten wurde
(4).
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(5) Produktion eines Plasmids, welches
das ilvGMEDA-Operon enthält
(pMWD5)
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Ein
das ilvGMEDA-Operon enthaltendes DNA-Fragment wurde aus dem Plasmid
pMWD5 hergestellt, welches das in
WO96/26289 offenbarte
ilvGMED-Operon enthält.
Das Plasmid pMWD5 wurde wie folgt konstruiert.
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Die
chromosomale DNA wurde aus Escherichia coli MI162 extrahiert. Die
chromosomale DNA wurde mit dem Restriktionsenzym HindIII geschnitten.
Die Länge
eines HindIII-HindIII-DNA-Fragments,
einschließlich
der ilvGM-Gene, war 4,8 kb. Deshalb wurden das HindIII-HindIII-DNA-Fragment
mit etwa 4,8 kb und das DNA-Fragment, das durch Verdauen des Plasmidvektors
pBR322 (erworben von Takara Shuzo, Co., Ltd.) mit HindIII erhalten
wurde, ligiert.
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Das
erhaltene DNA-ligierte Gemisch wurde in Escherichia coli MI162,
welcher ein Acetohydroxysäuresynthase-defizienter Stamm
ist, eingeführt.
Die Stämme,
worin die Defizienz der Acetohydroxysäuresynthase durch die Transformation
komplementiert wurde, wurden selektiert, und die Plasmidstruktur
wurde aus den selektierten Stämmen
isoliert. Die Ergebnisse der Analyse des Plasmids zeigen, daß ein 4,8-kb
DNA-Fragment, welches das ilvGM-Gen und einen Teil des 5'-terminalen Endes
des ilv-Gens enthält,
in die HindIII-Stelle von pBR322 eingeführt wurde. Das Plasmid wurde
pBRGM7 genannt.
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Die
synthetischen Oligonucleotide, die in SEQ ID NO: 3 und NO: 4 gezeigt
sind, wurden unter Bezugnahme auf die DNA-Sequenz des in Gene, 97, 21, (1991),
Pro. Natl. Acad. Sic. U.S.A., 78, 922, (1981) und J. Bacteriol.,
149, 294, (1982) beschriebene ilvGM-Gen synthetisiert. DNA wurde
durch das PCR-Verfahren unter Verwendung beider Oligonucleotide
als Primer und der chromosomalen DNA des Stammes MI162 als Matrize amplifiziert.
Das amplifizierte Fragment wurde Fragment (A) genannt.
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Auf ähnliche
Weise wurden die in SEQ ID NO: 5 und NO: 6 gezeigten synthetischen
Oligonucleotide unter Bezugnahme auf die in Gene, 97, 21, (1991),
Pro. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 78, 922, (1981) und J. Bacteriol.,
149, 294, (1982)) beschriebene DNA-Sequenz synthetisiert. DNA wurde
durch das PCR-Verfahren unter Verwendung der beiden synthetisierten
DNA als Primer und der chromosomalen DNA des Stammes MI162 als Matrize
amplifiziert. Das amplifizierte DNA-Fragment wurde Fragment (B)
genannt.
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Das
Plasmid pUCA wurde durch Ligieren des großen Fragments, das durch Verdauen
des Fragments (A) mit SmaI erhalten wurde, und das DNA-Fragments,
das durch Verdauen des Vektors pUC18 (Takara Shuzo Co., Ltd.) mit
SmaI erhalten wurde, erhalten. Das Plasmid pHSGB wurde durch Ligieren
des großen
Fragments, das durch Verdauen des Fragments (B) mit KpnI erhalten
wurde, und des DNA-Fragments hergestellt, das durch Verdauen des
Vektors pHSG399 (Takara Shuzo, Co., Ltd.) mit HincII und KpnI erhalten
wurde.
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Das
Plasmid pUCA wurde mit KpnI verdaut, das Fragment mit abgestumpften
Enden wurde mit dem großen
Fragment der DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment) hergestellt und
mit PstI verdaut, und schließlich wurde
ein Fragment (A) enthaltendes DNA-Fragment isoliert. Das Plasmid
pHSGB wurde mit HindIII verdaut, das Fragment mit abgestumpften
Enden wurde mit dem großen
Fragment der DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment) hergestellt und
mit PstI verdaut, und schließlich
wurde ein Fragment (B)-enthaltendes DNA-Fragment isoliert. Das Plasmid
pHSGSK wurde durch Ligieren beider DNA-Fragmente hergestellt.
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Das
SmaI-KpnI-Fragment, das von den Fragmenten (A) und (B) in pHSGSK
abgeleitet wurde, wurde Fragment (C) genannt. Fragment (C) entsprach
einem Fragment, das durch Verdauen eines 4,8-kb HindIII-HindIII-Fragments
mit SmaI und KpnI erhalten wurde, es enthielt einen Promotor, die
SD-Sequenz und eine stromaufwärtige
Region des ilvG-Gens, es hatte jedoch die DNA-Sequenz von 0,2 kb
von der Leader-Sequenz bis zu dem Attenuator verloren. Das Schema
für die
Konstruktion von pHSGSK ist in 5 zusammengefaßt.
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Fragment
(C) wurde durch Verdauen des Plasmids pHSGSK mit SmaI und KpnI erhalten,
das große DNA-Fragment
wurde durch Verdauen des Plasmids pBRGM7 mit SmaI und KpnI erhalten,
und die beiden Fragmente ligiert. Das erhaltene Plasmid wurde pdGM1
genannt. Das Plasmid pdGM1 enthielt ein 4,6-kb HindIII-HindIII-Fragment,
einschließlich
dem ilvGM-Gen, welches die für
die Attenuation erforderliche Region verloren hat. Dieses ilvGM-Gen,
das die für
die Attenuation erforderliche Region verloren hat, stellt "attGM" dar. Das Schema
für die
Konstruktion von pdGM1 ist in 6 zusammengefaßt.
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Das
in der offengelegten
japanischen
Patentanmeldung Nr. 2-458(1990) beschriebene Plasmid pDRIA4
wird durch Kombinieren des Shuttle-Vektors pDR1120, welcher die
autonome Replikation sowohl in einem Mikroorganismus der Gattung
Escherichia als auch in einem Mikroorganismus der Gattung Brevibacterium
erlaubt, mit einem BamHI-BamHI-Fragment hergestellt, welches das
ilvA-Gen, das für
Threonindeaminase codiert, und einen Teil des 3'-terminalen Bereichs des ilvD-Gens, abgeleitet
von E. coli K-12, enthält.
Die offengelegte
japanische
Patentanmeldung Nr. 2-458 (1990) beschreibt, daß die Länge des
BamHI-BamHI-Fragments 2,3 kb ist. Es wurde jedoch gefunden, daß die Länge dieses
Fragments 2,75 kb ist. Das Plasmid pDRIA4 ist in der chromosomalen
DNA von Brevibacterium flavum AJ12358 (FERN P-9764) oder Brevibacterium
flavum AJ12359 (FERN P-9765) nicht vorhanden. Aus diesen Stämmen kann
das Plasmid pDRIA4 nach dem üblichen
Verfahren hergestellt werden.
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Aus
einem 2,75-kb BamHI-BamHI-DNA-Fragment in den Plasmid pDRIA4 wurde
ein HindIII-BamH1-Fragment, welches das für Threonindeaminase codierende
ilvA-Gen enthält,
worin die Inhibition durch L-Isoleucin ausgeschaltet ist, hergestellt
und an ein DNA-Fragment ligiert, das durch Schneiden des Vektors
pMW119 (Nippon Gene) mit HindIII und BamHI erhalten wurde. Das erhaltene
Plasmid wurde pNWA1 genannt.
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Ein
DNA-Fragment, das durch Schneiden des Plasmids pMWA1 mit HindIII
erhalten wurde, und ein DNA-Fragment, das durch Schneiden des Plasmids
pdGM1 mit HindIII erhalten wurde, wurden ligiert. Anhand der Analyse
der Position der Restriktionsstellen der ligierten Plasmide wurde
das Plasmid, worin die Transskriptionsrichtungen des ilvGM-Gens
und des ilvA-Gens
dieselben waren, selektiert wurde pMWGMA2 genannt. Das Plasmid pMWGMA2
umfaßt
das ilvGM-Gen, worin der Attenuator deletiert ist, einen 5'-terminalen Teil
des ilvE-Gens und einen 3'-terminalen
Teil des ilvD-Gens. Das Schema der Konstruktion von pMWGMA2 ist
in 7 zusammengefaßt.
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Die
chromosomale DNA von Escherichia coli MI162 wurde hergestellt und
mit SalI und PsTI verdaut, wobei ein Gemisch von DNA-Fragmenten
erhalten wurde. Andererseits wurde ein DNA-Fragment durch Schneiden
des Vektors pUC19 (Takara Shuzo, Co., Ltd.) mit SalI und PsTI hergestellt.
Das Gemisch der DNA-Fragmente wurde an das durch Schneiden von pUC19
erhaltene DNA-Fragment ligiert, und es wurde ein DNA-Gemisch erhalten.
Das DNA-Gemisch wurde in AB2070, einen Transaminase B-defizienten
Stamm (bereitgestellt vom Escherichia coli Genetics Stock Center
J. Bacteriol., 109, 703, (1972), CGSC2070), eingeführt, und
eine Transformante wurde selektiert, worin das Erfordernis verzweigtkettiger
Aminosäuren wieder
aufgehoben war. Als Ergebnis der Herstellung eines Plasmids aus
dem Stamm enthielt das Plasmid ein DNA-Fragment, das durch Schneiden
des Plasmids pUC19 mit SalI und PstI erhalten wurde, und ein SalI-PstI
DNA-Fragment, einschließlich
eines ilvE-Gens, welche ligiert wurden. Das Plasmid wurde pUCE1
genannt. Das Plasmid pUCE1 umfaßt
einen 3'-terminalen Bereich
des ilvM-Gens, das ilvE-Gen und einen 5'-terminalen
Bereich des ilvD-Gens.
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Ein
DNA-Fragmentgemisch wurde durch teilweises Verdauen von pMWGMA2
mit HindIII hergestellt. Andererseits wurde ein 1,7 kb HindIII-HindIII-DNA-Fragment,
das einen Bereich des ilvE-Gens und einen 5'-terminalen Bereich des ilvD-Gens enthält, durch
Schneiden von pucE1 mit HindIII hergestellt. Unter Verwendung eines
DNA-Gemisches, das durch Ligieren der beiden DNA-Fragmente erhalten
wurde, wurde AB1280, ein Dihydroxysäuredehydratase (ilvD-Genprodukt)-defizienter
Stamm transformiert, und der Stamm, worin das Erfordernis verzweigtkettiger
Aminosäuren
aufgehoben war, wurde unter den Transformanten selektiert. In dem
Plasmid, das aus der erhaltenen Transformante hergestellt wurde,
wurden ein Fragment, das durch alleiniges Schneiden der HindIII-Stelle
zwischen attGM und ilvA von pMWGMA2 mit HindIII erhalten wurde,
und ein 1,7 kb HindIII-HindIII-DNA-Fragment, einschließlich einem
Bereich des ilvE-Gens und einem Bereich des ilvD-Gens aus pUCE1,
ligiert, und das ilvGMEDA-Operon wurde rekonstruiert. Das Plasmid
wurde pMWD5 genannt. Das Schema der Konstruktion von pMWD5 ist in 8 zusammengefaßt.
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Das
erhaltene Plasmid pMWD5, das von dem Vektor pMW119 abgeleitet ist,
trägt das
ilvGMEDA-Operon, worin die für
die Attenuation erforderliche Region deletiert ist.
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Das
Plasmid pMWD5 (Apr), das wie vorstehend
beschrieben erhalten wurde, ist ein Plasmid, das pMW 119 als Vektor
enthält
und das ilvGMEDA-Operon trägt,
von dem die für
die Attenuation erforderliche Region entfernt worden ist.
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(6) Produktion eines Plasmids, welches
das ilvGMEDA-Operon und das aspA-Gen enthält (pMWD5-aspA)
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Das
Plasmid pMW118::aspA wurde mit SacI und HindIII verdaut, und die
Enden wurden abgestumpft, wobei ein DNA-Fragment erhalten wurde,
welches aspA enthält.
Das Plasmid pMWD5 wurde mit AflII verdaut, die Enden wurden abgestumpft,
und das Plasmid wurde in die Schnittstelle des vorstehend genannten DNA-Fragments,
welches aspA enthält,
eingeführt,
wobei pMWD5-aspA erhalten wurde (9).
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(7) Produktion eines Plasmids, das das
ilvGMEDA-Operon und das pntAB-Gen enthält (pMWD5-THY)
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Das
Plasmid pMW::THY wurde mit SmaI und HindIII verdaut, und die Enden
wurden abgestumpft, wobei ein pntAB enthaltendes DNA-Fragment erhalten
wurde. Das Plasmid pMWD5 wurde mit AflII verdaut, die Enden wurden
abgestumpft, und das Plasmid wurde in die Schnittstelle des vorstehend
beschriebenen DNA-Fragments, welches pntAB enthält, unter Erhalt von pMWD5-THY
eingeführt
(9).
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(8) Produktion eines Plasmids, welches
das ilvGMEDA-Operon und das ppc-Gen enthält (pMWD5-ppc)
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Das
Plasmid ppc wurde mit SacI und XbaI verdaut, und die Enden wurden
abgestumpft, wobei ein ppc-enthaltendes DNA-Fragment erhalten wurde. Das Plasmid
pMWD5 wurde mit AflII verdaut, die Enden wurden abgestumpft, und
das Plasmid wurde in die Schnittstelle des vorstehend beschriebenen
DNA-Fragments, das ppc enthält,
eingeführt,
wobei pMWD5-ppc erhalten wurde (9).
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(9) Herstellung eines Plasmids, welches
das ilvGMEDA-Operon, das pntAB-Gen und das ppc-Gen enthält (pMWD5-PTS)
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Das
Plasmid pPTS wurde mit SacI und HindIII verdaut, und die Enden wurden
abgestumpft, wobei ein DNA-Fragment erhalten wurde, welches ppc
und pntAB enthält.
Das Plasmid pMWD5 wurde mit AflII verdaut, die Enden wurden abgestumpft,
und das Plasmid wurde in die Schnittstelle des vorstehend beschriebenen DNA-Fragments,
welches ppc und pntAB enthält,
eingeführt,
wobei pMWD5-PTS erhalten wurde (9).
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(10) Herstellung eines Plasmids, welches
das ilvGMEDA-Operon, das aspA-Gen, pntAB-Gen und das ppc-Gen enthält (pMWD5-APT)
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Das
Plasmid pAPT wurde mit SacI und HindIII verdaut, und die Enden wurden
abgestumpft, wobei ein DNA-Fragment erhalten wurde, das ppc, pntAB
und aspA enthält.
Das Plasmid pMWD5 wurde mit AflII verdaut, die Enden wurden abgestumpft,
und das Plasmid wurde in die Schnittstelle des vorstehend beschriebenen
DNA-Fragments, welches ppc, pntAB und aspA enthält, eingeführt, wobei pMWD5-APT erhalten
wurde (9).
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Beispiel 2: Produktion von Aminosäuren durch
Escherichia coli, welche verschiedene Plasmide enthalten
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(1) Produktion von L-Threonin
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Die
verschiedenen, in Beispiel 1 erhaltenen Plasmide wurden jeweils
in Escherichia coli VKPM 8-3996 eingeführt. Diese Stämme wurden
unter den folgenden Stämmen
kultiviert.
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Die
Kultivierung wurde 38 Stunden bei 37°C unter Rühren bei 114-116 UpM unter
Verwendung eines Mediums der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzung
durchgeführt.
Komponente A, Komponente B und Komponente C, die in Tabelle 1 genannt
sind, wurden getrennt hergestellt und sterilisiert, und dann wurden
sie gekühlt
und in einem Verhältnis
von 16/20 Volumina Komponente A, 4/20 Volumina Komponente B und
30 g/l Komponente C gemischt. Die Ergebnisse der Messungen der angehäuften Mengen
von L-Threonin in dem Medium sind in Tabelle 2 gezeigt. Es wurde
gefunden, daß in
L-Threonin produzierenden Bakterien der Gattung Escherichia die
L-Threoninproduktion der intrazellulären THY-Aktivität und der
PEPC-Aktivität
verbessert werden konnte. Es wurde ebenfalls gefunden, daß die Threoninproduktion
durch verstärkte
AspA-Aktivität
weiter verbessert werden konnte. Tabelle 1: Threoninproduktionsmedium
A | | (g/L) |
(NH4)2SO4 | 16 |
KH2PO4 | 1 |
MgSO4·7H2O | 1 |
FeSO4·7H2O | 0,01 |
MnSO4·4H2O | 0,01 |
Hefeextrakt
(Difco) | 2 |
L-Methionin | 0,5 |
eingestellt
auf pH 7,0 mit KOH und autoklaviert bei 115°C während 10 Minuten (16/20 Volumina) |
B | 20% Glucose,
autoklaviert bei 115°C
während
10 Minuten (4/20 Volumina) |
C | CaCO3 gemäß der japanischen
Pharmacopeia, trockensterilisiert bei 180°C während 2 Tagen (30 g/L) Antibiotika
(100 μ/l
Streptomycin und 50 μg/l
Ampicillin |
Tabelle 2
Wirt | Plasmid | Angehäufte Menge
L-Threonin (g/L) |
B-3996 | pMW118 | 14,0 |
pppc | 14,5 |
pMW::THY | 15,0 |
PMW118::aspA | 14,0 |
pPTS | 16,8 |
pAPT | 17,2 |
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(2) Produktion von L-Isoleucin
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Die
verschiedenen, in Beispiel 1 erhaltenen Plasmide wurden jeweils
in Escherichia coli VKPM B-3996 eingeführt. Diese Stämme wurden
unter den folgenden Bedingungen kultiviert.
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Die
Kultivierung wurde in einem Medium für die L-Isoleucinproduktion
(enthaltend 40 g Glucose, 16 g Ammoniumsulfat, 1 g Monokaliumphosphat,
1 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 Eisen(II)-Sulfatheptahydrat,
0,01 g Manganchlorid tetrahydrat, 2 g Hefeextrakt und 40 g Calciumcarbonat
in 1 L Wasser, pH = 7,0) 24 Stunden bei 37°C durchgeführt. Das in dem Medium enthaltende
L-Isoleucin wurde durch Hochleistungsflüssigchromatographie quantifiziert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Es
wurde gefunden, daß in
L-Threonin produzierenden Bakterien der Gattung Escherichia die
L-Isoleucinproduktion durch Verstärken der intrazellulären THY-Aktivität und PEPC-Aktivität verbessert
werde konnten. Außerdem
wurde gefunden, daß die
L-Isoleucinproduktion durch verstärkte AspA-Aktivität weiter
verbessert werden konnte. Tabelle 3
Wirt | Plasmid | Angehäufte Menge
L-Threonin (g/L) |
B-3996 | pMWD5 | 10,0 |
pMWD5-ppc | 9,9 |
pMWD5-THY | 10,4 |
pMWD5-aspA | 10,0 |
pMWD5-PTS | 10,8 |
pMWD5-APT | 11,2 |
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