DE10103778A1 - Neues Fermentationsverfahren zur Herstellung von L-Threonin - Google Patents
Neues Fermentationsverfahren zur Herstellung von L-ThreoninInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Threonin, bei dem man einen L-Threonin produzierenden Mikroorganismus der Familie Enterobacteriaceae nach dem Zulaufverfahren kultiviert, anschließend einen Teil der Fermentationsbrühe abtrennt, um sie für die Inokulierung weiterer Medien zu nutzen.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur
fermentativen Herstellung von L-Threonin mit
Enterobacteriaceae.
L-Threonin findet in der Tierernährung, in der Humanmedizin
und in der pharmazeutischen Industrie Anwendung.
Es ist bekannt, dass L-Threonin durch Fermentation von
Stämmen der Familie der Enterobacteriaceae, insbesondere
Escherichia coli hergestellt werden kann. Wegen der grossen
Bedeutung dieser Aminosäure wird ständig an der
Verbesserung der Herstellverfahren gearbeitet.
Verfahrensverbesserungen können fermentationstechnische
Massnahmen, wie z. B. Rührung und Versorgung mit Sauerstoff,
oder die Zusammensetzung der Nährmedien, wie z. B. die
Zuckerkonzentration während der Fermentation, oder die
Aufarbeitung zur Produktform, durch z. B.
Ionenaustauschchromatographie oder die intrinsischen, d. h.
die genetisch bedingten Leistungseigenschaften des
Mikroorganismus selbst betreffen.
Aus dem Stand der Technik, wie er beispielsweise in der
US-A-5,538,873 und in der EP-B-0593792 oder bei Okamoto et
al. (Bioscience, Biotechnology, and Biochemistry 61 (11),
1877-1882, 1997) beschrieben ist, ist bekannt, dass
Threonin durch Fermentation im Satzverfahren (batch) oder
Zulaufverfahren (fed batch) hergestellt wird.
Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, neue
Massnahmen zur verbesserten fermentativen Herstellung von
L-Threonin bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Fermentationsverfahren,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man
- a) einen L-Threonin produzierenden Mikroorganismus der Familie Enterobacteriaceae nach dem Zulaufverfahren (fed batch) in bekannter Weise kultiviert, anschliessend
- b) einen Teil der Fermentationsbrühe abtrennt, wobei 1 bis 90 Vol.-%, insbesondere 1 bis 50 Vol.-%, bevorzugt 1 bis 25 Vol.-% und besonders bevorzugt 5 bis 20 Vol.-% des Gesamtvolumens der Fermentationsbrühe im Fermentationsbehälter verbleiben, anschliessend
- c) die verbleibende Fermentationsbrühe mit Wachstumsmedium auffüllt und bevorzugt nach einer Wachstumsphase eine weitere Fermentation nach dem genannten Zulaufverfahren (fed batch) durchführt,
- d) die Schritte b) und c) gegebenenfalls mehrfach durchführt, und
- e) aus den gesammelten Fermentationsbrühen das L-Threonin isoliert.
Die Mikroorganismen, mit denen das erfindungsgemässe
Verfahren durchgeführt werden kann, können L-Threonin aus
Glucose, Saccharose, Lactose, Fructose, Maltose, Melasse
und Stärke, oder aus Glycerin und Ethanol herstellen, wobei
die Herstellung aus Glucose, Saccharose oder Melasse
bevorzugt wird. Es handelt sich um Vertreter der
Enterobacteriaceae, insbesondere der Gattungen Escherichia,
Serratia und Providencia. Bei der Gattung Escherichia ist
insbesondere die Art Escherichia coli und bei der Gattung
Serratia insbesondere die Art Serratia marcescens zu
nennen.
Geeignete L-Threonin produzierende Stämme der Gattung
Escherichia, insbesondere der Art Escherichia coli sind
beispielsweise
Escherichia coli TF427
Escherichia coli H4578
Escherichia coli KY10935
Escherichia coli EL1003
Escherichia coli VNIIgenetika MG-442
Escherichia coli VNIIgenetika VL334/pYN7
Escherichia coli VNIIgenetika M1
Escherichia coli VNIIgenetika 472T23
Escherichia coli VNIIgenetika TDH-6
Escherichia coli BKIIM B-3996
Escherichia coli BKIIM B-5318
Escherichia coli B-3996-C43
Escherichia coli B-3996-C80
Escherichia coli B-3996/pTWV-pps
Escherichia coli B-3996(pMW::THY)
Escherichia coli B-3996/pBP5
Escherichia coli kat 13
Escherichia coli KCCM-10132.
Escherichia coli TF427
Escherichia coli H4578
Escherichia coli KY10935
Escherichia coli EL1003
Escherichia coli VNIIgenetika MG-442
Escherichia coli VNIIgenetika VL334/pYN7
Escherichia coli VNIIgenetika M1
Escherichia coli VNIIgenetika 472T23
Escherichia coli VNIIgenetika TDH-6
Escherichia coli BKIIM B-3996
Escherichia coli BKIIM B-5318
Escherichia coli B-3996-C43
Escherichia coli B-3996-C80
Escherichia coli B-3996/pTWV-pps
Escherichia coli B-3996(pMW::THY)
Escherichia coli B-3996/pBP5
Escherichia coli kat 13
Escherichia coli KCCM-10132.
Geeignete L-Threonin produzierende Stämme der Gattung
Serratia, insbesondere der Art Serratia marcecsens sind
beispielsweise
Serratia marcescens HNr21
Serratia marcescens TLr156
Serratia marcescens T2000.
Serratia marcescens HNr21
Serratia marcescens TLr156
Serratia marcescens T2000.
L-Threonin produzierende Stämme aus der Familie der
Enterobacteriaceae besitzen bevorzugt, unter anderen, ein
oder mehrere der genetischen bzw. phänotypischen Merkmale
ausgewählt aus der Gruppe: Resistenz gegen α-Amino-β-
Hydroxyvaleriansäure, Resistenz gegen Thialysin, Resistenz
gegen Ethionin, Resistenz gegen α-Methylserin, Resistenz
gegen Diaminobernsteinsäure, Resistenz gegen α-
Aminobuttersäure, Resistenz gegen Borrelidin, Resistenz
gegen Rifampicin, Resistenz gegen Valin-Analoga wie
beispielsweise Valinhydroxamat, Resistenz gegen
Purinanaloga wie beispielsweise 6-Dimethylaminopurin,
Bedürftigkeit für L-Methionin, gegebenenfalls partielle und
kompensierbare Bedürftigkeit für L-Isoleucin, Bedürftigkeit
für meso-Diaminopimelinsäure, Auxotrophie bezüglich
Threonin-haltiger Dipeptide, Resistenz gegen L-Threonin,
Resistenz gegen L-Homoserin, Resistenz gegen L-Lysin,
Resistenz gegen L-Methionin, Resistenz gegen L-
Glutaminsäure, Resistenz gegen L-Aspartat, Resistenz gegen
L-Leucin, Resistenz gegen L-Phenylalanin, Resistenz gegen
L-Serin, Resistenz gegen L-Cystein, Resistenz gegen L-
Valin, Empfindlichkeit gegenüber Fluoropyruvat, defekte
Threonin-Dehydrogenase, gegebenenfalls Fähigkeit zur
Saccharose-Verwertung, Verstärkung des Threonin-Operons,
Verstärkung der Homoserin-Dehydrogenase I-Aspartatkinase I
bevorzugt der feed back resistenten Form, Verstärkung der
Homoserinkinase, Verstärkung der Threoninsynthase,
Verstärkung der Aspartatkinase, gegebenenfalls der feed
back resistenten Form, Verstärkung der Aspartatsemialdehyd-
Dehydrogenase, Verstärkung der Phosphoenolpyruvat-
Carboxylase, gegebenenfalls der feed back resistenten Form,
Verstärkung der Phosphoenolpyruvat-Synthase, Verstärkung
der Transhydrogenase, Verstärkung des RhtB-Genproduktes,
Verstärkung des RhtC-Genproduktes, Verstärkung des YfiK-
Genproduktes, Verstärkung einer Pyruvat-Carboxylase, und
Abschwächung der Essigsäurebildung.
So besitzt beispielsweise der Stamm 472T23 eine verstärkte,
"feed back" resistente Aspartatkinase I-
Homoserindehydrogenase I, eine abgeschwächte Threonin-
Desaminase, eine Resistenz gegen 5 g/l L-Threonin und die
Fähigkeit Saccharose als Kohlenstoffquelle zu verwerten.
Der Begriff "Verstärkung" beschreibt in diesem Zusammenhang
die Erhöhung der intrazellulären Aktivität eines oder
mehrerer Enzyme in einem Mikroorganismus, die durch die
entsprechende DNA kodiert werden, indem man beispielsweise
die Kopienzahl des Gens oder Allels bzw. der Gene oder
Allele erhöht, einen starken Promotor verwendet oder ein
Gen oder Allel verwendet, das für ein entsprechendes Enzym
mit einer hohen Aktivität kodiert und gegebenenfalls diese
Maßnahmen kombiniert.
Der Begriff "Abschwächung" beschreibt in diesem
Zusammenhang die Verringerung oder Ausschaltung der
intrazellulären Aktivität eines oder mehrerer Enzyme
(Proteine) in einem Mikroorganismus, die durch die
entsprechende DNA kodiert werden, indem man beispielsweise
einen schwachen Promotor verwendet oder ein Gen oder Allel
verwendet, das für ein entsprechendes Enzym mit einer
niedrigen Aktivität kodiert bzw. das entsprechende Gen oder
Enzym (Protein) inaktiviert und gegebenenfalls diese
Maßnahmen kombiniert.
Erfindungsgemäss wird die Anlagenleistung einer L-Threonin
produzierenden Fermentationseinheit dadurch gesteigert, dass
nach einem ersten Fermentationsschritt ein Teil der so
erhaltenen Fermentationsbrühe im Produktionsfermenter
verbleibt und als Inokulum für einen oder mehrere weitere
Fermentationsschritte (Ansätze) dient.
Erfindungsgemäß verbleiben 1 bis 90 Vol.-%, vorzugsweise 1
bis 50 Vol.-%, bevorzugt 1 bis 25 Vol.-% und besonders
bevorzugt 5 bis 20 Vol.-% des Gesamtvolumens der
Fermentationsbrühe im Fermentationsbehälter.
Die in dem Fermentationsbehälter verbleibende Brühe wird
bevorzugt mit einem Wachstumsmedium aufgefüllt. Nach
gegebenenfalls < 0 bis maximal 10 Stunden, vorzugsweise
nach 1 bis 10 Stunden, bevorzugt 2 bis 10 Stunden und
besonders bevorzugt 3 bis 7 Stunden wird ein
Produktionsmedium zugeführt. Alternativ können die
Komponenten dieses Mediums auch separat zugefüttert werden.
Nach 20 bis 72 Stunden, vorzugsweise 20 bis 48 Stunden,
wird der Ansatz beendet und ein Teil der
Fermentationsbrühe, wie oben beschrieben, abgetrennt.
Anschliessend wird mit dem verbliebenen Rest gegebenenfalls
eine neue Fermentationsstufe gestartet. In Abhängigkeit von
der Stabilität des verwendeten Stammes kann das Verfahren
mindestens 1 mal, vorzugsweise ca. 2- bis 6mal wiederholt
werden.
Für das beschriebene Verfahren sind entsprechend stabile
Stämme, die ihre Produktionseigenschaften im Laufe des
Verfahrens nicht verlieren, besonders geeignet.
Das Wachstumsmedium enthält als Kohlenstoffquelle
typischerweise Zucker wie z. B. Glucose, Stärkehydrolysat,
Saccharose oder Melasse. Als Stickstoffquelle können
organische, Stickstoffhaltige Verbindungen wie Peptone,
Hefeextrakt, Fleischextrakt, Malzextrakt, Maisquellwasser,
Sojabohnenmehl und Harnstoff oder anorganische Verbindungen
wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat,
Ammoniumcarbonat und Ammoniumnitrat verwendet werden. Die
Stickstoffquellen können einzeln oder als Mischung
verwendet werden. Als Phosphorquelle können Phosphorsäure,
Kaliumdihydrogenphosphat oder Dikaliumhydrogenphosphat oder
die entsprechenden Natrium-haltigen Salze verwendet werden.
Das Kulturmedium muss weiterhin Salze von Metallen
enthalten wie z. B. Magnesiumsulfat oder Eisensulfat, die
für das Wachstum notwendig sind. Schliesslich werden
essentielle Wuchsstoffe wie Aminosäuren (z. B. Homoserin)
und Vitamine (z. B. Thiamin) zusätzlich zu den oben
genannten Stoffen eingesetzt. Zur Kontrolle der
Schaumentwicklung können Antischaummittel wie z. B.
Fettsäurepolyglykolester eingesetzt werden.
Das Produktionsmedium enthält im allgemeinen lediglich
einen Zucker wie z. B. Sacharose oder Glucose und
gegebenenfalls eine anorganische Stickstoffquelle wie z. B.
Ammoniumsulfat. Alternativ können diese und andere
Komponenten auch separat zugefüttert werden.
Während der Wachstums- bzw. Produktionsphase wird die
Temperatur in einem Bereich von 29 bis 42°C, vorzugsweise
33 bis 40°C, eingestellt. Die Fermentation kann bei
Normaldruck oder gegebenenfalls bei Überdruck, vorzugsweise
bei 0 bis 1,5 bar Überdruck durchgeführt werden. Der
Sauerstoffpartialdruck wird auf 5 bis 50%, vorzugsweise ca.
20%, Luftsättigung geregelt. Die Regelung des pH-Wertes
auf pH ca. 6 bis 8, vorzugsweise 6,5 bis 7,5 kann mit
25%igem Ammoniakwasser erfolgen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich gegenüber dem
üblichen fed batch-Verfahren, vor allem durch eine erhöhte
Raum-Zeit-Ausbeute aus.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Isolierung von Plasmid-DNA aus Escherichia coli sowie
alle Techniken zur Restriktion, Klenow- und alkalische
Phosphatasebehandlung wurden nach Sambrook et al.
(Molecular cloning. A laboratory manual (1989) Cold Spring
Harbour Laboratory Press) durchgeführt. Die Transformation
von Escherichia coli wurde, wenn nicht anders beschrieben,
nach Chung et al. (Proceedings of the National Academy of
Sciences of the United States of America USA (1989) 86:
2172-2175) durchgeführt.
Eine plasmidfreie Variante des E. coli Stamm 472T23 wurde
von der American Type Culture Collection (Manasas, VA.,
USA) als ATCC98082 bezogen. Der Stamm ATCC98082 ist in der
Patentschrift US-A-5,631,157 beschrieben. Der E. coli Stamm
VL334/pYN7 wurde von der Russischen Nationalsammlung für
industrielle Mikroorganismen (VKPM, Moskau, Russland) als
CMIM B-1684 bezogen. Der Stamm CMIM B-1684 ist in der
Patentschrift US-A-4,278,765 beschrieben.
Aus dem Stamm VL334/pYN7 wurde das Plasmid pYN7 isoliert.
Aus Plasmid pYN7 wurde mit Hilfe der Restriktionsenzyme
HindIII und BamHI durch präparative Agarosegel-
Elektrophorese ein 6,25 kbp langes DNA-Fragment isoliert,
welches das thrABC-Operon trägt.
Das Plasmid pBR322 (Bolivar et al., Gene 2, 95-113 (1977))
wurde von der Firma Pharmacia Biotech (Uppsala, Schweden)
bezogen und mit den Restriktionsenzymen HindIII und BamHI
behandelt. Das 4,3 kbp lange DNA-Fragment wurde durch
präparative Agarosegel-Elektrophorese isoliert. Die beiden
DNA-Fragmente wurden gemischt, mit T4-DNA-Ligase behandelt
und der Stamm DHSoc mit dem Ligationsgemisch transformiert.
Nach Selektion auf Ampicillin-haltigem (50 µg/mL) LB-Agar
wurden Transformanten enthalten, die ein Plasmid enthielten,
das in seiner Struktur dem Plasmid pYN7 entsprach.
Das Plasmid wurde aus einer Transformante isoliert,
partiell mit dem Enzym EcoRI und vollständig mit dem Enzym
HindIII gespalten und mit dem isolierten parB-Genbereich
ligiert. Dazu wurde das Plasmid pKG1022 (Gerdes,
Biotechnology (1988) 6: 1402-1405) mit den Enzymen EcoRI und
HindIII gespalten, der Spaltungsansatz im 1%igen Agarosegel
aufgetrennt und das 629 bp grosse parB-Fragment mit Hilfe
des QIAquick Gel Extraction Kit (QIAGEN, Hilden,
Deutschland) isoliert. Das Ligationsgemisch wurde zur
Transformation von Stamm ATCC98082 eingesetzt. Die
Selektion Plasmid tragender Zellen erfolgte auf LB Agar
(Lennox, Virology 1: 190 (1955)), der mit 50 µg/ml
Ampicillin versetzt war. Die erfolgreiche Klonierung des
parB-Genbereiches konnte nach Plasmid-DNA-Isolierung,
Kontrollspaltung mit EcoRI und HindIII und Analyse des
Spaltungsansatzes durch Agarosegel-Elektrophorese
nachgewiesen werden. Das Plasmid wurde als pYN7parB
bezeichnet.
Eine Transformante vom Typ ATCC98082/pYN7parB wurde als
DM1265 bezeichnet und in Form einer Reinkultur am 30. April
1999 bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und
Zellkulturen (DSM, Braunschweig, Deutschland) als DSM12790
gemäss Budapester Vertrag hinterlegt.
Der Stamm DM1265 besitzt eine verstärkte, "feed back"
resistente Aspartatkinase I-Homoserindehydrogenase I, eine
abgeschwächte Threonin-Desaminase, eine Resistenz gegen 5 g/l
L-Threonin und die Fähigkeit Saccharose als
Kohlenstoffquelle zu verwerten.
Dieser Stamm zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus.
Eine Einzelkolonie des Stammes DM1265 wurde auf
Minimalmedium mit der folgenden Zusammensetzung überimpft:
3,5 g/l Na2HPO4.2H2O, 1,5 g/l KH2PO4, 1 g/l NH4Cl, 0,1 g/l
MgSO4.7H2O, 2 g/l Glucose, 20 g/l Agar, 50 mg/l Ampicillin.
Die Kultur wurde für ca. 5 Tage bei 37°C bebrütet. 10 ml
Vorkulturmedium mit der folgenden Zusammensetzung: 2 g/l
Hefeextrakt, 10 g/l (NH4)2SO4, 1 g/l KH2PO4, 0,5 g/l
MgSO4.7H2O, 15 g/l CaCO3, 20 g/l Glucose, 50 mg/l
Ampicillin, wurde mit einer Impföse beimpft und für 16
Stunden bei 37°C und 180 rpm auf einem ESR Inkubator der
Firma Kühner AG (Birsfelden, Schweiz) inkubiert.
Ein Volumen von 1 ml dieser ersten Vorkultur wurde in 1402 g
des Nährmediums A1-144 angeimpft. Die Anzuchtfermentation
wurde in 2-l-Rührreaktor-Fermentern der Firma B. Braun (BBI,
Deutschland, Melsungen, Modell Biostat MD) durchgeführt.
Das Nährmedium A1-144 enthielt die in Tabelle 1
aufgeführten Bestandteile. Diese zweite Vorkultur wurde für
22,5 Stunden bei einer Temperatur von 37°C, einer
volumenspezifischen Begasung von 0,71 vvm, einem
Sauerstoffpartialdruck von 10% der Luftsättigung und einem
pH von pH 7,0 bis zum Erreichen einer OD660 von 16,3
kultiviert.
Zur Inokulierung von 1233 g des Wachstumsmediums M1-463,
das in 2-l-Rührreaktor-Fermentern der Firma B. Braun (BBI,
Deutschland, Melsungen, Modell Biostat MD) enthalten war,
wurden 157,6 g der zweiten Vorkultur in Nährmedium A1-144
zugegeben. Das Wachstumsmedium M1-463 enthielt die in
Tabelle 2 aufgeführten Bestandteile. Die Kultur wurde bei
einer Temperatur von 37°C, einer Belüftung von 1 l/min.,
einer minimalen Rührung von 800 rpm und einem pH von 7,0
und einem Sauerstoffpartialdruck von 20% der Luftsättigung
bis zum Erreichen einer Restzuckerkonzentration von ca. 3 g/l
kultiviert. Die so erhaltene Brühe wurde anschliessend
für weitere 30 Stunden bei einer Temperatur von 37°C, einem
Sauerstoffpartialdruck von 20% der Luftsättigung und einem
pH-Wert von pH 7,0 bis zum Erreichen einer OD660 von 33,4.
Während dieser Zeit wurden 450 g eines Produktionsmediums
bestehend aus einer Saccharose-Lösung mit einer
Konzentration von 650 g/l kontinuierlich zugefüttert.
Anschliessend wurden die optische Dichte (OD) mit einem
Digitalphotometer vom Typ LP1W der Firma Dr. Bruno Lange
GmbH (Berlin, Deutschland) bei einer Messwellenlänge von
660 nm und die Konzentration an gebildetem L-Threonin mit
einem Aminosäureanalysator der Firma Eppendorf-BioTronik
(Hamburg, Deutschland) durch Ionenaustauschchromatographie
und Nachsäulenreaktion mit Ninhydrindetektion bestimmt.
In der Fermentationsendprobe wurde nach 39,5 Stunden eine
L-Threonin Konzentration von 69,6 g/l festgestellt. Somit
betrug die Raum-Zeit-Ausbeute in diesem Experiment
1,76 g/l×Std.
Eine Einzelkolonie des Stammes DM1265 wurde auf
Minimalmedium mit der folgenden Zusammensetzung überimpft:
3,5 g/l Na2HPO4.2H2O, 1,5 g/l KH2PO4, 1 g/l NH4Cl, 0,1 g/l
MgSO4.7H2O, 2 g/l Glucose, 20 g/l Agar, 50 mg/l Ampicillin.
Die Kultur wurde für ca. 5 Tage bei 37°C bebrütet. ZO ml
Vorkulturmedium mit der folgenden Zusammensetzung: 2 g/l
Hefeextrakt, 10 g/l (NH4) 2SO4, 1 g/l KH2PO4, 0,5 g/l
MgSO4.7H2O, 15 g/l CaCO3, 20 g/l Glucose, 50 mg/l
Ampicillin, wurde mit einer Impföse beimpft und für
16 Stunden bei 37°C und 180 rpm auf einem ESR-Inkubator der
Firma Kühner AG (Birsfelden, Schweiz) inkubiert.
Ein Volumen von 1 ml dieser ersten Vorkultur wurde in
1402 g des Nährmediums A1-144 angeimpft. Die
Anzuchtfermentation wurde in 2-l-Rührreaktor-Fermentern der
Firma B. Braun (BBI, Deutschland, Melsungen, Modell Biostat
MD) durchgeführt. Das Nährmedium A1-144 enthielt die in
Tabelle 1 aufgeführten Bestandteile. Diese zweite Vorkultur
wurde für 22,5 Stunden bei einer Temperatur von 37°C, einer
volumenspezifischen Begasung von 0,71 vvm, einem
Sauerstoffpartialdruck von 10% der Luftsättigung und einem
pH von pH 7,0 bis zum Erreichen einer ODGGO von 16,3
kultiviert.
Zur Inokulierung von 1233 g des Wachstumsmediums M1-463,
das in 2-l-Rührreaktor-Fermentern der Firma B. Braun (BBI,
Deutschland, Melsungen, Modell Biostat MD) enthalten war,
wurden 157,6 g der zweiten Vorkultur in Nährmedium A1-144
zugegeben. Das Wachstumsmedium M1-463 enthielt die in
Tabelle 2 aufgeführten Bestandteile. Die Kultur wurde wie
in Beispiel 2 beschrieben bei einer Temperatur von 37°C,
einer Belüftung von 1 l/min., einer minimalen Rührung von
800 rpm und einem pH von 7,0 und einem
Sauerstoffpartialdruck von 20% der Luftsättigung bis zum
Erreichen einer Restzuckerkonzentration von ca. 3 g/l nach
9,5 Stunden kultiviert. Die so erhaltene Fermentationsbrühe
wurde anschliessend für weitere 30 Stunden bei einer
Temperatur von 37°C, einem Sauerstoffpartialdruck von 20%
der Luftsättigung und einem pH-Wert von pH 7,0 bis zum
Erreichen einer OD660 von 33,4 kultiviert. Während dieser
Zeit wurden 450 g eines Produktionsmediums bestehend aus
einer Saccharose-Lösung mit einer Konzentration von 650 g/l
kontinuierlich zugefüttert. Nach Verbrauch der
Zufütterungslösung und Verbrauch des Restzuckers in der
Fermentationsbrühe dieses ersten Laufes wurden 90% der
Fermentationsbrühe (1656 g) des Fermenterinhaltes durch
Abpumpen entnommen.
Die verbleibenden 10% des Volumens (184 g) wurden mit 1200 g
des Wachstumsmediums M1-474 aufgefüllt und die
Fermentation neu begonnen. Das Wachstumsmedium M1-474
enthielt die in Tabelle 3 aufgeführten Bestandteile. Die
Kultur dieses zweiten Laufes wurde wie in Beispiel 2
beschrieben bei einer Temperatur von 37°C, einer Belüftung
von 1 l/min., einer minimalen Rührung von 800 rpm und einem
pH von 7,0 und einem Sauerstoffpartialdruck von 20% der
Luftsättigung bis zum Erreichen einer
Restzuckerkonzentration von ca. 3 g/l nach 5 Stunden
kultiviert. Die Brühe wurde anschliessend für weitere
30 Stunden bei einer Temperatur von 37°C, einem
Sauerstoffpartialdruck von 20% der Luftsättigung und einem
pH-Wert von pH 7,0 bis zum Erreichen einer OD660 von 35,7
kultiviert. Während dieser Zeit wurden 450 g eines
Produktionsmediums bestehend aus einer Saccharose-Lösung
mit einer Konzentration von 650 g/l kontinuierlich
zugefüttert. Nach Verbrauch der Zufütterungslösung und
Verbrauch des Restzuckers in der Fermentationsbrühe wurden
90% der Fermentationsbrühe (1656 g) dem Fermenter durch
Abpumpen entnommen.
Die verbleibenden 10% der Gesamtmenge (184 g) wurden mit
1200 g des Wachstumsmediums M1-474 aufgefüllt und die
Fermentation neu begonnen. Das Wachstumsmedium M1-474
enthielt die in Tabelle 3 aufgeführten Bestandteile. Die
Kultur dieses dritten Laufes wurde wie in Beispiel 2
beschrieben bei einer Temperatur von 37°C, einer Belüftung
von 1 l/min., einer minimalen Rührung von 800 rpm und einem
pH von 7,0 und einem Sauerstoffpartialdruck von 20% der
Luftsättigung bis zum Erreichen einer
Restzuckerkonzentration von ca. 3 g/l nach 5,25 Stunden
kultiviert. Die Kultur wurde anschliessend für weitere 30
Stunden bei einer Temperatur von 37°C, einem
Sauerstoffpartialdruck von 20% der Luftsättigung und einem
pH-Wert von pH 7,0 bis zum Erreichen einer ODEEO von 32,5
kultiviert. Während dieser Zeit wurden 450 g eines
Prouduktionsmediums bestehend aus einer Saccharose-Lösung
mit einer Konzentration von 650 g/l zugefüttert.
Am Ende jeder Fermentation wurden die optische Dichte (OD)
mit einem Digitalphotometer vom Typ LP1W der Firma Dr.
Bruno Lange GmbH (Berlin, Deutschland) bei einer
Messwellenlänge von 660 nm und die Konzentration an
gebildetem L-Threonin mit einem Aminosäureanalysator der
Firma Eppendorf-BioTronik (Hamburg, Deutschland) durch
Ionenaustauschchromatographie und Nachsäulenreaktion mit
Ninhydrindetektion bestimmt. Die Ergebnisse der jeweiligen
Läufe sind in Tabelle 4 dargestellt.
Claims (6)
1. Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Threonin,
dadurch gekennzeichnet, dass man
dadurch gekennzeichnet, dass man
- a) einen L-Threonin produzierenden Mikroorganismus der Familie Enterobacteriaceae nach dem Zulaufverfahren (fed batch) kultiviert, anschliessend
- b) einen Teil der Fermentationsbrühe abtrennt, wobei 1 bis 90 Vol.-%, insbesondere 1 bis 50 Vol.-%, bevorzugt 1 bis 25 Vol.-% des Gesamtvolumens der Fermentationsbrühe im Fermentationsbehälter verbleiben, anschliessend
- c) die verbleibende Fermentationsbrühe mit Wachstumsmedium auffüllt und bevorzugt nach einer Wachstumsphase eine weitere Fermentation gemäss a) durchführt,
- d) die Schritte b) und c) gegebenenfalls mehrfach durchführt, und
- e) aus den gesammelten Fermentationsbrühen das L-Threonin isoliert.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Schritte b) und c) zwei- bis sechsfach
durchführt und aus den gesammelten Fermentationsbrühen
das L-Threonin isoliert.
3. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass man Mikroorganismen der Art Escherichia coli
einsetzt.
4. L-Threonin produzierende und ausscheidende
Mikroorganismen der Familie Enterobacteriaceae, die
eine verstärkte resistente Aspartatkinase I-
Homoserindehydrogenase I, eine abgeschwächte Threonin-
Desaminase, eine Resistenz gegen 5 g/l Threonin und die
Fähigkeit, Saccharose als Kohlenstoffquelle zu
verwerten, besitzen.
5. Transformante gemäß Anspruch 4, hinterlegt unter der
Nummer DSM 12790 bei der DSMZ, Braunschweig.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man L-Threonin produzierende und
ausscheidende Mikroorganismen der Familie
Enterobacteriaceae, die eine verstärkte resistente
Aspartatkinase I-Homoserindehydrogenase I, eine
abgeschwächte Threonin-Desaminase, eine Resistenz gegen
5 g/l Threonin und die Fähigkeit, Saccharose als
Kohlenstoffquelle zu verwerten, besitzen, verwendet.
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