DE601265C - Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Stroeme - Google Patents
Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer StroemeInfo
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- DE601265C DE601265C DES70722D DES0070722D DE601265C DE 601265 C DE601265 C DE 601265C DE S70722 D DES70722 D DE S70722D DE S0070722 D DES0070722 D DE S0070722D DE 601265 C DE601265 C DE 601265C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H9/00—Details of switching devices, not covered by groups H01H1/00 - H01H7/00
- H01H9/54—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the switching device and for which no provision exists elsewhere
Landscapes
- Discharge Heating (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
11. AUGUST 1934
11. AUGUST 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 601265 KLASSE 21c GRUPPE 35 os
Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Ströme
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juli 1925 ab
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Unterbrechung elektrischer Ströme mittels
parallel zum Schalter angeordneter und unmittelbar vor dem Abschaltvorgang in den
Stromkreis einzuschaltender Gasentladungsgefäße.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden hierzu solche Gasentladungsgefäße verwendet,
deren Gasdruckverhältnisse entsprechend dem abzuschaltenden Strom so bemessen sind, daß
das Gasentladungsgefäß beim Anlegen einer Spannung einen geringeren Widerstand aufweist,
der sich kurz nach dem Einschalten infolge von Gasverarmung derart erhöht, daß praktisch eine Unterbrechung des Stromes
eintritt.
Das neue Entladungsrohr weist gegenüber den bekannten Entladungsrohren mit den Vorteilen,
daß Schalter hoher und höchster Span-
ao nungen oder Stromstärken im Ausschaltmoment derart vollkommen entlastet werden
und jede störende mechanische Beanspruchung des Schalters und störende Stromübergänge
ausgeschlossen sind, insbesondere den Vorzug
S5 auf, daß der Abschaltvorgang ziemlich schnell,
jedoch vollkommen stetig verläuft.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt. 1 ist das Entladungsgefäß,
2 die Glühkathode, 3 die Anode. 4 ist der zum Entladungsgefäß parallel
liegende Schalter, 5 ist ein Minimalschalter, der gleichzeitig mit Kontakten zum Ausschalten
des Heizstromes versehen ist. Die Anordnung wirkt in folgender Weise:
Will man den Strom unterbrechen, so öffnet man den Schalter 4. Die Folge davon ist,
daß an die Elektroden des Entladungsgefäßes eine Spannung gelegts wird, die einen Strom
durch das Entladungsgefäß treibt. Dadurch wird der Schalter entlastet und eine starke
Lichtbogenbildung vermieden. Der Gasdruck im Entladungsgefäß, welches vorzugsweise
mit einer elektronenemittierenden Elektrode versehen ist, ist nun so bemessen, daß durch
Stoßionisation eine genügende Menge positiver Ionen erzeugt wird, um auch die Raumladung
an der Kathode zu kompensieren, so daß zunächst ohne erheblichen Spannungsabfall
sehr großen Strömen der Durchtritt gestattet ist. Andererseits wird der Restgasdruck
so niedrig gehalten, daß bei der Dichte des durchgeschickten Stromes das Gas durch
Ionisierung und Ionentransport in kürzester Zeit aufgezehrt wird. Bei einer Stromdichte
von 10 Ampere/cm2 tritt dies beispielsweise bei einem Restgasdruck in der Größenordnung
von ι μ ein. Mit der Verarmung des Entladungsraum.es an ionisierbaren Gasatomen
bzw. Molekülen erfolgt ein außerordentlich rasches Sinken des Stromes. Die-
*) Von dem Patetitsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Rudolf G. Berthold in Berlin-Siemensstadt.
ser fällt nahezu bis auf den Wert des von der
Kathode ausgehenden reinen Elektronen-' stromes.
Infolge dieser Vorgänge sinkt die Stromstärke im Entladungsgefäß sehr rasch auf
einen geringen Betrag. Der Minimalschalter 5 ist so eingestellt, daß er, wenn die Mindeststromgrenze
unterschritten wird, die Stromzuführung unterbricht. Hierdurch wird
to verhindert, daß die Entladung im Entladungsgefäß ι wieder einsetzt, wenn sich der ursprüngliche
Gasdruck wieder eingestellt hat. Will man die Stromstärke im Entladungsgefäß soweit wie möglich herabdrücken, so
muß man z. B. durch eine vor das Entladungsgefäß geschaltete Drosselspule dafür sorgen,
daß mit der Erniedrigung der Stromstärke die Spannung an den Elektroden steigt. Infolgedessen
wird der Strom noch kurze Zeit aufrechterhalten und dadurch die letzten Gasreste
noch aus dem Entladungsgefäß entfernt, so daß sich ein Hochvakuumzustand einstellt,
"■ der keine Raumladungskompensation mehr
zuläßt. Infolgedessen werden in bekannter Weise die übergehenden Elektronenströme
selbst bei außerordentlich hohen Spannungen im Entladungsgefäß auf die Größenordnung
von zehntel oder hundertste! Ampere beschränkt. Der vorher fließende starke S trom,
der hundert und mehr Ampere betragen kann, ist also äußerst schnell und sicher praktisch
unterbrochen.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Kathode des Entladungsgefäßes in an sich
bekannter Weise aus einem bei Strombelastung verdampfenden Metall (z. B. Magnesium)
herzustellen, bei dem der Sättigungsdruck bei der Betriebstemperatur der von der Kathode
entfernten Wandteile weniger als 2 μ beträgt.
Zur Erniedrigung des Gasdruckes empfiehlt es sich, Kühl- oder Absorptionsmittel vorzusehen.
Zur Bewältigung stärkerer Ströme ist es notwendig, eine ausgiebige Glühelektrode
zu verwenden.
Der Minimalschalter wird weiter erfindungsgemäß zweckmäßig zum Abschalten des
Heizstromes benutzt, sobald der Hauptstromkreis unterbrochen wird. Zu diesem Zwecke
ist, wie in der Abbildung dargestellt, am Schaltmesser noch ein besonderes Kontaktmesser
6 mit· den entsprechenden Gegenkontakten angebracht, derart, daß beim Abfallen
des Minimalschalters der über diese Kontakte geführte Strom der Heizbatterie 7
unterbrochen wird.
Will man Wechselstrom abschalten, so kann man durch die Verwendung von gleichartig
gebauten Elektroden die Ventilwirkung der Röhre verhindern.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Ströme mittels parallel zum Schalter angeordneter und unmittelbar vor dem Abschaltvorgang in den Stromkreis einzuschaltender Gasentladungsgefäße, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Gasentladungsgefäßes, dessen Gasdruckverhältnisse entsprechend dem abzuschaltenden Strom so bemessen sind, daß das Gasentladungsgefäß beim Anlegen einer Spannung einen geringen Widerstand aufweist, der sich kurz nach dem Einschalten infolge von Gasverarmung derart erhöht, daß praktisch eine Unterbrechung des Stromes eintritt. '
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur endgültigen Unterbrechung des Hauptstromkreises ein Minimalschalter vorgesehen ist, der zugleich auch den Heizstrom für die Glühkathode unterbricht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES70722D DE601265C (de) | 1925-07-11 | 1925-07-11 | Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Stroeme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES70722D DE601265C (de) | 1925-07-11 | 1925-07-11 | Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Stroeme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE601265C true DE601265C (de) | 1934-08-11 |
Family
ID=7501984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES70722D Expired DE601265C (de) | 1925-07-11 | 1925-07-11 | Einrichtung zum Unterbrechen elektrischer Stroeme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE601265C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE921461C (de) * | 1939-10-12 | 1954-12-20 | Siemens Ag | Leistungsschalter |
DE1024143B (de) * | 1954-04-30 | 1958-02-13 | Siemens Ag | Anordnung zum Abschalten eines Gleichstromkreises |
DE1281526B (de) * | 1965-04-15 | 1968-10-31 | Asea Ab | Leistungsschalter mit in Reihe geschalteter, stromgesteuerter Gasentladungsroehre |
-
1925
- 1925-07-11 DE DES70722D patent/DE601265C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE921461C (de) * | 1939-10-12 | 1954-12-20 | Siemens Ag | Leistungsschalter |
DE1024143B (de) * | 1954-04-30 | 1958-02-13 | Siemens Ag | Anordnung zum Abschalten eines Gleichstromkreises |
DE1281526B (de) * | 1965-04-15 | 1968-10-31 | Asea Ab | Leistungsschalter mit in Reihe geschalteter, stromgesteuerter Gasentladungsroehre |
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