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Die
vorliegende Erfindung betrifft im wesentlichen die Verwendung von
Oligosacchariden, die wenigstens zwei Galactosemotive wie nachfolgend
spezifiziert enthalten, oder eines Pflanzenextraktes, das sie enthält, als
kosmetisches Mittel.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im wesentlichen die Verwendung von
Oligosacchariden, die wenigstens zwei Galactosemotive wie nachfolgend
spezifiziert enthalten, oder eines Pflanzenextraktes, das sie enthält, als
kosmetisches Mittel, sowie ein kosmetisches Pflegeverfahren, das
eine Auftragung davon umfaßt.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung von Oligosacchariden,
die 2 bis 6 Zucker umfassen und wenigstens zwei Galactosemotive
enthalten, vorzugsweise zwei benachbarte Galactosemotive und weiter
vorzugsweise zwei benachbarte Galactosemotive am Kettenende oder
von einem Pflanzenextrakt, das sie enthält, als kosmetisches Mittel,
das vorgesehen ist, um insbesondere die Produktion von β-Endorphin in der
Haut zu stimulieren, vorzugsweise, um die Produktion von β-Endorphin durch die
Keratinocyten in der Haut zu stimulieren, sowie ein kosmetisches
Pflegeverfahren, das die Auftragung davon umfaßt.
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Die
betreffenden Oligosaccharide sind D-Stachyose, gewöhnlicher
Stachyose, oder auch O-α-D-Galactopyranosyl-[1→6]-O-α-D-Galactopyranosyl-[1→6]-β-D-Fructofuranosyl-α-D-Glucopyranosid
genannt, mit einer chemischen Summenformel C24H42O21, das ist im
Handel verfügbar
ist, und Ciceritol, auch O-α-D-Galactopyranosyl-[1→6]-O-α-D-Galactopyranosyl-[1→2]-4-O-Methyl-D-Chirolnositol
genannt, mit einer chemischen Summenformel C19H34O16.
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Diese
Oligosaccharide können
aus Pflanzen isoliert werden, insbesondere aus einer Pflanze der
Art Tephrosia, insbesondere der Art Tephrosia purpurea.
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Diese
Oligosaccharide können
auch isoliert werden aus einer Pflanze der Art Soja, Kichererbse,
Lupine oder Linsen.
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Die
Verwendung von Extrakten von Tephrosia, insbesondere von Tephrosia
purpurea, ist bereits beschrieben worden in dem Dokument
FR-2 708 198 B für die Herstellung
einer kosmetischen oder pharmazeutischen, insbesondere dermatologischen Zusammensetzung
sowie ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung, das eine Auftragung
davon umfaßt,
auf Basis der unerwarteten Entdeckung, daß ein solches Extrakt eine kräftige Stimulationswirkung
des Enzyms Adenylatcyclase zeigte.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jetzt in absolut überraschender
Weise entdeckt worden, daß diese
Oligosaccharide, die zwei bis sechs Zucker und wenigstens zwei Galactosemotiven
umfassen, vorzugsweise zwei benachbarte Galactosemotive und vorzugsweise
weiter zwei am Kettenende benachbarte Galactosen oder ein Pflanzenextrakt,
das sie enthält,
und insbesondere ein Extrakt der Pflanze Tephrosia, insbesondere
Tephrosia purpurea, in der Lage waren, die Produktion von β-Endorphin
in der Haut zu stimulieren, wobei sie vorzugsweise in der Lage waren,
die Produktion von β-Endorphin
durch die Keratinocyten der Haut zu stimulieren.
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Die
vorliegende Erfindung hat es daher zur Hauptaufgabe, das neue technische
Problem zu lösen,
das in der Bereitstellung einer Lösung besteht, die es erlaubt,
neue kosmetische Mittel, neue kosmetische Zusammensetzungen zu liefern,
die in der Lage sind, die Produktion von β-Endorphin in der Haut zu stimulieren,
insbesondere die Produktion von β-Endorphin
durch die Keratinocyten der Haut zu stimulieren.
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Die
vorliegende Erfindung hat es auch zur Hauptaufgabe, das neue technische
Problem zu lösen,
das besteht in der Bereitstellung einer Lösung, die es erlaubt, neue
kosmetische Mittel bereitzustellen, die in der Lage sind, die sensible
Haut zu pflegen, die Hautsensibilität bekämpfen.
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Diese
technischen Probleme sind zum ersten Mal durch die vorliegende Erfindung
in besonders einfacher, zuverlässiger
und reproduzierbarer Weise gelöst
und im industriellen Maßstab
verwendbar.
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Gemäß einem
ersten Aspekt deckt die vorliegende Erfindung eine Verwendung wie
definiert in Anspruch 1 ab. Gemäß einem
zweiten Aspekt deckt die Erfindung ein nicht therapeutisches kosmetisches
Pflegeverfahren wie definiert in Anspruch 12 ab.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform
ist die Verwendung dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Oligosaccharid
Stachyose ist.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das genannte Oligosaccharid Ciceritol.
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Im
Rahmen der Erfindung kann man, gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform,
ein Extrakt von Pflanzenkörnern,
die das oben definierte Oligosaccharid enthalten, verwenden, wobei
die Pflanze vorzugweise gewählt
ist unter der Gruppe, die besteht aus der Pflanze Tephrosia, Soja,
Kichererbse, Lupine und Linse. Weiter vorzugsweise ist das Pflanzenextrakt
ein Extrakt von Körnern
der Spezies Tephrosia purpurea.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
ist das Extrakt von Körnern
ein hydroalkoholisches Extrakt mit einem linearen oder verzweigten
oder zyklischen C1-C6-Alkohol.
Ein besonders bevorzugter Alkohol ist Methanol, Ethanol oder Butanol.
Die relativen Wasser-Alkohol-Anteile können in weiten Grenzen variieren. Das
derzeit bevorzugte Gemisch ist etwa 2/3 Alkohol für 1/3 Wasser,
relative Anteile in Gewicht. Für
diese Extraktion kann man ein Masseverhältnis von Lösungsmittel/Ausgangsmaterialienmasse
von etwa 5/1 bis etwa 50/1 und mehr und vorzugsweise in der Größenordnung
von 12/1 verwenden.
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Die
Extraktion kann ausgeführt
werden bei Umgebungstemperatur oder mit jedem moderaten Heizen, insbesondere
bei einer Extraktionstemperatur zwischen 20°C und 70°C und vorzugsweise bei etwa
45°C. Man erhält so ein
in Wasser konzentriertes Produkt und es ist möglich, es zum Beispiel nach
Zugabe desselben Alkohols oder eines anderen Alkohols, insbesondere
Propylenglycol oder Ethanol oder Wasser in großem Volumen zu resolubilisieren.
Es ist derzeit vorteilhaft, eine Dreifachformulierung des Produkts
in einem Gemisch Alkohol/Wasser in der Größenordnung von 30:70 in Gewicht
auszuführen,
wobei der Alkohol vorzugsweise Propylenglycol ist. Man kann auch
ein Tensid wie Phenonip® zugeben.
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Das
erhaltene Extrakt setzt sich im wesentlichen zusammen aus Oligosacchariden
und genauer Fructose, Saccharose, Raffinose, Stachyose und Ciceritol.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das oben genannte Oligosaccharid oder ein Pflanzenextrakt,
das es enthält,
kombiniert mit einem anderen kosmetisch oder dermatologisch verträglichen
Wirkstoff, der vorzugsweise gewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus Vitamin A und seinen Estern,
insbesondere dem Palmitat von Vitamin A, einer α-Hydroxylsäure, insbesondere Salicylsäure und
ihren Derivaten, Milchsäure,
Glykolsäure,
Apfelsäure;
einer Inhibitorsubstanz des Enzyms PLA2 wie einem Extrakt der Pflanze
Phellodendron amurense, der Pflanze Azadirachta indica; einer Substanz
mit Antientzündungswirkung
wie 18-β-Glycyrrhetinsäure, ein
Extrakt der Pflanze Glycyrrhizaglabra; einer Substanz mit Immunomodulationswirkung
wie Glycan; einem Tensid insbesondere der Familie des Laurylsulfats;
einer alkaloiden Substanz, vorzugsweise einem Bisbenzylisochinolin,
insbesondere Oxyacanthin, Cepharanthin; einer Inhibitorsubstanz
von PAF, insbesondere einem Extrakt von Gingko biloba, einer Inhibitorsubstanz
der Enzyme PGE2.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird das genannte Oligosaccharid oder ein Pflanzenextrakt,
das es enthält,
aufgetragen auf die Haut, um die Pflege der sensiblen Haut auszuführen, insbesondere,
um die unannehmlichen Reaktionen zu vermindern oder zu unterdrücken, um
Wohlbefindlichkeitsgefühle
hervorzurufen.
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Unter
einem der vorgenannten Aspekte wird man gemäß einer anderen vorteilhaften
Ausführungsform 0,0001
bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gewichtsprozent
Oligosaccharide oder sie enthaltende Extrakte, ausgedrückt in Trockengewicht
im Verhältnis
zum Gesamtgewicht der Zusammensetzung verwenden.
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Andere
Aufgaben, Vorteile der Erfindung werden klar im Lichte der folgenden
erklärenden
Beschreibung hervortreten, die mit Bezug auf verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung gemacht ist, die lediglich zur Veranschaulichung angegeben
sind. Die Beispiele bilden hingegen einen wesentlichen Bestandteil
der vorliegenden Erfindung. In der Beschreibung und den Ansprüchen und
ohne gegenteilige Angaben sind die Prozentanteile angegeben in Gewicht,
die Temperaturen sind in °C
und der Druck ist der Atmosphärendruck.
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Beispiel 1
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Herstellung eines Extraktes, das reich
ist an Oligosacchariden, insbesondere an Oligosacchariden mit zwei
benachbarten Galactosemotiven, die am Kettenende angeordnet sind
(Produkt I1 der Erfindung)
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Man
nimmt 100 g Körner
von Tephrosia purpurea, die im Handel gekauft sind, welche man zermahlt und
siebt auf 1 mm. Man führt
diese gemahlenen Körner
in ein Gemisch aus Extraktionslösungsmittel
und Wasser ein, das etwa 0,84 kg Alkohol und etwa 0,36 kg destilliertes
Wasser umfaßt,
um ein hydroalkoholisches Extraktionsgemisch mit etwa 70 Gewichtsprozent
zu liefern.
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Im
Rahmen dieses Beispiels ist der Extraktionsalkohol 96% v/v Ethanol.
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Man
führt eine
Extraktion mit diesem Extraktionsgemisch für etwa 5 Stunden bei etwa 45°C unter Rühren durch.
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Anschließend kühlt man
das Gemisch bis auf Umgebungstemperatur, das heißt auf etwa 25°C. Man filtriert
unter Vakuum mit einem Filter mit Poren mit etwa 11 μm.
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Man
führt in
demselben Reaktor eine Konzentration unter Vakuum unter einem Druck
zwischen 160 und 60 mbar durch und mit einer Temperatur des Konzentrationsbades
unter Vakuum von etwa 58°C
bis zum Erhalt eines Konzentrates von etwa 80 g.
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Nach
Verdampfung führt
man ein erneutes Lösen
aus, immer noch im selben Reaktor, durch Zugabe eines Alkohols,
hier Propylenglycol mit kosmetischer Qualität, bei einer Menge von etwa
30 g unter kräftigem Rühren für etwa 20
min.
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Dieses
Produkt kann wie es ist verwendet werden oder auch gereinigt werden
unter Vornahme einer Zugabe in die Lösung von 14 g handelsüblicher
Aktivkohle (Bezeichnung C × V,
Gesellschaft CECA, Frankreich) und man unterzieht sie einem Rühren für 15 min
bei Umgebungstemperatur.
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Man
führt anschließend eine
klassische Filtration unter Vakuum auf einem Filter mit einem Porendurchmesser
von 5 μm
aus.
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Das
Gewicht der gefilterten Lösung,
die die Oligosaccharide enthält,
ist etwa 70 g. Die Filtration findet problemlos statt. Man stellt
den Gehalt an Trockenmasse auf etwa 5% durch Zugabe eines Gemisches
Propylenglycol/Wasser 30:70 in Gewicht ein.
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Man
nimmt eine erneute Filtration auf einem Filter mit einem Porendurchmesser
von 0,22 μm
vor und dann kann man gegebenenfalls und vorteilhaft ein Tensid
wie Phenonip im Bereich von 0,5 Masseprozent zugeben. Das so erhaltene
Produkt wird Produkt I1 der Erfindung genannt.
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Beispiel 2
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Man
verfährt
wie beschrieben in Beispiel 1, verwendet jedoch Butanol als Extraktionsalkohol.
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Man
erhält
ein Produkt der Erfindung, das Produkt I2 genannt
wird.
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Beispiel 3
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Man
verfährt
wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei der Extraktionsalkohol jedoch
Methanol ist.
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Man
erhält
ein Produkt der Erfindung, das Produkt I3 genannt
wird.
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Beispiel 4
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Herstellung von gereinigtem Ciceritol
aus Körnern
von Tephrosia purpurea
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Man
verfährt
wie in Beispiel 1 beschrieben bis zum Konzentrationsschritt unter
Vakuum bis auf etwa 80 g Konzentrat in dem Reaktor, wobei die Temperatur
des Konzentrationsbades unter Vakuum etwa 58°C ist und der Vakuumdruck zwischen
160 und 60 mbar ist.
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Man
gibt dann 14 g handelsübliche
Aktivkohle (Bezeichnung C × V
der Gesellschaft CECA, Frankreich) zu und man unterzieht sie einem
Rühren
für 15
min bei Umgebungstemperatur.
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Man
führt anschließend eine
Vakuumfiltration in klassischer Weise auf einem Filter mit einem
Porendurchmesser von 5 μm
aus.
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Man
führt anschließend eine
erneute Filtration auf einem Filter mit einem Porendurchmesser von
0,2 μm aus
und dann führt
man eine Verdampfung zur Trockene aus.
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Die
erhaltene Ausbeute im Verhältnis
zur Trockene ist 7 Gewichtsprozent.
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Man
nimmt anschließend
eine präparative
Hochleistungsflüssigchromatographie
vor in folgender Weise:
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Experimentalbedingungen
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Man
verwendet eine Stahlsäule
mit axialer Kompression (Di. = 4 cm/Länge = 30 cm)
Stationäre Phase:
Lichrospher 100 DIOL
® 15 μm (Merck)
Konditionierung
der Säule:
200 g stationäre
Phase werden in Acetonitril dispergiert
Druck/Kompression:
100 bar
Eingespritzte Menge: 630 mg getrocknetes, in 3 ml Wasser
verdünntes
Extrakt Elutionsgradient:
Elutionsdurchsatz: 100 ml·min
–1 Detektion:
Detektor mit Photomultiplikatorlichtdiffusion SEDEX 55 (Gesellschaft
Sedere, Alfortville, Frankreich) (PM 4 bis 2,4 bar Luft und 45°C).
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Das
eluierte gereinigte Produkt wird verdampft und dann lyophilisiert,
derart, daß ein
Pulver mit weißer Farbe
mit einem Zersetzungspunkt von 160°C, einem Drehwinkel [α]25 D von +159,01° in Wasser
bei 0,93 g/ml erhalten wird.
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Die
Reinigungsausbeute ist etwa 7%, was eine Gesamtausbeute im Verhältnis zum
Trockenextrakt von 0,49% ergibt, wobei die Reinheit über 90%
ist. Die Reinheitskontrolle wird in ähnlicher Weise ausgeführt durch
Hochleistungsflüssigchromatographie
auf derselben analytischen Säule
vom Typ DIOL®,
wobei diese Kontrolle die Gegenwart eines einzigen Moleküls mit einer
sehr hohen Reinheit zeigt. Eine Strukturuntersuchung durch NMR einerseits
und durch Massenspektrometrie andererseits hat es erlaubt, zu bestätigen, daß die erhaltene
Verbindung gut die Struktur des Ciceritols hatte.
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Dieses
so erhaltene Produkt ist in den Versuchen des folgenden Beispiels
5 verwendet worden.
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Beispiel 5
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Nachweis der stimulierenden Wirkung der
Extrakte von Tephrosia purpurea, Stachyose und Ciceritol für die Synthese
von β-Endorphin
durch die normalen humanen Keratinocyten
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Es
ist in der Literatur beschrieben worden, insbesondere in J. Invest.
Dermatol. 1996, 106, 673–678; J.
Clin. Invest. 1994, 93, S. 2258–2262,
daß die
humanen Keratinocyten, Zellen, die einen der Hauptbestandteile der
Epidermis bilden, in der Lage sind, bestimmte Neurohormone zu synthetisieren
und zu sekretieren wie β-Endorphin.
Das β-Endorphin
ist ein Derivat des Propiomelanocortins (POMC), das sehr wahrscheinlich
eine Rolle bei den Immunmodulationsphänomenen und in dem Schuppenzyklus
spielt, wie beschrieben in der Literatur, insbesondere in J. Invest.
Dermatol. 1996, 106, 3–10,
Biochim. Biophys. Acta 1997, 1336, S. 315–322.
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Es
ist die Hypothese verbreitet worden, daß die durch die Keratinocyten
einsetzende Freisetzung von β-Endorphin
ausreichend war, um in das Serum überzugehen und über weite
Distanz auf das Zentralnervensystem und zirkulierende Immunzellen
zu wirken, wie beschrieben in J. Invest. Dermatol. 1996, 106, 673–678.
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POMC,
ein Hormon, das ursprünglich
bei der Schleimdrüse
entdeckt wurde, übt
Vorläuferfunktionen von
Neuropeptiden aus. Die Neurohormone werden freigesetzt im Organismus
bei Streßsituationen,
UV-Bestrahlung und haben schmerzlindernde Wirkungen, die wichtig
sein können
für die
Entwicklung von kosmetischen Produkten, die insbesondere für die sensible
Haut vorgesehen sind.
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Es
ist in der Literatur eine spezifische Rolle des β-Endorphins im Verhältnis zu
den Enkephalinen dargelegt worden. Zum Beispiel haben Nissen J B
et al. in Exp. Dermatol. 1997, 6, 222–229 gezeigt, daß entgegen den
Enkephalinen β-Endorphin
keine Rolle bei der Differenzierung der Keratinocyten spielt.
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Im
vorliegenden Versuch haben die Erfinder überraschenderweise gezeigt,
daß Oligosaccharide
mit wenigstens zwei benachbarten Galactosezuckern, vorzugsweise
am Kettenende, insbesondere Oligosaccharide, die in den Extrakten
von Tephrosia purpurea vorliegen, insbesondere Stachyose und Ciceritol,
das Vermögen
haben, signifikant die Synthese von β-Endorphin durch normale menschliche
Keratinocyten zu stimulieren. Der Aktivitätstest ist der folgende:
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Aktivitätstest
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Getestete Produkte
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Man
verwendet entweder hydroalkoholische Extrakte von Tephrosia purpurea,
die gemäß dem Verfahren
des Beispiels 1 erhalten sind, oder Stachyose, die im Handel verfügbar ist
(bei Sigma, Frankreich) oder Ciceritol, das isoliert ist aus dem
hydroalkoholischen Extrakt I1 von Tephrosia
purpurea des Beispiels 1, wie beschrieben in Beispiel 4.
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Zelltest
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Normale
menschliche Keratinocyten werden kultiviert bis zur Konfluenz auf
einer Platte mit 24 Löchern,
die inkubiert sind in Kulturmedium, für 24 Stunden in Gegenwart von
Dibutyryl-cAMP (2 mM), 1-β-Interleukin
(IL-1-β)
(500 pg/ml) und zu testendem Produkt, hier nämlich entweder Extrakte von
Tephrosia purpurea gemäß Beispiel
1 oder Stachyose oder Ciceritol, jeweils in der in den Tabellen
I und II angezeigten Dosis.
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5.1 Versuch mit Extrakten von Tephrosia
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Jeder
Extrakt von Tephrosia, der erhalten ist gemäß dem Verfahren des Beispiels
1, wird exakt abgewogen und wieder aufgelöst zu einer Konzentration von
50 mg/ml in einem Gemisch von Ethanol/Wasser (1:1).
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Man
hat die Präparation
von mehreren Extraktionschargen von Körnern von Tephrosia purpurea
gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Extraktionsverfahren vorgenommen, jeweils
bezeichnet als Chargen 11, 12 und 13. Für die Charge 13 hat man zwei
Versuchsreihen vorgenommen.
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Die
wie nachfolgend angezeigt erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
I zusammengestellt.
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Man
hat Antiproteasen, Aprotinin 5 μg/ml,
Leupeptin 1 μg/ml,
PMSF 1 mM in jedes Loch zugegeben, um die Wirkung der Proteasen
zu begrenzen.
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Jeder
Experimentalpunkt ist doppelt ausgeführt worden.
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Die
Kulturüberstände werden
dann gesammelt nach 24 Stunden Inkubation und eingefroren bei –80°C.
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Die
Positivstimulationskontrollen werden parallel ausgeführt, indem
wie oben die Zellen für
24 Stunden behandelt werden, entweder mit IL-1-β bei der Dosis von 500 pg/ml
oder Dibutyryl-CAMP 2 mM.
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Das
sekretierte β-Endorphin
wird dosiert durch eine EIA-Dosierung (Kit von Peninsula Laborstories) und
ausgedrückt
in pg/ml.
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Diese
erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 hiernach dargestellt: Tabelle I
Experimentalbedingungen
bei Behandlung der Keratinocyten | sekretiertes β-Endorphin in pg/ml | Student-t-Verteilung Wert von
p |
Kontrolle
Ethanol bei 0,025% | 36 ± 6 | |
Tephrosia
purpurea 1 μg/ml
(L1) | 74 ± 8 | 0,0359 |
Tephrosia
purpurea 5 μg/ml
(L1) | 98 ± 15 | 0,0323 |
Tephrosia
purpurea 25 μg/ml
(L1) | 77 ± 11 | 0,0456 |
Kontrolle | 3 ± 4 | |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 35 ± 5 | 0,0208 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-CAMP 2 mM | 87 ± 12 | 0,0115 |
|
Kontrolle | 3 ± 4 | |
Tephrosia
purpurea 1 μg/ml
(L2) | 26 ± 6 | 0,0442 |
Tephrosia
purpurea 5 μg/ml
(L2) | 44 ± 7 | 0,0196 |
Tephrosia
purpurea 25 μg/ml
(L2) | 26 ± 4 | 0,0324 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 35 ± 5 | 0,0208 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 87 ± 12 | 0,0115 |
|
Kontrolle | 1 ± 1 | |
Tephrosia
purpurea 1 μg/ml
(L3) | 3 ± 1 | 0,3081 |
Tephrosia
purpurea 5 μg/ml
(L3) | 14 ± 2 | 0,0047 |
Tephrosia
purpurea 25 μg/ml
(L3) | 14 ± 2 | 0,0047 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 17 ± 3 | 0,0036 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 10 ± 1 | 0,0065 |
|
Kontrolle | 1 ± 3 | |
Tephrosia
purpurea 1 μg/ml
(L3) | 21 ± 5 | 0,0280 |
Tephrosia
purpurea 5 μg/ml
(L3) | 21 ± 4 | 0,0179 |
Tephrosia
purpurea 25 μg/ml
(L3) | 20 ± 1 | 0,0121 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 25 ± 4 | 0,0065 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 22 ± 1 | 0,0067 |
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5.2 Versuche mit Stachyose und Ciceritol
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Indem
in derselben Weise wie im Rahmen der Versuche mit den Extrakten
von Tephrosia purpurea vorgegangen wird aber unter Verwendung von
Stachyose und Ciceritol bei den in Tabelle II angezeigten Dosen,
erhält
man die Ergebnisse, die in der Tabelle II hiernach angezeigt sind. Tabelle II
Experimentalbedienungen
bei Behandlung der Keratinocyten | sekretiertes β-Endorphin in pg/ml | Student-t-Verteilung Wert von
p |
Kontrolle | 10 ± 3 | |
Stachyose
20 ng/ml (Sigma ref. S4001) | 16 ± 1 | 0,0733 |
Stachyose
100 ng/ml (Sigma ref. S4001) | 22 ± 2 | 0,0086 |
Stachyose
500 ng/ml (Sigma ref. S4001) | 30 ± 13 | 0,0289 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 25 ± 4 | 0,0065 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 22 ± 1 | 0,0067 |
|
Kontrolle | 1 ± 2 | |
Ciceritol
20 ng/ml | 8 ± 3 | 0,0380 |
Ciceritol
100 ng/ml | 8 ± 4 | 0,0765 |
Ciceritol
500 ng/ml | 9 ± 5 | 0,0863 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 17 ± 3 | 0,0036 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 10 ± 1 | 0,0065 |
|
Kontrolle | 3 ± 3 | |
Ciceritol
64 ng/ml | 44 ± 7 | 0,0168 |
Positivkontrolle:
IL-1-β 500
pg/ml | 35 ± 3 | 0,0077 |
Positivkontrolle:
Dibutyryl-cAMP 2 mM | 87 ± 8 | 0,0056 |
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Man
wird bemerken, daß man
für Ciceritol
zwei Versuchsreihen ausgeführt
hat, für
die auch eine Blindprobe und zwei Positivkontrollen durchgeführt worden
sind wie in Tabelle II angezeigt, wobei Ciceritol jenes des Beispiels
4 ist.
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Aus
den drei Chargen von Oligosacchariden von Tephrosia purpurea, die
Gegenstand der Versuche der Tabelle 1 sind, beobachtet man eine
dosisabhängige
Stimulierung der Freisetzung von β-Endorphin
durch die normalen humanen Keratinocyten im Bereich von 1 bis 25 μg/ml.
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Die
maximale Wirkung wird erhalten bei der Konzentration von 5 μg/ml.
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Es
folgt im übrigen
aus den Versuchen, die bis heute durchgeführt sind auf den beiden Molekülen, die vorliegen
in den Extrakten von Tephrosia purpurea, nämlich Stachyose und Ciceritol,
die Gegenstand der Tabelle II sind, daß eine Stimulationswirkung
der Produktion von β-Endorphin
durch dieselben Zellen gezeigt werden konnte.
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In
den im Rahmen dieses Beispiels berichteten Experimenten haben die
Positivkontrollen IL-1-β und Dibutyryl-cAMP
ebenso gut aber mit verschiedenen Amplituden in Abhängigkeit
der verwendeten Zellstämme die
Produktion von β-Endorphin der normalen
humanen Keratinocyten in Kultur stimuliert.
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Unter
diesen Bedingungen induzieren die Oligosaccharide, insbesondere
in Form eines Extraktes, der reich ist an Oligosacchariden, hier
ein Extrakt von Tephrosia, oder die isolierten Substanzen Stachyose
und Ciceritol in signifikanter Weise die Synthese von β-Endorphin
und können
so verwendet werden für
die Herstellung von kosmetischen Produkten für die Pflege empfindlicher
Haut, wobei diese Produkte vorgesehen sind, die Hautsensibilität und unannehmlichen
Reaktionen zu bekämpfen,
um Wohlbefindlichkeitsgefühle
hervorzurufen oder um eine Beruhigungswirkung auszuführen.
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Verschiedene
Beispiele von kosmetischen Zusammensetzungen sind nachfolgend angegeben.
Alle Bestandteile werden in Gewichtsprozent ohne gegenteilige Angaben
angezeigt.
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Beispiel 6
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Beruhigende Après-Soleil-Lotion
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Diese
beruhigende Lotion ist erhalten worden aus folgenden Bestandteilen
in klassischer, dem Fachmann wohl bekannter Weise:
– Extrakt
I1 von Tephrosia purpurea | |
von
Beispiel 1: | 0,2 |
– Ceramid
II: | 0,5 |
– Glycerin: | 4 |
– Tocopherolacetat: | 0,2 |
– Lakritzextrakt: | 0,2 |
– Hilfsstoff: | qsp
100 |
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Diese
beruhigende Lotion, die verwendet wird nach Sonnenbädern, beruhigt
die Haut.
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Beispiel 7
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Festigendes und für den Körper entspannendes Gel
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Dieses
Gel wird hergestellt aus folgenden Bestandteilen:
– Extrakt
Ii von Tephrosia purpurea | |
von
Beispiel 1: | 1 |
– Madecassosid: | 0,2 |
– Extrakt
von Sapindus mukurossi: | 0,2 |
– Weizenproteine: | 2 |
– Glycerin: | 2 |
– Gelifizierender
Hilfsstoff: | qsp
100 |
-
Dieses
straffende Gel setzt für
den Körper
im Laufe der Anwendung durch Massage Wohlbefindlichkeits- und Freudeempfinden
frei.
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Beispiel 8
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Emulsion für die Nacht mit straffenden
und entspannenden Wirkungen
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Diese
Emulsion wird hergestellt aus den folgenden Bestandteilen:
– Ciceritol
des Beispiels 4: | 0,1 |
– Madecassosid: | 0,1 |
– Sapindoside: | 0,1 |
– OPC aus
Traubenkern: | 0,5 |
– emulgierter
Hilfsstoff: | qsp
100 |
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Diese
Feinemulsion mit Straffungswirkungen wird auf das Gesichtsoval aufgetragen,
beruhigt die Züge,
verbessert das Hautwohlbefinden und macht das Gesicht am Morgen
jünger.
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Beispiel 9
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Stärkende Massagecreme
und welche für
sensible und reizbare Haut ist
– Extrakt
Ii von Tephrosia purpurea | |
des Beispiels 1: | 1 |
– Ginsengextrakt: | 0,1 |
– Ergothionein: | 0,2 |
– Fettemulgierhilfsstoff
zur Massage: | qsp
100 |
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Diese
Creme für
sensible Haut stärkt
die Epidermis und entspannt den Körper.
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Beispiel 10
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Regenerierende
und entspannende Feinemulsion für
empfindliche und verletzliche Haut
– Stachyose: | 0,3 |
– Retinolpalmitat: | 0,1 |
– Tocopherolacetat: | 0,2 |
– Sojasapogenole: | 0,1 |
– Madecassosid: | 0,1 |
– Sonnenfilter: | 8 |
m Hilfsstoff: | qsp
100 |
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Diese
regenerierende Feinemulsion stimuliert den Epidermismetabolismus
und gibt Glanz und Jugend zurück.